Eine Bootsreise – insbesondere eine Kreuzfahrt – bietet einen einzigartigen All-Inclusive-Urlaub. Dennoch gibt es wie bei jeder Art von Reise auch hier Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen muss…
Wiesbaden, mit seinen 283.000 Einwohnern auf 204 km² am rechten Rheinufer, ist die Landeshauptstadt Hessens und die 24. größte Stadt Deutschlands. Am südlichen Rand des Taunus gelegen, nur fünf Kilometer vom Flussufer entfernt, bildet die Stadt zusammen mit Mainz, das wiederum Teil der Metropolregion Rhein-Main mit über 5,8 Millionen Einwohnern ist, einen Ballungsraum mit 500.000 Einwohnern. Bekannt für sein mildes Beckenklima, seine 15 Mineralquellen und sein Erbe, das von römischen Badehäusern bis zu Kurkliniken des 20. Jahrhunderts reicht, vereint Wiesbaden stattliche Architektur, grüne Wälder, fruchtbare Weinberge und ein kultiviertes Kulturleben mit dem harten Handel moderner Industrie und Verkehrswege.
Seit seinen Anfängen unter dem Haus Nassau – zunächst in Nassau (1170–1629), dann in Nassau-Idstein (1629–1721) und Nassau-Usingen (ab 1728) – sammelte Wiesbaden sowohl Prestige als auch Paläste an. Das barocke Schloss Biebrich am Rheinufer stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, während das 1841 erbaute Stadtschloss über dem Schlossplatz das politische Zentrum des Herzogtums Nassau war, bis Preußen die Stadt 1866 annektierte. Nachdem Wiesbaden 1944–45 preußischer Provinzialsitz und kurzzeitig Landeshauptstadt gewesen war, wurde es 1945 zur Hauptstadt von Großhessen und 1946 des modernen Bundeslandes Hessen ernannt. Ausgrabungen unter dem Herzogsschloss haben Überreste einer mittelalterlichen Burg freigelegt, die auf die tieferen Wurzeln der Stadt hinweisen.
Geografisch erstreckt sich die Stadtmitte über eine weite Niederung, die vom Salzbach – flussaufwärts Rambach genannt – geformt wurde. Nebenflüsse wie Wellritzbach, Kesselbach, Schwarzbach, Dambach und Tennelbach fließen in den Rhein. Mit 608 Metern über dem Meeresspiegel markiert der Gipfel der Hohen Wurzel den höchsten Punkt Wiesbadens; der Hafen von Schierstein liegt mit nur 83 Metern am niedrigsten. Im Norden sind 27 Prozent des Gemeindegebiets von Wäldern bedeckt, während im Osten und Westen 31 Prozent Weinberge und Ackerland bedecken, was die Lage der Stadt im Rheingau widerspiegelt.
Das Klima der Stadt wird als gemäßigt-ozeanisch eingestuft, mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 9,8 °C, im Januar von 1,2 °C und im Juli von 18,9 °C. Geschützt durch den Taunus, der sich nach Norden und Westen wölbt, genießt Wiesbaden relativ milde Winter und warme Sommer – Eigenschaften, die der Stadt den Spitznamen „Nizza des Nordens“ eingebracht haben.
Zentral für Wiesbadens Identität ist sein Thermalerbe. Schon sein Name, wörtlich „Wiesenbäder“, erinnert an die 15 Quellen – 14 heiße und eine kühlere Schwefelquelle –, die täglich rund zwei Millionen Liter mineralreiches Wasser liefern und Wiesbaden damit nach Aachen zum zweitproduktivsten Kurort Deutschlands machen. Die Römer dokumentierten das Wasser erstmals, und um 1370 versorgten bereits 16 Badehäuser mittelalterliche Besucher. Um 1800 florierten, obwohl die Einwohnerzahl nur knapp über 2.200 betrug, bereits 23 Badehäuser; um 1900 beherbergte die 86.000 Einwohner zählende Stadt jährlich 126.000 Gäste. Johann Wolfgang von Goethe, Fjodor Dostojewski, Richard Wagner, Johannes Brahms, Henrik Pontoppidan und zahllose Millionäre suchten in Wiesbadens Bädern Entspannung und Erholung. Der Kurbetrieb führte fast zwangsläufig zum Glücksspiel, und neben Baden-Baden und Bad Homburg entwickelte sich das Wiesbadener Casino im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel. Nach der Schließung durch die Reichsregierung im Jahr 1872 ruhte es bis 1949, als es im klassizistischen Kurhaus wiedereröffnet wurde.
