Die meisten Klosterküchen sind einfach und verwenden regionale Produkte. Reis oder Getreide gehören zu den Hauptnahrungsmitteln; Bohnen, Gemüse und Obst variieren je nach Saison. Westliche Klöster servieren oft herzhafte Gemüseeintöpfe, Brot und Suppe. Viele asiatische Klöster bieten ausschließlich vegetarische Gerichte an (aus religiösen Gründen) – beispielsweise Kartoffelcurry oder Linsen-Dal. Fleisch und Alkohol werden nur dann angeboten, wenn sie ausdrücklich zu besonderen Anlässen serviert werden.
Warten Sie stets auf den Segen: In vielen Orden wird erst gegessen, nachdem das Essen gesegnet wurde (in orthodoxen/katholischen Gemeinden ein Tischgebet, in buddhistischen/jainistischen Gemeinden ein kurzer Gesang). Beginnen Sie mit dem Essen, sobald die Glocke läutet oder ein bestimmter Mönch beginnt. Vermeiden Sie Lärm und konzentrieren Sie sich auf Dankbarkeit und Achtsamkeit. Höfliche Bemerkungen oder ein leises Dankeschön an die Servicekräfte sind angebracht, längere Gespräche finden jedoch üblicherweise außerhalb des Speisesaals statt.
Wenn es ein Buffet oder eine gemeinsame Essensausgabe gibt, warten Sie geduldig, bis Sie an der Reihe sind. In Klöstern werden die Mönche möglicherweise zuerst an einem Ehrenplatz bedient. Wenn nur Mönche bedient werden und Sie sehen, wie sie Platz nehmen, warten Sie, bis sie Ihnen ein Zeichen geben, zu beginnen. Nehmen Sie nur so viel, wie Sie essen können; Mönche lehren oft Zufriedenheit mit kleinen Portionen und gemeinsamen Mahlzeiten. Wenn Ihnen ein Nachschlag angeboten wird, können Sie diesen stillschweigend oder mit einem Nicken annehmen. Wenn nicht, machen Sie kein Aufhebens darum – es ist in der Regel verständlich.
Wenn Sie besondere Ernährungsbedürfnisse haben (glutenfrei, vegan, Allergien), informieren Sie Ihre Gastgeber bitte im Voraus. Viele werden sich bemühen, Ihren Wünschen entgegenzukommen (beispielsweise bietet eine Jain-Küche oft rein vegetarische oder sogar vegane Gerichte an). Beachten Sie jedoch, dass in manchen strengen Klöstern (insbesondere Waldklöstern) das Essen serviert wird und zu wählerische Wünsche als unhöflich aufgefasst werden könnten. Es ist ratsam, ein paar Müsliriegel oder bekannte Grundnahrungsmittel (Proteinriegel, Haferflocken) mitzubringen, insbesondere in Entwicklungsländern, wo die Auswahl an Zutaten begrenzt ist.
In Klöstern wird oft erwartet, dass man die Mahlzeiten gemeinsam mit der Gemeinschaft einnimmt (damit man nicht zu ungewöhnlichen Zeiten allein isst). Planen Sie Ihren Tag entsprechend. Wenn das Frühstück um 7 Uhr stattfindet, sollten Sie nicht hungrig um 9 Uhr erscheinen – es ist respektvoller, entweder mit den Mönchen zu frühstücken oder bis zur nächsten Mahlzeit zu warten.