Kalb el Louz (Chamia)

Kalb el Louz - Chamia (in Orangenblütensirup getränkte Grieß-Mandel-Quadrate)

Kalb el Louz, auch bekannt als Qalb el Louz oder Chamia, ist ein Markenzeichen algerischer Backwaren. Übersetzt bedeutet es „Mandelherz“ und ist eine reichhaltige, sehr süße Leckerei, die oft während des Ramadan oder zu besonderen Anlässen serviert wird. Trotz seines Namens enthält das klassische Rezept keine Mandelfüllung; der Kuchen selbst besteht vielmehr aus Grieß und oft gemahlenen Mandeln. Seinen Namen verdankt er dem subtilen Mandelgeschmack und seinen herzförmigen Rautenstücken (in manchen Regionen).

Dieses Dessert ist wegen seiner Konsistenz beliebt: Die krümeligen Körner aus grob gemahlenem Grieß verbinden sich mit Orangenblütensirup zu einem Kuchen, der zugleich saftig und zart ist und auf der Zunge zergeht wie honigsüßer Sand. Aromen von Zimt oder Vanille bleiben oft bei jedem Bissen erhalten, während das Orangenblütenwasser im Kuchen und im Sirup ihm ein unverwechselbares Blumenaroma verleiht. Traditionell wird Kalb el Louz vor dem Backen in kleine Rauten oder Quadrate geschnitten und mit blanchierten Mandeln bestreut.

In algerischen Haushalten und Bäckereien ist Kalb el Louz ein Synonym für herzliche Gastfreundschaft. Es wird oft in großen Schalen zubereitet und mit Nachbarn und Familie geteilt. Obwohl es der nahöstlichen Basbousa oder der ägyptischen Hareesa ähnelt, zeichnet sich die algerische Version durch eine einzigartig feine Balance aus Sirup und Getreide aus, die ihr Markenzeichen ist.

Rezept von Kalb el Louz – algerischer Grieß-Mandel-Kuchen

Rezept von ReisehelferGang: NachtischKüche: algerischSchwierigkeit: Medium
Portionen

12

Portionen
Vorbereitungszeit

25

Minuten
Ruhezeit

12

Std.
Kochzeit

50

Minuten
Kalorien

450

kcal

Ein süßer Grießkuchen mit Mandel- und Orangenblütenwassergeschmack, getränkt in zitronigem Orangenblütensirup. Grober Grieß wird mit geschmolzener Butter (und oft etwas gemahlenen Mandeln oder Joghurt) vermischt und dann goldbraun gebacken. Direkt nach dem Backen wird kühler, mit Orangenblütenwasser angereicherter Zuckersirup über den heißen Kuchen gegossen. Der Kuchen saugt den Sirup auf und wird herrlich weich. Nach dem Abkühlen wird er in rautenförmige Stücke geschnitten und mit Mandeln garniert. Das Ergebnis ist ein auf der Zunge zergehendes, duftendes, sirupartiges Kuchenstück, perfekt für die Teestunde oder jede andere Feier.

Zutaten

  • Für den Kuchen
  • 500 g grober Grießdie Grundlage für die Textur. (Hinweis: Kein feiner Grieß oder Couscous.)

  • 150 g Puderzuckersüßt den Grieß.

  • 125 g (½ Tasse) ungesalzene Butter, geschmolzen und abgekühlt – umhüllt die Grießkörner und sorgt für mehr Fülle.

  • 125 ml Orangenblütenwasserfügt ein charakteristisches Blumenaroma hinzu.

  • 125 ml Wasserfür Feuchtigkeit.

  • 1 TL Vanilleextrakt (oder ½ TL gemahlener Zimt) – optionales Aroma.

  • Eine Prise Salzgleicht die Süße aus.

  • Ganze blanchierte Mandeln, zum Belag – eine pro Diamantstück (ca. 12–16 Mandeln).

  • Für den Sirup
  • 400 ml WasserBasis des Sirups.

  • 200 g Kristallzuckersirupartige Süße.

  • ½ Zitrone, in Scheiben geschnitten (oder nur die Schale verwenden) – fügt eine leichte Säure hinzu, um den Zucker auszugleichen.

  • 50 ml Orangenblütenwasserfür Duftstoffe in Sirup.

