Kultur von Bahrain

Kultur von Bahrain – Bahrain-Reiseführer von Travel S Helper

Bahrains Kultur ist geprägt vom Zusammenspiel eines tief verwurzelten arabisch-islamischen Erbes und einer pragmatischen Offenheit für globale Einflüsse. Seine Inselgeschichte, die alte Dilmun-Zivilisation und die kosmopolitischen Hafentraditionen haben die Bahrainer seit jeher mit vielfältigen Völkern und Ideen in Berührung gebracht. Wie die Encyclopædia Britannica feststellt, beherbergt Bahrain „eine ethnisch und religiös vielfältigere und kosmopolitischere Bevölkerung als andere Golfstaaten“, und seine gesellschaftlichen Bräuche sind zwar konservativ, aber deutlich gemäßigter und entspannter als in den Nachbarländern. Diese Balance aus Tradition und Moderne durchdringt jeden Aspekt des bahrainischen Lebens, von öffentlichen Festen bis hin zur privaten Etikette. Auch wenn sich glänzende Wolkenkratzer und internationale Kunstausstellungen etabliert haben, bemühen sich die Bahrainer gewissenhaft um die Bewahrung lokalen Handwerks, der Poesie und der religiösen Bräuche. Das Ergebnis ist ein kulturelles Mosaik, in dem alte Dilmun-Legenden mit modernen Kunstgalerien koexistieren und in dem sowohl schiitische als auch sunnitische Bräuche eine pluralistische Gesellschaft prägen – wenn auch unvollkommen. Die Geschichte der Kultur Bahrains ist eine Geschichte des beständigen Erbes im Dialog mit dem Wandel, eines Inselstaates, in dem die Cafés voller Geschichten aus der Vergangenheit sind, während gleichzeitig Live-Sportübertragungen und Übertragungen globaler Medien stattfinden.

Religion und Zusammenleben

Der Islam ist die Staatsreligion Bahrains, und das islamische Recht bildet eine wichtige Quelle der Gesetzgebung. Das Königreich ist jedoch seit langem stolz auf seinen interreligiösen Dialog und seine Toleranz. Die Verfassung von 2002 garantiert in Artikel 22 ausdrücklich Gewissensfreiheit und „die Unverletzlichkeit der Religionsausübung“, und Artikel 18 verbietet Diskriminierung aufgrund der Religion. In der Praxis unterstreichen Regierung und Monarchie den Pluralismus Bahrains: Unter König Hamad wurden Institutionen wie das King Hamad Global Centre for Coexistence and Tolerance gegründet, und Bahrain war Gastgeber historischer interreligiöser Veranstaltungen (z. B. des Besuchs von Papst Franziskus im Jahr 2022 und der Teilnahme an einem katholisch-al-Azhar-Forum), um „Koexistenz und Toleranz zu fördern“. Die Bahrainer feiern muslimische Feiertage (Eid al-Fitr, Eid al-Adha und den Geburtstag des Propheten) als Nationalfeste; auch schiitische Gemeinden begehen offen ʿĀshūrā. Gleichzeitig sind religiöse Minderheiten sichtbar: Bahrain hat Kirchen, Hindu- und Sikh-Tempel und sogar eine jüdische Gemeinde – ein Spiegelbild der seit langem bestehenden Traditionen der Dhimmi, Migranten und Auswanderer.

Doch der religiöse Pluralismus in Bahrain ist komplex und unvollkommen. Menschenrechtsbeobachter weisen darauf hin, dass die offizielle Toleranz die ungleiche Realität verschleiert. Die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit berichtet, dass Bahrain „religiösen Minderheiten grundsätzlich Religionsfreiheit gewährt, aber einige schiitische Muslime weiterhin systematisch diskriminiert“. Bahrainische Schiiten beklagen seit Jahrzehnten Hindernisse bei der Stellensuche im öffentlichen Dienst, eingeschränkte politische Vertretung und Beschränkungen beim Moscheebau. Rechtlich ist der Übertritt vom Islam heikel: Obwohl er nicht explizit verboten ist, riskieren Konvertiten aufgrund von sozialem und religiösem Druck den Verlust ihres Erbes und familiärer Bindungen. Bahrains Strafgesetzbuch stellt sogar die „Verspottung der Rituale“ jeder anerkannten Religion unter Strafe. Kurz gesagt: Das Königreich setzt sich öffentlich für interreligiöse Freundschaft ein (von wöchentlichen Dialogkonzilen bis hin zu gemeinsamen Gottesdiensten), setzt jedoch Gesetze durch, die Missionierung oder Islamkritik eindämmen.

Religiöse Demografie Bahrains (Schätzungen 2020–2023)

ReligionProzentsatz der Gesamtbevölkerung
Islam (alle Zweige)≈75–81 %
• Sunnitische Muslime~35–40 % der Bürger (geschätzt)
• Schiitische Muslime~40–45 % der Bürger (geschätzt)
Christianity≈10–12 %
Hinduismus≈6–7 % (hauptsächlich Expatriates)
Andere (Baha'i, Buddhisten, Sikhs, Juden usw.)≈0,2–1 %

Diese Zahlen veranschaulichen die gemischte Zusammensetzung aus Bürgern und Auswanderern in Bahrain. Unter den bahrainischen Staatsbürgern sind fast alle Muslime, die sich etwa gleichmäßig zwischen Schiiten und Sunniten aufteilen (inoffizielle Umfragen deuten dennoch auf eine leichte schiitische Mehrheit hin, obwohl sunnitische Herrscher die Politik dominieren). Ausländische Arbeiter (fast die Hälfte der Bevölkerung) machen fast die doppelte Zahl der Bürger aus. Ungefähr die Hälfte der Auswanderer sind Muslime, die andere Hälfte bringt Religionen wie das Christentum, den Hinduismus und andere mit. Aktuellen Umfragen zufolge machen Muslime etwa 80–81 % der Gesamtbevölkerung aus, Christen etwa 12 %, Hindus 6–7 % und eine geringe Anzahl von Buddhisten, Juden und Anhängern anderer Glaubensrichtungen macht den Rest aus. Diese religiöse Mischung ist zum Teil ein modernes Phänomen: Vor dem Ölreichtum zählten zu Bahrains Händlern und Besuchern Hindus und Juden (Textilhändler aus Persien, Kaufmannsfamilien aus Indien usw.) und sogar Bahai.

