Die aktivsten Vulkane der Erde

Die aktivsten Vulkane der Erde

Dieser Leitfaden gibt einen Überblick über die aktivsten Vulkane der Erde: jene, die häufig oder kontinuierlich ausbrechen. Er erklärt, wie „aktiv“ definiert wird (Ausbrüche im Holozän, aktuelle Unruhe) und wie die Aktivität überwacht wird (Seismometer, Gassensoren, Satelliten). Wir stellen die aktivsten Vulkane vor – vom Kīlauea auf Hawaii (ständige Lavaströme) über den Ätna und Stromboli in Italien (nahezu tägliche Explosionen) bis hin zum Fuego in Guatemala und anderen – einschließlich ihrer tektonischen Lage und der von ihnen ausgehenden Gefahren. Der Artikel behandelt außerdem Ausbruchsarten (hawaiianisch vs. plinianisch), globale Auswirkungen (Asche und Klima) und gibt Sicherheitstipps für Anwohner und Reisende. Kurz gesagt: ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den aktivsten Vulkanen der Welt beschäftigen oder sie besuchen.

Zusammenfassung und Kurzinformationen

Die 10 aktivsten Vulkane (Rangliste)

Kilauea (Hawaii, USA) – Ein Schildvulkan mit nahezu ununterbrochenen Ausbrüchen. USGS und NASA bezeichnen den Kīlauea als „einen der aktivsten Vulkane der Erde“. Seine häufigen Lavafontänen und -ströme (teilweise über 80 m hoch) haben die Insel Hawaii umgestaltet.
Ätna (Italien) – Europas höchster aktiver Vulkan, der in den 1970er Jahren fast ununterbrochen aktiv war und in den letzten Jahren Dutzende von Ausbrüchen verzeichnete. An mehreren Kratern an seinen Flanken treten häufig Lavaströme und kleinere Explosionen auf.
Stromboli (Italien) – Ein kleiner Stratovulkan, der für seine nahezu ständigen, schwachen Eruptionen bekannt ist. Er schleudert alle paar Minuten glühende Bomben und Asche in die Luft, was ihm den Begriff „Stratovulkan“ eingebracht hat. Strombolian Ausbruch. Aus den Gipfelspalten fließen fast ununterbrochen Lavaströme ins Meer.
Sakurajima (Japan) – Ein Inselvulkan, der fast täglich Asche und Gase ausstößt. Obwohl die einzelnen Eruptionen meist klein sind, ist Sakurajima in den letzten Jahrzehnten Tausende Male ausgebrochen (meist Ascheeruptionen). Die anhaltende Aktivität führt zu häufigem Ascheregen in der nahegelegenen Stadt Kagoshima.
Mount Merapi (Indonesien) – Der Merapi ist ein andesitischer Stratovulkan, der als „aktivster der 130 aktiven Vulkane Indonesiens“ gilt. Er produziert regelmäßig Eruptionen, die Lavadome bilden, und tödliche pyroklastische Ströme. Fast die Hälfte der Merapi-Eruptionen erzeugt schnell fließende pyroklastische Lawinen.
Berg Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo) – Bekannt für seine extrem flüssige Lava. Die Lavaausbrüche des Nyiragongo erzeugen so rasante Lavaströme (bis zu ca. 60 km/h), dass der Ausbruch von 1977 den Rekord für den schnellsten jemals beobachteten Lavastrom hält. Er und sein Nachbar Nyamuragira sind für etwa 40 % der Vulkanausbrüche Afrikas verantwortlich.
Berg Nyamuragira (DR Kongo) – Ein Schildvulkan, der häufig basaltische Lava ausstößt. Seit dem späten 19. Jahrhundert ist er mehr als 40 Mal ausgebrochen. Seine sanften Eruptionen dauern oft Tage bis Wochen an, was ihn zu einem der aktivsten Vulkane Afrikas macht.
Popocatépetl (Mexiko) – Seit 2005 ist dieser Vulkan nahezu ununterbrochen aktiv. Er zählt zu den aktivsten Vulkanen Mexikos und ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche und Aschewolken. Bei seinen Eruptionen (VEI 1–3) wird Asche über besiedelte Gebiete nahe Mexiko-Stadt verstreut.
Berg Sinabung (Indonesien) – Im Jahr 2010 erwachte dieser Vulkan nach rund 400 Jahren der Ruhe. Seitdem ist er fast ununterbrochen aktiv (meist Explosionen bis zu einer Stärke von VEI 2–3) und produziert häufig pyroklastische Ströme. Seine Zyklen von Domwachstum und -einsturz versetzen Nordsumatra in ständige Alarmbereitschaft.
Piton de la Fournaise (Réunion, Frankreich) – Ein Schildvulkan im Indischen Ozean. Er ist seit dem 17. Jahrhundert über 150 Mal ausgebrochen, oft mit basaltischen Lavaströmen, die Straßen und Wälder auf der Insel Réunion veränderten. Die Ausbrüche dauern in der Regel Tage bis Wochen und sind wenig explosiv.