  • Ersatzprodukte und Allergiehinweise
  • Butter: Sie können Margarine oder Kokosöl (für eine Kokosnussnote) verwenden.

  • Grieß: Falls nicht verfügbar, funktioniert eine Mischung aus 300 g grobem Grieß + 200 g mittlerem Grieß.

  • Mandeln: Als Topping können auch andere Nüsse (Pistazien, Walnüsse) verwendet werden.

Wegbeschreibung

  • Backofen vorheizen: Auf 180 °C vorheizen. Eine 20x30 cm große Backform leicht einfetten und mit etwas Grieß bestäuben (das verhindert das Ankleben).

  • Trockene Zutaten mischen: In einer großen Schüssel Grieß, Puderzucker, Salz und optional Zimt vermengen. Die trockenen Zutaten mit den Fingerspitzen gut vermengen.

  • Butter und Flüssigkeit hinzufügen: Die geschmolzene Butter über die Grießmischung gießen. Mit den Händen verrühren und verreiben, bis die Butter vollständig eingearbeitet ist und die Masse groben Brotkrümeln ähnelt. Nach und nach das Orangenblütenwasser und die 125 ml Wasser hinzufügen. Vorsichtig mit einem Spatel oder den Händen verrühren, bis die gesamte Feuchtigkeit aufgesogen ist. Der Teig sollte zusammenhängend sein und beim Drücken zusammenhalten. (Die Masse sollte sich wie nasser Sand anfühlen, der sich beim Drücken verdichtet.)

  • Lass es ruhen: Decken Sie die Schüssel fest mit Plastikfolie ab und lassen Sie die Mischung mindestens 10–15 Minuten (oder bis zu 1 Stunde) bei Raumtemperatur stehen. Durch diese Ruhezeit quillt der Grieß leicht auf.

  • In die Pfanne geben: Die Grießmischung mit den Händen gleichmäßig in die vorbereitete Form drücken und glattstreichen. Sollte der Teig etwas trocken sein, einen Teelöffel Wasser darüber streuen und erneut glatt streichen. Die Glätte sorgt für ein gleichmäßiges Backen.

  • Den Kuchen einschneiden: Mit einem scharfen Messer die Oberfläche vorsichtig rautenförmig einritzen (bis zum Boden durchdrücken, aber nicht vollständig auseinanderschneiden). In jede Raute eine blanchierte Mandel geben. Durch das Einritzen erhält man nach dem Backen saubere Scheiben.

  • Backen: In den Ofen auf die untere Schiene schieben. 30–35 Minuten backen, dann prüfen: Die Ränder sollten goldbraun sein, die Mitte sollte noch etwas fest, aber elastisch sein. Sollte die Oberseite zu schnell bräunen, locker mit Alufolie abdecken. (Gesamtbackzeit ca. 40–45 Minuten.)

  • Sirup zubereiten: Während der Kuchen backt, 400 ml Wasser, 200 g Zucker und die Zitronenhälfte in einem Topf zum Kochen bringen. 10 Minuten leicht köcheln lassen (bis die Mischung leicht eindickt). Vom Herd nehmen, die Zitrone entfernen und 50 ml Orangenblütenwasser einrühren. Den Sirup lauwarm abkühlen lassen.

  • Mit Sirup einweichen: Den heißen Kuchen aus dem Ofen nehmen und sofort den abgekühlten Sirup gleichmäßig darüber gießen. Dabei schrittweise vorgehen: zuerst am Rand (es brutzelt), dann in der Mitte verteilen. Nach jedem Guss etwas einwirken lassen, bevor weiterer Sirup nachgegossen wird. Sobald der gesamte Sirup verbraucht ist, den Kuchen etwa 10 Minuten in der noch warmen Form ruhen lassen.

  • Beenden: Schalten Sie den Backofen aus und lassen Sie den Kuchen 10 Minuten im Ofen (bei ausgeschaltetem Ofen und geschlossener Tür), damit der Sirup einziehen kann. Nehmen Sie ihn anschließend heraus und lassen Sie ihn vollständig abkühlen. Drücken Sie nach dem Abkühlen entlang der Rillen, um die Stücke zu trennen. Bei Zimmertemperatur servieren.

