Hawar-Inseln

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Die Hawar-Inseln erstrecken sich in den flachen Gewässern des Golfs direkt vor der Küste Katars. Sie sind ein abgelegener Archipel aus struppigen Ebenen, Salzwiesen und Riffen, die außergewöhnliches Leben beherbergen. Dem flüchtigen Auge mögen sie trostlos erscheinen – sonnenverbrannte Dünen und Wattflächen, selten mehr als ein paar Meter über dem Meeresspiegel. Tatsächlich ist diese Ansammlung von 30–36 Inseln (Gesamtfläche etwa 50–52 km²) Bahrains letztes verbliebenes wildes Schutzgebiet. Einer Naturschutzstudie zufolge sind diese „Inseln Bahrains letzte wahre Wildnis“ – Heimat schillernder Vogelschwärme, uralter Seegräser und Herden von Wüstengazellen sowie gefährdeter Dugongs und Schildkröten. Hawar liegt etwa 19 km von Bahrains Hauptinsel entfernt (und kaum 2 km von Katar) und besitzt eine ganz eigene raue Schönheit: eine windgepeitschte Bühne, auf der die Zyklen der Natur weitgehend ungestört ablaufen.

Geographie und Naturlandschaft

Geologisch gesehen besteht die Hawar-Gruppe überwiegend aus Kalkstein. Die meisten Inseln sind flach und felsig und haben aus uralten Meeresablagerungen niedrige Klippen und Strandwälle geformt. Die größte Insel – Jazirat Hawar selbst – ist etwa 17 km lang und an ihrer breitesten Stelle nur wenige Kilometer breit. Ihr höchster Punkt liegt mit bescheidenen 28 m an einer Formation namens Al-Jabal. Umliegende kleinere Inseln tragen Namen wie Rubud al-Gharbiyah, Suwad al-Janubiyah und Umm Hazwarah. Viele andere sind bloße Sandbänke oder Wattflächen, die bei Flut zu Inseln werden. Die Küstenzone um Hawar ist durchweg flach (selten über 6 m tief) und weist ausgedehnte Gezeitenebenen und hypersaline Lagunen (Sabkhas) auf, die einen Salzgehalt von bis zu 80 Promille erreichen.

Das Klima ist trocken: Salzkrusten und spärliche Vegetation prägen das Landesinnere von Hawar. Im Nordosten erstrecken sich ausgedehnte, halbgeschlossene Wattflächen, reich an Seegräsern und Algen, die zu den fruchtbarsten Lebensräumen der Inseln zählen. Diese ausgedehnten Marschen und Gezeitentümpel wimmeln von wirbellosen Tieren – Würmern, Krebstieren und Weichtieren – und bieten Schwärmen von Watvögeln Nahrung. Entlang der Küsten findet man ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume: An Hawars Westufer gehen breite Sandstrände in niedrige Dünen über, während die Ostseite von halbmondförmigen Buchten und felsigen Landzungen gesäumt ist. Die Rubud-Inseln im Süden weisen dichte Wattflächen auf, in denen bei Ebbe kleine Flamingos und Reiher grasen. Vor der Küste befinden sich Korallenrifffragmente und Felsbecken, und der gesamte Archipel ist von Riffen und flachen Untiefen umgeben. Von oben sehen die Hawars wie eine Handvoll grünlich schimmernder Felsen in türkisfarbenem Wasser aus – doch unter der Oberfläche und im Sand findet sich eine überraschend artenreiche Ökologie.

Bemerkenswert ist, dass Hawar offiziell als Bahrains größtes Naturschutzgebiet anerkannt ist. Ein Bericht der lokalen Energiebehörde betont, dass „die Insel Hawar das größte Schutzgebiet in Bahrain ist“. Administrativ gehört sie zum südlichen Gouvernement Bahrain. Trotz des kargen Erscheinungsbilds haben hier keine menschlichen Siedlungen langfristig überlebt: Heute belegen nur ein kleiner Außenposten der bahrainischen Küstenwache und (seit kurzem) ein Touristenresort die Hauptinsel. Süßwasser ist knapp – früher sammelten die Bewohner von Hawar Regenwasser und sind heute auf entsalztes Wasser angewiesen, das importiert oder vor Ort produziert wird – und abgesehen von den wadiartigen Entwässerungssystemen, die salzige Sabkhas bilden, ist das Land zwischen den Fluten praktisch leblos. Aber gerade diese Trockenheit und Isolation haben Hawars fragile Ökosysteme über Jahrtausende bewahrt.

Geschichte und Souveränitätsstreit

Die Geschichte Hawars ist größtenteils die der Durchreisenden. Im 19. Jahrhundert wurden die Inseln vereinzelt von Nomadenstämmen (insbesondere einem Zweig der Dawasir) bewohnt, später aber weitgehend verlassen. Die ersten detaillierten Vermessungen durch Außenstehende erfolgten unter britischer Herrschaft, die in der Region Protektorate unterhielt. 1939 schlichteten die Briten einen Landstreit zwischen Bahrain und Katar und entschieden, dass Hawar zu Bahrain gehörte. Diese Entscheidung war zwar kein „Schiedsspruch“ im modernen Sinne, legte aber für Jahrzehnte eine De-facto-Grenze fest.

