Hortopita ist ein rustikaler griechischer herzhafter Kuchen, der aus wildem Gemüse und Kräutern eine üppige Füllung macht. Der Name bedeutet wörtlich „Grünkuchen“ und wird oft im zeitigen Frühjahr zubereitet, wenn man zarten Löwenzahn, Brennnesseln, Spinat und andere Blattkräuter zum Kochen sammelt. In diesem Gericht werden die frischen Gemüsegarten (Grünzeug) wird gehackt und mit salzigem Feta, verquirlten Eiern und vielen aromatischen Kräutern wie Dill, Minze und Petersilie vermischt. Die Mischung wird zwischen Filoteigblätter geschichtet und gebacken, bis die Kruste knusprig und goldbraun ist. Das Ergebnis ist ein duftender, erdiger und sehr nahrhafter Kuchen.
In griechischen Dörfern und auf dem Land wurde Hortopita ursprünglich mit dem Grünzeug zubereitet, das gerade zur Hand war – vielleicht eine Kombination aus Spinat, Mangold oder dem wilden pazi und Chicorée, die an Berghängen wachsen. Die Zugabe von bitterem Grünzeug wie Löwenzahn oder Chicorée verleiht dem Gericht eine sanfte Würze, die den reichhaltigen Feta ausgleicht. Ein Spritzer Zitronensaft oder eine Prise Muskatnuss werden oft hinzugefügt, um den Geschmack zu verbessern. Der würzige Fetakäse verbindet sich mit den Eiern und ergibt eine Füllung, die durch den natürlichen Wassergehalt des Grünzeugs cremig und saftig ist. Viele Köche rühren auch Frühlingszwiebeln oder Lauch für die Süße und Knoblauch für die Würze unter.
Hortopita zeichnet sich durch den Geschmack frühlingshafter Kräuter aus. Beim Backen erfüllt sich die Küche mit einem berauschenden Duft von Dill und Petersilie, vermischt mit dem Filoteig. Für einen nussigen Knuspergeschmack wird die Oberfläche oft mit Sesam bestreut. Im Gegensatz zu ihrer Cousine, der Spanakopita (Spinatkuchen), kann Hortopita verschiedene Blattgemüsesorten enthalten und schmeckt zitroniger. Sie verkörpert die Essenz der mediterranen Ernährung – einfach, pflanzlich und lebendig. Nährstoffmäßig steckt sie voller Vitamine und Ballaststoffe aus dem Blattgemüse, doch jeder Bissen verströmt auch den wohltuenden Geschmack von Käse und Gebäck.
Dieser Kuchen wird traditionell warm oder bei Zimmertemperatur serviert. Er schmeckt hervorragend pur oder mit Beilagen wie frischem Tomatensalat, Gurken oder einem Teller Oliven. In Griechenland wird Hortopita oft zum Osterbrunch oder im Frühling auf dem Familientisch serviert. Dazu passt ein Glas spritziger Weißwein oder auch ein leichter Rotwein. Da kein Fleisch verwendet wird, ist es ein beliebtes Fastengericht, das während der Fastenwochen genossen wird, in denen auf tierische Produkte verzichtet wird. Dennoch ist es herzhaft genug, um auch als vegetarisches Hauptgericht zu dienen.
Hortopita zu Hause zuzubereiten ist ganz einfach. Das gehackte Gemüse mit der Zwiebel anbraten, bis es leicht zusammenfällt, dann mit Eiern, zerbröckeltem Feta, Kräutern, Zitronenschale und Gewürzen vermengen. Diese Füllung in eine mit gebuttertem Filoteig ausgelegte Form schichten und mit weiterem Filoteig belegen. Im Ofen backen, bis alles goldbraun ist. Jedes Quadrat ergibt einen wunderschönen Querschnitt der hellgrünen Füllung, umgeben von einer buttrigen Kruste.