Der Artikel untersucht die am meisten verehrten spirituellen Stätten der Welt und untersucht ihre historische Bedeutung, ihren kulturellen Einfluss und ihre unwiderstehliche Anziehungskraft. Von antiken Gebäuden bis hin zu erstaunlichen…
Wenn Reisende an Bahrain denken – eine perlmuttfarbene Inselkette am westlichen Rand des Arabischen Golfs –, stellen sie sich vielleicht die geschäftigen Souks von Manama oder die glitzernde Rennstrecke vor. Doch trotz des kulturellen Charmes des Königreichs ist die Anreise eine Geschichte moderner Infrastruktur und historischer Routen. Bei der Ankunft, ob mit Flugzeug, Bus, Auto oder sogar auf dem Seeweg, betritt man sofort Räume, die von jahrzehntelanger Planung, Innovation und Expansion geprägt sind. Dieser Artikel verfolgt diese Tore nach Bahrain: den neu errichteten Flughafen in Muharraq, die lange Dammbrücke aus Saudi-Arabien und den Seehafen der Insel. Es ist keine Geschichte von Tourismus oder Politik, sondern von der gelebten Realität des Ankommens, von Passkontrollen und Autobahnen, vom Warten in Terminals und vom langsamen Schwanken des Golfs unter dem Rumpf eines Frachtschiffs. Mit nachdenklicher, aufmerksamer Linse erkunden wir, wie Bahrain die Welt willkommen heißt – ein sich entwickelndes Netz aus Straßen, Schienen und Start- und Landebahnen, das die großen Ambitionen einer kleinen Nation widerspiegelt.
Wer nach Bahrain fliegt, landet auf dem ältesten internationalen Flughafen am Persischen Golf. Der Bahrain International Airport liegt an der Ostspitze Bahrains, auf der Insel Muharraq, nur eine kurze Autofahrt von der Hauptstadt Manama entfernt. Beim Landeanflug glitzert das Wasser des Golfs von Bahrain unter einem. In den letzten Jahren wurde der Flughafen selbst umgestaltet: Ein neues, imposantes Terminal wurde 2021/2022 eröffnet. Das 1,1 Milliarden Dollar teure Projekt vervierfachte die Größe des alten Gebäudes und erhöhte die jährliche Kapazität auf rund 14 Millionen Passagiere. In einer Region mit riesigen Drehkreuzen wirkt Bahrains neues Terminal bewusst menschengerecht: geräumig und übersichtlich, mit hohen Decken und großzügigen Innenräumen, in denen natürliches Licht mit weißem Marmor und schlichten geometrischen Motiven spielt. Betritt man die Fluggastbrücke in die neue Abflughalle, fällt sofort auf, wie luftig und effizient alles ist – ganz wie „eines der effizientesten Drehkreuze“, wie ein Reisender kürzlich bemerkte. Für ein fünfjähriges Bauprojekt entstand ein moderner Flughafen, der eher auf das Passagiererlebnis als auf schiere Größe ausgerichtet zu sein scheint.
Hier hat Gulf Air die Nase vorn. Als zentrales Drehkreuz der nationalen Fluggesellschaft fühlt sich der Flughafen Bahrain ganz wie die Heimat von Gulf Air an. Das blau-goldene Emblem der Fluggesellschaft ist im Terminal allgegenwärtig und man sieht oft die Flotte schnittiger Airbus- und Boeing-Jets von Gulf Air vor den Gates parken. Von Bahrain aus knüpft Gulf Air ein Spinnennetz an Verbindungen: Fast jede größere Stadt im Golf-Kooperationsrat (GCC) wird täglich angeflogen. Riad, Dschidda, Dubai, Abu Dhabi, Doha, Kuwait – sie alle sind nur einen kurzen Flug entfernt. Auch Langstreckenflüge nach London verkehren häufig und spiegeln Bahrains historische Verbindung zu Großbritannien wider. Mehr noch als die Strecken verleiht Gulf Air dem Flughafen einen bestimmten Charakter. Kabinenpersonal in seiner unverwechselbaren kulturellen Kleidung schlängelt sich durch die Lounge-Bereiche und Durchsagen hallen auf Arabisch und Englisch in einem freundlichen, einladenden Ton. Viele westliche Reisende bemerken die herzliche, bewusste Höflichkeit des lokalen Personals. Insgesamt entsteht der Eindruck einer nationalen Fluggesellschaft und eines nationalen Flughafens, die im Einklang agieren und sich gegenseitig ihre Präsenz verstärken. Da Gulf Air kleiner ist als die riesigen Fluggesellschaften nebenan, herrscht eine entspannte, aber dennoch elegante Atmosphäre: Es fühlt sich eher wie eine gut funktionierende Boutique-Airline an als wie ein Mega-Drehkreuz.
Ankommende Besucher loben oft die Benutzerfreundlichkeit des Flughafens. Trotz der Größe des neuen Gebäudes beschweren sich Passagiere selten über lange Warteschlangen oder Verwirrung. Die Check-in-Hallen sind geräumig und verfügen über eigene Schalter für First- und Business-Class-Passagiere sowie viele für die Economy-Klasse. Die Einwanderungsschalter werden von höflichen Beamten bewacht. Die Gepäckausgabe erfolgt effizient und pünktlich – wenn Sie früh da sind, können Sie durch das Fenster hinter den Gepäckbändern vielleicht sogar einen kurzen Blick auf die Skyline von Bahrain erhaschen. Das Flughafenkonzept trennt Ankünfte und Abflüge sauber, sodass es nicht zu Staus kommt, und es gibt deutliche Schilder auf Arabisch und Englisch, die den Weg weisen. Ein unerwarteter Komfort ist der kurze Weg zwischen den Ankunftstoren und dem Ausgang: Sie müssen nicht wie in manchen Mega-Drehkreuzen einen halben Kilometer durch Korridore laufen. Für viele Besucher von kleineren Golfflughäfen fühlt sich Bahrains neues Terminal mit seiner ruhigen Ordnung fast wie ein Boutique-Terminal an.
Steuerfreies Einkaufen ist hier ein besonderes Vergnügen. Wer in der weitläufigen Duty-Free-Mall unter der Haupthalle schlendert, findet bekannte Luxusmarkengeschäfte: edle Düfte, Uhren, Elektronik und Mode. Bahrain ist zwar nicht als regionale Einkaufsmetropole wie Dubai bekannt, aber die Auswahl ist beachtlich und die Preise konkurrenzfähig – alles steuerfrei. Ein kurzer Besuch in einem Geschäft mit arabischen Süßigkeiten oder bahrainischen Souvenirs bietet Besuchern die Möglichkeit, vor ihrem Weiterflug ein Stück lokales Flair mit nach Hause zu nehmen.
Für Transitpassagiere könnte auch das integrierte „Transithotel“ interessant sein. Anders als an manchen Flughäfen, wo man für ein Hotelzimmer das Terminal verlassen muss, verfügt Bahrains neues Terminal über ein Hotel im Sicherheitsbereich. Es ist schlicht – etwa fünfzig kleine Zimmer mit Betten und ein paar Duschen, damit sich müde Reisende erfrischen können. Sollten Sie aufgrund Ihrer Reise auf einen nächtlichen Anschlussflug warten müssen, können Sie direkt vor der Einreisekontrolle ein Zimmer (bekannt als Transotel) buchen. Dieses Angebot ist seit langem auf Transferpassagiere ausgerichtet; ursprünglich eine einfache, herbergsähnliche Unterkunft, ist es heute ein elegantes Mini-Hotel, das sich nahtlos in das Design des Terminals einfügt. Dort wachen Sie nur wenige Schritte vom Gate entfernt auf, was viele Umsteigepassagiere zu schätzen wissen.
Jenseits der Architektur verströmt der Flughafen selbst eine sanfte bahrainische Atmosphäre. Die Inneneinrichtung verzichtet auf Prunk und gar klerikalen Pomp. Stattdessen fallen klare Linien, subtile, von islamischer Kunst inspirierte Motive und kleine, leise flüsternde Wasserspiele im Innenbereich auf. Durchsagen erfolgen sowohl auf Arabisch als auch auf Englisch mit freundlicher Betonung, selten aufgeregt oder knapp. Sogar das Sicherheitspersonal lächelt oft hinter seinen Dienstmarken und weist verwirrte Passagiere freundlich an. Kurz gesagt, eine Flugankunft in Bahrain fühlt sich oft stressfrei an. Viele Reiseschriftsteller bemerken, dass man sich eher wie in einer modernen Lounge fühlt als an einem hektischen Transitpunkt. Für diejenigen, die mit Saptco-Bussen aus Riad oder Dammam anreisen (mehr dazu in Kürze), kann sich der Flughafen im Vergleich zu den weitläufigen Terminals der Nachbarländer sogar intim anfühlen.