Trotz anhaltender konfessioneller Spannungen ist Bahrains religiöse Landschaft für die Golfregion vergleichsweise pluralistisch. Eine kleine, aber historische jüdische Gemeinde konzentriert sich auf eine Synagoge in Manamas Altstadt. Vier Sikh-Gurdwaras und mehrere Hindutempel dienen den Glaubensrichtungen der Auswanderer und spiegeln Bahrains einst große Gujarati- und Punjabi-Bevölkerung wider. Mehrere katholische und protestantische Kirchen heißen philippinische, indische und arabische christliche Auswanderer willkommen. Auch in der offiziellen Kultur hat Bahrain religiöses Erbe hervorgehoben: Die bahrainische Kulturbehörde stellt häufig hinduistische Musik, buddhistische Kunst und islambezogene Artefakte aus. Gleichzeitig bewegen sich die Behörden auf einem schmalen Grat: Nichtmuslime können privat praktizieren, Missionsarbeit unter Muslimen ist jedoch verboten, und Bekehrungsbemühungen werden durch Gesetz und Brauch effektiv verhindert. In den letzten Jahren hat sich die Regierung öffentlich zur „religiösen Harmonie“ bekannt, doch unabhängige Beobachter berichten weiterhin, dass Anhänger der beiden Hauptströmungen des Islam parallel leben.

Demografische Zusammensetzung und religiöse Vielfalt

Die Bevölkerung Bahrains spiegelt Jahrhunderte des Austauschs wider. Die Mehrheit sind Araber (darunter Baharna/Schiiten und Sunniten sowie Stämme wie Al Arab und Huwala), aber auch große Minderheiten persischer (Ajam/Schiiten) und südasiatischer Herkunft prägen die Bevölkerung. Weniger als die Hälfte der 1,7 Millionen Einwohner sind bahrainische Staatsbürger; etwa 54 % (Stand 2020) sind Ausländer. Auswanderer stammen größtenteils aus Südasien (Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka) und anderen arabischen Ländern, angezogen von den Beschäftigungsmöglichkeiten Bahrains. Allein die Inder zählen Schätzungen zufolge über 300.000. Diese Auswanderergemeinschaft bringt viele hinduistische, buddhistische und christliche Gläubige mit sich – beispielsweise stammen große katholische, protestantische und orthodoxe Gemeinden aus den philippinischen und indischen Auswanderergemeinden.

Innerhalb der Bevölkerung fällt die religiöse Demografie auf. Genaue Zahlen sind Staatsgeheimnisse, aber die meisten unabhängigen Schätzungen beziffern den Anteil der schiitischen Muslime in Bahrain auf 55–60 % der Bevölkerung, der der Sunniten auf 40–45 %. Eine Volkszählung von 1941 (die letzte, die die Konfessionen aufschlüsselte) ergab einen Anteil von etwa 52 % Schiiten und 48 % Sunniten der muslimischen Bevölkerung; spätere Daten und Umfragen deuten auf eine schiitische Tendenz hin. Diese Gemeinschaften sind seit langem gemischt – so zählen zu den schiitischen Bahrainern die einheimischen Bahrani (viele davon stammen von vorislamischen Dilmun-Bewohnern ab) und die Ajam (persischsprachige Schiiten, viele von alten Einwanderern). Zu den Sunniten zählen die sogenannten Stadtaraber (Stammesnachkommen, die sich früh niederließen) und die Huwala (sunnitische Familien aus dem Iran). Alle sind bahrainischer Nationalität, obwohl wirtschaftliche und politische Unterschiede oft entlang der Konfessionsgrenzen verlaufen. Die Regierung beansprucht Parität und empfängt häufig schiitische Bürger zu offiziellen Versammlungen, doch führende Positionen in Sicherheit und Verwaltung sind nach wie vor überwiegend Sunniten.

Auch außerhalb der Großstädte gibt es Nomaden und Beduinen; die meisten Nomadenstämme sind jedoch mittlerweile sesshaft. Vor allem auf der Hauptinsel und in Muharraq gibt es ländliche Dörfer, in denen Familien Handwerk und Landwirtschaft betreiben. Genetische Studien belegen sogar, dass die Bevölkerung Bahrains ihre Vorfahren auf alte Golfvölker, Anatolier, Levantiner und iranisch-kaukasische Gruppen zurückführt – ein Beleg für die Geschichte des Landes als Knotenpunkt. Die heutigen Bahrainer sprechen Arabisch (mit einem lokalen Golfdialekt) als Muttersprache, während bedeutende Gemeinschaften auch Persisch, Urdu, Malayalam, Tamil und sogar Tagalog sprechen, was die Mischung der Auswanderer widerspiegelt.

Diese demografischen Schichten beeinflussen das kulturelle Leben unmittelbar. So empfängt beispielsweise Manamas berühmte Al-Fateh-Moschee überwiegend sunnitische Gläubige (steht aber allen offen), während in schiitischen Moscheen Muharram-Gedenkfeiern abgehalten werden. In den Vierteln des alten Souk-Viertels gibt es sowohl schiitische als auch sunnitische Moscheen. Außerhalb der Gottesdienste sind die Schulen nach Konfessionen getrennt (Schiiten und Sunniten haben parallele öffentliche Schulsysteme), was die Kinder im Alltag voneinander trennt. Dennoch treffen sich in Cafés, an Arbeitsplätzen und an Universitäten Einheimische und Ausländer. Die Ausländermehrheit – über die Hälfte der bahrainischen Bevölkerung – verleiht Bahrain ein kosmopolitisches Flair. Die Unterbezirke Manamas sind nach Nationalität gruppiert (bengalisches Viertel, philippinisches Viertel usw.), und ausländische Feiertage werden oft gesellschaftlich begangen (z. B. Diwali oder Weihnachtsmärkte in großen Einkaufszentren). Das Endergebnis ist ein Bevölkerungsmix, in dem sich die meisten Araber Bahrains als Muslime (Sunniten oder Schiiten) bezeichnen, die umgebende Gesellschaft jedoch auch Christen (oft westliche oder indische Christen), Hindus und andere umfasst, die ihre Religion in den Enklaven der Auswanderer relativ frei praktizieren.

