Eine Bootsreise – insbesondere eine Kreuzfahrt – bietet einen einzigartigen All-Inclusive-Urlaub. Dennoch gibt es wie bei jeder Art von Reise auch hier Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen muss…
Leukerbad, eine hochgelegene Enklave im Kanton Wallis, erstreckt sich über 67,2 Quadratkilometer zerklüftetes Alpengelände auf 1.411 Metern über dem Meeresspiegel. Mit 1.329 Einwohnern (Stand: Dezember 2020) liegt die Gemeinde im Bezirk Leuk. Ihre steilen Talwände sind vom Daubenhorn, Balmhorn, Torrenthorn und dem Gemmipass umgeben. Die für ihr Thermalwasser und ihre Bergpanoramen bekannte Gemeinde – auf Französisch Loèche-les-Bains und im Walliserdeutsch Baadu genannt – ist seit mindestens dem vierten Jahrhundert v. Chr. besiedelt und hat sich über Jahrtausende zu einem modernen Ferienort entwickelt, der alte Quellen mit moderner Infrastruktur verbindet.
Die frühesten Spuren einer Besiedlung Leukerbads stammen aus Gräbern und Keramikfragmenten aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und lassen darauf schließen, dass die Anziehungskraft der heißen Quellen schon in vorrömischer Zeit über bloße Legenden hinausging. Im 5. Jahrhundert n. Chr. entwickelte sich der Gemmipass zu einer wichtigen Verbindung zwischen den Kantonen Wallis und Bern. Seine steilen Pfade dienten Händlern, Pilgern und Auswanderern gleichermaßen. Der strategische Wert dieses natürlichen Korridors blieb über die folgenden Epochen erhalten. Sein hochgelegener Sattel ermöglichte den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch in einer Landschaft, die sonst von gewaltigen Gipfeln gesäumt war.
1229 taucht die Siedlung unter dem Namen „Boez“ erstmals schriftlich auf und markiert die erste bekannte Erwähnung des späteren Leukerbads. Damals war Französisch die vorherrschende Landessprache. Knapp ein Jahrhundert später, 1315, erlangte die Gemeinde die kommunale Autonomie, und das älteste erhaltene Dokument über die Bäder zeugt davon, dass der Thermaltourismus bereits im Entstehen war. Von da an bildeten die Quellen den Kern einer aufkeimenden Kurkultur und zogen Erholungssuchende in der Alpenluft an.
Das Jahr 1501 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Quellen, als Matthäus Schiner – damals Bischof von Sitten und später Kardinal – die Eigentumsrechte an den Bädern erwarb. In seinen Berichten über Besuche im Oberwallis pries er die heilsamen Eigenschaften des Wassers und förderte so ein Umfeld, in dem der Thermaltourismus florieren konnte. Gleichzeitig verdrängte das Walserdeutsch, das von wandernden Walsergemeinden eingeführt wurde, das Französische als Umgangssprache und prägte einen deutschen Dialekt, der bis heute erhalten geblieben ist.
Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert stellten die Launen der Natur die Hartnäckigkeit der Dorfbewohner auf die Probe. Mehrere schwere Lawinen gingen von den umliegenden Höhen nieder, zerstörten Gebäude und unterbrachen Zufahrtswege. Jede Katastrophe löste eine gemeinschaftliche Wiederaufbauaktion aus. Das Ergebnis war eine widerstandsfähige Architektur, die lokale Steine mit Holz verband. Die robusten Fassaden und steilen Dächer waren den wiederholten Winterstürmen gewachsen.
Als der Schweizer Tourismus im 18. und 19. Jahrhundert florierte, empfing Leukerbad eine Reihe bedeutender Intellektueller und Literaten. 1776 und 1777 suchte die niederländisch-schweizerische Schriftstellerin Isabelle de Charrière Erholung in den Becken; Johann Wolfgang von Goethe folgte 1779 und beschrieb das Thermalphänomen in seinem Reisebericht. Ein Jahrhundert später besuchten Guy de Maupassant (1877) und Mark Twain (1878) Leukerbad – beide angezogen von der Aussicht auf Erholung inmitten der alpinen Pracht.
Der Aufschwung moderner Verkehrsmittel veränderte das Tal zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 1908 eröffnete die Chemin de Fer Électrique Leukerbad eine Eisenbahnverbindung, die in den folgenden Jahrzehnten jedoch durch eine Straße ersetzt wurde; der Zugverkehr wurde 1967 eingestellt. Gleichzeitig eröffneten Lufttransporte neue Horizonte: 1957 nahm eine Seilbahn auf den Gemmipass den Betrieb auf, gefolgt von der Torrent-Alp-Bahn zwischen 1970 und 1972. Diese Anlagen definierten sowohl das Sommerwandern als auch das Winterskifahren neu und machten die Höhenwege und Pisten leicht erreichbar.
