Südsudan

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Der Südsudan ist ein Land der Gegensätze: turbulent und doch faszinierend, herausfordernd und doch ungemein bereichernd für gut vorbereitete Reisende. Dieser Reiseführer bietet Ihnen alles Wissenswerte – von wichtigen Sicherheitshinweisen (aufgrund des Bürgerkriegs und der hohen Kriminalitätsgefahr ist eine sorgfältige Planung unerlässlich) bis hin zu praktischen Dingen wie Visa, Gesundheitsvorkehrungen (Gelbfieberimpfung und Malariaprophylaxe sind Pflicht), Geld (bringen Sie ausreichend US-Dollar in bar mit) und Logistik. Sie finden detaillierte Tipps zu kulturellen Gepflogenheiten (angemessene Kleidung, immer fragen, bevor Sie fotografieren), den besten Reisezeiten (Trockenzeit von November bis Februar für sicheres Reisen) und den schönsten Orten (Jubas lebhafte Märkte, die atemberaubende Große Tierwanderung im Boma-Nationalpark, entspannte Nilkreuzfahrten). Mit Einblicken in die Kultur der indigenen Bevölkerung, Highlights der Tierwelt und praktischen Packlisten sorgt dieser Reiseführer dafür, dass Ihre Reise in den Südsudan inmitten seiner ungezähmten Schönheit informiert, respektvoll und so sicher wie möglich verläuft.

Der Südsudan liegt in einer Landschaft mit markanten Kontrasten. Der gemächliche Fluss des Weißen Nils bahnt sich seinen Weg durch Grasland und Sümpfe, und Hochebenen erheben sich über saisonal überfluteten Ebenen. Der junge Staat erstreckt sich über den Breitengrad drei bis dreizehn und den Längengrad vierundzwanzig bis sechsunddreißig Grad Ost und grenzt im Norden an den Sudan, im Osten an Äthiopien, im Süden an die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Kenia sowie im Westen an die Zentralafrikanische Republik. Seine Lage im Landesinneren birgt eine Fülle ökologischer Zonen: Bewaldete Savannen weichen tropischen Wäldern; andernorts weichen offene Graslandschaften dem ausgedehnten Feuchtgebiet des Sudd, einem riesigen, wassergesättigten Mosaik, das eines der größten Naturschauspiele Afrikas beherbergt. Juba, eingebettet an den Ufern des Weißen Nils, ist sowohl die Hauptstadt als auch das größte urbane Zentrum des Landes. Sein schnelles Wachstum hat jedoch bereits zu Plänen für einen neuen Regierungssitz in Ramciel geführt. Der Standort wurde aufgrund seiner zentraleren Lage und des Potenzials für die Bebauung einer Planstadt nach dem Vorbild von Abuja oder Canberra gewählt.

Der Sudd ist nach wie vor das prägende Naturmerkmal des Südsudans. Er entstand dort, wo der Bahr al Jabal – das „Bergmeer“ – in überschwemmtes Grasland und papyrusverseuchte Kanäle übergeht, und erstreckt sich in der Regenzeit über rund zehntausend Quadratkilometer. Seine Wasserläufe ernähren Büffel- und Kobherden, während Krokodile sich an schlammigen Ufern unter hoch aufragenden Palmen sonnen. Jenseits des Sumpfes bilden die ostsudanesische Savanne und der Sahel-Akaziengürtel ein Waldmosaik, in dem einst Oryxantilopen und Tiang in heute durch Konflikte dezimierten Beständen umherstreiften. Im Südosten schützen die Nationalparks Bandingilo und Boma die zweitgrößte Landwanderung der Erde: Jedes Jahr durchqueren über eine Million Antilopen – Weißohr-Kobs, Tiangs und Mongalla-Gazellen – die Überschwemmungsgebiete auf der Suche nach frischem Weideland. Untersuchungen von Naturschutzgruppen seit 2005 haben bestätigt, dass die große Bewegung trotz jahrelanger Unruhen fortbesteht, auch wenn ihr volles Ausmaß erst teilweise kartiert ist.

Die Artenvielfalt im Südsudan reicht über die Ebenen hinaus. In Waldreservaten nördlich von Yambio finden Schimpansen und Waldelefanten Zuflucht unter einem Blätterdach aus Mahagoni und Ebenholz, während seltene Bongos nahezu lautlos durch das Unterholz schlüpfen. Säugetiere, die normalerweise mit offenem Land in Verbindung gebracht werden – Giraffen, Elenantilopen und Kuhantilopen – durchstreifen bewaldete Savannen und Hochebenen, insbesondere durch die Landschaft von Boma-Jonglei. Diese Region, die mit den Überschwemmungsgebieten des Sudd verflochten ist, beherbergt eine reiche Mischung an Arten: Elefanten suchen Seite an Seite mit Antilopen nach Nahrung, Löwen patrouillieren an den Rändern des Graslandes und Büffel suhlen sich in saisonalen Lagunen. Obwohl es im Südsudan kaum Studien zu Pilzen gibt, deuten historische Aufzeichnungen auf Hunderte von Arten hin, von denen viele mit Pflanzenkrankheiten in Verbindung stehen, aber möglicherweise einen unentdeckten ökologischen Wert bergen. Im Jahr 2006 gelobte Präsident Salva Kiir, diese Naturschätze zu schützen, und verpflichtete sich, Waldbrände und Umweltverschmutzung einzudämmen. Aktuelle Analysen deuten darauf hin, dass das Land in Bezug auf die Integrität seiner Waldlandschaften einen der weltweit höchsten Werte erreicht hat und dass ein Großteil seines wilden Erbes in relativ intakter Form erhalten geblieben ist.

Dieser ökologische Reichtum steht in scharfem Kontrast zur menschlichen Geschichte des Südsudans, die von langwierigen Konflikten geprägt ist. Jahrhundertelang erlebten die Länder südlich des sudanesischen Niltals zeitweise Widerstand gegen die Herrschaft des Nordens, doch die moderne Ära des Kampfes begann unter dem anglo-ägyptischen Kondominium. Die Unabhängigkeit 1956 heilte die Kluft nicht; vielmehr läutete sie den Ersten Sudanesischen Bürgerkrieg ein, der dem Südsudan schließlich von 1972 bis 1983 eine fragile Autonomie bescherte. Als die Feindseligkeiten wieder aufflammten, tobte ein weiterer Krieg, bis das umfassende Friedensabkommen von 2005 eine erneuerte autonome Regierung unter der Führung von Salva Kiir Mayardit als Präsident und Riek Machar als Vizepräsident gewährte. Ein Referendum im Januar 2011 ergab eine überwältigende Mehrheit – 98,8 Prozent dafür – für die volle Souveränität, und am 9. Juli desselben Jahres wurde der Südsudan als jüngster anerkannter Staat der Welt anerkannt.

Doch der Frieden blieb aus. Im Dezember 2013 entfachten Spannungen zwischen Präsident Kiir und dem ehemaligen Vizepräsidenten Machar einen Bürgerkrieg, der entlang ethnischer Linien zerbrach, Millionen zur Flucht zwang und Berichte über Massaker, Vertreibungen und gezielte Tötungen von Journalisten auslöste. Internationale Vermittler und regionale Organisationen drängten auf Waffenstillstände, und 2018 wurde in einem erneuerten Friedensabkommen eine Machtteilung zwischen Kiirs Dinka-Fraktion und Machars Nuer-Anhängern vereinbart. Die nachfolgende Einheitsregierung konzentrierte sich auf den Wiederaufbau der Grundversorgung und die Wiederherstellung der Sicherheit, auch wenn es in Teilen des Landes weiterhin sporadisch zu Gewalt kommt. Im Jahr 2025 ist der Südsudan immer noch ein Koalitionsstaat, der sich von fast zwei Jahrzehnten nahezu ununterbrochenen Krieges erholt.

Demografisch gesehen ist der Südsudan einer der jüngsten Staaten der Welt: Etwa die Hälfte seiner zwölf Millionen Einwohner ist unter achtzehn Jahre alt. Die Kulturlandschaft des Südsudan ist geprägt von einer Vielfalt nilotischer Gesellschaften. Die Dinka machen rund vierzig Prozent der Bevölkerung aus, die Nuer etwa zwanzig Prozent und die Azande knapp zehn Prozent. Zu den kleineren Gemeinschaften zählen die Schilluk, Bari und Dutzende weitere, die jeweils ihre eigene Sprache sprechen und unterschiedliche Traditionen pflegen. Siebzig Sprachen haben verfassungsmäßigen Status als „Nationalsprachen“, doch Englisch bleibt die offizielle Amts- und Bildungssprache. Arabisch, lange Zeit die Verkehrssprache des Niltals, existiert in zwei Varianten: Juba-Arabisch, eine Kreolsprache, die von über einer Million Menschen gesprochen wird, und Sudanesisches Arabisch, das von Auswanderern und einigen Nordstaatlern gesprochen wird. Mit dem Beitritt des Südsudan zur Ostafrikanischen Gemeinschaft im Jahr 2019 wurde Suaheli in die Lehrpläne aufgenommen, was eine strategische Hinwendung zur regionalen Integration widerspiegelt, auch wenn die Frage der Mitgliedschaft in der Arabischen Liga noch ungeklärt ist.

Die religiöse Praxis vermischt Christentum, traditionelle Glaubenssysteme und Islam. Genaue Zahlen sind angesichts der kriegsbedingten Vertreibungen und der nomadischen Lebensweise schwer zu ermitteln, doch aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass sich etwa 60 Prozent der Bevölkerung als Christen, fast 33 Prozent als Angehörige indigener Glaubensrichtungen und rund 6 Prozent als Muslime bezeichnen. Kirchen und Missionsstationen stehen neben Schreinen auf Dorflichtungen; Imame und Pfarrer sprechen gleichermaßen zu den Gemeinden, die sich unter provisorischen Dächern oder im Schatten von Akazienbäumen gebildet haben. Glaubensgemeinschaften haben in Krisenzeiten humanitäre Hilfe geleistet, auch wenn die religiöse Zugehörigkeit manchmal mit der ethnischen Identität übereinstimmt, was die Bemühungen um nationale Einheit zusätzlich erschwert.

Das Wirtschaftsleben ist nach wie vor von Landwirtschaft und Öl geprägt. Trotz fruchtbarer Böden an Flussufern und in Überschwemmungsgebieten betreiben die meisten Bauern Subsistenzanbau mit Sorghum, Mais, Hirse und Maniok. Die Viehzucht ist nach wie vor eine Lebensgrundlage und ein kultureller Eckpfeiler, auch wenn die saisonalen Weidewege aufgrund von Unsicherheit und Landstreitigkeiten geschrumpft sind. Holzexporte erreichen internationale Märkte, doch die Bodenschätze – Eisenerz, Kupfer, Chrom, Zink, Diamanten und Gold – sind weitgehend ungenutzt. Die Entdeckung beträchtlicher Erdölreserven im Süden weckte Hoffnungen auf eine rasche Entwicklung; bis 2023 machte Öl über 90 Prozent der Staatseinnahmen aus, gefördert aus Feldern, deren potenzielle Produktion die von weiten Teilen Subsahara-Afrikas übertrifft. Die Abhängigkeit vom Transit durch sudanesische Pipelines nach Port Sudan und die damit verbundenen Gebühren – 34 US-Dollar pro Barrel – führten jedoch dazu, dass Juba im Januar 2012 die Produktion einstellte, was zu einem Einbruch der Einnahmen und einem Anstieg der Lebensmittelpreise führte. Die Verhandlungen führten seitdem zu günstigeren Transitgebühren für den Südsudan, die Wirtschaft bleibt jedoch anfällig für Preisschwankungen und politische Spannungen.

Die Infrastruktur ist spärlich. Der Straßenverkehr bietet die günstigste Möglichkeit, sich im Inland fortzubewegen, doch die unbefestigten Straßennetze sind während der Regenzeit unpassierbar. Der Weiße Nil dient saisonal als Verkehrsader für Güter und Passagiere zwischen Juba, Uganda und den nördlichen Handelszentren, während sich der Schienenverkehr 248 Kilometer von der sudanesischen Grenze bis nach Wau erstreckt. Es gibt Pläne, Verbindungen sowohl nach Kenia als auch nach Uganda zu schaffen. Flugverbindungen basieren auf dem Flughafen Juba, der internationale Flüge nach Nairobi, Addis Abeba, Kairo und Khartum sowie nationale Fluggesellschaften abwickelt. Kleinere Landebahnen – in Malakal, Rumbek und Nimule – liegen abseits der ausgetretenen Pfade, ihre Start- und Landebahnen sind oft kaum mehr als planierter Boden. Pläne zur Gründung einer nationalen Fluggesellschaft kamen 2012 auf; die Fortschritte waren jedoch stufenweise, was die größeren Herausforderungen bei Finanzierung, Regulierung und technischen Kapazitäten widerspiegelt.

Das Klima prägt jeden Aspekt des Lebens. Der tropische Zyklus unterteilt sich in eine Regenzeit – die etwa von Mai bis Oktober dauert, wobei die Regenfälle manchmal schon im April einsetzen oder bis in den November andauern – und eine Trockenzeit mit klarem Himmel und sinkender Luftfeuchtigkeit. Im Juli, dem kühlsten Monat, liegen die Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius; im März hingegen können mittags bis zu 37 Grad Celsius erreicht werden. Die innertropische Konvergenzzone bestimmt Niederschlagsmuster, wechselnde Winde und Bewölkung. Klimamodelle prognostizieren steigende Niederschläge im Zuge des globalen Wandels, die Auswirkungen auf die saisonale Verteilung sind jedoch noch ungewiss. Veränderte Überschwemmungsregime könnten sowohl die Landwirtschaft in den Auen als auch die Wildtierwanderungen verändern.

Die politische Mitgliedschaft in internationalen Gremien unterstreicht die duale Ausrichtung des Südsudans auf Afrika und den arabischen Raum. Das Land wurde 2011 in die Vereinten Nationen aufgenommen und trat der Afrikanischen Union, der Zwischenstaatlichen Entwicklungsbehörde (IPAD) und der Ostafrikanischen Gemeinschaft bei, was sein Engagement für die regionale Zusammenarbeit unterstreicht. Ein Antrag auf Beitritt zur Arabischen Liga im Jahr 2014 steht noch aus, was das Erbe sudanesischer Einheit und kultureller Verbundenheit widerspiegelt.

Die Indikatoren für die menschliche Entwicklung bleiben niedrig. Der Südsudan belegt im Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen den letzten Platz, und das nominale BIP pro Kopf übertrifft nur Burundi. Hohe Müttersterblichkeit und Analphabetismus bei Frauen bestehen weiterhin, was auf eingeschränkte Gesundheitseinrichtungen und einen eingeschränkten Zugang zu Bildung zurückzuführen ist. Jahrzehntelange Kriege haben die institutionellen Kapazitäten untergraben; vor den Friedensabkommen 2005 und 2018 verloren über zwei Millionen Menschen ihr Leben, und über vier Millionen Vertriebene leben heute als Flüchtlinge oder Binnenvertriebene. Internationale Hilfsorganisationen arbeiten mit neu entstehenden lokalen NGOs zusammen, um Wasser, sanitäre Einrichtungen, Grundschulbildung und medizinische Versorgung bereitzustellen.

Die südsudanesische Kunst spiegelt im kulturellen Ausdruck Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit wider. Mündliche Traditionen des Gesangs, Tanzes und Geschichtenerzählens leben trotz moderner Einflüsse fort. Auf Jubas Märkten fertigen Kunsthandwerker Perlenarbeiten und Töpferwaren an, die vom ethnischen Erbe zeugen. Auswanderergemeinden in Nairobi und Kampala pflegen Netzwerke in Literatur und bildender Kunst, während Stadtfeste Erntezyklen und Übergangsriten markieren. Obwohl sich formelle Institutionen zum Kulturerhalt nur langsam entwickeln, deuten Basisinitiativen auf eine wachsende Anerkennung der Rolle des Kulturerbes bei der Bildung nationaler Identität hin.

Der Weg in die Zukunft des Südsudans hängt von der Erhaltung des fragilen Friedens, der Diversifizierung der ölabhängigen Wirtschaft und der Wiederherstellung der Dienstleistungen in einer zersplitterten Landschaft ab. Investitionen in Landstraßen könnten Landwirte mit Märkten verbinden; der Ausbau des Schienen- und Flussverkehrs könnte Kosten senken und den Handel ankurbeln. Die Stärkung der Regierungsführung und der Rechtsstaatlichkeit bleibt zentral für die Eindämmung ethnischer Gewalt. Bildungsreformen, darunter die Einführung von Suaheli und die Stärkung des Englischunterrichts, sollen die junge Bevölkerung auf die regionale Integration vorbereiten. Gleichzeitig bietet der Schutz des Sudd und der Wildparks Potenzial für Ökotourismus, sofern sich Sicherheit und Infrastruktur verbessern. Solche Aussichten liegen noch in weiter Ferne, doch die reichen Land- und Wasserressourcen des Landes bieten eine Grundlage für eine Erneuerung.

Der Südsudan steht an einem Wendepunkt: geprägt von uralten Flüssen und jüngsten Konflikten, geprägt von jugendlicher Energie und Kriegsnarben. Seine Geschichte verkörpert sowohl die Last der Vergangenheit als auch das Versprechen der Erneuerung. Während das Land daran arbeitet, Institutionen zu schmieden, Lebensgrundlagen zu diversifizieren und kommunale Gräben zu überwinden, wird das Überleben des Landes ebenso von pragmatischer Politik abhängen wie vom unerschütterlichen Willen seiner Bevölkerung, deren Verbundenheit mit Land, Vieh und Sprache sie über ethnische Grenzen hinweg verbindet. In dieser weiten Landschaft aus Überschwemmungsgebieten und Hochebenen ist die Zukunft des Südsudans noch ungeschrieben, ihre Konturen warten darauf, von neuen Generationen geformt zu werden, die, wie der Nil, ihren Weg durch Ruhe und Tumult finden müssen.