Soziale Normen und Kleidung

Das gesellschaftliche Leben Bahrains ist geprägt von Gastfreundschaft, Familie und Höflichkeit. Viele Nachbarn am Golf bezeichnen die Atmosphäre als „entspannt“ und „informell“ – gemessen an regionalen Standards. Familien- und Stammesbindungen stehen an erster Stelle: Die erste Identität eines Menschen ist fast immer seine erweiterte Familie oder sein Clan. Verwandtschaftsloyalität steht über vielen anderen Aspekten – so sehr, dass die bahrainische Kultur Vetternwirtschaft als Vertrauensgrundlage bei Ernennungen schätzt. Es ist üblich, dass mehrere Generationen unter einem Dach oder in einem geschlossenen Familienanwesen leben, und große Familientreffen (für Hochzeiten, Beerdigungen oder einfache Besuche) gehören zur Routine. In Wirtschaft und Politik bestimmen persönliche Beziehungen oft ebenso stark die Entscheidungsfindung wie Verdienste. Auch die Umgangsformen betonen den Respekt vor Älteren und die kollektive Harmonie: Bei der Begrüßung erheben sich Bahrainer und begrüßen die Älteren zuerst, trinken Tee mit Besuchern und stellen niemals unhöfliche Fragen zu Familie oder Privatleben. Einem Besucher wird nicht entgehen, dass das Anbieten einer Tasse kardamomgewürzten Kaffees oder süßen Tees (Chaabit) ein fester Bestandteil der bahrainischen Gastfreundschaft ist. Das Ablehnen dieses Angebots gilt als unhöflich. Ebenso wird der übliche Händedruck oder ein Kuss auf die Wange oft von einem fairen, aber herzlichen Smalltalk begleitet – Fragen nach dem Befinden von Verwandten und der Austausch von Höflichkeiten. Frauen und Männer dürfen sich in der Öffentlichkeit grüßen, doch die bahrainische Etikette besagt, dass die Frau die erste intime Begrüßung (z. B. einen Kuss auf die Wange) gegenüber einem Mann einleiten sollte.

Die Kleidung in Bahrain spiegelt die Balance zwischen Tradition und Moderne wider. Im städtischen Manama und an vielen Arbeitsplätzen ist westliche Kleidung für beide Geschlechter üblich. Dennoch ist traditionelle Kleidung nach wie vor gut sichtbar und wird respektiert. Bahrainische Männer tragen häufig den Thawb (auch Dishdasha genannt), eine weite, dem Klima angepasste weiße Baumwolltunika, zusammen mit einer weißen Ghutra oder Kaffiyeh-Kopfbedeckung. Diese wird häufig mit einem kunstvoll geflochtenen schwarzen ʿIqāl (Kopfband) befestigt, insbesondere bei formellen Anlässen oder von Regierungsbeamten. Auf den Straßen sieht man eine bunte Mischung: Büroangestellte in Hemd und Hose, Ladenbesitzer in Thawbs und Polizisten in bestickten Uniformen, die an Beduinenmuster erinnern. Unter bahrainischen Frauen sind die konservativen Kleidungsnormen gemäßigter als in manchen Golfstaaten. Viele Frauen tragen über ihrer Kleidung einen langen schwarzen ʿAbāyah (Umhang) und ein leichtes ḥijāb (Kopftuch), doch eine vollständige Gesichtsverschleierung (Niqāb) ist in den Städten mittlerweile selten. In schicken Vierteln und Einkaufszentren erscheinen Frauen aller Glaubensrichtungen in westlicher Kleidung, Jeans und Turnschuhen oder maßgeschneiderten Abayas mit modernem Schnitt. Besonders im Berufsleben tragen bahrainische Frauen oft unverschleiert und sind formell gekleidet: Kulturführern zufolge ist etwa ein Viertel der berufstätigen Frauen in Bahrain außer Haus tätig, und sie sind in Medizin, Bildung und Wirtschaft stark vertreten. In ländlichen Dörfern und konservativen Gemeinden tragen ältere Frauen jedoch eher die klassische schwarze Abaya mit Kopftuch, insbesondere bei Moscheebesuchen oder Familienfeiern.

Über die Kleidung hinaus betonen soziale Normen Privatsphäre und Respekt. Neugierige Fragen nach dem persönlichen Vermögen oder Familiengeheimnissen werden missbilligt. Gäste sollten beim Betreten eines bahrainischen Hauses ihre Schuhe ausziehen und sich als Zeichen des Respekts angemessen kleiden, auch wenn der Gastgeber weniger formell gekleidet ist. Von Männern wird in der Regel erwartet, dass sie sich die Hand geben und im engen Kreis auch auf die Wange küssen; Frauen küssen typischerweise andere Frauen oder nahe Verwandte. Öffentlicher Körperkontakt, der über diese bescheidenen Höflichkeiten hinausgeht, wird vermieden. Der bahrainische Gesprächsstil ist höflich und herzlich: Fremde, die sich in Geschäften oder Cafés treffen, unterhalten sich oft kurz und freundlich über die Familie, und es ist üblich, dass man „Marḥaba“ (Hallo) oder „As-salām ʿalaikum“ sagt und mit einem warmen Lächeln antwortet. All diese Gewohnheiten spiegeln Bahrains islamisches Erbe und seine beduinischen Wurzeln wider, gemildert durch eine urbane Offenheit: Die ersten Herrscher der Insel schätzten Großzügigkeit gegenüber Gästen, und dieser Brauch ist bis heute in die alltägliche Etikette eingeflochten.

