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Mainz erstreckt sich auf einem schmalen Abschnitt des linken Rheinufers am 50. nördlichen Breitengrad. Seine 223.000 Einwohner leben in der sanften Hügellandschaft der Oberrheinischen Tiefebene. Als Hauptstadt von Rheinland-Pfalz ist die Stadt der Mittelpunkt der zweitgrößten Metropolregion Deutschlands und teilt sich den Rhein-Main-Korridor mit Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt und Offenbach. Das gemäßigte Klima und die fruchtbaren Böden haben Mainz zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt und einem der bedeutendsten Weinbauzentren des Landes gemacht.
Seit seiner Gründung als Mogontiacum durch eine römische Legion im 1. Jahrhundert v. Chr. fungierte Mainz als Scharnier zwischen Fluss und Land. Soldaten und Siedler versammelten sich gleichermaßen um die Zitadelle auf dem Kästrich und die angrenzenden, florierenden Zivilsiedlungen entlang des Rheins. Diese Ursprünge sind noch heute sichtbar: Das erhaltene Drususstein-Denkmal erinnert an den römischen Feldherrn, dessen Grabturm einst mit Marmor verkleidet war. Jahrhunderte später wurde der Mainzer Dom als Sitz des Erzbischofs und Kurfürsten zu einer von drei Reichskirchen entlang des Flusses – und steht damit im architektonischen Dialog mit Speyer und Worms.
Im Mittelalter gründete Mainz gemeinsam mit Speyer und Worms den SchUM-Bund, ein Bündnis, dessen intellektuelle Gärung die Stadt zu einer Wiege aschkenasischen Lebens machte. Der Alte Jüdische Friedhof – seit dem 10. Jahrhundert genutzt – und weitere Kulturdenkmäler werden heute von der UNESCO für dieses Erbe anerkannt. Die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert trug dazu bei, dass Mainz weit über die Rheinufer hinaus Einfluss erlangte. Seine Handpresse und die ersten gedruckten Bibeln, die im Stadtmuseum erhalten sind, zeugen von einem Wandel in der Kommunikation, der hier begann und Europa veränderte.
Die Spuren des 20. Jahrhunderts prägen Mainz. Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs zerstörten die Hälfte der Altstadt, doch nach dem Krieg wurde der historische Kern mit maßvoller Genauigkeit wiederhergestellt. Die im Krieg zerstörten Rheinbrücken wurden in den 1950er Jahren wiederaufgebaut und dienten sowohl dem Verkehr als auch der Erneuerung. Am rechten Rheinufer gehören ehemalige Mainzer Stadtteile heute zu Wiesbaden, doch ihre Einwohner betrachten sich – wenn auch inoffiziell – noch immer als Teil Mainz. Diese freundschaftliche Rivalität mit dem hessischen Nachbarn lebt in lokalen Gesprächen und der gemeinsamen Geschichte fort.
Mainz’ Rolle als Verkehrsknotenpunkt geht über seinen Flusshafen hinaus. Sein Containerterminal zählt zu den fünf größten deutschen Umschlagplätzen und wurde 2010 nordwärts verlegt, um Platz für Wohnsiedlungen am Flussufer zu schaffen. Der Hauptbahnhof fertigt täglich über 500 Züge ab – von regionalen S-Bahnen mit schneller Anbindung an den Frankfurter Flughafen bis hin zu ICE-Linien nach Karlsruhe und Koblenz. Unter seinen Gewölbedecken verkehren täglich 80.000 Reisende, während Straßenbahnen und Busse vom Bahnhofsvorplatz aus fächerartig ausfahren. Radfahrer folgen markierten Radwegen und dem internationalen Rheinradweg, dessen asphaltiertes Band den gesamten Rheinlauf von der Schweiz bis in die Niederlande nachzeichnet.
