Frankreich ist bekannt für sein bedeutendes kulturelles Erbe, seine außergewöhnliche Küche und seine attraktiven Landschaften und ist damit das meistbesuchte Land der Welt. Von der Besichtigung alter…
Bonn, Heimat von etwas mehr als 300.000 Einwohnern auf 141 km² beider Rheinufer, liegt 24 km südsüdöstlich von Köln in Nordrhein-Westfalen. Einst provisorische Hauptstadt Westdeutschlands von 1949 bis 1990 und bis 1999 Regierungssitz, verbindet die Stadt ihre Rolle in der europäischen Politik mit antiken Einflüssen. Gegründet von den Ubiern im 1. Jahrhundert v. Chr. und später in die römische Provinz Germania Inferior integriert, trägt Bonns Stadtbild die Handschrift von Erzbischöfen, Kurfürsten und modernen Bundesministerien.
Die Geschichte Bonns beginnt im weitesten Sinne mit der Römerzeit. Archäologische Funde zeugen von einer Besiedlung entlang des Rheins, wo einst eine militärische Festung stand. Mit dem Niedergang Roms geriet die Region im späten 16. Jahrhundert unter die Herrschaft des Kurfürstentums Köln. Zwei Jahrhunderte lang prägten Erzbischöfe und Kurfürsten das städtische Leben von ihren prächtigen Residenzen aus: dem Kurfürstlichen Schloss, heute das Herzstück der Universität Bonn, und dem Poppelsdorfer Schloss, dessen botanische Anlage als Universitätsgarten erhalten geblieben ist. 1737 erhob sich am Marktplatz das Alte Rathaus im Rokokostil; seine kunstvolle Fassade zeugt von Bonns barocker Blüte unter Clemens August von Bayern.
Im Zuge des Übergangs in die Moderne erlangte Bonn 1949 mit der Verabschiedung des Grundgesetzes, der deutschen Nachkriegsverfassung, neue Bedeutung. Historiker bezeichnen die darauffolgende Ära oft als „Bonner Republik“. Der Bundeskanzlerplatz in Gronau markiert den geografischen Mittelpunkt der Stadt und zeugt von dieser Zeit. Obwohl die Hauptstadt 1999 wieder an Berlin fiel, behielt Bonn seinen Status als Bundesstadt und beherbergte Nebensitze des Präsidenten, des Kanzlers und des Bundesrates. Rund ein Drittel der Ministerposten sind nach wie vor in Bonn, neben den Hauptbüros von sechs Bundesministerien und zwanzig Behörden. Diese Regelung spiegelt einen politischen Kompromiss im Rahmen des Berlin-Bonn-Gesetzes wider und sichert Bonns anhaltende Rolle in der nationalen Politik.
Bonns institutionelle Präsenz geht über deutsche Ministerien hinaus. Die Stadt zählt zu den weltweit führenden Zentren internationaler Organisationen und beherbergt zwanzig UN-Einrichtungen – mehr als jede andere deutsche Stadt. Das Sekretariat des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen, das Sekretariat des UN-Übereinkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung und das UN-Freiwilligenprogramm haben hier ihren Hauptsitz, angelockt von der Vernetzung akademischer und diplomatischer Ressourcen der Stadt. Die 1818 gegründete Universität Bonn bereichert die Stadt mit Wissenschaft und Forschung, während die Tradition der Deutschen Post DHL und der Deutschen Telekom – beide DAX-Unternehmen – das Unternehmensprofil Bonns prägt.
Der Komponist Ludwig van Beethoven wurde in der Bonngasse, direkt am Marktplatz, geboren. Sein zum Museum umgebautes Geburtshaus bewahrt noch heute das bescheidene Wohnhaus, in dem er im Dezember 1770 zur Welt kam. In der Nähe befindet sich das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz, überragt vom Bonner Münster, einem der ältesten kirchlichen Bauwerke Deutschlands. Diese Stätten, eingebettet in die Hügellandschaft des südlichen Rheintals – einer der wärmsten Klimazonen Deutschlands – ziehen das ganze Jahr über Besucher an, insbesondere während des jährlichen Rheinischen Karnevals, wenn der lokale Brauch mit Maskenumzügen und Musikensembles Straßen und Plätze belebt.
