Brasilien

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Brasilien erstreckt sich von den sonnenbeschienenen Ufern des Atlantiks bis ins dichte grüne Herz des Amazonas, ein Land der Kontraste, geprägt von Flüssen, Hochland und Küsten. Dieser Bundesstaat aus 26 Bundesstaaten und einem Bundesdistrikt bedeckt mehr als die Hälfte der Fläche Südamerikas und umschließt die Hauptstadt Brasília inmitten offener Savannen und sanfter Hochebenen. Doch gerade am östlichen Rand – wo Städte auf palmengesäumte Strände treffen – spürt man Brasiliens Puls am deutlichsten: die unruhige Brandung Rios, die endlose Weite São Paulos, wo Stimmen und Motoren zu einem rastlosen Summen verschmelzen.

Vom Äquator bis zum 34. südlichen Breitengrad erstreckt sich Brasilien über vier Zeitzonen und zwei große Klimazonen. Morgens ist die Luft in Manaus feucht; nachmittags weht in Porto Alegre eine kühle Brise durch die goldenen Gräser der Pampa. Schroffe Bergrücken der Serra do Mar rahmen nebelverhangene Täler entlang der Südostküste ein, während das Hochland von Guayana im Norden die Gewässer in Richtung des Amazonas- und des Orinokobeckens spaltet. Der fast drei Kilometer hohe Pico da Neblina thront still und wachsam inmitten des riesigen Amazonas-Regenwalds – ein Spiegelbild des größten Flusses des Landes, der selbst mehr Wasser führt als jedes andere System der Erde.

Mehr als 212 Millionen Stimmen prägen Brasiliens Geschichte. Portugiesisch, seit 1500 ungebrochen, verbindet Strandcafés mit Dschungeldörfern in einer einzigartigen, melodischen Sprache. Einheimische Sprachen – Xavante und Guaraní – überleben vereinzelt – als Flüstern früherer Jahrhunderte. Die ausgedehnte Stadt São Paulo, Heimat von über 12 Millionen Einwohnern, erstreckt sich ostwärts in Täler und Vororte, während Rio de Janeiro an Granitgipfel, weiße Sandbuchten und einen Karnevalsrhythmus klammert. Unterschwellig vermischen sich afrikanisches, europäisches und indigenes Erbe, eine Mischung, die in Gesprächen ebenso spürbar ist wie in Capoeira-Kreisen oder dem süßen Duft von Acarajé, das über Palmölglut gekocht wird.

Lange vor Cabrals Ankunft im April 1500 blühten indigene Gemeinschaften entlang der Küsten und Flüsse. Mit der Flucht des portugiesischen Hofes nach Rio im Jahr 1808 wurde Brasilien kurzzeitig zum Zentrum eines Weltreichs. 1822 erklärte Prinz Pedro die Autonomie und gründete ein Reich, dessen erste Verfassung Religions- und Pressefreiheit verankerte – die Sklaverei jedoch bis zu ihrer schrittweisen Abschaffung im Jahr 1888 unberührt ließ. Ein Jahr später fiel die Monarchie einem Militärputsch zum Opfer, und die Republik begann. Revolutionen, die populistische Herrschaft unter Getúlio Vargas und ein Militärregime von 1964 bis 1985 prägten die moderne Politik. Die heutige Verfassung von 1988 zementiert eine demokratische Föderation, deren Nationalkongress die Debatten von den hohen Betonwänden Brasílias widerspiegelt.

Brasiliens komplexe Volkswirtschaft zählt zu den zehn größten der Welt. Die fruchtbaren Ebenen des Cerrado liefern Soja und Zuckerrohr; Rinder grasen auf weiten Weiden in Mato Grosso do Sul; Tiefbaugruben in Minas Gerais liefern Eisenerz und Gold. Fabriken in São Paulo und Belo Horizonte verarbeiten diese Ressourcen zu Stahl, Elektronik und Flugzeugteilen. Brasilien liefert Kaffee, Rindfleisch, Eisenerz und Flugzeuge an Märkte auf allen Kontinenten. Institutionen – von der UN-Gründungsmitgliedschaft bis hin zu Sitzen in BRICS, G20 und Mercosur – verleihen Brasiliens Stimme Gehör. Dennoch bestehen weiterhin wirtschaftliche Unterschiede: Eng verflochtene Favelas blicken auf glänzende Wolkenkratzer – ein Hinweis darauf, dass Reichtum und Chancen nach wie vor ungleich verteilt sind.