Künstlerischer Ausdruck und traditionelles Handwerk

Bahrain pflegt eine reiche handwerkliche Tradition, ist aber auch der modernen Kunst verbunden. Jahrhunderte des Handels und der Herrschaft der Imperien haben das Kunsthandwerk der Insel geprägt: Töpferei, Weberei, Metallverarbeitung und Bootsbau florieren in manchen Teilen Bahrains. Die Halle der traditionellen Handwerke im Nationalmuseum von Bahrain bildet einen geschäftigen Souk nach und beleuchtet diese Kunsthandwerke, insbesondere die Perlenwirtschaft, die die bahrainische Gesellschaft geprägt hat. Im Dorf Aʿali formen Generationen von Töpfern bahrainischen rötlichen Ton zu unverwechselbaren Wassertöpfen und Urnen – ein Handwerk, das auf die Dilmun-Zivilisation der Bronzezeit zurückgeht. Jedes Jahr im Frühling zieht das Töpferfestival von Aʿali Einheimische und Touristen an, die die lodernden Brennöfen im antiken Stil bewundern. Auch das Korbflechten ist eine lebendige Tradition: Das Dorf Karbabad in der Nähe von Manama ist berühmt für seine Kunsthandwerker, die Matten und Körbe aus Dattelpalmenblättern flechten. Wie viele volkstümliche Kunstwerke aus der Golfregion dienten auch bahrainische Kunsthandwerke einst dem täglichen Bedarf (Wasseraufbewahrung, Essenszubereitung), heute hängen sie aber auch als Dekorationsgegenstände in Geschäften und auf Märkten.

Die Al-Sadu-Weberei zählt zu den symbolträchtigsten Handwerkskünsten Bahrains. Dieses handgewebte Textil, traditionell von Beduinenfrauen gewebt, zeigt geometrische Muster aus Wolle und Kamelhaar. Jedes Sadu-Muster erzählt eine Geschichte des Wüstenlebens, und die Farben stammen von lokalen Naturfarbstoffen. Obwohl Industriegewebe Mitte des 20. Jahrhunderts viele Sadu-Anwendungen verdrängten, erlebte die Weberei eine Renaissance: Das Nationalmuseum und Kulturgruppen veranstalten regelmäßig Webworkshops und Ausstellungen und sorgen so dafür, dass junge Frauen bei Meisterwebern in die Lehre gehen können. Heute findet man Sadu auf Kissenbezügen, Wandbehängen und Trachten – eine lebendige Verbindung zu Bahrains nomadischer Vergangenheit.

Die Metallverarbeitung ist ein weiteres stolzes Handwerk. Auf Bahrains Goldsouks (insbesondere auf den Goldmärkten von Manama) herrscht reges Treiben: Juweliere fertigen alles von traditionellen Mitgiftdosen bis hin zu kunstvollen Kaffeekannen (Dallah) mit arabischer Kalligrafie und Filigranarbeit. Gegenstände aus Silber und Gold – Amulette, Räuchergefäße, Dolchscheiden – erinnern an den Reichtum der Perlenära und des Nomadenhandels. Genau aus diesem Grund wurde Bahrains Perlenpfad (in Muharraq) von der UNESCO zum Kulturerbe erklärt: Eines seiner Ausstellungsstücke ist buchstäblich das Tableau einer antiken Perlenkette, die ohne Bohrer aufgefädelt wird und so das Geheimnis des Perlenfädelns bewahrt. Tatsächlich machte das Perlentauchen Bahrain einst weltberühmt. Seine Perlenhändler und -taucher hinterließen nicht nur Folklore und Lieder, sondern auch greifbare Artefakte. Die UNESCO-Stätte „Perlenkette“ umfasst Taucherhütten, Handelshäuser und Festungen; im Riyadat der Stadt befindet sich sogar ein modernes Perlenpfad-Museum, in dem Besucher Taucheranzüge ausprobieren und Muscheln bewundern können. Auch heute noch fädeln Juweliere in Bahrain Perlen auf Halsketten und Armbänder und halten so ein Handwerk der Geduld am Leben.

Maritimes Handwerk ist hier tief verwurzelt. Bahrainer bauen und segeln seit Jahrtausenden Dhaus – große hölzerne Segelboote. Traditionelle Werften in Manama und Muharraq fertigen noch immer riesige Dhaus und beauftragen sie oft als schwimmende Häuser oder für Regatten. Neben Booten haben auch einige alte Handwerksberufe überlebt: Das Dorf ʿAlī ist bekannt für seine handgefertigten Keramikfliesen (die oft Moscheen schmücken), und Weber aus Karbabad verkaufen Körbe und Palmblatthüte. Bahrain hat auch Blechschmiede und Laternenbauer zu bieten, die Laternen (Fanous) formen und Lampen mit arabischen Motiven beschriften. Auf jährlichen Jahrmärkten und im Souq al-Araba (dem Mittwochsmarkt in Manama) stellen diese Handwerker Schöpfkellen, Eckteppiche, bestickte Textilien und Töpferwaren aus. Selbst einfache Gegenstände – ein Mabkhara (Weihrauchgefäß) oder ein geflochtener Dattelpalmenkorb – zeugen von der lokalen Identität.

Gleichzeitig erlebt die zeitgenössische Kunst einen Aufschwung. Manamas Galerien (wie der 1998 gegründete Al Riwaq Art Space) stellen Gemälde, Fotografien und Skulpturen bahrainischer und regionaler Künstler aus. Bahrain hat im Vergleich zu den Kunstzentren des Nahen Ostens zwar eine kleine Avantgarde-Szene, doch sie ist durchaus vorhanden. Einige berühmte Namen haben sich hervorgetan: So erlangten im späten 20. Jahrhundert Maler wie Loulwah Al-Haroon für ihre abstrakten Werke und Muhammad Al Dairi für ihre figurativen Szenen Bekanntheit. Heute laden jährliche Veranstaltungen wie die Bahrain Art Biennale und das Festival Spring of Culture zu internationalen Ausstellungen ein, sodass die Einheimischen regelmäßig europäische und asiatische moderne Kunst neben bahrainischen Werken zu sehen bekommen. Die in den 1980er-Jahren gegründete Bahrain Arts Society veranstaltet in ihrer Al-Jaroud Hall monatliche Ausstellungen, die die bahrainische Tradition der Gastfreundschaft mit einer modernen Offenheit für den interkulturellen Austausch verbinden.

