Adelboden

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Adelboden liegt auf einer Südterrasse am Ende des Engstligetals im westlichen Berner Oberland. Seine 87,61 Quadratkilometer erstrecken sich über Höhenlagen von 1.045 Metern im Talboden bis zu 3.242 Metern auf dem Grossstrubel. Im Dezember 2020 zählte diese Berggemeinde im Schweizer Verwaltungsbezirk Frutigen-Niedersimmental 3.343 Einwohner. Der Dorfkern – verankert durch die Kirche und die Hauptstraße – liegt auf 1.350 Metern Höhe und bietet einen herrlichen Blick auf die Engstligenfälle und das majestätische Massiv der umliegenden Gipfel.

Die Lage des Dorfes spiegelt das Zusammenspiel alpiner und subalpiner Ökosysteme wider: Nadelwälder wechseln sich mit weiten Alpwiesen und bewirtschafteten Weiden ab. Südlich bahnt sich der Fluss Engstligen seinen Weg durch steile Felswände, bevor er in einer Doppelkaskade 375 Meter in die Tiefe stürzt und so eines der beeindruckendsten Naturschauspiele der Region bildet. Darüber erstreckt sich auf zwei Kilometern Höhe die Hochebene der Engstligenalp, deren weite, sanft hügelige Weiden sich bis zu den hohen Gipfeln erstrecken, die das Tal umrahmen.

Markante Gipfel prägen den Horizont: Der Lohner erhebt sich auf 3.049 Meter, das Steghorn auf 3.146 Meter, der Wildstrubel auf 3.243 Meter, das Albristhorn auf 2.762 Meter und der Gsür auf 2.708 Meter. Dazwischen befinden sich niedrigere, aber unverwechselbare Gipfel wie der Fitzer auf 2.458 Metern und der Tschenten auf 2.025 Metern, die mit der örtlichen Bergbahn erklommen werden. Diese Erhebungen rahmen ein zugleich raues und idyllisches Gelände ein, mit Almen zwischen schroffen Felsvorsprüngen und durchzogen von Schneefeldern und bescheidenen Gletscherresten.

Die Landnutzung der Gemeinde spiegelt ihr landwirtschaftliches Erbe und ihr Engagement für den Naturschutz wider. 41 Prozent der Fläche Adelbodens dienen der Landwirtschaft – vorwiegend saisonaler Almweide –, während 18,2 Prozent bewaldet sind, davon 14,4 Prozent dicht bewaldet. Bebaute Flächen wie Straßen und Gebäude nehmen nur 2,5 Prozent der Fläche ein, während fließende Gewässer 1,7 Prozent ausmachen. Die restlichen 36,2 Prozent gelten als unproduktiv: Fast ein Viertel ist zu felsig für Vegetation, daneben gibt es Gebiete mit spärlichem Buschwerk und kleinen Gletscherfeldern.

Administrativ wechselte Adelboden am 31. Dezember 2009 vom aufgelösten Amtsbezirk Frutigen zum 1. Januar 2010 in seine heutige Lage im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental. Die aufgezeichnete Geschichte des Dorfes reicht sechs Jahrhunderte zurück. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1409 unter dem latinisierten Ortsnamen „in valle Adelboden“, gefolgt von einer Erwähnung im Jahr 1453 als „Adelboden alias silva“. Noch früher, in Urkunden aus dem 13. Jahrhundert, werden die Alpen Engstligenalp und Silleren erwähnt, deren saisonale Hirten als „Waldbewohner“ bezeichnet werden, ein Hinweis auf eine Lebensgrundlage, die an bewaldete Hänge und Bergweiden gebunden war.

Im 15. Jahrhundert hatte die Gemeinde eine eigene Kirche gegründet und über fünfzig Haushalte versorgt, die den Pfarrerslohn zahlten. Die Reformation im 16. Jahrhundert veranlasste den katholischen Priester zur Auswanderung über den Hahnenmoospass ins katholische Freiburg und markierte Adelbodens spirituelle Neuausrichtung. In den folgenden Jahrhunderten blieb das Dorf relativ isoliert: Der Zugang zum benachbarten Frutigen erforderte die Überwindung der steilen Südflanke des Engstligentals, eine Route, die häufig durch Winterstürme versperrt war. Im späten 19. Jahrhundert wurde eine Straße entlang der Entschlige gebaut, die Adelbodens Anbindung verbesserte und die Stadt mit der Welt erschloss.