Besonders saudische Besucher haben eine Schwäche für den Flughafen von Bahrain. Jedes Wochenende fahren Tausende Saudis den kurzen Damm entlang, um ein paar Tage in Bahrain zu verbringen, und oft fliegen sie von Manama nach Hause. Einige Flüge von Gulf Air sind gezielt auf die Bewohner der Ostprovinz ausgerichtet. Vor kurzem hat Gulf Air sogar spezielle Shuttlebusdienste nach Dammam und Al Khobar angekündigt, um Passagiere für den Abflug zum Flughafen Bahrain zu bringen. Daher sieht man häufig saudische Familien im Terminal, die vielleicht zollfrei Alkohol oder Gadgets für die Rückreise über den Damm kaufen. Einer Schätzung zufolge kommt der größte Anteil der ausländischen Touristen in Bahrain aus Saudi-Arabien. Daher fühlt sich der Flughafen Bahrain für Ostsauder oft wie ein zweites Terminal an – es gibt sogar gelegentlich einfach formulierte Beschilderungen und Durchsagen, die ihnen die Orientierung erleichtern. Diese grenzüberschreitende Freundlichkeit zeigt sich sogar in der Lounge der Fluggesellschaft: Gulf Air und der Flughafen Bahrain haben eine Partnerschaft geschlossen, um Visa, Geldwechsel und Steuerbefreiungen für saudische Besucher so unkompliziert wie möglich zu gestalten.
Auch Flüge über den Golf hinaus sind ein Grund zum Stolz. Direktverbindungen nach Europa und Asien verbinden Bahrain mit der Welt, und aufgrund der Größe des Flughafens gehen die Sicherheitskontrollen in der Regel schnell vonstatten. Für einen südasiatischen Reisenden kann es beispielsweise eine Erleichterung sein, in Bahrain zu landen und dort deutlich kürzere und freundlichere Warteschlangen bei der Einreise vorzufinden als an den größeren Drehkreuzen in Dubai oder Doha. Hier herrscht eine gewisse unaufdringliche Effizienz – keine großen Ankündigungen bei der Ankunft, nur effizientes Stempeln im Pass und ein höfliches „Willkommen in Bahrain“. Das Gepäck erscheint nahezu verzögerungsfrei auf dem Band. Und sobald Sie den Zoll passiert haben (wo Sie lediglich Ihren Koffer öffnen müssen, wenn Sie dazu aufgefordert werden), stehen Sie schnell wieder draußen, begrüßt von hellem Sonnenlicht und vielleicht dem Anblick von Kamelen oder einer Autofahrt in die Stadt.
Schließlich sind die Streckenverbindungen ein entscheidender Faktor. Bahrain ist klein und als Luftverkehrsknotenpunkt daher auf die Verbindung von Drehkreuzen angewiesen. Neben dem starken Netzwerk von Gulf Air bieten Billigflieger wie Wizz Air und Air Arabia Flüge zu Drehkreuzen in Europa, Indien und der Golfregion an. Auch London Heathrow, Frankfurt, Istanbul und Delhi werden angeflogen. Diese internationale Anbindung stärkt das Profil des Flughafens, und tatsächlich bezeichnen einige Reisende Bahrain als unterschätzten Knotenpunkt: Flugtickets nach Europa sind über BAH manchmal günstiger als nach Riad oder Dschidda. Das erklärt wieder, warum Saudis für Flüge herkommen: Mitunter ist es einfacher oder weniger teuer, Bahrains Flugverbindungen zu benutzen. In diesem Sinne fungiert der internationale Flughafen von Bahrain nicht nur als Luftverkehrsknotenpunkt des Landes, sondern auch als kleines regionales Drehkreuz, dessen Einzugsgebiet sich über die Landesgrenzen hinaus erstreckt.
Kurz gesagt: Wer mit dem Flugzeug in Bahrain ankommt, betritt einen modernen Raum, der freundlich und effizient wirkt. Architektur und Mitarbeiterkultur vermitteln: „Entspannen Sie sich, Sie sind jetzt in Bahrain.“ Besucher bemerken den Komfort des neuen Terminals und die subtilen Signale einer nationalen Fluggesellschaft im Mittelpunkt des Erlebnisses. Und schon bald verstehen Reisende, die in der eleganten Business Class oder in der hinteren Economy Class geflogen sind, die Details der Landverbindungen dieses Königreichs zu seinen Nachbarn – und damit beschäftigen wir uns nun.
Viele Reisende, die zwischen Bahrain und Saudi-Arabien über Land reisen, nutzen den Bus. Der King Fahd Causeway – vierzig Autominuten vom bahrainischen Flughafen entfernt – bildet eine vierspurige Autobahnverbindung zwischen Bahrain und Saudi-Arabien. Auf diesem Damm verkehren täglich Shuttlebusse, die Hunderte von Passagieren in beide Richtungen befördern. Der Service wird von der Saudi-Bahraini Transport Company (lokal SABTCO oder SATRANS genannt, nach einer Fusion der saudischen SAPTCO und der bahrainischen Busgesellschaft) betrieben.
Stellen Sie sich einen kühlen Morgen am Al-Aziziyah-Busbahnhof in Dammam vor. Dort, unter einer einfachen überdachten Plattform, steht eine Reihe klimatisierter Minibusse, die an kleine Anhänger gekoppelt sind. Dies sind keine riesigen Überlandbusse aus Europa, sondern moderne Reisebusse für Mittelstrecken. Die Innenräume haben bequeme Liegesitze (normalerweise mit zwei Gängen) und eine stetig brummende Klimaanlage. Jeder Bus zieht außerdem einen kleinen überdachten Anhänger für das aufgegebene Gepäck der Passagiere – große Koffer, Kisten mit Datteln oder Souvenirs, sogar Möbelstücke sind alltäglicher Anblick. Die Passagiere selbst sind bunt gemischt: bahrainische Rentner auf dem Heimweg von einem Familienbesuch, Gruppen saudischer Geschäftsleute auf dem Weg zu einem Meeting in Manama und sogar westliche Auswanderer oder Südasiaten, die nach Bahrain zurückreisen, weil ihre Ausreisegenehmigung aus Saudi-Arabien abläuft. Die Szene ist sowohl zweckmäßig als auch von leiser Gemeinschaft geprägt: Fremde unterhalten sich leise, teilen Batterien und Snacks und tauschen Tipps für die bevorstehende zweistündige Fahrt aus.
Normalerweise fahren täglich etwa sechs dieser Busse vom Bahnhof Dammam in Saudi-Arabien ab, mit kurzen Zwischenstopps in Khobar und Al Khobar (oder kommen von dort an), bevor sie weiter nach Norden auf den Dammweg fahren. (In Bahrain halten die Busse an einem Terminal neben dem Lulu-Einkaufszentrum im Zentrum von Manama, von wo aus die Hotels und Docks der Stadt bequem zu erreichen sind.) Die Fahrpläne variieren: Es kann Busse geben, die frühmorgens, mittags, am späten Nachmittag und manchmal sogar ein oder zwei in der Nacht abfahren. Die meisten Busse scheinen die Hauptgebetszeiten und die schlimmste Nachmittagshitze zu meiden und fahren, wenn die Straßen relativ frei sind. An den Fahrkartenschaltern am Bahnhof gibt es Einzelfahrkarten für rund 50 Saudi-Riyal (etwa 5 Saudi-Riyal). Eine Reservierung ist normalerweise nicht nötig; die Schalter quetschen Sie noch in den nächsten Bus, selbst wenn eine Fahrt „ausverkauft“ ist, d. h., die Busse sind an Wochenenden und Feiertagen oft bis auf den letzten Platz gefüllt.