Auch in Literatur und Folklore schlägt Bahrain eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das Nationalepos Scha'ir und Volksmärchen sind noch immer in der Umgangssprache kursieren. Die bahrainische Poesie hat klassische Wurzeln: Vor Jahrhunderten dichteten Dichter in der würdevollen Beduinen-Nabati-Form. In der heutigen Zeit blüht die Poesie in klassischem Arabisch. Die poetische Ikone des Landes ist Ali al-Sharqawi, dessen Verse über Liebe und Heimat ihn landesweit beliebt gemacht haben. Weitere Berühmtheiten sind Qassim Haddad, ehemaliger Vorsitzender des bahrainischen Schriftstellerverbands, und Ebrahim Al-Arrayedh, dessen mit dem Golden Age of Qatar Award ausgezeichnete Poesie Teil des Lehrplans ist. Bahrain hat einen hohen Anteil weiblicher Dichter: So veröffentlichte Hamda Khamis 1969 die erste bahrainische Gedichtsammlung einer Frau, und Dichterinnen wie Fatima al-Taytun und Fawziyya al-Sindi genießen regionale Berühmtheit. Die Prosa entwickelte sich später: Der erste englischsprachige Roman der Insel von einem bahrainischen Autor (QuixotiQ von Ali Al-Saeed, 2004) war ein Meilenstein und lokale Verlage produzieren heute Romane, Kurzgeschichten und Kinderliteratur auf Arabisch.

Bahrains historisches Erbe reicht bis in die Antike zurück. Archäologische Ausgrabungen in Qal'at al-Bahrain belegen, dass diese kleine Insel einst die Hauptstadt von Dilmun war – einer Zivilisation aus der Bronzezeit, die in sumerischen Legenden erwähnt wird. Bis zu zwölf Meter hohe Schichten von Wohnhäusern, Tempeln und Festungen decken Jahrtausende ab. Auf dem Gipfel von Qal'at befindet sich heute eine imposante portugiesische Festung aus dem 16. Jahrhundert, die von einer Geschichte arabischer, persischer und europäischer Einflüsse zeugt. Museen im ganzen Königreich stellen Artefakte von Dilmun aus: kunstvolle Siegel, Töpferwaren und Kupferwerkzeuge, die Bahrain mit den Mythen von Gilgameschs Paradies verbinden. Neuerdings bewahrt der Perlenpfad in Muharraq (UNESCO-Weltkulturerbe) die Hafenstraßen, Perlenhäuser und Austernbänke aus dem 18. bis 20. Jahrhundert – greifbare Beweise für Bahrains Vergangenheit als globaler Perlenlieferant.

Das kulturelle Leben Bahrains ist daher von Kontinuität geprägt. Ein heutiger Bahrainer liest vielleicht in der Grundschule Dilmun-Gedichte, lauscht den Seefahrersprüchen eines Älteren, schaltet im Auto globale Popmusik ein und trägt einen europäischen Anzug zur Arbeit. Festivals prägen diese Mischung: Neben den islamischen Festen Eid und Ashura veranstaltet Bahrain jedes Jahr im Februar und März ein Frühlingsfestival für Musik und Kunst (Frühling der Kultur), das Orchester, Ballett und Jazz-Acts aus dem Ausland anzieht. Die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 16. Dezember umfassen sowohl traditionelle Schwerttänze (Rifa'i) als auch Feuerwerke, die zu westlichen Popmusiken synchronisieren. In der alltäglichen Kunst und Freizeitgestaltung findet die Mischung aus Alt und Neu ihren Widerhall: So werden beispielsweise bei Hochzeiten Al-Nafir-Blechtrompeten und Daf-Trommeln gespielt, doch die Band rockt anschließend unter Neonlicht zu westlichen Hits. Bahrains Kulturszene bewegt sich somit in einer Gratwanderung: Sie bewahrt das Erbe – Perlen, Poesie, Kunsthandwerk – und nimmt gleichzeitig kontinuierlich neue Kunstformen, Küchen und Ideen aus dem Ausland auf.

Literatur und historisches Erbe

Bahrains Erzähl- und Schreibtraditionen waren schon immer Teil seiner Identität. Ein Autor bemerkt: „Bahrain hat eine reiche literarische Tradition, die Außenstehenden jedoch relativ unbekannt bleibt.“ Die Literaturszene wurde zunächst von klassischer arabischer Poesie dominiert. Im 20. Jahrhundert schrieben fast alle bahrainischen Autoren auf Arabisch und griffen islamische und vorislamische Themen auf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts existierten Gedichtzirkel und Familien, die Verse auswendig rezitierten. Mitte des Jahrhunderts sammelten Institutionen wie die 1946 gegründete Bahrain Public Library und später das Center for Culture and Research Manuskripte lokaler Dichter. Die 1969 gegründete Bahrain Writers Association entwickelte sich zum Zentrum des kreativen Schreibens; sie organisierte Lesungen und förderte die erste Generation moderner bahrainischer Autoren.

Das Land schätzt auch seine Geschichtsschreiber. Traditionelle Historiker bewahrten Geschichten über den Aufstieg der Al-Khalifa-Dynastie auf, die in der Schule gelehrt werden. Mehrere irakische und britische Reisende des 19. Jahrhunderts dokumentierten bahrainische Bräuche, auf die sich moderne Autoren manchmal beziehen. In den letzten Jahrzehnten haben wissenschaftliche Arbeiten (von bahrainischen Akademikern und ausländischen Forschern) ein breites Spektrum von der Archäologie Dilmuns bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen Themen abgedeckt. Die staatliche Behörde für Kultur und Altertümer veröffentlichte Bücher über Mythologie, Gedichtanthologien und Studien zum lokalen Dialekt („Bahrain-Arabisch“), um die immaterielle Kultur schriftlich festzuhalten.

Die zeitgenössische bahrainische Literatur erkundet neue Formen. Ab den 1980er Jahren begannen junge Dichter, freie Verse und Prosa zu schreiben, beeinflusst von westlichen Stilen. Die Themen wurden oft offenkundig persönlich oder politisch: Einige Dichter thematisierten nationale Identität, Geschlechterrollen oder sogar die Spannungen einer gespaltenen Gesellschaft. Obwohl fast alle Veröffentlichungen auf Arabisch erscheinen, entwickelt sich eine zunehmende Zweisprachigkeit: Eine Handvoll Autoren (oft Auswanderer oder Rückkehrer) veröffentlichen auf Englisch oder in zweisprachigen Ausgaben. Ein Meilenstein war Ali Al-Saeeds QuixotiQ (2004), ein surrealer Roman in englischer Sprache von einem Bahrainer – der erste Roman eines bahrainischen Autors direkt auf Englisch. In jüngerer Zeit haben lokale Verlage ausländische Werke ins Arabische übersetzt und umgekehrt, wodurch bahrainische Leser langsam mit globaler Literatur in Berührung kommen und bahrainische Geschichten im Ausland angeboten werden. Die jährliche Bahrain International Book Fair (seit den 1970er Jahren) zieht mittlerweile regionale Autoren und Tausende von Besuchern an und präsentiert arabische Romane neben Übersetzungen.