Der Schloßplatz ist nach wie vor das zeremonielle Zentrum der Stadt. Umgeben vom ehemaligen Herzogspalast – dessen Bau 1837 begonnen und 1841 fertiggestellt wurde – und der neugotischen Marktkirche, deren Turm zwischen 1852 und 1862 92 Meter hoch wurde, pulsiert auf dem Platz das städtische Leben. Das alte Rathaus aus dem Jahr 1610, heute Standesamt, steht in der Nähe des neueren Rathauses von 1887, dessen Fliesenmosaik die preußische und hessische Heraldik darstellt. Im Süden grenzt der weitläufige Rasen des Bowling Green an das Kurhaus, das 1904–07 auf Geheiß Kaiser Wilhelms II. erbaut wurde. Seine 129 Meter lange Kolonnade von 1827 ist Europas längste säulengestützte Halle, während die angrenzende Theaterkolonnade (1839) zum Hessischen Staatstheater (1892–94) führt.
Der darüber liegende Neroberg bietet einen Panoramablick auf Terrakotta-Dächer, den Rheinbogen und die schiefergraue Silhouette von Mainz auf der anderen Seite des Flusses. Seit 1888 befördert die Nerobergbahn Besucher bergauf, und in der Nähe folgen die Nerotalanlagen – ein 1897–98 angelegter englischer Landschaftspark – dem Mäander eines Baches inmitten von grünen Rasenflächen und Statuen. Auf der Hisbollah-Flanke des Kulturviertels steht St. Bonifatius, die erste katholische Kirche nach der Reformation (1845–49), und weiter entlang der Willi-Juppe-Straße in Dotzheim zeugt die 2016 erbaute syrisch-orthodoxe St.-Jesaja-Kirche von der religiösen Vielfalt der Stadt.
Wiesbadens Museen und Kultureinrichtungen spiegeln seinen Status als Landeshauptstadt wider. Das Museum Wiesbaden, eines der drei hessischen Landesmuseen, beherbergt Sammlungen der bildenden und angewandten Kunst sowie naturhistorische Sammlungen. Die Staatsbibliothek und das Konservatorium – einst Max Regers Zuhause – pflegen wissenschaftliche und musikalische Traditionen, während Chöre wie der Wiesbadener Knabenchor, die Schiersteiner Kantorei und der Chor von St. Bonifatius regionales und internationales Ansehen genießen.
Festivals beleben das Stadtleben. Jedes Jahr im Mai bringen die 1896 gegründeten Internationalen Maifestspiele Oper, Ballett, Theater, Musik und modernen Tanz ins Staatstheater und an andere Veranstaltungsorte. Im August findet die zehntägige Rheingauer Weinwoche rund um das Rathaus und den Schlossplatz statt. 118 Stände bieten lokale Rieslinge und regionale Spezialitäten an. Von Ende November bis zum 23. Dezember verwandelt der Sternschnuppenmarkt den Schlossplatz in einen blau-goldenen Wintermarkt unter beleuchteten Lilien und einem riesigen Weihnachtsbaum. In den Sommernächten erklingen die Konzerte des Rheingau Musik Festivals, oft in der Marktkirche oder dem heute nach Friedrich von Thiersch benannten Saal.
Verkehrsanbindungen gewährleisten Wiesbadens gute Anbindung. Das Wiesbadener Kreuz am östlichen Stadtrand führt die A 3 (Köln–Würzburg) und die A 66 (Rheingau–Fulda) zusammen und bewältigt täglich rund 210.000 Fahrzeuge. Die Pendlerstrecke A 643 führt über den Rhein nach Mainz, während die A 671 eine schnelle Verbindung nach Rüsselsheim, Darmstadt und in die Rhein-Neckar-Region bietet. Im Winter fließt der Verkehr über die Ringstraßen, die das Zentrum umfahren, obwohl die Mainzer Straße, die Biebricher Allee und die Schiersteiner Straße in der Hauptverkehrszeit immer noch Staus aufweisen. Die historische Taunusstraße beherbergte einst zahlreiche Antiquitätenhändler, und die Wilhelmstraße – benannt nach Herzog Wilhelm von Nassau, nicht nach dem Kaiser – erstreckt sich einen Kilometer entlang stattlicher Fassaden.
Der Wiesbadener Hauptbahnhof, erbaut zwischen 1904 und 1906, ist zentraler Bestandteil des Eisenbahnverkehrs. Eine 13 Kilometer lange Nebenstrecke verbindet die Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln–Frankfurt, während die Fernzüge der Deutschen Bahn direkte Verbindungen nach Hamburg, München, Leipzig, Dresden, Stuttgart, Mannheim und Hannover bieten. Die drei Linien der Rhein-Main-S-Bahn verkehren alle 30 Minuten – in Spitzenzeiten alle 15 Minuten – und verbinden Wiesbaden mit Mainz, Frankfurt, Hanau, Offenbach und darüber hinaus. Die 45 Tages- und neun Nachtbuslinien von ESWE Verkehr – ergänzt durch Mainzer Linien nach Kastel und Kostheim – ergänzen den öffentlichen Nahverkehr.