Diese Regelung galt bis zur Unabhängigkeit Bahrains und der Entstehung Katars als eigenständiger Staat. Beide Länder erhoben Anspruch auf Hawar. Jahrelang gab es Spannungen, aber keinen bewaffneten Konflikt. Schließlich wandte sich Katar 1991 offiziell an den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag, um über die See- und Landgrenzen zu Bahrain, einschließlich Hawar, zu entscheiden. Nach langwierigen Anhörungen und zwei Zwischenurteilen fällte der IGH am 16. März 2001 seine endgültige Entscheidung. Der Gerichtshof prüfte alte Verträge, Kolonialdokumente und die historische Nutzung, bestätigte aber vor allem den alten britischen Befund. Die Richter erklärten, dass „die britische Entscheidung von 1939 … als eine Entscheidung betrachtet werden muss, die von Anfang an für beide Staaten bindend war … Das Gericht wies die Argumente Katars zurück, die Entscheidung sei null und nichtig, und kam zu dem Schluss, dass Bahrain die Souveränität über die Hawar-Inseln habe.“ Katar erhielt letztendlich nur eine kleine Insel, Janan (und das dazugehörige Inselchen Hadd Janan) südlich von Hawar, aber nicht die Hawar-Inseln selbst.

Damit wurde ein 60 Jahre andauernder Streit praktisch beigelegt: Hawar gehörte zu Bahrain. Seitdem werden die Inseln als Teil des südlichen Gouvernements Bahrain verwaltet. (Janan bleibt katarischer Staatsbürger, was nur eine Kuriosität des Grenzurteils darstellt.) Das Urteil des IGH legitimierte jahrzehntelange bahrainische Verwaltung. Doch die historische Undurchsichtigkeit führt dazu, dass Bahrain Hawar immer noch als abgelegenes Grenzland betrachtet – und Katar sie als Erbe kolonialer Grenzziehung. Heute sind keine sichtbaren Grenzmarkierungen mehr vorhanden, aber die alten Flaggen haben sich geändert. Souveränität ist ohnehin kein aktuelles Thema mehr: Stattdessen richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, wie dieses unberührte Gebiet am besten verwaltet werden kann.

Ökologie und Erhaltungszustand

Aus Sicht der Tierwelt sind die Hawar-Inseln von globaler Bedeutung. 1996 erklärte der bahrainische Ministerrat Hawar zum Naturschutzgebiet und erkannte damit ausdrücklich seinen ökologischen Wert an. Im darauffolgenden Jahr, am 26. Februar 1997, ratifizierte Bahrain die Ramsar-Konvention und erklärte Hawar zum Ramsar-Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung. Damit wurde anerkannt, dass die Hawar-Feuchtgebiete – obwohl salzhaltig und scheinbar unfruchtbar – wichtige Lebensräume für Wasservögel sind. Auch heute noch unterliegt Hawar strengen Naturschutzbestimmungen: Außerhalb wissenschaftlicher oder touristischer Planungen ist praktisch keine kommerzielle Nutzung erlaubt.

Bahrain bemüht sich sogar um internationale Anerkennung. 2001 setzte die Regierung Hawar auf die UNESCO-Vorschlagsliste für das Welterbe und nominierte es als Naturdenkmal. (Der offizielle Antrag berief sich auf Kriterien wie außergewöhnliche natürliche Schönheit und ökologische Prozesse.) Obwohl Hawar noch nicht vollständig als Welterbe anerkannt ist, unterstreicht dieser Schritt, dass die Regierung Hawar als „unersetzliche Wildnis“ betrachtet. Naturschützer haben vorgeschlagen, noch weiter zu gehen – beispielsweise die Ausweisung eines größeren Biosphärenreservats mit Hawar als Zentrum, wobei der bahrainische Al-Areen-Wildpark auf dem Festland als Forschungs- und Bildungszentrum dienen soll. Die Botschaft ist klar: Hawars intakte Ökosysteme sind in dieser dicht besiedelten Region selten, und Bahrain möchte damit sein Engagement für deren Erhalt signalisieren.

Diese Schutzmaßnahmen sind in bahrainischem Recht und Politik verankert. Bahrains Nationalcharta von 1999 fordert ausdrücklich eine umweltschonende Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen. In der Praxis bedeutet dies einen Flickenteppich von Behörden: Das vor der Unabhängigkeit bestehende Wildlife Committee (heute die Nationale Kommission für Wildtierschutz) und der Oberste Umweltrat teilen sich die Zuständigkeit, ebenso wie die Elektrizitäts- und Wasserbehörde für Infrastrukturfragen. Nichtstaatliche Akteure wie die Bahrain Natural History Society setzen sich für Hawar ein, und Bahrain ist Vertragspartei regionaler Konventionen zu Zugvögeln und Meeresverschmutzung. Auf See sind bestimmte Gebiete um Hawar als Fischereiverbotszonen ausgewiesen, und mehrere Inseln selbst sind faktisch gesperrt (mehr dazu weiter unten).

Trotz des rechtlichen Rahmens steht Hawars Ökologie weiterhin vor Herausforderungen. Bahrains Landgewinnungsprojekte und Küstenentwicklungen während des Booms auf der Hauptinsel haben große Teile der Küstenlinie verändert und setzen den Meereslebensraum in der Nähe von Hawar unter Druck. Industrielle Verschmutzung (Öleinleitungen, Schwermetalle) und unkontrollierte Fischerei schädigen die Gewässer des Golfs seit Jahrzehnten. Das Naturschutznetzwerk Med-O-Med warnt, dass die Urbanisierung „die größte Bedrohung“ für Bahrains Artenvielfalt darstellt und nennt insbesondere Ausbaggerungen, Aufschüttungen und Überfischung. Invasive Arten (wie Dattelpalmensorten und andere nichtheimische Pflanzen) dringen ebenfalls in die natürlichen Lebensräume ein. Kurz gesagt: Hawar selbst ist zwar weit entfernt von Fabriken, existiert aber nicht im luftleeren Raum: Umweltprobleme im Golf können die Korallenriffe beeinträchtigen, und unkontrollierter Tourismus oder unkontrollierte Entwicklung könnten auch die empfindlichen Dünen und Salzwiesen schädigen.