Benötigte Ausrüstung

  • Große Rührschüssel
  • Backform (ca. 20x30 cm)
  • Topf (für Sirup)
  • Scharfes Messer (zum Einritzen)
  • Ofen

Tipps, Kombinationen & Variationen

  • Serviervorschläge und Paarungen: Kalb el Louz schmeckt am besten mit einer Kanne süßem algerischen Minztee oder türkischem Kaffee. Es ist ein typisches Dessert zum Ramadan-Iftar, aber auch zu jeder anderen Gelegenheit ein Genuss. Vor dem Servieren können Sie zusätzlich zerstoßene Pistazien oder eine Prise Zimt darüber streuen. Eine Kugel Vanilleeis dazu verleiht dem Ganzen eine moderne Note.
  • Aufbewahrung & Aufwärmen: Dieser Kuchen wird mit der Zeit sogar noch besser. Abgedeckt bei Zimmertemperatur bis zu einer Woche lagern. Luftdicht verschlossen aufbewahren, um die Feuchtigkeit zu bewahren. Für eine längere Lagerung kann er gekühlt aufbewahrt werden; vor dem Servieren einfach auf Zimmertemperatur bringen. Er muss nicht wieder aufgewärmt werden; er wird gekühlt oder bei Raumtemperatur serviert. Der Sirup hält den Kuchen mehrere Tage lang saftig.
  • Variationen und Ersetzungen (4 Ideen):
  • Gefülltes (Mahchi) Kalb el Louz: Wie der Name schon sagt, machen Sie vor dem Backen in jede Raute eine kleine Vertiefung und geben Sie für einen überraschenden Biss eine Füllung aus Mandelpaste oder Dattel-Nuss hinein.
  • Schokoladen-Twist: Für eine schokoladige Variante 2 EL Kakaopulver unter den Grieß rühren (und gehackte Nüsse dazugeben).
  • Zitrusgeschmack: Ersetzen Sie einen Teil des Wassers im Teig durch frisch gepressten Orangen- oder Zitronensaft anstelle von klarem Wasser oder Orangenblütensaft. Mit kandierter Orangenschale garnieren.
  • Vegane Option: Verwenden Sie Kokosöl anstelle von Butter und Ahornsirup im Teig. Achten Sie darauf, dass der Zucker vegan ist (manche verwenden Knochenkohle). Alternativ können Sie auf den Sirup verzichten und die Stücke nach dem Backen in Zimtzucker wenden.
  • Tipps vom Küchenchef:
  • Groben Grieß verwenden: Echter Kalb el Louz benötigt groben (bulgurähnlichen) Grieß. Er saugt Sirup wunderbar auf, ohne matschig zu werden. Feiner Grieß ergibt einen zu weichen und körnigen Kuchen.
  • Beobachten Sie den Sirup: Gießen Sie kühlen Sirup auf den heißen Kuchen. Der Kontrast erzeugt das typische „Hssss“ und hilft dem Kuchen, die Flüssigkeit perfekt aufzunehmen. Ist der Sirup heiß, kann er den Kuchen zerfallen lassen.
  • Gleichmäßige Dicke: Den Teig gleichmäßig verteilen und andrücken. Ist er stellenweise zu dünn, trocknet er aus. Eine gleichmäßige Schicht sorgt für gleichmäßiges Backen und Einweichen.
  • Optionale Vorbereitung (Einkaufsliste und Vorbereiten):
  • Einkaufen: Besorgen Sie sich Orangenblütenwasser oder Rosenwasser, da es für das Aroma entscheidend ist. Nehmen Sie einen Becher Naturjoghurt, der in einigen Rezepten für die Feuchtigkeit verwendet wird (nicht in diesem, kann aber hinzugefügt werden).
  • Vorbereitung: Die Grießmischung kann vorbereitet und über Nacht in der Pfanne stehen gelassen werden (ohne Einschneiden und Nüsse). Am nächsten Tag backen, anschließend in Sirup einweichen und wie oben beschrieben fertigstellen. Diese langsame Zubereitung kann den Geschmack intensivieren.

Nährwertangaben (pro 1 Stück)

Kalorien

Kohlenhydrate (g)

Eiweiß (g)

Fett (g)

Allergene

450 kcal

60

11

15

Gluten (Weizen), Milchprodukte, Baumnüsse (Mandeln)