Glyka tou Koutaliou – Löffelsüßigkeiten

Glyka tou Koutaliou – Löffelsüßigkeiten

Glyka tou koutaliou bedeutet wörtlich „Süßigkeit auf dem Löffel“. Dabei handelt es sich um griechische Löffelsüßigkeiten – Obst- (oder auch Gemüse-)Konserven, die löffelweise serviert werden. Sie sind der Inbegriff griechischer Gastfreundschaft: ein kleines Gericht oder eine einzelne konservierte Frucht, die Gästen zum Kaffee oder Tee gereicht wird. Die Tradition reicht bis in die Antike zurück und entwickelte sich, um den süßen Geschmack von Sommerfrüchten auch außerhalb der Saison zu erhalten. Gängige Sorten sind Kirsche, Feige, Quitte, Traube und Zitrone. Sogar Blütenblätter (Rosen, Orangenblüten) oder Gemüse wie Auberginen können zu Glyka verarbeitet werden.

Der Prozess ist langsam. Es werden feste, unreife Früchte verwendet, damit sie beim langen Köcheln ihre Form behalten. Zunächst werden die Früchte oft über Nacht in Kalkwasser eingeweicht (um sie fester zu machen und Bitterstoffe zu entfernen) und dann gründlich abgespült. Die Zubereitung ähnelt dann der Marmeladeherstellung: Die Früchte werden in Zuckersirup geköchelt, bis sie glasig und weich sind. Am Ende wird eine kleine Menge Zitronensaft hinzugefügt, um ein Kristallisieren des Sirups zu verhindern. Das Ergebnis sind juwelenfarbene Früchte, umhüllt von einem seidigen Sirup. Traditionell werden Löffelsüßigkeiten in kleinen Portionen ausgelöffelt (oft begleitet von einem Schluck kaltem Wasser, um den Gaumen zu erfrischen). In Griechenland und Zypern sind sie eine übliche Begrüßung – einen Löffel der selbstgemachten Süßigkeit anzubieten, gilt als höflich und herzlich.

Die Geschmacksprofile variieren je nach Frucht, aber alle Glyka haben eine charakteristische, eintönige Süße gemeinsam, die die Frucht selbst hervorhebt. Sauerkirschen (kόκκινα κουταλιού) beispielsweise werden durch ihre natürliche Säure intensiv süß und dennoch spritzig. Löffelsüßigkeit aus Rosenblättern ist duftend und aromatisch. Unabhängig von der Frucht ist der Sirup typischerweise einfach (Wasser und ein Zuckerverhältnis von 1:1), vielleicht mit einer Zimtstange oder Vanilleschote gewürzt. Für einen tieferen Geschmack kann griechischer Honig einen Teil des Zuckers im Sirup ersetzen. Die Klarheit des Sirups und die intakte Form der Frucht sind Kennzeichen einer gut gemachten Löffelsüßigkeit – es sollte aussehen, als wäre die Frucht in der Zeit pausiert worden.

Diese Konfitüren können über griechischen Joghurt geträufelt werden, traditionell isst man sie aber in kleinen Portionen direkt vom Löffel. Sie eignen sich auch hervorragend als Beilage zu Feta oder als Topping für Eis und Pfannkuchen. Da Zucker ein Konservierungsmittel ist, sind diese Süßigkeiten lange haltbar. Hobbyköche schätzen sie; ein Glas hält sich im Kühlschrank monatelang, und ihr Geschmack kann sich mit der Zeit verbessern. Jüngere Griechen haben begonnen, die Tradition wiederzubeleben, manchmal kombinieren sie sie mit Spirituosensirup oder modernen Geschmacksvarianten (z. B. Blutorange mit Chili). Doch im Grunde bleibt Glyka tou koutaliou eine einfache, einzigartige Hommage an das Wesen der Frucht.

