Kesra (Khobz Ftîr)

Kesra Khobz Ftîr (Grieß-Grillbrot)

Kesra – ein einfacher Kreis aus goldbraun gebackenem Grießteig – ist eines der beliebtesten Fladenbrote Algeriens. In Haushalten und Bäckereien im ganzen Land ist dieses traditionelle ungesäuerte Brot ein täglicher Begleiter bei zahllosen Mahlzeiten. Es kommt heiß und duftend aus der Pfanne, und der wohlige Duft von geröstetem Weizen liegt in der Luft. Entstanden aus nordafrikanischem Einfallsreichtum, verdankt Kesra seinen Charakter einfachen Zutaten: feinem Grieß, einer Prise Salz, einem Spritzer Öl oder Butter und gerade genug Wasser, um alles zu binden. Das Ergebnis ist ein flaches, herzhaftes Brot mit einem herrlich nussigen Aroma und einem zarten, leicht mürben Inneren.

Im Gegensatz zu vielen Broten, die stundenlanges Ruhen oder Kneten erfordern, ist Kesra schnell zubereitet. Köche vermischen oft Grieß mit Salz und Öl und rühren dann nach und nach Wasser ein, bis ein fester Teig entsteht. Eine kurze Ruhezeit lässt das Mehl quellen, dann wird der Teig von Hand zu dünnen Kreisen gepresst – ein Nudelholz ist nicht erforderlich. Dank dieser rustikalen Einfachheit kann es jeder zubereiten, vom modernen Großstadtkoch bis zum Dorfältesten. Ein Backofen ist nicht erforderlich; eine schwere Pfanne oder ein traditioneller Tajine aus Ton über einer Flamme genügt. Beim Brutzeln bekommt jeder Kreis knusprige braune Stellen und eine extraknusprige Kruste.

Der milde, nussige Geschmack dieses Brotes passt wunderbar zu kräftigeren Gerichten. Eine herzhafte Suppe oder ein Eintopf – etwa rauchiges Chakhchouka oder ein duftendes Lamm-Tajine – passt perfekt zu warmen Kesra-Streifen, die sich ideal zum Aufsaugen pikanter Sauce eignen. Zum Frühstück wird es leicht geröstet und mit Butter oder Honig bestrichen oder pur zu einer Tasse starkem Minztee genossen. In vielen Haushalten wird es von Kindern in einfache Salate gerissen oder für einen schnellen Snack um gewürztes Gemüse und Käse gewickelt. Selbst pur schmeckt die warme Kruste reichhaltig und wohltuend und erinnert an die einfachen Ursprünge des Brotes.

Die Geschichte von Kesra reicht Generationen zurück. Sein arabischer Name bedeutet „brechen“ und spiegelt die Art und Weise wider, wie das Brot traditionell mit der Hand auseinandergerissen wird. In vielen algerischen Haushalten ist die Zubereitung von Kesra ein gemeinschaftliches Ritual: Unter Gesprächen wird der Teig geknetet, und die Familien versammeln sich um das Fladenbrot, während es in der Pfanne brutzelt. Manche sagen, dass sogar die alten Bewohner Karthagos ähnliche Fladenbrote genossen, die sie aus grobem Getreide aus der Region und über offenem Feuer herstellten. Heute deuten regionale Namen auf seine Herkunft hin: In Algier heißt es oft khobz ftir, in den Bergen der Kabyle aɣrum n tajin und im Aurès-Gebirge kennt man es als Meloui oder Majhoun.

Der anhaltende Charme von Kesra liegt in seiner Einfachheit und Herzlichkeit. Es erfordert wenig Aufwand, bietet aber großen Trost. Gebrochen und geteilt, flach auf dem Tisch und hoch aufgestapelt, trägt jedes Stück die Wärme von Zuhause und Familie in sich. Ob auf einem lebhaften Straßenmarkt oder bei einem gemütlichen Familienessen – Kesra erzählt eine Geschichte der Gastfreundschaft. In Algerien ist das Teilen dieses Brotes – frisch aus der Pfanne und mit etwas Grieß bestäubt – so selbstverständlich wie die Olivenbäume in der Ebene, eine Art, Willkommen zu heißen und Körper und Geist zu nähren.