Unter der Führung von Gemeindepräsident Otto G. Loretan begann Leukerbad in den 1980er Jahren mit einem umfassenden Ausbau seiner Infrastruktur. Das Thermalbad Burgerbad eröffnete 1980 mit 51 °C warmen Quellen. Ein Jahrzehnt später entstand ein Mehrzweck-Sportkomplex, und 1993 erweiterte die Alpentherme das Wellness-Angebot des Dorfes. Zur gleichen Zeit wurde 1998 der längste Klettersteig der Schweiz am Daubenhorn eröffnet – ein Klettersteig, der erfahrene Alpinisten mit exponierten Querungen und schwindelerregender Vertikalität herausfordert.
Der fiskalische Ehrgeiz löste jedoch eine Krise aus. Bis 1998 stiegen die Gemeindeschulden auf 346 Millionen Franken – rund 200.000 Franken pro Einwohner – und gipfelten im ersten Bankrott einer Schweizer Gemeinde. Von 1998 bis 2004 übernahm die Kantonsverwaltung die Kontrolle, und im August 2004 wurde der ehemalige Präsident wegen Betrugs zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Diese Ereignisse unterstrichen die Gefahren einer Überdehnung in einer Gemeinde, deren wirtschaftliches Lebenselixier vom unregelmäßigen Zustrom von Besuchern abhängt.
Eingebettet in eine Topografie aus Felsen und Gletschern spiegelt die Landnutzung Leukerbads sowohl menschliches Streben als auch die alpine Kargheit wider. Von den 67,2 Quadratkilometern dienen 14,2 Prozent der Landwirtschaft – hauptsächlich Almen –, während 8,9 Prozent bewaldet und lediglich 1,4 Prozent besiedelt sind. Flüsse, Bäche oder Seen nehmen 2,0 Prozent ein, der Rest – 73,6 Prozent – gilt als unproduktiv und besteht aus nacktem Fels, Gletschern und hochgelegenem Geröll. Wohnhäuser und Straßen bedecken 0,8 bzw. 0,3 Prozent, die spärliche Bebauung ist in Wiesen und Nadelwälder eingebettet.
Die klimatischen Bedingungen prägen den Rhythmus der Jahreszeiten und prägen Leben und Freizeit. Mit durchschnittlich 121,9 Regen- oder Schneetagen pro Jahr verzeichnet die Region 1.188 Millimeter Niederschlag. Der niederschlagsreichste Monat ist der Dezember mit 130 Millimetern an 10,2 Tagen. Der August verzeichnet mit 11,4 Tagen die meisten Niederschläge, bringt aber nur 103 Millimeter. Der April hingegen ist mit 72 Millimetern an 9,9 Tagen der trockenste. Diese Variabilität bestimmt sowohl den Zeitpunkt der Weidenutzung als auch die optimalen Zeitfenster für touristische Aktivitäten.
Der Gemmipass mit seinen 2.322 Metern Höhe ist nach wie vor eine geschichtsträchtige Route zwischen dem Wallis und Bern. Erreichbar mit der Seilbahn, die Reisende direkt zum Gipfel bringt, bietet er einen atemberaubenden Panoramablick auf die Berner und Walliser Alpen. Im Sommer führen Wanderwege nach Kandersteg, Adelboden und zum Wildstrubelmassiv, während der Daubensee – seine ruhige, von Geröllhalden gesäumte Oberfläche – Familien zu Picknicks und gemütlichen Spaziergängen einlädt. Im Winter verwandelt sich der zugefrorene See in ein Langlaufgebiet, und präparierte Schneeschuhrouten und Schlittelpisten laden zu abwechslungsreichen Erkundungen ein.
Auf der gegenüberliegenden Seite führt die Torrent-Alp-Seilbahn zur Rinderhütte auf 2.313 Metern Höhe, dem Tor zu 50 Kilometern Skipisten. Im Sommer eröffnet sich ein Labyrinth aus Wander- und Mountainbikewegen, von denen jeder einen Blick auf die monolithischen 4.000er des Wallis und ihrer französischen und italienischen Gegenstücke bietet. Diese Panoramen belohnen die Anstrengung mit einem schwindelerregenden Triumphgefühl inmitten geologischer Erhabenheit.
Das Thermalwasser selbst zeugt von jahrtausendelanger unterirdischer Aktivität. Seit der Römerzeit sind die Quellen für ihre therapeutische Wirkung bekannt. Heute treten täglich 3,9 Millionen Liter auf 51 °C erhitztes Wasser aus dem Boden und füllen 22 Thermalbecken in privaten Hotel-Spas, dem Volksheilbad und öffentlichen Anlagen. Die Leukerbad Therme (ehemals Burgerbad) und die Walliser Alpentherme gelten als die größten öffentlichen Bäder und vereinen entspannende Entspannung mit sportlichem Vergnügen – Dampfbäder, Kneippbecken und Dachrutschen.