Der internationale und regionale Flugverkehr läuft über den 15 Kilometer östlich gelegenen Frankfurter Flughafen, der zu den zehn weltweit größten Passagierflughäfen und Europas zweitgrößter Frachtflughafen zählt. Vier Start- und Landebahnen und 265 Nonstop-Ziele dienen als Hauptflughafen der Lufthansa und Drehkreuz der Condor. Mit den S-Bahnen S 8 und S 9 sowie dem ICE erreichen Sie Wiesbaden in 30 Minuten. Frankfurt-Hahn liegt trotz seines Namens rund 100 Kilometer westlich in Rheinland-Pfalz und ist daher für Billigflieger eine eher zweitrangige Option.
Die wirtschaftliche Stärke Wiesbadens spiegelt seine Rolle als Verwaltungszentrum und Handelsknotenpunkt wider. Das Hauptquartier der US-Armee für Europa und Afrika ist in Erbenheim stationiert. Internationale Unternehmen – Abbott Laboratories, DXC Technology, Ferrari, Porsche, Norwegian Cruise Line – haben hier ihre deutschen oder europäischen Zentralen, ebenso wie deutsche Größen wie SGL Carbon, Dyckerhoff, KION Group und R+V Versicherung. Der Industriepark Kalle-Albert in Biebrich beherbergt über 80 Chemie- und Pharmaunternehmen, darunter Agfa-Gevaert, Clariant und Mitsubishi Chemical. Bundesbehörden – das Kriminalamt und das Statistische Bundesamt – sind gemeinsam mit hessischen Ministerien in der Stadt angesiedelt. Mit einem Pro-Kopf-BIP von fast 77.500 Euro und einer Kaufkraft von 22.500 Euro gehört Wiesbaden zu den wohlhabendsten Städten Deutschlands.
Die Gesundheits- und Wellnessbranche baut auf der Kurtradition auf. Vierzehn heiße Quellen mit Temperaturen zwischen 46 °C und 66 °C versorgen öffentliche und Hotelbäder wie den Kochbrunnen (die ergiebigste Quelle der Stadt mit fast 500.000 Litern täglich), die Kaiser-Friedrich-Therme und das Aukammtalbad. Die Stadt betreibt insgesamt 18 Rehabilitations- und Spezialkliniken, darunter die Deutsche Klinik für Diagnostik (eröffnet 1970), sowie bedeutende Krankenhäuser: die Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken, das St. Josefs-Hospital und die Asklepios Paulinen Klinik (gegründet 1856). Die Mitgliedschaft in der European Historic Thermal Towns Association unterstreicht ihr kulturelles Erbe.
Der Tourismus ist zwar nicht der einzige Wirtschaftsmotor, spielt aber eine bedeutende Rolle. 2016 wurden 1,25 Millionen Übernachtungen und 11,5 Millionen Tagesbesuche gezählt. Die Stadt bietet 7.133 Betten in 77 Hotels und Pensionen, darunter Deutschlands zweitgrößte Jugendherberge, und drei Campingplätze mit jährlich über 6.400 Gästen. Geschäftsreisende bevorzugen bei Kongressen zunehmend Wiesbaden gegenüber Frankfurt, da sie die überschaubare Größe und den historischen Charme schätzen.
Wiesbadens Reiz liegt in der Spannung zwischen Ruhe und Dynamik. Die Mineralquellen sprudeln noch immer inmitten der Hotels im Kurviertel; Kolonnadenpromenaden und große Plätze erinnern an die Pracht des 19. Jahrhunderts, während in modernen Büros die Industrie pulsiert. Weinberge schlängeln sich zu belebten Straßen, während Wälder am Stadtrand locken. Festungsartige Geschichte und durchlässige Moderne koexistieren in Bauwerken – von römischen Fundamenten bis hin zu gläsernen Firmenzentralen. Besuchern wie Einheimischen bietet Wiesbaden eine Stadt mit gemessenen Rhythmen: den stetigen Puls des warmen Wassers, den präzisen Klang eines Konzertsaals, das gemächliche Schlucken eines Rieslings im geschwungenen Glas – all dies im Kontrast zum unaufhaltsamen Rhythmus von Wirtschaft und Verwaltung, der der Stadt ihre anhaltende Vitalität verleiht.
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