Lissabon ist eine Stadt an der portugiesischen Küste, die gekonnt moderne Ideen mit dem Charme der alten Welt verbindet. Lissabon ist ein Weltzentrum der Straßenkunst, obwohl…
Manama, die Hauptstadt Bahrains, entfaltet sich wie ein lebendiges Palimpsest, in dem sich uralte Geschichte mit modernen Hochhaus-Skylines und der stillen Beständigkeit einer Wüste verwebt. Als größte Stadt Bahrains (in der etwa ein Fünftel der Bevölkerung des Königreichs lebt) liegt Manama an der nordöstlichen Spitze der Insel Bahrain im Persischen Golf. Die Stadt wurde erstmals um 1345 n. Chr. erwähnt und ging durch portugiesische und persische Hände, bevor die herrschende Dynastie der Al Khalifa 1783 die Kontrolle übernahm. Jahrhundertelang drehte sich ihre Wirtschaft um Perlenfischerei, Fischerei, Bootsbau und Handel. Die Entdeckung des Öls im Jahr 1932 beschleunigte Manamas Wandlung zu einem Finanz- und Handelszentrum, doch viele Schichten seiner Vergangenheit sind noch sichtbar. Von den verräterischen Ruinen der Dilmun-Tempel und Moscheen aus der islamischen Zeit bis hin zu stattlichen Kaufmannshäusern und geschäftigen Souks enthüllen Manamas wichtigste Sehenswürdigkeiten eine Stadt, die vom maritimen Austausch und kulturellen Begegnungen geprägt ist.
Perched atop an ancient mound, Qal’at al-Bahrain (Bahrain Fort) bears a UNESCO World Heritage plaque marking it as the Ancient Harbour and Capital of Dilmun. This fort complex crowns a 4,000-year-old tell — an artificial mound built by successive settlers since about 2300 BC. Archaeologists have unearthed houses, workshops, temples and harbor facilities from the Bronze Age up through the early Islamic period. These finds attest to Bahrain’s role as the capital of Dilmun, the famed trading civilization of the Gulf (often mentioned in Sumerian legend). Although only about 25% of the site has been excavated, the recovered remains are extraordinary. A Portuguese fortress (built in 1521) caps the summit, but below its walls lie layers of stone houses, ovens and streets dating back thousands of years. The UNESCO dossier notes that Qal’at al-Bahrain’s 300×600 m site holds “the richest remains inventoried of [the Dilmun] civilization”. Its museum and reconstructed sections allow visitors to trace the city’s transformation: from a Dilmun port town, through Hellenistic and Islamic eras, to a fortified gateway under colonial powers. In essence, Bahrain Fort offers a concentrated microcosm of Manama’s millennia-long history.
Jenseits der großen Festung bewahrt Manama zahlreiche Wahrzeichen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, als Bahrains Perlenhandel und -handel florierten. Beispielsweise ist das Bin Matar House im Herzen der Altstadt ein schönes Hofhaus, das um 1905 von einem führenden Perlenhändler erbaut wurde. Seine zweistöckigen Korallensteinmauern und geschnitzten Holzdetails erinnern an die traditionelle Golfarchitektur. In seiner Blütezeit beherbergte es Händler aus Indien, dem Golf und sogar Europa, darunter 1911 den Juwelier Jacques Cartier. Nahezu originalgetreu restauriert, dient es heute als Kulturzentrum im UNESCO-Gebiet Pearling Path und bewahrt zeitgenössische Möbel und Kunsthandwerk.
Ein weiterer prächtiger Kaufmannssitz liegt gleich hinter dem Damm auf der Insel Muharraq. Das Siyadi (Seyadi) House ist ein Komplex aus dem späten 19. Jahrhundert, der für den Perlenmagnaten Abdullah bin Isa Siyadi erbaut wurde. Mit seinem stuckverzierten Innenhof, dem separaten Madschlis (Gästesaal) und der Moschee ist es ein typisches Beispiel für traditionelles Golf-Design. Die Siyadi-Moschee selbst – deren ursprüngliche Schenkung auf das Jahr 1865 datiert – ist die älteste noch erhaltene Moschee in Muharraq und wird noch immer von Gläubigen genutzt. (Heute ist das Siyadi House ein Privathaus für Nachkommen der Familie, aber die Moschee und der Madschlis sind für Besucher zugänglich.) Das Siyadi House ist zusammen mit den benachbarten Perlenhandelsbüros und -lagern Teil des UNESCO-anerkannten Perlenpfads, der Bahrains jahrhundertealte Perlentauchtradition ehrt.
