Eine Bootsreise – insbesondere eine Kreuzfahrt – bietet einen einzigartigen All-Inclusive-Urlaub. Dennoch gibt es wie bei jeder Art von Reise auch hier Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen muss…
Chinas riesiges Staatsgebiet erstreckt sich über etwa 9,6 Millionen Quadratkilometer und umfasst fünf Klimazonen sowie 14 Nachbarländer. Von den eisigen Steppen der Inneren Mongolei und den öden Wüsten Gobi und Taklamakan im Norden bis zu den subtropischen Wäldern Yunnans und den feuchten Tropen Hainans ist Chinas Landschaft außerordentlich abwechslungsreich. Hohe Gebirgsketten – Himalaya, Karakorum, Pamir und Tian Shan – bilden die natürliche Grenze zu Tibet, Südasien und Zentralasien. Im Osten liegen breite Schwemmlandebenen und Flussdeltas (wie der Gelbe Fluss und der Jangtsekiang), wo die Mehrheit der Bevölkerung lebt, während der Westen von Hochplateaus, zerklüfteten Gebirgsketten und einigen der höchstgelegenen Gebiete der Welt (darunter der Mount Everest mit 8.848 m) dominiert wird. Diese geografischen Kontraste – zwischen fruchtbarem Tiefland und rauem Hochland – haben Chinas Geschichte und Entwicklung geprägt.
Chinas Geographie ist untrennbar mit seiner Geschichte verbunden. Die alte Chinesische Mauer beispielsweise schlängelt sich über mehr als 21.000 Kilometer durch die Berge und Wüsten des Nordens. Von aufeinanderfolgenden Dynastien erbaut und wiederaufgebaut, symbolisiert sie vor der Kulisse weitläufiger Landschaften die Größe und Beständigkeit der chinesischen Zivilisation. Flüsse wie der Jangtsekiang und der Gelbe Fluss (Huang He) durchziehen das Land von West nach Ost und sorgen für dichte landwirtschaftliche Ebenen und eine hohe Bevölkerungsdichte im Osten Chinas. Die 14.500 Kilometer lange Pazifikküste hat China historisch für den Seehandel geöffnet und Küstenstädte wie Shanghai und Guangzhou geprägt.
Über Jahrtausende haben diese physischen Merkmale die regionale Vielfalt gefördert. Nordchina erlebt eiskalte Winter und geringe Niederschläge, während der Süden Monsunregen und subtropische Wärme genießt. Weite Wüsten und Hochebenen im Westen kontrastieren mit üppigen Ebenen und Deltas entlang der Küsten. Eine aktuelle Zusammenfassung stellt fest: „Chinas Landschaft ist weitläufig und vielfältig und reicht von den Wüsten Gobi und Taklamakan im trockenen Norden bis zu den subtropischen Wäldern im feuchteren Süden.“ Diese klimatische und geografische Vielfalt hat eine breite Palette von Ökosystemen und damit eine reiche Artenvielfalt hervorgebracht. Ausgedehnte Wälder, Hochgebirgswiesen, tropische Regenwälder und Küstenfeuchtgebiete – all das findet sich innerhalb Chinas – machen das Land zu einem der „megadiversen“ Länder der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Chinas Geschichte ist geprägt von bemerkenswerter Kontinuität und Wandel. Archäologische Funde deuten auf komplexe Gesellschaften entlang des Gelben Flusstals im 3. Jahrtausend v. Chr. hin, das oft als Wiege der chinesischen Zivilisation angesehen wird. Um 220 v. Chr. wurde das riesige Gebiet Chinas unter der Qin-Dynastie politisch vereint, als Kaiser Qin Shi Huang erstmals ummauerte Staaten errichten und Schrift, Währung und Straßensystem standardisieren ließ. In den folgenden zwei Jahrtausenden errichteten eine Reihe von Kaiserdynastien – von den Han (206 v. Chr.–220 n. Chr.) über die Tang, Song, Yuan (Mongolen), Ming und Qing (Mandschu) – prächtige Hauptstädte, förderten Kunst und Wissenschaft und expandierten in Grenzregionen. Erfindungen wie Papier, Kompass, Schießpulver und Buchdruck entstanden in diesen Epochen, während Philosophien wie Konfuzianismus und Daoismus die chinesische Gesellschaft und Staatsführung nachhaltig beeinflussten. China war jahrhundertelang oft das größte Wirtschafts- und Kulturzentrum der Welt, und kosmopolitische Hauptstädte wie Chang'an (Tang-Ära) zogen Händler aus Mesopotamien und darüber hinaus an.
Chinas jüngere Geschichte war von tiefgreifenden Umbrüchen geprägt. Im 19. Jahrhundert untergruben innere Unruhen und ausländische Einfälle die Autorität der Qing-Dynastie, was zu sozialen Unruhen und dem „Jahrhundert der Demütigung“ unter kolonialem Druck führte. Die Qing wurden in der Revolution von 1911 gestürzt und machten der Republik China Platz. Diese fragile Republik sah sich mit Warlordismus, japanischer Invasion (dem Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg) und einem umfassenden Bürgerkrieg zwischen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und der nationalistischen Kuomintang konfrontiert. 1949 gingen die Kommunisten siegreich hervor: Sie riefen die Volksrepublik China (VRC) aus, und die besiegten Nationalisten zogen sich nach Taiwan zurück. Unter Mao Zedong kam es Mitte des 20. Jahrhunderts zu radikalen Kampagnen – Landreform und Kollektivierung –, denen eine Tragödie folgte: Der Große Sprung nach vorn (Ende der 1950er Jahre) zielte auf eine schnelle Industrialisierung ab, führte jedoch zu einer katastrophalen Hungersnot, die Millionen Menschen das Leben kostete, und die spätere Kulturrevolution (1966–1976) löste weitverbreitete politische Säuberungen und Chaos aus.
