In einer Welt voller bekannter Reiseziele bleiben einige unglaubliche Orte für die meisten Menschen geheim und unerreichbar. Für diejenigen, die abenteuerlustig genug sind, um…
Termas de Río Hondo liegt am gemächlichen Flusslauf des Dulce, die Luft ist erfüllt von Dampf und Erwartung. Im Jahr 2001 lebten hier rund 27.838 Menschen – eine bescheidene Zahl für einen Ort, dessen Ruf weit über seine Grenzen hinausreicht. Hier sprudelt Wasser aus der Tiefe, Hotels säumen die Straßen, und das Dröhnen der Motoren untermalt den Soundtrack. Doch das Herz der Stadt bleibt ruhig und pulsiert mit derselben Wärme, die Jahr für Jahr Reisende anzieht.
Die Einheimischen nennen sie noch heute „Yacu Rupaj“, das Quechua-Wort für „warmes Wasser“. Lange vor modernen Fliesen und Edelstahlgeländern rutschten die Ureinwohner in diese Quellen, um schmerzende Gelenke zu beruhigen und den Puls zu heben. Heute liegen die Temperaturen in den Termas ganzjährig im Durchschnitt über 30 Grad Celsius, und ihre sanfte Wärme lädt Einheimische und Neuankömmlinge gleichermaßen ein. Zwei Hauptbecken liegen in unmittelbarer Nähe des zentralen Platzes: La Olla, ein aus Stein geformtes Becken mit altmodischem Charme, und die Pileta Municipal, ein breiteres Becken, in dem sich Familien in der Morgen- und Abenddämmerung treffen.
Beim Betreten von La Olla fühlt man sich wie in eine andere Zeit. Flechtenbedeckte Wände drängen sich näher; Nebel steigt in trägen Ranken auf. Man schmeckt Eisen und Salz in der Luft, hört das leise Seufzen des Wassers auf Stein. Im Pileta Municipal schwillt das Geplapper an und ab – ein Häppchen lokaler Klatsch und Tratsch, ein Kinderschrei über ein zu kühles Bad. Beide Becken zeugen von Einfachheit: wohltuende Wärme, zugänglich ohne Zeremonie, ein gemeinschaftliches Ritual, das über Generationen weitergegeben wird.
Im Laufe der Jahrzehnte wichen kleine Pensionen Grandhotels. Goldene Fassaden fangen die Nachmittagssonne ein; Glasbalkone blicken auf palmengesäumte Boulevards. Drinnen servieren regionale Köche Empanadas mit zartem Rindfleisch und würzigem Chimichurri, dazu mundgerechte Torrontés. Konferenzräume, einst stille Suiten mit knarrenden Schreibtischen, beherbergen heute Treffen von Zahnärzten, Tech-Startups und sogar evangelischen Exerzitien. Geschäft und Freizeit verlaufen parallel – beide werden von der gleichen einfachen Erreichbarkeit und der ausgeprägten Professionalität angezogen.
Ein neuer Flughafen, der Flughafen Las Termas, hat die Ankunftssituation grundlegend verändert. Was früher eine lange Busfahrt erforderte, ist heute von Buenos Aires aus in weniger als einer Stunde mit dem Flugzeug zu erreichen. Breitere Landebahnen und moderne Terminals stehen für Flüge am Vormittag bereit. Ihre polierten Böden spiegeln die Neugier der Besucher wider, die in ein anderes Lebenstempo eintauchen.
Während Dampf und Salz die Morgenstunden prägen, prägt das Autódromo José Carlos Bassi mit aufheulenden Motoren und jubelnden Menschenmengen die Nachmittagsgeschichte der Stadt. Die nach internationalen Standards umgebaute Strecke war 2014 erstmals Austragungsort der MotoGP. Seitdem hat das Asphaltband Moto2- und Moto3-Fahrer auf die Probe gestellt, jede Kurve eine maßvolle Herausforderung gegen Schwerkraft und Geschwindigkeit. An Rennwochenenden bebt die Luft unter dem Getöse. Fahnen flattern über den Tribünen; Verkäufer schlängeln sich mit Wasserflaschen und in Papier eingewickelten Sandwiches durch die Menge.