Am deutlichsten offenbart sich der Charakter der Stadt jedoch zu Fuß. Auf den Stufen des Mainzer Doms findet dreimal pro Woche vormittags der Bauernmarkt statt, und samstagnachmittags schenken lokale Winzer zwischen Ständen mit Erzeugnissen ihren Wein aus. Der Dom selbst – dessen Bau 975 begonnen, der aber im 11. und 12. Jahrhundert größtenteils wiederaufgebaut wurde – ist der Mittelpunkt der Altstadt, in der sich Fachwerkhäuser entlang verwinkelter Gassen drängen. In der Nähe leuchtet das schmale Kirchenschiff von St. Stephan in Marc Chagalls blauem Buntglas. Andernorts spiegeln eine Reihe kirchlicher Gebäude – die Steinfassade der Christuskirche, die Rokoko-Skulpturen von St. Ignaz und die schlichte Augustinerkirche – den wechselnden Geschmack von Mainz wider.
Neben den religiösen Denkmälern bietet auch die städtische Architektur ihre eigenen Kontraste. Das mit schwedischem Marmor verkleidete Rathaus aus den 1970er Jahren dominiert eine Terrasse mit Blick auf die Rheinpromenade. Seine modernen Linien spalten die Gemüter, rahmen aber gleichzeitig einen weiten Blick auf den Wasserweg und die weitläufigen Weinberge gegenüber von Kastel. Dieser Vorortgürtel gehörte einst zusammen mit Kostheim und Ginsheim zu Mainz, bevor die Besatzungszonen der Nachkriegszeit den Rhein als politische Grenze durchtrennten.
Museen bereichern jeden Winkel. Im historischen Gebäude „Zum Römischen Kaiser“ zeigt das Gutenberg-Museum sowohl die ersten beiden gedruckten Bibeln als auch Rekonstruktionen seiner Werkstatt, in der stündlich Vorführungen den Buchdruck zum Leben erwecken. Das Römisch-Germanische Zentralmuseum im restaurierten Flügel des Kurfürstlichen Schlosses bietet einen Überblick über fünf Jahrtausende lokaler Kultur: von prähistorischen Äxten bis zu mittelalterlichen Reliquienschreinen. Im Museum für Antike Schifffahrt tauchen geborgene Schiffe aus dem 5. Jahrhundert aus den Tiefen des Rheins auf, deren Plankenrümpfe als funktionsfähige Nachbauten wiedergeboren wurden. Nur wenige Schritte entfernt enthüllt der Isis-Mater-Magna-Tempel in einer Einkaufspassage die heidnische Vergangenheit von Mainz unter seiner modernen Fassade.
Entlang der Flussufer pulsiert das Leben unter freiem Himmel. Cafés und Gaststätten bieten Passanten regionalen Riesling und Silvaner an, während Restaurants nach Einbruch der Dunkelheit die Kais mit Licht erfüllen. Jenseits der Promenade bieten der Osteiner Hof und der Schillerplatz grüne Rasenflächen im Schatten alter Bäume – ideal für ruhige Pausen. Die Kommende des Deutschen Ordens, heute Sitz des rheinland-pfälzischen Landtags, steht in der Nähe; ihre barocken Flügel rahmen den Platz ein. Auf der anderen Seite der Stadt beherbergt der Hof des Kurfürstlichen Schlosses Sammlungen römischer und germanischer Artefakte, dessen Ostflügel jedoch wegen Restaurierungsarbeiten bis 2024 geschlossen bleibt.
Die natürlichen Grenzen von Mainz erstrecken sich bis zum Sanddünenreservat im Westen. Dort beherbergen Relikte der Eiszeit Steppengräser und seltene Orchideen, erhalten in einer Landschaft, die einen Kontrast zu den geordneten Gärten der Stadt bildet. Zusammen veranschaulichen sie das Zusammenspiel von Geologie und menschlicher Besiedlung entlang des Rheintals.