Sechzig Prozent des Amazonasgebiets liegen innerhalb der brasilianischen Grenzen und beheimaten ein Zehntel aller bekannten Arten der Erde. Hohe Brettwurzeln ragen aus mit abgefallenen Blättern bedeckten Fußwegen empor; smaragdgrüne Papageien kreischen über unseren Köpfen, während Tapire durch schwarze Wasserbäche waten. Jenseits des Regenwalds wird das Pantanal jede Saison überschwemmt und zieht sich zurück, was Tausende von Zugvögeln anzieht. Die wilden Gräser und Galeriewälder des Cerrado beherbergen Jaguare, Mähnenwölfe und Ameisenbären; entlang der Atlantikküste springen Buckelwale in der Nähe schroffer Klippen aus dem Wasser. Naturschutzgebiete sind überall zu finden, doch Abholzung und Bebauung belasten diese Ökosysteme, deren Schicksal eng mit dem globalen Klima und der Artenvielfalt verknüpft ist.

Tausende Besucher kommen. Im Pelourinho von Salvador leuchten Kolonialfassaden im Morgenlicht, während aus versteckten Höfen fernes Trommelgemurmel ertönt. Strandbesucher in Bahia stehen vor Sonnenaufgang auf, um zu beobachten, wie die Gezeiten die Dünen formen, und entspannen anschließend an der nach Kokosnüssen duftenden Brandung. Weiter südlich verbindet Florianópolis Strände und pinienbewachsene Hügel – ein Zufluchtsort für Surfer und Wanderer gleichermaßen. Ökotouristen wagen sich in Glasbodenkanus flussaufwärts und beobachten unter dichten Blätterdächern Kaimane und Flussdelfine. Städtereisende in São Paulo schlendern durch Museen, probieren Feijoada in belebten Restaurants und verweilen bei starkem Kaffee in engen Gassen.

Mit Pedro Álvares Cabrals Ankunft kamen manuelinische Bögen und barocke Altäre in die neuen Siedlungen. In Ouro Preto und Olinda zeugen geschnitzte Steinkirchen und Kolonialvillen vom Reichtum des Goldrauschs. Das 20. Jahrhundert brachte eine klare Moderne: Oscar Niemeyers Kurven prägen Brasílias Kongresszentrum und die Kathedrale, eine hoch aufragende Vision aus weißem Beton. Heute interpretieren zeitgenössische Architekten Favelas als lebendige Leinwände, bemalen Wände in leuchtenden Farben und errichten Gemeindezentren, wo einst nur Gassen waren. Galerien präsentieren Werke vom Barock bis zur modernen Abstraktion, während Filmfestivals in Rio das brasilianische Kino international in den Fokus rücken.

In der Abenddämmerung erwecken Sambaschulen unter Eukalyptusbäumen das Leben. Capoeira-Rodas bilden sich auf gepflasterten Plätzen, Tanzpaare interagieren wie in einem improvisierten Gespräch. Der Karnevalsrausch – Flöten, Surdos, Bänder – entspringt alten Traditionen des Widerstands und des Feierns. Einheimische Kunsthandwerker fertigen Körbe, Federkopfschmuck und Töpferwaren und bewahren so ein über Generationen überliefertes Handwerk. Lebensmittelmärkte sind übervoll mit Acai-Beeren, Tapioka-Pfannkuchen und in Öl dampfenden Pasteis, jeder Bissen ein Blick auf die Jahrhunderte. Hier ist die Vergangenheit allgegenwärtig: in Ritualen, Rezepten und der lebendigen Sprache des Landes.

Brasilien ist riesig – ein Land voller Vielfalt. Doch gerade im Alltag offenbart sich sein Wesen: Kinder, die im Sonnenaufgang den Wellen hinterherjagen, Ältere, die unter Jacaranda-Bäumen Cachaça schlürfen, eine Kathedralenglocke, die über einem feuchten Tal läutet. Die Geschichte des Landes entfaltet sich in Schichten – Geografie, Geschichte, Kultur, Ökologie –, die durch die Widerstandsfähigkeit und Kreativität seiner Menschen miteinander verwoben sind. Durch seine Straßen zu spazieren oder seine Flüsse zu paddeln bedeutet, etwas Lebendiges, Rastloses und Ungebundenes zu berühren, das diesen Ort am östlichen Rand eines großen Kontinents für immer prägt und prägt.

Brasilianischer Real (BRL)

Währung

7. September 1822 (Unabhängigkeit)

Gegründet

+55

Anrufcode

213,993,437

Bevölkerung

8.515.770 km²

Bereich

Portugiesisch

Offizielle Sprache

Durchschnittlich: 320 m (1.050 Fuß)

Elevation

UTC-2 bis UTC-5 (4 Zeitzonen)

Zeitzone

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