Südsudanesisches Pfund (SSP)

Währung

9. Juli 2011

Gegründet

+211

Anrufcode

12,703,714

Bevölkerung

619.745 km²

Bereich

English

Offizielle Sprache

460 m (1.512 ft) durchschnittlich

Elevation

Ostafrikanische Zeit (UTC+3)

Zeitzone

Der Südsudan gilt als eine der ursprünglichsten und ungezähmtesten Regionen der Welt. Das Land mit seinen weiten Savannen, ausgedehnten Feuchtgebieten und dem reichen Erbe der indigenen Bevölkerung ist touristisch noch weitgehend unerforscht. Reisende, die sich hierher wagen, tauchen ein in eine faszinierende Mischung aus Kultur, Geschichte und Natur. Der jüngste Staat der Roten Erde (seit 2011 unabhängig) bietet die seltene Gelegenheit, Traditionen zu erleben, die so alt sind wie der Nil selbst, und Wildtierspektakel zu bestaunen, die dem typischen Besucher verborgen bleiben.

Von Viehzüchtergemeinden und lebhaften Stadtmärkten bis hin zu den schneebedeckten Ebenen des Boma-Nationalparks – die Erlebnisse sind einzigartig. Dieser Reiseführer bietet alles Wissenswerte für abenteuerlustige Reisende: von wichtigen Sicherheitshinweisen und Visabestimmungen über die beste Reisezeit und Fortbewegungsmöglichkeiten bis hin zu kulturellen Tipps und Packlisten. Der Fokus liegt dabei stets auf fundierten Fakten, gepaart mit respektvollen Einblicken, um neugierige und umsichtige Entdecker bei der Planung einer sicheren und bereichernden Reise zu unterstützen.

Warum sollte man den Südsudan besuchen?

Eine Reise in den Südsudan ist nichts für schwache Nerven, doch wer sich nach Abenteuern abseits der ausgetretenen Pfade sehnt, wird mit außergewöhnlichen Erlebnissen belohnt. Das Land bietet Landschaften und Kulturen, die vom Massentourismus weitgehend unberührt geblieben sind. Im Osten nehmen Millionen von Antilopen an der Großen Nilwanderung teil – Afrikas größter Landtierwanderung – und ziehen in donnernden Herden durch die Nationalparks Boma und Bandingilo. Entlang des Weißen Nils bilden Fischer in traditionellen Booten und Viehlager (manche mit Asche weiß gestrichen) ein zeitloses Bild. Lokale Feste, Märkte und das Dorfleben offenbaren Bräuche, die den meisten Außenstehenden verborgen bleiben. Ob man nun in Juba unter einer Akazie einen Morgenkaffee genießt, einem Nuer-Fischer im Morgengrauen auf dem Fluss zusieht oder in der Wildnis am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel schläft – der Südsudan bietet authentische Begegnungen, die unvergesslich bleiben.

Einzigartige Erlebnisse im Südsudan

  • Wildtiere und Safari Die Nationalparks Boma und Nimule beherbergen Elefanten, Giraffen, Flusspferde, Büffel und zahlreiche Antilopenarten. Zu bestimmten Jahreszeiten versammeln sich Herden von Weißohrkobs und Gazellen in gigantischen Ausmaßen und stehen bekannteren Tierwanderungen in nichts nach. Sie zu Fuß oder von einem Safari-Jeep aus zu beobachten, ist ein besonderes Erlebnis. Vogelbeobachter können in den Sudd-Feuchtgebieten und entlang des Nils seltene Arten entdecken.
  • Stammeskultur und Viehlager Die Menschen im Südsudan leben eng mit Viehzucht und Tradition verbunden. Auf dem Land kann man Dinka, Nuer oder Mundari beim Melken ihrer Kühe im Morgengrauen beobachten, Älteste, die sich auf staubigen Märkten zu Pferd treffen, oder die Zeremonien der Bari mit Rindenbastbinden. Besucher werden möglicherweise auf einen Bauernhof eingeladen, um gemeinsam eine Tasse Tee zu trinken. Shaheeden lokalen Gewürztee genießen oder abendliche, vom Feuerschein erleuchtete Tänze beobachten.
  • Der Weiße Nil Der Weiße Nil, der durch Juba fließt, ist die Lebensader des Südsudans. Bootsfahrten in Juba oder Nimule geben Einblicke in den Alltag an den Flussufern: Frauen waschen Wäsche im seichten Wasser, Männer transportieren Baumstämme und einheimische Händler fahren mit hölzernen Fähren. Bootsfahrten bei Sonnenuntergang sind ein unvergessliches Erlebnis.
  • Urbaner Kontrast Juba, die junge Hauptstadt, ist eine Mischung aus unbefestigten Straßen und modernen Hotels. Hier spiegeln sich die Ambitionen und die Komplexität des Südsudans wider: Bronzestatuen auf dem Freiheitsplatz, Ministeriumsgebäude und lebhafte Basare unter gelben Straßenlaternen. Auf den geschäftigen Märkten der Stadt wird alles von Gewürzen und Fisch über Perlen bis hin zu Vieh angeboten (ja, Ziegen und Hühner werden sogar im Freien verkauft!), was einen Einblick in den Alltag der Bevölkerung gewährt.

Für wen ist ein Besuch geeignet?

Südsudan ist kein typisches Urlaubsziel. Für die folgenden Reisenden könnte es jedoch eine Überlegung wert sein:

  • Abenteuersuchende: Für all jene, die sich nach echten Wildnisgebieten sehnen, die nur wenige Touristen betreten, und die auf raue Bedingungen vorbereitet sind.
  • Natur- und Vogelbeobachtungsbegeisterte: Für alle, die die Große Nilwanderung und die reiche Tierwelt mit möglichst wenigen Menschenmassen (oft nur Forscher oder Mitarbeiter des Schutzgebietes) erleben möchten.
  • Anthropologie-/Kulturbegeisterte: Menschen, die sich für die Kulturen und die Geschichte der nilotischen Kulturen interessieren. Die Stammesbräuche, alten Rituale und Volksglauben des Südsudans sind von großem anthropologischem Interesse.
  • NGO-/Humanitäres Personal: Für Reisende im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit oder Geschäftsreisende, die aus beruflichen Gründen unterwegs sein müssen, ist dieser Leitfaden von unschätzbarem Wert, um die alltägliche Logistik sicher zu bewältigen.
  • Fotografen/Journalisten: Wer Kultur, Konfliktlösung oder seltene Wildtiere dokumentiert, könnte davon profitieren, muss sich aber der rechtlichen Beschränkungen für Medienarbeit bewusst sein.

Jeder Besucher sollte gut vorbereitet und informiert sein (dieser Leitfaden soll dabei helfen). Vorsicht, Geduld und Respekt sind unerlässlich.

Kurzinfos über den Südsudan

Ein solides Grundwissen hilft jedem Reisenden bei der Orientierung. Hier die wichtigsten Fakten in Kürze:

  • Offizieller Name: Republik Südsudan.
  • Lage & Grenzen: Das Land liegt im oberen Nilbecken Ost- und Zentralafrikas und ist somit ein Binnenstaat. Es grenzt im Norden an den Sudan, im Osten an Äthiopien, im Süden an Kenia, Uganda und die Demokratische Republik Kongo und im Westen an die Zentralafrikanische Republik.
  • Hauptstadt und Großstädte: Juba (Hauptstadt und größte Stadt). Weitere nennenswerte Städte: Wau (Westen), Malakal und Bentiu (Norden), Torit (Osten), Yambio und Maridi (Südwesten).
  • Bereich: ~619.745 km² (größer als Frankreich).
  • Bevölkerung: Etwa 11 Millionen (Schätzung für 2024). Die Bevölkerung setzt sich aus verschiedenen ethnischen Gruppen wie den Dinka, Nuer, Shilluk, Bari, Zande und Dutzenden kleinerer Stämme zusammen.
  • Sprachen: Amtssprache ist Englisch. Juba-Arabisch (ein Pidgin-Arabisch) wird in Juba und den umliegenden Städten als Verkehrssprache gesprochen. Zu den wichtigsten indigenen Sprachen zählen Dinka, Nuer, Shilluk, Bari, Zande und viele weitere (insgesamt über 60). Arabisch (Sudanesisch) wird von einigen, insbesondere älteren oder städtischen Bevölkerungsgruppen, verstanden.
  • Währung: Südsudanesisches Pfund (SSP). Aufgrund der Inflation werden US-Dollar weitgehend akzeptiert; führen Sie saubere, unbeschädigte US-Dollar-Scheine mit sich (vorzugsweise ab 20 US-Dollar). Geldautomaten sind selten.
  • Zeitzone: Zentralafrikanische Zeit (UTC +2), keine Sommerzeit.
  • Anrufvorwahl: +211.
  • Strom: 230 V / 50 Hz (Stecker Typ C/D üblich). Stromausfälle sind häufig; bringen Sie eine Powerbank oder einen Wechselrichter mit.
  • Wichtigste Kennzahlen: Der Südsudan erlangte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit. Er war das 193. Land der Welt. Lebenserwartung und Infrastruktur zählen zu den niedrigsten weltweit.

Statistik

Daten

Bevölkerung (Schätzung 2024)

~11 Millionen

Hauptstadt

Juba (Einwohnerzahl ca. 500.000)

Bereich

619.745 km² (238.239 Quadratmeilen)

Offizielle Sprache

English

Anerkannte Sprachen

Dinka, Nuer, Shilluk, Bari, Zande usw.

Währung

Südsudanesisches Pfund (SSP)

Zeitzone

CAT (UTC+2)

Unabhängigkeit

9. Juli 2011

Anrufcode

+211

Diese Grundlagen dienen als praktische Orientierungshilfe. Die Währung (SSP) war von einer starken Inflation betroffen; es ist ratsam, US-Dollar in bar mitzuführen. Bitte überprüfen Sie stets die lokalen Daten, da sich die Lage schnell ändern kann.

Ist es sicher, in den Südsudan zu reisen?

Sicherheit hat für jeden Besucher des Südsudans oberste Priorität. Die meisten ausländischen Regierungen raten dringend von Reisen dorthin ab. Die Sicherheitslage ist instabil. Der 2013 ausgebrochene Bürgerkrieg flammte immer wieder auf und ebbte ab; Anfang 2025 flammten die Kämpfe erneut auf. Besucher müssen äußerst vorsichtig sein.

  • Konflikt: In verschiedenen Regionen, insbesondere im Norden (Bundesstaaten Unity und Upper Nile) und Westen (Äquatoria), kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Im Jahr 2025 eskalierten die Kämpfe zwischen den Truppen von Präsident Salva Kiir und dem Rebellenführer Riek Machar, darunter auch Gefechte in Upper Nile. Der Konflikt ist unberechenbar: Straßen können sich plötzlich in Kriegsgebiete verwandeln, und Luftangriffe oder Hinterhalte können ohne Vorwarnung erfolgen.
  • Politische Spannungen: Das Friedensabkommen von 2020 zwischen Kiir und Machar ist brüchig. Politische Auseinandersetzungen führten bereits zu Gewalttaten, selbst in und um Juba (z. B. der geplante Hausarrest des Ersten Vizepräsidenten für 2025). Demonstrationen und Feierlichkeiten können bewaffnete Gruppen anlocken oder in Gewalt umschlagen. Meiden Sie daher Menschenansammlungen und Proteste. Informieren Sie sich regelmäßig über lokale Nachrichten im Radio oder über Botschaftsmeldungen.
  • Reisehinweise: Das US-Außenministerium, das britische Außenministerium und andere raten ausdrücklich von Reisen ab. Sie verweisen auf grassierende Kriminalität, Entführungen, ethnische Gewalt und Landminen. US-Bürger werden beispielsweise davor gewarnt, sich in Juba außerhalb gesicherter Anlagen aufzuhalten, da die Kriminalität dort gefährlich sei.
  • Verbrechen: Gewaltverbrechen stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Bewaffnete Raubüberfälle, Autodiebstähle, Körperverletzungen und sogar Tötungsdelikte richten sich gegen Zivilisten, darunter auch Ausländer. Entführungen gegen Lösegeld kommen gelegentlich vor. Kleinkriminalität (Taschendiebstahl, Handtaschenraub) ist besonders auf Märkten weit verbreitet. In Juba kann es vorkommen, dass Fahrer überfüllter Tuk-Tuks (Sammeltaxis) sich absprechen, um überhöhte Preise zu verlangen. Schließen Sie Ihre Fahrzeuge stets ab und verstecken Sie Wertsachen; tragen Sie keine größeren Geldbeträge bei sich.
  • Betrug und Korruption: Bestechung von Polizisten und Beamten ist weit verbreitet. An Kontrollpunkten können Soldaten oder Polizisten „Gebühren“ für die Durchfahrt verlangen. Polizeikontrollen sind auf Autobahnen häufig; führen Sie ausgedruckte Reisedokumente mit sich, um die Kontrollen zu erleichtern. Vermeiden Sie Streitigkeiten und tragen Sie keine Waffen bei sich. Organisierte Betrugsmaschen im Tourismus sind aufgrund des geringen Touristenaufkommens selten, dennoch ist dieselbe Wachsamkeit wie an jedem unbekannten Ort geboten.
  • Sicherheitstipps:
  • Melden Sie sich nach Ihrer Ankunft bei Ihrer Botschaft oder Ihrem Konsulat an. Halten Sie eine Liste mit Notfallkontakten bereit.
  • Reisen Sie nur mit Tageslichtund vorzugsweise in einem Geländewagen mit einem ortskundigen Fahrer. Straßen können Ziel von Überfällen sein; meiden Sie abgelegene Abschnitte und fahren Sie nach Möglichkeit im Konvoi.
  • Gehen Sie nach Einbruch der Dunkelheit in Juba oder anderen Städten nicht allein spazieren. Bleiben Sie nachts in umzäunten oder bewachten Anlagen.
  • Passen Sie sich an: Vermeiden Sie auffällige Kleidung oder Schmuck. Respektieren Sie die lokalen Sitten und Gebräuche.
  • Bewahren Sie Ihren Reisepass und Ihre Dokumente sicher auf. Führen Sie gescannte Kopien separat mit sich.
  • Machen Sie sich mit den Fluchtwegen (Straße und Luft) vertraut. Wissen Sie, wie Sie Ihre Botschaft oder Ihr Sicherheitsteam kontaktieren können.

Sicherheitshinweis: Reisen Sie ausschließlich in Gruppen oder mit Reiseführern. Verhalten Sie sich unauffällig, vermeiden Sie Nachtfahrten und informieren Sie sich über vertrauenswürdige lokale Nachrichten. Beachten Sie stets die Anweisungen der Straßensperren und sorgen Sie dafür, dass Ihre Fahrzeuge vollgetankt und in gutem Zustand sind.

Sicherheit für Alleinreisende und Frauen

Von Alleinreisen von Ausländern wird aufgrund der hohen Risiken dringend abgeraten. Frauen stehen vor besonderen Herausforderungen: Die südsudanesische Gesellschaft ist konservativ. In Städten wie Juba kann es zu Belästigungen auf der Straße (anzügliche Blicke oder unerwünschte Kommentare) kommen. Touristinnen sollten sich dezent kleiden (Schultern und Knie bedecken), es vermeiden, nach Einbruch der Dunkelheit allein unterwegs zu sein, und vorzugsweise in Begleitung eines Einheimischen oder Führers reisen. In ländlichen Gebieten können die Stammeskulturen Fremden gegenüber unterschiedlich eingestellt sein; eine Frau in einer gemischten Gruppe wird dennoch Neugierde erregen. Weibliche humanitäre Helferinnen leben oft in Siedlungen, anstatt allein auf Reisen zu gehen. Generell sollte sich jeder, der eine Reise nach Südsudan plant, fragen: Ist diese Reise unbedingt notwendig? Wenn ja, sind strenge Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich.

Politische Lage und Reisehinweise

Die politische Lage beeinflusst die Sicherheitslage im Südsudan. Seit der Unabhängigkeit ist das Land von anhaltenden Machtkämpfen geprägt. In den letzten Monaten (2025) flammten die Kämpfe in Obernil wieder auf, begleitet von Berichten über Luftangriffe und Milizenaktivitäten. Innenpolitische Auseinandersetzungen können jederzeit in Gewalt umschlagen. Informieren Sie sich stets über die aktuellen Reisehinweise Ihrer Regierung und von Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Diese weisen auf bestimmte Gebiete hin, in die nicht gereist werden sollte: Zum jetzigen Zeitpunkt gelten die östlichen, nördlichen und westlichen Bundesstaaten als besonders instabil; Reisen innerhalb von Groß-Obernil oder West-Äquatoria sind mit hohen Risiken verbunden.

Sollten Sie sich für eine Reise entscheiden, bleiben Sie flexibel. Flug- und Busfahrpläne können sich kurzfristig ändern (beispielsweise können Grenzen bei zunehmenden Spannungen geschlossen werden). Am sichersten ist es, einen Notfallplan zu haben und sich bei Ihrer Botschaft oder Ihrem Arbeitgeber zu registrieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Südsudan ein extrem anspruchsvolles Reiseziel ist. Gründliche Vorbereitung und äußerste Vorsicht sind unerlässlich. Dieser Reiseführer beschönigt die Gefahren nicht, sondern vermittelt Ihnen das nötige Wissen, um sich in ihnen zurechtzufinden.

Visabestimmungen und Einreiseinformationen

Für fast alle Besucher ist ein Visum erforderlich. Touristenvisa müssen im Voraus über die diplomatischen Vertretungen des Südsudans oder das offizielle E-Visa-Portal beantragt werden. Einige Staatsangehörige können unter Umständen ein Visum bei Ankunft erhalten, dies ist jedoch die Ausnahme.