Die Wurzeln des Tourismus in Adelboden reichen bis in die 1870er Jahre zurück, als ein örtlicher Lehrer die erste Pension eröffnete, aus der später das Hotel Hari im Schlegeli entstand, das sich noch heute in Familienbesitz befindet. Um die Jahrhundertwende kam es zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum, da Besucher wegen der Bergluft und der idyllischen Ruhe hierher kamen. 1903 führte Sir Henry Lunn hier die ersten Wintersport-Pakete ein, und in den 1930er Jahren beförderten Gondeln und Sessellifte Gäste nach Engstligenalp und Silleren und ergänzten damit die Busverbindungen, die bis in die 1980er Jahre bestanden.

Während des Zweiten Weltkriegs diente Adelbodens Abgeschiedenheit einem anderen Zweck: Hotels und Chalets beherbergten Internierte aus Großbritannien, Deutschland, Polen, Russland, der Tschechoslowakei und Frankreich. Das Lager, von seinen amerikanischen Bewohnern „Camp Maloney“ genannt – nach dem ersten amerikanischen Internierten, der hier starb –, unterstrich die Schweizer Politik der Kriegsneutralität und der Internierung fernab der Frontkonflikte.

Adelbodens Hauptattraktionen vereinen Naturschauspiel und kulturelles Leben. Die Engstligenfälle, wo der Fluss 375 Höhenmeter in steilen Felsspalten überwindet, sind ein Anziehungspunkt für stille Bewunderung und saisonales Ritual. Jeden Frühsommer erklimmen 350 Kühe einen schmalen Felsvorsprung auf dem Weg zur Engstligenalp – ein Schauspiel, das die ungebrochene Verbundenheit zwischen Hirten und Almen unterstreicht. Die Engstligenalp selbst, ein weitläufiges Plateau auf 2.000 Metern Höhe, bietet alpine Ruhe inmitten hoher Gipfel. Die Dorfkirche beherbergt Glasmalereien von Augusto Giacometti aus dem frühen 20. Jahrhundert, deren Farbe und Form eine besinnliche Stille vermitteln. Das nahe gelegene Our Chalet dient als Weltzentrum der Pfadfinderinnen und zieht internationale Versammlungen vor alpiner Kulisse an.

Jährliche Kulturveranstaltungen prägen den Kalender: Im Januar stellen die FIS-Rennen des alpinen Weltcups die weltbesten Skifahrer auf der technisch anspruchsvollen Riesenslalomstrecke des Chuenisbärgli auf die Probe. Im Juli finden das Vogellisi-Festival mit Live-Musik, der Vogellisi-Lauf und ein Kammermusikfestival statt, das intime Veranstaltungsorte mit wohlklingenden Klängen erfüllt. Am 30. Dezember findet die Langlaufnacht statt, die die Hauptverkehrsader entlangführt und eine Tradition des gemeinschaftlichen Wintersports erneuert.

Demografisch gesehen hatte die Gemeinde im Jahr 2020 3.343 Einwohner. Eine Volkszählung aus dem Jahr 2010 ergab, dass 6,9 Prozent der Bevölkerung Ausländer waren. Zwischen 2000 und 2010 verschob sich die Bevölkerung geringfügig um –0,2 Prozent – ​​die Migration verringerte sich um 1,2 Prozent, auch wenn das natürliche Wachstum 2,2 Prozent beitrug. Im Jahr 2000 war Deutsch für 95 Prozent der Einwohner die Muttersprache, gefolgt von Serbokroatisch (1 Prozent), Portugiesisch (0,9 Prozent), Französisch, Italienisch und Rätoromanisch in kleineren Anteilen. Die Geschlechterzusammensetzung lag 2008 bei 49,1 Prozent Männern und 50,9 Prozent Frauen, wobei 93 Prozent der Gesamtbevölkerung Schweizer Staatsangehörige waren. Den Geburtsortdaten für 2000 zufolge waren 58,4 Prozent der Einwohner in Adelboden geboren, 18,3 Prozent anderswo im Kanton, 10 Prozent in anderen Schweizer Regionen und 8 Prozent außerhalb der Schweizer Grenzen.