Bemerkenswert sind auch Manamas religiöse Gebäude. Die Al-Fateh-Moschee (fertiggestellt 1988) ist mit 6.500 m² die größte in Bahrain und bietet Platz für rund 7.000 Gläubige. Benannt nach Ahmed al-Fatih (dem barmakidischen Offizier, der Bahrain 1345 eroberte), wurde sie von Scheich Isa bin Salman Al Khalifa am Vorabend der modernen Nation in Auftrag gegeben. Ihre riesige Gebetshalle (ungefähr so groß wie drei Tennisplätze) wird von einer 54 Tonnen schweren Fiberglaskuppel gekrönt – damals die größte ihrer Art der Welt. Der Innenraum ist mit italienischem Marmor und sanft gefärbten Fliesen verkleidet, ein Kronleuchter aus österreichischem Kristall – Details, die Bahrains Mischung globaler Handwerkskunst widerspiegeln. (Nichtmuslimische Besucher können die Moschee außerhalb der Gebetszeiten besichtigen, sodass Al-Fateh die Gelegenheit bietet, islamische Architektur aus nächster Nähe zu bewundern.) In der Nähe befindet sich Bayt al-Qur'an (Haus des Korans), ein moderner Komplex, der eine der wertvollsten Sammlungen Koranmanuskripte der Welt beherbergt. Sein Äußeres – ein blasses geometrisches Design, das an eine Moschee aus dem 12. Jahrhundert erinnert – öffnet sich zu einem Museum mit zehn Ausstellungshallen und einer Bibliothek mit Buntglaskuppel. Hier sind die gedruckten und handkopierten Korane ein Highlight, doch das Gebäude selbst, neben einer kleinen Moschee und Schule gelegen, verkörpert Bahrains jüngste Bemühungen, religiöse Gelehrsamkeit und Kunst zu würdigen.
Auch das Bahrain National Museum in Manama vermittelt im großen Stil das kulturelle Erbe der Inseln. Das 1988 von Scheich Isa Al Khalifa eröffnete Museum mit seiner markanten weißen Travertinfassade und den zweiflügeligen Hallen befindet sich auf einer künstlichen Halbinsel gegenüber von Muharraq. Die von den dänischen Architekten Krohn & Hartvig Rasmussen entworfenen, verbundenen Gebäude umfassen insgesamt etwa 20.000 m² und beherbergen Dauerausstellungen, Hallen für Wechselausstellungen und Bildungseinrichtungen. Im Inneren zeichnen die kuratierten Hallen sechs Jahrtausende der Geschichte Bahrains nach: von neolithischen Gräbern und Dilmun-Artefakten aus der Bronzezeit über die hellenistische Tylos-Ära bis hin zur Ankunft des Islam. Es gibt Abteilungen zu traditionellem Handwerk, dem täglichen Leben und dem Erbe handschriftlicher Überlieferungen, wodurch das Museum zu einer Stätte des kollektiven Gedächtnisses der Nation wird. Für einen Besucher ist ein Gang durch diese Hallen wie eine Reise durch die bahrainische Zeit – jedes Exponat unterstreicht, wie Geographie, Religion und Handel die Identität Manamas geprägt haben.
Schon vor Manamas mittelalterlichen Chroniken erinnert die Landschaft außerhalb der Stadt an Bahrains Ruhm in der Bronzezeit. Die Barbar-Tempel (nur 25 km nördlich von Manama) bestehen aus aufeinanderfolgenden Ruinen einer Masse von Kalksteinstufen und Schreinen. Seit 1954 haben Archäologen mindestens drei übereinander gebaute Tempelphasen (ca. 3000–2000 v. Chr.) freigelegt. Diese der Göttin Inzak geweihten Tempel besitzen riesige Kalksteinaltäre und Opfergruben. Obwohl heute nur noch die Fundamente erhalten sind, vermittelt ihre Größe (Steine über 1 m Durchmesser) ein Gefühl ritueller Dramatik. Wie ein Autor bemerkte, umfassen die Schichten von Barbar „einen Zeitraum von etwa 600 bis 800 Jahren“, was darauf hindeutet, dass es sich um eine wichtige, ununterbrochen verehrte Kultstätte in Dilmun handelte. Besucher können in einen ausgegrabenen Brunnen aus behauenen Blöcken blicken, in dem sich einst Priester zu Zeremonien versammelt haben könnten. Das Dorf oberhalb von Barbar ist noch immer ruhig und das Gelände ist nicht eingezäunt, was einen heiteren Kontrast zum städtischen Treiben Manamas bietet.
