Philadelphia ist eine bedeutende amerikanische Metropole mit einer bewegten Vergangenheit. Im Jahr 2020 hatte sie 1.603.797 Einwohner und ist damit die sechstgrößte Stadt der USA. Der Großraum Philadelphia hat über 6,2 Millionen Einwohner und erstreckt sich über Ost-Pennsylvania, Süd-New Jersey und Delaware. Philadelphias Wirtschaft ist beachtlich: Das Bruttoinlandsprodukt der Metropole überstieg 2022 518 Milliarden US-Dollar. Die Stadt ist vielfältig: Etwa 39 % der Einwohner identifizieren sich als Schwarze/Afroamerikaner und etwa 15 % als Hispanoamerikaner/Latinos. Fast 35 % der Erwachsenen besitzen einen Bachelor-Abschluss oder höher, was die vielen Hochschulen und Universitäten der Stadt widerspiegelt. Das mittlere Haushaltseinkommen liegt bei etwa 52.900 US-Dollar, wobei etwa 22,8 % der Einwohner Philadelphias unterhalb der Armutsgrenze leben.
Philadelphias Wirtschaft basiert auf Finanzen, Bildung und Gesundheitswesen. Der University City Campus, das zentrale Geschäftsviertel und ein wachsender Technologie- und Startup-Sektor bilden die tragenden Säulen der Wirtschaft. Philadelphia ist zudem ein Zentrum für Kultur und Tourismus; 2016 zog die Stadt schätzungsweise 42 Millionen Besucher aus dem Inland an. In den letzten Jahren hat Philadelphia nach Jahrzehnten des Rückgangs einen leichten Bevölkerungszuwachs erlebt. Stadtplaner weisen darauf hin, dass die städtische Dichte und die zentrale Lage im Nordosten der Stadt eine anhaltende Bedeutung für Industrie und Kultur verleihen.
Philadelphia liegt im Südosten Pennsylvanias, in der Mittelatlantikregion der USA, am Ufer des Delaware River. Es ist etwa 32 Kilometer von der Delaware Bay und 160 Kilometer vom Atlantik entfernt und liegt in einer weiten Küstenebene westlich der Atlantikküste. Das Stadtgebiet ist überwiegend flach, steigt aber westlich des Zentrums zu Hügeln an, darunter die Wissahickon Gorge und der höchste Punkt im Cobbs Creek Park (ca. 147 Meter). Im Nordwesten liegen die niedrigen Pocono Mountains, und im Westen beginnt das Appalachen-Vorgebirge aufzusteigen.
Klimatisch liegt Philadelphia am Rande einer feuchten subtropischen Zone. Die Sommer sind typischerweise heiß und feucht mit häufigen Gewittern, während die Winter mäßig kalt mit gelegentlichem Schneefall sind. Herbst und Frühling sind in der Regel mild und können angenehm, aber wechselhaft sein. Die Stadt genießt etwa 2.500 Sonnenstunden pro Jahr. Die Flüsse Delaware und Schuylkill fließen durch die Stadt, und der Fairmount Park an ihren Ufern ist eine der größten städtischen Parkanlagen des Landes. Philadelphias Lage – ein großer Flusshafen im Nordosten und eine frühe Hauptstadt – machte die Stadt historisch zu einem Verkehrsknotenpunkt und ist bis heute ein Knotenpunkt des Amtrak-Nordostkorridors und des Interstate-Highway-Systems (I-95, I-76).
Philadelphias Geschichte ist grundlegend für die Vereinigten Staaten. Gegründet 1682 von William Penn, einem englischen Quäker, war die Stadt als grüne Landstadt geplant, die für religiöse Toleranz und geordnete Straßen bekannt war. In der Kolonialzeit wurde sie zur Hauptstadt der Provinz Pennsylvania. Als die Spannungen mit Großbritannien zunahmen, entwickelte sich Philadelphia zum Epizentrum der Amerikanischen Revolution. Die Stadt war Austragungsort des Ersten und Zweiten Kontinentalkongresses und Versammlungsort der Gründerväter der USA. Im Juli 1776 wurde die Unabhängigkeitserklärung in Philadelphias Independence Hall debattiert und angenommen. In den 1780er Jahren diente die Stadt kurzzeitig als Hauptstadt der jungen Republik und war 1787 Zeuge der Ausarbeitung und Unterzeichnung der US-Verfassung.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert expandierte Philadelphia rasant als Industrie- und Hafenstadt. Der Reichtum des 19. Jahrhunderts spiegelt sich in viktorianischen Villen, städtischen Denkmälern und dem baumgesäumten Boulevard Benjamin Franklin Parkway (nach dem Vorbild der Champs-Élysées) wider. Die Stadt war eine Hochburg der Textilindustrie, des Drucks, des Schiffbaus und später des verarbeitenden Gewerbes. Sie war zudem ein Zentrum der Bildung und Medizin (mit frühen amerikanischen medizinischen Fakultäten und Krankenhäusern). Mitte des 20. Jahrhunderts erreichte Philadelphia seinen Höhepunkt und ging dann mit dem Wandel der Industrien zurück. Die historischen Viertel (Old City, Rittenhouse Square) blieben jedoch erhalten. Heute ehrt Philadelphia sein koloniales Erbe mit Wahrzeichen wie der Liberty Bell und der Independence Hall (beide UNESCO-Welterbestätten) und feiert dieses Erbe in Nationalmuseen und bei jährlichen Festivals.