Die Altersstruktur im Jahr 2010 zeigte, dass 23,6 Prozent der Einwohner unter 20 Jahre alt waren, 56,6 Prozent zwischen 20 und 64 Jahren und 19,8 Prozent über 64 Jahre. Die Familienstatistik aus dem Jahr 2000 verzeichnete 1.600 Singles, 1.771 Verheiratete, 204 Verwitwete und 59 Geschiedene. Die Haushaltsstruktur umfasste 478 Einpersonenhaushalte und 152 Haushalte mit fünf oder mehr Personen. Von den 3.223 im Jahr 2000 erfassten Wohnungen waren 41,8 Prozent dauerhaft bewohnt, 53,4 Prozent saisonal und 4,8 Prozent standen leer; bis 2011 sank die Leerstandsquote auf 0,06 Prozent, wobei die Neubauquote bei 5,3 Einheiten pro 1.000 Einwohner lag.

Sprachlich gehört der lokale Dialekt – Adelbodnertütsch – zur höchstalemannischen Gruppe und spiegelt Einflüsse sowohl aus dem Berner Oberland als auch aus dem Wallis wider. Seine klanglichen und lexikalischen Besonderheiten kennzeichnen eine robuste, vom Bergleben geprägte kulturelle Identität.

Wirtschaftlich gesehen ist Adelboden von einem vielfältigen Mix aus Landwirtschaft, Leichtindustrie und Dienstleistungen geprägt. Im Tourismus sind rund 490 Personen beschäftigt; im sonstigen Dienstleistungssektor 500; im Baugewerbe 310; im Automobilbau 30; in der Mineralwasserproduktion 45; in der Landwirtschaft 45 Vollzeitbeschäftigte; und in der Tierpräparation 16. Die Arbeitslosigkeit lag 2011 bei 1,29 Prozent. 2008 betrug die Gesamtbeschäftigung 2.084 Personen: 366 in der Primärlandwirtschaft in 133 Betrieben; 617 in den sekundären Sektoren – Fertigung (15,2 Prozent) und Baugewerbe (77,6 Prozent) in 57 Unternehmen; und 1.101 in den tertiären Dienstleistungssektoren in 150 Betrieben. Von diesen Dienstleistungsbereichen entfielen 23,7 Prozent auf Einzelhandel und Fahrzeugreparatur, 13,6 Prozent auf Gütertransport, 41 Prozent auf Gastgewerbe und der Rest auf Information, Finanzen, technische Berufe, Bildung und Gesundheitswesen. Die Mobilität der Arbeitskräfte verzeichnete 224 Pendler, die nach Adelboden einreisten, und 211, die wegfuhren. Adelboden war damit ein leichter Nettoimporteur von Arbeitskräften. Die Verkehrsmittel zur Arbeit waren im Jahr 2000 öffentliche Verkehrsmittel (9,7 Prozent) und das Privatauto (38,1 Prozent).

Im Jahr 2000 bestand die religiöse Zugehörigkeit aus 66,2 Prozent Anhängern der Reformierten Kirche der Schweiz, 6,1 Prozent der römisch-katholischen Kirche, 1,0 Prozent der orthodoxen Kirche, 32,3 Prozent anderen christlichen Konfessionen, mit einer kleinen Zahl von Anhängern des Judentums, des Islams, des Buddhismus und anderer Glaubensrichtungen und 1,98 Prozent Agnostikern oder Atheisten sowie 6,44 Prozent Nichtantwortenden.

Die touristische Infrastruktur passt sich dem Rhythmus der Jahreszeiten an. Im Sommer erwarten Sie 200 Kilometer markierte Wanderwege, die von sanften Talpromenaden bis zu anspruchsvollen Bergsteigerrouten reichen; Seilbahnen und Sessellifte führen zu Hochwiesen; Mountainbike-Strecken führen über steile Hänge; Modellflugbegeisterte finden Werkstätten und Alpenflugplätze; Gleitschirmfliegen, Tennis und Wellnesseinrichtungen ergänzen die naturnahen Aktivitäten. Im Winter verwandelt sich das Gelände für alpine Skifahrer: 170 Kilometer Pisten – darunter die Weltcup-Riesenslalompiste Chuenisbärgli –, 23 Kilometer Langlaufloipen und 74 Kilometer Winterwanderwege. Snowboarder bevorzugen ausgewiesene Freestyle- und Freeride-Zonen; die Langlaufnacht fördert den gemeinschaftlichen Umgang mit dem Schnee.