Weiter westlich befindet sich der Al-Adhbah-Tempel (oft auch Ad-Diraz-Tempel genannt). Ausgrabungen im Jahr 2019 legten diesen kleineren, aber ungewöhnlich kunstvollen Dilmun-Tempel frei, der vorläufig auf das frühe 2. Jahrtausend v. Chr. datiert wird. Sein Tor und seine Säulenfragmente unterscheiden sich sowohl vom mesopotamischen Stil als auch von den Beispielen aus Barbar, was auf lokale Innovation hindeutet. So fanden Archäologen beispielsweise eine markante Säulenbasis mit drei auskragenden Armen, was auf eine dreibeinige Sockelform hindeutet, die anderswo am Golf fehlt. Vor Ort gefundene Tonscherben und Siegel bestätigen seine religiöse Nutzung. Heute ist die Stätte von Ad-Diraz durch eine niedrige Steinplattform inmitten von Dattelpalmenhainen gekennzeichnet, die optisch noch nicht spektakulär wirkt, aber auf ein weitläufiges Kultgelände hindeutet. Zusammen mit Barbar unterstreichen diese Dilmun-Tempel, dass die flache Ebene Bahrains einst lebendige heilige Landschaften beherbergte – weit entfernt vom heutigen Verkehr.
In der späten islamischen Zeit gab es in den Vororten Manamas ein weiteres Wahrzeichen: die Al-Khamis-Moschee, eine der ältesten in der Region. Die Ruinen dieser Moschee liegen im Süden Manamas (der Name „al-Khamis“ bedeutet „Donnerstag“ und bezieht sich auf einen Markttag) in einem modernen Vorort. Archäologen haben zwei Moscheephasen identifiziert: eine, die möglicherweise 717 n. Chr. unter den Umayyaden erbaut wurde, und eine größere, die um 1058 n. Chr. errichtet wurde. Die früheren Moscheen waren einfach, aber das Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert zeigt kunstvoll behauene Steine und gemeißelte kufische Inschriften – ein Beweis für die Schirmherrschaft der Qaramita (Karmaten)-Dynastie. Heute können Besucher teilweise ausgegrabene Mauern und die Sockel des Zwillingsminaretts der Karmaten-Moschee sehen. Obwohl dieser Trümmerrest nicht aktiv genutzt wird, ist er eine greifbare Verbindung zu Bahrains früher islamischer Zeit. Es erinnert uns daran, dass es in den Außenbezirken Manamas bereits im 10. Jahrhundert Gemeinden gab, die groß genug waren, um monumentale Gemeindemoscheen zu errichten.
Manamas historisches Gewebe besteht nicht nur aus Steinen, sondern auch aus Kunsthandwerk, das noch immer von den Inselgemeinschaften ausgeübt wird. Südlich der Stadt liegt das Dorf Bani Jamra, das für seine handgewebten Textilien berühmt ist. Im 19. Jahrhundert wurde Bani Jamra zu Bahrains Zentrum der Baumwollweberei. In seinen Häusern standen Webstühle, an denen bunte Stoffe und bestickte Kleidungsstücke hergestellt wurden. Wohlhabende Händler verbreiteten den Stoff über den Golf und machten ihn zu einem lokalen Grundnahrungsmittel. Selbst als das Öl das Leben veränderte, bewahrten die Kunsthandwerker von Bani Jamra ihr Können. Heute werden diese Techniken in Webwerkstätten und der Textilfabrik von Bani Jamra präsentiert. Besucher können immer noch Handwerkern beim Weben von Mal‘e-Stoffen auf traditionellen Stehwebstühlen zusehen (und manchmal handbestickte Seidenschals kaufen). Die nahegelegene Textilfabrik von Bahrain, deren Bauweise von Behausungen aus Palmwedeln inspiriert ist, bietet Platz für Webvorführungen und -kurse. Diese Kontinuität des Handwerks unterstreicht, wie die ländlichen Dörfer Bahrains in die Kultur Manamas einfließen: In den Geschäften der Stadt werden Bani-Jamra-Stoffe oft als traditionelle Souvenirs angeboten, wodurch das Handwerk am Leben erhalten wird.
