MarrakeschMarrakesch („Rote Stadt“), gegründet in den 1070er Jahren von den Almoraviden, ist das kulturelle Herz Marokkos und ein wichtiges Touristenzentrum. Die von Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert umgebene Altstadt ist aus rotem Lehm erbaut und beherbergt bedeutende Monumente: die Koutoubia-Moschee mit ihrem 77 m hohen Almohaden-Minarett (12. Jh.), den opulenten Bahia-Palast (19. Jh.) und die Ruinen des Badi-Palastes (16. Jh.) der Saadier-Sultane sowie die Ben-Youssef-Madrasa (fertiggestellt 1565) – eine prachtvolle theologische Schule aus dem 14. Jh. Die Souks von Marrakesch sind legendär, und der Platz Djemaa el-Fna, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist das pulsierende Zentrum der Stadt. Seit seiner Gründung im 11. Jahrhundert ist der Platz ein lebendiges Theater mit Berber-Geschichtenerzählern, Schlangenbeschwörern, Henna-Künstlern und Imbissständen. Nachts wird das Schauspiel auf dem Platz noch intensiver, wenn Musiker (Gnawa, Andalusi, Malhun) und Tänzer für Einheimische und Touristen auftreten. Marrakesch bietet außerdem wunderschöne Gärten (z. B. den Jardin Majorelle, einen Juwelengarten aus dem 20. Jahrhundert) und moderne Luxusresorts. Die Wirtschaft der Stadt ist stark vom Tourismus geprägt – in der Saison empfängt die Stadt jährlich Millionen ausländischer Besucher.
Fes: Morocco’s oldest imperial city, Fez was founded in 789 and flourished under the Marinid dynasty (13th–14th c.). Fez’s vast medieval medina (Fes el-Bali) is a UNESCO World Heritage site and one of the world’s largest car-free urban areas. Its UNESCO summary notes that “the principal monuments in the medina – madrasas, fondouks, palaces, mosques, and fountains – date from [the Marinid] period”. Highlights include the Al-Qarawiyyin Mosque (founded 859 AD by Fatima al-Fihri) – often called the oldest continuously operating university – and the 14th-c. Bou Inania Madrasa with elaborate zellij tiling. Fez’s tanneries (Chouara Tanneries) display traditional leather dye-pits, and its souks bustle with crafts: ceramic plates, brass lamps, and elaborately woven carpets. The city remains a scholarly and spiritual center (many Moroccans still come to study Islam here), and its labyrinthine alleys epitomize Morocco’s medieval Islamic heritage. Although the capital moved to Rabat in 1912, Fez still claims status as a spiritual “backbone” of the country.
Casablanca: Casablanca, Marokkos größte Stadt und wirtschaftliches Zentrum, war bis zum 18. Jahrhundert ein kleines Berberdorf. Sultan Muhammad III. erbaute hier eine Moschee (an der Stelle der heutigen Kathedrale) und einen Hafen. Unter der französischen Kolonialherrschaft (1912–1956) expandierte die Stadt dramatisch und entwickelte sich zu einer geschäftigen Metropole mit Art-déco-Boulevards und Industrie. Ihr berühmtestes modernes Wahrzeichen ist die Hassan-II.-Moschee (fertiggestellt 1993) – ein Wunderwerk zeitgenössischer marokkanischer Architektur. Sie wurde von Michel Pinseau entworfen, erhebt sich teilweise über dem Atlantik und besitzt ein 210 m hohes Minarett (das höchste Minarett der Welt). Die Moschee bietet Platz für 25.000 Gläubige im Inneren und 80.000 im Innenhof. Casablancas Wirtschaft wird durch seinen Hafen (den größten des Königreichs), die Produktion, das Bankwesen und den Tourismus finanziert. Die nahe gelegenen weißen Sandstrände (Ain Diab) und die alte Medina (mit einer restaurierten Festung Skala aus dem 14. Jahrhundert) ziehen ebenfalls Besucher an. Die Skyline von Casablanca mit ihren modernen Hochhäusern und Moscheen symbolisiert die wirtschaftliche Dynamik Marokkos und die Mischung aus arabisch-islamischem und europäischem Kolonialerbe.
Rabat: Rabat, die moderne Hauptstadt Marokkos, liegt beiderseits des Flusses Bou Regreg gegenüber von Salé. Sie wurde in den 1910er Jahren von den Franzosen zum Verwaltungszentrum erwählt und ihr Stadtplan aus dem 20. Jahrhundert (breite Alleen, modernistische öffentliche Gebäude) wird oft als Beispiel für die Planung des frühen 20. Jahrhunderts genannt. Die UNESCO hat Rabat 2012 als „moderne Hauptstadt und historische Stadt“ ausgezeichnet, gerade weil sie „die Gebäude aus früheren Epochen integriert, darunter die Kasbah des Udayas aus dem 12. Jahrhundert, den Hassan-Turm und die Mauern und Wälle der Almohaden“. Tatsächlich ist der Hassan-Turm ein Wahrzeichen: ein unvollendetes Almohaden-Minarett aus dem 12. Jahrhundert (44 m hoch) und das nahe gelegene Mausoleum Mohammed V. (1930er Jahre) inmitten einer grünen Esplanade. Die Kasbah des Udayas (erbaut in den 1150er Jahren) mit ihren engen „andalusischen“ Gassen in blau-weißem Stil überblickt den Atlantik. Zu Rabats modernen Vierteln (Ville Nouvelle) gehören der Königspalast (mit vergoldeten Toren), Ministerien und kulturelle Einrichtungen (Mohammed VI. Museum, Nationaltheater). Obwohl Rabat weniger touristisch ist als Marrakesch oder Fès, wurde es aufgrund seiner Kombination aus mittelalterlichen Ruinen und einem gepflegten modernen Stadtbild von der UNESCO anerkannt.
Tanger und der Norden: Tanger (Tanja) liegt an der Mündung der Straße von Gibraltar und ist seit langem ein Schmelztiegel der Kulturen. Im 19. und 20. Jahrhundert beherbergte es europäische Diplomaten und Schriftsteller; von 1923 bis 1956 war es eine „internationale Zone“ unter gemischter europäischer Verwaltung. Die alte Medina von Tanger (befestigt mit einer Kasbah) hat Paläste und Kasbah-Museen, und der Leuchtturm Cap Spartel (umstrittener UNESCO-Status) markiert die Stelle, an der Atlantik und Mittelmeer aufeinandertreffen. Weiter östlich steht die andalusisch beeinflusste Medina von Tétouan (bevölkert von spanischen Flüchtlingen aus dem 15. Jahrhundert) ebenfalls auf der UNESCO-Liste. Chefchaouen (am Fuße des Rifgebirges) ist berühmt für seine blau getünchte Medina. Die 1471 als Festung der Wattasiden-Dynastie gegründete Stadt hat mit ihren weiß-blauen Häusern und der andalusischen Holzverarbeitung noch heute eine eindrucksvolle Wirkung. (Der Legende nach wurde die blaue Farbe von jüdischen Flüchtlingen gewählt, heute ist sie jedoch eher ein Touristenmagnet.) Die engen Gassen der Stadt und der umliegende Talassemtane-Nationalpark machen sie zu einem beliebten Rückzugsort unter den „blauen Perlen“.