  • Visatypen: Südsudan bietet Touristenvisa zur einmaligen Einreise (in der Regel 30–60 Tage gültig) und Visa zur mehrmaligen Einreise (für Geschäftsreisen oder häufiges Reisen) an. Transitvisa (maximal 72 Stunden) sind für Durchreisende erhältlich. Diplomaten- oder Höflichkeitsvisa gibt es für Beamte. Unabhängig von der Kategorie benötigen die meisten Besucher eine vorherige Genehmigung.
  • Bewerbungsprozess: Idealerweise beantragen Sie Ihr Visum über die Botschaft oder das Konsulat des Südsudans in Ihrem Land (oder dem nächstgelegenen). Falls es keine Botschaft in Ihrer Nähe gibt, wenden Sie sich an die nächstgelegene Vertretung (Nairobi, Kampala, Khartum usw.) oder beantragen Sie das Visum online über das E-Visa-Portal der Regierung. Die Bearbeitungszeiten sind lang und betragen oft zwei Wochen oder mehr. Beantragen Sie Ihr Visum daher frühzeitig. Zu den erforderlichen Dokumenten gehören in der Regel: ein Reisepass mit einer Gültigkeit von mindestens sechs Monaten, ein Passfoto, der Nachweis einer Gelbfieberimpfung, ein Einladungsschreiben oder eine Reisebuchung, eine Hotelbuchung, ein Rückflugticket und ein Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel. Achten Sie auf Vollständigkeit: Fehlende Unterlagen können die Visumbeantragung verzögern oder ablehnen.
  • Visagebühren: Die Gebühren variieren je nach Nationalität und Visumgültigkeitsdauer. Rechnen Sie mit etwa 50–100 USD für ein Visum zur einmaligen Einreise, für mehrere Einreisen entsprechend mehr. (Die genauen Gebühren können sich ändern; bitte informieren Sie sich bei der Botschaft oder auf der offiziellen Website.) Beachten Sie, dass aufgrund von Bargeldknappheit im Südsudan an manchen Stellen nur Bargeld in US-Dollar akzeptiert wird. Halten Sie daher ausreichend Bargeld bereit.
  • E-Visum: Südsudan hat ein E-Visa-System (evisa.gov.ss) eingeführt. Über das Portal können Sie das Visum online beantragen. Verfügbarkeit und akzeptierte Nationalitäten können sich ändern; prüfen Sie die Voraussetzungen auf der Website. Auch mit einem genehmigten E-Visum müssen Sie weiterhin über die großen Grenzübergänge (Juba, Nimule usw.) einreisen – kleinere Grenzübergänge akzeptieren es möglicherweise nicht.
  • An der Grenze: Bei Ihrer Ankunft (per Flugzeug oder Auto) stempeln die Einwanderungsbeamten Ihren Pass und fertigen gegebenenfalls ein Foto an. muss Legen Sie bei der Einreise Ihren Gelbfieberimpfpass vor. Für andere Krankheiten wie COVID-19 ist in der Regel kein Nachweis mehr erforderlich. Informieren Sie sich jedoch vor Reiseantritt über die aktuellen Bestimmungen (die pandemiebedingten Einreisebestimmungen wurden weltweit ab 2025 weitgehend gelockert). Es fallen keine Zollgebühren oder Ausfuhrbeschränkungen für Bargeld an. Halten Sie jedoch auf Anfrage einen Nachweis über Ihre Weiterreise oder ausreichende finanzielle Mittel bereit.
  • Registrieren: Wenn Ihr Aufenthalt länger als ein paar Tage dauert, müssen Sie sich bei der Einwanderungsbehörde in Juba registrieren. Eine Nichtregistrierung kann rechtliche Konsequenzen haben. Halten Sie sich unbedingt an die Gültigkeitsdauer Ihres Visums – die Einhaltung wird streng kontrolliert. Für Arbeit oder Freiwilligenarbeit ist in der Regel eine separate Genehmigung erforderlich.

Grenzübergänge und Routen: Abgesehen von Flughäfen können Sie auch über folgende Wege einreisen:

Nimule–Uganda: Der wichtigste Grenzübergang von Uganda nach Nimule (Heimat des Nimule-Nationalparks) ist ein wichtiger Umschlagplatz für den grenzüberschreitenden Handel. Fahrzeuge und Passagiere stehen hier Schlange. Beachten Sie, dass die ugandische und die südsudanesische Einreisekontrolle an dieser Stelle getrennt sind; planen Sie daher auf beiden Seiten zusätzliche Zeit für Visa/Genehmigungen ein.
Südsudan–Sudan: Die Einreise über Land aus dem Sudan ist unberechenbar. Offiziell würde man, sofern genehmigt, den Grenzübergang bei Renk (Oberer Nil) nutzen, doch aufgrund von Konflikten und bürokratischen Hürden sind Flüge von Khartum aus weitaus üblicher.
Kenia–Südsudan: Die Anreise über Lokichogio (Kenia) nach Nimule ist auf dem Landweg möglich, erfordert jedoch spezielle Genehmigungen und wird nur mit einem erfahrenen Reiseführer empfohlen (die Straße kann uneben sein und wird von den örtlichen Behörden kontrolliert).
Andere Nachbarn: Die westlichen Grenzübergänge von der Zentralafrikanischen Republik oder der Demokratischen Republik Kongo sind abgelegen, touristisch schlecht erschlossen und unsicher. Vermeiden Sie sie.

Bei jedem Grenzübertritt sollten Sie alle Reisedokumente (Reisepass, Visum, Finanzierungsnachweis) griffbereit haben. An manchen Grenzübergängen werden geringe Gebühren (in US-Dollar) erhoben. Befolgen Sie stets die Anweisungen der Beamten und vermeiden Sie Gespräche über Politik oder Konflikte an Kontrollpunkten.

Beste Reisezeit für den Südsudan

Südsudan hat ein tropisches Klima mit zwei Hauptjahreszeiten: einer langen Regenzeit und einer Trockenzeit. Das Land ist ganzjährig heiß, aber die Bedingungen variieren stark von Monat zu Monat.

  • Trockenzeit (November–Februar): Generell ist dies die beste Reisezeit. Der Himmel ist klar und die Temperaturen sind angenehmer (Höchstwerte tagsüber ca. 28–33 °C). Die Straßen sind befahrbar, sodass Überlandreisen und Safaris am einfachsten möglich sind. Die Wildtiere konzentrieren sich an den verbliebenen Wasserstellen. Die Nächte können kühl werden, insbesondere im Dezember und Januar im Süden (bringen Sie einen Pullover mit).
  • Kurze Regenzeit (März–April): Leichte Schauer setzen im März ein und werden im April stärker. Die Landschaft ergrünt. Frühe Regenfälle können zu Überschwemmungen und schlammigen Straßen führen. Es ist Nebensaison: weniger Touristen, aber auf Landstraßen ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
  • Lange Regenzeit (Mai–Oktober): Heftige Regenfälle dominieren. Juni bis August sind die regenreichsten Monate, und viele unbefestigte Straßen werden unpassierbar. Die meisten Nationalparks und abgelegenen Gebiete sind geschlossen oder nicht zugänglich. Die Natur ist üppig, aber die Reiseplanung gestaltet sich schwierig. Überschwemmungen sind in Flussgebieten häufig. Nur bestens vorbereitete Reisende wagen sich in dieser Jahreszeit dorthin.
  • Früher Höhepunkt (September–Oktober): Die Regenzeit neigt sich dem Ende zu; im September sind noch heftige Gewitter möglich. Im Oktober sinkt der Wasserstand, und Juba hüllt sich in Dunst aufgrund der Restfeuchtigkeit. In manchen Gegenden kann es noch matschig sein, aber es ist die beste Zeit für die große Vogelwanderung im Osten (deren Höhepunkt oft zwischen Juli und September liegt) und für das Erwachen der Tierwelt.

Zusammenfassung der Jahreszeiten: Wenn möglich, planen Sie Ihre Reise für November bis Februar: Angenehmes Reisen, geöffnete Nationalparks und minimales Krankheitsrisiko (einige Krankheiten treten in den kühleren Monaten seltener auf). Die Gnu- und Antilopenwanderung überquert die Flüsse in den Nationalparks meist im Juli/August, daher ist Juli bis September ideal für Safari-Beobachter – allerdings fällt dieser Zeitraum noch in die Regenzeit, wodurch das Reisen erschwert wird. Der Unabhängigkeitstag (9. Juli) und der Märtyrertag (30. Juli) werden mit Zeremonien begangen, allerdings ist es dann sehr heiß und schwül. Führen Sie außerhalb der Trockenzeit immer leichte Regenkleidung mit sich.

Festivals & Events: Die Feiertage im Südsudan sind überwiegend politischer oder religiöser Natur. Zu den wichtigsten gehören: – Unabhängigkeitstag (9. Juli): In Juba und anderen Städten finden Feste und Paraden zur Erinnerung an die Unabhängigkeit von 2011 statt. Es werden patriotische Lieder, traditionelle Tänze und Reden von Würdenträgern erwartet.
Tag der Märtyrer (30. Juli): Ehrt die im Befreiungskampf Gefallenen. Zeremonien an Gedenkstätten (oft feierlich).
Weihnachten und Ostern: Da Juba ein überwiegend christliches Land ist, spielen Weihnachten (25. Dezember) und Ostern eine wichtige Rolle. Die Kirchen füllen sich mit Gläubigen in farbenfroher Kleidung; in Juba entstehen Weihnachtsmärkte. (Einige Büros schließen.)
Kulturfestivals: In den letzten Jahren haben sich Veranstaltungen wie das Derik-Frauenfestival (das im November die Leistungen südsudanesischer Frauen feiert) und kleinere lokale Messen etabliert. Einige Landeshauptstädte veranstalten Handelsmessen oder Musikfestivals, diese finden jedoch unregelmäßig und wenig beworben statt.
Stammeszeremonien: Viele Stammesriten (Kuhmärkte, Initiationsriten) finden in den Dörfern das ganze Jahr über statt, sind aber eher lokale Angelegenheiten als touristische Veranstaltungen. Wenn man von einem Einheimischen eingeladen wird, kann man sie faszinierend beobachten (aber vorher immer um Erlaubnis fragen).

Planen Sie Ihre Reise sorgfältig und informieren Sie sich über lokale Feiertage und Veranstaltungen, da einige Geschäfte und Einrichtungen (Banken) geschlossen sein könnten. Berücksichtigen Sie außerdem stets die Wetterlage: Selbst in der Trockenzeit kann es zu plötzlichen Unwettern kommen.

Wie man nach Südsudan kommt

Die Einreise nach Südsudan ist auf dem Luftweg relativ unkompliziert, auf dem Landweg jedoch eine Herausforderung.

Wichtigste Flughäfen und Fluggesellschaften

  • Internationaler Flughafen Juba (JUB): Dies ist das wichtigste Drehkreuz. Ein kleines, aber modernes Terminal fertigt alle internationalen Flüge ab. Mehrere Fluggesellschaften verbinden Juba mit den wichtigsten Drehkreuzen Afrikas:
  • Ethiopian Airlines: Tägliche Flüge verbinden Juba mit Addis Abeba, dem Drehkreuz für Flüge in die meisten Kontinente. Dies ist oft die zuverlässigste Flugverbindung für Reisende aus aller Welt.
  • Kenya Airways: Tägliche Flüge von/nach Nairobi, einem alternativen afrikanischen Drehkreuz.
  • Turkish Airlines: Es gibt regelmäßige Flüge über Istanbul; das große Streckennetz der Türkei kann Reisende optimal befördern.
  • Rwanda Air: (Überprüfen Sie die aktuellen Flugpläne – RwandAir hat gelegentlich Juba-Strecken über Kigali oder Entebbe bedient.)
  • Saudi-arabische oder nahöstliche Fluggesellschaften: Es gibt einige Charterflüge ab Jeddah oder Dubai, die hauptsächlich Pilger oder Ölarbeiter befördern, aber einige wenige können auch von der Allgemeinheit gebucht werden.
  • Inlandsflüge: Südsudan verfügt über keine nationale Fluggesellschaft, aber es gibt vereinzelt Charterflüge oder Flüge der UN zu Inlandsflugplätzen (z. B. nach Wau, Malakal, Rumbek). Diese sind begrenzt, teuer und sollten im Voraus gebucht werden.
  • Andere Flughäfen: Wau (WUU), Malakal (MAK) und Rumbek (RBX) verfügen über kleine Flughäfen, die von Inlandsflügen und einigen Hilfscharterflügen genutzt werden. Für die meisten Reisenden dienen diese lediglich als regionale Ausgangspunkte nach ihrer Ankunft in Juba.

Visum bei Ankunft: Am Flughafen Juba gibt es keine routinemäßige Visaerteilung bei Ankunft (trotz anderslautender Behauptungen in manchen Blogs). Reisende müssen mit einem gültigen Visum oder einer entsprechenden Genehmigung anreisen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Visadaten mit Ihren Reisedaten und dem Einreiseort übereinstimmen.

Überlandrouten von Nachbarn

Eine Reise über Land in den Südsudan kann ein Abenteuer sein und sollte nur von sehr erfahrenen Reisenden oder Fachleuten unternommen werden:

  • Aus Uganda (über Nimule): Dies ist die gängigste Landroute. Öffentliche Busse (oder gemietete Geländewagen) verkehren zwischen Kampala und der Grenzstadt Nimule (ca. 17–20 Stunden Fahrt über die schlecht ausgebaute Straße Masindi–Koboko–Arua im Norden Ugandas, dann weiter in den Südsudan). In Nimule passieren Sie die Einreisekontrolle für den Südsudan. Die Fahrzeuge fahren weiter nach Juba (ca. 4–5 Stunden auf asphaltierter Straße). Die Einreisekontrolle kann langsam sein; rechnen Sie mit Wartezeiten. Beantragen Sie Ihr Visum für den Südsudan im Voraus! Die Busse sind einfach ausgestattet und halten häufig. Die Fahrt mit einem privaten Geländewagen ist komfortabler (aber bei Regen immer noch langsam).
  • Aus Kenia (über Kitale–Uganda): Dies ist eine indirekte Route. Man kann von Nairobi über die Straße nach Kitale (Nordwestkenia) reisen, dann nach Uganda einreisen und wie oben beschrieben fortfahren. Eine andere Route führt über das umstrittene Ilemi-Dreieck (hierfür sind Reisedokumente erforderlich, und aufgrund der Sicherheitslage wird diese Route von Gelegenheitsreisenden selten genutzt).
  • Aus Äthiopien: Prinzipiell besteht eine Route von Addis Abeba über Gambella (Äthiopien) nach Pibor oder Nasir (Südsudan). Diese nördlichen Straßen sind unbefestigt und führen durch von Konflikten betroffene Stammesgebiete. Sie sind in der Regel nicht für Touristen freigegeben (hauptsächlich werden sie von Konvois von Nichtregierungsorganisationen genutzt). Informieren Sie sich vorab über die örtlichen Reisehinweise.
  • Aus dem Sudan: Für normale Reisende aus Khartum oder anderen Regionen gibt es keine funktionierende Straßenverbindung. Theoretisch wäre die Einreise über Renk (Oberer Nil) möglich, doch diese Straße ist unsicher und die Formalitäten sind kompliziert. Die meisten Reisenden meiden daher die Sudanroute ganz und fliegen stattdessen zwischen Khartum und Juba.
  • Andere Routen: Die Grenzübergänge von der Zentralafrikanischen Republik (Grenze Tambura) oder der Demokratischen Republik Kongo (Grenze Yambio) sind extrem abgelegen und gefährlich. nicht Versuchen Sie es nicht, es sei denn, Sie sind Teil eines autorisierten Konvois oder einer Friedensmission.

Einreise über Fluss oder andere Wege

  • Weißes Nilboot: Theoretisch ist der Südsudan über den Fluss erreichbar. Früher verkehrte eine regelmäßige Fracht- und Passagierfähre zwischen Jinja (Uganda) und Juba auf dem Nil, doch der Service ist unzuverlässig. Einige lokale Anbieter bieten Bootsfahrten auf dem Weißen Nil an, insbesondere zwischen Nimule und Juba, was für Abenteurer interessant sein mag. Diese Fahrten dauern länger als die Fahrt über Land (aufgrund der geringen Bootsgeschwindigkeit und der Sudd-Sümpfe), bieten aber einen einzigartigen Einblick in das Leben am Fluss. In der Praxis buchen die meisten Besucher diese Fahrten über einen Reiseveranstalter.
  • Zu Fuß/Fahrrad: Aufgrund der enormen Entfernungen und Sicherheitsrisiken ist Trekking über Land unpraktisch. Es gibt keine markierten Wanderwege für Individualwanderer.

Planen Sie Ihre Einreise in jedem Fall frühzeitig. Die Grenzkontrollen auf dem Landweg können sich in die Länge ziehen (insbesondere an abgelegenen Grenzübergängen). Halten Sie Kopien aller Ihrer Dokumente griffbereit. Arbeiten Sie nach Ihrer Ankunft kooperativ mit den Beamten zusammen und befolgen Sie deren Anweisungen.

Fortbewegung im Südsudan

Reisen innerhalb des Landes sind langsam und erfordern Flexibilität. Die Infrastruktur außerhalb von Juba ist minimal. Das erwartet Sie:

Inlandsflüge

Inlandsflüge sind zwar vorhanden, aber begrenzt. Südsudan verfügt nicht über viele kommerzielle Inlandsfluggesellschaften; die meisten Flüge sind Charterflüge von Nichtregierungsorganisationen oder gelegentliche Linienflüge.