Nach Maos Tod änderte China seinen Kurs. Ab 1978 öffnete sich das Land unter Deng Xiaopings Führung für marktorientierte Reformen und ausländische Investitionen. Wirtschaftliche Experimente mit Sonderzonen, die Deregulierung der Landwirtschaft und die Förderung privater Unternehmen beschleunigten das Wachstum rapide. Diese Maßnahmen befreiten Hunderte Millionen Menschen aus der Armut und veränderten Chinas Städte und Landschaften gleichermaßen. Bis in die 2000er Jahre war China eine der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften aller Zeiten; das BIP stieg um ein Vielfaches. In dieser Ära der Reformen strebte China auch ein stärkeres internationales Engagement an: Es trat 2001 der Welthandelsorganisation bei und startete Projekte wie die Belt and Road Initiative (nach 2013), um die Infrastrukturverbindungen in Eurasien und darüber hinaus auszubauen. Durch diese Veränderungen entwickelt sich Chinas jahrtausendealte Geschichte weiter und verbindet altes Erbe mit modernem Wandel.
Das heutige China ist ein stark zentralisierter Staat unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Die VR China bezeichnet sich formal als „Sozialistische Republik“ unter Parteiführung. Die Partei übt strenge Kontrolle über die nationale und lokale Regierung, das Militär und die meisten Bereiche der Gesellschaft aus. Seit den 1980er Jahren hat China ein Einparteiensystem ohne wettbewerbsorientierte Wahlen für die Spitzenpolitiker eingeführt. Wesentliche Macht liegt beim Generalsekretär der KPCh (derzeit Xi Jinping), der gleichzeitig Präsident Chinas und Vorsitzender der Militärkommission ist. Unter Xi hat die Partei ihre Autorität weiter gefestigt, und die Verfassung wurde 2018 geändert, um ihm mehr als die üblichen zwei Amtszeiten zu ermöglichen.
Trotz ihres Einparteiensystems präsentiert sich Chinas Regierung durch Massenorganisationen und staatlich gelenkte Beratungsgremien reaktionsfähig. Die nominelle Legislative – der Nationale Volkskongress – tagt jährlich, wichtige Entscheidungen werden jedoch von der Parteiführung und dem Staatsrat (Kabinett) unter dem Vorsitz des Premierministers getroffen. Der politische Diskurs wird streng kontrolliert, und abweichende Meinungen sind begrenzt; Medien und Internet unterliegen strengen Vorschriften. Religionen werden im Rahmen staatlich sanktionierter Rahmenbedingungen offiziell toleriert, doch als „bedrohlich“ wahrgenommene Organisationen werden unterdrückt (z. B. durch die Kontrolle von Kirchen und Moscheen und das kürzlich erfolgte Verbot privater Konfessionsschulen).
Auf der Weltbühne gewinnt China zunehmend an Einfluss. Als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats verfügt es über Vetorecht in globalen Angelegenheiten. China ist Gründungsmitglied Dutzender internationaler Organisationen (beispielsweise der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank, des Seidenstraßenfonds und der Regionalen Umfassenden Wirtschaftspartnerschaft) und nimmt an der G20, der APEC, den BRICS-Staaten und anderen Foren teil. In den letzten Jahren hat sich Peking als Verfechter der Interessen der Entwicklungsländer und der globalen Ordnung positioniert – sei es durch Klimaverhandlungen, Beiträge zur Friedenssicherung oder Infrastrukturinvestitionen im Ausland – und zeugt damit von seinem Anspruch, die internationale Ordnung mitzugestalten.
Mit rund 1,42 Milliarden Einwohnern (Schätzung 2025) ist China das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung der Welt; die Bevölkerung dort lebt etwa 17 % der Weltbevölkerung. Die Bevölkerung ist ungleich verteilt: Die fruchtbaren Flussebenen und Küstengebiete im Osten und Süden sind dicht besiedelt, während weite Teile im Westen und Norden (Tibet, Xinjiang, Mongolei usw.) dünn besiedelt sind. Die Urbanisierung hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen – im Jahr 2025 leben etwa 67 % der Chinesen in Städten, während es Mitte des 20. Jahrhunderts nur wenige Prozent waren. Megastädte wie Shanghai, Peking, Chongqing und Guangzhou haben jeweils über 20 Millionen Einwohner, und in China gibt es mittlerweile Dutzende Städte mit 5 bis 10 Millionen Einwohnern. Die Landflucht hat die Gesellschaft neu geformt und sowohl boomende Skylines als auch Herausforderungen wie bezahlbaren Wohnraum und regionale Ungleichheit geschaffen.
Chinas Bevölkerung altert. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 40 Jahren (im Vergleich zu etwa 30 Jahren in den 1980er Jahren), was auf Jahrzehnte niedriger Geburtenraten zurückzuführen ist. Die zusammengefasste Fertilitätsrate liegt bei etwa 1,0 Kindern pro Frau (unter dem Reproduktionsniveau). Als Reaktion auf sinkende Geburtenzahlen beendete die Regierung 2015 ihre Ein-Kind-Politik (eingeführt 1980) und lockerte später die Familienplanungsregeln weiter. Die Geburtenrate blieb jedoch niedrig. Diese schnelle Alterung stellt künftige wirtschaftliche und soziale Herausforderungen dar, beispielsweise bei der Rentenfinanzierung und der Altenpflege, denen die chinesische Führung durch politische Anpassungen zu begegnen versucht.