Sobald alle eingestiegen sind und die Türen geschlossen sind, erwacht der Minibus mit einem Raunen zum Leben. Noch bevor er Dammam verlässt, beginnt der Bus, neue Passagiere von Zwischenstopps aufzunehmen. Ein hilfreiches Muster zeichnet sich ab: Ein uniformierter Begleiter (manchmal ein jüngeres Besatzungsmitglied oder sogar ein sanftmütiger Junge in einer frischen saudischen Schuluniform) geht durch die Gänge, kümmert sich um den Gepäckanhänger draußen und stellt sicher, dass jeder Fahrgast seine Fahrkarte kontrolliert. Ein Busfahrer hatte sogar einmal einen kleinen Neffen dabei, der ihn quasi als Lehrling begleitete, der die Namen von der Passagierliste vorlas und dem Fahrer zeigte, welche Pässe noch fehlten. Es ist ein unauffällig effizientes System; das Einsteigen und Sortieren der Pässe zu Beginn sorgt für einen reibungslosen Ablauf auf der Strecke.
Die Fahrt selbst ist überraschend angenehm. Sobald der Bus auf den Dammweg rollt, macht sich ein Hauch von Abenteuer breit: Mit jedem Kilometer erstreckt sich das türkisfarbene Wasser des Golfs unter den Fenstern. Im Bus blicken die Passagiere oft auf die einmündenden Fahrspuren und die nahegelegenen Inseln. Hinter Dammam gibt es kaum Mautstellen oder Schranken; stattdessen erstreckt sich der Asphalt, eingerahmt vom blauen Ozean. Der Legende nach war der erste Dammweg, der 1986 eröffnet wurde, ein Wunderwerk der Ingenieurskunst, und tatsächlich können moderne Reisende über den schmalen Wüstendamm zu den künstlichen Grenzinseln fahren.
Kurz nachdem man den saudischen Grenzkontrollpunkt auf dem Damm erreicht hat, wird dem Bus signalisiert anzuhalten. Alle packen ihr kleines Handgepäck und Gepäck zusammen und gehen in das Gebäude der Einwanderungsbehörde. Das kann einige Zeit dauern. Auf der saudischen Seite scannen die Beamten die Pässe (normalerweise zügig, wenn Sie Saudi-Arabien oder ein GCC-Land sind; andere müssen möglicherweise Visa prüfen). Auf der bahrainischen Seite steigen alle nach einer kurzen Busfahrt wieder am bahrainischen Grenzkomplex aus. Hier muss jeder Passagier einen Reisepass oder bahrainischen Personalausweis vorzeigen und über alle erforderlichen Visa oder Einreisestempel verfügen. Die Busfahrer halten normalerweise die Pässe fest, um die Warteschlange zu verkürzen, und in etwa einer Stunde sind die Formalitäten für alle erledigt. Gepäckwagen stehen normalerweise daneben und Ihr Gepäck wird möglicherweise geröntgt. Bis die schläfrigen Reisenden wieder in den Bus einsteigen, hat oft ein freundliches Mitglied der Besatzung bereits Flaschen mit kaltem Wasser zur Erfrischung herumgereicht.
Zollformalitäten auf beiden Seiten verlängern die Fahrt um etwa dreißig Minuten bis eine Stunde, sodass die geschätzte zweistündige Wartezeit an verkehrsreichen Tagen realistisch ist. Reisende beachten, dass sich die Wartezeit in der Hochsaison (Donnerstag- oder Freitagabend, wenn die Saudis den Damm für das Wochenende überfluten) verdoppeln kann, da sich Dutzende von Autos und Bussen dahinter stauen. Ein Vorteil dieser Busse ist jedoch, dass sie oft bevorzugt behandelt werden. An vielen modernen Dammübergängen verfügen Busse über eigene Fahrspuren. Bahrainische und saudische Grenzbeamte winken den Shuttlebus in der Regel vor langsamer fahrenden Privatwagen herbei, sodass der Bus nach dem Stempeln im Pass wieder abfährt, bevor sich die langen Warteschlangen auflösen.
Zwischen den langsamen Grenzkontrollen ist die Fahrt angenehm. Der Bus fährt mit Autobahngeschwindigkeit (sogar etwas schneller, wenn es die leeren Strecken erlauben), und der Fahrer empfängt vielleicht einen lokalen saudischen Nachrichtensender. Drinnen hört man vielleicht eine Mischung aus arabischem Geplauder und etwas Englisch oder Urdu. Die Atmosphäre ist entspannt; niemand muss sich ums Fahren oder den Weg kümmern. Für abenteuerlustige Reisende fühlt sich ein Fernbus auf dem Damm seltsamerweise wie ein privat gecharterter Shuttle an – persönlich und doch unprätentiös. Wer liest oder im Sitz ein Nickerchen macht, kann vielleicht sogar die Abendsonne auf Bahrains Skyline glitzern sehen, wenn der Bus sich der Ausfahrt 3 auf Bahrain Island nähert.
Kostentechnisch bleibt der Bus eine wirtschaftliche Wahl. Mit rund 5 BD (ca. 13 USD) für eine einfache Fahrt ist er wesentlich günstiger als ein Taxi oder ein Mietwagen. Und ohne Parkgebühren oder Mautaufwand vereinfacht er die Fahrt. Es gibt keine separate Gebühr für die Dammmaut, die das Busunternehmen pauschal übernimmt. Sie zahlen nur einmal und können sich zurücklehnen. Für viele Pendler, Studenten oder preisbewusste Reisende ist der Bus die Standardvariante. Verglichen mit dem eigenen Auto bietet der Bus Komfort und die Möglichkeit, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Verglichen mit einem Flugzeug ist er natürlich langsamer, aber er bietet die Romantik der Straße – das Ritual der Grenzüberquerung, die Brise vom Golf und das sanfte Rumpeln des Anhängers, wenn er über die Brücke gleitet.
Kurz gesagt: Die Busreise von Saudi-Arabien nach Bahrain ist ein geselliger, fast zeremonieller Akt der Einreise. Sobald man sich in seinem Sitz niedergelassen hat, scheinen viele Reisestunden angesichts der Landschaft sofort vergessen zu sein. Sobald sich die Türen des Lulu Centers öffnen und man Manama betritt, fühlt man sich mitten in der Stadt. Die Menschenmenge zerstreut sich: Einige rufen Taxis, andere gehen zu Fuß zu nahegelegenen Hostels oder Büros. Der Ankunftsort ist praktisch; neben dem Busbahnhof finden Sie den weitläufigen Lulu-Hypermarkt und Geschäfte, falls Sie Snacks oder Kleingeld benötigen. Die Busse fahren oft bis spät in die Nacht, sodass selbst eine kurze Nachtfahrt möglich ist.
Vor allem aber unterstreicht die Busfahrt eine grundlegende Wahrheit: Bahrain ist eng mit seinem östlichen Nachbarn verbunden. Der stetige Strom von Bussen (und Autos) über den King Fahd Causeway zeugt von zwei Gesellschaften, die durch Handel, familiäre Bindungen und geografische Lage miteinander verbunden sind. Auf dieser Straße fühlt man sich weniger als Besucher, sondern vielmehr als Teilnehmer eines gemeinsamen Rhythmus – Saudis und Bahrainer pendeln jede Woche hin und her. Und während der Bus am Manama-Terminal steht und sich leert, spürt man, dass für viele Reisende die Überfahrt mit dem Bus die authentischste Art ist, auf diese Inseln zu gelangen, und die Geschichten von der Reise klingen einem schon im Kopf nach.
Für alle, die mit dem eigenen Auto anreisen, ist der King Fahd Causeway die wichtigste Zufahrtsstraße nach Bahrain. Dieses 26 Kilometer lange Brücken- und Dammsystem, das 1986 eröffnet wurde, ist die einzige direkte Landverbindung des Inselkönigreichs zur Außenwelt. Die meisten Autofahrer in der Region kennen es einfach als „die Brücke“. Die Anreise von Ost-Saudi-Arabien aus ist unkompliziert: Man folgt dem Al-Khobar Highway Richtung Süden, durchquert die Außenbezirke der Stadt und gelangt dann über eine Zufahrtsbrücke auf den Damm. Vom Flughafen Muharraq sind es etwa 50 Autominuten Richtung Westen und Norden (über die Dammwege Sheikh Isa oder Hamad, die nach Manama führen), bis man den Brückeneingang bei Khalidiyah erreicht.