  • Charterflüge: Viele internationale Organisationen und NGOs chartern Kleinflugzeuge (Cessna, Twin Otter), um abgelegene Flugplätze zu erreichen. Diese Flüge starten üblicherweise in Juba und führen zu Einsatzorten (Wau, Ayod, LiRangu usw.). Sie sind teuer und werden oft im Rahmen des Reiseplans einer Organisation gebucht. Vereinzelt sind über Agenturen auch Plätze für externe Teilnehmer erhältlich, aber verlassen Sie sich nicht darauf.
  • Geplante Verbindungen: Prüfen Sie, ob South Sudan Supreme Airlines (S3) oder andere Fluggesellschaften derzeit Flüge anbieten. Flugpläne können je nach Jahreszeit und Sicherheitslage variieren. Im Jahr 2025 ist mit sehr wenigen Inlandsflügen zu rechnen. Falls Sie dringend eine Reise über Juba hinaus benötigen, buchen Sie frühzeitig einen Charterflug über ein seriöses lokales Reisebüro.
  • UNMISS-Flüge: Die UN-Mission im Südsudan (UNMISS) bietet Flüge an, die unter Umständen auch Individualreisenden zu bestimmten Preisen die Möglichkeit bieten, allerdings ist die Verfügbarkeit sehr begrenzt und richtet sich nach den Prioritäten der UN.

Straßenreisen (Busse, Taxis & Mietwagen)

Die Straßen außerhalb von Juba reichen von asphaltierten Autobahnen bis hin zu unbefestigten Feldwegen:

  • Innerhalb von Juba: Taxis (Sammeltaxis mit fünf Sitzen oder „Tuk-Tuks“) sind üblich. Die Fahrpreise sind inoffiziell; verhandeln Sie immer vorher. Rechnen Sie mit umgerechnet ein paar Dollar für eine kurze Fahrt. Erwarten Sie keine Sicherheitsgurte oder sonstige Sicherheit; achten Sie auf Ihre Wertsachen. Es gibt auch einen begrenzten Service mit dreirädrigen Taxis. Taxameter-Taxis sind verfügbar. nicht
  • Überlandbusse/Minivans: Einige wenige Unternehmen bieten Busverbindungen zwischen Juba und anderen größeren Städten (z. B. Juba–Wau, Juba–Rumbek, Juba–Malakal) auf asphaltierten Straßen an. Diese Busse verkehren selten, sind oft alt und können überfüllt sein. Die Fahrzeiten sind lang (eine Busfahrt nach Wau kann über 12 Stunden dauern). Reisen Sie auf eigene Gefahr: Diese Strecken führen durch Gebiete mit Kontrollpunkten und gelegentlichen Überfällen. Führen Sie nur wenig Bargeld mit sich, da die Busse für Wartungsarbeiten anhalten (Ersatzteile müssen oft unterwegs gekauft werden).
  • Mietwagen und Geländewagen: Wer flexibel sein möchte, kann ein Geländefahrzeug (z. B. einen Land Cruiser) mieten. Internationale Agenturen sind selten; die Anmietung über lokale Kontakte ist üblicher. Engagieren Sie immer einen ortskundigen Fahrer, der die Straßenverhältnisse kennt. Benzin ist teuer (ca. 1 US-Dollar pro Liter), und Tankstellen befinden sich hauptsächlich in Städten. Führen Sie Ersatzreifen und Werkzeug mit. Für Reisen außerhalb von Juba wird dringend ein bewaffneter Begleiter (oft ein ehemaliger Soldat) empfohlen.
  • Straßenbedingungen: Nur wenige Hauptstraßen sind asphaltiert (Juba–Nimule, Juba–Wau, Juba–Rumbek). Viele Landstraßen sind unbefestigt und können nach Regenfällen unpassierbar werden. Brücken fehlen teilweise oder sind beschädigt. Die Entfernungen sind lang; planen Sie Pannen ein. Informieren Sie immer jemanden über Ihre geplante Route. In manchen Stammesgebieten kann das Reisen abends aufgrund von Viehdiebstählen oder Kriminalität gefährlich sein; reisen Sie daher nur tagsüber.

Transport in Juba

Sich in Juba selbst fortzubewegen ist relativ einfach:

  • Taxen: Wie bereits erwähnt, dominieren kleine Sammeltaxis und Motorradrikschas. Aufgrund des dichten Verkehrs kosten kurze Fahrten (z. B. vom Hotel zum Markt) nur wenige südsudanesische Pfund oder einen Dollar.
  • Busse: Es gibt kein öffentliches Bussystem. Einige von NGOs betriebene Shuttlebusse verkehren zwischen Hochsicherheitsanlagen (die wahrscheinlich nicht für Touristen bestimmt sind).
  • Gehen: Nur in sicheren Bereichen (Hotelviertel, große Geschäfte) ist Vorsicht geboten. Bürgersteige sind selten und die Straßenbeleuchtung begrenzt. Tragen Sie festes Schuhwerk und bleiben Sie wachsam. Verlassen Sie nach Einbruch der Dunkelheit niemals bekannte Gebiete.

Verkehrssicherheit & Tipps

  • Nehmen Sie immer ausreichend Wasser und Snacks mit; Verspätungen sind normal.
  • An Kontrollpunkten sollten Sie Ihre Fahrzeugtüren verriegelt und die Fenster geschlossen halten.
  • Nehmen Sie keine Anhalter mit (ja, Einheimische fragen möglicherweise nach einer Mitfahrgelegenheit – lehnen Sie höflich ab oder verlangen Sie eine Gebühr).
  • Vermeiden Sie Autofahrten bei Nacht (schlechte Beleuchtung, Gefahr von Überfällen).
  • Bei der Anmietung eines Autos sollten Sie klären, wer für den Kraftstoff und eventuelle Genehmigungen aufkommt, und dem Fahrer die Reiseroute erläutern.

Reisetipp: Nehmen Sie ausreichend US-Dollar Bargeld für Benzin mit. Benzin ist oft nur in Juba erhältlich, und an Straßenständen kann ein Aufpreis verlangt werden. Tanken Sie, wann immer Sie eine Tankstelle sehen – in ländlichen Gebieten kommt es häufig zu Lieferengpässen.

Kurz gesagt: Planen Sie für jede Fahrt ausreichend Zeit ein. Entfernungen auf der Karte können täuschen, und Verzögerungen sind an der Tagesordnung. Eine mehrstündige Fahrt kann sich bei einer Panne oder starkem Verkehr schnell über den ganzen Tag hinziehen. Bewahren Sie Ruhe und Geduld.

Top-Attraktionen und Aktivitäten

Die Höhepunkte des Südsudans liegen nicht in Themenparks oder Denkmälern, sondern in der Natur und Kultur. Planen Sie Ihre Erlebnisse rund um diese Top-Attraktionen:

Juba: Highlights der Hauptstadt

  • Hilfe-Markt: Ein lebhafter Freiluftmarkt, auf dem man alles von frischem Obst und Gemüse und Gewürzen bis hin zu Ziegen und Hühnern findet. Er ist chaotisch, farbenfroh und ein Paradies für Fotografen. Tragen Sie Ihre Geldbörse in der Vordertasche; hier treiben sich Taschendiebe herum. Genießen Sie lokale Spezialitäten wie gerösteten Mais (sofern hygienisch zubereitet) oder gegrilltes Rindfleisch am Spieß.
  • Nilufer: Schlendern Sie am späten Nachmittag am Weißen Nil entlang. Einheimische treffen sich an der Anlegestelle, um den Sonnenuntergang zu genießen, Wäsche zu waschen oder Fischernetze zu flicken. Mit etwas Glück können Sie in der Dämmerung Krokodile oder Flusspferde beobachten. Es gibt einfache Kaffeestände und Eisverkäufer (mit Malzeis), die sich an Familien richten.
  • Kulturzentrum/Denkmäler: Besuchen Sie das Memorial Stadium, um die imposante Flagge des Südsudans und den Freedom Arch zu bewundern. Das Nationalmuseum oder das Besucherzentrum (sofern geöffnet) bieten historische Ausstellungen. Ganz in der Nähe, auf dem Gelände der Universität von Juba, findet man einige Gebäude aus der Sowjetzeit. Die anglikanische Kathedrale (aus Stein erbaut) ist eines der wenigen erhaltenen Steingebäude – ein kurzer Besuch lohnt sich, wenn sonntags ein Gottesdienst stattfindet, um die örtliche christliche Gemeinde kennenzulernen.
  • Nilkreuzfahrt: Obwohl es nicht unbedingt notwendig ist, werden von Juba aus mehrere ein- bis zweistündige Bootstouren auf dem Fluss angeboten. Diese bieten einen ungewöhnlichen Blick auf die Dörfer am Flussufer und die Überschwemmungsgebiete. Die Boote sind einfache Holzpontons; buchen Sie über Ihr Hotel oder ein Reisebüro.
  • Hotels & Restaurants: Gute Restaurants sind rar. Die besten Mahlzeiten in Juba gibt es in internationalen Hotelrestaurants (fragen Sie im Sheraton/Radisson nach). Zu den beliebten Lokalen gehören: Boma Buchhandlung & Café (ein gemütliches Kulturzentrum mit einfachen Mahlzeiten und Kunsthandwerk) und Nile Veranda (Ägyptische Pizza und Shawarma). Auswärts essen ist oft teuer, bietet aber die Möglichkeit, Gerichte wie diese zu probieren. Cyrus (dünnes Sorghum-Fladenbrot) zu Eintöpfen.
  • Museum für ethnische Kunst des Südsudans (SOSEA): Eine private Sammlung, die Zeremonialkleidung, Instrumente und Artefakte verschiedener Stämme präsentiert. Für einen Besuch ist möglicherweise eine vorherige Kontaktaufnahme erforderlich; die Sammlung bietet jedoch Einblicke in die lokalen Kulturen.

Boma-Nationalpark & ​​Wildtierwanderung

  • Standort: Der östliche Südsudan (die Nationalparks Boma und Bandingilo umfassen zusammen über 20.000 km²). Diese Savannen zählen zu den letzten großen Wildnisgebieten Afrikas.
  • Große Migration: Von Juli bis September kann man Hunderttausende Antilopen auf ihren Wanderungen beobachten. Weißohr-Kobs, Mongalla-Gazellen und Tiang-Antilopen bilden riesige Herden. An den Überquerungsstellen lassen sich die Tiere gut beobachten, wenn man sich an der richtigen Stelle befindet.
  • Andere Wildtiere: Elefanten (kleine Herden), Büffel, Giraffen, Löwen, Hyänen, Warzenschweine, Affen und unzählige Vögel (z. B. Schreiseeadler, Marabu) sind hier anzutreffen. Vogelbeobachter sollten entlang der Flüsse nach Fleckschnabelpelikanen und Sattelstörchen Ausschau halten.
  • Aktivitäten: Safarifahrten in Geländewagen (meist auf hohem Fahrgestell) sind üblich. Die Wege sind wenig begangen; man muss sich mitunter durchs Dickicht schlagen, um Wildtiere zu finden. Tagsüber ist es heiß; die beste Zeit für Tierbeobachtungen ist früh morgens oder spät nachmittags. Die Unterkünfte sind einfach (einfache Hütten oder Zelte) und bieten nur minimale Annehmlichkeiten. Buchen Sie über spezialisierte Reiseveranstalter (siehe Safari-Veranstalter (siehe unten). Gegebenenfalls werden Genehmigungen benötigt (werden oft von Ihrem Reiseveranstalter übernommen).
  • Beste Zeit: Juli bis September (Zugzeit). Außerhalb der Regenzeit können sich die Tiere zerstreuen; Juni und Oktober eignen sich gut für die Beobachtung von einheimischen Wildtieren.
  • Hinweis zum Zugang: Aufgrund der abgelegenen Lage und Sicherheitsbedenken wird von individuellen Besuchen abgeraten. Der Zutritt erfordert in der Regel einen bewaffneten Führer und eine vorherige Absprache mit den Parkbehörden.

Nimule-Nationalpark

  • Standort: Östliches Äquatoria, nahe der Grenze zu Uganda, am Weißen Nil. Ein kleinerer Park (ca. 410 km²), aber mit einer reichen Tierwelt und landschaftlicher Schönheit.
  • Highlights: Wälder und Flusslandschaften (selten im savannenreichen Südsudan). Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Fola-Stromschnellen am Nil.
  • Tierwelt: Bekannt für seine großen Säugetiere in den grüneren Gebieten – Elefanten, Flusspferde, Nilkrokodile, Büffel, Buschböcke, Paviane und zahlreiche Affenbanden. Auch Giraffen, Zibetkatzen und gelegentlich Leoparden oder Löwen werden gesichtet. Die Vogelwelt ist artenreich: Halten Sie Ausschau nach Schreiseeadlern, Reihern, Eisvögeln und Zugvögeln.
  • Aktivitäten: Bootsfahrten auf dem Nil (geführte Kanu- oder Motorbootfahrten) in der Nähe von Nimule ermöglichen Ihnen die Beobachtung von Flusspferden und Fischadlern. Pirschfahrten sind auf markierten Wegen möglich. Besuchen Sie Dörfer und lernen Sie die lokalen Madi- oder Acholi-Gemeinden kennen. Unternehmen Sie eine kurze Wanderung zu den Fola-Wasserfällen.
  • Zugänglichkeit: Nimule ist von Juba aus über die Straße erreichbar (ca. 210 km, asphaltierte Autobahn, 4–5 Stunden Fahrt). In Nimule selbst gibt es einfache Unterkünfte und Campingplätze in der Nähe des Flusses. Das Angebot reicht von einfachen Pensionen bis hin zu ein oder zwei etwas komfortableren Lodges (Reservierung empfohlen).
  • Beste Zeit: Von Dezember bis März (Trockenzeit) sind die Straßenverhältnisse zuverlässig. Wildtiere halten sich gegen Ende der Trockenzeit in Flussnähe auf.

Dinka-Viehlager

  • Überblick: Im ländlichen Zentral- und Ostsudan leben viele Dinka (Jieng) in verstreuten Viehlagern. Dort halten die Familien ihre Kühe in umzäunten Kreisen. Ein Besuch dieser Lager bietet einen unvergesslichen Einblick in das Leben der Hirten.
  • Erfahrung: Vielleicht beobachten Sie die morgendlichen Melkrituale (mit Kalebassen), wie das Vieh zu Fuß zusammengetrieben wird und wie Kühe zum Schutz mit Asche oder Tierfett bemalt werden. Die Frauen im Lager sind hervorragende Butterherstellerinnen – probieren Sie doch mal Erdnuss- oder Hirsebier (lokale Biere „Marisa“). Mit etwas Glück werden Sie vielleicht sogar zu einer gemeinsamen Mahlzeit eingeladen. am Morgen (Sorghumbrei) mit dem Lager.
  • Wo: Diese Camps liegen verstreut in der Landschaft um Juba und im nördlichen Ostäquatoria. Die Hauptroute ist die Autobahn zwischen Juba und Nimule; häufig werden Zwischenstopps an Viehmärkten am Straßenrand eingelegt. Näher an Juba befinden sich Camps entlang kleinerer Feldwege (fragen Sie Einheimische nach den genauen Standorten). Ein Besuch sollte nur nach vorheriger Absprache oder mit einem Guide erfolgen – verhalten Sie sich respektvoll und fragen Sie immer um Erlaubnis, bevor Sie Menschen oder Tiere fotografieren.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Wandern Sie nicht allein umher und betreten Sie Gehege nicht ohne Erlaubnis. Gehen Sie behutsam mit den Tieren um – Kühe werden fast wie Familienmitglieder betrachtet, und jede Beschädigung oder jeder Diebstahl von Rindern wird sehr ernst genommen.

Aktivitäten auf dem Weißen Nil

  • Fluss-Safaris: Sowohl in Juba als auch in Nimule können Sie Bootsausflüge auf dem Nil buchen. Diese kurzen Fahrten (oft 1–2 Stunden) ermöglichen Ihnen Einblicke in das Leben am Flussufer – Fischer, Wasservögel und sogar das Dorfleben. Eine abendliche Bootsfahrt bietet Ihnen einen spektakulären Sonnenuntergang.
  • Angeln: Nilbarsch und Nilbuntbarsch sind häufig anzutreffen. Beim Angeln (mit einem lizenzierten Guide) ist Vorsicht geboten, da sich das Wasser mit Bilharziose (Schistosomiasis) infizieren kann.
  • Inseln und Riffe: In der Nähe von Nimule liegen im Fluss kleine Inseln, die man nur mit einem Führer erreichen kann. Dort gibt es eine vielfältige Tierwelt, und sie eignen sich hervorragend als malerische Picknickplätze.
  • Juba-Flussufer: Die Ufer in Juba sind mit Papyrus bewachsen und von offenen Auen umgeben. Das Spazieren oder Sitzen auf dem Sandsteinrücken oberhalb des Flusses (insbesondere in der Nähe des Nimule-Brückengebiet) ist angenehm.

Kulturdörfer & Begegnungen mit Stämmen

  • Kulturdörfer: Mehrere von NGOs oder der lokalen Bevölkerung betriebene Kulturdörfer in der Nähe von Juba und Nimule bieten organisierte Besichtigungen an. Diese Nachbildungen des Alltagslebens (Hüttenbau, Handwerk, Tänze) können sehr informativ sein, insbesondere bei einem kurzen Aufenthalt im Land. Sie sind zwar künstlich gestaltet, werden aber von einheimischen Schauspielern gestaltet.
  • Stammesbegegnungen: Wenn Sie Kontakte vor Ort haben (oder einen Reiseführer), kann der Besuch eines echten Dorfes sehr lohnenswert sein. Die Dinka, Nuer, Shilluk, Bari und andere Völker haben jeweils ihre eigenen, unverwechselbaren Bräuche. Zum Beispiel:
  • Besuchen Sie eine Nuer-Siedlung am Weißen Nil, um mehr über ihre Fischfang- und Viehzuchtrituale zu erfahren.
  • Treffen Sie Azande- oder Avokaya-Bauern in der Nähe von Yei (im tiefen Süden, sofern sicher), um Bananen- und Maniokanbau sowie traditionelle „Vogelgesänge“ zu erleben.
  • Im westlichen Äquatoria (sofern man sicher dorthin gelangen kann) pflegen die Mundari oder Lakwa einzigartige Muster der Körpernarbenbildung und feiern Viehfeste.
  • Etikette: Beim Betreten von Stammesgebieten sollten Sie sich stets von einem Einheimischen begleiten lassen. Holen Sie die Erlaubnis der Dorfvorsteher ein. Bieten Sie gegebenenfalls kleine Gaben an (Salz, Seife, Perlen). Zeigen Sie keinen Respektlosigkeit oder lehnen Sie nicht ab, wenn die Ältesten darauf bestehen, dass Sie selbstgebrautes Bier oder Milch trinken – dies sind Gesten der Gastfreundschaft.