Die Regierung ist sich dieser Risiken bewusst. Ein Bericht des National Wildlife & Conservation Program aus dem Jahr 2003 stellt besorgt fest, dass „eine Reihe vorgeschlagener Entwicklungsvorhaben … dem Gebiet sicherlich erheblichen Schaden zufügen würden“, wenn sie nicht konsequent umgesetzt würden. Bahrain hat in Meeresuntersuchungen (meist durch Freiwillige) investiert, um Basisdaten für wichtige Arten zu ermitteln, doch umfassende Studien sind nach wie vor rar. Wissenschaftler sind sich einig, dass jeder Fortschritt – ob Tourismus oder Stadtplanung – einer strengen Umweltaufsicht bedarf. Wie ein Experte zusammenfasst, bietet das Schutzgebiet „Lebensraum für eine Vielzahl von Meeres- und Landarten“, von Dugongs bis hin zu Zugvögeln. Daher müssen alle Aktivitäten darauf ausgerichtet sein, diesen Lebensraum zu erhalten.

Vogel- und Meeresbiodiversität

Selbst bei minimalen menschlichen Störungen wimmelt es in den Ökosystemen von Hawar von Leben. Der Archipel liegt an einer wichtigen Vogelzugroute und etwa 150 Vogelarten wurden dort registriert. Den größten Auftritt haben dabei die Sokotrakormorane: Eine Zählung aus dem Jahr 1992 ergab 200.000 bis 300.000 brütende erwachsene Vögel auf Hawar, der weltweit größten Kolonie dieser Art. Tatsächlich betonen Studien, dass die Sokotrakormorankolonie von Hawar „die weltweit größte“ ist und (unter den Dugongs) hinsichtlich der Populationsgröße nur von Australien übertroffen wird. Zu den anderen einheimischen Seevögeln zählen Zügel-, Zwerg- und Weißwangenseeschwalben, Saundersseeschwalben sowie eine blühende Watvogelpopulation. Der westliche Riffreiher (auch bekannt als Riffreiher) und der scheue Rußfalke (ein blasser Falke der Wüstenküsten) brüten hier in großer Zahl.
In den kühleren Monaten wimmelt es am Himmel von Dutzenden Zugvogelarten. Rosaflamingos suchen in den Salzpfannen nach Nahrung und ziehen in die geschützten Lagunen ein und aus. Rosapelikane, Reiher, Silberreiher und Regenpfeifer legen saisonale Zwischenstopps ein. Die Inseln wurden von BirdLife International sogar zum wichtigen Vogelschutzgebiet erklärt, da sie so bedeutende Küsten- und Zugvogelpopulationen beherbergen.

Auch die Tierwelt an Land ist beeindruckend. Auf Hawar selbst hat sich vor Jahrzehnten eine kleine Herde Arabischer Oryxantilopen angesiedelt; diese anmutigen Antilopen durchstreifen heute die Schotterebenen der größeren Inseln. Auch Sandgazellen sind in geringer Zahl vorhanden. Diese Art war auf dem Festland lange ausgestorben und kommt nur noch in wenigen arabischen Rückzugsgebieten vor, weshalb ihre Anwesenheit hier geschätzt wird. Die Vegetation ist spärlich – Akazien, Salzbüsche und robuste Gräser auf den Dünen – aber ausreichend, um diese grasenden Tiere zu ernähren.

Das vielleicht eindrucksvollste Bild ist das der „Seekühe“. Dugongs (Dugong dugon) grasen in den Seegraswiesen, und ihre Fraßspuren (V-förmige Spuren im Gras) sind häufig rund um Hawar zu sehen. Ein Naturschutzbericht aus dem Jahr 2006 stellte fest, dass Hawars Dugong-Population zu den größten der Welt gehört – nach Australien ist sie die zweitgrößte – und dass die flachen Küstengewässer wichtige Weidegründe für diese global gefährdeten Säugetiere sind. Grüne Meeresschildkröten nisten auch an versteckten Stränden und suchen in den Riffen nach Nahrung. In einer einjährigen Untersuchung schätzten Forscher, dass allein über 150 Vogelarten die Inseln zum Fressen, Schlafen oder Brüten nutzten. Dies spiegelt ein marines Ökosystem von bemerkenswerter Vielfalt und Produktivität wider.

Unter Wasser ist das Meer um Hawar eine wahre Fundgrube für Fischer. Untersuchungen (wenn auch unvollständig) haben Schwärme von Königsmakrelen und Riffzackenbarschen sowie Arten wie Meeräsche, Silberbarsch, Meerbarbe und Regenbogenmakrelen entdeckt. Tatsächlich berichten bahrainische Fischer von Fängen von bis zu 450 Tonnen pro Jahr aus den Gewässern um Hawar, wobei Königsmakrelen allein rund 60 % des Fangs ausmachen. Diese Fangzahlen unterstreichen, dass der gesamte Archipel als eine Art Meereskinderstube fungiert: Korallenrifffragmente, Seegraswiesen und Wattflächen beherbergen Jungfische vieler kommerziell wichtiger Arten.