Topographisch erstreckt sich Bonn 15 km von Nord nach Süd und 12,5 km von West nach Ost. Seine Grenzen werden durch den Rheinlauf, die Sieg im Nordosten und das Siebengebirge im Osten bestimmt. Fast drei Viertel der Stadt liegen linksrheinisch, der Rest bildet Beuel am gegenüberliegenden Ufer. Im Süden und Westen führen niedrige Waldausläufer in die Eifel und den Naturpark Rheinland; im Norden flacht die Kölner Bucht zum Ruhrgebiet hin ab. Innerhalb der Stadt bewahrt das Arboretum Park Härle Baumexemplare aus dem Jahr 1870, während das Naturschutzgebiet Kottenforst rund 40 km² geschütztes Waldgebiet umfasst.
Öffentliche Grünflächen sind reichlich vorhanden. Der Rheinauenpark erstreckt sich über ehemalige Flussauen und bietet mit seinen ausgedehnten Rasenflächen und Wasserläufen einen urbanen Rückzugsort. Daneben befindet sich der Alte Zoll, ein ehemaliger Zollposten, der zur Promenade umgebaut wurde. Am Rande der Universität erstreckt sich der Botanische Garten von der Poppelsdorfer Allee – einem von Kastanien gesäumten Boulevard, auf dem einst Pferdekutschen verkehrten – bis zum Poppelsdorfer Schlossgarten. Dahinter verlaufen Wanderwege an den Hängen des erloschenen Vulkans Rodderberg mit Panoramablick auf das Rheintal und Pfade, die das untere Siebengebirge hinauf nach Königswinter führen. Über den Fluss hinweg verbinden regelmäßig verkehrende Fähren und drei Brücken – die Konrad-Adenauer-Brücke, die Friedrich-Ebert-Brücke und die Kennedybrücke – die beiden Bonner Stadtteile.
Innerhalb der Museumsmeile dokumentieren fünf große Institutionen Facetten der deutschen Identität. Das Haus der Geschichte zeichnet die nationalen Entwicklungen ab 1945 nach und bettet Bonns Kapitel als Hauptstadt Westdeutschlands in seine Dauerausstellungen ein. Das Kunstmuseum Bonn konzentriert sich auf den Rheinischen Expressionismus und die Nachkriegskunst und zeigt Werke von August Macke, Joseph Beuys und Anselm Kiefer. In der Bundeskunsthalle erkunden Ausstellungen die Schnittstellen von Kunst, Kultur und Wissenschaft, während das Museum Koenig Naturgeschichte und zoologische Forschung in denselben Räumen präsentiert, in denen der Parlamentarische Rat das Grundgesetz entwarf. Das Deutsche Museum Bonn bietet einen interaktiven Überblick über die deutschen wissenschaftlichen Errungenschaften nach 1945. Ergänzende Einrichtungen – das Rheinische Landesmuseum, das Beethoven-Haus, das Frauenmuseum, das Malermuseum und das Arithmeum – bereichern den kulturellen Rundgang.
Die Verkehrsinfrastruktur prägt Bonns regionale Rolle. Der nach Konrad Adenauer benannte Flughafen Köln/Bonn liegt 15 km nordöstlich der Stadt. 2015 fertigte er über 10 Millionen Passagiere ab und lag in Deutschland nach Passagieraufkommen auf Platz 7 und nach kombiniertem Fracht- und Passagierverkehr auf Platz 5. Fluggesellschaften und Frachtunternehmen bieten dank der Autobahn A59 und einer Bahnanbindung an das Terminal einen 24-Stunden-Flugplan. Innerhalb der Stadt bedient der Bonner Hauptbahnhof täglich über 67.000 Reisende mit S-Bahn, IC und ICE; der Bahnhof Siegburg/Bonn an der Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln–Frankfurt liegt 25 Minuten mit der Stadtbahn entfernt. Das Bonner Straßenbahn- und Stadtbahnnetz umfasst vier Nord-Süd- und zwei Ost-West-Linien, ergänzt durch etwa 30 Buslinien des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg. Viele Linien verkehren am Wochenende auch nachts.