Das moderne Philadelphia ist ein bunter Mix aus verschiedenen Stadtvierteln, jedes mit seinem eigenen Charakter. Über ein Dutzend ethnischer Gruppen haben die Stadt geprägt: Italoamerikaner in Südphiladelphia, Iren in Nordostphiladelphia, jüdische Gemeinden in Westphiladelphia, große afroamerikanische Viertel im Norden und Westen und eine lebendige puerto-ricanische/lateinamerikanische Gemeinde im Nordosten und Südwesten der Stadt. (Heute leben etwa 41 % der Einwohner in der Stadt, 34 % in der Weißen und 15 % in der Hispanoamerikaner-Gemeinde.) Englisch ist vorherrschend, aber Spanisch ist weit verbreitet (über 10 % der Einwohner sprechen Spanisch zu Hause).
Die Atmosphäre der Stadt ist rau und leidenschaftlich zugleich. Die Einwohner Philadelphias sind bekannt für ihre Geradlinigkeit und stolz auf die Widerstandsfähigkeit ihrer Stadt. Im Alltag spürt man oft eine freundliche Härte: Die Einheimischen feuern ihre Eagles (NFL), Phillies (MLB), 76ers (NBA) und Flyers (NHL) lautstark an und nehmen die Rivalität (insbesondere mit den benachbarten New York und Washington) gelassen hin. Auf den Straßen der Stadt flanieren die Menschen zielstrebig; historische Backsteingebäude stehen neben modernen Hochhäusern. Die Esskultur ist ein Eckpfeiler des täglichen Lebens. Einwohner und Besucher gönnen sich an Marktständen Snacks wie Cheesesteaks, Hoagies und weiche Brezeln. Der Reading Terminal Market in der Innenstadt ist voller Menschen, die sich Amish Pies, orientalische Falafel, indische Currys oder jüdische Bagels gönnen – ein echtes Muss für Feinschmecker. Die Kunstszene ist lebendig: Große Institutionen wie das Philadelphia Museum of Art (berühmt für seine „Rocky Steps“), die Barnes Foundation, das Franklin Institute und zahllose Galerien säumen den Benjamin Franklin Parkway.
Die Vielfalt der Stadt wird durch Stadtteilfeste und -veranstaltungen unterstrichen. Im Sommer finden ethnische Straßenfeste statt (Italian Market Festival, Caribbean J'ouvert) und die Feierlichkeiten zum 4. Juli am Ufer des Delaware River. Die jährliche Mummers Parade am Neujahrstag (mit Federkostümen und Blaskapellen) ist typisch Philadelphia. Trotz seiner Größe hat sich Philly ein starkes lokales Flair bewahrt: Ecklokale, stolze Barbershops und Wandmalereien (die Stadt hat buchstäblich Tausende davon). Bei warmen Sommern und milden Frühlingen/Herbsten spielt sich das gesellschaftliche Leben im Freien ab – auf Verandastufen, in Eckkneipen und auf sonnigen Parkwiesen. Doch angesichts der reichen industriellen Wurzeln der Stadt herrscht auch eine bodenständige Arbeitsmoral. Kurz gesagt: Philadelphias „Vibe“ ist urban und historisch und verbindet den Charme der alten Welt mit der Authentizität der Arbeiterklasse.
Philadelphia bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die seine Geschichte und Kultur widerspiegeln. Das Herzstück bildet der Independence National Historical Park in der Altstadt. Hier stehen die Independence Hall und die Liberty Bell, wo sich die Gründerväter der Nation versammelten. Besucher können den Versammlungsraum besichtigen, in dem sowohl die Unabhängigkeitserklärung als auch die Verfassung unterzeichnet wurden. In der Nähe befinden sich Stätten aus der Kolonialzeit wie die Congress Hall und das Betsy Ross' Haus, die die Geschichte der Revolution bewahren. Nur wenige Blocks entfernt gibt es zahlreiche moderne Sehenswürdigkeiten.
Am Benjamin Franklin Parkway – oft als „Phillys Museumsmeile“ bezeichnet – tummeln sich bedeutende Kultureinrichtungen. Das Philadelphia Museum of Art (Tor zu den Wandmalereien der Stadt und Heimat der berühmten Rocky-Statue) und die Barnes Foundation (renommierte Kunstsammlung) befinden sich hier. Wissenschafts- und Geschichtsmuseen (Franklin Institute, National Constitution Center, neues Museum der Amerikanischen Revolution) bieten lehrreiche Attraktionen. Ebenfalls in dieser Gegend gelegen, bietet das restaurierte Eastern State Penitentiary (eine gotische Gefängnisruine) einen eindringlichen Einblick in die Gefängniskultur des 19. Jahrhunderts. Für Feinschmecker ist der Reading Terminal Market (ein überdachter Lebensmittelbasar in einem Bahnschuppen aus dem 19. Jahrhundert) ein Muss – er zählt zu den besten Lebensmittelmärkten Amerikas.