Das Wappen von Leukerbad prangt auf einem rot-grünen Schild und zeigt einen silber-goldenen Greif – niedergeschlagen und doch gelassen –, der einen goldenen Kelch umklammert, aus dem Wasser strömt. Die Krone ist mit Gold gekrönt. Das Wappen verkörpert die Identität der Gemeinde: ein Wächter des uralten Wassers, thronend vor den Höhen der Alpen.
Bevölkerungsstatistiken geben Aufschluss über die soziale Struktur des Dorfes. Im Jahr 2000 sprachen 82,8 Prozent der Einwohner Deutsch als Muttersprache, gefolgt von Französisch (4,7 Prozent) und Portugiesisch (3,7 Prozent); Italienisch und Rätoromanisch waren in geringerer Zahl vertreten. Ausländer machten 2008 39,5 Prozent der Einwohner aus, was auf eine Gemeinschaft schließen lässt, die sich durch Wanderarbeiter und Langzeitmigranten ständig erneuert. Die Altersverteilung ist auf berufstätige Erwachsene ausgerichtet – 66,7 Prozent im Alter von 20 bis 64 Jahren –, während Kinder und Senioren 24 Prozent bzw. 9,4 Prozent ausmachen.
Die Zusammensetzung der Haushalte zeigt sowohl Einsamkeit als auch Multilokalität: Von den 627 befragten Haushalten bestanden 31,7 Prozent aus Singles, während verheiratete Paare mit und ohne Kinder einen bedeutenden Anteil hatten. Die Saisonbelegung dominiert die Beherbergungsstatistik: Im Jahr 2000 waren nur 18,1 Prozent der Wohnungen dauerhaft belegt, während 72,5 Prozent als Ferienwohnungen dienten und 9,4 Prozent leer standen – ein klarer Hinweis auf die Abhängigkeit Leukerbads von Tourismuszyklen.
Der Schwerpunkt der Wirtschaftstätigkeit liegt im Dienstleistungssektor. 2008 lag die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent; Landwirtschaft und verarbeitendes Gewerbe boten nur minimale Beschäftigung, während der tertiäre Sektor – hauptsächlich Hotellerie und Gastronomie – 49,4 Prozent der Arbeitsplätze stellte. Einzelhandel, Transport, Gesundheitswesen und Bildung trugen dazu bei und bildeten ein Beschäftigungsmosaik, das auf die Nachfrage der Besucher abgestimmt war. Als Nettoimporteur von Arbeitskräften verzeichnete Leukerbad für jeden Einwohner, der zur Arbeit abreist, fast fünf Pendler, wobei nur ein kleiner Teil öffentliche Verkehrsmittel nutzte, um die kurvenreiche Bergstraße zu befahren.
Der Zugang zum Dorf ist weiterhin geplant. Bahnreisende müssen in Leuk im Rhonetal aussteigen. Von dort fahren stündlich Busse die schmale, in den Berghang gehauene Straße hinauf. Autofahrern wird empfohlen, der Beschilderung zu folgen und sich nicht auf GPS zu verlassen, da es alternative Routen durch Albinen und Varen gibt, die zwar landschaftlich reizvoll, aber eng und ungeschützt sind. Abenteuerlustige können zu Fuß über Wege über die Gemmi, Resti oder andere Alpenpässe anreisen.
Innerhalb des Dorfes verkehrt saisonal ein Shuttlebus, und Seilbahnen bringen Besucher zum Gemmigipfel und zur Rinderhütte. Bei einer Erkundungstour entdeckt man öffentliche Brunnen, die Thermalwasser direkt in Steinbecken leiten und so an die Allgegenwart der Quellen erinnern. Der Thermalquellenweg – in den Sommermonaten geöffnet – schlängelt sich durch eine enge Schlucht zu einem tosenden Wasserfall und bietet Einblicke in bräunliche Ausläufe, aus denen kochend heißes Wasser in die Dala sickert.
Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Gottesdienstes ist die katholische Kirche in der Kirchstraße. Ihre Fundamente stammen noch aus dem 15. Jahrhundert, ihre heutige Gestalt verdankt sie jedoch vor allem einer Renovierung im Jahr 1856. Im Inneren erinnern auf Leinen gemalte Kreuzwegstationen an religiöse Traditionen, die das Dorf mit jahrhundertealtem Glauben verbinden.
Leukerbads anhaltender Reiz liegt in der nahtlosen Verbindung von Naturgewalten und menschlicher Kreativität. Steile Wände aus weißem Kalkstein säumen enge Gassen mit Chalets, Brunnen und Thermalbädern. Winterschnee und Sommerblumen teilen sich die Hänge, an denen gleichzeitig die alten Quellen sprudeln und moderne Seilbahnen brummen. Hier, wo Geologie und Geschichte aufeinandertreffen, genießt ein trügerisch ruhiges Dorf weltweit den Ruf eines Heilbads für Gesundheit, Erholung und alpine Abenteuer.
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