Mechoui (ganzes, am Spieß gebratenes Lamm; festliches Hauptgericht)

In Algeriens weitläufigen Landschaften und bei Dorffesten ist Mechoui ein fester Bestandteil gemeinschaftlicher Feierlichkeiten. Es stammt aus der maghrebinischen Kultur und ist tief in den algerischen Festtraditionen verwurzelt. Dabei wird ein ganzes Lamm langsam über Holzkohle oder offenem Feuer gebraten. Das Wort selbst (vom arabischen machawi, „braten“) beschreibt die Essenz dieses Gerichts. Seit Generationen bereiten Familien Mechoui während des Opferfestes, Hochzeiten und großer Versammlungen zu und verwandeln ein einfaches Opferlamm in ein zartes, aromatisches Festmahl.

Die Zubereitung ist ebenso zeremoniell wie das Festmahl: Zuerst wird ein frisches Lamm sorgfältig gesäubert und innen und außen mit einer würzigen Mischung aus gehacktem Knoblauch, gemahlenem Kreuzkümmel, Paprika und Koriander gewürzt. Anschließend wird seine Bauchhöhle für zusätzliches Aroma oft mit Knoblauch, Kräutern oder Zwiebeln gefüllt. Das Lamm wird dann auf einem langen Spieß oder Gestell befestigt und dreht sich dort mehrere Stunden lang langsam über glühenden Kohlen. Während des langsamen Bratens wird das Fleisch regelmäßig mit geschmolzener Butter oder Öl bestrichen, wodurch die Haut knusprig und das Fleisch darunter zart und schmelzend wird. Am Ende dieses arbeitsintensiven Prozesses ist die Luft erfüllt von rauchig-würzigen Aromen und der Teller ist gedeckt für ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis.

In vielen algerischen Dörfern wird das gebratene Lamm vom Spieß genommen und auf einer großen Platte serviert; die Gäste versammeln sich darum und lösen mit ihren Fingern (oder Brot) saftige Fleischstücke ab. Diese praktische Servierart – oft begleitet von grobem Salz, geröstetem Kreuzkümmel und warmem Fladenbrot oder Couscous – unterstreicht den geselligen Geist von Mechoui. Obwohl es traditionell ein gemeinschaftliches Kochritual im Freien ist, wird das Rezept in modernen Küchen oft so angepasst, dass es im Ofen geröstet wird, wenn kein Spieß verfügbar ist. Doch ob über einem Spieß oder im Ofen, das Herz von Mechoui ist dasselbe: ein reichhaltiger, rauchiger Lammaufguss, der mit jedem Bissen an Tradition und Großzügigkeit erinnert.

Algerisches Mechoui-Lammbraten (Festtagsrezept mit Spießbraten)

Rezept von ReisehelferGang: HauptsächlichKüche: algerischSchwierigkeit: Schwierig
Portionen

8

Portionen
Vorbereitungszeit

15

Minuten
Kochzeit

300

Minuten
Kalorien

900

kcal

Mechoui, Algeriens typisches Lamm vom Spieß, ist mehr als nur ein Gericht – es ist ein Symbol für Gastfreundschaft, Festlichkeit und gemeinschaftliche Freude. Diese maghrebinische Spezialität wird traditionell während des Opferfests Eid al-Adha, Hochzeiten und großen Zusammenkünften zubereitet. Dabei wird ein ganzes Lamm langsam über glühender Kohle gebraten, bis die Haut knistert und das Fleisch zart genug ist, um es mit der Hand zu zerteilen. Die Zubereitung beginnt mit dem Einreiben des Lamms in eine duftende Paste aus Knoblauch, Kreuzkümmel, Paprika, Koriander, Salz und Pfeffer. Für zusätzliches Aroma füllt man seine Bauchhöhle oft mit Zwiebeln oder Kräutern. Während des langen Bratens wird das Lamm mit Butter oder Olivenöl bestrichen, wodurch eine goldbraune Kruste entsteht und die Saftigkeit erhalten bleibt. Nach dem Garen wird es auf einer großen Platte angerichtet und direkt vom Knochen mit Brot, Couscous und Gewürzen wie grobem Salz und geröstetem Kreuzkümmel geteilt. Ob am Spieß gebraten oder für den Ofen adaptiert, Mechoui verkörpert algerische Tradition, Großzügigkeit und die Kunst des langsamen, feierlichen Kochens.