Eine Studie aus dem Jahr 2003 zeigt, dass in den Riffen und Lagunen Hawars nahezu jede Fisch- und Schalentierart – von bodenfressenden Umbrinen bis hin zu pflanzenfressenden Schwärmen – Lebensraum findet. Die Lagunen sind zudem reich an Plankton und wirbellosen Tieren (Quallen, Krabben der Art Scylla serrata, Würmer und Weichtiere), die die Grundlage des Nahrungsnetzes bilden. Kurz gesagt: Hawar ist alles andere als eine leere Wildnis. Die Vielfalt an Vögeln, Säugetieren, Reptilien, Fischen und Krebstieren macht es zu einem ökologischen Hotspot – einem, der die anderen Umweltschätze Bahrains in puncto Artenvielfalt weit übertrifft.

Auf dem Weg zu nachhaltigem Tourismus

Bahrain hat in den letzten Jahren einen Wendepunkt in der Nutzung von Hawar erreicht. Anstatt Bergbau zu betreiben oder die Inseln vollständig zu sperren, betrachtet die Regierung die Inseln nun als potenzielles touristisches Vorzeigeprojekt – vorausgesetzt, die Entwicklung erfolgt behutsam. Ende 2024 wurde das erste Projekt dieser neuen Vision verwirklicht: das Hawar Resort von Mantis. Offizielle Quellen beschreiben es als das „erste strategische Projekt“ des Archipels im Rahmen eines Masterplans für Hawar. Als das luxuriöse Öko-Resort Anfang 2025 eröffnet wurde, erregte es als Bahrains erstes echtes Inselresort große Aufmerksamkeit.

Das Hawar Resort by Mantis positioniert sich als umweltfreundliches Resort am Golf. Das an der Ostküste der Insel Hawar gelegene Resort verfügt über 104 Gästeeinheiten, darunter Strandsuiten und Überwasservillen. Parkähnliche Gärten erstrecken sich bis an einen 1,8 km langen Privatstrand. Zu den Annehmlichkeiten gehören mehrere Restaurants (mit wechselnden Starköchen), ein Spa, Pools, Sportplätze und sogar Abenteueraktivitäten. Das Resort selbst unterstreicht seine Umweltfreundlichkeit: Es rühmt sich damit, Einwegplastik durch Bambusprodukte zu ersetzen und „fortschrittliche Naturschutztechniken“ zum Schutz der lokalen Flora und Fauna einzusetzen. Offizielle Aussagen betonen, dass „das Resort einen tiefen Respekt für die Umwelt“ und das Erbe Bahrains widerspiegelt und somit ein Gleichgewicht zwischen Komfort und dem Bewusstsein für den natürlichen Charakter von Hawar herstellt.

In practice, Hawar Resort has brought the first significant visitor infrastructure to the islands. Guests arrive via a dedicated boat transfer: a 25-minute ride from the mainland al-Dur Marina (near the Durrat al Bahrain development) to the Hawar dock. (This supplants an older concept of a public ferry: currently there is no fixed-timetable passenger service, so tourists all come via the resort’s launch.) Although billed as a high-end family destination (complete with camel rides, falconry displays and even a planned Bear Grylls survival park), the marketing is also careful to emphasize birdwatching and nature experiences. The resort notes that Hawar’s biodiversity can be enjoyed year-round, with migratory birds arriving seasonally. This dovetails with Bahrain’s tourism strategy: officials have pointed out that the Hawar plan “capitalises on [Bahrain’s] unique position as the region’s only archipelagic nation, complemented by a rich marine environment and diverse islands”. In other words, Hawar Resort is intended as a nucleus for eco-conscious tourism that will – the hope is – create jobs and foreign revenue, rather than a belt of concrete hotels.

Die Eröffnung des Resorts hat bereits weitere Entwicklungen angestoßen. Im Dezember 2024 eröffnete die Regierung im Rahmen der Infrastrukturmodernisierung ein neues Strom- und Wasserkontrollzentrum. Das Kabinett erklärte, dieses Zentrum werde die Strom- und Wassereffizienz verbessern und „die Kapazität des Königreichs für zukünftige Entwicklungen erhöhen“. Hinter den Kulissen lief ein ernsthaftes Strom- und Wasserprojekt: Die bahrainische Strom- und Wasserbehörde (EWA) schrieb neue Meerwasserentsalzungsanlagen aus und verlegte Unterseekabel nach Hawar, um die unzuverlässige Dieselstromerzeugung zu ersetzen. Diese Investitionen unterstreichen die offizielle Linie: Jeder Tourismusanstieg muss mit einer soliden Infrastruktur einhergehen.

Dennoch ist die Gastfreundschaft auf Hawar bewusst gering. Abgesehen vom Personal des Resorts und zugelassenen Reisegruppen leben praktisch keine Zivilisten auf den Inseln. Die ersten Tourismuszahlen sind bescheiden (das Resort empfängt Hunderte von Gästen pro Monat, nicht Tausende). Die Betreiber legen Wert auf kontrollierte, geführte Erlebnisse: Schnorcheln in ausgewiesenen Bereichen, geführte Vogelwanderungen, begrenzte Jetski-Zonen usw., alles mit dem Ziel, den menschlichen Fußabdruck zu minimieren. Beispielsweise sind Wildschweine oder Schweinshirsche (die im Zuge früherer Naturschutzbemühungen auf Hawar eingeführt wurden) für Gäste außer zur Beobachtung tabu. Vorläufige Pläne sehen einen kleinen Yachthafen und ein Ökozentrum vor, keinen internationalen Flughafen. Die Idee ist, dass Besucher mit dem Boot anreisen und auf der einzigen großen Insel bleiben, während die anderen 30 Inseln weitgehend unberührt bleiben. In Informationsmaterialien preist Bahrain Hawar sogar als Chance für eine „nachhaltige moderne Landnutzung“ an, einschließlich Abfallmanagement und der Entwicklung erneuerbarer Energien neben dem Tourismus.