Neben den offiziellen Meisterschaften wurde Termas de Río Hondo 2015 und 2016 auch in die Route der Rallye Dakar integriert. Die Stadt beobachtete, wie staubbedeckte Motorräder und Trucks vorbeirollten und ihre Fahrer sich mit grimmiger Entschlossenheit in die Kurven legten. An den Raststätten schossen Mechanikerzelte aus dem Boden; Einheimische boten kalte Getränke und Jubel an. Für ein paar Tage fand der hochoktanige Geist der Wüste unerwartete Harmonie mit dem sanften Dampf der Thermalbäder.
Motorräder beherrschen die Schlagzeilen, doch einst dominierten Maler die Szene. 1958 trafen sich argentinische Künstler hier, angezogen von ruhigen Morgenstunden am Dulce und Nachmittagen, die von der tiefstehenden Sonne auf dem plätschernden Wasser erhellt wurden. Sie stellten Staffeleien an grasbewachsenen Ufern auf und mischten Ocker- und Blautöne, um das sanfte Leuchten der Andenausläufer einzufangen. Dieses Treffen lebte in geflüsterten Geschichten weiter – von Freundschaften, die beim Pinselstrich geschlossen wurden, von Lachen über die Leinwand, das in Abendkneipen widerhallte.
Seit Kurzem feiert die Stadt den 20. September als Tag der Rentner. Organisiert von Pedraza Viajes y Turismo und dem Grand Hotel, beginnt er mit einer Reihe kleinerer Zusammenkünfte: Teeverkostungen, Fotoausstellungen mit Erinnerungen und Tanzproben in Gemeindesälen. Mit dem großen Fest füllen sich die Straßen mit Akkordeonmusik und dem Rascheln von Satinschärpen. Rentnerkönig und Rentnerkönigin erhalten fröhliche Kronen, ihre Gesichter strahlen in der Morgensonne. Für Einwohner jeden Alters verbindet dieses jährliche Ritual Generationen zu einem Strom der Dankbarkeit und des Respekts.
65 Kilometer nördlich von Santiago del Estero liegen die Termas de Río Hondo in einer ruhigen Gegend – weder völlig verborgen noch sichtbar auf der Karte. Der künstliche Lago de Río Hondo erstreckt sich entlang der Stadt und spiegelt Wolken und gelegentlich einen Reiher auf der Suche nach Fischen. Kajakfahrer gleiten über seine Oberfläche, bevor sie abends in die Thermalbecken gleiten, um sich zu erfrischen. Diese Dünen am Seeufer, obwohl künstlich, bieten eine unerwartete Ruhe: Wasser, so still, dass man es für Glas halten könnte.
Jenseits des Sees wiegen sich Baumwoll- und Maisfelder im Wind. Staubige Straßen führen zu kleinen Weilern, wo Kinder unter dornigen Johannisbrotbäumen Hühner jagen. Hier treibt das Leben seinen eigenen Weg – Milch, die im Morgengrauen in Glasflaschen geliefert wird, streunende Hunde, die mittags den Pflügen folgen.
Termas de Río Hondo lässt sich nicht so einfach benennen. Es ist Kurort und Sportarena. Es ist Zufluchtsort und Zentrum. Man kommt, um sich zu entspannen – die Knochen entspannen sich im heißen Wasser – und bleibt, um das Rattern der Motoren und das sanfte Leuchten eines Gemäldes in der Abenddämmerung zu genießen. Die Nächte entfalten sich unter blassen Sternen, deren Schimmer sich mit Straßenlaternen und dem Satin der Festivalbanner vermischt.
Ein Besuch hier offenbart kleine Wahrheiten: Die sanfte Umarmung des Wassers kann mehr heilen als nur Muskeln; eine einzige Kurve auf einer Rennstrecke kann eine Welt voller Wagemut bergen; selbst an einem Ort, der auf Freizeit ausgerichtet ist, bleibt menschliche Wärme das wertvollste Mineral. Termas de Río Hondo lädt Sie ein, einzutreten, sich an den vom Fluss abgeschliffenen Stein oder das ohrenbetäubende Tosen zu lehnen und die stille Beharrlichkeit der Stadt Ihren eigenen Puls verändern zu lassen.
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