Philadelphias Flussufer haben sich zu lebendigen öffentlichen Plätzen entwickelt. Der Spruce Street Harbor Park am Delaware River bietet Hängematten, Imbissstände und Sommerveranstaltungen. Am Schuylkill River laden die Schuylkill Banks-Promenade und Kajak-Anlegestellen zu Fitness und Freizeit ein. Der historische Fairmount Park (einer der größten Stadtparks des Landes) bietet kilometerlange Wanderwege, historische Herrenhäuser (wie das Betsy Ross House und die Fairmount Water Works) und den renommierten Philadelphia Zoo.
Auch alltägliche Annehmlichkeiten sind Attraktionen: ein Stand mit gegrilltem Cheesesteak oder ein Bäckerfenster, die farbenfrohen Wandmalereien an den Hauswänden (Philadelphia ist als „Mural Capital“ der Welt bekannt) oder der Fourth Street Italian Market (Amerikas ältester Freiluftmarkt). Sportfans können ihren Besuch auf ein Spiel der Eagles, Phillies oder Sixers legen, um den lokalen Geist zu spüren. Im Winter ist die Blue Cross RiverRink eine saisonale Eislaufbahn am Fluss mit Feuerwerk über der Benjamin Franklin Bridge.
Philadelphia ist sehr gut erreichbar. Der wichtigste Flughafen ist Philadelphia International (PHL), ein wichtiger Knotenpunkt für internationale und nationale Flüge. Mit dem Zug ist die 30th Street Station der wichtigste Amtrak-Knotenpunkt der Stadt, der drittgrößte des Landes, mit regelmäßigen Verbindungen nach New York, Washington und darüber hinaus. Die Interstate Highways I-95 (Nordost-Südwest) und I-76 (Westen bis Pittsburgh) verlaufen in der Nähe der Stadt. Bei Anreise mit dem Auto müssen Sie jedoch mit Staus und Mautbrücken rechnen. Für den Regionalverkehr bieten die New Jerseyer PATCO Speedline (U-Bahn) und die NJ Transit-Züge Verbindungen zwischen Philadelphia, Atlantic City und den Vororten von New Jersey.
Philadelphias Innenstadt (Center City) ist kompakt und fußgängerfreundlich, mit einem Netz nummerierter Straßen und markanten Stadtteilen. Das öffentliche Nahverkehrsnetz ist umfangreich: SEPTA betreibt U-Bahnen (Market-Frankford- und Broad Street-Linien), Straßenbahnlinien, Regionalzüge und Busse. Viele Pendler sind auf SEPTA angewiesen – fast 24 % der Einwohner Philadelphias nutzen öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit. Taxis und Mitfahrgelegenheiten sind in der Innenstadt weit verbreitet, und zwei Straßenbahnlinien verkehren in der Nähe von University City. Von Center City aus ist alles bequem zu Fuß oder mit einer kurzen Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Währung ist der US-Dollar, Trinkgeld wird erwartet (15–20 % in Restaurants, 1–2 $ pro Gepäckstück für Hotelpagen usw.). Die Hauptsprachen sind Englisch und Spanisch (in vielen Geschäften und Restaurants finden Sie spanische Schilder). Im Gespräch schätzen die Einwohner Philadelphias direkte Freundlichkeit – ein kurzes „Hallo“ oder „Wie geht’s?“ an Fremde ist eine typische Höflichkeitsgeste. Sicherheitstechnisch sind Philadelphias Touristengebiete (Altstadt, Innenstadt, Universitätsstadt) tagsüber im Allgemeinen sicher, nachts ist jedoch in weniger überfüllten Zonen die übliche Vorsicht geboten. Achten Sie in stark frequentierten SEPTA-Stationen auf Ihre Wertgegenstände. Das Wetter kann eine Rolle spielen: Schnee im Winter kann den Verkehr kurzzeitig lahmlegen (rechnen Sie mit zusätzlicher Zeit), während Gewitter im Sommer den Verkehr beeinträchtigen können. Tragen Sie bequeme Kleidung für Spaziergänge auf den Bürgersteigen der Stadt (insbesondere in historischen Vierteln mit unebenem Pflaster oder Kopfsteinpflaster). Der Sommer kann heiß und feucht sein, daher sind leichte Kleidung und ein Regenschirm oder Regenmantel ratsam. Kurz gesagt: Philadelphia ist eine Stadt, die man als Besucher leicht genießen kann: Kombinieren Sie geführte Geschichtstouren mit spontanen Erkundungstouren durch die Stadtteile.
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