Ethnisch gesehen wird China von den Han-Chinesen dominiert (etwa 91 % der Bevölkerung). Die restlichen 9 % werden offiziell als 55 nationale Minderheiten anerkannt, die von großen Gruppen mit mehreren zehn Millionen Menschen bis hin zu kleinen Gemeinschaften reichen. Zu den wichtigsten Minderheitengruppen gehören:
Jede Minderheit bringt eigene Sprachen, Bräuche und Traditionen mit und trägt so zum kulturellen Mosaik Chinas bei. Der Begriff Zhonghua Minzu (中华民族) wird oft verwendet, um alle chinesischen Ethnien zusammenzufassen und die Einheit in der Vielfalt zu betonen.
Sprachlich gesprochen spricht die Han-Mehrheit eine Reihe sinitischer (chinesischer) Dialekte. Hochchinesisches Mandarin (basierend auf dem Peking-Dialekt) ist die offizielle Landessprache und wird landesweit an Schulen unterrichtet. Hunderte weiterer chinesischer Sprachen und Dialekte sind jedoch weiterhin verbreitet: zum Beispiel Kantonesisch (Yue) in Guangdong/Hongkong, Wu (einschließlich Shanghai-Dialekt) rund um Shanghai, Min in Fujian und Taiwan, Hakka in mehreren Provinzen usw. Nichtsinitische Sprachen (Tibetisch, Mongolisch, Uigurisch, Kasachisch, Koreanisch und viele mehr) werden von Minderheitengruppen in ihren Heimatregionen gesprochen. Die chinesische Schrift (Hanzi) bleibt ein verbindendes Medium über die Dialekte hinweg, obwohl in diesen Gemeinschaften weiterhin Minderheitenschriften (wie die tibetische oder die mongolische Schrift) unterrichtet werden.
Religion und Glaube vermischen in China oft Traditionen. Formal anerkennt China fünf „Religionen“ (Buddhismus, Taoismus, Islam, Katholizismus und Protestantismus) unter staatlicher Aufsicht, doch viele Chinesen pflegen volkstümliche Bräuche (Ahnenverehrung, Tempelopfer, philosophische konfuzianische Ethik), die sich weniger leicht kategorisieren lassen. Umfragen zeigen, dass sich nur ein kleiner Teil (etwa 10 %) der chinesischen Erwachsenen formal einer organisierten Religion angehört.
Dennoch sind verschiedene Glaubensrichtungen weit verbreitet: Der Mahayana-Buddhismus hat Millionen von Anhängern und Klöstern in ganz China, taoistische Tempel (die sich oft mit dem Volksglauben überschneiden) sind weit verbreitet, der Islam spielt in den uigurischen und Hui-Gemeinschaften eine zentrale Rolle, und das Christentum hat – obwohl offiziell begrenzt – in den letzten Jahrzehnten (sowohl in registrierten Kirchen als auch in Untergrundgemeinden) rasant an Bedeutung gewonnen. Im Alltag bleiben traditionelle Feste (wie das chinesische Neujahrsfest, das Mittherbstfest und das Drachenbootfest) und Ahnenrituale von großer Bedeutung und spiegeln den tiefen Einfluss des religiösen und kulturellen Erbes Chinas auf das Familien- und Gemeinschaftsleben wider.
Chinas Wirtschaft ist zu einem prägenden Element des globalen Aufstiegs des Landes geworden. Mitte der 2020er Jahre ist China gemessen am nominalen BIP (Schätzungen zufolge rund 19 Billionen US-Dollar für 2025) die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und gemessen an der Kaufkraftparität die größte. Jahrelange, anhaltende jährliche Wachstumsraten von 6–9 % haben China von einer weitgehend agrarisch geprägten Gesellschaft zu einer bedeutenden Industrie- und Technologiemacht gemacht. Diese Erfolge wurden durch massive Kapitalinvestitionen, eine exportorientierte Produktion und ländliche Reformen zur Freisetzung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte ermöglicht. Indem China seit 1978 rund 800 Millionen Menschen aus der extremen Armut befreit hat, hat es die „größte Armutsreduzierung der Geschichte“ erreicht. Heute befinden sich rund 17 % des weltweiten Vermögens in China, was die enorme Größe und die anhaltende Entwicklung des Landes widerspiegelt.
China hat sich zur industriellen Werkbank und zum Handelsriesen der Welt entwickelt. Seit 2010 ist es die größte Produktionsnation der Welt und hat die USA nach einem Jahrhundert amerikanischer Dominanz überholt. Fabriken in China stellen eine breite Palette von Gütern – von Stahl bis hin zu Smartphones – für die Weltmärkte her. Dementsprechend ist China der weltweit größte Exporteur und weist in vielen Sektoren einen Handelsüberschuss auf. Neben der Schwerindustrie haben sich Chinas Technologiesektoren schnell erweitert. Das Land ist heute weltweit führend in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Telekommunikation (Heimat von Huawei, ZTE und dem einheimischen Internetgiganten Baidu) und fortschrittlicher Fertigung. Insbesondere dominiert China den Markt für Elektrofahrzeuge (EVs): Das Land ist der größte Produzent und Verbraucher von EVs und hat bis Anfang der 2020er Jahre etwa die Hälfte aller Plug-in-Elektroautos der Welt hergestellt. Große Unternehmen wie BYD, NIO und Xpeng sind in aller Munde, und China kontrolliert die Produktion wichtiger Batterien und Rohstoffe für grüne Technologien.