Was sein historisches Erbe angeht, zollt Bahrain seiner Vergangenheit aktiv Tribut. Die ältesten archäologischen Funde (die Gräber und die Festung von Dilmun) werden im Nationalmuseum und in Weltkulturerbestätten ausgestellt. Volksmärchen – wie die vom mythischen Vogel Anqa'a oder von den Bestien der Dschinn – werden in Kinderbüchern nacherzählt. Das Gilgamesch-Epos nennt Dilmun den „Garten der Götter“, ein Grund zum Stolz für die Bahrainer, die solche Legenden in Museumsausstellungen zeigen. Die UNESCO-Inschriften der Insel (die Gräber von Dilmun und der Perlenpfad) werden häufig in Schullehrplänen erwähnt und sensibilisieren bahrainische Schüler für die Errungenschaften ihrer Vorfahren. Kurz gesagt: Bahrains literarische und kulturelle Institutionen arbeiten bewusst daran, moderne Bürger mit einer alten Erzählung zu verbinden: einer Erzählung, in der Bahrain einst ein wasserreicher Garten Eden und später eine Welthauptstadt der Perlen war und deren Poesie und Prosa dieses Erbe weiterträgt.

Musikalisches Erbe

Die Musik Bahrains spiegelt dieselbe Mischung aus lokalen Wurzeln und globaler Reichweite wider wie andere Künste. Folktraditionen werden gepflegt: Die Bahrainer sind stolz auf ihre Sawt-Musik, ein unverwechselbares Genre am Golf, das arabische Melodien mit afrikanischen und indischen Perkussionsrhythmen verbindet. Sawt entwickelte sich im frühen 20. Jahrhundert in Manama und Muharraq. Die Musik wurde erstmals in den 1930er Jahren in Bagdad aufgenommen, aber Bahrain machte sie berühmt; bahrainische Pioniere wie Mohammed Faris und Dhabi bin Walid wurden zu regionalen Stars und prägten den Stil, der im ganzen Golf bekannt wurde. Sawt-Lieder bestehen typischerweise aus Oud (einer Kurzhalslaute), Violine und Tabla, mit klagendem Gesang über Liebe oder das Leben in der Wüste. Es gibt auch einige zeitgenössische Folk-Legenden: Der verstorbene Ali Bahar, Frontmann der Band Al-Ekhwa („Die Brüder“), war für seine modernen Pop-Versionen traditioneller Melodien beliebt.

Eine weitere einzigartige bahrainische Tradition ist Fidjeri, das Liedrepertoire der Perlentaucher. Fidjeri ist ein rein männlicher A-cappella-Gesang, den Tauchercrews während langer Reisen zur Koordination ihrer Arbeit und zum Ausdruck ihrer Heimweh nach Hause singen. Obwohl der Perlenhandel verschwunden ist, üben Fidjeri-Chöre noch immer in Kulturvereinen und treten bei kulturellen Veranstaltungen auf. Ihre eindringliche Melisma und die Call-and-Response-Struktur erinnern an die Seereisen vergangener Zeiten. Damit verwandt sind die Tänze Liwa und Tanbura, die im späten 19. Jahrhundert von Afro-Bahrainern (Nachkommen ostafrikanischer Seefahrer) mitgebracht wurden. Diese Tänze beinhalten Trommeln, ein großes Doppelrohrblatthorn und tranceartige Rhythmen und sind in einigen Küstendörfern bei Hochzeiten und Festen nach wie vor beliebt.

Der Staat hat auch in Musikinstitutionen investiert. Bahrain gründete nach dem Zweiten Weltkrieg das erste Aufnahmestudio am Golf und unterhält heute ein Bahrain Music Institute und ein kleines Bahrain Orchestra. Unter diesem Dach erlernen junge Bahrainer westliche Instrumente und klassische Techniken. In den letzten Jahren wurde sogar ein vollwertiges Bahrain Philharmonic Orchestra (unter der Leitung von Mubarak Najem) gegründet, ein Zeichen der staatlichen Bemühungen, das kulturelle Angebot zu erweitern. Auch Pop, Jazz und Rock sind lebendig: Lokale Bands spielen in Clubs und beim jährlichen Kulturfrühling. Die in den 1980er Jahren gegründete Progressive-Rock-Band Osiris integrierte einst bahrainische Folklore-Tonleitern in avantgardistische Kompositionen. Und ja, es gibt in Bahrain sogar eine Heavy-Metal-Szene mit Open-Air-Konzerten unter freiem Himmel.

Im Fernsehen und Radio präsentieren die bahrainischen Medien sowohl lokale als auch internationale Musik. Seit Anfang der 2000er Jahre treten beim Bahrain International Music Festival Orchester und Solisten aus Europa und Asien auf, und das Bahrain Jazz Festival präsentiert Künstler aus den benachbarten arabischen Ländern. Mahraganat (Elektro-Sha'abi) und arabischer Pop aus Ägypten und dem Libanon erklingen in Nachtclubs und im Radio neben Khaliji-Pop (modernen Popsongs aus dem Golf). In Moscheen werden Koranrezitationen und religiöse Gesänge nach wie vor gepflegt; selbst Popsänger tragen in der Ramadan-Zeit gelegentlich spirituelle Hymnen vor. Kurz gesagt: Musik bleibt ein wesentlicher Bestandteil der bahrainischen Identität – von den Nay-Flöten der Sufi-Versammlungen bis hin zu exklusiven Konzertsälen deckt Bahrains Hörkultur das gesamte Spektrum von Tradition und Globalisierung ab.

