Die Geschichte Berlins wird durch viele Gedenkstätten und Museen gut repräsentiert, deren Eintritt kostenlos oder sehr günstig ist. Das Holocaust-Mahnmal (Denkmal für die ermordeten Juden Europas) – 2.711 Betonplatten auf einer Senke – liegt südlich des Brandenburger Tors. Es ist rund um die Uhr geöffnet und der Eintritt ist kostenlos. Darunter befindet sich ein Informationszentrum mit persönlichen Geschichten (bescheidener Eintritt von 4 €, für Studenten oft erlassen oder montags kostenlos), aber das Umherwandern zwischen den Stelen auf dem offenen Feld ist kostenlos. In der Nähe befindet sich das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen (ein dunkler Betonkubus mit einem Video im Inneren) in der Ebertstraße 2. Es ist rund um die Uhr geöffnet, der Zugang ist frei und bietet ein unerwartetes, kostenloses Nachdenkliches Erlebnis.
In der Bernauer Straße befindet sich die Gedenkstätte Berliner Mauer (Bernauer Str. 111/119, 13355 Berlin). Sie bewahrt den letzten originalen Mauerabschnitt, den Wachturm und den Todesstreifen. Der Eintritt ist frei. Besuchen Sie das Besucherzentrum (Di.–So. 10:00–18:00 Uhr) mit Ausstellungen zum Berlin des Kalten Krieges oder spazieren Sie einfach durch die Freiluftausstellung (täglich 8:00–22:00 Uhr), um rostende Mauerfragmente, Fluchttunnel und Gedenkkunst zu bewundern. In den Wintermonaten sind die Innenbereiche geschlossen, die Freiluft-Gedenkstätte ist jedoch immer geöffnet und kostenlos zugänglich.
Ein weiteres kostenloses Museumsjuwel ist die Topographie des Terrors (Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin). Die Ruinen des Gestapo-Hauptquartiers bilden den Rahmen für eine kostenlose Dauerausstellung über die Verbrechen der Nazis. Der Eintritt (täglich 10:00–20:00 Uhr) ist frei. Anhand von Dokumenten, Fotos und einem Mauerabschnitt erfahren Sie mehr über Deutschland von 1933 bis 1945. Die Topographie liegt in der Nähe des Alexanderplatzes/U2 und ist definitiv ein bis zwei Stunden wert.
Etwas weiter entfernt befindet sich das AlliiertenMuseum (Clayallee 135, 14195 Berlin), das die Geschichte der Westalliierten im Berlin des Kalten Krieges (u. a. die berühmte Berliner Luftbrücke) dokumentiert. Seit 2011 befindet es sich in einem wunderschönen Gebäude im Bauhausstil, und der Eintritt ist – ungewöhnlicherweise – frei. Mit der U3 ist es nur eine kurze Fahrt zum Oskar-Helene-Heim. Das AlliiertenMuseum ist klein, aber mit seinen englischsprachigen Ausstellungen faszinierend für Geschichtsinteressierte. Tipp: Kombinieren Sie den Besuch mit dem nahegelegenen Teufelsberg – einer gruseligen Abhörstation aus der Zeit des Kalten Krieges. Sie können die Ruinen des Teufelsbergs hinaufgehen und den Panoramablick genießen, der Turm selbst ist jedoch geschlossen.
Wenn Sie mehrere Sehenswürdigkeiten besuchen möchten, informieren Sie sich auf der Website des Museumsportals Berlin über die Tage mit freiem Eintritt. Das hochmoderne KW Institute for Contemporary Art (Auguststr. 69, 10117) beispielsweise ist donnerstags von 18:00 bis 21:00 Uhr frei zugänglich, und die Neue Nationalgalerie (Museum für Moderne Kunst, derzeit wegen Renovierung geschlossen, soll aber wiedereröffnet werden) bietet im Rahmen des Programms „Art4All“ donnerstags abends freien Eintritt. Beachten Sie auch, dass für Personen unter 18 Jahren der Eintritt in die meisten Berliner Museen frei ist (darunter auch in große Museen wie das Bode-Museum oder das Pergamonmuseum, sofern es ein Anreizprogramm gibt). Die Reichstagskuppel (Platz der Republik 1) – die gläserne Parlamentskuppel – ist ein weiteres Muss: Sie müssen sich vorab online anmelden, aber der Eintritt ist frei. Sie gehen einfach in das Foyer des Parlaments hinunter und fahren dann mit den Aufzügen nach oben, um einen atemberaubenden Blick über die Stadt zu genießen (Einlass schließt um 22:00 Uhr und die Kuppel ist von 8:00 bis 24:00 Uhr geöffnet).
Das Wichtigste: Berlin selbst zu erkunden ist kostenlos. Der Prachtboulevard Unter den Linden, die düstere Schönheit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten oder die unheimlichen Gestapozellen unter dem Alexanderplatz – all diese Orte sind kostenlos. Spazieren Sie die gesamte 1,4 km lange East Side Gallery entlang, betreten Sie kunstvoll besetzte Häuser, die zu Kulturzentren umgebaut wurden (wenn sie für die Öffentlichkeit zugänglich sind) oder besuchen Sie Gedenkparks wie die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Stasi-Gefängnismuseum; geringer Eintritt). Mit ein wenig Planung (und manchmal einer Spende von einem Euro) bietet Berlin unglaubliche Geschichtstouren zu minimalem Preis.