Lissabon ist eine Stadt an der portugiesischen Küste, die gekonnt moderne Ideen mit dem Charme der alten Welt verbindet. Lissabon ist ein Weltzentrum der Straßenkunst, obwohl…
Bad Karlshafen, ein Thermal- und Salzkurort mit 3.778 Einwohnern auf einer Fläche von 14,85 Quadratkilometern, liegt am Zusammenfluss von Diemel und Weser in Nordhessen. Fünfzehn Kilometer südlich von Höxter und siebenunddreißig Kilometer nördlich von Kassel liegt er im Dreiländereck Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Kerngemeinde Bad Karlshafen zählt rund 2.300 Einwohner, das mittelalterliche Dorf Helmarshausen, das nach der Kommunalreform 1972 heute ein Stadtteil ist, weitere 1.478. Die Lage auf 95,6 Metern über dem Meeresspiegel umrahmt eine Landschaft aus bewaldeten Klippen, Flusstälern und den Überresten ehrgeiziger Wasserstraßenpläne, die nie verwirklicht wurden.
Die Siedlung wurde 1699 von französischen Protestanten gegründet, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes vor der Verfolgung flohen. Sieburg hieß zunächst. Karl I., Landgraf von Hessen-Kassel, gewährte diesen Hugenotten Zuflucht, benannte die Stadt ihm zu Ehren um und plante ein Kanalnetz, um die Zölle bei Hannoversch Münden zu umgehen. Sein Ingenieur Friedrich Conradi entwarf Pläne für den Landgraf-Karl-Kanal, der Karlshafen mit Marburg verbinden sollte. Gebaut wurde jedoch nur der erste Abschnitt bis Hümme. Ein barocker Stadtplan des Architekten Paul du Ry nahm 1717 Gestalt an und entfaltete ein Raster aus symmetrischen Straßen, zentralen Plätzen und dem Hafenbecken, das noch heute den historischen Kern der Stadt prägt.
Das Weserhafenbecken, das in den 1920er Jahren vom Fluss abgeschnitten war, wurde 2018 durch eine Schleuse wieder angebunden. Diese hält den Wasserstand konstant und ermöglicht kleinen Booten die Einfahrt. Das restaurierte Becken grenzt an das ehemalige Pack- und Lagerhaus, das zwischen 1715 und 1718 mit seinem charakteristischen Walmdach und dem Turm errichtet wurde – heute das Rathaus. Im Inneren erwarten Besucher verspiegelte Stuckdecken des italienischen Dekorateurs Andrea Gallasini und ein Glockenspiel, das viermal täglich die Stunden mit Melodien untermalt. Ein 2009 im Innenhof angelegter Rosengarten verleiht den Steinfassaden, die einst Landgraf Karl bei seinen seltenen Besuchen empfingen, einen besonderen Reiz.
Helmarshausen, nur 1,3 Kilometer südlich jenseits der Diemel gelegen, ist mehrere Jahrhunderte älter als Karlshafen. Die Stadtkirche stammt aus dem romanischen Stil des 10. Jahrhunderts, wurde jedoch durch Brände und Reparaturen im Laufe der Zeit verändert. Eine Orgel aus dem 18. Jahrhundert mit 1.100 Pfeifen wurde wieder zum Leben erweckt, und hinter Glas im Kirchenschiff ruhen wertvolle Seiten aus dem Evangeliar Heinrichs des Löwen. Die ehemalige Benediktinerabtei Helmarshausen, gegründet 997, schuf mittelalterliche Meisterwerke der Buchmalerei und Goldschmiedekunst. Sie wurde im Zuge der Reformation aufgelöst, der Grundriss der Klosterkirche liegt heute unter modernen Pflastersteinen frei.
Zwischen 1685 und 1750 beherbergte die Stadt auch Waldenser, die aus den piemontesischen Tälern des Königreichs Savoyen-Piemont-Sardinien vertrieben worden waren. Sie lebten in Enklaven, die trotz ihrer physischen Trennung das kulturelle Gefüge der Stadt bereicherten. Das 1980 in einer ehemaligen Zigarrenfabrik gegründete Deutsche Hugenottenmuseum bewahrt diese vielschichtige Geschichte. Die 700 Quadratmeter große Ausstellung umfasst Bildarchive, Familienstammbäume und Artefakte, die die Kämpfe und Errungenschaften von Hugenotten und Waldensern gleichermaßen veranschaulichen. Ein genealogisches Forschungszentrum und ein Stadtarchiv ergänzen die Ausstellungen, die Wissenschaftler und Nachkommen aus ganz Europa anziehen.