Sport und nationale Identität

In Bahrain dient Sport oft als Brücke zwischen Tradition und Moderne und bietet eine seltene Arena, in der soziale Barrieren weniger ausgeprägt sind. Fußball ist die mit Abstand beliebteste Sportart. In der 1952 gegründeten nationalen Liga sind Vereine wie Al-Muharraq und Riffa vertreten, die eine starke lokale Fangemeinde genießen. An Spieltagen füllen sich die Stadien mit Fans aller Herkunft. Die Fußballnationalmannschaft ist zu einem Symbol der Einheit geworden: So gewann Bahrain 2019 zum ersten Mal den begehrten Golfpokal (Arabischer Golfpokal), ein Erfolg, der über konfessionelle Grenzen hinweg gefeiert wurde. Bemerkenswerterweise wiederholten sie diesen Erfolg Anfang 2025, was die Nation begeisterte und gemeinsame Ehrungen von Schiiten und Sunniten hervorrief. Diese Siege sind nach wie vor eine Quelle anhaltenden Stolzes und wurden live im nationalen Fernsehen übertragen, wo die Bahrainer jubelten.

Der Staat fördert zudem aktiv eine breite Sportkultur. Basketball, Volleyball und Handball erfreuen sich treuer Anhänger (Vereine treten regional an), und Cricket erfreut sich unter südasiatischen Auswanderern einer leidenschaftlichen Community. Nicht weniger als 20 bahrainische Athleten haben sich für die letzten Olympischen Spiele qualifiziert, oft durch die Rekrutierung ausländischer Talente (zum Beispiel eingebürgerter Läufer aus Kenia). Leichtathletik und Schwimmen sind wachsende Sportarten, und Bahrain investiert in Trainingsanlagen. In Anlehnung an die Vergangenheit genießt der Pferdesport nach wie vor hohes Ansehen: In Sakhir finden noch immer Pferderennen und Springreiten statt, und Kamelrennbahnen (mit hochmodernen Roboterjockeys) werden gepflegt und spiegeln das beduinische Reittraditionserbe wider.

Bahrains bekanntestes globales Sportengagement ist seine Motorsportstrecke. 2004 schrieb Bahrain Geschichte als erstes arabisches Land, das einen Formel-1-Grand-Prix ausrichtete. Der Bahrain International Circuit in der Wüste von Sakhir ist seither fast jedes Jahr Austragungsort des Rennens. Das Eröffnungsrennen 2004 wurde von Michael Schumacher im Ferrari gewonnen, und 2014 machte das Nachtrennen unter Flutlicht die Formel 1 zum ersten Grand Prix im Kalender (nach Singapur). Neben der Formel 1 werden auf der Strecke Beschleunigungsrennen und die Langstrecken-Weltmeisterschaft (8 Stunden von Bahrain) ausgetragen. Diese Veranstaltungen ziehen Besucher aus aller Welt an und gelten als Symbol für Bahrains modernes internationales Image. Ihr Zeitpunkt war mitunter umstritten (beispielsweise, weil er trotz innenpolitischer Unruhen fortgesetzt wurde), doch sie sichern Bahrain unbestreitbar einen Platz auf der globalen Sportlandkarte.

Auch andere Veranstaltungen stärken die nationale Identität. Bahrain veranstaltet jährlich Regatten für traditionelle Boote in seinen Gewässern. Die Regierung unterstützt einen Amateur-Boxverband (die Nationalmannschaft gewann kürzlich asiatische Medaillen) und sogar Mixed Martial Arts: Scheich Khalid bin Hamad Al Khalifa gründete die BRAVE Combat Federation, die internationale MMA-Kämpfe nach Bahrain bringt und lokale Kämpfer fördert. All dies verdeutlicht einen Trend: Bahrain sieht Sport als Mittel, seine vielfältige Bevölkerung zu vereinen und ein modernes Image zu vermitteln. Im öffentlichen Diskurs werden erfolgreiche Sportler und Mannschaften über konfessionelle Grenzen hinweg als „Bahrains“ Errungenschaften gefeiert. Der Schulsport umfasst nach wie vor Fußball und Basketball, aber auch traditionelle Spiele wie Al-Arsi (ein ringerähnlicher Tanz) und Keekle (eine Art Seilspringen); diese halten ältere kulturelle Spiele am Leben.

Am Abend des Nationalfeiertags (16. Dezember) oder des säkularen Tages des Golf-Kooperationsrats finden Straßenparaden mit flaggenschwenkenden Kindern und kleine Fußballturniere statt. Sogar globale Franchises haben sich etabliert: Bahrains Jugendliche verfolgen die Spiele der englischen Premier League und der NBA im Satellitenfernsehen. Auch bei den Geschlechtern gibt es einen deutlichen Wandel: Es wurden Frauenfußballteams gegründet (das U19-Frauenteam machte Schlagzeilen, als es 2019 die Meisterschaft des Westasiatischen Fußballverbands gewann). Mehr Mädchen spielen jetzt Korbball und laufen Leichtathletik, was sowohl moderne Rechte als auch traditionelle Bescheidenheit widerspiegelt (Frauenteams treten oft in Abayas oder Trainingsanzügen an und berufen sich auf ihren Stammesstolz). Alles in allem veranschaulicht der Sport in Bahrain die doppelte Identität des Landes: Es bewahrt bestimmte traditionelle Sportarten (Pferderennen, Perlensegeln), nimmt aber gleichzeitig begeistert an internationalen Spielen und Wettbewerben teil. Für viele Bahrainer ist das Anfeuern eines Spiels sowohl ein moderner Zeitvertreib als auch ein gemeinsames Gemeinschaftsritual, das einige soziale Grenzen überschreitet und ihre Identität als Teil einer kleinen, aber stolzen Golfnation unterstreicht.