Östlich von Manama liegt A'ali, das Zentrum der Töpferei der Insel. Über zwei Jahrtausende lang (sogar schon zu Dilmuns Zeiten) wurde aus bahrainischem rotem Ton Krüge, Lampen und Grabsteine geformt – ein Erbe, das durch moderne Töpfereien wiederbelebt wurde. In A'alis Ateliers werden lokale Tonerde und Brunnenwasser gemischt, um Töpfe auf fußbetriebenen Töpferscheiben nach jahrhundertealten Brennofentechniken zu brennen. Einem Töpfermeister in A'ali bei der Arbeit zuzusehen, ist wie die Gegenwart der Vergangenheit: Er hockt auf einer eingelassenen Bank, tritt mit nacktem Fuß in die Pedale der Töpferscheibe, formt Ton von Hand und lädt das Gefäß anschließend in einen holzbefeuerten Lehmofen. Jede Werkstatt hier stellt jede erdenkliche Gebrauchsform aus – Schalen, Laternen, palmenförmige Krüge – wie in einem lebendigen Museum der Handwerkskunst. Obwohl viele Keramiken heute auf dem Weltmarkt verkauft werden, bleibt A'ali das Herz der bahrainischen Töpferei. Sogar das Bahrain National Museum zeigt bronzezeitliche Scherben aus nahegelegenen Gräbern, die bezeugen, dass dieses Handwerk seit Jahrtausenden überdauert.
Schließlich darf die Perlen- und Perlenfischereiroute, die Bahrain einst mit den globalen Luxusmärkten verband, in der Kulturgeschichte Manamas nicht fehlen. Jahrhunderte vor dem Öl waren es die natürlichen Perlen aus Austern rund um Bahrain, die Bahrain reich machten. In den wohlhabenderen Stadtvierteln Muharraq und Manama finden sich noch heute Kaufmannsvillen und Moscheen, die mit der Perlenfischerei in Verbindung stehen. 2012 wurde die Stätte „Bahrains Perlenfischerei, Zeugnis einer Inselwirtschaft“ von der UNESCO in die Liste aufgenommen: Sie umfasst siebzehn Gebäude in Muharraq, drei Austernbänke vor der Küste und die Festung Qal'at Bu Mahir an der Südspitze Muharraqs. Zusammen stellen sie die letzte intakte Kulturlandschaft der einst dominierenden Perlenfischerei dar. Wie die UNESCO feststellt, prägte Bahrains Perlenfischerei-Ära (etwa vom 2. Jahrhundert n. Chr. bis ins frühe 20. Jahrhundert) die „wirtschaftliche und kulturelle Identität“ der Insel. Das moderne Manama würdigt dieses Erbe durch Museen (im Bahrain National Museum und im Beit Al Quran) und den Pearling Path-Wanderweg, wo restaurierte Stätten die letzten Tauchgänge, Marktstände und Zollhäuser dieser Ära nachzeichnen.
Inmitten von Geschichte und Handwerk bleibt Manama eine lebendige Stadt. Kein Ort verkörpert ihr geselliges Wesen so gut wie Bab Al Bahrain und der Manama Souk. Der Torbogen von Bab Al Bahrain („Tor von Bahrain“) wurde 1949 vom britischen Berater Charles Belgrave erbaut und markiert den historischen Eingang zum alten Markt. Auf dem Platz und in den Gassen dahinter feilbieten Händler noch immer Goldschmuck, Gewürze, Textilien, Parfüms und Kunsthandwerk – eine Erinnerung an die Handelswurzeln der Stadt. Ein Reiseschriftsteller beschrieb den Souk als „ein Labyrinth enger Gassen voller Waren aller Art“, wo man der Legende nach „alles von der Stecknadel bis zum Goldbarren“ finden kann. Tatsächlich findet man hinter jeder Ecke Datteln und Nüsse in Säcken, Stoffballen, Kaffeebohnen in Säcken und Parfüms in Bündeln unter Neonschildern. Moderne Geschäfte und Cafés haben sich eingeschlichen, doch der Souk hat sich das altmodische Treiben (ohne dieses klischeehafte Wort zu verwenden) mit seinen Feilschen und Weihrauchdüften bewahrt. Architektonisch zeigen die Gassen die verschiedenen Schichten: Einige Backsteinkioske mit Arkaden stammen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, andere sind jüngeren Datums.