Der Kurort erhielt 1977 den Status eines Kurortes, was den Zusatz „Bad“ zum Ortsnamen und 1986 den Bau eines Gradierwerks zur Folge hatte. Heute präsentiert sich die Weser Therme als modernes Gesundheitszentrum an einer Thermalquelle, die Sole mit einem bemerkenswerten Salzgehalt von 23 Prozent aus 1.150 Metern Tiefe fördert. Im Dezember 2004 als Kristalltherme Weserbergland für 20 Millionen Euro eröffnet, ging die Anlage nach einem langwierigen Rechtsstreit 2009 schließlich in kommunale Trägerschaft über. Den Besuchern stehen 33–36 °C warme Becken, Whirlpools, eine Saunalandschaft mit Bootssauna auf der Weser und ein Panoramablick auf das Flussufer zur Verfügung.
Jenseits seiner Gewässer liegt Bad Karlshafen eingebettet zwischen dem Solling im Norden und dem Reinhardswald im Süden. Direkt im Südwesten, an der Mündung der Diemel in die Weser, erheben sich die Hessischen Steilküsten, die von der Altstadt aus über den Fulda-Diemel-Weg erreichbar sind. Auf einem Felsvorsprung steht der Hugenottenturm, der 1913 von Johann Joseph Davin erbaut und 2011 wiedereröffnet wurde. Er bietet einen weiten Blick auf die beiden Flüsse und das darunterliegende barocke Gitternetz. Östlich des Sieburger Plateaus sind die Überreste eines prähistorischen Ringwallsystems erhalten – über 800 Meter lange Innen- und Außenmauern umschließen mehr als einen Quadratkilometer bewaldetes Hochland.
Die Ruinen der Krukenburg krönen den Waltersberg, einen 184 Meter hohen Hügel oberhalb von Helmarshausen. Die zwischen 1215 und 1220 errichtete Festung verfiel nach 1617; ihre Mauern ragen heute nur noch romantisch in den Himmel. Ganz in der Nähe lädt das Café zur Krukenburg zum Verweilen ein, um mittelalterliche Anklänge unter dem gewölbten Innenraum zu spüren und die Rhythmen von Fluss und Wald zu betrachten, die dieses Grenzland geprägt haben.
Bad Karlshafen ist bequem mit ländlicher Ruhe zu erreichen. Der Flughafen Kassel-Calden liegt 26 Kilometer südlich und bietet seit 2013 Regionalflüge an. Der 58 Kilometer westlich gelegene Flughafen Paderborn-Lippstadt bietet Anschluss an Lufthansa und Freizeitfluggesellschaften. Zu den öffentlichen Verkehrsmitteln gehören die Sollingbahn – der Bahnhof Bad Karlshafen markiert den Endpunkt einer Strecke, die einst durch eine historische Carlsbahn-Fähre geteilt wurde – sowie vier Buslinien, die benachbarte Städte anbinden, und saisonale Wisent-Linien mit Fahrradanhängern. Die Bundesstraßen B80 und B83 durchqueren die Gemeinde, und die Deutsche Märchenstraße führt durch ihre Straßen.
Radfahrer schätzen die Stadt als Knotenpunkt von Fernradwegen: Weser-Radweg, Diemel-Radweg, Fulda-Weser-Achse und Klostergarten-Rundweg laufen hier zusammen. Wanderer finden hier den Hugenotten- und Waldenserpfad, der alten Pfaden in den Reinhardswald folgt, während der mit einem X markierte Hessenweg durch die Solling-Hügel und Flusstäler führt. Wasserwanderer können geführte Kanutouren auf der Weser oder Diemel unternehmen – aus Naturschutzgründen sind Anmeldungen auf dem kleineren Nebenfluss nur begrenzt möglich – und das Fahrgastschiff Hessen bietet weiterhin Frühstücksfahrten und Linienfahrten von der Kurpromenade nach Beverungen an.
Im ältesten Haus der Stadt, erbaut 1700 am Hafenplatz, befindet sich ein einfaches Hotel-Restaurant. 1910 entstand unter der Leitung von Alois Holtmeyer ein Erholungsheim für Bahnbeamte, und das von Luther inspirierte Invalidenheim – nach dem Vorbild des Invalidendoms Ludwigs XIV. – eröffnete 1710 seine Kapelle für pensionierte hessische Soldaten. Heute beherbergt dieses ehrwürdige Gebäude die neuapostolische Gemeinde und die letzte Ruhestätte des Architekten.