Weitere bemerkenswerte Orte

Reisende, die weite Strecken zurücklegen (z. B. Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen), könnten Folgendes antreffen:
Märkte: Die Hauptstadt von Ost-Äquatoria ist bekannt für einen Felsvorsprung namens Nicul Falls und ihre kulturelle Vielfalt (Bari- und Lopit-Stämme). Es ist eine staubige Stadt mit einigen Pensionen.
ICH: Als Hauptstadt von Western Bahr el Ghazal besticht diese Stadt aus der Kolonialzeit durch eine alte Kathedrale und lebhafte Märkte. In der Nähe befinden sich kleine Wildreservate mit Wasserbüffeln. Die Straße von Juba ist lang (über 8 Stunden) und führt an Viehmärkten vorbei.
Malakal: Malakal ist die Hauptstadt des Oberen Nils und ein Tor zum No-See (wo Bahr el Jebel und Bahr al Arab zusammenfließen). Die Stadt war selbst Schauplatz von Konflikten, besitzt aber einen Markt auf einer Insel. Das umliegende Sumpfgebiet (Sudd) ist größtenteils unzugänglich, aber berühmt für seine Tier- und Vogelwelt – spezielle Bootstouren von Nimule oder Uganda aus konzentrieren sich darauf.
Lei Bai: Am Juba-Fluss nahe Juba findet ein bedeutendes Treffen der Häuptlinge der Bari und Pojulu zu kulturellen Festen statt. Diese finden unregelmäßig (nicht jährlich) statt und umfassen Tänze, Stierkämpfe und Märkte. Bei passender Terminwahl bietet die Teilnahme die Möglichkeit, tief in die Traditionen der Bari einzutauchen.
Bari-Kulturerbestätten: Nördlich von Juba, in der Nähe von Bor, befinden sich die Ruinen eines alten Bari-Palastes und Höhlen mit Felszeichnungen (Relikte des Kuku-Königreichs). Sie sind nur nach einer mehrtägigen Wanderung von Bor aus zu erreichen.

Wer in Südsudan abseits der üblichen Touristenpfade unterwegs sein möchte, braucht gute Planung und Genehmigungen. In Außenposten wie Wau oder Torit gibt es zwar einige Hotels und einfache Läden, aber die touristische Infrastruktur ist eher begrenzt (nachts oft kein Strom, keine zuverlässigen Geldautomaten). Viele der „Attraktionen“ des Landes sind Outdoor-Aktivitäten oder kulturelle Erlebnisse – stellen Sie sich auf einfache Bedingungen ein.

Safaris & Wildtiere im Südsudan

Der Südsudan bietet einige der aufregendsten Tierbeobachtungsmöglichkeiten Afrikas, die man sich allerdings hart erarbeiten muss. Die Nationalparks hier sind touristisch unterentwickelt, aber voller Leben:

Welche Wildtiere können Sie sehen?

  • Säugetiere:
  • Antilopen: Weißohrkob (bekannt für seine Wanderungen), Mongalla-Gazelle, Dampf (Riedbock), Wasserbock, Tiang und Nillechwe.
  • Große Pflanzenfresser: Elefanten (wenige Herden in den südlichen und zentralen Regionen), Giraffen (hauptsächlich in Nimule und den umliegenden Farmländern), Kaffernbüffel (vorwiegend in Waldgebieten). Flusspferde und Krokodile leben im Nil und in den Sümpfen.
  • Fleischfresser: Löwen bewohnen die Savannen (insbesondere im Süden des Boma-Nationalparks), Tüpfelhyänen und Leoparden (scheu, aber vorhanden). Schakale und Löffelhunde suchen weit verbreitet nach Aas.
  • Primaten: Olivpaviane und Grüne Meerkatzen sind in der Nähe von Siedlungen häufig anzutreffen. Schwarzweiße Stummelaffen findet man in Flusswäldern (z. B. in Nimule).
  • Vogelwelt: Über 600 Vogelarten wurden hier bereits registriert. Halten Sie Ausschau nach Fischadlern, Marabus, Sattelstörchen, Papyruswürgern, Eisvögeln, Bienenfressern und Dutzenden von Wasservögeln. Die Sudd-Feuchtgebiete sind berühmt für ihre Flamingos und Pelikane. Vogelbeobachter schätzen den Karminroten Bienenfresser (während des Vogelzugs) und lokal vorkommende Arten wie den Weißhaubenturako.
  • Reptilien und Amphibien: Nilkrokodile und verschiedene Schlangenarten (meist harmlos). Warane und zahlreiche Froscharten gedeihen in Feuchtgebieten.

Wildtiere können auch außerhalb von Städten beobachtet werden: flinke Mangusten in Gärten oder Nutztiere in Begleitung von Hunden. Die artenreichste Tierwelt findet sich jedoch in Naturschutzgebieten (wobei die Durchsetzung der Schutzbestimmungen uneinheitlich ist).

Safari-Veranstalter & Touren

Da der Tourismus im Südsudan nicht weit verbreitet ist, sind gebuchte Touren für die meisten Besucher unerlässlich. Empfohlene Vorgehensweise:

  • Spezialisierte Reiseveranstalter: Einige Abenteuerreiseveranstalter (mit Sitz in Afrika oder den USA/Großbritannien) bieten geführte Expeditionen an. Sie kümmern sich um Genehmigungen, Guides und Unterkünfte (meist Zeltcamps oder einfache Lodges). Die Reisen kombinieren oft Besuche in Boma/Bandingilo und Nimule oder konzentrieren sich auf bestimmte Regionen. Beispiele (zur Orientierung): Southern Cross Safaris, Scent of Africa und Roots Travel (Namen hier nicht relevant). Diese Veranstalter stellen bei Bedarf auch bewaffnete Begleitung sicher.
  • Lokale Reiseführer: In Juba oder Nimule können lokale Reiseveranstalter Tages- oder Mehrtagestouren in die Nationalparks organisieren. Sie arbeiten oft mit ehemaligen Parkrangern zusammen, um von deren Ortskenntnissen zu profitieren. Wenn Sie vor Ort einen Reiseleiter engagieren, bestehen Sie auf einem erfahrenen, lizenzierten Guide und klären Sie die Kosten im Voraus.
  • Kosten: Safaris sind in der Regel teuer. Selbst eine eintägige geführte Fahrt kann 200–300 US-Dollar pro Fahrzeug kosten (inkl. Treibstoff, Guide und Genehmigung). Mehrtägige Touren beinhalten Campingkosten (ca. 150–300 US-Dollar pro Person und Tag). Die Logistik treibt die Preise in die Höhe (Treibstoff, Genehmigungen, Sicherheit). Handeln Sie, wo es angebracht ist, aber ein fairer Preis unterstützt Naturschutz und Sicherheit.
  • Im Lieferumfang enthalten: Typische Touren beinhalten Pirschfahrten, einfache Camping- oder Lodge-Unterkünfte, Mahlzeiten (oft Busch-Dinner) und Mineralwasser. Nachtwildbeobachtungen werden selten angeboten (keine Flutlichter, und Mondlicht ist unzuverlässig).

Hinweis zur Tierwelt: Die Wanderung der Weißohr-Kobs ist eines der großartigsten Naturschauspiele Afrikas – vergleichbar mit der Serengeti. Tausende von Antilopen über die Ebenen ziehen zu sehen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Planen Sie Ihren Besuch zwischen Juli und September, um die besten Chancen zu haben, die Wanderungen zu beobachten, und bringen Sie Geduld mit; Wildtiere folgen ihrem eigenen Rhythmus.

Die besten Nationalparks für Wildtiere

  • Boma-Nationalpark: Der Boma-Nationalpark, bekannt für die Große Tierwanderung, gilt als einer der bedeutendsten Wildparks im Südsudan. Die weitläufige, offene Savanne, durchsetzt mit Akazien, bietet Lebensraum für riesige Tierherden und zahlreiche einheimische Tierarten.
  • Bandingilo-Nationalpark: Südlich von Boma gelegen, wird dieses Gebiet oft in Safari-Rundfahrten eingebunden. Es gehört zum selben Ökosystem und weist Waldinseln auf. Erreichbar ist es über Flugplätze (Meram in Boma) im Rahmen organisierter Touren.
  • Nimule-Nationalpark: Kleiner, aber üppig bewachsen, mit einer hohen Dichte an Elefanten, Flusspferden und Nilkrokodilen am Flussufer. Hervorragende Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung.
  • Nationalparks im Süden: Versteckt an den Grenzen (z. B. erstreckt sich der Kidepo-Valley-Nationalpark von Uganda aus, obwohl die südsudanesische Erweiterung kaum genutzt wird). Auch kleine Reservate in der Nähe von Wau und im ländlichen Bahr el Ghazal, wo man mit etwas Glück Büffel und Antilopen beobachten kann.
  • Feuchtgebiete (Saft): Kein Park, sondern ein riesiges Sumpfgebiet. Bootsausflüge (oft ab Nimule/Kangai) führen durch die Kanäle, wo man Papyrusstauden, Krokodile und Wasservögel beobachten kann. Der Sudd wird oberhalb von Malakal vom Weißen Nil gespeist und ist teilweise zugänglich.

Es gibt zwar auch andere, weniger bekannte Gebiete (wie die Kidepo-Erweiterung in Ostäquatoria nahe Kenia oder kleinere Wildreservate bei Juba), aber keines erreicht die Pracht von Boma oder Nimule. Bedenken Sie, dass Tierbeobachtungen hier etwas Aufwand erfordern: Die Tiere sind aufgrund der Wilderei scheu und wild. Reisen Sie leise und halten Sie die Augen offen.

Kultur, Völker und Stämme

Der Südsudan ist ein Schmelztiegel der Kulturen und ihrer Traditionen. Ein respektvolles Verständnis der Kultur ist entscheidend für ein positives Erlebnis.

Wichtigste ethnische Gruppen und Sprachen

Über 60 ethnische Gruppen sind im Südsudan beheimatet. Die drei größten sind:
Dinka (Jieng): Die größte Bevölkerungsgruppe des Landes (ca. 35 % der Gesamtbevölkerung) sind die nilotischen Viehzüchter, groß und schlank, die hauptsächlich in Bahr el Ghazal und im Oberen Nilgebiet leben. Bekannt sind sie für ihre vertikalen Narben auf der Stirn und ihren in älteren Traditionen rasierten Kopf mit einem kleinen Haarknoten (obwohl westliche Haarschnitte heute üblich sind). Ihre Sprache (Thok Naath) weist viele Dialekte auf.
Nuer: Die zweitgrößte Gruppe (~15 %) sind ebenfalls nilotische Hirtenvölker, hauptsächlich im Großraum Obernil. Nuer-Männer tragen dreieckige Narben auf der Stirn; ihre Sprache (Thok Naath anyuäŋ) ähnelt der Dinka-Sprache, ist aber dennoch eigenständig. Sie halten vorwiegend Rinder und bauen Hirse an.
Shilluk: Entlang des nördlichen Weißen Nils tragen die Shilluk-Männer (auch Chollo genannt) manchmal einen Haarknoten auf dem Kopf (der Shilluk-König ist dafür berühmt). Traditionell lebten sie vom Fluss, betrieben Landwirtschaft und Viehzucht. Ihre Sprache ist Luo (obwohl sie nicht mit dem ostafrikanischen Luo verwandt ist).

Weitere bemerkenswerte Gruppen:
Sie waren: Das Zentrum der Bari-Kultur liegt in Juba; die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Bauern. Männer der Bari-Kultur rasieren sich oft den Kopf; Frauen tragen farbenfrohe, oft importierte Stoffe. Die Bari-Sprachen weisen aufgrund alter Migrationen Einflüsse der Bantu-Sprachen auf.
Zande: Im Südwesten gibt es Bauern mit einer starken Tradition der Führung. Das Kunsthandwerk der Zande (Weberei, Töpferei) wird hoch geschätzt.
Murle: Im Jonglei-Staat; bekannt für Lippenteller (Frauen) und regelmäßige Viehdiebstähle (ein heikles Thema). Vorsicht ist geboten; Murle-Männer dürfen nicht ohne deren Erlaubnis fotografiert werden.
Azande/Avokaya: Kleine Gruppen im westlichen Äquatoria; Sprecher der Ubangian-Sprachen. Bekannt für kunstvolle Strohmatten und zeremonielle Musik (Ngbe-Trommelkultur).
Mundari/Toposa/Lopit/Annuak: Es gibt noch viele andere – die Mundari-Viehhirten (südlich von Juba), die Toposa (östliche Grenze), die Anyuak (südlich an der Grenze zu Äthiopien) usw. Jede hat ihre eigene Musik, Tänze und Tracht.

Es herrscht großer kultureller Stolz und eine starke Verbundenheit zum Stamm. Politisch hat die Stammesidentität in Konflikten eine Rolle gespielt. Als Besucher sollten Sie politische Diskussionen vermeiden und keine Partei ergreifen.

Englisch ist die offizielle Sprache von Regierung und Wirtschaft. In der Hauptstadt hört man häufig das umgangssprachliche „Juba-Arabisch“ – ein Pidgin, das auf dem sudanesischen Arabisch basiert –, das von vielen Menschen gesprochen wird. Untereinander sprechen die Menschen ihre Muttersprache. Es zeugt von Respekt, ein paar Begrüßungen in der jeweiligen Landessprache zu lernen (oder zumindest grundlegende arabische Begrüßungen wie „Salam Aleikum“).

Lokale Bräuche und Etikette

  • Grüße: Händeschütteln ist üblich (sowohl für Männer als auch für Frauen, wobei Frauen den Händedruck eher leicht ausführen). Bei indigenen Völkern kann ein Händedruck länger dauern als im Westen üblich, und Augenkontakt wird erwartet. Benutzen Sie beide Hände (Handfläche nach oben als respektvolle Begrüßung oder die rechte Hand mit der linken Handfläche darunter als Zeichen des Respekts). Ein mündlicher Gruß wie „Salaam“ (Frieden) oder „Mingalar/ndei“ (Gruß der Bari) wird geschätzt.
  • Respekt vor Älteren: Alter wird geschätzt. Ältere Menschen sollten mit höflichen Titeln (Herr/Frau/Häuptling oder deren Stammesbezeichnung) angesprochen und ihnen das Wort erteilt werden. Gehen Sie in einer Versammlung nicht vor Älteren her; warten Sie, bis sie gegangen sind.
  • Gastfreundschaft: Die Südsudanesen sind für ihre Gastfreundschaft bekannt. Wenn Sie zu einem nach Hause eingeladen werden, nehmen Sie ein lokales Gericht und ein Getränk an. Es gilt als höflich, zumindest eine kleine Portion von den angebotenen Speisen zu probieren. Wenn Ihnen eine Tasse Tee oder Blutmilch (von einer Kuh) angeboten wird, nehmen Sie diese höflich an. Essen und trinken Sie ausschließlich mit der rechten Hand (die linke Hand gilt in vielen lokalen Bräuchen als unrein).
  • Kleid: In städtischen Gebieten (Juba usw.) ist Business Casual üblich, die Kleidung sollte jedoch dezent sein. In ländlichen und traditionellen Gegenden ist dezente Kleidung unerlässlich. Frauen sollten Schultern und Knie bedecken (keine Trägertops oder Miniröcke). Männer sollten beim Kontakt mit Angehörigen indigener Völker lange Hosen und Hemden (keine Shorts) tragen. Kräftige Farben sind bei der Kleidung üblich, Rot und Safran sollten jedoch beim Besuch eines Murle-Dorfes vermieden werden (einige Mythen verbinden diese Farben mit bösen Geistern). Beim Betreten eines Hauses oder bestimmter heiliger Stätten sollten die Schuhe ausgezogen werden.
  • Fotos: Fragen Sie immer um Erlaubnis, bevor Sie Personen fotografieren, insbesondere Frauen, Kinder oder Zeremonien. Manche empfinden Fotografieren als aufdringlich oder respektlos. Fotografieren Sie keine Regierungsgebäude, Flughäfen, Militärangehörige oder Polizisten – das ist illegal und kann zu einer Festnahme führen. Mehrere Reisende wurden bereits von den Behörden verwarnt, weil sie Infrastruktur fotografiert hatten. Im Zweifelsfall ist Vorsicht geboten.
  • Tabus: Ein paar Dinge sind zu beachten: Es gilt als unhöflich, mit den Fußsohlen auf jemanden oder ein respektvolles Objekt zu zeigen. Das Bekreuzigen mit den Fingern oder das Aussprechen von „Jesus Christus“ kann für manche anstößig sein (da es hier manchmal vulgär verwendet wird); religiöse Begriffe sollten mit Vorsicht behandelt werden. Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit sind unerwünscht.
  • Religion: Das Christentum (insbesondere Protestantismus und Katholizismus) ist die vorherrschende Religion. Viele Kirchen bleiben sonntagmorgens wegen des Gottesdienstes geschlossen. Auch Muslime und Anhänger animistischer Religionen sind vertreten, wobei die muslimischen Gemeinschaften klein sind (hauptsächlich Rückkehrer aus Flüchtlingslagern oder Menschen gemischter Herkunft). Wenn Sie eine Kirche besuchen, halten Sie sich bitte ruhig im hinteren Bereich auf, falls Sie nicht am Gottesdienst teilnehmen. Betreten Sie eine Moschee nur auf Einladung – und falls Sie eingeladen sind, kleiden Sie sich bitte angemessen und ziehen Sie Ihre Schuhe aus.