Der entscheidende Punkt wird sein, ob Wachstum mit Schutz einhergehen kann. Viele Beobachter weisen darauf hin, dass Hawars Schicksal von der Durchsetzung seines Schutzgebietsstatus abhängen wird. Der Oberste Umweltrat (SCE) und die zuständigen Behörden betonen bereits, dass alle touristischen Aktivitäten „den Schutz der Meeresressourcen, den Umweltschutz und die Erhaltung der Tierwelt gewährleisten“ müssen. Neue Vorschriften (von der höheren Behörde, siehe unten) werden derzeit ausgearbeitet, um Investorenkriterien und Zonen festzulegen. Umweltbeobachter beobachten gleichzeitig den Bruterfolg der Vögel und die Wasserqualität. Es ist noch zu früh, die ökologischen Auswirkungen des Resorts zu beurteilen, aber die Präsenz des Managements soll Fehler der Vergangenheit vermeiden, die anderswo in Bahrain gemacht wurden (beispielsweise die Umweltkosten von Landgewinnungsprojekten auf dem Festland).

Infrastruktur und Versorgungsunternehmen

Jahrzehntelange Isolation führte dazu, dass die Versorgungseinrichtungen Hawars rudimentär waren. Bis vor Kurzem wurde die Insel mit Strom aus einem alten Dieselgenerator versorgt; die Wasserversorgung erfolgte über eine kleine Entsalzungsanlage, ergänzt durch Tankerlieferungen. Keine dieser Lösungen konnte den modernen Tourismus unterstützen oder die Umwelt schützen (Dieselabgase und Lecks sowie teure Wasserimporte). Bahrain erkannte dies und startete Anfang der 2020er Jahre eine umfassende Modernisierung. Bis 2020 wurde ein irisches Unternehmen (ESB International) mit der Planung der neuen Stromverbindung beauftragt. Die Lösung: Die Verlegung von drei Hochspannungs-Seekabeln (66 kV) mit einer Gesamtlänge von etwa 25 km vom Festland nach Hawar. Diese Kabel verlaufen nun von einem modernisierten Umspannwerk in Durrat al Bahrain zu einem neuen Umspannwerk auf der Insel Hawar. Sobald sie vollständig unter Spannung stehen, werden sie eine stabile Stromversorgung gewährleisten – wodurch der Bedarf an lautem Dieselkraftstoff entfällt und die Waldbrandgefahr durch Generatoren reduziert wird. Das Projekt, das von der EWA als „ein Projekt von äußerster Bedeutung“ und sogar „historisch“ gefeiert wurde, wurde teilweise vom saudischen Entwicklungsfonds finanziert.

Parallel dazu hat Bahrain 2024 eine Ausschreibung für eine neue SWRO-Entsalzungsanlage auf Hawar veröffentlicht. Fünf internationale Konsortien haben sich um den Bau beworben. Die geplante Kapazität beträgt etwa 1–2 Millionen Imperial Gallonen pro Tag (ungefähr 4–9 Millionen Liter) mit zwei Speichertanks; selbst ein konservativer Wert von 1 MIGD würde den aktuellen Bedarf deutlich übersteigen. Läuft alles nach Plan, wird ein EPC-Vertrag unterzeichnet und die Anlage innerhalb eines Jahres errichtet. Konkret bedeutet dies, dass Hawar bald über ein modernes Wassersystem verfügen wird – aus dem Meer gepumpt und auf Trinkwasserqualität gefiltert – und so Resort und Betrieb ohne ständige Brennstoffimporte versorgen kann. Bahrains Ausschreibungsbedingungen betonen die Erfahrung mit ähnlichen Projekten und deuten darauf hin, dass die Behörden eine schlüsselfertige Anlage modernster Bauart planen.

Nachdem die Strom- und Wasserversorgung gesichert war, folgte der Ausbau der Infrastruktur. Über die Hauptinsel wurden Straßen gebaut (leicht belastbare Asphaltwege), und ein kleiner Hafen-/Dockkomplex dient nun dem Bootsverkehr und den Rettungsbooten des Resorts. Ein neues Flughafen- und Wasserkontrollzentrum (Teil des bereits erwähnten Strom- und Wasserkontrollzentrums) wurde vom Kronprinzen eröffnet, eine hochmoderne Schaltzentrale zur Verwaltung von Hawar und anderen abgelegenen Versorgungseinrichtungen. Auch die Kommunikationstechnik wurde verbessert: Eine Mikrowellenverbindung aus Bahrain versorgt Hawar mit Internet und Telefon (die Insel hat sogar eingeschränkten Mobilfunkempfang). All diese Verbesserungen bedeuten, dass sich Hawar nicht mehr wie früher „netzunabhängig“ anfühlt; stattdessen wird es in die nationale Infrastruktur Bahrains eingebunden, wenn auch mit erheblichem Aufwand.