Autofahren ist für Einheimische aus Saudi-Arabien und Bahrain Alltag, kann aber für Außenstehende ein Abenteuer sein. Die Straße selbst ist gut gepflegt – breite Betonfahrbahnen mit Warnschildern auf Arabisch und Englisch. Saudische Autofahrer sind für ihre hohe Geschwindigkeit bekannt, und man muss in der Regel energisch fahren. Auf dem Damm gilt eine strenge Geschwindigkeitsbegrenzung (100 km/h auf den Brücken), die jedoch nur sparsam durchgesetzt wird. Nachts wird der Damm von Doppellaternen beleuchtet, und die Reflexion der Lichter auf dem Wasser vermittelt ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit (obwohl es gelegentlich Nebel oder Sandböen geben kann). Für Erstbesucher ist es ratsam, die Mautzahlung einzuplanen: Kameras erfassen mittlerweile Nummernschilder und ermöglichen die elektronische Zahlung der Pkw-Gebühr von 25 SR. Viele Reisende zahlen jedoch einfach mit Kreditkarte am Tor. (Stand Januar 2019 beträgt die Gebühr 25 Saudi-Riyal pro Überfahrt, etwa 2 BD; dies deckt die Betriebskosten des Damms. Bemerkenswert ist, dass keine Gebühr pro Passagier, sondern nur pro Fahrzeug erhoben wird.)
Es ist wichtig, die Dokumente und Bestimmungen für die Durchreise zu beachten. In Bahrain können Bürger der meisten Länder bei der Ankunft ein Visum erhalten. Die Bestimmungen variieren jedoch je nach Nationalität. Es ist daher ratsam, sich im Voraus über die Anforderungen zu informieren. Staatsangehörige von GCC-Ländern (wie Saudi-Arabien, Kuwait usw.) können in der Regel ohne Visum einreisen – ein Personalausweis oder Reisepass ist ausreichend. In Saudi-Arabien lebende Nicht-GCC-Bürger (Expatriates) müssen bei der Einreise nach Bahrain häufig einen Ausreise-/Wiedereinreisestempel aus Saudi-Arabien vorzeigen und bei der Rückkehr ihren bahrainischen Visumstempel. Das Gebäude der bahrainischen Einwanderungsbehörde am Ende des Damms sieht elegant und modern aus, aber drinnen folgt das gleiche Ritual der Passkontrolle: Reisedokumente werden überprüft, und Besucher werden möglicherweise gebeten, Hotelbestätigungen oder Rückflugtickets vorzuzeigen. Nach dem Stempel ist die Reise beendet und die Fahrt zum bahrainischen Autobahnnetz ist geöffnet.
Viele Reisende verzichten ganz auf den eigenen Pkw, sondern mieten für die Fahrt über den Damm einen Fahrer oder ein Taxi. Von der saudischen Seite aus bieten offizielle Taxistände und Autovermietungen manchmal Fahrten nach Bahrain an. Die Fahrpreise liegen bei etwa 300 SR (ca. 30 BD) für eine einfache Fahrt mit einem Standardwagen, der bis zu vier Personen und etwas Gepäck befördern kann. Die Fahrt lässt sich von Dammam oder Khobar aus problemlos organisieren. Offizielle Fahrer helfen in der Regel bei der Einreise und setzen die Passagiere anschließend an ausgewiesenen Parkplätzen auf der bahrainischen Seite ab. Ein praktischer Vorteil: In Bahrain angekommen, können Taxis das Kennzeichen wechseln und für die Weiterfahrt als bahrainische Taxis zugelassen werden. (Für Fahrten über den Damm gibt es kein Taxameter; es handelt sich um einen ausgehandelten Pauschalpreis.) Einige Taxiunternehmen auf der bahrainischen Seite bieten auch „BahrainLimo“-Dienste an – klimatisierte Limousinen in den Firmenfarben, die Sie zu den angegebenen Preisen direkt von der Dammausfahrt nach Manama oder umgekehrt bringen. So können ankommende Besucher den Haupttaxistand umgehen, wenn sie im Voraus buchen.
Fährt man jedoch mit dem eigenen Auto – sei es ein Mietwagen oder ein Privatfahrzeug aus Saudi-Arabien –, bekommt man ein ganz anderes Reisegefühl. Nach der saudischen Passkontrolle schlängelt sich die Straße an zwei künstlichen Inseln vorbei, die für die Infrastruktur des Damms errichtet wurden (Inseln, auf denen sich heute Zollgebäude, Parkplätze und Kontrolltürme befinden). Links der Straße führt bald eine steile Rampe zur letzten Brücke, einem geraden, vierspurigen Abschnitt, flankiert von robusten blau-weißen Geländern. Die bahrainische Flagge, wehend an großen Fahnenmasten, kommt auf der Insel Umm an-Nasan, einem kleinen Stück bahrainischen Territoriums, auf dem die Brücke verankert ist, in Sicht. Die Mitte der Brücke schwillt oft durch den Seitenwind vom Golf an, sodass man die sanften Stöße des Autos spüren kann. Blickt man hinaus, sieht man weit unten Schiffe und das glitzernde Wasser. Für Fahrer, die an lange Autobahnfahrten gewöhnt sind, ist dies meist Routine, doch jedes Mal bietet es einen majestätischen Moment: sechs asphaltierte Fahrspuren, die sich anmutig über das Meer zum Ufer wölben.
Praktischer Hinweis: Mietwagen dürfen in der Regel die Grenze passieren (früher gab es Einschränkungen, aber heute erlauben die meisten Mietverträge Fahrten nach Bahrain gegen Hinterlegung einer Kaution). Saudische Autofahrer sollten daran denken, ihren originalen saudischen Führerschein und die Fahrzeugzulassung mitzuführen (sowie gegebenenfalls den Mietvertrag). An den Mautstellen am Damm werden die Kennzeichen oft digital erfasst, sodass die Durchfahrt problemlos verläuft, solange Visum und Führerschein in Ordnung sind. Am bahrainischen Ende, nach den Einwanderungsschaltern, stehen die Fahrzeuge erneut an, um die Maut zu bezahlen. Interessanter Hinweis: Da die Maut pro Fahrzeug und nicht pro Person erhoben wird, fahren Familien oft lieber mit dem Auto und dem gesamten Gepäck, während Alleinreisende Geld sparen können, indem sie mit Bus oder Taxi mitfahren.
Eine weniger formelle, aber häufig genutzte Option ist das sogenannte „inoffizielle Taxi“. Dieser Begriff taucht in Reiseforen und lokalen Ratgebern auf. Vor den offiziellen Ständen in Dammam und Manama findet man manchmal Personen, die Passagiere gegen Bargeld mitnehmen, oft zu einem etwas niedrigeren Preis als der Fahrpreis eines lizenzierten Taxis oder Busses. Diese Fahrer fahren mit ihren Privatwagen und sammeln unterwegs möglicherweise weitere Passagiere ein. Obwohl manche Reisende sie ohne Probleme nutzen, ist zu beachten, dass sie außerhalb offizieller Vorschriften operieren und daher ein gewisses Risiko bergen (unzureichende Versicherung oder unklare Haftung im Schadensfall). Aus Sicherheitsgründen empfehlen die meisten offiziellen Reiseführer nach wie vor, nur anerkannte Taxidienste oder den etablierten Bus zu nutzen.
Auf der bahrainischen Seite angekommen, ist Autofahren oder Taxifahren unkompliziert. Der Damm führt die Autos auf eine Hochstraße am Stadtrand von Manama, die direkt in die Hauptstadt führt. Innerhalb weniger Kilometer findet man gut ausgeschilderte Ausfahrten in die Innenstadt, zum Flughafen (über drei Dammwege zur Insel Muharraq) oder in die Stadt Riffa im Süden. Bahrains Straßennetz ist überraschend gut sowohl auf Englisch als auch auf Arabisch beschildert, was die vielen ausländischen Einwohner und Reisenden widerspiegelt. Tankstellen säumen die Strecke; Benzin ist günstiger als in Saudi-Arabien, was das Tanken zu einem günstigen Zwischenstopp macht. Ein beliebtes Übergangsritual für Neuankömmlinge ist es, an einer bahrainischen Tankstelle anzuhalten, dem Tankwart auf Englisch oder Arabisch „Tawafoog“ (bitte vollen Tank) zuzurufen und zuzusehen, wie er den Wagen schnell betankt. Viele ausländische Besucher schätzen den freundlichen Service: Die einheimischen Tankwarte tanken kostenlos (mit einem obligatorischen kleinen Trinkgeld), prüfen den Reifendruck und fahren auf Wunsch sogar schnell durch die Waschanlage.
