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Bad Ragaz liegt in einem schmalen Tal am Ende der Taminaschlucht im südöstlichen Teil des Kantons St. Gallen. Die Gemeinde erstreckt sich über 25,4 Quadratkilometer und zählte zum 31. Dezember 2020 6.467 Einwohner, von denen etwas mehr als ein Viertel die ausländische Staatsbürgerschaft besitzt. Bad Ragaz liegt sowohl an der Nord-Süd-Verbindung zwischen Deutschland und Italien als auch an der Ost-West-Achse unterhalb der Bündner Alpen und ist seit dem Mittelalter ein wichtiger Verkehrs- und Erholungsort.
Das Gemeindegebiet ist zu nahezu gleichen Teilen landwirtschaftlich und bewaldet. Etwa 45 Prozent der Landesfläche sind Ackerland und Weiden, knapp 35 Prozent Wald. Bebaute Flächen wie Straßen und Gebäude nehmen weniger als zehn Prozent der Gesamtfläche ein. Der Rest besteht aus schnell fließenden Bächen und anderen unproduktiven Flächen. Diese räumliche Verteilung unterstreicht sowohl das landwirtschaftliche Erbe der Region als auch ihre anhaltende Attraktivität als Rückzugsort inmitten bewaldeter Hänge und Wiesen.
Bad Ragaz gehört zum Wahlkreis Sarganserland im Bezirk Sargans. Es liegt nur wenige Kilometer vom Zusammenfluss von Tamina- und Rheintal entfernt und verfügt über einen Bahnanschluss an die Chur-Rorschach-Linie mit regelmäßigen Regionalzügen Richtung Norden nach Sargans und Richtung Süden nach Chur. Ein bescheidener Flugplatz am Stadtrand richtet sich an Privatflieger und Segelflieger, während die ehemalige Standseilbahn zum nahegelegenen Wartenstein – in Betrieb von 1892 bis 1964 – als Meisterleistung alpiner Ingenieurskunst im kollektiven Gedächtnis haften bleibt. Die Straßenanbindung wurde im 19. Jahrhundert durch die erste Verbindung nach Pfäfers und in jüngerer Zeit durch den Autobahnanschluss Heidiland weiter verbessert, der Bad Ragaz’ Rolle als wichtigstes Tor zu Graubünden festigte.
Ragaces, wie die Siedlung damals hieß, wurde erstmals um das Jahr 843 urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten blieb das Dorf unter der Herrschaft des Benediktinerklosters Pfäfers, dessen Ursprünge auf eine frühmittelalterliche Klostergründung zurückgehen. Der Statthalter des Klosters residierte im sogenannten Hof Ragaz, einem herrschaftlichen Komplex, der als Verwaltungssitz diente und die Funktion der Siedlung als kirchlicher Vorposten und ländlicher Mittelpunkt stärkte. Die Land- und Wasserrechte des Klosters prägten die Entwicklung der Gemeinde bis Mitte des 19. Jahrhunderts.
Eine kriegerische Episode nimmt in den lokalen Annalen einen prominenten Platz ein: die Schlacht von Ragaz, die am 6. März 1446 im Alten Zürichkrieg ausgetragen wurde. Streitkräfte des Kantons Zürich standen einem Bündnis der anderen sieben Eidgenossen gegenüber, die um das umstrittene Toggenburg-Erbe kämpften. Obwohl das Gefecht selbst unentschieden blieb, festigte sein Austragungsort im Unterland von Ragaz die strategische Bedeutung des Dorfes entlang der Route zwischen Nord- und Südgebieten.
Immer wieder kam es zu Widrigkeiten in Form von Bränden und Überschwemmungen. Bedeutende Überschwemmungen in den Jahren 1750, 1762 und 1868 stellten die Widerstandsfähigkeit der Gemeinde auf die Probe, während aufeinanderfolgende Brände einen umfassenden Wiederaufbau erforderten. Doch diese Rückschläge konnten Ragaz' Entwicklung kaum aufhalten; vielmehr kündigten sie einen Wandel an, der sich im 19. Jahrhundert mit zunehmender Dynamik vollziehen sollte.
