Vor der Küste von Vourvourou liegt die Insel Diaporos – eine größtenteils bewaldete kleine Insel von etwa drei Quadratkilometern. Diaporos ist ausschließlich per Boot zu erreichen. Besucher können in Vourvourou private Motorboote mieten (oft ohne Führerschein), ein Wassertaxi oder eine kleine geführte Tour buchen. Die Bootsfahrt dauert nur etwa zwanzig Minuten. Wichtig ist, dass Diaporos praktisch keine Dienstleistungen bietet: Es gibt auf der Insel weder Geschäfte noch Cafés. Touristen müssen daher alle Lebensmittel, Wasser und Vorräte vom Festland mitbringen. Diese Selbstversorgung kann entmutigend erscheinen, belohnt aber mit dem völligen Eintauchen in die Natur.
Eines der Glanzstücke von Diaporos ist der Mirsini Beach (auch White Beach oder „Hawaii“ genannt). An der Ostküste der Insel gelegen, macht Mirsini seinem Namen alle Ehre. Er besticht durch puderweißen Sand, der auf das strahlend türkisfarbene Meer trifft. Üppige grüne Pinien und niedriges Gebüsch säumen den Strand und schaffen private Nischen entlang des Strandes. Der Gesamteindruck wurde mit einer karibischen Szenerie verglichen – daher der Spitzname. Mirsini verkörpert in vielerlei Hinsicht Diaporos: Seine Schönheit wirkt makellos. Besucher sagen, das Erlebnis hier sei eines von „absoluter Freiheit, Abgeschiedenheit und Gelassenheit“. Beim Schwimmen in diesem ruhigen Flachwasser kann sich der nächste Mensch weit draußen auf dem Wasser oder hinter einem Felsen versteckt befinden. Um diese Abgeschiedenheit zu bewahren, ist es am besten, früh in Mirsini anzukommen. Am späten Vormittag füllt sich die kleine Sandbank mit Booten und Sonnenanbetern, sodass ein früher Aufbruch für alle, die Ruhe suchen, belohnt wird.
Neben Mirsini selbst hat Diaporos noch weitere Attraktionen zu bieten. In der schmalen Meerenge zwischen Diaporos und der kleinen Insel Agios Isidoros liegt die berühmte „Blaue Lagune“, ein glasklares, flaches Becken mit warmem Meerwasser. Kleine Boote gleiten oft hinein, um das smaragdgrüne Wasser zu genießen. Die größte Bucht der Insel, die Kryfto-Bucht, ist etwa 700 Meter lang und bietet einen ruhigen Ankerplatz. Insgesamt hat Diaporos über 50 benannte und unbenannte Strände und Buchten. Viele sind bloße Sandflecken unter hoch aufragenden Kiefern, die bis an die Küste zu wachsen scheinen. Tatsächlich ist eines der auffälligsten Merkmale von Diaporos, dass der Kiefernwald oft direkt aus dem Wasser zu ragen scheint. Diese grünen Wälder, die auf das klare, blaue Meer treffen, schaffen eine Landschaft, die es so nirgendwo sonst auf Chalkidiki gibt. Das Wasser selbst ist hier ungewöhnlich ruhig – selbst im Winter bleibt es relativ warm und mild.
Schnorcheln und Schwimmen sind die Highlights auf Diaporos. Die Insel ist von flachen Riffen umgeben, die vor Leben wimmeln. Bunte Fische, Seeigel und Seesterne tummeln sich zwischen den Felsen, und mit etwas Glück können Sie eine Meeresschildkröte oder sogar einen vorbeischwimmenden Delfin beobachten. Die Sicht unter Wasser ist hervorragend, dank der Korallen, die den Wellen ein leuchtendes Blau verleihen. Dank dieser Vielfalt an Wassertieren sind Bootsverleihe in Vourvourou sehr beliebt geworden – ein Erlebnis, das einst erfahrenen Seglern vorbehalten war.
Doch gerade die Popularität von Diaporos bringt auch Herausforderungen mit sich. Jeden Sommer entdecken mehr Besucher die Insel, was die empfindliche Umwelt belastet. Es gibt keine Mülleimer oder Abfallsysteme auf der Insel, sodass jeglicher Müll im Sand oder im Wasser bleibt. Anker und Schwimmer können die Korallen am Meeresboden beschädigen. Mit anderen Worten: Diaporos ist ebenso verletzlich wie schön. Reiseführer warnen oft: Bringen Sie mit, was Sie brauchen, und nehmen Sie alles wieder mit. Sie raten außerdem, möglichst früh am Tag zu kommen. Wenn später mehr Besucher kommen, schwindet das Gefühl der Abgeschiedenheit.
Trotz dieser Einschränkungen bleibt Diaporos ein wahrer Zufluchtsort. Seine Magie rührt von der Wildnis her: vom Duft der Kiefern in der Luft, der Entdeckung versteckter Buchten, dem Gefühl, abseits der ausgetretenen Pfade zu sein. Ein Ausflug nach Diaporos ist mehr als nur ein Strandausflug; es ist eine Expedition in nahezu unberührte Natur. Für viele ist es ein seltenes Vergnügen, ein ruhiges Stück Sand zu finden, umgeben von türkisfarbenem Meer und Wäldern. In diesem Sinne bietet Diaporos (und insbesondere Mirsini) ein Ägäis-Erlebnis, das nur wenige andere Strände auf Chalkidiki bieten können.