Insgesamt verläuft eine Autofahrt über den Damm in einem anderen Rhythmus als im Bus: Sie sind der Pilot Ihres Schicksals. Mit einem Dienstwagen steuert man selbst durch die Einwanderungsschranken, verliert jedoch den Luxus sozialer Kontakte (mit wem soll man sich unterhalten, wenn man die Hände am Steuer hat?). Für größere Familien oder Leute mit viel Ausrüstung kann ein Auto praktischer sein – einfach packen und losfahren. Wer abenteuerlustig oder preisbewusst ist, kann Transportmethoden kombinieren: Einige Saudis fahren beispielsweise ein Stück mit dem Auto und steigen dann an der Grenzstation in den Bus um, um sich das Fahren zu sparen. Andere parken vielleicht auf der saudischen Seite und gehen mit der Menge weiter, während sie das Auto stehen lassen. Aber das sind Grenzfälle. Die wichtigsten Optionen für Reisende auf der Straße bleiben: in einen bequemen Bus steigen und auf das Fahren verzichten oder mit dem Auto bzw. Taxi die Autobahn nach Ihren Wünschen genießen.
Es lohnt sich zu betonen, wie beliebt diese Autoroute ist. In einem typischen Monat überqueren über eine Million Fahrzeuge den Damm. An Wochenenden und Feiertagen steigen die Zahlen sprunghaft an, sodass sich Bahrains Besucherzahl tagsüber buchstäblich verdoppelt. An der Mautstelle des Damms bilden sich oft kilometerlange Warteschlangen, und in diesem Fall warten Reisende, die strategisch planen, den Ansturm ab oder reisen außerhalb der Stoßzeiten. Die Behörden von Bahrain und Saudi-Arabien haben die Infrastruktur an beiden Enden verbessert, um den Menschenmassen gerecht zu werden: breitere Kontrollzonen, elektronische Zahlungsspuren und effizientere Passkontrollschalter. Der Damm selbst wird sogar um seine Schultern herum erweitert: Anfang der 2020er Jahre haben beide Länder neben dem Übergang neue künstliche Inseln ausgebaggert und Zollgebäude sowie zusätzliche Fahrspuren für Kontrollen hinzugefügt. Diese Modernisierungen sollen den Verkehrsfluss glätten, da der Damm zur Lebensader dieser Region geworden ist.
Kurz gesagt: Die Fahrt nach Bahrain ist unkompliziert, bringt aber einige Formalitäten mit sich. Die Vorschriften sind eindeutig: Dokumente mitnehmen, Maut bezahlen und sich an beiden Enden den Einreisebeamten melden. Die Straßen sind gut, die Landschaft ruhig, und im Gegensatz zu manchen anderen Grenzübergängen weltweit verläuft das Ganze recht zivilisiert. In weniger als einer Stunde verlässt man die saudische Wüste und erreicht die Lichter der Stadt Bahrain. Danach kann man in einer bahrainischen Stadt Karak-Tee trinken – und das alles dank dieser zweieinhalb Jahrzehnte alten Brücke.
Wenn man heute Bahrain durchquert, fällt auf, dass die Inseln, die wir bereisen, erst in jüngerer Zeit enger zusammengewachsen sind. Traditionell basierte Bahrains Verkehr auf der Perlenfischerei und der Fischerei, und es gab nur wenige befestigte Straßen. Erst nach der Entdeckung der Ölvorkommen in den 1930er Jahren wurde Bahrains Straßennetz rasch ausgebaut. Neue Autobahnen verbanden Dörfer und Dämme zwischen Inseln. Auch heute noch plant Bahrain seine Verkehrsrevolution. Zahlreiche Großprojekte sind in Planung oder bereits in der Umsetzung und versprechen, Bahrain zu einem vernetzten Knotenpunkt am Golf zu machen.
Das vielleicht ehrgeizigste dieser Projekte ist der King Hamad Causeway, auch Bahrain-Katar-Damm genannt. Dieses Projekt sieht eine brandneue Brücke vor, die Bahrain mit Katar verbindet und Saudi-Arabien praktisch vollständig umgeht. Obwohl der Bau bereits 2009 vorgeschlagen und Mitte der 2010er Jahre formell beschlossen wurde, zielt der jüngste Vorstoß darauf ab, die Brücke zu einem vollwertigen Teil des kontinentalen Eisenbahnnetzes des Golfkooperationsrats auszubauen. Die Idee dahinter ist, dass über den King Hamad Causeway als Teil der geplanten Golfbahn nicht nur Autos, sondern auch Personen- und Güterzüge verkehren. Diesem Plan zufolge könnte eines Tages ein Zug die gesamte Strecke von Kuwait-Stadt durch Bahrain, weiter nach Katar und schließlich in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Oman fahren.
Das Golfbahn-Projekt befindet sich noch in der Anfangsphase; umfangreiche Landkäufe wurden bereits auf den Weg gebracht, und Machbarkeitsstudien laufen. Doch die Planungen lassen Raum für Fantasie: Die Brücke würde vermutlich parallel zum bestehenden Damm nach Saudi-Arabien verlaufen und dann weiter nach Osten. Nach ihrer Fertigstellung könnte sie die Reisezeit zwischen Manama und Doha mit der Bahn auf etwa 30 Minuten verkürzen (im Vergleich zu den heute vier bis fünf Stunden Autofahrt). Wenn man heute an Manamas Uferpromenade entlanggeht, kann man sehen, wie einige Bereiche für die Zufahrt zum Damm reserviert und eingeebnet werden. Das Konzept ist futuristisch: ein Hochgeschwindigkeitszug über dem Golf, integriert in einen modernen Hafen. Sollte dies jemals verwirklicht werden, würde Bahrain nicht mehr das Tor Saudi-Arabiens zum Golf, sondern auch das Tor Katars zum Golf werden.
Auch in Bahrain baut man gerade ein nationales Schienennetz – ein U-Bahn- bzw. Stadtbahnnetz, das die Insel kreuz und quer durchziehen wird. Für ein Land mit nur 1,5 Millionen Einwohnern ist das ein Mammutprojekt. Nach den Vorstellungen der Regierung soll das gesamte Netz letztlich etwa 109 Kilometer lang sein und aus vier farblich gekennzeichneten Linien (rot, grün, gelb, blau) bestehen. Phase I ist bereits im Gange. Die 2021 genehmigte erste Phase wird etwa 29 Kilometer lang sein und 20 Stationen auf zwei Linien umfassen. Die rote Linie beispielsweise führt vom internationalen Flughafen Bahrain zum Stadtteil Seef im Westen Manamas, und die blaue Linie verbindet Juffair (einen ehemaligen britischen Militärstützpunkt, heute ein Vergnügungsviertel) nordwärts durch Isa Town und in Richtung des zentralen Finanzviertels. Diese Linien sollen oberirdisch verlaufen, d. h. die Stationen sollen keine U-Bahn-Tunnel sein, sondern elegante Bahnsteige auf Viadukten.
Warum eine U-Bahn? Bahrains Autobahnen sind oft überlastet, und die Planer gehen davon aus, dass ein Zugsystem bis zu 200.000 Passagiere pro Tag befördern und so Staus reduzieren könnte. Es geht auch um urbane Transformation. Viele der geplanten Stationen liegen in dicht besiedelten, unterentwickelten Gebieten Manamas. Die Regierung plant eine verkehrsorientierte Entwicklung, bei der neue Geschäftsviertel Parkplätze ersetzen. Eine kürzlich erfolgte Ausschreibung deutete auf ein vollständig fahrerloses, automatisiertes System (GoA4) hin, d. h. Züge, die sensorgesteuert und ohne Fahrer fahren. Die Transparenz und das moderne Design des Plans passen zu Bahrains Vorliebe für innovative Projekte.