Manamas Geschäftsleben erstreckt sich auch auf Sanabis, den alten Vorort nordwestlich von Bab Al Bahrain. Einst ein Fischer- und Perlenfischerdorf der Baharna-Familien, ist Sanabis heute für seine Geschäfte und Moscheen bekannt. Lorimers Ortsverzeichnis von 1908 berichtete, dass Baharna in Sanabis Bootsbau und Perlenfischerei betrieben, doch heute säumen Einkaufszentren und Hochhäuser die Straßen. Einzigartig ist, dass Sanabis inmitten der Souk-Gassen einen Hindutempel indischen Ursprungs beherbergt (erbaut 1817, Shrinathji geweiht) – eines der ältesten Heiligtümer dieser Art am Golf. Dieser Tempel mit seinen bemalten Elefanten und geschnitzten Säulen zeugt von Bahrains Rolle als multikultureller Hafen. (Heute erinnern sich die indischen und pakistanischen Gemeinden rund um Manama oft an den Tempel und die festlichen öffentlichen Feiern von Sanabis als Teil des lebendigen Stadtbilds Manamas.)
Die Uferpromenade ist ein weiteres Highlight der Stadt. Die Corniche al-Fateh, Manamas wichtigste Strandpromenade, erstreckt sich entlang der Nordostküste und bietet atemberaubende Ausblicke. Sie entstand nach der Entdeckung von Ölvorkommen auf neu gewonnenem Land und ist heute mit Rasenflächen, Dattelpalmen und Springbrunnen geschmückt. Auf der einen Seite blickt man auf den ruhigen Persischen Golf, auf der anderen auf die glitzernden Türme von Manamas Geschäftsviertel. Morgens treffen sich die Menschen in den Cafés an der Corniche zum Kaffee und Shisha; später flanieren Familien und Fotografen stehen Schlange, um die Skyline bei Sonnenuntergang zu fotografieren. Die Corniche wurde als öffentlicher Raum konzipiert, der mit den neuen Uferpromenaden der Region konkurrieren kann, und verläuft direkt am Flughafen und Yachthafen der Stadt vorbei. Auch hier findet man öffentliche Kunst – eine berühmte abstrakte Skulptur eines Segels und eines Fisches würdigt Bahrains maritimes Erbe. Obwohl modern, ist die Anlage Teil des gesellschaftlichen Lebens Manamas geworden und an Feiertagen und freien Wochenenden regelmäßig gut besucht.
Als moderne Metropole ist Manama auch mit beeindruckenden neuen Bauwerken gesegnet. Entlang der Küste und der inneren Bucht stehen glänzende Glastürme und Inseln. Die Zwillingstürme des Bahrain Financial Harbour (Fertigstellung 2007) dominieren eine aufgeschüttete Landzunge nördlich von Bab Al Bahrain. Jeder der 53-stöckigen Türme ragt 260 Meter über den Meeresspiegel und flankiert einen Platz mit Geschäften und Cafés. Unter ihm liegt ein Jachthafen voller Yachten – weit entfernt von den Daus von einst. Obwohl während eines Immobilienbooms erbaut, ist der BFH-Komplex bis heute ein Symbol für Manamas urbane Ambitionen. Neben den Türmen erheben sich das Einkaufszentrum Harbour Gate und die höheren Wohnwolkenkratzer Harbour Heights und bilden ein ultramodernes Viertel auf dem ehemaligen Pier der Stadt. Eine kurze Brücke führt nach Reef Island, einem künstlichen, sichelförmigen Archipel aus Luxuswohnungen, Hotels und Geschäften, das Ende der 2000er Jahre eröffnet wurde. Reef Island, entworfen von britischen Architekten, ähnelt einem tropischen Resort: Freizeiteinrichtungen, Jachthäfen und sogar Sandstrände wurden aus der Lagune geschaffen. Es ist ein Symbol für Bahrains Herausforderung, mit knappem Land umzugehen – es entstehen buchstäblich urbane Inseln im Golf. Doch die Villen und Cafés von Reef ziehen nun Einheimische an, die Entspannung am Meer suchen, und erweitern Manamas Stadtgebiet nahtlos ins Wasser.