Kultureller Einblick: In vielen südsudanesischen Traditionen gehört das Feilschen (um Waren oder Vieh) zur Kommunikation. Lassen Sie sich nicht überraschen, wenn das Feilschen aggressiv wirkt; es ist meist nicht persönlich gemeint. Genau wie man auf einem Basar höflich verhandelt, tun die Einheimischen dies auch beim Kauf von Vieh oder bei Geschäftsabschlüssen.

Religion & Feste

  • Christliche Feiertage: Erwarten Sie ähnliche Weihnachts- und Osterfeierlichkeiten wie in anderen christlichen Ländern. Sonntagmorgens herrscht in den Kirchen reges Treiben (Gottesdienste werden auf Englisch, Arabisch oder in den jeweiligen Landessprachen abgehalten). Es gibt farbenfrohe Predigten und Gospelmusik. Als Nichtmitglied können Sie die Feierlichkeiten einfach beobachten.
  • Islamische Feiertage: Die kleine muslimische Gemeinde begeht Eid und Ramadan; aus Respekt wird in diesen Zeiten tagsüber das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit vermieden.
  • Traditionelle Zeremonien: Jeder Stamm hat seinen eigenen Ritenkalender: Viehbrandmarken, Erntefeste, Initiationsriten. Diese sind nicht für Touristen bestimmt, doch die Teilnahme daran ist selten und ein besonderes Erlebnis. Wenn sich die Gelegenheit bietet (oft im Rahmen einer NGO-Tätigkeit), beobachten Sie die Zeremonien, ohne einzugreifen. Fotografieren sollte nur nach vorheriger Genehmigung und diskretem Nebeneffekt erfolgen.

Reisende sollten Demut und Neugier zeigen. Einheimische werden vielleicht Fragen zum Leben im Ausland stellen – das ist völlig in Ordnung. Seien Sie aber auch darauf vorbereitet, persönliche Fragen zu Ihrer Heimat (Gehalt, Familie) höflich zu beantworten. Geschichten werden geschätzt; Anekdoten können Sympathien wecken. Vor allem aber: Zeigen Sie Dankbarkeit. Eine kleine Geste – ein Geschenk wie Salz, ein Buch oder Süßigkeiten für Kinder – bewirkt viel.

Essen und Trinken im Südsudan

Die südsudanesische Küche ist herzhaft und einfach und spiegelt die landwirtschaftliche und hirtenähnliche Lebensweise wider. Die Gerichte werden aus lokalem Getreide, Knollen, Gemüse und gelegentlich Fleisch oder Fisch zubereitet. Für Reisende: Hier einige wichtige Informationen:

Traditionelle Gerichte zum Probieren

  • Aseeda/Asida: Ein dicker Brei aus Sorghum- oder Maismehl, der zu einer gelartigen Konsistenz gerührt wird. Er wird oft zu Eintöpfen oder Soßen gegessen. Ähnlich wie Pap oder Ugali in anderen afrikanischen Küchen.
  • Kisra: Ein dünner, fermentierter Sorghum-Pfannkuchen oder Fladenbrot. Er ist in manchen Gegenden ein Grundnahrungsmittel und wird zum Aufnehmen von Eintöpfen verwendet. Sehr sättigend.
  • Mullah: Ein allgemeiner Begriff für Eintopf. Könnte Erdnusssuppe sein (Mullah-Medaillen), Okra-Eintopf (Mullah Shahan) oder einer Mischung aus Fleisch und Gemüse. Ziegen- und Fischeintöpfe sind verbreitet.
  • Vollständige Medaillen: Pürierte Saubohnen, gewürzt mit Zwiebeln, Tomaten, Kreuzkümmel und Öl. Lokal bekannt als voll ScheißeDieses reichhaltige, herzhafte Gericht wird oft zum Frühstück mit Brot gegessen.
  • Warten: Sudanesische Falafel aus Saubohnen und Bockshornklee; außen knusprig, innen weich. Oft mit Brot und Salat serviert.
  • Gegrilltes Fleisch: Es heißt „Leya“ oder gegrilltes Nyama Choma. Rind- oder Ziegenfleischspieße gibt es an Straßenständen. Heiß essen.
  • Fisch: Am Nil, Nilbarsch wird sehr geschätzt. Gebraten oder gegrillt wird es in den wenigen besseren Restaurants Jubas serviert.
  • Heftklammern: Sorghum, Hirse, Maniok und Reis. Reis (importiert) ist auf den Märkten von Juba erhältlich und wird oft mit Bohnen oder Fleisch gegessen. Maniok wird gekocht oder getrocknet. Auto.
  • Straßenimbisse: In Juba findet man unter anderem gerösteten Maiskolben, Süßkartoffeln oder in Erdnussbutter geröstete Erdnüsse. Lokale Cafés verkaufen Kaffee, Chai-Tee und Donuts.

Getränke:
Shahee (Gewürztee): Schwarzer Tee, aufgekocht mit Zimtstangen, Nelken, Ingwer und manchmal getrockneten Orangenschalen und Milch. Süß serviert, ist er ein tägliches Ritual (oft mit Brot und hartgekochten Eiern). Ideal zum Aufwärmen an kühlen Morgen.
Hibiskustee: Angerufen KrokodilEin süß-herbes, rotes Getränk aus Hibiskusblüten. Erfrischend kalt.
Milch: Frische Kuhmilch wird geschätzt. Tee oder Kaffee wird oft mit einem Schuss gekochter Milch zubereitet.
Erfrischungsgetränke: Coca-Cola und Pepsi sind überall erhältlich und werden in 50- bis 100-ml-Flaschen (0,30–0,50 US-Dollar) verkauft. Fruchtsäfte und Mineralwasser sind ebenfalls in den meisten Geschäften weit verbreitet.
Alkohol: Bier wird lokal gebraut und importiert; eine Flasche kostet in einem kleinen Laden etwa 1–2 Dollar. Soldaten und Geschäftsleute trinken gerne Bier (in der Öffentlichkeit sollte man es aber nicht übertreiben). Hochprozentige Spirituosen sind selten und teuer. Eine große Auswahl an Weinen oder Spirituosen sucht man vergebens – die Kultur bevorzugt lokales Bier oder Wein aus Früchten (fermentiert).
Lokale Biere: In Dörfern, Tun or Grog (Palmwein) und Marisa (Hirsebier) sind traditionelle Hausbiere, aber als Reisender sollte man sie aus Sicherheitsgründen meiden.

Wo man in Juba und Umgebung essen kann

  • Restaurants: In Juba ist die Auswahl an Restaurants begrenzt. Die beste Wahl sind die Hotelrestaurants, die eine Mischung aus internationalen und lokalen Gerichten anbieten (zum Beispiel Grillfleisch, Pasta und Reisgerichte). Die Preise können für regionale Verhältnisse hoch sein (z. B. 10–20 US-Dollar für ein Hauptgericht).
  • Lokale Restaurants: Kleine Cafés und Imbisse (oft von libanesischen oder sudanesischen Auswanderern betrieben) servieren Gerichte wie gebratenen Reis, gegrilltes Hähnchen mit Salat oder Linseneintöpfe. Diese sind günstiger (3–7 US-Dollar pro Mahlzeit), aber man sollte die saubereren Lokale bevorzugen.
  • Straßenessen: Achten Sie genau auf die Hygiene. Kaufen Sie beispielsweise an Ständen mit vielen Stammkunden (Beliebtheit ist ein gutes Zeichen). Essen Sie warm (nicht lange herumstehend). Sie könnten Folgendes versuchen: Kwonah-Brot (ein sudanesisches Fladenbrot) oder ein gebratenes Samosa (Fleischpastete nach Empanada-Art). Früchte selbst schälen.
  • Ländliche Gebiete/Parks: Außerhalb der Stadt bestehen die Mahlzeiten oft aus einfacher Hostel- oder Campkost: Bohnen oder Reis, gelegentlich auch Hühnchen. Bei einer Tour kümmert sich der Reiseleiter in der Regel um die Verpflegung (oft einfache lokale Eintöpfe und Brei oder Plov-Reis, falls usbekische Köche UN-Teams begleiten).

Trinkwasser- und Lebensmittelsicherheit

  • Wasser: Trinken Sie niemals Leitungswasser. Verwenden Sie abgefülltes Wasser zum Trinken und Zähneputzen. Gehen Sie auch in Hotels davon aus, dass Leitungswasser nicht trinkbar ist. Kochen Sie das Wasser ab oder verwenden Sie Wasserreinigungstabletten, wenn Sie sich unsicher sind. Abgefülltes Wasser kostet im Handel etwa 0,30 US-Dollar pro Liter.
  • Essen: Essen Sie gut durchgegarte Speisen. Vermeiden Sie rohen Salat, ungeschältes Obst und nicht durchgegartes Fleisch. Das Risiko von Reisedurchfall und andere lebensmittelbedingte Erkrankungen treten häufig auf.
  • Leitungswasser: Sicherheitshalber sollten Sie in Südsudan kein Leitungswasser verwenden. Flaschenwasser ist günstig und in Juba und den umliegenden Geschäften weit verbreitet erhältlich. (Auch in Nimule und anderen Nationalparks wird Flaschenwasser verkauft.) Falls Sie unbedingt Leitungswasser verwenden müssen, kochen Sie es mindestens 5 Minuten lang ab oder filtern Sie es.

Kurzer Tipp: Führen Sie orale Rehydrationslösung (ORS) und ein gängiges Durchfallmittel (wie Loperamid) in Ihrer Reiseapotheke mit. Essen Sie vor der Reise Joghurt oder nehmen Sie ein Probiotikum ein, um Ihre Darmflora zu stärken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Küche im Südsudan einfach, aber sättigend ist. Als Gast ist Geduld gefragt – die Auswahl ist möglicherweise nicht sehr groß, insbesondere außerhalb von Juba. Nutzen Sie die Mahlzeiten, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen: Trinken Sie Tee mit ihnen an einem Straßenstand oder nehmen Sie eine Einladung an, bei ihnen zu kochen. So wird Ihre Reiseerfahrung bereichert.

Unterkunft: Wo man übernachten kann

Im Südsudan mangelt es in Juba nicht an einfachen Unterkünften, die Qualität variiert jedoch stark. Außerhalb der Hauptstadt wird das Angebot deutlich kleiner.

Die besten Hotels in Juba

  • Radisson Blu Hotel, Juba: Ein modernes internationales Hotel mit hohem Sicherheitsstandard, Pool und zuverlässigen Generatoren. Die Zimmer sind komfortabel. Es ist die erste Wahl vieler Diplomaten und Entwicklungshelfer, kann aber sehr teuer sein (ca. 300 US-Dollar pro Nacht). Zur Ausstattung gehören Restaurant/Bar und Fitnessraum. Oftmals ist auch das Internet dort besser.
  • Pyramid Continental (auch bekannt als Hilton): Ein großes, neueres Luxushotel mit mehreren Restaurants, Pool und Sicherheitspersonal. Preislich und hinsichtlich der Ausstattung vergleichbar mit Radisson.
  • Imperial Hotels Group: Das Unternehmen besitzt mehrere erstklassige Hotels wie das Imperial Village und das Novotel (Juba). Diese bieten 4-Sterne-Komfort (mit Notstromversorgung und Restaurant) zu einem etwas günstigeren Preis (200–250 US-Dollar pro Nacht). Sie dienen auch als Veranstaltungsorte.
  • Sara Hotel: Gehobene Preise für Juba-Verhältnisse (Pool, hoteleigene Restaurants) zu moderaten Preisen (ca. 100–150 US-Dollar). Gute Sicherheitsvorkehrungen und günstige Lage in der Nähe der Flughafenstraße.
  • Andere Bemerkenswerte: Das Georgi Hotel (das auf einigen Auslandsreisen für seine Sauberkeit gelobt wird), das Juba Hotel und das Paradise Hotel gehören ebenfalls zum mittleren Preissegment. Sie verfügen über Generatoren und fließendes Wasser, gelegentliche Ausfälle sind jedoch möglich. Die Preise liegen üblicherweise zwischen 75 und 120 US-Dollar.

Pensionen & Budgetoptionen

  • Pensionen im mittleren Preissegment: Das Mercury Hotel, das Grand Holiday Hotel und andere bieten ordentliche Zimmer (50–80 US-Dollar) mit Klimaanlage und Ventilatoren. Viele verfügen über ein eigenes Restaurant. Buchen Sie diese Hotels am besten über Ihre Kontakte, da die Webseiten oft nicht hilfreich sind.
  • Budget: Wirklich günstige Unterkünfte sind selten. In manchen kleineren Pensionen findet man Einzelzimmer unter 40 Dollar (oft nur mit Ventilator und einfachem Bad). Diese verfügen möglicherweise nicht über einen sicheren Zaun oder Notstromversorgung. Informationen zu Sauberkeit und Zuverlässigkeit finden Sie in aktuellen Online-Bewertungen (z. B. auf TripAdvisor oder in Reiseforen).
  • Campingplätze: Nimule und einige Nationalparks bieten Campingplätze. Diese sind einfach ausgestattet: meist eine Lichtung mit Plumpsklo. Bringen Sie Ihr eigenes Zelt und Ihre Ausrüstung mit, wenn Sie dort zelten möchten. Nach Einbruch der Dunkelheit kann es unsicher sein, daher sollten Sie nur mit einem Guide oder in einer Gruppe zelten.
  • Buchen Sie im Voraus: Hotels in Juba sind oft von NGO-Mitarbeitern ausgebucht, insbesondere während der Regenzeit, wenn der Straßenverkehr eingeschränkt ist. Buchen Sie möglichst Monate im Voraus über Ihre Botschaft oder ein lokales Reisebüro.

Buchungstipps & Sicherheit

  • Zahlung: Die meisten Hotels bevorzugen Bargeld in US-Dollar. Einige Hotels im Luxussegment akzeptieren Kreditkarten (Visa); bei kleineren Unterkünften ist dies eher unwahrscheinlich.
  • Ausstattung: Zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen gehören Notstromaggregate (für Licht/Klimaanlage), aufbereitetes Trinkwasser (einige Hotels bieten Flaschenwasser an oder verfügen über eine Wasseraufbereitungsanlage) und ein gesichertes Gelände (Wachpersonal am Eingang). Lesen Sie Bewertungen oder fragen Sie an der Rezeption nach.
  • Standort: Die meisten Hotels konzentrieren sich in Juba in der Nähe des Nils oder entlang des Kololo-Kamms (Regierungsgebiet). Übernachten Sie in gut beleuchteten, touristisch erschlossenen Vierteln. Meiden Sie die Außenbezirke nachts.
  • Sicherheit: Auch in Hotels sollten Sie die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beachten: Schließen Sie Ihre Tür ab, verwenden Sie nachts einen Türstopper unter dem Türknauf, bewahren Sie Wertsachen versteckt auf oder nutzen Sie den Safe. Trinken Sie im Zimmer nur Wasser aus Flaschen.
  • Etikette: In manchen Hotels gilt eine Sperrstunde (nach Einbruch der Dunkelheit sind keine Besucher mehr erlaubt) oder Gäste müssen sich nach den regulären Öffnungszeiten abmelden. Bitte halten Sie sich an diese Regeln; sie dienen Ihrer Sicherheit.

Unterkünfte außerhalb von Juba

  • Wir lesen: Entlang der Hauptstraße befinden sich kleine Lodges (z. B. Nimule Gardens, Queen's Hotel) und Pensionen. Diese verfügen über Ventilatoren und teilweise auch über einen Pool. Buchen Sie telefonisch oder über lokale Helfer.
  • Ja / Nein / Makal: Ein oder zwei einfache Hotels pro Hotel (z. B. Wau Safari, City Hotel in Malakal). Die Stromversorgung kann unregelmäßig sein und die Zimmer sind einfach ausgestattet. Bitte haben Sie realistische Erwartungen.
  • Unterkünfte im Feld: Bei Safaris oder NGO-Einsätzen übernachten Sie möglicherweise in staatlichen oder NGO-Camps: in Schlafsälen, Mehrbettzimmern oder Zeltlagern. Überprüfen Sie stets die Sauberkeit von Moskitonetzen und Bettwäsche.

Sicherheitshinweis: Verhandeln Sie niemals in der ersten Nacht über den Hotelpreis. Bestätigen Sie die Preise schriftlich. Merken Sie sich beim Einchecken die Notausgänge und den Standort der Feuerlöscher. Erkundigen Sie sich diskret nach dem nächstgelegenen Krankenhaus oder der nächstgelegenen Klinik, bevor Sie in einer abgelegenen Lodge übernachten.

Die Unterkunftssituation im Südsudan verbessert sich langsam. In größeren, renommierten Hotels zu übernachten ist sicherer, aber man sollte sich auf Strom- und Wasserausfälle einstellen. Ein gut ausgestattetes Zimmer (zusätzliches Wasser, Snacks) und eine positive, flexible Einstellung sorgen trotz der kleinen Unannehmlichkeiten für einen angenehmen Aufenthalt.