Zu den Straßenverbindungen gehören die A555 Richtung Köln, die A59 Richtung Düsseldorf und Duisburg, die A562, die den Rhein südlich der Stadt überquert, und die A565, die an die A61 anschließt. Drei Bundesstraßen – B9, B42 und B56 – erschließen die unmittelbaren Vororte mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. Die Binnenschifffahrt erfolgt über den Hafen Graurheindorf, wo Container- und Fluss-See-Schiffe jährlich eine halbe Million Tonnen Fracht umschlagen; Passagierschiffe verkehren in Richtung Köln und Düsseldorf.
Das Wirtschaftsleben reicht von Ministerien und internationalen Organisationen bis hin zu traditionellen Industrieunternehmen. Die Deutsche Telekom und die Deutsche Post haben hier ihren Sitz, ebenso wie der Deutsche Akademische Austauschdienst und SolarWorld. Die Universität Bonn und die Stadtwerke Bonn zählen zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Handwerks- und Lebensmittelunternehmen – der Likörhersteller Verpoorten, die Konditorei Kessko, der Orgelbau Klais und die Bonner Fahnenfabrik – bewahren das regionale Handwerk.
Demografisch gesehen zählte Bonn 2011 327.913 Einwohner, davon etwa 70 Prozent deutscher und 30 Prozent nichtdeutscher Herkunft. Bis 2020 erreichte die Bevölkerungszahl 330.000, womit Bonn nach Köln die zweitgrößte Stadt in der Kölner Bucht ist. Wachstumsprognosen gehen davon aus, dass Bonn Wuppertal und Bochum vor 2030 überholen wird. Obwohl Bonn offiziell mehrere Hunderttausend Einwohner zählt, bewahrt es sich seine überschaubare Größe: niedrige Straßen, eine dichte Altstadt sowie studentisch geprägte Cafés und Biergärten, die eine mediterrane Leichtigkeit ausstrahlen, was der Stadt den informellen Spitznamen „nördlichste Stadt Italiens“ eingebracht hat.
Als Ausgangspunkt für Ausflüge bietet Bonn ideale Voraussetzungen für Besuche in Düsseldorf, dem romantischen Mittelrhein-Weltkulturerbe von Bingen bis Koblenz und den Vulkanseen der Eifel. Innerhalb der Stadtgrenzen bietet die Mischung aus politischem Erbe, universitärem Ambiente, UN-Diplomatie und musikalischem Gedenken eine nachhaltige Begegnung mit deutscher Geschichte. In Galeriesälen, an Uferpromenaden und unter Kastanienwäldern offenbart sich Bonn als eine Stadt, die von Strömungen – von Wasser, Denken und Regieren – geprägt und doch in beständigem Stein und Boden verwurzelt ist. Längere Aufenthalte bieten die stille Freude am Alltag inmitten dieser Epochenverschmelzung.
Der Charakter der Stadt offenbart sich allmählich: im gemächlichen Einsturz der Kathedralensäulen im Morgengrauen, im Echo von Beethovens frühen Sonaten, in der Stille der Museumsgänge und im stetigen Lauf der Rheinkähne unter den Bogenbrücken. Bonn verlangt nach Aufmerksamkeit, statt sie zu fordern; seine Belohnung liegt in schrittweisen Enthüllungen. Wenn der Tag dem Abendlicht weicht, nehmen die Universitätstürme und Bundesämter eine gedämpfte Wärme an, und der Fluss fließt westwärts zum Meer und trägt Spuren einer antiken Siedlung mit sich, die sich über zwei Jahrtausende hinweg dem Lauf der Geschichte angepasst und ihn zugleich gelenkt hat. In dieser Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart bekräftigt Bonn seinen Platz unter den europäischen Städten, deren Bedeutung nicht im Spektakel, sondern in der allmählichen Entfaltung des städtischen Lebens liegt.
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