Im Mittelpunkt dieser Transformation stand die Thermalquelle, die im Herzen der Taminaschlucht entspringt. Das mineralerhitzte Wasser war der Klostergemeinschaft von Pfäfers seit langem bekannt, erregte aber bis in die letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts nur verhaltene Aufmerksamkeit. Nach der Säkularisierung des Klosters durch Papst Gregor XVI. im März 1838 und der Eingliederung seiner Ländereien in den Kanton St. Gallen im November desselben Jahres gingen die heißen Quellen in öffentliche Verwaltung über. Ingenieure leiteten das 36,5 °C warme Wasser zum Hof Ragaz um, und der Bau einer Fahrstraße nach Bad Pfäfers läutete eine Ära des Hydrotherapie-Tourismus ein.
1868 erwarb der Unternehmer Bernhard Simon aus Niederurnen die ehemalige Klosterdomäne und löste damit eine Welle des Hotel- und Gaststättenbaus aus. Die Siedlung richtete sich deutlich stärker auf Kurgäste aus und zog Besucher aus ganz Europa an. Russische und andere kontinentale Aristokraten logierten in den neu errichteten Häusern, während Gastronomen, Konditoren und Dienstleister ein unterstützendes Netzwerk aufbauten. 1911 übernahm die Ragaz-Pfäfers Bade- und Kurgesellschaft die Leitung der Anlagen und formalisierte damit den kommerziellen und betrieblichen Rahmen, der bis heute besteht.
Im Zuge dieser Entwicklungen verfiel die mittelalterliche Burg Freudenberg aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einem bewaldeten Felsvorsprung oberhalb des Dorfes zu einer malerischen Ruine. Ihre verfallenen Türme und fragmentarischen Ringmauern gelten als Wahrzeichen feudaler Herrschaft, die von der modernen Freizeitkultur abgelöst wurde. Besucher können die Ruinen von Talwegen aus besichtigen – ein stilles Zeugnis der vielschichtigen Geschichte der Region.
Die kulturelle Bedeutung von Ragaz geht über seine Kurtradition hinaus. Um 1880 verfasste die Schriftstellerin Johanna Spyri ihre Erzählung über das junge Alpenkind Heidi am Dorfrand. Die stimmungsvolle Kulisse prägte die idyllischen Szenen, die später Leser weltweit in ihren Bann zogen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll Rainer Maria Rilke während eines Aufenthalts in oder in der Nähe von Ragaz Teile seiner Duineser Elegien verfasst haben – insbesondere die siebte Elegie, die mit der Zeile „Hiersein ist herrlich“ beginnt. Solche Assoziationen unterstreichen die Anziehungskraft des Ortes auf Literaten, die Einsamkeit und Inspiration suchten.
Das Alte Bad Pfäfers, gelegen in der engen Schlucht der Taminaschlucht, ist das älteste barocke Kurgebäude der Schweiz. Einst von Paracelsus selbst betreut, beherbergen diese ehrwürdigen Räume heute ein Museum, das die Entwicklung des Thermalbadens in Bad Ragaz und dem benachbarten Pfäfers dokumentiert. Exponate beleuchten medizinische Theorien, architektonische Phasen und die allmähliche Ausweitung des öffentlichen Zugangs und geben so einen Einblick in den modernen Kurkomplex.
Die demografische Entwicklung spiegelt ein stetiges Wachstum und eine Diversifizierung wider. Von 2000 bis 2020 wuchs die Bevölkerung um rund acht Prozent auf 6 467 Einwohner. 2007 machten Ausländer 25,1 Prozent der Gesamtbevölkerung aus; darunter waren vor allem Menschen aus Deutschland, Italien, dem ehemaligen Jugoslawien und Österreich. Sprachdaten aus dem Jahr 2000 belegen, dass 84,9 Prozent der Bevölkerung Deutsch sprechen, gefolgt von Serbokroatisch mit 4,3 Prozent und Italienisch mit 2,9 Prozent. In der französisch-italienischen und rätoromanischen Gemeinschaft zusammengenommen gibt es weniger als zweihundert Sprecher romanischer Sprachen in der Schweiz.