Kurze Antworten auf wichtige Fragen

Was definiert einen „aktiven“ Vulkan? Typischerweise handelt es sich um einen Vulkan, der im Holozän (vor etwa 11.700 Jahren) ausgebrochen ist oder aktuelle Unruhen aufweist.

Welche Vulkane sind derzeit am aktivsten? Normalerweise sind weltweit zu jedem Zeitpunkt etwa 20 Vulkane aktiv – beispielsweise Kīlauea (Hawaii), Nyamulagira (DR Kongo), Stromboli (Italien), Erta Ale (Äthiopien) und viele weitere, die bis 2024-25 aktiv waren.

Wie wird Aktivität gemessen? Wissenschaftler nutzen Seismometer (Erdbebenschwärme), Bodenverformungsinstrumente und Gassensoren zusammen mit Satellitenbildern.

Welche Vulkane sind am gefährlichsten? Vulkane, die eine hohe Explosivität mit großen nahegelegenen Bevölkerungsgruppen verbinden – zum Beispiel Merapi (Indonesien), Sakurajima (Japan) und Popocatépetl (Mexiko).

Wie häufig brechen sie aus? Das ist unterschiedlich. Manche Vulkane (wie Stromboli) brechen mehrmals pro Stunde aus, andere nur wenige Male im Jahr. Weltweit ereignen sich jährlich insgesamt etwa 50 bis 70 Vulkanausbrüche.

Sind Vulkanausbrüche vorhersehbar? Es gibt Vorläufer (Seismizität, Inflation, Gas), aber die genaue zeitliche Vorhersage bleibt sehr unsicher.

Was gilt als „aktiver“ Vulkan?

Ein Vulkan wird im Allgemeinen betrachtet aktiv Ein Vulkan gilt als aktiv, wenn er im Holozän (den letzten ca. 11.700 Jahren) ausgebrochen ist oder Anzeichen für einen erneuten Ausbruch zeigt. Diese Definition wird von vielen Institutionen, wie beispielsweise dem Global Volcanism Program (GVP) des Smithsonian, verwendet. Einige Organisationen setzen eine aktuelle Aktivität voraus: So stuft der US Geological Survey (USGS) einen Vulkan nur dann als aktiv ein, wenn er aktuell ausbricht oder seismische und Gassignale aufweist.

A ruhend Ein Vulkan ist im Holozän ausgebrochen, ruht aber derzeit; er verfügt jedoch weiterhin über ein aktives Magmasystem und könnte jederzeit wieder aktiv werden. ausgestorben Dieser Vulkan ist seit Hunderttausenden von Jahren nicht mehr ausgebrochen und wird es voraussichtlich auch nicht mehr tun. (Viele Geologen warnen jedoch davor, dass der Status „erloschen“ irreführend sein kann: Selbst sehr lange ruhende Vulkane können wieder aktiv werden, wenn Magma zurückkehrt.) Das Smithsonian GVP führt Aufzeichnungen über Vulkanausbrüche der letzten 10.000 Jahre und mehr, um alle potenziell aktiven Vulkane zu erfassen. Weltweit sind in den letzten 10.000 Jahren etwa 1.500 Vulkane ausgebrochen.