Obwohl die Öffentlichkeit von einer Eröffnung „um 2025“ gehört hat, dürfte die Metro realistisch gesehen noch ein paar Jahre auf sich warten lassen – solche Projekte brauchen immer Zeit. Doch erste Anzeichen für Fortschritte sind sichtbar: neue Leitplanken auf der Flughafenautobahn oder abgesperrte Landstriche an Kreuzungen. Wer hier lebt, hat vielleicht leere Häuserblocks in Juffair oder Salmaniya bemerkt, die auf den Planungskarten als „Bahrain Metro Station“ gekennzeichnet sind. Journalisten, die mit ersten Testfahrzeugen unterwegs waren, beschreiben eine ruhige, sanfte Fahrt über die Stadt, mit sanften Kurven, die einen Blick aus der Vogelperspektive auf die Viertel ermöglichen. Für einen Verkehrsexperten ist die „Bahrain Metro“ eine spannende, sich entwickelnde Geschichte – ein kleines Land, das einen großen Sprung macht.
Neben U-Bahnen und Brücken wird auch Bahrains Straßennetz ausgebaut. Ein Netz neuer Ringstraßen und Autobahnen ist in Planung. So diskutieren Planer seit langem über zusätzliche Straßen am Stadtrand von Manama, um den innerstädtischen Verkehr zu entlasten. Ein solches Projekt ist die „Isa Town Bypass“ oder „Northern City Ring Road“, die den alten Budaiya Highway im Norden mit dem Shaikh Salman Causeway Highway im Süden verbinden soll, ohne dass die Autofahrer durch die Innenstadt fahren müssen. Diese neueren Autobahnen werden oft mehrspurig in jede Richtung, mit eigenen Busspuren und kleeblattförmigen Kreuzungen gebaut – Zeichen der straßenbaulichen Ambitionen Bahrains.
Dank versteckter Brücken kann man heute noch unbemerkt über die Dammwege zwischen den Inseln fahren. Die drei Dammwege nach Muharraq (die Shaikh-Isa-, Shaikh-Hamad- und Shaikh-Khalifa-Brücken) sind so allgegenwärtig, dass die Einheimischen vergessen, wie neu manche sind. Der Shaikh-Khalifa-Dammweg (eröffnet Ende der 1990er Jahre) ist eine breite, achtspurige Brücke, die das östliche Ende der Hauptinsel mit Muharraq verbindet. Im Winter kann man südlich dieser Dammwege wandernde Flamingos auf den Wattflächen beobachten – eine sanfte Erinnerung an die Land-Meer-Mischung, auf der Bahrain gebaut ist.
Ein eindrucksvolles Beispiel für Bahrains Inselverbindungsprojekte ist der Sitra-Damm. Sitra ist eine kleine Insel südlich von Manama, einst ein Fischerdorf. Ein vierspuriger Autobahndamm verbindet Sitra heute mit der Hauptinsel. Heute ist dort ein Industriegebiet mit Fabriken und Logistikzentren angesiedelt. Steht man bei Sonnenaufgang auf der Brücke, beobachtet man Containerschiffe, die langsam ostwärts in den Hafen von Mina Salman einlaufen. Die aufgehende Sonne färbt die Hafenkräne vergoldet – ein maritimer Sonnenaufgang, wie ihn wohl kaum jemand erlebt hat.
Schließlich ist es erwähnenswert, warum all diese Straßen und Schienen gerade jetzt entstehen. Bahrain entdeckte in den 1930er Jahren Öl, was den anfänglichen Autobahnboom Mitte des 20. Jahrhunderts erklärt. Dieser Reichtum finanzierte die Brücken und Dämme, die die benachbarten Inseln annektierten. Heute diversifiziert sich Bahrains Wirtschaft über das Öl hinaus, was eine stärkere Betonung von Handel, Finanzen und Tourismus bedeutet. Ein effizientes Verkehrsnetz ist für diese Ziele von entscheidender Bedeutung. Jede neue Autobahn oder U-Bahn-Linie ist Teil einer umfassenden „Strategie 2025“ zur Modernisierung des Landes. Selbst kleinere Schritte spiegeln dies wider: Viele neue Busse (mit kostenlosem WLAN) verkehren im Rahmen kürzlich vergebener Buskonzessionen durch die Straßen der Stadt, und die King Fahd Causeway Authority hat E-Payment und automatisierte Mautmarken eingeführt, um die Überfahrten zu beschleunigen. Es ergibt sich das Bild eines unaufhaltsamen Fortschritts: Bahrain verbindet methodisch seine Punkte in der Hoffnung, dass schnelles Reisen überall auf der Landkarte das Königreich wettbewerbsfähiger und lebenswerter machen wird.
Für Besucher bieten diese Projekte zweierlei. Zum einen spürbare Verbesserungen: kürzere Reisezeiten und mehr Möglichkeiten. Stellen Sie sich vor, Sie könnten in fünf Jahren am Flughafen in den Zug steigen, in 15 Minuten ins Zentrum von Manama düsen oder mit der Bahn weiter nach Doha fahren. Zum anderen erleben Sie ein Gefühl der Veränderung: Wer hier ankommt, erlebt ein Land, das sein Gesicht verändert. Selbst Touristen könnten die neuen Schnellstraßen bemerken, die durch die Vororte führen, oder die Rede vom Damm, der ostwärts nach Katar führt. Das vermittelt einen Kontext: Bahrain ist klein, aber die Ambitionen sind groß.
Auch jenseits der Zukunftsprojekte ist Bahrains Straßennetz heute umfangreich und deutlich besser ausgebaut als vor 60 Jahren. Wer das Land mit dem Auto bereist, stellt fest, dass die wichtigsten Städte und Gemeinden durch breite Autobahnen miteinander verbunden sind, deren arabische Namen ihre jeweilige Bauzeit widerspiegeln. In der Innenstadt Manamas ist die Isa al-Kabeer Avenue eine der ältesten Ringstraßen. Sie wurde in den 1930er Jahren im Zuge der Modernisierung der Hauptstadt erbaut und verläuft U-förmig um die Nordseite der Altstadt. In den 1960er Jahren kam die Exhibition Avenue als Nord-Süd-Korridor durch Manamas östliche Viertel hinzu (sie verlief früher am Messegelände vorbei). In den 1980er Jahren kam dann der Al Fateh Highway hinzu, eine moderne mehrspurige Straße, die westlich der Stadt verläuft und schließlich Teil des Rings wurde. Jede Straße hat ihre eigene Geschichte, doch heute bilden sie ein vernetztes Netz, sodass selbst eine kleine Insel wie Bahrain über ein überraschend robustes Autobahnnetz verfügt.
Tatsächlich sind die Inseln Bahrains (es gibt rund 30, aber nur 4 sind bewohnt) gut durch Brücken miteinander verbunden. Neben den bereits erwähnten Dammwegen sind auch kleinere Felsvorsprünge miteinander verbunden. Die Amwaj-Inseln beispielsweise – eine Ansammlung künstlicher Inseln nördlich von Muharraq – sind durch eine niedrige Brücke mit dem Festland verbunden, sodass die Bewohner den Flughafen in wenigen Minuten erreichen können. Im Westen verbinden mehrere schmale Dammwege die Insel Bahrain mit Umm an-Nasan (das die Dammbrücke trägt) und mit der Insel Hawar (zwischen Bahrain und Katar). Diese kleineren Brücken sind nicht prächtiger als der Damm, doch verbinden sie den Archipel auf unauffällige Weise miteinander. Beim Befahren eines dieser Dammwege hat man das Gefühl, dass Bahrain Stück für Stück über das Meer hinausgewachsen ist. Wo die Menschen früher Boote zwischen den Dörfern zu Wasser ließen, unterhalten sie sich heute beim Frühstück im Auto, während Möwen über ihnen kreisen.
Die Breite von Bahrains Straßen wurde schon früh deutlich. Nach der Entdeckung des Öls wurden selbst unbefestigte Pisten umgehend zu Autobahnen ausgebaut. Die Öleinnahmen förderten die Verbindungen zwischen den Städten, sodass man in den 1970er Jahren vom Souk-Viertel Manamas über eine gut ausgebaute Autobahn in das einst abgelegene Dorf Riffa im Süden fahren konnte. Dörfer wie Sanabis und Duraz (in der zentralwestlichen Ebene) wurden zu Vororten entlang dieser Straßen. Viele Wege aus der Zeit vor dem Ölanbau wurden lediglich verbreitert und modernisiert. Tatsächlich erkennt man ältere Straßen noch heute an den knorrigen Dattelpalmen, die sie säumen – einst gewundene Pfade durch Oasenhaine, heute sanft geschwungene Stadtstraßen.