Die Wirtschaft ist geprägt von traditioneller Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungssektor. Im Jahr 2005 waren im Primärsektor 103 Beschäftigte in 23 Unternehmen beschäftigt, während der Sekundärsektor 687 Arbeitsplätze in 71 Unternehmen bot. Der Tertiärsektor – die Schnittstelle zwischen Gastgewerbe, Einzelhandel und professionellen Dienstleistungen – bot 1.911 Stellen in 244 Unternehmen. Die Arbeitslosigkeit lag 2007 bei 1,62 Prozent und stieg bis Oktober 2009 kurzzeitig auf drei Prozent. Die Pendlerstruktur zeigt, dass rund 1.510 Einwohner vor Ort arbeiten, während 1.217 ins Ausland und 1.189 ins Inland pendeln.
Zu den Industrieunternehmen zählt auch INFICON, ein Hersteller von Gasanalyse-, Detektions- und Kontrollgeräten, der seinen globalen Hauptsitz in Bad Ragaz hat. Die Ansiedlung dieses Hochtechnologieunternehmens ergänzt das dienstleistungsorientierte Profil der Gemeinde, trägt zur regionalen Beschäftigung bei und fördert das technische Know-how der Arbeitskräfte.
Klimabeobachtungen zwischen 1961 und 1990 verzeichnen im Jahresdurchschnitt 120,5 Regen- oder Schneetage und eine Gesamtniederschlagsmenge von 830 Millimetern. Der Spätsommer markiert den Höhepunkt der Feuchtigkeit mit durchschnittlich 109 mm Niederschlag im August an 12,7 Tagen, während der Oktober mit 49 mm Niederschlag an derselben Anzahl von Tagen das Jahresminimum verzeichnet. Dieses Klimamuster sorgt für ein gemäßigtes Klima, das sowohl Sommerausflüge als auch Wintererholung begünstigt.
Die Entwicklung des 20. Jahrhunderts wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, als 1941 ein Brand das Grandhotel Quellenhof verwüstete. Nationalrat Hans Albrecht leitete den Wiederaufbau, restaurierte das wichtigste Kurhaus und sicherte die Kontinuität des Gastgewerbes. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Pizolbahn umfassend renoviert, was 2007 mit der Eröffnung einer durchgehenden Gondelbahn von Bad Ragaz zur Alp Pardiel gipfelte. Diese Modernisierung verbesserte den Zugang zum alpinen Gelände sowohl für Sommerwanderer als auch für Wintersportler.
Im Laufe seiner Entwicklung hat Bad Ragaz die Qualitäten bewahrt, die seine ersten Besucher anzogen: mineralreiches Wasser, das aus einer tiefen Kalksteinschlucht entspringt, ein gemäßigtes Tal, geschützt von bewaldeten Hängen, und die Anbindung an breitere Handels- und Kulturwege. Die 1200-jährige Geschichte der Gemeinde – von ihren Klosterverbindungen und mittelalterlichen Wettkämpfen bis hin zu ihrem Aufstieg als Kurort und ihrer heutigen Diversifizierung – veranschaulicht die Anpassungsfähigkeit einer kleinen Gemeinde und bewahrt gleichzeitig ihren durch Geographie und Geschichte geprägten Charakter. In seiner heutigen Form ist Bad Ragaz sowohl ein Ort der Erholung und Erholung als auch ein Zeugnis des Zusammenspiels von natürlichen Ressourcen, menschlichem Engagement und kulturellem Schaffen.
Währung
Gegründet
Anrufcode
Bevölkerung
Bereich
Offizielle Sprache
Elevation
Zeitzone
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