Geld, Kosten & Budgetierung

Bei der Budgetplanung ist Realismus gefragt: Südsudan zählt zu den teuersten Ländern der Welt, insbesondere angesichts der begrenzten lokalen Wirtschaft. Im Vergleich zu den Erwartungen von Reisenden können die Preise für bestimmte Artikel jedoch aufgrund der niedrigen Löhne vor Ort überraschend günstig sein. Hier einige wichtige Punkte zum Thema Geld:

  • Währung: Der Südsudanesisches Pfund (SSP) Der US-Dollar ist das gesetzliche Zahlungsmittel. Aufgrund der hohen Inflation ist der lokale Markt jedoch häufig vom US-Dollar abhängig. Bringen Sie US-Dollar mit (vorzugsweise Scheine im Wert von 20 bis 100 US-Dollar, datiert ab 2010). Ältere oder abgenutzte Scheine werden möglicherweise nicht akzeptiert.
  • Austausch: Banken und Wechselstuben in Juba tauschen US-Dollar zum offiziellen Kurs in Singapur-Pakistan (SSP). Es gibt auch einen inoffiziellen Schwarzmarkt; dort sind die Kurse möglicherweise besser, aber das Risiko höher. Kredit- und Debitkarten werden selten akzeptiert (selbst in Hotels); daher sollten Sie auf Bargeld angewiesen sein. Geldautomaten gibt es nur in Juba und gelegentlich in Wau, aber sie sind oft leer. Verlassen Sie sich nicht auf Karten – die Nutzung von Geldautomaten ist unzuverlässig.
  • Kosten (Beispiele): Lokale Märkte sind relativ günstig, importierte Waren hingegen teurer. Als Faustregel gilt:
  • Mahlzeiten: Ein einfaches Mittagessen mit regionalen Produkten kostet etwa 3–4 US-Dollar. Ein Abendessen für zwei Personen in einem Restaurant der mittleren Preisklasse kostet etwa 20 US-Dollar. (In einem besseren Hotel in Juba ist mit höheren Preisen zu rechnen.) Snacks an der Straße kosten zwischen 0,50 und 2 US-Dollar.
  • Lebensmittel: Ein Laib Brot kostet ca. 0,65 $, 1 Liter Milch 1,20 $. Reis (1 kg) kostet 1,18 $, Hähnchenbrust 4,39 $/kg. Obst und Gemüse kosten zwischen 1 und 2 $ pro kg. Hinweis: Diese Preise stammen aus einer von Nutzern erstellten Tabelle, geben aber die durchschnittlichen Preise wieder. Importierte Waren (z. B. Öl, Konserven) sind teurer.
  • Transport: Taxi in Juba (ca. 5 km): ca. 3–5 US-Dollar. Bus nach Nimule: ca. 20–30 US-Dollar (einfache Fahrt). Geländewagen mit Fahrer: ca. 100–150 US-Dollar pro Tag zzgl. Sprit. Benzin: ca. 1,05 US-Dollar/Liter.
  • Unterkunft: Siehe vorherigen Abschnitt: Günstige Pension ca. 40 €, Standardhotel 100–200 €, Luxussuite ab 300 €. Zelten in Parks ist möglicherweise kostenlos oder kostet ca. 10 €.
  • Tipps: Trinkgeld ist nicht obligatorisch, wird aber gern gesehen. In Restaurants sind 10 % angemessen, wenn der Service gut war. Für Reiseleiter/Fahrer sind 5–20 US-Dollar pro Tag je nach Leistung üblich. Für Gepäckträger oder Reinigungskräfte sind ein paar Dollar großzügig.
  • Budgetierung: Wer bescheiden, aber nicht im Rucksackstil reist, sollte sein Budget im Auge behalten. 100–150 US-Dollar pro Person und Tag Als grober Durchschnittspreis. Dieser Betrag beinhaltet Unterkünfte der mittleren Preisklasse, drei Mahlzeiten (zwei davon in einfachen Restaurants), Transport (teilweise Sammeltaxi oder Bus) und kleinere Ausgaben. Die Kosten können deutlich steigen, wenn Sie Safaris oder Inlandsflüge buchen.
  • Preisbeispiele: Anhand lokaler Daten: Mineralwasser ca. 0,30 $/L, Bier ca. 1,50 $ (0,5 L), Cappuccino 1,86 $, Kinokarte 4,25 $. Dies deutet darauf hin, dass Güter des täglichen Bedarfs günstig sind, touristische Dienstleistungen (Flüge, Touren) jedoch sehr teuer.
  • Zahlungsarten: Haben Sie immer Bargeld dabei. Teilen Sie Ihr Geld auf – bewahren Sie einen Teil im Zimmersafe und einen Teil bei sich auf. Nutzen Sie einen Geldgürtel oder eine versteckte Tasche. Gehen Sie diskret vor, wenn Sie Bargeld zeigen.

Tauschen Sie Geld nur an seriösen Stellen (Hotel, große Bank). Führen Sie Kopien Ihres Reisepasses als Ausweis für den Geldwechsel mit sich. Wenn Sie nach Kampala oder Nairobi zurückkehren, können Sie dort SSP zurücktauschen (allerdings zu ungünstigen Kursen). Die Landeswährung ist außerhalb des Südsudans kaum nutzbar; geben Sie sie vor Ihrer Abreise aus.

Gesundheit, Impfungen & medizinische Versorgung

Die Gesundheitsrisiken im Südsudan sind erheblich, und die medizinische Versorgung ist äußerst eingeschränkt. Vorbereitung ist daher unerlässlich.

  • Erforderliche Impfung: Gelbfieberimpfung Die Gelbfieberimpfung ist für die Einreise obligatorisch (für alle Reisenden ab einem Jahr). Sie müssen die offizielle Gelbfieberimpfung mitführen. Einige Nachbarländer (Uganda, Kenia, Äthiopien) verlangen bei Einreise aus dem Südsudan einen entsprechenden Nachweis.
  • Empfohlene Impfungen: Neben der Gelbfieberimpfung sollten Sie auch folgende Impfungen in Betracht ziehen:
  • Malaria: Ganz Südsudan ist ein Hochrisikogebiet. Nehmen Sie vorbeugend Medikamente ein (Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin oder Mefloquin). Beginnen Sie damit vor der Reise und setzen Sie die Einnahme nach der Abreise fort. Verwenden Sie DEET-haltige Insektenschutzmittel und schlafen Sie unter einem Moskitonetz (Netze werden oft in guten Hotels bereitgestellt).
  • Typhus, Hepatitis A/B, Polio: Die CDC rät aufgrund des regionalen Risikos zu einer Auffrischungsimpfung gegen Polio und empfiehlt außerdem eine Typhusimpfung.
  • Routineimpfungen: Masern-Mumps-Röteln-Impfung, Tetanus usw.
  • Tollwut: Erwägen Sie eine Tollwutimpfung, wenn Sie sich in ländlichen Gebieten oder in der Nähe von Tieren (Hunden, Fledermäusen) aufhalten. Eine Tollwutinfektion (durch Hundebisse) ist möglich, und Nachimpfungen sind im Land nur schwer verfügbar.
  • Weitere Gesundheitsrisiken:
  • Malaria: Rechnen Sie mit Chloroquin-Resistenz. Sichel. Schützen Sie sich vor Mückenstichen (tragen Sie in der Dämmerung lange Ärmel).
  • Cholera/Durchfall: Durch Wasser übertragene Krankheiten sind häufig. Trinken Sie abgefülltes oder abgekochtes Wasser und vermeiden Sie rohes Obst und Gemüse, es sei denn, es ist geschält. Führen Sie Elektrolytlösungen mit sich.
  • COVID-19: Derzeit gibt es keine strengen Einreisebestimmungen, die Fallzahlen können jedoch steigen. Führen Sie einige Tests mit sich (falls Sie in ein Land einreisen, das diese vorschreibt). Tragen Sie in Krankenhäusern oder bei einer Verschlechterung der lokalen Lage eine Maske.
  • Sonstiges: Schistosomiasis (durch Stehen in verunreinigtem Wasser), Ruhr, Masern (wenn nicht geimpft).
  • Krankenhäuser und Kliniken: Die medizinische Versorgung ist sehr eingeschränkt. Außerhalb von Juba ist sie praktisch nicht vorhanden. In Juba gibt es einige private Krankenhäuser und Missionskliniken (z. B. das Juba Teaching Hospital, Al-Sabah, Kliniken von Ärzte ohne Grenzen (MSF)). Sie können grundlegende Notfälle behandeln, aber eine spezialisierte Versorgung (Chirurgie, Intensivstation) ist nicht zuverlässig.
  • Medizinische Evakuierung: Dies wird von allen Reiseberatern dringend empfohlen. Sollten Sie schwer erkranken oder sich verletzen, ist eine Evakuierung (nach Nairobi, Addis Abeba oder ins Ausland) auf eigene Kosten wahrscheinlich erforderlich. Stellen Sie sicher, dass Ihre Reiseversicherung eine medizinische Evakuierung abdeckt.
  • Apotheke/Medikamente: In Juba gibt es Apotheken mit begrenztem Sortiment. Bringen Sie einen vollständigen Vorrat aller benötigten verschreibungspflichtigen Medikamente sowie eine Reiseapotheke mit (Schmerzmittel, Desinfektionsmittel, Breitbandantibiotika wie Azithromycin, Mittel gegen Durchfall, Malariatabletten, Insektenschutzmittel).
  • Notrufnummern: 999 Dies ist die allgemeine Notrufnummer des Landes (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst). Außerhalb der größeren Städte sind die Dienste jedoch nur eingeschränkt verfügbar. Im Notfall wenden Sie sich bitte an Ihre Botschaft.
  • Gesund bleiben: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände. Verwenden Sie Händedesinfektionsmittel. Vermeiden Sie es, allein in ländlichen Gebieten ohne saubere Wasserquellen unterwegs zu sein. Essen Sie frisch zubereitete Speisen. Ruhen Sie sich ausreichend aus; Hitze und Reisestress können Sie schwächen.

Kurz gesagt, sollte der Südsudan als Reiseziel mit hohem Gesundheitsrisiko betrachtet werden. Es ist eine umfassende Gesundheitsstrategie zu planen. before Du verlässt dein Zuhause.

Internet, SIM-Karten & Konnektivität

Die Telekommunikationsinfrastruktur im Südsudan ist rudimentär. Internetzugang und Telefondienste verbessern sich zwar, sind aber immer noch lückenhaft.

Eine SIM-Karte erhalten

  • Anbieter: MTN und Zain sind die beiden größten Mobilfunkanbieter. Die Netzabdeckung ist in Städten am besten. Im Jahr 2024 fusionierten sie unter einer gemeinsamen Lizenz, aber beide Marken sind weiterhin aktiv.
  • Kauf: SIM-Karten kosten nur etwa 1 US-Dollar (1000 SSP), aber Sie müssen sich mit Ihrem Reisepass registrieren. Rechnen Sie mit Wartezeiten und etwas Papierkram (am Simulator-Kiosk am Flughafen Juba oder in Geschäften in der Innenstadt). Wenn Sie zur Registrierung aufgefordert werden, werden Ihre Passnummer und Ihre Fingerabdrücke erfasst.
  • Abdeckung: 4G ist in Juba und Nimule verfügbar. In größeren Städten gibt es meist 2G/3G. Im Buschland hat man in der Regel gar keinen Empfang. MTN bietet im Allgemeinen die beste Netzabdeckung entlang der Hauptstraßen und in der Nähe von Städten; Zain ist etwas günstiger, aber die Abdeckung ist weniger lückenhaft.
  • Aufladen: In Geschäften werden Rubbelkarten für Datenvolumen und Gesprächsguthaben verkauft. Das Guthaben wird in SSP-Einheiten ausgewiesen. SMS sind in vielen Datenpaketen enthalten. Datentarife: Stand Ende 2024 ca. 5 US-Dollar für 1–2 GB (Prepaid). In größeren Geschäften ist auch die Zahlung in US-Dollar möglich.
  • Internationales Roaming: Sehr teuer. Es lohnt sich oft nicht; Roaming wird pro Megabyte abgerechnet. Besser ist es, eine lokale SIM-Karte zu verwenden.

Internetzugang & WLAN

  • Bereits: Manche Hotels bieten WLAN an (allerdings oft langsam und im geteilten Netz). Cafés und Restaurants verfügen selten über WLAN. Internetcafés sind selten. Die meisten Expats nutzen daher die Hotspot-Funktion ihres Handys oder kaufen einen kleinen WLAN-Hotspot von MTN (wofür ein Laptop und eine Registrierung erforderlich sind).
  • Anderswo: Nimule und einige größere Städte verfügen möglicherweise über ein Hotel mit WLAN. Ansonsten ist kein Internetzugang zu erwarten. UN und NGOs nutzen häufig Satellitenverbindungen.
  • Geschwindigkeit: Selbst in städtischen Gebieten ist mit 2G-Geschwindigkeit oder langsamem 3G/4G zu rechnen. Videoanrufe sind höchstwahrscheinlich nicht möglich, außer vielleicht über eine erstklassige Hotelverbindung. E-Mail und einfaches Surfen im Internet sind die gängigsten Anwendungen.

Nutzung Ihres Mobiltelefons im Südsudan

  • Wählen: Die Landesvorwahl für Südsudan ist +211. Um von Juba ins Ausland anzurufen, wählen Sie +211, gefolgt von der lokalen Rufnummer (ohne zusätzliche 0). Für Inlandsgespräche wählen Sie einfach die vollständige Rufnummer (z. B. MTN oder Zain).
  • Telefonnetze: Neben Mobilfunk gibt es in Juba zwar Festnetzanschlüsse, diese sind jedoch unüblich und für Auslandsgespräche nicht nutzbar. VoIP (Skype) funktioniert nur mit Internetverbindung, was unterwegs eher unwahrscheinlich ist.
  • Wichtige Kontakte:
  • US-Botschaft Juba (Telefon): +211 912-105-188 (reguläre Geschäftszeiten), Notfälle außerhalb der Geschäftszeiten +211 912-105-107.
  • Britische Botschaft: +211 912-700-150 (Bitte fragen Sie auf der Website der britischen Regierung nach der aktuellen Telefonnummer).
  • Unterstützung lokaler SIM-Karten: In Juba verfügt jeder Anbieter über Servicezentren (halten Sie Ausschau nach MTN- oder Zain-Büros in der Nähe der Hauptstraßen).
  • Öffentlicher Gesundheitsnotstand: Wählen Sie in Südsudan die 6666, wenn es um einen Notfall im Bereich der öffentlichen Gesundheit geht (dazu gehören beispielsweise Informationen über Krankheitsausbrüche).

Rechnen Sie generell nicht damit, ständig erreichbar zu sein. Informieren Sie Familie oder Freunde vorsorglich per Voicemail darüber.

Packliste & Reiseutensilien

Das Klima und die Bedingungen im Südsudan erfordern spezielle Ausrüstung. Zu viel Gepäck ist aufgrund der Gewichtsbeschränkungen riskant, zu wenig hingegen kann gefährlich sein. Folgendes sollte eingepackt werden:

Kleidung & Ausrüstung

  • Leichte, atmungsaktive Stoffe: Baumwollhemden oder schnelltrocknende Hemden (langärmelig wegen Sonne und Mücken), Hosen oder lange Röcke, T-Shirts.
  • Warme Schicht: Eine leichte Fleecejacke oder Windjacke für kühle Wüstennächte (Dezember/Januar).
  • Regenkleidung: Eine wasserdichte Jacke oder ein Poncho sind empfehlenswert, wenn Sie in der Regenzeit (Mai–Okt.) reisen. Denken Sie auch an wasserdichte Taschen für elektronische Geräte.
  • Robuste Wanderschuhe: Wanderschuhe oder robuste Turnschuhe (für unebenes Gelände). Sandalen oder Flip-Flops für den allgemeinen Gebrauch.
  • Hut & Sonnenbrille: Unverzichtbar für den Sonnenschutz.
  • Bescheidene Kleidung: Wie bereits erwähnt, sollten Frauen ein Kopftuch tragen und ihre Schultern bedecken; Männer sollten in Dörfern auf kurze Hosen verzichten.
  • Badebekleidung: Ein dezenter Badeanzug oder eine Badehose, falls Sie im Hotelpool oder im Fluss schwimmen möchten (das liegt ganz bei Ihnen; viele Hotels haben Pools).
  • Moskitonetz: Außerhalb von Juba wird dies nicht immer angeboten. Ein imprägniertes, leichtes Moskitonetz kann beim Zelten oder in einfachen Unterkünften unerlässlich sein.

Medizin- und Gesundheitsartikel

  • Medizin: Siehe Gesundheitsabschnitt: Malariapillen, Antibiotika, Tabletten gegen Durchfall, Schmerzmittel, alle verschreibungspflichtigen Medikamente (in Originalverpackung mit Kopien der Rezepte).
  • Erste-Hilfe-Set: Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Pinzette (für Splitter), Antihistaminikum (gegen Bisse oder Allergien), Rehydrationslösung, Lotion oder Gel für Wunden usw.
  • Insektenschutzmittel: DEET-haltiges Spray oder Lotion. Für Campingkleidung empfiehlt sich außerdem Permethrin-Kleidungsspray.
  • Wasserreiniger: Tabletten (Jod oder Chlor) oder ein Schwerkraftfilter wie LifeStraw. Auch Flaschen können auslaufen oder der Vorrat an Flaschenwasser kann ausgehen.
  • Sonnenschutz und Lippenbalsam: Hoher Lichtschutzfaktor (30+). Die Sonne in Äquatornähe ist sehr intensiv.
  • Toilettenartikel: Grundlegende Dinge wie Handdesinfektionsmittel und Seife gehören zur Grundausstattung. Hotels stellen außerhalb der Top-Bereiche möglicherweise keine Seife/kein Toilettenpapier zur Verfügung. Bringen Sie daher Toilettenpapier oder Taschentücher mit.

Dokumente & Geld

  • Reisepass & Visum: Reisepass mit Visum, plus zusätzliche Passfotos, Visumanträge, Gelbfieberimpfbescheinigung. Führen Sie von allen Dokumenten Ausdrucke und digitale Kopien mit.
  • Notfallkontakte: Gedruckte Liste der Botschaften, Konsulate, Ansprechpartner vor Ort und Reiseversicherung.
  • Kasse: Wie bereits erwähnt, reichlich US-Dollar in kleinen Beträgen.
  • Kreditkarten: Verlasst sich nicht darauf, aber nehmen Sie eines für mögliche Notfälle in Nachbarländern mit.
  • Reiseversicherungsinformationen: Drucken Sie die Versicherungspolice und die Kontaktdaten des Versicherers aus. Die Versicherung muss die Evakuierung (medizinische Evakuierung) abdecken.