Und schließlich steht Manama im Zentrum von Bahrains Sprung auf die Weltbühne durch den Motorsport. Etwa 30 Kilometer südwestlich der Stadt liegt der Bahrain International Circuit (BIC), seit 2004 Austragungsort des jährlichen Formel 1 Grand Prix von Bahrain. Die von Kronprinz Salman bin Hamad als nationales Projekt konzipierte und eigens dafür errichtete Strecke wurde rechtzeitig zum ersten F1-Rennen im Nahen Osten im Jahr 2004 eröffnet. Die 5,4 Kilometer lange Strecke mit atemberaubendem Blick auf die Wüste zog internationale Aufmerksamkeit (und Investitionen) nach Bahrain. Hier finden auch andere Serien statt – Beschleunigungsrennen, GP2/F2, regionale Tourenwagen und Langstreckenveranstaltungen. Die umliegende Parklandschaft und das Fahrerlager sind zu einem eigenen Freizeitgebiet geworden, mit Golfplätzen und einem Motorsportmuseum, das in Planung ist. Für Manama ist die Rennstrecke ein Symbol dafür, wie eine einst von Perlen und Öl geprägte Hauptstadt heute eine globalisierte Identität annimmt: Hochleistungssport unter demselben Namen Bahrain.
BesuchertippsManamas Sehenswürdigkeiten erstrecken sich über ein großes Gebiet. Planen Sie daher für die Anreise ein Taxi oder einen Mietwagen ein (lokale Busse verbinden einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten). Der Bahrain International Circuit liegt weit im Südwesten und ist am besten im Rahmen einer Führung oder nach vorheriger Buchung zu besichtigen. Der Baum des Lebens (in der südlichen Wüste) ist hingegen oft nur mit einem Geländewagen zu erreichen. Die meisten Museen (Bahrain National Museum, Beit al-Qur'an) sind freitags geschlossen. Informieren Sie sich daher über die Öffnungszeiten. Der Souk, Bab Al Bahrain und die Corniche an der Bucht sind in der Innenstadt Manamas gut zu Fuß erreichbar. Alkohol wird in lizenzierten Lokalen (Biergärten entlang der Gulf Road, Hotels) ausgeschenkt, öffentliches Trinken ist jedoch verboten. Bahrains Klima ist von April bis September heiß; im Herbst und Frühling kann man angenehme Abende am Wasser verbringen.
Manama ist heute kein Museumsstück, sondern eine lebendige Stadt. Doch jedes dieser Wahrzeichen – vom Hügel des Bahrain Fort aus dem 4. Jahrtausend bis zur Glasfassade des Finanzhafens – erzählt eine Geschichte. Beim Spaziergang durch Manama spürt man, wie Zeit und Handel die Kulturen in seinen Straßen geprägt haben: Dilmun-Siedler, islamische Kalifen, britische Berater und moderne globale Finanziers haben alle ihre Spuren hinterlassen. Das Ergebnis ist eine Stadt der Kontraste und Kontinuitäten. An einem Tag kann ein Besucher von der Ruhe einer Tempelruine oder dem Lebensbaum im Sand zu den kühlen Marmorhallen der Großen Moschee, den belebten Gassen eines historischen Souks und schließlich zu einem abendlichen Kaffeetrinken an der modernen Corniche vor der Kulisse der Wolkenkratzer gelangen. Manama bietet somit ein reiches, menschliches Bild – einen Ort, an dem sich das Flüstern der Vergangenheit mit dem Rhythmus des gegenwärtigen Lebens vermischt und eine Hauptstadt bildet, die ebenso nachdenklich wie zukunftsorientiert ist.
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