Kesra (Khobz Ftîr) – Traditionelles algerisches Grießbrot

Rezept von ReisehelferGang: Brot, BeilagenKüche: Algerisch, NordafrikanischSchwierigkeit: Einfach
Portionen

4

Portionen
Vorbereitungszeit

15

Minuten
Ruhezeit

15

Minuten
Kochzeit

15

Minuten
Kalorien

513

kcal

Diese Kesra-Fladenbrote sind schnell und einfach zubereitet. Feiner Grieß wird mit etwas Mehl, Hefe und Wasser zu einem weichen Teig verrührt und ruhen gelassen. Jede Portion wird vorsichtig mit der Hand flachgedrückt und in einer heißen, geölten Pfanne goldbraun gebacken. Nach insgesamt etwa 45 Minuten haben Sie goldbraune Fladenbrote, die außen knusprig und innen zart paniert sind. Servieren Sie sie warm zum Dippen in Eintöpfen, Suppen oder Tajines oder genießen Sie sie mit Olivenöl, Honig oder Käse zum Frühstück. Ergibt 2 Brote (ca. 4 Portionen).

Zutaten

  • Feines Grießmehl: 350 g (ca. 2½ Tassen) – verleiht dem Brot seinen charakteristischen nussigen Geschmack und seine grobe Textur. Bei Bedarf kann auch normaler Grieß oder feines Maismehl verwendet werden (die Textur wird dann etwas anders sein).

  • Brot- oder Allzweckmehl: 100 g (ca. ¾ Tasse) – fügt Gluten für eine etwas weichere Krume hinzu. Sie können für ein rustikaleres Brot nur Grieß verwenden, es wird dann aber krümeliger.

  • Instant-Trockenhefe: 1 Teelöffel (3 g) – sorgt für leichtes Aufgehen und Lockerheit. (Alternativ können Sie einen Sauerteigstarter verwenden; siehe Variationen unten.)

  • Zucker: 1 Teelöffel – nährt die Hefe und verleiht einen Hauch Farbe.

  • Salz: ¾ Teelöffel (4 g) – gleicht den Geschmack aus.

  • Olivenöl oder geschmolzene Butter: 2 Esslöffel, plus etwas mehr zum Kochen – hält das Brot feucht und aromatisch. Stattdessen kann Ghee oder Pflanzenöl verwendet werden.

  • Warmes Wasser: ca. 230 ml (1 Tasse) – lauwarm verwenden (ca. 38 °C), um die Hefe zu aktivieren, ohne sie abzutöten. Bei Bedarf anpassen, um einen geschmeidigen Teig zu erhalten.

  • Schwarzkümmelsamen oder Sesamsamen (optional): 1 Teelöffel – für Aroma und Aussehen darüber gestreut.

  • Orangenblütenwasser (optional): 1 Teelöffel – verleiht eine zarte blumige Note (traditionell in einigen Rezepten, aber weglassen, wenn nicht verfügbar).

Wegbeschreibung

  • Trockene Zutaten mischen: In einer großen Schüssel den feinen Grieß, das Brotmehl, das Salz, den Zucker und die Trockenhefe verrühren. Stellen Sie sicher, dass alles gleichmäßig vermischt ist.

  • Teig formen: In die Mitte der trockenen Mischung eine Mulde drücken und das Olivenöl hineingeben. Etwa die Hälfte des warmen Wassers langsam einrühren, dann nach und nach das restliche Wasser unter leichtem Kneten unterrühren. 2–3 Minuten weiterkneten, bis ein glatter, leicht klebriger Teig entsteht. Ist der Teig zu trocken, einen Teelöffel mehr Wasser hinzufügen; ist er zu klebrig, etwas Mehl darüber streuen.

  • Ausruhen: Den Teig zugedeckt 10–15 Minuten ruhen lassen. So kann der Grieß die Feuchtigkeit besser aufnehmen und der Teig lässt sich leichter verarbeiten.