Elektronik & Sonstiges

  • Entsperrte Handys und Ladegeräte: Mit Adapter für 230 V (Typ C/D). Ein Spannungsstabilisator ist nicht erforderlich, ein Überspannungsschutz jedoch ratsam.
  • Kameraausrüstung: Ersatzakkus/Speicherkarten (denken Sie daran, Strom ist knapp), eventuell ein Solarladegerät oder eine Powerbank. Wenn das Gewicht eine Rolle spielt, sollten Sie eine kleine Digitalkamera anstelle einer sperrigen DSLR in Betracht ziehen.
  • Taschenlampe/Stirnlampe: Mit zusätzlichen Batterien – nächtliche Stromausfälle sind häufig.
  • Notizbuch & Stift: Ideal für Notizen, Skizzen oder Tagebucheinträge.
  • Bücher/Ratgeber: Eine physische Karte oder ein Reiseführer (z. B. Bradt Reiseführer: Südsudan) und gegebenenfalls ein Sprachführer sind empfehlenswert, da Informationen aus dem Internet unzuverlässig sind.
  • Sonnenbrille & Sonnenschutzmittel: Wie bereits erwähnt, aber dennoch wichtig: Der UV-Index ist sehr hoch.
  • Rucksack/Tagesrucksack: Für Ausflüge und Safaris. Wertsachen nah am Körper tragen (Tagesrucksack oder Geldgürtel).

Wichtige Dinge, die Sie nicht vergessen sollten

  • Impfausweis: Ja, die Gelbfieberimpfungsbescheinigung. Tragen Sie sie bei sich.
  • Regenhülle für die Tasche: Bei Reisen im Regen.
  • Reisehandtuch: Schnelltrocknende Baumwolle (manche Unterkünfte haben keine oder nur schlechte).
  • Kleines Schloss: Zum Sichern von Gepäck oder Schließfächern im Hostel.

Verpackungskarton: Bedenken Sie, dass die Temperaturen stark schwanken können und Strom- und Wasserversorgung nicht garantiert sind. Packen Sie Kleidung ein, die Hitze, Sonne, Regen und Insekten trotzt. Je besser Sie vorbereitet sind, desto angenehmer wird Ihre Reise. Packen Sie aber möglichst wenig Gepäck ein – Sie werden es durch unwegsames Gelände tragen müssen.

Diese Liste ist umfassend, aber passen Sie sie Ihren persönlichen Bedürfnissen an. Eine gute Regel: Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

Verantwortungsvolles und ethisches Reisen

Eine Reise in den Südsudan ist mit Verantwortung verbunden. Die Bevölkerung legt Wert auf Respekt und unterstützt nachhaltige Entwicklung. So reisen Sie ethisch verantwortungsbewusst:

Unterstützung lokaler Gemeinschaften

  • Lokale Reiseführer & Dienstleistungen: Engagieren Sie nach Möglichkeit lokale Reiseführer, Fahrer und Mitarbeiter. Dadurch fließt das Geld direkt in die Gemeinden. Außerdem bereichert es Ihre Reiseerfahrung durch authentische Einblicke.
  • Kaufen Sie lokal: Souvenirs wie Perlenarbeiten, Holzschnitzereien oder Webwaren unterstützen lokale Kunsthandwerker. Handeln Sie fair (Preise sind für Ausländer oft überhöht, aber kulturell angemessenes Feilschen ist üblich). Reagieren Sie nicht ablehnend, wenn Ihnen nach einer ersten Ablehnung ein „Rabatt“ angeboten wird.
  • Faire Bezahlung: Bezahlen Sie Reiseführer, Gepäckträger und andere Helfer fair. Sie haben selten ein regelmäßiges Einkommen. Erkundigen Sie sich vorher nach den üblichen Trinkgeldern und geben Sie lieber etwas mehr.
  • Kleine Geschenke: Eine kleine Gabe wie Salz, Zucker, Schulmaterialien oder Kleidung an einen Dorfältesten kann bedeutungsvoll sein (wenn Sie eingeladen werden). Vermeiden Sie es jedoch, Einzelpersonen auf der Straße direkt Geld zu geben; dies kann Abhängigkeit oder Erwartungen wecken.
  • Lerne und respektiere die Bräuche: Zeigen Sie echtes Interesse an Traditionen. Verwenden Sie Begrüßungen und Redewendungen, die Sie von Einheimischen gelernt haben. Vermeiden Sie es, belehrend aufzutreten oder kulturelle Unterschiede zu bewerten.

Freiwilligenarbeit & NGO-Tätigkeit

  • Wählen Sie seriöse Organisationen: Viele Nichtregierungsorganisationen (UN-Organisationen, Rotes Kreuz, Caritas, Mercy Corps usw.) führen Entwicklungs- und Gesundheitsprojekte durch. Freiwilligenarbeit sollte über etablierte Programme und nicht spontan erfolgen. Sowohl staatliche Stellen als auch NGOs verlangen Registrierungen und halten sich an entsprechende Vorschriften.
  • Engagement: Wirksames Freiwilligenengagement erfordert oft mehr als ein Touristenvisum; rechnen Sie mit einem längerfristigen Einsatz. Wenn Sie eine kurze Reise planen, erwägen Sie, Kliniken oder Schulen mit Sachspenden zu unterstützen (bitte im Voraus abstimmen).
  • Kulturelle Sensibilität: Bei ehrenamtlicher Arbeit mit Kindern oder schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen sind alle Richtlinien zum Fotografieren und zum Umgang mit ihnen zu beachten. Die von den Organisationen zum Schutz dieser Personen festgelegten Regeln (z. B. Hintergrundüberprüfungen, Begleitpersonen) sind zu respektieren.

Umweltaspekte

  • Hinterlasse keine Spuren: Nehmen Sie alles, was Sie mitgebracht haben, wieder mit. Dazu gehören Flaschen, Verpackungen und biologisch abbaubare Gegenstände. Ist Besser, aber packen Sie es trotzdem ein, wenn möglich.
  • Tierwelt: Füttern Sie keine Wildtiere. Halten Sie Abstand – ein Blitzlichtfoto ist in Ordnung, aber zu nahes Herangehen kann Tiere stressen oder ihr Verhalten verändern. Entfernen Sie niemals Pflanzen oder Gegenstände aus Naturschutzgebieten.
  • Buschbrandschutz: In der Trockenzeit können Buschbrände leicht entstehen. Vermeiden Sie offenes Feuer, außer in dafür vorgesehenen Feuerstellen, und löschen Sie alle Feuer vollständig.
  • Wasserverbrauch: In Gegenden mit Wasserknappheit sollte man sparsam damit umgehen. In Pensionen oder auf Campingplätzen sollte man die Duschzeit möglichst kurz halten.
  • Kunststoffverwendung: Bringen Sie wiederverwendbare Wasserflaschen mit (die werden Sie natürlich brauchen) und verzichten Sie nach Möglichkeit auf Strohhalme und Plastiktüten.

Sei ein respektvoller Gast.

  • Zuhören und Beobachten: In Dörfern oder bei Gastgebern sollte man sich anfangs eher still beobachten. Man sollte sich nach den Anweisungen des Gastgebers richten.
  • Um Erlaubnis bitten: Bevor Sie ein Kulturgut berühren oder einen Innenhof durchqueren, fragen Sie bitte um Erlaubnis. Schalten Sie Ihr Handy während Zeremonien stumm.
  • Sprache: Wenn Sie Englisch sprechen, seien Sie deutlich und geduldig. Vermeiden Sie Slang und Fachjargon; gebrochenes Englisch und Geduld sind am besten. Versuchen Sie, „Danke“ in einer lokalen Sprache zu lernen. In Juba ist „aitechioo“ (Dinka für „Danke“) eine nette Geste.

Erinnerung: Sie sind Gast im Land anderer Leute. Freundlichkeit, Geduld und Demut sind viel wichtiger als Anspruchsdenken. Ein Lächeln und ein paar Worte in der Landessprache können Türen öffnen.

Wenn Sie diese Richtlinien befolgen, schützen Sie sich nicht nur selbst, sondern tragen auch zu einem positiven Einfluss Ihres Besuchs bei. Denken Sie daran, dass sich der Südsudan im Wiederaufbau befindet und ein wirklich gastfreundliches Land ist. Wenn Sie Gemeinden, die Sie besuchen, unterstützen und ihnen ein besseres Leben ermöglichen (selbst durch respektvolle Unterstützung), leisten Sie einen Beitrag zur Zukunft des Landes.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich den Südsudan auf eigene Faust bereisen?
In Juba ist individuelles Reisen möglich, außerhalb der Hauptstadt wird es jedoch aufgrund von Sicherheitsrisiken dringend abgeraten. Fast alle Touristen und Freiwilligen reisen in Gruppen oder mit einem Reiseführer. Sollten Sie dennoch allein unterwegs sein wollen, engagieren Sie für jeden Ausflug einen ortskundigen, sicherheitsbewussten Fahrer/Reiseführer. Vermeiden Sie es, unbegleitet abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs zu sein; die Straßen und Ortschaften des Landes können für Ortsfremde feindselig oder schlichtweg verwirrend sein. Kurz gesagt: Planen Sie jeden Teil Ihrer Reise mit Gastgebern oder Agenturen, die die örtlichen Gegebenheiten kennen.

Werden Führungen angeboten?
Ja. Einige internationale Reiseveranstalter und lokale Unternehmen bieten geführte Safaris und Kulturreisen im Südsudan an. Sie kümmern sich um Logistik, Genehmigungen und Sicherheit. Eine frühzeitige Buchung ist empfehlenswert, meist über ein Reisebüro oder direkt beim jeweiligen Unternehmen. Individuelle Touren (z. B. für NGOs oder Filmteams) sind üblich. Spontane Buchungen sind selten; alles muss im Voraus organisiert werden.

Wie kann ich meine Botschaft im Südsudan kontaktieren?
Die meisten Länder unterhalten eine Botschaft oder ein Konsulat in Juba. Nach Ihrer Landung registrieren Sie sich bitte per SMS/E-Mail oder über die US-STEP-Website. Notieren Sie sich die Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse Ihrer Botschaft. Die US-Botschaft in Juba befindet sich beispielsweise in der Kololo Road, Tongping, Juba (Tel.: +211-912-105-188 während der Geschäftszeiten; +211-912-105-107 außerhalb der Geschäftszeiten). Britische und andere Auslandsvertretungen stellen ähnliche Kontaktinformationen auf ihren Regierungswebseiten bereit. Im Notfall kann Ihnen das Konsularpersonal Ratschläge geben, jedoch sind die Möglichkeiten zur Hilfeleistung vor Ort aufgrund der Sicherheitslage eingeschränkt.

Kann ich das Leitungswasser trinken?
Nein, Leitungswasser ist im Südsudan niemals trinkbar. Trinken Sie ausschließlich abgefülltes oder abgekochtes Wasser. Eiswürfel können aus Leitungswasser hergestellt sein, vermeiden Sie sie daher, es sei denn, Sie sind sich absolut sicher, dass sie gereinigt sind. Verwenden Sie auch zum Zähneputzen abgefülltes Wasser. Bei fraglicher Wasserquelle wird dringend zur Wasseraufbereitung (Abkochen oder Wasserreinigungstabletten) geraten.

Wie lauten die Notrufnummern?
Im Südsudan ist die 999 die allgemeine Notrufnummer (für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst). In der Praxis ist die Reaktionszeit jedoch oft gering. Bei medizinischen Problemen begeben Sie sich bitte direkt in ein Krankenhaus. Halten Sie stets die Telefonnummer der Botschaft Ihres Landes oder einer Ihnen bekannten Kontaktperson vor Ort bereit. Führen Sie bei Reisen in sehr abgelegene Gebiete ein Satellitentelefon mit sich. Die Nummer 6666 ist für Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit (z. B. bei Infektionskrankheiten) vorgesehen.

Gibt es UNESCO-Welterbestätten?
Südsudan hat derzeit keine UNESCO-Welterbestätten. Große Naturgebiete wie das Boma-Badingilo-Ökosystem (bekannt für die Große Migration) stehen jedoch auf der Tentativliste der UNESCO. Bleiben Sie auf dem Laufenden; Stätten könnten in Zukunft in die Liste aufgenommen werden, sobald Frieden und Infrastruktur die touristische Entwicklung ermöglichen.

Wie kann ich Geld in den Südsudan senden?
Am einfachsten geht es per Banküberweisung oder Geldtransferdienst. Die Equity Bank in Juba akzeptiert Überweisungen und verfügt über mehrere Geldautomaten. Internationale Anbieter wie Western Union und MoneyGram sind in Juba und Nimule vertreten. Stellen Sie sicher, dass Sie die genauen Daten des Empfängers (Kontonummer oder MoneyGram-Nummer) haben und verwenden Sie eine starke Verschlüsselung, wenn Sie sensible Daten senden. Von US-Dollar-Überweisungen per Post wird abgeraten (und sie könnten beschlagnahmt werden). Elektronische Überweisungen sind am sichersten; lokale Hilfsorganisationen informieren Spender oft über die Vorgehensweise. Nutzen Sie stets seriöse Kanäle.

Was sind die wichtigsten Exportgüter des Südsudans?
Die Wirtschaft ist nach wie vor stark vom Öl abhängig. Rohöl (über Pipelines nach Sudan) macht über 90 % der Exporte aus. Weitere Exportgüter sind Holz, Gummi arabicum (Harz aus Akazien), Tabakblätter, Kaffee (in kleinem Maßstab) und Rohhäute. Rinder werden regional exportiert. Südsudan exportiert im Wesentlichen Rohstoffe; Fertigwaren und Technologieprodukte spielen eine untergeordnete Rolle.

Welche Bücher oder Dokumentarfilme über den Südsudan sind am besten?
Für Hintergrundinformationen und Storytelling sollten Sie Folgendes beachten:
„Sie haben Feuer vom Himmel auf uns gegossen.“ von John Bul Dau – eine Autobiografie eines „Lost Boy“ aus dem Sudan-Konflikt (eindrücklicher Kontext, obwohl der Fokus auf den 1980er- und 1990er-Jahren liegt).
„Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir morgen zusammen mit unseren Familien getötet werden.“ von Philip Gourevitch – mehr zum Thema Darfur, aber auch Einblicke in die sudanesischen Konflikte (Verbindungen zwischen Nord und Süd).
„Gott wurde uns überdrüssig“ – ein Dokumentarfilm über die „Lost Boys“ aus dem Sudan, die sich an das Leben in den USA anpassen (mit Bezug zum Südsudan).
Bradts Reiseführer „Südsudan“ von Philip Briggs – ein ausführlicher Reiseführer mit detaillierten Informationen zu Dörfern, Parks und Kultur.
National Geographic-Folgen oder Nachrichtenbeiträge über den Weißen Nil oder die Tierwanderung (Suche: „South Sudan migration National Geographic“).

Diese Quellen bieten historische, kulturelle und persönliche Perspektiven, die jede Reise bereichern.

Nützliche Ressourcen und weiterführende Literatur

Für weitere Informationen und Unterstützung wenden Sie sich bitte an diese zuverlässigen Quellen:

  • Reisehinweise der Regierung: Bitte informieren Sie sich über die aktuellen Sicherheits- und Einreisehinweise Ihres Außenministeriums (z. B. US-Außenministerium, britisches Außenministerium, kanadisches Außenministerium). Dort finden Sie aktualisierte Warnungen und Kontaktinformationen.
  • Regierung des Südsudans: Die Website des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten und Internationale Zusammenarbeit (mofaic.gov.ss) bietet Informationen zu Visabestimmungen. Das Ministerium für Wildtiere, Tourismus und Altertümer (mwct.gov.ss) stellt möglicherweise Tourismusnachrichten und Parkvorschriften bereit.
  • UN und NGOs: Die Website der UN-Mission im Südsudan (UNMISS) und die Websites humanitärer Organisationen (UNICEF, WHO, Ärzte ohne Grenzen) bieten Informationen zur Lage vor Ort und Gesundheitshinweise. Die Reisegesundheitsseite der CDC für den Südsudan enthält Informationen zu empfohlenen Impfungen und Krankheitsrisiken.
  • Reisegesundheit: Die internationale Reise- und Gesundheitsdatenbank der WHO und das örtliche Gesundheitsministerium sind hilfreich für Informationen zu Impfvorschriften und Krankheitswarnungen.
  • Lokale Nachrichten/Medien: Behalten Sie lokale Entwicklungen im Auge, beispielsweise über Sender wie Eye Radio (eyeradio.org) oder Radio Miraya (für UN-Updates).
  • Reiseführer & Berichte: Neben Bradts Leitfaden veröffentlichen Organisationen wie Human Rights Watch und die International Crisis Group Berichte über die politische und humanitäre Lage, die als Grundlage für Risikobewertungen dienen können.
  • Karten und Satelliten: Offline-Apps wie Maps.me oder Gaia GPS bieten einfache Karten von Südsudan. Google Maps deckt die Hauptstraßen ab, aber nicht alle unbefestigten Wege.
  • Botschaften: Bei konsularischen Anfragen wenden Sie sich bitte an die Botschaft Ihres Landes in Juba. Auch die Social-Media-Kanäle oder der Newsletter Ihrer Botschaft können wichtige Informationen für Warnmeldungen enthalten.

Schlussgedanke: Südsudan hat viel zu bieten, doch für Abenteuerlustige mit großem Respekt vor der Bevölkerung und der nötigen Vorsicht wird die Reise unvergesslich. Planen Sie Ihre Reise sorgfältig und lassen Sie sich von kulturellem Feingefühl leiten. Gute Reise!

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