Colorado Springs liegt am Fuße der Rocky Mountains und ist eine hochgelegene Stadt, die für ihre beeindruckende Natur und ihr militärisches Erbe bekannt ist. Mit 478.961 Einwohnern im Jahr 2020 ist sie die zweitgrößte Stadt Colorados (nach Denver) und etwa die 40. größte in den USA. Bemerkenswerterweise wuchs die Bevölkerung von 2010 bis 2020 um 15 %, was die boomende Wirtschaft und Attraktivität der Stadt widerspiegelt. Die größere Pikes-Peak-Region (Colorado Springs MSA) zählt etwa 755.000 Einwohner.
Die Wirtschaft ist robust und vielfältig: Militär und Verteidigung, Hightech-Industrie und Tourismus bilden die wichtigsten Säulen. Die Stadt beherbergt mehrere Standorte der US Air Force (Peterson Space Force Base, Schriever Space Force Base, Cheyenne Mountain Space Force Station und die US Air Force Academy außerhalb der Stadtgrenzen), was die Rüstungsindustrie zu einem wichtigen Arbeitgeber macht. Auch die Technologie- und Dienstleistungsbranche wächst. Besonders wichtig ist der Tourismus: 2018 kamen über 23 Millionen Besucher in die Region und generierten einen Wirtschaftswert von 2,4 Milliarden US-Dollar, angezogen von Naturattraktionen und Freizeitmöglichkeiten.
Colorado Springs liegt in Zentral-Colorado, 111 Kilometer südlich von Denver an der I-25. Die Stadt liegt in einem halbtrockenen Hochgebirgsbecken auf etwa 1.839 Metern über dem Meeresspiegel am östlichen Rand der südlichen Rocky Mountains. Der Pikes Peak (4.395 Meter) erhebt sich unmittelbar im Westen, und die Stadt wird von Bergketten und Wüstenhochebenen eingerahmt. Im Osten erstrecken sich die weiten Hochebenen. Der Garden of the Gods (ein öffentlicher Park) mit seinen beeindruckenden roten Sandsteinformationen liegt am nordwestlichen Rand der Stadt. Wichtige Stadtteile und Sehenswürdigkeiten schmiegen sich an die Ausläufer der Berge oder folgen dem Fountain Creek. Die geografische Lage verleiht Colorado Springs das Flair einer „Alpenstadt“, obwohl es weit von der eigentlichen Alpenzone entfernt liegt.
Das Klima ist bemerkenswert: halbtrockenes Kontinentalklima mit starken Gebirgseinflüssen. Colorado Springs genießt reichlich Sonnenschein (rund 243 Sonnentage im Jahr) und eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Die Sommer sind warm (Höchsttemperaturen oft zwischen 26 und 32 °C) und trocken, mit kühlen Nächten. Die Winter sind im Allgemeinen mild, können aber stark variieren – die Stadt profitiert von Chinook-Winden, die die Wintertage schnell erwärmen, dennoch gibt es im Winter Schnee und Frost. Die durchschnittliche Schneefallmenge ist moderat (rund 76 cm/Jahr) – Schneefall schmilzt oft schnell unter Sonne oder warmen Winden. Besucher sollten mehrere Schichten Kleidung einpacken: Aufgrund der Höhenlage können selbst Sommernachmittage kühl sein, und die UV-Strahlung ist das ganze Jahr über stark.
Die Region um Colorado Springs hat tiefe Wurzeln: Die ersten Bewohner waren die Ute, Arapaho und Cheyenne. Nach dem Louisiana Purchase 1803 war das Gebiet zwischen mehreren Nationen umstritten. 1859 führte das Goldrausch zur Gründung von Colorado City (heute Teil von Colorado Springs) am Zusammenfluss von Fountain Creek und Camp Creek. Für kurze Zeit (1861–62) diente es als erste Hauptstadt des Colorado-Territoriums. 1871 träumte der Eisenbahnmagnat General William Jackson Palmer von einem Ferienort in der Nähe des Pikes Peak, der wohlhabende Oststaatler anziehen sollte, die Erholung und Erholung suchten. Er gründete die Colorado Springs Company und legte die „Fountain Colony“ an, die bald in Colorado Springs umbenannt wurde. Die Stadt wurde 1871 eingemeindet, was den Eisenbahn- und Bergbauboom in Colorado widerspiegelte.