Zutaten

  • Ganzes Lamm (vorzugsweise Schulter oder Keule, ca. 6–8 kg) – das Herzstück des Festmahls. (Keule und Schulter werden aufgrund ihres ausgewogenen Fleisch-Fett-Verhältnisses ausgewählt.)

  • Knoblauch (8–10 Zehen, gehackt) – verleiht dem Fleisch eine würzige Tiefe.

  • Gewürzmischung: Boden Kreuzkümmel (2 EL)

  • Paprika (1–2 EL) und gemahlener Koriander (1–2 EL) – diese erdigen Gewürze verleihen Mechoui seine warme, duftende Würze

  • Salz und schwarzer Pfeffer (nach Geschmack) – wichtig, um den natürlichen Geschmack des Lamms zu verstärken.

  • Olivenöl oder Butter (1/2 Tasse Öl oder 6 EL geschmolzene Butter) – wird sowohl in der Marinade als auch zum Begießen des Fleisches verwendet. Olivenöl macht das Rezept milchfrei; Butter ergibt eine reichhaltigere Kruste.

  • Optionale Aromastoffe: gehackte Zwiebeln, frischer Rosmarin oder Lorbeerblätter (zum Füllen der Bauchhöhle des Lamms) – diese verleihen dem Fleisch beim Braten ein zusätzliches Aroma von innen.

Wegbeschreibung

  • Das Lamm würzen. Überschüssiges Fett vom Lamm abschneiden (eine dünne Schutzschicht stehen lassen). Gehackten Knoblauch, Kreuzkümmel, Paprika, Koriander, Salz, Pfeffer und ausreichend Olivenöl zu einer Paste verrühren. Diese würzige Paste in das Lammfleisch einmassieren und die Bauchhöhle nach Belieben mit Zwiebeln oder Kräutern füllen. Abdecken und mindestens 1–2 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank aufbewahren, um ein intensives Aroma zu erhalten.

  • Bereiten Sie den Grill oder Ofen vor. Wenn Sie über Kohlen oder einer Feuerstelle rösten, machen Sie ein mäßiges Holzkohle- oder Holzfeuer. Wenn Sie einen Backofen verwenden, heizen Sie ihn auf 160 °C (320 °F) vor.

  • Auf den Spieß stecken (oder in die Bratpfanne legen). Befestigen Sie das Lamm vorsichtig auf einem langen Drehspieß. Zum Braten im Ofen legen Sie das Lamm auf einen Rost in einer Bratpfanne.

  • Das Lamm langsam braten. Das Lamm mindestens 30 cm über der glühenden Kohle positionieren und den Spieß drehen. Bei schwacher Hitze garen, damit das Lamm langsam gart, ohne anzubrennen. (Bei Verwendung eines Backofens ½ Tasse Wasser oder Brühe in den Bräter geben und mit Alufolie abdecken.) Etwa 5–6 Stunden garen, bis das Fleisch beim Hineinstechen weich ist und sich vom Knochen löst.

  • Häufig begießen. Alle 15–20 Minuten das Lammfleisch mit geschmolzener Butter oder Öl bestreichen, um die Außenseite zu befeuchten und eine knusprige, goldbraune Kruste zu erhalten. Bei Bedarf weiterdrehen oder erneut begießen, damit alle Seiten gleichmäßig braun werden.

  • Die Haut knusprig machen. In den letzten 20–30 Minuten der Garzeit das Lamm näher an die Hitzequelle schieben oder die Ofentemperatur auf 230 °C (450 °F) erhöhen. Immer wieder begießen und gut beobachten; die Oberfläche sollte schön gebräunt und knusprig sein, ohne zu stark zu verkohlen.