Trotz seiner enormen Volkswirtschaft ist das Pro-Kopf-Einkommen Chinas nach wie vor bescheiden (rund 13.700 US-Dollar im Jahr 2025, weltweit etwa Platz 60). Es bestehen enorme Wohlstands- und Entwicklungsunterschiede: Stadt- und Küstenregionen sind weitaus reicher als die ländlichen Gebiete im Landesinneren. Die Regierungspolitik legt weiterhin Wert auf Modernisierung (die Strategie „Made in China 2025“ für Hightech-Fertigung, digitale Infrastrukturprojekte und konsumgetriebenes Wachstum), versucht aber auch, das investitionsgetriebene Wachstum wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In den letzten Jahren hat China zudem eine konsumorientierte Wirtschaft verfolgt: Die Inlandsausgaben (für Waren und Dienstleistungen) sind mit der Vergrößerung der Mittelschicht gestiegen. Sektoren wie E-Commerce (auf China entfallen rund 37 % des weltweiten Online-Einzelhandelsmarktanteils), Finanzen (Shanghai ist das Finanzzentrum Asiens) und Technologie (einheimische Giganten wie Tencent, Alibaba und Baidu) boomen und haben die Wirtschaft allmählich von einer rein exportorientierten Fertigung weggeführt.
Dennoch steht China vor Herausforderungen. Die Verschuldung ist aufgrund jahrelanger hoher Investitionen gestiegen; Branchen wie Immobilien und Schwerindustrie weisen teilweise Überkapazitäten auf; und der Übergang zu einem konsumorientierten Modell verlief nicht reibungslos. Ungleichheit und eine alternde Bevölkerung führen zu sozialen Spannungen. Wie ein Beobachter anmerkt, hat Chinas Entwicklung zwar „enorme Fortschritte“ gebracht, aber auch Ressourcen und Umwelt belastet. Die doppelten Ziele der Regierung – die Aufrechterhaltung des Wachstums und die Vermeidung sozialer Instabilität – bestimmen die Politik, die von fiskalischen Anreizen bis hin zur Reform des Finanzsektors reicht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chinas Wirtschaft heute eine komplexe Mischung aus sozialistischer Planung (Staatsunternehmen und Fünfjahrespläne) und Marktmechanismen ist und den Motor der Entwicklung Asiens bildet.
Chinas geografische Ausdehnung und die unterschiedlichen Klimazonen haben eine enorme Artenvielfalt begünstigt. Als „megadiverses“ Land beherbergt China rund 10 % der weltweiten Pflanzenarten und 14 % der Tierarten. Endemische Wildtiere werden in der chinesischen Kultur gefeiert – besonders bekannt sind der Große Panda (Symbol des Artenschutzes) und der Sibirische Tiger im Nordosten. Vielfältige Ökosysteme, von den Regenwäldern Yunnans bis zu den alpinen Wiesen Tibets, beherbergen Schätze wie Goldmeerkatzen, Flussdelfine und exotische Orchideenarten.
Um dieses Erbe zu schützen, hat China Tausende von Naturschutzgebieten eingerichtet. In den letzten Jahren wurden rund 18 % der Landesfläche als Reservate ausgewiesen, die heute über 90 % der einheimischen Pflanzenarten und 85 % der wildlebenden Tierarten schützen. Dank intensiver Zucht- und Wiederaufforstungsprogramme lebten im Jahr 2020 in China rund 1.864 Große Pandas in freier Wildbahn – ein Anstieg gegenüber nur wenigen hundert Jahrzehnten zuvor. Auch die Population der wildlebenden Asiatischen Elefanten (in Yunnan) ist unter Schutz gewachsen.
Das moderne China kämpft zudem mit gravierenden Umweltproblemen, die sich aus seinem rasanten Wachstum ergeben. Die Luftverschmutzung, die in Industrieregionen wie Peking-Tianjin-Hebei und dem Jangtse-Delta seit langem berüchtigt ist, hat sich dank intensiver Kontrollen verbessert. Seit dem „Krieg gegen die Umweltverschmutzung“ im Jahr 2013 hat die Regierung Kohlerauch, Fahrzeugabgase und Fabrikabgase gezielt bekämpft. Infolgedessen ist der Feinstaubgehalt (PM2,5) im Landesdurchschnitt seit 2013 um rund 40 % gesunken.
Peking beispielsweise verzeichnete in den letzten Jahren eine der saubersten Luftqualitäten des letzten Jahrzehnts. Diese Fortschritte spiegeln sich in Untersuchungen wider, die zeigen, dass der durchschnittliche chinesische Bürger dank der jüngsten Verbesserungen der Luftqualität mit einer um etwa zwei Jahre höheren Lebenserwartung rechnen kann. Dennoch liegt die Luftqualität noch immer häufig über den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation, und fast alle Chinesen (99,9 %) leben in Gebieten mit einer Schadstoffbelastung über den von der WHO empfohlenen Grenzwerten.