  • Brote formen: Den Teig in zwei gleich große Portionen (je ca. 285 g) teilen. Die Hände leicht einölen und eine Portion auf einer geölten Arbeitsfläche oder Backpapier zu einem runden Teig mit ca. 20 cm Durchmesser und 1–1,5 cm Dicke flach drücken. Mit der zweiten Portion wiederholen. Je nach Bedarf mit Schwarzkümmel oder Sesam bestreuen.

  • Pfanne vorheizen: Erhitzen Sie eine schwere Bratpfanne oder eine beschichtete Pfanne bei mittlerer Hitze. Bestreichen Sie sie mit etwas Öl oder Butter. Die Pfanne sollte heiß sein, bevor Sie das Brot hineingeben.

  • Brot backen: Einen geformten Teigling vorsichtig herausheben und in die heiße Pfanne legen. 3–4 Minuten backen, bis sich auf der Unterseite goldbraune Flecken bilden. Mit einem Pfannenwender wenden und die andere Seite weitere 3–4 Minuten backen. Dabei leicht mit dem Pfannenwender andrücken, um eine gleichmäßige Bräunung zu gewährleisten. Das Brot sollte beim Klopfen leicht hohl klingen und eine gleichmäßig goldbraune Kruste haben. Hitze nach Bedarf anpassen, um ein Anbrennen zu vermeiden.

  • Wiederholen: Das fertige Brot herausnehmen und warmhalten (mit einem Handtuch abdecken). Mit etwas Öl oder Butter bestreichen oder beträufeln. Mit der zweiten Teigportion in derselben Pfanne wiederholen.

  • Aufschlag: Den Kesra in Spalten schneiden oder reißen. Sofort servieren (warm schmeckt er am besten) oder in ein Tuch wickeln, damit er weich bleibt.

Benötigte Ausrüstung

  • Rührschüssel (groß)
  • Messbecher und -löffel
  • Löffel oder Spatel (zum Mischen)
  • Schwere Bratpfanne oder antihaftbeschichtete Pfanne (Gusseisen ist ideal)
  • Spatel oder Zange (zum Wenden des Brotes)
  • Backblech (optional, wenn als Variante gebacken wird)
  • Sauberes Küchentuch (um gebackenes Brot warm zu halten)

Tipps, Fehlerbehebung und Variationen

  • Serviervorschläge und Paarungen: Kesra wird traditionell in Stücke gerissen und in herzhafte Eintöpfe und Suppen (wie Harira, Lamm-Tajine oder Hühnerfrikassee) gegeben. Auch zum Frühstück oder als Snack ist es eine tolle Wahl: Beträufeln Sie warme Kesra-Stücke mit Olivenöl, Honig oder Marmelade oder bestreichen Sie sie mit Butter und Käse. Als einfache Beilage servieren Sie Oliven, eingelegtes Gemüse oder einen Labneh-Dip dazu. Dazu passt wunderbar Pfefferminztee oder eine säuerliche Limonade.
  • Aufbewahrung & Aufwärmen: Übrig gebliebenes Kesra kann in einem verschlossenen Beutel ein bis zwei Tage bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden (es kann austrocknen). Zum Auffrischen leicht mit Wasser beträufeln und in einer heißen Pfanne oder im warmen Backofen (160 °C) erhitzen, bis es weich und knusprig ist. Vermeiden Sie das Aufwärmen in der Mikrowelle, da das Brot dadurch zäh wird. Einfrieren ist möglich (gut verpacken), aufgetautes Brot ist dann aber etwas weniger knusprig.
  • Variationen und Ersetzungen:
  • Glutenfrei: Verwenden Sie eine glutenfreie Mehlmischung und feinen Grieß aus Mais oder Reis. Die Konsistenz wird nicht genau der gleichen sein, aber Sie können ein ähnliches Fladenbrot backen. Das Brot wird dann mürber.
  • Vegan: Dieses Rezept ist von Natur aus milchfrei, wenn Sie Öl anstelle von Butter verwenden. Sie können sogar problemlos auf den Zucker verzichten.
  • Schnellere Methode: Wenn Sie wenig Zeit haben, formen Sie den Teig und backen Sie ihn auf einem heißen Backblech oder Pizzastein bei 200 °C (400 °F) für 10–12 Minuten pro Runde. Die Kruste wird knusprig, hat aber nicht den gleichen verkohlten Geschmack wie beim Braten in der Pfanne.
  • Geschmackszusätze: Mischen Sie Kräuter (getrockneter Thymian, Oregano oder Rosmarin) oder Gewürze (gemahlener Kreuzkümmel, Koriander) unter den Teig. Ein Spritzer Zitrusschale oder etwas Orangenblütenwasser verleiht dem Teig einen aromatischen Touch. Sie können den Teig vor dem Backen auch mit Olivenscheiben oder Feta bestreuen.
  • Tipps vom Küchenchef:
  • Gleichmäßige Dicke: Achten Sie beim Ausrollen der Teigkörbe darauf, dass sie gleichmäßig flach sind, damit sie gleichmäßig garen. Wenn die Ränder dicker sind, kann es sein, dass der Teig innen noch teigig bleibt.
  • Ruhezeit: Lassen Sie den Ruheschritt nicht aus. Er entspannt den Teig und macht ihn geschmeidig, was für die charakteristische Krume entscheidend ist.
  • Pfannenauswahl: Verwenden Sie für eine optimale Wärmeverteilung eine Pfanne mit dickem Boden oder eine gusseiserne Grillplatte. Eine zu dünne Pfanne kann das Brot verbrennen.
  • Optionale Add-Ons: Sie können dieses Rezept problemlos verdoppeln oder halbieren. Der Teig kann im Voraus zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden; lassen Sie ihn vor dem Backen auf Zimmertemperatur kommen. Wenn Sie die Sauerei vermeiden möchten, formen Sie den Teig vorher zu runden Teigstücken und backen Sie ihn erst, wenn er fertig ist.
  • Ähnliche Rezepte: Ein weiteres algerisches Brot finden Sie unter Matloue (Khobz Tajine). Für eine süße Variante probieren Sie Baghrir (Grießpfannkuchen mit Honig).