Den frühen Spitznamen „Little London“ erhielt Colorado Springs, weil Palmer viele britische Einwanderer anzog und so ein kosmopolitisches Flair verlieh. Das Broadmoor Resort wurde 1891 als luxuriöses Hotel mit Golfplatz eröffnet und signalisierte damit Colorado Springs‘ Ambitionen, ein Ferienort zu werden. Nikola Tesla errichtete hier 1899 sogar eine Versuchsstation, angezogen von der Höhe und den elektrischen Quellen. Die militärische Präsenz wuchs während und nach dem Zweiten Weltkrieg: Fort Carson (damals Camp Carson) wurde 1941 gegründet, gefolgt von Peterson Field (ab 1942 Stützpunkt der USAF) und dem nahe gelegenen NORAD-Hauptquartier in Cheyenne Mountain während des Kalten Krieges. Insbesondere der Luftwaffenstützpunkt Ent (geschlossen 1976) und seine Wiederverwendung als Air Force Academy (gegründet 1954) machten Colorado Springs zu einem dauerhaften Zentrum der Luftwaffe.
Im 20. Jahrhundert war Colorado Springs vor allem eine ruhige Militär- und Ferienstadt. Die Wirtschaft der Stadt blieb mit Verteidigung und Tourismus verbunden. Die schöne Natur zog Outdoor-Enthusiasten an, und rund um Pikes Peak und den Garden of the Gods entstanden zahlreiche Wander-, Kletter- und Wintersporttraditionen. Eine Randbemerkung der modernen Geschichte: Colorado Springs wurde im späten 20. Jahrhundert als „Evangelischer Vatikan“ bekannt (viele religiöse Organisationen hatten hier ihren Hauptsitz), obwohl dies eher eine breitere kulturelle Bedeutung als eine Touristenattraktion hat. Wichtige Ereignisse der jüngeren Vergangenheit sind die verheerenden Waldbrände in den 2010er Jahren (Waldo Canyon Fire, Black Forest Fire), die die Nähe der Stadt zur Wildnis deutlich machten, und die Eröffnung neuer Attraktionen wie des US Olympic & Paralympic Museum (2020). Colorado Springs ist seit jeher ein Outdoor-Paradies geblieben, das rund um das Erbe des Pikes Peak errichtet wurde (das Lied „America the Beautiful“ wurde von den Ausblicken auf den Pikes Peak inspiriert).
Die Kultur von Colorado Springs verbindet die raue Natur der Region mit familienfreundlicher Höflichkeit. Das Leben ist gemäßigt: nicht so hektisch wie in Denver oder Seattle, aber geschäftiger als in einer ländlichen Stadt. Die Stadt gilt als konservativ (vor allem in sozialer Hinsicht), aber auch als sehr philanthropisch und gemeinschaftsorientiert. Die Einwohner sind in der Regel gesundheitsbewusst und aktiv; Mountainbiken, Wandern und Skifahren gehören zum Leben dazu. Englisch ist die Hauptsprache, in vielen Vierteln ist jedoch auch Spanisch üblich.
Lokale Traditionen und Veranstaltungen drehen sich um Natur und Gemeinschaft. Der Labor Day Lift-Off ist eines der größten Heißluftballonfestivals des Landes und bedeckt den Himmel über dem Memorial Park mit Hunderten von Ballons. Colorado Springs ist außerdem Gastgeber des PrideFest (Juli), des Greek Festivals und verschiedener Kunstveranstaltungen. Jedes Frühjahr finden in Zusammenarbeit mit dem Denver Botanic Gardens die berühmten jährlichen Gartenschauen im Stil der Dallas Blooms statt (obwohl „Blooms“ Denver gehört, gibt es in Colorado Springs ein kleineres „Spring Planting Festival“ im Botanischen Garten und Ostereierflüge). Die Emma Crawford Coffin Races im nahegelegenen Manitou Springs sind eine skurrile lokale Legende (geschmückte Särge fahren einen Hügel hinunter zu Ehren einer irischen Einwandererlegende). Die Gastronomieszene der Stadt ist geprägt von südwestlichen Aromen: Freuen Sie sich auf grüne Chilis, Craft-Brauereien (über 30 in der Pikes-Peak-Region) und eine boomende „Farm-to-Table“-Bewegung. Im April findet das Pikes Peak Green Chili Festival statt, bei dem die Küche Colorados gefeiert wird (Green-Chili-Cheeseburger usw.).