Wasserknappheit und -verschmutzung sind ebenfalls kritische Probleme. Nordchina leidet unter chronischem Wassermangel in Städten und auf landwirtschaftlichen Flächen, was massive Projekte wie die Süd-Nord-Wasserumleitung zur Umleitung von Flüssen erforderlich macht. Gleichzeitig haben industrielle und landwirtschaftliche Abflüsse viele Seen und Flüsse verschmutzt, was eine Verbesserung der Abwasserbehandlung erforderlich macht. Bodenerosion und Wüstenbildung, insbesondere am Rande der Gobi und des Lössplateaus, bedrohen die Landwirtschaft. Um Abholzung und CO2-Emissionen zu bekämpfen, investiert China weltweit am meisten in erneuerbare Energien: Das Land ist führend in der Windkraft- und Solarproduktion und errichtet neue Staudämme (wie den Drei-Schluchten-Damm am Jangtsekiang), um sauberen Strom zu erzeugen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chinas wirtschaftlicher Aufstieg zwar die Umwelt belastet hat, die Regierung jedoch nun auf eine grüne Entwicklung setzt. Naturschutzkampagnen (oft im Zusammenhang mit Hochwasserschutz und Klimazielen) zielen darauf ab, Wälder wiederherzustellen und Feuchtgebiete zu schützen. China hat sich zudem verpflichtet, den Höhepunkt seiner Kohlenstoffemissionen um 2030 zu erreichen. Das Spannungsfeld zwischen Industrie und Umwelt bleibt ein prägendes Thema des modernen Chinas.
Seit den 1980er Jahren hat China seine Infrastruktur in beispiellosem Ausmaß ausgebaut. Fast über Nacht schossen in seinen Städten Wolkenkratzer aus dem Boden, und heute ist das Land übersät mit modernen Megastädten, die durch Autobahnen, Hochgeschwindigkeitsstrecken und Flughäfen miteinander verbunden sind. Das Schlagwort dieses Wandels ist die Urbanisierung: Landbewohner, die einst der Armut entflohen waren, strömten in die Städte. 1960 lebten nur etwa 17 % der Chinesen in Städten; heute sind es rund zwei Drittel. Die Stadtplanung in Orten wie Shenzhen (einst ein Fischerdorf, heute ein Technologiezentrum) verdeutlicht diesen Wandel. Mit dem Anwachsen der Stadtbevölkerung entstanden neue Wohnviertel, Geschäftszentren und ganze „Satellitenstädte“. Dieser Urbanisierungsboom prägt die chinesische Gesellschaft weiter und schafft eine große städtische Mittelschicht, bringt aber gleichzeitig Herausforderungen wie Verkehrsüberlastung, Wohnungsknappheit und den Bedarf an Dienstleistungen in den weitläufigen Metropolen mit sich.
Die Regierung legte großen Wert auf die Vernetzung ihres riesigen Territoriums. Heute verfügt China über das weltweit größte Hochgeschwindigkeitsnetz. Zehntausende Kilometer Hochgeschwindigkeitszüge verbinden Großstädte: So kann man beispielsweise mit über 300 km/h in rund fünf Stunden von Peking nach Shanghai (über 1.300 km) fahren. Chinas Hochgeschwindigkeitszüge machen rund zwei Drittel des weltweiten Hochgeschwindigkeitsnetzes aus. Fast jede Provinzhauptstadt ist an das Netz angeschlossen, sodass schnelles Reisen mit der Bahn alltäglich ist. China investierte auch in Straßen: Sein nationales Autobahnnetz erstreckt sich über 160.000 km und umfasst massive Brücken (wie die Danyang-Kunshan-Brücke, die längste der Welt) und Tunnel, die geografische Barrieren überwinden.
Auch Häfen und Flughäfen wurden erweitert. Der Hafen von Shanghai, insbesondere der Tiefwasserhafen Yangshan, hat sich zum verkehrsreichsten Containerhafen der Welt entwickelt und schlug 2023 rund 49 Millionen TEU um. Ein riesiger Containerkomplex und hochautomatisierte Anlagen ermöglichen diesem Hafen die effiziente Abfertigung von Schiffen aus aller Welt. Wichtige Wasserstraßen – der Jangtsekiang und das Perlflussdelta – transportieren ebenfalls enorme Frachtmengen ins Landesinnere. In der Luft fertigen Chinas verkehrsreichste Flughäfen (Peking, Shanghai, Guangzhou) jährlich über 100 Millionen Passagiere ab und machen China damit zu einem Drehkreuz für regionale und interkontinentale Flüge. Nationale Fluggesellschaften wie Air China, China Eastern und China Southern verfügen über große Flotten, und China ist in Asien führend bei Neubestellungen und Produktion von Flugzeugen (Comac baut Inlandsflugzeuge).
Insgesamt gehört Chinas Verkehrsnetz – von 5G-Telekommunikation im ländlichen Raum bis hin zu Ladestationen für Elektrofahrzeuge in jeder Stadt – zu den umfangreichsten der Welt. Diese Infrastruktur ist die Grundlage für die wirtschaftliche Dynamik: Güter können schnell zwischen Fabriken und Märkten transportiert werden, und Menschen können enorme Entfernungen leichter überwinden als in den meisten anderen Ländern. Sie trägt zudem zur Integration des Landes bei, da abgelegene Regionen weniger isoliert sind. Nach modernen Maßstäben können viele chinesische Städte mit ihren Pendants in puncto Straßen, U-Bahnen (Peking und Shanghai verfügen über die zweitlängsten U-Bahn-Netze weltweit) und allgemeiner Konnektivität mithalten oder sie sogar übertreffen. Dieser rasante Ausbau der Infrastruktur verändert den Alltag in China weiterhin und verwischt die alten Grenzen zwischen ländlichen Dörfern und globalen Städten.