Der Zeitpunkt spiegelt die nationale Planung wider: Bahrains Wirtschaftsvision 2030 und Tourismusstrategien nennen Hawar als Entwicklungspriorität. In Kabinettserklärungen wiesen Minister darauf hin, dass Strom- und Wasserprojekte auf Hawar „wichtige Entwicklungsinitiativen konsolidieren und die Wirtschaft stärken“ würden. Ein Grund, die Entsalzungsanlage jetzt voranzutreiben, ist die Ermöglichung zukünftiger Phasen des Masterplans (über die anfängliche Fläche des Resorts hinaus). Möglicherweise entstehen noch weitere Einrichtungen – wie Forschungsstationen, ein erweiterter Yachthafen oder erneuerbare Energien (Bahrain hat Solarparks auf Hawar vorgeschlagen) –, die diese neue Infrastruktur nutzen.

Transport und Zugang

Hawar ist vielleicht mehr als jeder andere Faktor durch seine Unzugänglichkeit geprägt. Der Zugang für Touristen ist traditionell streng kontrolliert. Bis zur Eröffnung des Resorts gab es keine öffentliche Fähre zu den Inseln – nur private Boote, die von Umweltschützern und Fischern genutzt wurden. Offiziell ist Hawar nur eine 25 Kilometer lange Fährfahrt von Manama entfernt, in Wirklichkeit gibt es jedoch kaum kommerzielle Verbindungen. Besucher müssen stattdessen an einer staatlich genehmigten Tour teilnehmen oder einen Aufenthalt mit autorisierten Schiffen buchen. Das neue Mantis Resort verfügt über einen eigenen Anlegeplatz und eigene Boote, sodass Gäste von der Al-Dur Marina aus an Bord gehen und hinausfahren können. (Mit dem Schnellboot dauert diese Strecke etwa 25–30 Minuten.) Der kleine Flughafen auf Sitra oder im Landesinneren bedient dagegen nur Festlandflüge, nicht aber Hawar selbst.

In der Praxis ist die Insel Hawar praktisch das einzige Tor für Besucher. Auf Hawar befinden sich ein Patrouillengelände der bahrainischen Polizei und das Resort – zusammen die einzigen bewohnten Gebäude. Alle anderen Inseln des Archipels sind gesperrt. Lokale Vorschriften verbieten selbst Fischern und Touristen den Zutritt zu den kleineren Inseln, außer für autorisierte Forschungsarbeiten oder Regierungspatrouillen. Einer Quelle zufolge ist, abgesehen von der Garnison und dem Hotel auf der Insel Hawar, „der Zugang zu allem außer der Insel Hawar selbst stark eingeschränkt“. Dies macht Hawar zu einer streng verwalteten Zone: Der überwiegende Teil des Archipels bleibt eine menschenleere Zone, praktisch ein Schutzgebiet. In den letzten Jahren ist es für kleine Gruppen (bahrainische Staatsbürger und Ausländer) möglich geworden, Genehmigungen für Tagesausflüge nach Hawar zu erhalten, aber selbst diese werden von der Umweltbehörde sorgfältig geprüft. Unregulierte Besuche waren und sind verboten; so brauchte man beispielsweise früher sogar eine Sondergenehmigung, um mit einer Privatyacht in Hawar anzulegen.

Auf Hawar Island ist die Reisefreiheit weiterhin eingeschränkt. Es gibt keine öffentlichen Mietwagen. Das Resort bietet Allrad-Shuttles und Fahrräder zwischen Strand, Villen und Pools an. Regierungsfahrzeuge versorgen den Außenposten und den Servicebedarf. Fußwege schlängeln sich um das Hotelgelände und die Außenbezirke der Garnison, darüber hinaus dürfen sich Besucher jedoch nicht frei im wilden Landesinneren bewegen. Kurz gesagt, Tourismus ist nur in ausgewiesenen Zonen erlaubt (derzeit nur rund um das Resort). Der Rest des Gebiets ist der Tierwelt vorbehalten und wird von Rangern bewacht, die unbefugte Eindringlinge mit Geldstrafen oder Festnahmen belegen.

Dieses strenge Regime hat Hawars Ökosysteme bisher bewahrt. Selbst der Manager des neuen Resorts stellt stolz fest, dass die Gäste weder schwere Maschinen noch Baustellen sehen – es fühlt sich trotz neuer Straßen „abgelegen“ an. Tatsächlich ist der Kontrast zu Bahrains anderen Tourismusprojekten (künstliche Inseln, Luxus-Jachthäfen) krass: Der Tourismus in Hawar wird bewusst zurückhaltend gehalten, ohne Einkaufszentren oder Casinos. Und das wird wahrscheinlich auch so bleiben. Der Masterplan sieht nur Öko-Lodges und Soft-Adventure-Einrichtungen vor, alle innerhalb des bestehenden Wirkungsbereichs. Der Bootsverkehr ist geregelt, um Robben und Schildkröten nicht zu stören. In seiner aktuellen Phase ist Hawar weniger ein Ziel für gemütliche Spaziergänge als vielmehr ein Ort, an dem man Einsamkeit inmitten der Natur erleben kann – zwar mit erstklassigem Service, aber keinem Themenpark.