Der Charakter der Viertel variiert: Old Colorado City und Manitou Springs (heute am westlichen Stadtrand) bieten historische Backsteinfassaden und Kunsthandwerksläden, die die frühe Siedlerzeit Colorados widerspiegeln. Die Innenstadt ist eher von Unternehmen geprägt, beherbergt aber mittlerweile Galerien und das American Mountaineering Center. Die allgemeine Atmosphäre ist freundlich: Einheimische grüßen Wanderer auf Wanderwegen, feuern die Air Force Academy Falcons (NCAA-Footballteam) an oder unterhalten sich über die neuesten Gemeindeveranstaltungen. Es herrscht ein subtiles Western-Flair – Sie können Cowboystiefel und -hüte auf der Main Street entdecken –, das jedoch mit dem Bergmodernismus (Technologieunternehmen, Biowissenschaften) koexistiert. Anders als manche Großstädte wirkt Colorado Springs familiär; die Leute kennen oft ihre Nachbarn, und es herrscht ein allgemeiner Respekt vor der Natur (Recycling wird großgeschrieben, ebenso wie geplante „grüne“ Gemeinden).
Die Bergkulisse von Colorado Springs bietet einzigartige Sehenswürdigkeiten. Allen voran der Pikes Peak selbst. Besucher können mit der historischen Pikes-Peak-Zahnradbahn (gerade nach Sanierung wiedereröffnet) oder über den Pikes-Peak-Highway zum Gipfel fahren, wo 2021 ein neuer Komplex (Souvenirladen, Aussicht) eröffnet wurde. Das Gipfelpanorama (eingefangen im Lied „America the Beautiful“ von 1893) zieht Wanderer und Besucher an. Der nahe gelegene Garden of the Gods ist ein spektakulärer Park mit hoch aufragenden roten Sandsteinfelsen und balancierenden Felsen. Der Eintritt ist frei und bietet Möglichkeiten zum Wandern, Klettern, Radfahren und sogar kostenlose Yoga-Kurse unter Klippen. Besucher können mit dem Auto durchfahren oder an geführten Touren teilnehmen; die Sonnenuntergänge hier sind dafür bekannt, die Felsen golden zu färben.
Die historische Air Force Academy (nördlich der Stadt) zieht zahlreiche Besucher an: Ihre futuristische Kadettenkapelle ist ein architektonisches Wunderwerk, und das Besucherzentrum bietet Führungen über den Paradeplatz und das Gelände an. Das US Olympic and Paralympic Training Center beherbergt ein öffentliches Besucherzentrum, in dem man Athleten beim Training beobachten kann (viele Fernsehbildschirme). 2020 wurde in der Innenstadt das US Olympic & Paralympic Museum eröffnet – ein Museum aus glänzendem Glas und Marmor, das der Geschichte des US-Teams gewidmet ist. Der Cheyenne Mountain in der Nähe von Colorado Springs verbirgt das berühmte NORAD Combat Operations Center, dessen Höhlenführungen nach vorheriger Reservierung angeboten werden (besonders interessant für Fans der Geschichte des Kalten Krieges).
Im Bildungs- und Kulturbereich spiegelt die ProRodeo Hall of Fame (mit Rodeo-Stars) in Colorado Springs die Wurzeln des amerikanischen Westens wider. Das Colorado Springs Pioneer Museum bietet Ausstellungen zur lokalen Geschichte. Natur- und Wissenschaftsattraktionen gibt es in Hülle und Fülle: Der Cheyenne Mountain Zoo besticht durch seine einzigartige Lage am Berghang und seine vielen Tiere (man kann Giraffen auf einem Hügel füttern), und die Seven Falls (eine Reihe von sieben Wasserfällen in einem Canyon) sind nur eine kurze Autofahrt entfernt und äußerst fotogen. Etwas näher gelegen, lockt das Penrose Heritage Museum (Militärfahrzeuge) Fans der Militärgeschichte, und die Rock Ledge Ranch Historic Site lässt das Leben der Pioniere nacherleben.