Heute beträgt die Gesamtlänge der Straßen Bahrains über 4.000 km, die meisten davon asphaltiert – eine beeindruckende Zahl für ein Land mit einer Fläche von nur 780 km². Natürlich wurde in Bahrain 1967 vom Links- auf den Rechtsverkehr umgestellt, was die Überarbeitung vieler Verkehrsschilder und sogar einiger Busdesigns erforderte. Für den heutigen Besucher ist diese Änderung jedoch nicht mehr als eine historische Fußnote. Mit dem Auto ist das Fahren auf der Insel ganz selbstverständlich geworden: Es gibt zahlreiche Kreisverkehre, auf Autobahnen Radarkameras und Tankstellen.
Das Fahren auf Bahrains Straßen offenbart auch etwas über das Stadtleben. Nach Sonnenuntergang kann man beispielsweise sehen, wie Dörfer wie Manama, Juffair oder Riffa weitläufige Vororte gebildet haben, die über diese Autobahnen erreichbar sind. Auf dem Sheikh Khalifa Highway (der Straße nach Muharraq vom Shaikh Khalifa Causeway) passiert man Sh. Hamad Town und A'ali – beide Städte sind von Straßenlaternen erleuchtet und entlang der Hauptstraße von Geschäften gesäumt. Selbst an Winterabenden fließt der Verkehr stetig, da die Menschen von der Arbeit nach Hause fahren. Das zeigt, dass Bahrain kein verschlafenes Kaff, sondern eine dicht besiedelte Insel ist.
Um diese Dichte zu bewältigen, werden derzeit moderne Ringautobahnen gebaut. Eine neue Umgehungsstraße (auch „Northern City Ring“ oder „Bypass“ genannt) soll den Verkehr um Manama herumführen, ohne das Stadtzentrum zu verstopfen. Wer jetzt zufällig ein Taxi in die nördlichen Vororte nimmt, sieht die neuen Überführungen und Rampen in die Höhe ragen. Sobald die Stadt fertig ist, wird der Effekt wie ein engerer Gürtel um die Stadt sein: Stadtbewohner sollten 10 bis 15 Minuten weniger brauchen, um von West nach Ost zu gelangen.
Zum Schluss noch ein Hinweis auf die Hafenseite: Die Dammwege verbinden nicht nur das Land, sondern auch die Industrie. Überquert man den Sitra Causeway in das Industriegebiet von Sitra, gelangt man in Bahrains Fabrik- und Lagerhauszone. Unten an dieser Straße liegt die Ölraffinerie Bapco (deren Produkte allerdings hauptsächlich über eine Pipeline aus Saudi-Arabien und nicht per Schiff geliefert werden). In der Nähe befinden sich die Güterbahnhöfe des Hafens Mina Salman. Auf der Muharraq-Seite führen die Dammwege direkt zu den Parkplätzen des internationalen Flughafens von Bahrain. In gewisser Weise sind Bahrains Straßen zu einem Netzwerk aus Flughäfen, Häfen und Städten geworden. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt – über den brandneuen Shaikh Isa Causeway, eine erst vor wenigen Jahren fertiggestellte fünfspurige Brücke – ist so glatt und gerade, dass viele ankommende Reisende kaum merken, dass sie Wasser überquert haben; nur die Werbetafeln und die Architektur Manamas verraten, dass sie sich auf Inselboden und nicht auf Sanddünen befinden.
Wenn Bahrain das „Tor“ zum Golf zu Lande und in der Luft ist, dann ist der Hafen Mina Salman das Tor zum Meer. Der nach Bahrains ehemaligem Emir Salman bin Hamad Al Khalifa I. benannte Hafen liegt an der Nordostküste der Insel Bahrain, im Herzen von Groß-Manama. Er wurde 1962 in seiner modernen Form eröffnet, obwohl der natürliche Hafen hier schon seit Jahrhunderten genutzt wird. Heute ist Mina Salman der wichtigste Seehafen des Inselkönigreichs für Stückgut, Containergüter (in geringerem Umfang als der Hafen Khalifa Bin Salman, aber dennoch bedeutend) und eine Vielzahl von Logistikdienstleistungen.
Vom Golf aus steuern Schiffe, die in Bahrains Gewässer einlaufen, die lange Ostküste an. Nähert man sich im Morgen- oder Abendgrauen, erblickt man die von schlanken Türmen gekrönte Skyline Manamas. Der Kanal lenkt die Schiffe nach Nordwesten in Richtung der Wellenbrecher von Mina Salman. Oftmals stehen Schlepper bereit, um die größten Schiffe an den langen Kai zu lotsen. Am Dock herrscht geschäftige Atmosphäre: Kräne und Gabelstapler bewegen sich stetig, Container stapeln sich ordentlich in Reihen, und der Geruch von Seeluft vermischt sich mit dem von Treibstoff und Stahl. Für Seeleute und Hafenbesatzungen ist Mina Salman Alltag, doch für einen Neuankömmling mag es sich anfühlen, als betrete man einen maritimen Handelsknotenpunkt, der in der Zeit stehen geblieben und doch voller Geschäftigkeit ist.
Mina Salman ist rund um die Uhr in Betrieb und schlägt laut dem letzten vollständigen Bericht jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen Fracht um. Der Hafen verfügt über 15 Liegeplätze für große Massengutfrachter, Stückgutschiffe und Containerschiffe. Der ganzjährige Umschlag umfasst eine erstaunliche Vielfalt: von Vieh- und Getreidetransportern über Tanker, die Schiffstreibstoff entladen, bis hin zu Containerschiffen, die Bahrains Märkte mit Autos, Haushaltsgeräten oder Lebensmitteln beliefern. In den 2010er Jahren legten jährlich über 3.200 Handelsschiffe in Mina Salman an. Hafenstatistiken geben Güter oft in TEU (Twenty-foot Equivalent Units, 20-Fuß-Standardcontainer) an, und das jährliche Volumen von Mina Salman dürfte einige Hunderttausend TEU betragen, was seine Rolle als mittelgroßer Hafen widerspiegelt. (Im Vergleich: Die Häfen des benachbarten Dubai schlagen mehrere zehn Millionen TEU um. Der Hafen von Bahrain ist zwar deutlich kleiner, passt aber zur Wirtschaftsgröße.)
Ein einzigartiger Aspekt von Mina Salman ist sein Schwerpunkt auf lokale Arbeitskräfte und Dienstleistungen. GlobalSecurity weist darauf hin, dass es „der einzige Containerterminal im Nahen Osten ist, der vollständig von lokalem (bahrainischem) Personal betrieben wird“. Darin spiegelt sich eine bewusste Politik wider: Anstatt sich auf ausländische Hafenarbeiter zu verlassen, hat Bahrain in die Ausbildung seiner eigenen Seeleute investiert. Im Containerlager sieht man überwiegend bahrainische Namen auf Warnwesten, beim Lenken von Gabelstaplern oder beim Umherlaufen zwischen Frachtkisten. Viele führen dies auf Effizienz und Stolz zurück: Die Hafenarbeiter kennen den Hafen in- und auswendig, und die Fluktuation ist gering. Außerdem haben bahrainische Häfen traditionell ihre Stärken im Umschlag mechanischer Ladung (Schwergüter, Fahrzeuge) und Massengut (wie Stahlrollen oder Bewehrungsstahl für die Bauindustrie) ausgespielt. Der Ausbau der Technologie (moderne Kräne und automatisierte Systeme) hat die Kapazität des Hafens weiter erhöht.
Infrastrukturell ist Mina Salman ein natürlicher Hafen. In den 1950er Jahren, lange vor der Eröffnung des Terminals, baggerten die Behörden Zufahrtskanäle aus, damit große Schiffe anlegen konnten. Zwischen 1956 und 1962 wurden fünf Tiefwasserliegeplätze gebaut, um die erste Generation von Ölschiffen aufzunehmen. Später wurden diese auf die heutigen 15 Liegeplätze erweitert. Der Hafen erstreckt sich über ein 0,8 Quadratkilometer (80 Hektar) großes Gebiet, das mit einem sicheren Tor eingezäunt ist. Wer am Kai entlangfährt, sieht mindestens ein halbes Dutzend Liegeplätze gleichzeitig. Die Logistikzentren und Lagerhallen des Hafens erstrecken sich etwa einen weiteren halben Kilometer landeinwärts und führen in Richtung Manamas Stadtrand.