Chinas jahrtausendealte Geschichte hat eine reiche Vielfalt an Kultur, Philosophie und Kunst hervorgebracht. Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus haben sich eng miteinander verwoben und die chinesischen Werte geprägt – Harmonie, kindliche Pietät und ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein stehen im Mittelpunkt. Familie und Bildung genießen einen hohen Stellenwert: Oft leben mehrere Generationen unter einem Dach, und akademischer Erfolg war traditionell ein Weg zu höherem Status. Das gesellschaftliche Leben ist geprägt von Festen: Das chinesische Neujahrsfest (Frühlingsfest) im Winter wird mit Laternen, Drachentänzen und Familienfesten gefeiert; beim Mittherbstfest im Herbst bewundern Familien den Vollmond und essen Mondkuchen. Kulturelle Ikonen – von Papierschnitt und Kalligrafie bis hin zu Peking-Oper und Kampfkunst – werden weiterhin als geschätzte Traditionen gepflegt.
Trotz all seiner modernen Wolkenkratzer ist China voller architektonischer Wunder. In Peking ist die Verbotene Stadt – ein weitläufiger kaiserlicher Palastkomplex der Ming- und Qing-Dynastien – noch intakt. Ihre goldenen Dächer und steinernen Höfe sind ein Museum antiker Baukunst. Nordöstlich von Peking verläuft der Heilige Weg zu den Ming-Gräbern mit seinen steinernen Wächterstatuen. Xi'an hat noch immer seine alte Stadtmauer und die berühmte Terrakotta-Armee (ein archäologischer Fund aus Tausenden lebensechten Tonsoldaten, die das Grab des ersten chinesischen Kaisers beschützten). Südchina rühmt sich der klassischen Gärten von Suzhou und der 2500 Jahre alten Getreidespeicher des Dujiangyan-Bewässerungssystems. Die bereits erwähnte Große Mauer gehört selbst zum UNESCO-Weltkulturerbe, ebenso wie der Sommerpalast, der Potala-Palast in Tibet und Dutzende anderer Relikte. Insgesamt beherbergt China 59 UNESCO-Welterbestätten (darunter Natur- und Kulturstätten) – die zweithöchste Zahl aller Länder.
Die moderne chinesische Kultur verbindet dieses alte Erbe mit zeitgenössischem Ausdruck. Film, Musik und Literatur boomen: Preisgekrönte Schriftsteller wie Mo Yan, Filmemacher wie Zhang Yimou sowie Popstars und Regisseure begeistern sowohl das heimische als auch das internationale Publikum. Traditionelle Künste sind lebendig – Kalligrafie, klassische Malerei und Keramik werden weiterhin praktiziert –, koexistieren aber mit urbanen Trends wie Animation („Donghua“) und technologiegetriebener Unterhaltung. Die chinesische Küche, ein zentraler Bestandteil der kulturellen Identität, ist bekannt für ihre Vielfalt. Die Grundnahrungsmittel variieren: Im Süden dominiert Reis, im Norden Weizen (Nudeln, Teigtaschen, Brot).
Es gibt acht große regionale Küchen, jede mit ihrem eigenen Geschmacksprofil. Die Sichuan-Küche ist beispielsweise für ihre kräftigen, würzigen Gerichte mit Chilischoten und Sichuan-Pfefferkörnern bekannt; die kantonesische Küche legt Wert auf frische Meeresfrüchte und delikate Dim Sum; die Shandong-Küche (an der Nordküste) setzt auf Suppen und Meersalzkörner; und die Hunan-Küche ist ebenfalls für ihre intensiv scharfen, chilihaltigen Gerichte bekannt. Andere Regionen – Jiangsu, Zhejiang, Fujian, Anhui usw. – haben jeweils unverwechselbare Spezialitäten wie Shanghai-Suppenknödel, süß-saure Fujian-Suppen oder Pekings gebratene Ente. Die Straßenküche blüht überall (von Jianbing-Pfannkuchen im Norden bis hin zu Bubble Tea im Süden), was chinesisches Essen sowohl zu einem alltäglichen Genuss als auch zu einem Gegenstand weltweiter Faszination macht.
Auch das religiöse und philosophische Leben prägt die Kultur. Viele Chinesen feiern traditionelle Feste und nehmen an Tempelritualen teil, ohne einer Religion formal anzugehören. Buddhismus und Taoismus (oft mit Volksglauben verwoben) bieten Tempel und Ikonographie, die in die Landschaft eingebettet sind – Räuchergefäße und Ahnentafeln sind in Stadtgassen ebenso allgegenwärtig wie in Bergschreinen. Auch der Islam ist ein fester Bestandteil der chinesischen Kultur: Chinesische muslimische Restaurants servieren Halal-Gerichte wie Lamian (handgezogene Nudeln) und Yangrou Chuan (Lammspieße), und große Moscheen (z. B. in Xi'an oder Ningxia) zeugen von jahrhundertelanger muslimischer Präsenz. In Kunst und Medien sind offen religiöse Themen jedoch selten; Künstler greifen häufiger klassische Themen oder moderne gesellschaftliche Fragen auf.
Auch Chinas Sprachen spiegeln die kulturelle Vielfalt wider. Mandarin dominiert Bildung und Medien, doch viele Menschen wachsen zweisprachig auf oder sprechen zu Hause einen regionalen Dialekt. Im Fernsehen wird oft Mandarin gesprochen, doch Kantonesisch ist in Guangdong/HK stark verbreitet, und lokale Sprachen sind in Volksliedern und Literatur erhalten geblieben. Diese sprachliche Vielfalt führt dazu, dass sich die Begegnung mit anderen Sprech- und Schreibweisen selbst innerhalb Chinas wie ein Besuch in einer neuen Welt anfühlen kann.