Löffelsüßigkeiten (Glyka tou Koutaliou) – Rezept für griechische Obstkonserven

Rezept von ReisehelferGang: NachtischKüche: griechischSchwierigkeit: Medium
Vorbereitungszeit

8

Std.
Kochzeit

15

Minuten
Kalorien

70

kcal

Griechische Löffelsüßigkeiten sind kandierte Früchte (oder andere Produkte), die in einfachem Sirup geköchelt werden, bis sie glasig und weich sind. Dieses Rezept zeigt, wie Sie ein einfaches Glyko Koutaliou mit Ihren Lieblingsfrüchten (z. B. Kirschen oder Feigen) zubereiten. Die Früchte werden vorsichtig in Wasser pochiert und dann mit Zucker stehen gelassen, damit der Saft austritt. Am nächsten Tag werden die Früchte mit Zucker und Zitronensaft zu einem dicken Sirup gekocht. Nach dem Abkühlen werden die ganzen Früchte im Sirup in Gläser gefüllt. Jede Löffelsüßigkeit – eine gezuckerte Kirsche, Feige oder Nuss – wird in einer kleinen Schale mit Kaffee oder Joghurt serviert. Der Sirup ist seidig und glänzend und die Früchte fangen die frischen Aromen der Saison ein. Diese kleinen, juwelenartigen Süßigkeiten sind luxuriös und bescheiden zugleich: ein süßer Löffel voll griechischer Tradition.

Zutaten

  • Saisonales Obst (ca. 2 Tassen, 500 g): Wählen Sie ganze Früchte, die in einen Löffel passen (Sauerkirschen, Feigen, kleine Beeren, Weintrauben usw.). Schälen oder entkernen Sie die Früchte bei Bedarf (z. B. Kirschen). Für eine optimale Konsistenz sollten die Früchte fest und reif, aber nicht weich sein.

  • Kristallzucker (2 Tassen, ~400 g): Gleiches Gewicht wie die Frucht (ungefähr). Zucker ist das Konservierungsmittel.

  • Wasser (½ Tasse, ~120 ml): Wird verwendet, um Fruchtsäfte vor der Zuckerzugabe zu extrahieren. (Ein erster Einweichschritt.)

  • Zitronensaft (2 Esslöffel): Wird am Ende des Kochvorgangs hinzugefügt, um die Süße auszugleichen und eine Kristallisation zu verhindern.

  • Optionale Gewürze: Für eine dezente Würze kann eine Zimtstange oder Vanilleschote mit der Frucht geköchelt werden; vor dem Einmachen entfernen.

  • Einlegekalk (optional, 1 TL): Wenn möglich, kann das Auflösen von Obst in Kalkwasser dazu führen, dass manche Früchte (z. B. Aprikosen, Pflaumen) fester werden. Nach dem Einweichen gründlich abspülen.

Wegbeschreibung

  • Bereiten Sie das Obst vor (falls erforderlich): Obst gründlich waschen. Kirschen entkernen oder größere Früchte halbieren. Feigen oder Trauben können ganz bleiben oder einige aufgeschnitten werden, damit der Sirup einziehen kann. (Früchte, die Sirup benötigen, am Vortag in 1 TL in Wasser aufgelöstem Einlegekalk einlegen, um sie fester zu machen; anschließend gut abspülen.)

  • Fruchtsäfte extrahieren: Geben Sie die vorbereiteten Früchte mit ½ Tasse Wasser in einen Topf oder eine Schüssel. Streuen Sie etwa ½ Tasse Zucker über die Früchte und rühren Sie vorsichtig um. Abdecken und über Nacht (oder mindestens 8 Stunden) bei Zimmertemperatur stehen lassen. Die Früchte geben natürlichen Saft ab und etwas Zucker löst sich auf.

  • Sirup kochen: Am nächsten Tag den restlichen Zucker zu den Früchten und Säften geben. Bei Bedarf Gewürze (Zimtstange, Vanille) hinzufügen. Bei mittlerer Hitze unter Rühren erhitzen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Leicht aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren. Den entstehenden Schaum abschöpfen. 5–10 Minuten ohne Deckel köcheln lassen, bis der Sirup eingedickt ist (Test: etwas auf einen kalten Teller tropfen lassen – er sollte haften bleiben).

  • Mit Zitrone abschließen: Gewürze aus dem Topf nehmen. Zitronensaft einrühren. Weitere 30 Sekunden köcheln lassen. Der Sirup sollte glänzend und klebrig sein. (Nicht zu lange kochen, sonst zerfallen die Früchte.)