Nährstoff

Pro Portion (½ Laib)

Kalorien

513

Kohlenhydrate

90 g

Protein

16 g

Fett

10 g

Allergene

Enthält Gluten (Weizen)

Häufig gestellte Fragen

F: Was ist Kesra-Brot?
A: Kesra (auch Khobz Ftîr genannt) ist ein traditionelles algerisches Grießfladenbrot. Es ist rund, wird in der Pfanne gebacken und normalerweise zerrissen statt geschnitten. Das Brot ist außen leicht knusprig und innen zart und hat ein nussiges Aroma. Es wird üblicherweise mit Eintöpfen, Olivenöl oder Konfitüren gegessen.

F: Kann ich anstelle von Grieß normales Mehl verwenden?
A: Sie können auch normales Mehl verwenden, aber Geschmack und Konsistenz verändern sich. Grieß verleiht Kesra seine charakteristische Knusprigkeit und sein Aroma. Ein Kompromiss ist die Verwendung einer Mischung aus Grieß und normalem Mehl. Kesra aus reinem Grieß wird gröber und bröseliger, während Kesra aus reinem Mehl weicher wie ein einfaches Fladenbrot wird.

F: Wie bewahre ich übrig gebliebenes Kesra auf?
A: Wickeln Sie abgekühltes Kesra in Folie oder einen verschlossenen Beutel und lassen Sie es bis zu 2 Tage bei Zimmertemperatur stehen. Für eine längere Lagerung kühlen Sie es (bis zu 3 Tage) und erhitzen Sie es anschließend in einer Pfanne. Das Brot wird im Kühlschrank etwas weicher, kann aber durch Erwärmen in einer Pfanne oder im Ofen wieder etwas knuspriger werden. Einfrieren wird für eine optimale Konsistenz nicht empfohlen.

F: Ist Kesra glutenfrei?
A: Nein, traditionelles Kesra enthält Weizen (Grieß und/oder Weizenmehl). Für eine glutenfreie Variante können Sie ein Fladenbrot mit glutenfreien Mehlmischungen (wie Reis-, Mais- oder Kichererbsenmehl) backen. Es wird jedoch nicht den gleichen Geschmack und die gleiche Konsistenz wie das Originalrezept haben.

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