Der Stadtkalender ist geprägt von saisonalen Rhythmen. Die Fastnacht, die nach Köln die zweitgrößte Karnevalsveranstaltung ist, füllt die Straßen im Februar mit karnevalsträchtigen Festwagen und kostümierten Feiernden. Die Johannisnacht im Juni lockt die Einheimischen zu Mittsommerfeuern und Open-Air-Konzerten, während das Jugendfestival Open Ohr im Mai Workshops und Musik auf den Wällen der Zitadelle bietet. Mainz erreicht im Stadion und im Studio ein breiteres Publikum: In der Opel Arena finden Bundesligaspiele des 1. FSV Mainz 05 statt, und auf dem Lerchenberg sendet die ZDF-Zentrale nationale Nachrichten und Unterhaltung für ein Millionenpublikum.
Bildung und Innovation machen Mainz für Studierende und Berufstätige attraktiv. Die Universitäten und Forschungsinstitute ziehen Menschen an, die sich für Jobs in der Medienproduktion und akademische Programme interessieren. Der stetige Anstieg der Einwohnerzahl – die 2011 die 200.000er-Marke überschritt – spiegelt eine jüngere, vielfältigere und auf zukünftiges Wachstum ausgerichtete Stadt wider.
Wenige Kilometer weiter verbindet der Frankfurter Flughafen Mainz mit dem internationalen Flugverkehr, während der kleine Flugplatz Finthen dem privaten Flugverkehr dient. Die Stadt bleibt eine Eisenbahnstadt: Regionalexpresslinien führen westlich nach Koblenz, südlich nach Ludwigshafen und östlich über die Kaiserbrücke nach Mainz-Kastel.
Wein ist Mainz' Lebenselixier. Seit dem 8. Jahrhundert, als Bischof Bonifatius Weinberge entlang der Stadtmauer anlegte, ranken Reben die Hänge hinauf. Heute zählt Mainz neben Bordeaux und Mendoza zum Netzwerk der Great Wine Capitals und würdigt damit seine Rolle in der Weinbaugeschichte. Die Kupferberg-Keller in Hechtsheim stellen Sekt her, während die berühmte Marke Blue Nun ihren Ursprung bei lokalen Winzern hat. Jedes Jahr im September lockt der Mainzer Weinmarkt Händler und Verkoster in die Innenstadt, wo sich die Straßen mit Fässern voller Weinproben füllen. Das Haus des Deutschen Weines, untergebracht in einer ehemaligen Kapelle, präsentiert Tradition und Technik in Ausstellungen, die von der Eichenfässerei bis zur modernen Önologie reichen.
Mainz hat zu allen Zeiten das Praktische mit dem Poetischen in Einklang gebracht. Sein Flusshafen transportierte einst Getreide und Holz; heute stapelt er Container für Städte in ganz Europa. Römische Mauern wichen gotischen Gewölben, die sich heute den Platz mit Betonhäusern und Fernsehstudios mit Glasfronten teilen. Doch unter all diesen Schichten bleibt Mainz' menschlicher Maßstab erhalten. Marktbesucher feilschen um frischen Spargel; die Glocken des Doms läuten zum Mittagsgebet; Radfahrer halten an, um ein Schiff zu fotografieren, das den silbernen Rhein hinuntertreibt.
Diese Momente – banale wie wunderbare – offenbaren Mainz‘ subtilen Reiz. Die Stadt widersetzt sich oberflächlichen Etiketten. Sie ist zugleich Sitz kirchlicher Macht und Zentrum moderner Medien. Ihre Straßen folgen alten Pfaden und modernen Boulevards. Beim Spaziergang entlang der Kais begegnet man lebendiger Geschichte in Stein, Holz und Wein, die alle von Anpassung und Beständigkeit entlang dieser wichtigen europäischen Lebensader erzählen. In Mainz treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander – nicht als konkurrierende Ansprüche, sondern als sich ergänzende Klänge in einer einzigartigen urbanen Melodie.
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