In Chinas urbaner Architektur verbindet sich Tradition mit atemberaubenden modernen Skylines. Historische Bauwerke (wie der Himmelstempel in Peking oder die alten Teehäuser in Chengdu) stehen inmitten glänzender neuer Monumente (dem Oriental Pearl Tower in Shanghai oder den Wolkenkratzern in Shenzhen). In den letzten Jahren zeugen experimentelle Gebäude und kulturelle Wahrzeichen – das Vogelnest-Stadion der Olympischen Spiele 2008, der Water Cube oder das National Grand Theatre in Peking – von innovativem Design. Doch selbst die futuristischsten Viertel sind oft um kulturelle Achsen oder Parks mit Pagoden und Gärten angelegt. In jeder Stadt erzählt die Überlagerung alter Hofhäuser, Plätze aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und ultramoderner Bürotürme von Chinas anhaltender Kontinuität inmitten rasanten Wandels.
Essen ist ein allgegenwärtiger Ausdruck chinesischer Kultur und ein Grund zu großem Stolz. Die chinesische Küche legt Wert auf Ausgewogenheit: Kontrastierende Aromen (süß/sauer, scharf/mild) und Texturen werden kunstvoll kombiniert. Mahlzeiten werden traditionell gemeinschaftlich eingenommen – mehrere Gerichte werden an einem runden Tisch geteilt – als Symbol für Familie und Zusammengehörigkeit. Eine typische Mahlzeit besteht beispielsweise aus Reis oder Nudeln mit Gemüse, Fleisch und einer einfachen Suppe. Tee ist das Getränk des täglichen Lebens: Grüner Tee in Ostchina, Oolong- und Schwarztee im Süden, ungesüßt zu den Mahlzeiten oder in geselliger Runde serviert.
Die chinesischen Küchenregionen unterscheiden sich erheblich. Eine Studie zu regionalen Stilen zeigt:
Im ganzen Land findet man die berühmten chinesischen Teigtaschen (Jiaozi) im Norden und Wan Tans im Süden, jeweils mit lokalen Besonderheiten. Straßenimbisse und Nachtmärkte (wie Pekings Wangfujing oder Chengdus Jialing Street) bieten Snacks wie Lammspieße, Stinketofu, Suppenknödel oder süßes Gebäck an, die die regionalen Geschmäcker des Landes widerspiegeln. Diese Speisen sind mehr als nur Nahrung – sie sind fester Bestandteil von Festen (Reiswein zum chinesischen Neujahrsfest, Mondkuchen zu Mittherbstfest) und alltäglichen Ritualen (Teepausen mit Dim Sum, morgendlicher Reisbrei).
Im Alltag vermischen sich traditionelle Bräuche mit modernen Gewohnheiten. Das Neujahrsfest ist nach wie vor das größte jährliche Ereignis: Die Menschen reisen zu Familientreffen nach Hause und zünden Feuerwerk, um das neue Jahr zu begrüßen. Viele Chinesen pflegen aber auch einen urbanen Lebensstil, pendeln mit Hochgeschwindigkeitszügen oder Bussen zur Arbeit, wohnen in Wohnanlagen und nutzen mobile Bezahl-Apps statt Bargeld. Der E-Commerce hat das Einkaufen verändert: Marktplätze wie Taobao und Alibaba ermöglichen den Online-Kauf von Lebensmitteln bis hin zu Autos. Dennoch trifft man oft Großeltern, die im Park Kalligrafie unterrichten, oder Nachbarn, die im Morgengrauen Tai Chi praktizieren – ein Beweis für die Beständigkeit kultureller Wurzeln.
Chinas heutige Gesellschaft spiegelt sowohl tief verwurzelte traditionelle Werte als auch rasanten Wandel wider. Der Respekt vor Älteren und Bildung ist nach wie vor stark ausgeprägt; junge Menschen in den Städten übernehmen jedoch oft globale Moden und Ideen. Die Spannung – und Harmonie – zwischen Tradition und Moderne prägt einen Großteil des chinesischen Lebens. Ob man ein abgelegenes Dorf oder eine pulsierende Metropole besucht, man spürt eine Mischung aus alten Festen, neuen Wolkenkratzern, jahrhundertealten Philosophien und modernster Technologie.
Die chinesische Architektur, sowohl antik als auch modern, ist bemerkenswert unverwechselbar. In der Kaiserzeit wurden oft Holzbalken und Ziegeldächer mit geschwungenen Linien verwendet – beispielsweise verkörpern das gelb glasierte Dach und die roten Mauern der Verbotenen Stadt in Peking den Ming-/Qing-Stil. Die Symmetrie und axiale Anordnung von Palästen und Tempeln (in Anlehnung an Feng-Shui-Konzepte) vermitteln ein Gefühl von Ordnung. Weitere historische Wunder sind der Porzellanturm von Nanjing (einst eine in Europa berühmte Pagode), die an den Klippen hängenden Tempel von Shanxi und die Grotten von Dunhuang mit Tausenden buddhistischer Höhlenmalereien (Teil des Erbes der Seidenstraße). Die traditionelle Wohnarchitektur reichte von Hofhäusern (Siheyuan im Norden) bis zu Pfahlbauten aus Holz im Süden.