Von Moscheen und Suqs über Konzerthallen bis hin zu Sportarenen – das Land verfolgt das Ziel, seine arabisch-islamische Herkunft zu ehren und sich gleichzeitig mit der Welt zu vernetzen. In der Praxis bedeutet dies, die Würde der Schriften und die Stammestradition zu bewahren und gleichzeitig bahrainische Künstler und Sportler auf internationale Bühnen zu schicken. Es bedeutet eine Regierung, die sowohl antike Töpferwerkstätten als auch hochmoderne Rennstrecken fördert. Es bedeutet Bildung in Koranschulen und Kurse in internationaler Diplomatie. Das Ergebnis ist eine offene, aufstrebende und doch verwurzelte Gesellschaft: Bahrainer rezitieren heute einerseits uralte Gedichte im Laternenlicht und bloggen andererseits live über ihr Leben auf Smartphones. So bleibt die Kulturlandschaft Bahrains eine Synthese aus Tradition und Moderne – ein Mosaik, das sich kontinuierlich neu zusammensetzt, wenn neue Steine ​​an Land kommen.

Weiterlesen ...
Bahrain-Reiseführer von Travel-S-Helper

Bahrain

Bahrain ist ein kultiviertes, modernes und kosmopolitisches Königreich mit 33 Inseln im Arabischen Golf. Es zieht immer mehr internationale Touristen an, die ...
Mehr erfahren →
Bahrain International Airport Bahrain Reiseführer von Travel S Helper

Bahrain Internationaler Flughafen

Der Bahrain International Airport (IATA: BAH, ICAO: OBBI) ist der wichtigste internationale Flughafen Bahrains. Er befindet sich auf der Insel Muharraq, neben der Hauptstadt Manama, und bedient ...
Mehr erfahren →
Reiseziele in Bahrain – Reiseführer für Bahrain von Travel S Helper

Reiseziele in Bahrain

Manama, die Hauptstadt des Landes, beherbergt die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Hier können Touristen einen Ausflug zur alten portugiesischen Festung unternehmen, deren ...
Mehr erfahren →
Einreisebestimmungen für Bahrain – Bahrain-Reiseführer von Travel S Helper

Einreisebestimmungen für Bahrain

Ein 14-Tage-Visum steht Bürgern aus 66 Ländern zur Verfügung, während ein 14-Tage-Online-Visum Bürgern aus 113 Ländern zur Verfügung steht, darunter alle Länder ...
Mehr erfahren →
Festivals-Feiertage-In-Bahrain-Bahrain-Reiseführer-Von-Travel-S-Helper

Festliche Traditionen in Bahrain: Nationale Feiertage, islamische Feiertage und kulturelle Festivals

Bahrain ist ein muslimisches Land. Daher sind die meisten lokalen Feiertage religiöser Natur. Darüber hinaus finden hier verschiedene Feste statt. In muslimischen Ländern ist das Neujahrsfest ...
Mehr erfahren →
Essen und Trinken in Bahrain – Bahrain-Reiseführer von Travel-S-Helper

Essen & Trinken in Bahrain

Die Vielfalt der Restaurants in Bahrain ist bemerkenswert. Der wichtigste Speisesaal ist das Adliya. Dort gibt es zahlreiche Cafés zur Auswahl.
Mehr erfahren →
So kommen Sie in Bahrain zurecht – Reiseführer für Bahrain von Travel S Helper

Wie man sich in Bahrain fortbewegt

Es gibt nur zwei Möglichkeiten, Bahrain zu erreichen: mit dem Flugzeug oder mit dem Auto über den Damm von Saudi-Arabien aus. Es gibt Flüge zu Zielen in ganz ...
Mehr erfahren →
Wie man nach Bahrain reist – Bahrain-Reiseführer von Travel-S-Helper

Wie man nach Bahrain reist

Der Bahrain International Airport (IATA: BAH) ist das wichtigste Drehkreuz von Gulf Air und befindet sich in Muharraq, östlich von Manama. Er bietet gute Verbindungen über ...
Mehr erfahren →
Geld-Shopping-in-Bahrain-Bahrain-Reiseführer-von-Travel-S-Helper

Geld & Einkaufen in Bahrain

Bahrain bietet sowohl moderne Einkaufszentren als auch traditionelle Souks, sodass die Insel jedem Einkaufswunsch gerecht wird. In Bahrain ist Einkaufen ...
Mehr erfahren →
Nachtleben in Bahrain – Bahrain-Reiseführer von Travel-S-Helper

Nachtleben in Bahrain

Das Nachtleben in Bahrain ist überraschend gut entwickelt. Dies ist vor allem auf die Toleranz der Regierung und die große Zahl der dort lebenden Ausländer zurückzuführen.
Mehr erfahren →
Bleiben Sie sicher und gesund in Bahrain – Bahrain-Reiseführer von Travel S Helper

Bleiben Sie sicher und gesund in Bahrain

In Bahrain kam es 2011 beinahe zu einem Bürgerkrieg, bei dem Hunderte Menschen ums Leben kamen, Hunderte verletzt wurden und eine beträchtliche Zahl von Aktivisten und medizinischem Personal inhaftiert und ...
Mehr erfahren →
Aktivitäten in Bahrain – Bahrain-Reiseführer von Travel-S-Helper

Dinge zu tun in Bahrain

Der Formel-1-Grand-Prix von Bahrain, der im April auf dem Bahrain International Circuit stattfindet, ist das wichtigste jährliche Event in Bahrain. Planen Sie voraus ...
Mehr erfahren →
Sehenswürdigkeiten in Bahrain – Bahrain-Reiseführer von Travel-S-Helper

Dinge zu sehen in Bahrain

Bahrain ist ein Inselstaat mit einer reichen, jahrtausendealten Geschichte und bietet eine einzigartige Mischung aus kulturellen Ausflügen, Unterhaltung und …
Mehr erfahren →
Traditionen-Bräuche-in-Bahrain-Bahrain-Reiseführer-Von-Travel-S-Helper

Traditionen und Bräuche in Bahrain

Bahrain ist ein gastfreundliches Gastland. Sie müssen jedoch stets Respekt und Höflichkeit gegenüber Ihren kulturellen Traditionen und Ihrer Religion zeigen. Wenn Sie Gebiete besuchen ...
Mehr erfahren →
Beliebteste Geschichten
Die 10 besten Karnevalsfeste der Welt

Vom Samba-Spektakel in Rio bis zur maskierten Eleganz in Venedig: Entdecken Sie 10 einzigartige Festivals, die menschliche Kreativität, kulturelle Vielfalt und den universellen Feiergeist zur Schau stellen. Entdecken Sie …

Die 10 besten Karnevalsveranstaltungen der Welt