Am 9. Juli 2005 erhielt Adelboden die Zertifizierung als erstes alpines Wellness-Resort der Schweiz und formalisierte damit seine Investitionen in Spa- und Gesundheitsangebote. Das Skigebiet Adelboden-Frutigen-Lenk umfasst 56 Liftanlagen und ein abwechslungsreiches Wintergelände. Neben dem Skifahren bietet die Freizeit- und Sportarena auch Eishockey, Eiskunstlauf, Curling, eine eigene Curlingbahn, eine Kletterhalle mit Bouldermöglichkeit, eine Bowlingbahn und ein gastronomisches Angebot. Seit 1956 ist das Chuenisbärgli Austragungsort des FIS-Weltcups.

Zum immateriellen Erbe des Dorfes zählt das in den 1950er-Jahren entstandene Mundartlied „Vogel-Lisi“, dessen Erzählung von einer einheimischen Medizinfrau Souvenirs und Veranstaltungsnamen ziert – von Festen bis zu Bergläufen.

Klimatisch fällt Adelboden in die Köppen-Klassifikation „Cfb“: milde Sommer mit kühlen Nachttemperaturen, erhebliche Niederschläge das ganze Jahr über, anhaltende Bewölkung im Winter und saisonale Sonnenscheinspitzen während der Sommermonate.

Die Erreichbarkeit ist bewusst gewählt: Eine einzige Strasse ab Frutigen, das selbst an der Lötschberg-Bahnlinie liegt, leitet den gesamten Autoverkehr. Postautos verkehren stündlich, und Bergpässe – Bunderchrinde nach Kandersteg, Hahnenmoos nach Lenk, Chindbettipass und Gemmi ins Wallis – bestehen als Fusswege innerhalb der Alpenpass-Fernroute zwischen Sargans und Montreux. Die 1884 fertiggestellte Brücke Hoher Steg über die Engstlige ersetzte steile, kurvenreiche Lokalstrassen und erleichterte die wirtschaftliche Integration. Technische Massnahmen – Stützmauern, Netze, Lawinenverbauungen, Tunnel – mindern das Steinschlag- und Schneelawinenrisiko im Niesengebirge, obwohl Naturereignisse die Strasse erst im Januar 2018 tagelang sperren mussten.

Adelbodens Identität entsteht aus der Synthese von alpiner Ökologie, landwirtschaftlicher Tradition, saisonalem Tourismus und einem lebendigen Gemeinschaftsleben. Seine Rhythmen – geprägt von Kuhtrieben, Weltcuprennen, Festivalmelodien und dem leisen Schneetreiben – bekräftigen einen Ort, der von Höhe, Geschichte und menschlicher Verantwortung geprägt ist.

KategorieDetails
StandortAdelboden, Bernese Oberland, Switzerland
Höhe des Resorts1.350 m bis 2.400 m
SkisaisonDezember bis April
SkipasspreiseDynamische Preisgestaltung, variiert je nach Datum und Dauer
Öffnungszeiten08:00 – 17:00
Anzahl der Pisten210 Pistenkilometer
Gesamte Pistenlänge210 km
Längster Lauf12 km
Leichte Pisten60 km
Moderate Steigungen120 km
Fortgeschrittene Pisten30 km
PistenrichtungenNorden, Süden, Osten, Westen
NachtskifahrenJa, auf ausgewählten Pisten verfügbar
BeschneiungJa, umfangreiche Beschneiungsanlagen
Gesamtaufzüge72 Liftanlagen
Steigfähigkeit44.000 Skifahrer pro Stunde
Höchster Lift2.400 m
Gondeln/Seilbahnen10 Gondeln/Seilbahnen
Sessellifte24 Sessellifte
Schlepplifte38 Schlepplifte
SnowparksJa, mehrere Snowparks, darunter der Gran Masta Park
SkiverleihAn mehreren Standorten verfügbar
Après-SkiZahlreiche Bars und Restaurants für Après-Ski-Aktivitäten
Schweizer Franken (CHF)

Währung

1409

Gegründet

+43

Anrufcode

3,390

Bevölkerung

88,19 km²

Bereich

Deutsch

Offizielle Sprache

1,350 m (4,430 ft)

Elevation

CET (UTC+1) / CEST (UTC+2)

Zeitzone

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