  • Süßigkeiten einmachen: Die ganzen Früchte mit einem Schaumlöffel in sterilisierte Gläser füllen (dabei darauf achten, dass sie intakt und dekorativ bleiben). Anschließend den Sirup darübergießen und die Gläser füllen. Dabei die Früchte nach unten drücken, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Sofort verschließen. Die Gläser auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und anschließend in den Kühlschrank stellen. Der Sirup wird beim Abkühlen dicker.

  • Aufschlag: Geben Sie eine kleine Menge (normalerweise 1–2 Stücke Obst plus etwas Sirup) in eine Mokkatasse oder Untertasse. Traditionell wird es mit einer kleinen Tasse starkem griechischen Kaffee und einem Glas Wasser serviert.

Tipps, Fehlerbehebung und Variationen

  • Serviervorschläge & Kombinationen: Glyka tou koutaliou sind die perfekte Begleitung zu griechischem Kaffee oder Tee. Servieren Sie sie löffelweise zu jeder Tasse – die Süße gleicht den bitteren Geschmack aus. Sie können sie auch als Topping verwenden: als Feigen-Löffelbonbon auf Joghurt oder als Kirsch-Löffelbonbon auf Eis. In hübschen Gläsern verpackt, eignen sie sich auch hervorragend als Geschenk.
  • Lagerung und Haltbarkeit: Löffelbonbons sind bei ordnungsgemäßer Versiegelung monatelang haltbar. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 2–3 Wochen verbrauchen. Der Sirup verhindert Verderb. Sollte der Sirup zu dickflüssig werden, beim Erwärmen des Glases einen Esslöffel Wasser einrühren, um ihn zu lockern. Aufgrund des hohen Zuckergehalts kommt es selten zu Verderb; achten Sie jedoch immer auf Schimmel oder Gärung.
  • Variationen und Alternativen – Löffelsüßigkeit aus Rosenblättern: Verwenden Sie frische Rosenblätter, die Sie kurz in Wasser blanchiert haben, und kochen Sie sie dann wie oben beschrieben, um eine duftende „Rosenblütenmarmelade“ zu erhalten. Zitronenschalenkonfitüre: Dicke Zitronen- oder Bergamottenschalenscheiben können auf die gleiche Weise kandiert werden (zuerst blanchieren, um die Bitterkeit zu entfernen). Löffelsüßigkeit aus Nüssen: Junge grüne Walnüsse können zuerst in Limettenwasser gekocht und dann in Sirup gekocht werden, um eine klassische griechische Löffelsüßigkeit aus Karydopita herzustellen. Methode mit wenig Zucker: Verwenden Sie ½ Tasse Honig und 1½ Tassen Zucker in Sirup oder einen für Konfitüren geeigneten Zuckerersatz. Rechnen Sie mit einem etwas weniger klaren Sirup.
  • Tipps vom Chefkoch – Die Größe der Früchte ist entscheidend: Verwenden Sie Früchte gleicher Größe, damit sie gleichmäßig garen. Wenn manche Früchte sehr groß sind, können Sie sie halbieren. Kristallisation vermeiden: Geben Sie zum Schluss immer Zitronensaft (oder etwas Zitronenschale) in den Sirup, damit er nach dem Abkühlen sirupartig und nicht körnig bleibt. Sterilisation: Kochen Sie Gläser und Deckel vor Gebrauch aus oder füllen Sie sie heiß mit den Früchten und dem heißen Sirup, um ein Vakuum zu erzeugen. Dies gewährleistet eine sichere und lange Lagerung. Optionale Ergänzungen: Einkaufsliste: Eine Flasche griechischer Bergtee zum Servieren; zusätzliche Löffel. Vorbereitung: Beginnen Sie 1–2 Tage vor dem Servieren mit der Zubereitung (die Früchte weichen über Nacht ein und können 1–2 Tage nach dem Kochen verwendet werden, sobald sie vollständig abgekühlt sind).
  • Benötigte Ausrüstung: Mittelgroßer Kochtopf (zum Einweichen und Kochen von Obst), sterilisierte Gläser mit Deckel (zur Aufbewahrung), Schaumlöffel (zum Befüllen der Gläser), kleine Schüsseln oder Löffel zum Servieren.

Nährwertangaben (pro Portion)

Kalorien 70
Kohlenhydrate 18 g
Protein 0 g
Fett 0 g
Faser 0 g
Natrium 5 mg
Allergene Keiner
8. August 2024

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