Naturschutzbemühungen und Governance

Die Aufrechterhaltung dieses Gleichgewichts obliegt den bahrainischen Behörden, die bereits zu Beginn des Tourismus an einer Stärkung der Regierungsführung gearbeitet haben. Im Mittelpunkt der neuen Maßnahmen steht die Höhere Behörde für die Entwicklung der Hawar-Inseln, die im Dezember 2024 per königlichem Erlass eingerichtet wurde. Unter dem Vorsitz von Scheich Abdullah bin Hamad Al Khalifa (dem Vertreter des Königs und Leiter des Obersten Umweltrates) vereint dieses interministerielle Gremium Vertreter aus den Bereichen Umwelt, Tourismus, wirtschaftliche Entwicklung und anderen Bereichen sowie Berater aus der Privatwirtschaft. Das Mandat der Behörde ist weitreichend: Sie muss eine integrierte Tourismusstrategie für Hawar vorschlagen, die Entwicklung der Infrastruktur schrittweise vorantreiben und Vorschriften für Investitionen festlegen. Entscheidend ist, dass der Erlass klarstellt, dass die Arbeit der Behörde „die Erhaltung der Meeresressourcen, den Umweltschutz und die Erhaltung der Tierwelt sicherstellen“ muss. Tatsächlich soll sie als zentrale Anlaufstelle fungieren, die die wirtschaftlichen Ziele Bahrains mit seinen Umweltgesetzen für das Hawar-Projekt in Einklang bringt.

Dieser Schritt spiegelt die Erfahrungen von Jahrzehnten wider. Frühere Vorschläge für Hawar (in den 1980er und 1990er Jahren) wurden auf Eis gelegt, gerade weil die Planer eine Zerstörung der Inseln befürchteten. Erst mit dem Aufkommen des Ökotourismus fühlte sich Bahrain bereit, voranzuschreiten. Die Höhere Behörde hat daher die Aufgabe, Abkürzungen zu vermeiden: Sie wird alle Projekte auf Nachhaltigkeit prüfen, ähnlich wie die Biosphärenstudie von 2003 empfahl, dass die Entwicklung von Hawar am effektivsten unter fachkundiger Anleitung erfolgt. Zu ihren Befugnissen gehört es, strenge Kriterien für Tourismusinvestitionen, Infrastrukturstandards und sogar Marketingpläne zu empfehlen. So könnte sie beispielsweise die Grundfläche von Hotels begrenzen, Abwasserrecycling vorschreiben oder Kernschutzzonen ausweisen, in denen keine Bebauung gestattet ist. Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie streng diese Regeln durchgesetzt werden, aber der Rahmen ist formalisiert.

Neben diesen neuen Gremien bleiben die langjährigen Naturschutzrichtlinien in Kraft. Bahrains National Wildlife Committee (jetzt Teil des SCE) überwacht den Zustand der Inseln. Regelmäßige Zählungen der Vogelkolonien werden fortgesetzt, finanziert von der Regierung oder NGOs. Projekte wie das Meeresschutzgebiet Mashtan Island (ausgewiesen 2002) haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Bahrain bereit ist, Grenzen auf Karten zu ziehen – und Hawar profitiert von dieser Einstellung. Darüber hinaus behalten internationale Organisationen (UNESCO, Ramsar, BirdLife) und regionale Gremien (Gulf Environment Facility, ROPME für Meeresverschmutzung) Hawar im Auge. Die Gefahr internationaler Kritik oder des Verlusts von Fördermitteln ist ein Anreiz, den guten Zustand der Inseln zu erhalten.

Gleichzeitig drohen die oben genannten Herausforderungen weiterhin. Die Durchsetzungskapazitäten sind begrenzt: Die bahrainische Umweltbehörde verfügt nur über eine Handvoll Ranger und Patrouillenboote. In verbotenen Zonen kommt es gelegentlich zu illegaler Fischerei, und Schäden am Meeresboden durch Anker geben Anlass zur Sorge. Der Klimawandel – insbesondere der Anstieg des Meeresspiegels und stärkere Stürme – könnte einige tiefliegende Gebiete überfluten und den Salzgehalt verändern. Die Süßwasserversorgung ist technisch durch Entsalzung gesichert, doch ein Ausfall dieses Systems (Stürme oder Treibstoffmangel) könnte die Bewohner schnell stranden lassen. Invasive Schädlinge (z. B. Schlangen, die von Booten transportiert werden) werden zwar insgeheim gefürchtet, aber unzureichend überwacht. Diese Probleme werden in Strategiedokumenten zwar erkannt, erfordern aber ständige Wachsamkeit.

Auch finanziell ist der Erhalt der Inseln nicht unerheblich. Die Instandhaltung von Stromleitungen, Entsalzungsanlagen und Abfallbehandlung auf einem abgelegenen Riff kostet pro Kopf weitaus mehr als auf dem Festland. Bahrain subventioniert Hawars Versorgungsunternehmen, um spätere Tourismuseinnahmen zu ermöglichen. Ein ausgeglichener Haushalt hängt von anhaltenden Touristenzahlen ab – was in einer politisch instabilen Region nicht garantiert ist. Diese Kalkulation erinnert die Planer an eine grundlegendere Wahrheit: Hawars Wert bemisst sich nicht nur in Riyal, sondern auch in seinem kulturellen Erbe. Regierungsberichte besagen, dass Hawar selbst dann, wenn es zu einem Biosphärenreservat statt einer Touristenattraktion würde, als Modell für den Naturschutz unermesslich wäre.

Die Hawar-Obere Autorität und der Weg in die Zukunft

Mit Blick auf die Zukunft richten sich alle Augen darauf, wie Bahrain seine ehrgeizigen Pläne umsetzt. Die zuständige Behörde (mit Vertretern aus Tourismus, Kultur, Umwelt und Investitionsorganisationen) hat sich zum Ziel gesetzt, Hawar zu einem Modell für nachhaltigen Tourismus zu machen – einem Vorbild für die Region. Beamte sprechen von einer sorgfältig stufenweisen Entwicklung: So wird beispielsweise das Mantis-Resort als „Phase eins“ eines Masterplans bezeichnet. In zukünftigen Phasen könnte eine kleine Öko-Lodge oder Forschungsstation hinzukommen oder der Yachthafen leicht erweitert werden – stets unter Anleitung der Behörde.