Für Familienspaß sorgen die Manitou Cave of the Winds (eine Stalaktitentour) und in der Nähe des Pikes Peak der Will Rogers Shrine of the Sun (Panoramablick). In der Innenstadt finden Sie die Kissing Camels Sculpture, das Colorado Springs Fine Arts Center sowie historische Museen und botanische Gärten. Ein Spaziergang durch die Geschäfte der Altstadt von Colorado City oder über die Tejon Street (einen städtischen Platz) in der Innenstadt vermittelt einen Eindruck vom Stadtleben. Saisonale Veranstaltungen wie der Garden of the Gods Trail Marathon oder der Ausdauermarathon Pikes Peak Ascent & Marathon ziehen jährlich Läufer an.
Die Anreise nach Colorado Springs ist unkompliziert. Der nächstgelegene Flughafen ist der Colorado Springs Airport (COS), der Flüge von wichtigen Drehkreuzen (Atlanta, Dallas, Chicago, Denver usw.) abwickelt. Der Denver International Airport liegt 1–2 Stunden nördlich und bietet deutlich mehr internationale Verbindungen. Die I-25 verläuft in Nord-Süd-Richtung durch die Stadt und verbindet Denver und Albuquerque. Es gibt auch eine Amtrak-Verbindung („Pikes Peak Flyer“ für kurze Fahrten nach Denver), jedoch keinen Fernverkehr mehr (der Rocky Mountaineer-Zug nach Denver wurde 2018 eingestellt).
Innerhalb der Stadt decken öffentliche Verkehrsmittel (Busse des Mountain Metropolitan Transit) viele Stadtteile ab. Um verstreute Sehenswürdigkeiten wie den Garden of the Gods zu erreichen, sind Mietwagen, Autos oder Mitfahrgelegenheiten jedoch bequemer. Die Innenstadt lässt sich gut zu Fuß erkunden, und der kostenlose Shuttlebus „Downtown Circulator“ fährt das Zentrum an. Die Stadt ist fahrradfreundlich und verfügt über viele Radwege (wie den Pikes Peak Greenway entlang des Fountain Creek). Colorado Springs ist für Touristen recht sicher; selbst nachts ist die Innenstadt ruhig, dennoch ist zu später Stunde Vorsicht geboten. Aufgrund der dünnen Höhenluft sollten Neuankömmlinge ausreichend trinken und Überanstrengungen vermeiden, bis sie sich akklimatisiert haben. Sonnenschutz ist auch bei kühlem Wetter ein Muss, und Abendjacken sind aufgrund der höhenbedingten Temperaturabfälle das ganze Jahr über ratsam.
Trinkgeld und Etikette entsprechen den US-amerikanischen Normen. Englisch ist allgemein üblich; Spanisch ist in manchen Gegenden üblich. Währung ist US-Dollar. Die Einzelhandelspreise können aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten in Colorado etwas höher als der Durchschnitt sein. Beachten Sie außerdem, dass in Colorado Springs kein Marihuana-Verkauf für den Freizeitgebrauch erlaubt ist (nur medizinische Abgabestellen), anders als in Denver, das nur eine kurze Autofahrt entfernt liegt.
Kurz gesagt: Colorado Springs bietet eine unvergleichliche Mischung aus Naturschönheit und amerikanischem Westernerbe. Besucher erleben eine familienfreundliche Outdoor-Kultur – von Panorama-Bergpanoramen über Rodeos in der Heimatstadt bis hin zu Luft- und Raumfahrtausstellungen – und das alles mit der frischen Luft und dem „Cowboy trifft Wissenschaftler“-Flair, das diese schnell wachsende Rocky-Mountain-Stadt auszeichnet.
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