  • Ausruhen und servieren. Wenn das Lammfleisch gar ist (der Saft ist klar und das Fleisch sehr zart), vom Herd nehmen und 15–20 Minuten unter Alufolie ruhen lassen. Anschließend mit sauberen Händen oder einer Gabel das Fleisch vom Knochen lösen. Auf einer großen Platte mit grobem Salz und gerösteten Kreuzkümmelsamen zum Dippen servieren. Dazu warmes Brot oder lockeren Couscous und einen einfachen, gehackten Salat reichen.

Tipps, Fehlerbehebung und Variationen

  • Wenn Ihr Lamm sehr groß ist (Größe eines ganzen Schafs), sollten Sie es zur einfacheren Handhabung teilen oder zerlegen. Wenn kein ganzes Tier verfügbar ist, können auch kleinere Lammkarrees verwendet werden.
  • Zu trocken? Beim Braten im Ofen darauf achten, dass Flüssigkeit (Wasser oder Brühe) in der Pfanne ist, um Dampf zu erzeugen. Bei beiden Methoden nicht beim Begießen sparen.
  • Würzigere Kruste: Bestreichen Sie das Lammfleisch beim Begießen mit Harissa oder Chilipaste, die Sie in Butter einrühren. Das verleiht der Kruste eine feurige Note.
  • Alternative für drinnen: Braten Sie eine große Lammkeule ohne Spieß 4–5 Stunden bei niedriger Temperatur im Ofen und lassen Sie sie dann bei hoher Temperatur fertig garen, um eine Kruste zu erhalten. Das Fleisch hat dann zwar nicht den typischen Rauchgeschmack eines Spießes, ist aber trotzdem sehr zart.
  • Beilagen und Saucen: Mechoui passt wunderbar zu Minztee oder einem gekühlten Gurken-Joghurt-Salat, um die Schwere abzumildern. In Algerien wird es oft pur gegessen oder in eine Mischung aus Salz und geröstetem Kreuzkümmel getaucht.

Nährwertangaben

Nährstoff

Pro Portion

Kalorien

900 kcal

Protein

60 g

Fett

70 g

Kohlenhydrate

2 g

Natrium

250 mg

Allergene: Enthält Lamm; Butter (Milchprodukte), falls verwendet; von Natur aus glutenfrei (bei Bedarf mit glutenfreien Beilagen servieren).

FAQs

F: Was bedeutet „mechoui“?
A: „Mechoui“ bezieht sich auf die Zubereitungsmethode – das Braten über dem Feuer. Es kommt vom arabischen Verb Gelegenheiten, was „Braten (auf Kohlen)“ bedeutet. Anders als im Ofen gebratenes Lamm wird Mechoui traditionell über dem Feuer gebraten, was ihm ein unverwechselbares Raucharoma verleiht.

F: Kann ich Mechoui ohne Spießbraten zubereiten?
A: Ja. Der Schlüssel liegt im langen, langsamen Garen. Eine große Lammkeule im Ofen (zuerst abgedeckt, dann ohne Deckel bei hoher Hitze fertig garen) kann die Konsistenz annähernd erreichen. Marinieren und begießen Sie sie wie gewohnt. Sie hat zwar nicht den Geschmack von offenem Feuer, ist aber dennoch zart und aromatisch.

F: Welches Lammstück eignet sich am besten für Mechoui?
A: Lammkeule oder -schulter eignen sich gut, da sie genügend Fett haben, um auch nach stundenlangem Garen saftig zu bleiben. Für große Gesellschaften ist ein ganzes Lamm üblich, für die Hausmannskost ist jedoch eine Keule mit Knochen (ca. 2–3 kg) ideal. Sie können auch ein ganzes kleineres Lamm verwenden oder bei Bedarf verschiedene Stücke kombinieren.

F: Woher weiß ich, wann Mechoui fertig ist?
A: Richtig gegartes Mechoui-Fleisch sollte sich leicht vom Knochen lösen. Überprüfen Sie dies, indem Sie mit einer Gabel an der dicksten Stelle einstechen; der Fleischsaft sollte klar austreten. Die Kerntemperatur (mit Thermometer) beträgt etwa 85 °C (185 °F), wenn das Fleisch zart ist. Abgedecktes Ruhen nach dem Garen sorgt dafür, dass sich der Fleischsaft verteilt und das Fleisch saftig und leicht zu zerteilen ist.

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