Ein positives Zeichen ist der vernetzte Ansatz: Tourismusministerien arbeiten mit Umweltbehörden zusammen, anstatt unabhängig voneinander zu agieren. So wurde im Tourismusentwicklungsplan beispielsweise die Förderung des Kulturerbes und der Tierwelt Hawars erwähnt, nicht nur der Strände. Der bahrainische Staatsfonds Mumtalakat und lokale Investoren sind beteiligt, was auf eine starke öffentliche Unterstützung schließen lässt. Zudem zeichnet sich regionale Unterstützung ab; Golf-Fluggesellschaften bieten zusätzliche Flüge nach Bahrain an, um Europäer und Asiaten in der Nebensaison am Golf zu erreichen. Man kann sich vorstellen, dass Besucher einen Aufenthalt in Hawar mit Großveranstaltungen in Bahrain (z. B. dem Formel-1-Grand-Prix oder Kulturfestivals) kombinieren.

Für Hawar selbst wird die Zukunft daran gemessen, ob seine Ökosysteme robust bleiben. Bleibt die Sokotra-Kormorankolonie gesund, grasen die Dugongs weiterhin unbeschadet und bieten die Strände den Schildkröten unter den sanften Mondfluten weiterhin Schutz, kann die Verwaltung als Erfolg bezeichnet werden. Umgekehrt würde jedes Anzeichen von Erosion, Verschmutzung oder Störung Alarm schlagen. Bisher hat die Kombination aus gesetzlichem Schutz und behutsamer Entwicklung Hawars wilden Charakter bewahrt. Die Widerstandsfähigkeit der Inseln beruht zum Teil auf ihrer Natur (wenige Straßen, keine Schwerindustrie) und zum Teil auf bewussten Entscheidungen. Wie eine Analyse es formulierte: „Geschützte Schutzgebiete … bieten einen wertvollen Beitrag zur Entstehung einer Tourismusbranche, insbesondere für Freizeitaktivitäten im Freien, Bildung und Ökotourismus“ – allerdings nur, wenn die Entwicklung „das Interesse oder die Integrität der lokalen … Umwelt nicht beeinträchtigt“. Diese Mahnung bleibt das Leitprinzip für die Wächter Hawars.

Abschluss

Die Hawar-Inseln stechen als seltenes Beispiel ungezähmter Natur hervor. Sie haben sich von kolonialen Launen über Urteile des Internationalen Gerichtshofs bis hin zum Ökotourismus entwickelt. Heute stehen sie an einem Wendepunkt: Sie werden für ihre Tierwelt und die Einstufung als Ramsar-Feuchtgebiet geschätzt, gelten aber gleichzeitig als Chance zur Diversifizierung der Tourismuswirtschaft Bahrains. Die Reaktion des Landes – Investitionen in die Infrastruktur, die Einrichtung einer hochrangigen Entwicklungsbehörde und die Errichtung eines luxuriösen und zugleich umweltbewussten Resorts – signalisiert Entschlossenheit.

Ob Hawar das von seinen Planern erhoffte „Weltklasse-Ökotourismusziel“ werden kann und gleichzeitig ein unberührtes Naturschutzgebiet bleibt, wird eine der entscheidenden Prüfungen dieses Jahrzehnts in der Golfregion sein. Bisher sind die Zeichen verhalten optimistisch: Die Entwicklung verläuft langsam und maßvoll, und die strengen Zugangsregeln bedeuten, dass der Großteil des Archipels noch immer kaum mehr als Kalkstein, Seegras und Himmel ist. Bahrain hofft, dass Hawar als lebendiges Klassenzimmer dienen wird: ein Ort, an dem Geschichte, Ökologie und Kultur zusammentreffen und der Schutz der Natur durch das Land ebenso hell erstrahlen kann wie die Skyline seiner Hauptstadt.

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Isa Town ist eine der neuesten und luxuriösesten Städte Bahrains. Das Markenzeichen von Isa Town sind die opulenten Villen, die von wohlhabenden Menschen aus der ganzen Welt erbaut wurden.
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Manama-Reiseführer-Bahrain-Reiseführer-Von-Travel-S-Helper

Manama

Manama ist die Hauptstadt und größte Stadt Bahrains mit rund 157.000 Einwohnern. Bahrain wurde im 19. Jahrhundert als unabhängiger Staat gegründet ...
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Muharraq-Bahrain-Reiseführer-von-Travel-S-Helper

Muharraq

Muharraq ist die drittgrößte Stadt Bahrains und war die Hauptstadt des Landes, bis Manama sie 1932 ablöste. Im Jahr 2012 hatte Muharraq 176.583 Einwohner. ...
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Riffa-Bahrain-Reiseführer-von-Travel-S-Helper

Riffa

Riffa ist flächenmäßig die zweitgrößte Stadt im Königreich Bahrain. Riffa ist in Ost-Riffa, West-Riffa und ... unterteilt.
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Sitra-Island-Bahrain-Reiseführer-von-Travel-S-Helper

Insel Sitra

Die Insel liegt im Persischen Golf, östlich der Insel Bahrain. Sie liegt südlich von Bahrain und Nabih Saleh. Der westliche Rand ...
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Top 10 – Partystädte Europas

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