Sakrales und Weltliches verflechten sich in Bad Karlshafen. Die St.-Stephans-Kirche, ein 1962 aus lokalem Sandstein errichtetes protestantisches Gotteshaus, steht an der Kurpromenade mit Fenstern von Hans-Gottfried von Stockhausen und einer Orgel mit historischen Pfeifen. Die 1956 geweihte katholische Kirche St. Michael beherbergt eine hölzerne Madonna unbekannten Alters und liegt an einem ruhigen Platz unweit des Gradierwerks. In Helmarshausen wird die 1971 fertiggestellte Kirche St. Peter und Paul heute nach Vereinbarung genutzt und spiegelt die wechselnden pastoralen Ressourcen wider.
Profane Gebäude bilden eine Galerie bürgerlichen Ehrgeizes. Der barocke Stadtgrundriss ist weitgehend erhalten, seine Symmetrie unberührt von Neonreklame oder modernen Einflüssen. Unter den Arkaden des Rathauses spürt man die Bestrebungen aufgeklärten Despotismus, gemildert durch lokale Handwerkskunst. Rund um das Hafenbecken laden Bänke und Rasenflächen zum Nachdenken über die Verheißungen der Flusshandelswege ein, die nie vollständig verwirklicht wurden.
Freizeitaktivitäten bieten ein Gleichgewicht zwischen Aktiv- und Besinnlichkeit. Ein Campingplatz und ein Minigolfplatz liegen an der Weser, während die Kurpromenade bis zu einem Gradierwerk reicht, das die Luft mit salzhaltigen Aerosolen aus Schlehenreisig anreichert. Der Eintritt ist frei, und das Einatmen des Nebels bietet eine kurze Auszeit vom Alltag. Jedes Jahr im Mai findet der Mordkammerlauf statt, eine Reihe von Volksläufen von 400 Metern bis zum Halbmarathon durch das Holzapetal im Reinhardswald, Teil des regionalen Reinhardswald-Cups.
Museen ergänzen die natürlichen und architektonischen Attraktionen der Stadt. Das Genealogische Zentrum des Deutschen Hugenottenmuseums zieht Besucher an, die die Abstammung der Hugenotten erforschen möchten, während das Alte Rathaus in Helmarshausen – betrieben vom Heimatverein – mittelalterliche Buchmalereien und das sagenumwobene Evangeliar Heinrichs des Löwen präsentiert. Die Eintrittspreise sind moderat, und wechselnde Ausstellungen sorgen dafür, dass sich Wiederholungsbesuche auch für diejenigen lohnen, die nichts weiter als Lokalkolorit erwarten.
Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, dem winken die Hannoverschen Klippen am gegenüberliegenden Ufer. Sieben Sandsteinpfeiler, die seit 2011 von der Plattform des Weser Skywalks gekrönt werden, ragen 75 Meter in den Himmel. Ein barrierefreier Weg führt vom Parkplatz in Beverungen, und von den Gitterrosten aus überblickt man den Zusammenfluss und das dahinterliegende Feld- und Waldgebiet. Am Fuße der Klippen markieren Steine das Dreiländereck, das an die Begegnung dreier deutscher Staaten erinnert und die Stadt als kultureller Knotenpunkt prägt.
Bad Karlshafens Geschichte ist geprägt von Kontinuität und Wandel. Seine barocke Architektur zeugt von einer Vision planvoller Eleganz, während seine Thermen und Thermalbäder ein jahrhundertelanges Engagement für Gesundheit und Entspannung unterstreichen. Die Gräber hugenottischer Flüchtlinge, die Mauern von Klöstern und Burgen sowie die verschlungenen Wege durch den Reinhardswald zeugen von vielschichtigem menschlichem Wirken. Hier bewegt man sich vom Flussufer zum Bergrücken, von Steinportalen zu Waldlichtungen – jeder Schritt ist eine stille Meditation darüber, wie Ort und Zweck ineinandergreifen.
In diesem Kurort an der Weser ist die Vergangenheit in jeder Straße und jedem Blick spürbar, ohne jemals museal zu werden. Aktivität und Ruhe verschmelzen in harmonischer Harmonie – vom Kanufahren unter Sandsteinfelsen bis zum Einatmen salzhaltiger Luft am Gradierwerk. Architektonische Relikte, von der Kapelle des Invalidenheims bis zum restaurierten Grundriss des Klosters Helmarshausen, verleihen dem Alltag einen Hauch historischer Resonanz. Ob mit dem Zug auf der Sollingbahn, mit dem Auto auf der B83 oder mit dem Boot durch die restaurierte Schleuse – der Besucher begegnet einer Stadt, die zugleich sorgfältig erhalten und still lebendig ist – ein barockes Juwel am Zusammenfluss von Flüssen und Regionen, wo jeder Winkel eine Geschichte bietet, die es wert ist, innezuhalten.
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