Im 20. und 21. Jahrhundert haben chinesische Architekten viel experimentiert. Sowjetisch inspirierte öffentliche Gebäude auf dem Tiananmen-Platz in Peking und in Pudong in Shanghai zeigen Einflüsse der Mitte des Jahrhunderts. In jüngerer Zeit haben internationale Architekten Museen, Konzerthallen und Kulturzentren entworfen: Beispiele hierfür sind die CCTV-Zentrale (das „große Gebäude“) in Peking von OMA und die weitläufige Dalian-Bibliothek lokaler Architekten. Auch die Infrastruktur selbst ist oft monumental gestaltet – das Pekinger Nationalstadion (das Vogelnest) und das Nationale Schwimmzentrum (der Wasserwürfel) – und prägt die Skyline künstlerisch. Die Stadtplanung in China folgt manchmal einem Rastermuster, aber auch „städtische Dörfer“ und zu Wohnkomplexen umgebaute Dörfer schaffen einzigartige Stadtbilder.
Das ländliche China birgt weitere architektonische Schätze. Die Lehmhäuser „Tulou“ von Fujian (große runde oder quadratische Festungen der Hakka) und die hölzernen Pfahldörfer der Minderheiten Guizhous (Dong- und Miao-Gemeinschaften) zeugen von der Genialität lokaler Materialien. In vielen Bergregionen gibt es Steindörfer und alte Reisterrassen (wie die Longji-Terrassen in Guangxi), die in die Hänge gebaut wurden. Die Vielfalt lokaler Bautechniken – von den Lehmwänden nördlicher Höhlenwohnungen bis zur Holzarchitektur der Altstadt von Lijiang – spiegelt Chinas vielfältige Kulturen und Geografien wider.
Chinas Aufstieg zur Großmacht verändert das Weltgeschehen. Wirtschaftlich ist es ein Eckpfeiler des internationalen Handels: Viele Länder sind für ihre Exporte (oft Rohstoffe oder Komponenten) auf chinesische Märkte angewiesen, und chinesische Fabriken beliefern weltweit Konsumgüter. Der Renminbi (chinesische Währung) hat als Devisenreserve und Handelsfinanzierung an Bedeutung gewonnen. Diplomatisch betont China häufig Souveränität und Nichteinmischung, nimmt aber auch Einfluss durch Initiativen wie die Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank und Investitionen in die Belt-and-Road-Investition in Asien, Afrika und Europa. In den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen positioniert sich China als Vorreiter des Globalen Südens und setzt sich für Entwicklungshilfe und Technologietransfer (z. B. im Bereich grüne Energie) ein.
China spielt auch in der Klima- und Umweltpolitik eine wichtige Rolle. Das Land ist volumenmäßig der weltweit größte CO₂-Emittent und hat sich verpflichtet, seinen Emissionshöchststand um 2030 zu erreichen und bis 2060 klimaneutral zu sein. Chinas Politik im Bereich erneuerbare Energien und Aufforstung ist von globaler Bedeutung, ebenso wie sein Engagement auf Klimagipfeln. Auch die Bereiche öffentliche Gesundheit und Technologie spielen eine wichtige Rolle: Chinas schnelle Eindämmung von SARS-CoV-1 (2003) und der COVID-19-Pandemie erregte weltweite Aufmerksamkeit, und chinesische Biotech- und Telekommunikationsunternehmen sind zunehmend international vernetzt (wenn auch nicht unumstritten).
Auch kulturell demonstrierte China seine sanfte Macht. Seine Filmindustrie (die zweitgrößte der Welt nach Marktumsatz) koproduziert Filme mit Hollywood; seine Konfuzius-Institute lehren weltweit chinesische Sprache und Kultur; und Veranstaltungen wie die Olympischen Spiele (2008 in Peking, 2022 in Peking) sorgten für globale Sichtbarkeit. Die chinesische Diaspora – zig Millionen Menschen im Ausland – verbreitet zudem chinesische Küche, Feste (das Mondneujahr wird in vielen Ländern gefeiert) und Geschäftsbeziehungen (Chinatowns, chinesisch geführte Unternehmen). Mandarin ist weltweit zu einer viel gelernten Fremdsprache geworden.
Gleichzeitig ruft Chinas wachsender Einfluss gemischte Reaktionen hervor. Einige Länder begrüßen chinesische Investitionen und betrachten die Wirtschaftspartnerschaft als vorteilhaft; andere äußern Bedenken hinsichtlich der Schuldenabhängigkeit oder Handelsungleichgewichten. Internationale Beobachter diskutieren, wie sich Chinas Aufstieg auf Menschenrechte, Handel und regionale Sicherheit auswirken wird. Dennoch prägt China, ob als Partner oder Konkurrent, die globale Wirtschaft, Politik und Kultur auf eine Weise, wie es nur wenige Nationen tun.
China ist ein Land der Kontraste und Kontinuitäten. Es ist alt und modern, ländlich und städtisch, zentralisiert und regional vielfältig. Überall auf seinem riesigen Territorium und seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit sind die Fäden der Kontinuität – Ehrfurcht vor Tradition, Schwerpunkt auf Familie und Bildung, Respekt vor der Weisheit der Vergangenheit – in neue Muster des raschen Wandels verwoben. Von der gewundenen Chinesischen Mauer bis zu den Hochgeschwindigkeitszügen, die die Megastädte miteinander verbinden, von kaiserlichen Tempeln bis zu den Büros von Technologie-Startups – Chinas Geschichte ist dynamisch und noch lange nicht abgeschlossen. Die Herausforderungen – ökologisch, demografisch und sozial – sind gewaltig, doch die Anpassungsfähigkeit ist ebenso enorm. Beobachter des 21. Jahrhunderts beobachten Chinas Entwicklung weiterhin aufmerksam, während das Land mit einer Mischung aus jahrhundertealter Kultur und mutiger Innovation in die Zukunft navigiert.
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