Zu den Reedereien, die Mina Salman bedienen, gehören globale Giganten: Containerallianzen wie MSC und Maersk legen hier ebenso an wie Massengut- und Stückgutunternehmen. Angesichts der hohen Autoimporte Bahrains legen regelmäßig RoRo-Schiffe an, um Autos und Lastwagen zu laden und zu entladen. Öltanker legen an speziellen Anlegestellen des benachbarten Industriehafens (Sitra oder Offshore) an – nicht in Mina Salman selbst –, aber auch Bunkerbrennstoffschiffe legen häufig an, um ihre Tanks zu füllen. Bahrain ist tatsächlich ein regionaler Bunkerbrennstofflieferant. Ein namhaftes Unternehmen, die Ayoub Janahi & Sons Company (AJSCO), hat ihren Hauptsitz in der Region Mina Salman; das Unternehmen betreibt eine Flotte von Tankschiffen, die Schiffe vor Anker oder im Dock mit Schiffsdiesel versorgen und außerdem Offshore-Bauarbeiten unterstützen.
Die Umgebung von Mina Salman ist ein Zentrum der Logistik und Industrie. Direkt neben dem Hafen liegt das Industriegebiet Mina Salman, ein Labyrinth aus Hallen, Werften und Kühlhäusern. Hier werden Waren verarbeitet oder gelagert. Lokale Unternehmen bieten hier alles von der Containerreparatur bis zur Spedition an. Der Großteil der im Hafen ankommenden Fracht – importierte Lebensmittel, Elektronik, Ersatzteile – wird schließlich per Lkw über die Autobahnen abtransportiert. Der Hafen liegt nur etwa drei Kilometer von Manamas Innenstadt entfernt (wenn auch durch einige Wohnviertel getrennt). Verlassen die Lkw den Hafen, erreichen sie den Flughafen in weniger als 15 Minuten oder fahren Richtung Süden auf der Autobahn Richtung Riffa und weiter.
Eine relativ neue Entwicklung macht Mina Salman noch attraktiver: die Anbindung an den Flughafen Bahrains über einen See-Luft-Hub. 2021 kündigte APM Terminals (der Betreiber des Hafens Khalifa Bin Salman) ein Zollfreilager an, das Flughafen und Hafen verbindet. Dies ermöglicht Unternehmen einen schnellen Güterumschlag zwischen See- und Luftwegen. So kann beispielsweise ein Arzneimittelimport per Flugzeug am Flughafen Bahrain eintreffen und per Lkw innerhalb von zwei Stunden mit beschleunigter Zollabfertigung wenige Kilometer zum Hafen transportiert werden, um dort auf ein Anschlussschiff zu treffen. Für ein kleines Land ist es ein Wettbewerbsvorteil, Fracht innerhalb von Tagen statt Wochen umschlagen zu können. Und Mina Salman ist als „alter Hafen“ aufgrund seiner Lage direkt am Flughafen in dieses Netzwerk eingebunden.
Bei einem Besuch in Mina Salman fällt auch optisch einiges an Geschichte auf. Gleich gegenüber, westlich vom Wasser, liegt der Miniaturhafen von Manama. Manchmal sieht man lange hölzerne Dhaus (traditionelle arabische Segelschiffe), die am Strand nahe den alten Festungen repariert werden. Sie sind Relikte aus Bahrains Perlenfischerei-Vergangenheit. Der Kontrast ist frappierend: Vor nicht einmal einem Jahrhundert befuhren die Bahrainer diese Gewässer in Ruderbooten. Heute stellen Containerschiffe diese Dhaus in den Schatten. Sogar die Beschilderung des Hafens bewahrt alte Namen: Hinweise auf Viertel wie Barakat (ein einst für Perlenhändler berühmtes Viertel) oder Suq al-Jadid (das alte Marktviertel) erinnern daran, dass der Handel hier uralt ist, auch wenn die Fracht inzwischen von Perlenaustern zu Computerchips gewechselt hat.
Auch Mina Salman hat eine kleine, aber stabile Kreuzfahrtsaison. Obwohl Bahrain kein beliebtes Kreuzfahrtziel ist, legen einige Kreuzfahrtschiffe aus dem Arabischen Golf hier an. Die Passagiere steigen in Busse um, die sie zum Fort von Bahrain oder zu Einkaufszentren bringen. Dies ist eine sanfte Art der Einreise nach Bahrain – die Pässe werden an Bord kontrolliert, doch am Dock angekommen, ist der Anblick immer noch fremd. Für diese Reisenden ist der Hafen von Bahrain der erste Eindruck: Hoffentlich sagen die gepflegten Gehwege, die geordnete Zollschlange und das Lächeln eines bahrainischen Beamten etwas Positives über das Land aus. (Ein einheimischer Beobachter erwähnt, dass Kreuzfahrtpassagiere oft die Sauberkeit des Hafens im Vergleich zu größeren Häfen in der Nähe hervorheben.)
Abschließend kann man über Mina Salman nicht sprechen, ohne festzustellen, dass er mittlerweile allmählich vom neueren Khalifa Bin Salman Port in Hidd (im Süden) in den Schatten gestellt wird. Der Khalifa Port wurde 2009 auf einem größeren, neu gewonnenen Gebiet eröffnet und hat einen Großteil der Containerabfertigung übernommen. Das bedeutet, dass die riesigen 18.000-TEU-Kolosse Mina Salman nicht mehr so häufig zu Gesicht bekommen wie früher. Mina Salman ist jedoch nach wie vor mit Stückgut und Inlandsverkehr beschäftigt (beispielsweise der Wiederauffüllung lokaler Inseln, Spezialschiffen und regionalen Gütern). Zudem beherbergt er den Zollkontrollpunkt für das Passagierfährterminal in Manama und einen kleineren Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe. Tatsächlich hat sich Mina Salman von Bahrains wichtigstem Frachthafen zu einem ergänzenden Mehrzweckterminal entwickelt.
Was bedeutet das alles für einen Besucher? Wer mit dem Auto oder Bus unterwegs ist und nachts zufällig über den Damm blickt, sieht Mina Salman im Scheinwerferlicht und eine Reihe blinkender Kräne. Aus der Nähe riecht man Dieselabgase und salzige Luft, während Lastwagen hin und her rumpeln. Passagiere aus Riad erinnern sich vielleicht an die Busfahrt und denken daran, dass manche an Manamas großer Union Cooperative Mall endeten, während Flugreisende den Hafen beim Landeanflug vielleicht aus der Luft erblicken. In jedem Fall erinnert Mina Salman daran, dass Bahrain eine Insel mit bedeutender Bedeutung für den Golfhandel ist. Auch wenn neuere Anlagen entstehen, ist in diesem Hafen das Summen der Schiffe spürbar – und das Wissen, dass Bahrain lange vor Flugzeugen und Autobahnen seine Tore der Welt per Schiff öffnete.
Bahrains Zugangspunkte wurden sowohl von Glück als auch von Weitsicht geprägt. Ein Flughafen, der alten Charme mit neuer Größe verbindet; ein Damm, auf dem Saudis und Bahrainer Routen teilen; Straßen, die sich an Küsten entlangschmiegen und Meere überspannen; und Häfen, die Händler willkommen heißen – all das erzählt einen Teil der Verkehrsgeschichte Bahrains. Für Reisende bedeutet dies heute die Wahl: Sie können mit Gulf Air aus Europa einfliegen, sich in den Mittagsverkehr eines quirligen Busses aus Al-Khobar einklinken oder gemütlich im eigenen Auto unter den Sternen über den Golf gleiten. In jedem Szenario ist der Weg das Ziel: Bahrains Infrastruktur selbst ist eine Einladung, das Königreich zu verstehen und zeigt, wie eine kleine Nation mit ihren riesigen Nachbarn Schritt hält, indem sie große Brücken baut, buchstäblich und im übertragenen Sinne, Meile für Meile.
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