Tsipouro ist Griechenlands heimischer Brandy, der aus dem einfachen Trester der Weinherstellung destilliert wird. Oft genannt Griechischer Grappaist ein klarer, kräftiger Schnaps, der traditionell in ländlichen Dörfern in Regionen wie Thessalien, Epirus und Kreta hergestellt wird. Die ersten Schlucke Tsipouro überraschen Neulinge vielleicht mit einem warmen, reinen Brennen, das sich in der Brust ausbreitet – ein Zeichen seines Alkoholgehalts von 40–45 %. Doch mit der Hitze geht ein mildes Aroma von Trauben und Holz einher, manchmal ein Hauch von Anis. Tsipouro verkörpert die Genügsamkeit und Festlichkeit des griechischen Landlebens: Nichts wurde verschwendet, und aus den übrig gebliebenen Schalen und Kernen entstand ein festliches Getränk.
Historiker verfolgen die Wurzeln des Tsipouro Jahrhunderte zurück. Der Legende nach destillierten orthodoxe Mönche auf dem Berg Athos im 14. Jahrhundert erstmals Tresterwein und stellten aus den Resten der Rebe ein reineres, stärkeres Getränk her. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Wissen um die Herstellung Norden or Raki (wie es in Teilen des Balkans genannt wird) verbreitete sich in Weinbaudörfern in ganz Griechenland. Traditionell lagerten die Familien ihren Trester wochenlang in großen Fässern, um eine natürliche Gärung zu ermöglichen, und destillierten diese Maische dann in Kupferbrennblasen (oft in den Dörfern in Herbstnächten, genannt CONTAINER Feste). Es war und ist ein handwerkliches Handwerk, oft ein gemeinschaftliches Ereignis, bei dem Spirituosen, Käse und Lachen geerntet und geteilt werden.
Tsipouro ist in Griechenland ein fester Bestandteil gesellschaftlicher Zusammenkünfte. In vielen Tavernen wird Tsipouro standardmäßig nach dem Essen gereicht, begleitet von kleinen Schalen mit Oliven, Nüssen oder knusprig frittierten Köstlichkeiten. Nach einem herzhaften Essen ist es üblich, anzustoßen: Auf Teller mit Lamm oder Fisch folgt ein Tsipouro-Digestif als Zeichen eines gelungenen Abends. Auf Kreta heißt dieses Konzept Tsikoudia und gilt als Symbol der Gastfreundschaft. Die Inselbewohner erheben ein kleines Glas und sagen „Yamas!“ (Prost), bevor sie nippen. Wegen seiner Stärke wird Tsipouro nie hinuntergestürzt; er soll nachklingen, den Gast wärmen und die Verdauung fördern.
Geschmacklich schmeckt einfacher Tsipouro feurig und trocken, mit Nuancen von Trauben und manchmal Holz, wenn er gereift ist. Einige Sorten sind schlicht (Chondros), während andere mit Anis oder Myrtenbeeren angereichert sind (Tsipouro Tsikoudia mit Anis, ähnlich wie Ouzo), mit einer süßen Lakritznote. Tsipouro lässt sich ganz einfach servieren: Er wird gekühlt (oft aus dem Gefrierschrank) in Schnapsgläser gegossen, ohne Mixer. Ein erfrischender Schuss Eiswürfel kann das Aroma entfalten, Puristen bevorzugen ihn jedoch pur. Anders als bei Ouzo wird Tsipouro selten mit Wasser versetzt; sein Charakter wird pur oder mit Eiswürfeln genossen.
In letzter Zeit hat Tsipouro eine moderne Fangemeinde unter Liebhabern handwerklich hergestellter Spirituosen gefunden. Kleine Destillerien füllen handwerklich hergestellte Chargen ab und reifen sie manchmal in Eichenfässern, um eine zartgoldene Farbe und einen milden Geschmack zu erhalten. Doch die Essenz bleibt dieselbe wie bei Großmutter: kleine Schlucke bei geselligen Nachmittagen, Gespräche und der Anblick des milchigen Musters im kalten Glas. Tsipouro steht für den Genuss der Einfachheit – die rohe Destillation sonnengereifter Trauben zu einem klaren Schnaps.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tsipouro die starken Wurzeln des griechischen Lebens und die herzliche Gastfreundschaft widerspiegelt. Er verbindet den Trinker mit der Weinlese und den gemeinschaftlichen Traditionen. Ob in einem Bergdorf oder einem Stadtcafé genossen, signalisiert er Feierlichkeit, Gemeinschaft und die griechische Art, selbst Abfall in Momente des Genusses zu verwandeln.