Wie Wissenschaftler die vulkanische Aktivität messen

Moderne Vulkanologen überwachen die Vitalfunktionen eines Vulkans mithilfe verschiedener Sensoren. Seismische Messungen sind dabei ein wichtiges Instrument: Netzwerke von Seismometern erfassen magmabedingte Erdbeben und vulkanische Erschütterungen. Eine Zunahme der Häufigkeit und Intensität flacher Erdbeben unterhalb eines Vulkans deutet oft auf aufsteigendes Magma hin.

Instrumente zur Messung von Bodenverformungen erfassen die Aufwölbung der Vulkanflanken. Neigungsmesser, GPS-Stationen und Satelliten-Radarinterferometrie (InSAR) können die Hebung der Vulkanoberfläche durch Magmaansammlungen detektieren. So haben beispielsweise Radarsatelliten die Anhebung des Kraterbodens und die Lavaströme des Kīlauea kartiert.

Die Überwachung der Gase ist ebenfalls unerlässlich. Vulkane stoßen über Fumarolen Gase wie Wasserdampf, Kohlendioxid und Schwefeldioxid aus. Ein plötzlicher Anstieg der Schwefeldioxid-Emissionen kündigt häufig Ausbrüche an. Wie Experten des National Park Service (NPS) feststellen, führt der Magmaaufstieg zu einem Druckabfall und zur Entmischung von Gasen. Die Messung der Gasemissionen liefert daher Hinweise auf vulkanische Unruhe.

Thermografie und Satellitenbilder liefern einen umfassenden Überblick. Satelliten können heiße Lavaströme und Veränderungen der Kratertemperatur erkennen. Berichte von NASA und USGS zeigen, wie Landsat-Wärmebilder dem HVO halfen, die Lava des Kīlauea zu verfolgen. Satelliten nutzen auch Radar, das Wolken durchdringt: Sie kartieren Lavaströme selbst unter Vulkanasche (obwohl Radar nicht zwischen frischer und erkalteter Lava unterscheiden kann). Optische und Wärmebildkameras liefern bei gutem Wetter kontinuierliche Bilder.

Einzelne Messungen reichen nicht aus. Wissenschaftler kombinieren seismische, Deformations-, Gas- und visuelle Daten, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Ein typisches Vorgehen besteht darin, für jeden Sensor Hintergrundwerte zu ermitteln und anschließend Anomalien (z. B. plötzliche Erdbeben, rasche Aufblähung oder einen Gasanstieg) zu beobachten, die Warnschwellen überschreiten. Dieser Ansatz mit mehreren Parametern bildet die Grundlage der modernen Vulkanüberwachung weltweit.

Ranking-Methodik: So haben wir die aktivsten Vulkane eingestuft

Wir kombinierten mehrere Faktoren zur Bewertung der Vulkanaktivität: Ausbruchshäufigkeit (Anzahl der Ausbrüche), Aktivitätsdauer (Jahre kontinuierlicher oder wiederkehrender Ausbrüche), typische Explosivität (VEI) und menschlicher Einfluss. Die Ausbrüche wurden anhand globaler Datenbanken (Smithsonian GVP, mit ergänzenden Berichten) erfasst, um Vulkane mit regelmäßigen Ausbrüchen zu identifizieren. Häufige, lang anhaltende Ausbrüche (auch wenn sie klein sind) werden ebenso hoch bewertet wie Vulkane mit häufigen, moderaten Ausbrüchen oder Lavastromkrisen. Wir berücksichtigten auch Sonderfälle: Beispielsweise brechen einige Vulkane (wie der Sakurajima) täglich in rascher Folge aus.

Einschränkungen: Solche Ranglisten hängen von der Datenverfügbarkeit und dem betrachteten Zeitraum ab. Viele Tiefseeberge und abgelegene Vulkane im Pazifik werden möglicherweise nicht ausreichend erfasst, daher erhalten Oberflächenvulkane, die per Flugzeug oder Satellit beobachtet werden, ein höheres Gewicht. Historisch ruhende Vulkane sind in unserer Liste nicht enthalten, es sei denn, sie weisen in jüngster Zeit Ausbrüche auf. Die Liste sollte qualitativ interpretiert werden: Sie hebt Vulkane hervor, die aktiv sind und regelmäßig Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.

Die 20 aktivsten Vulkane – Profile & Daten

Mount Kīlauea (Hawaii, USA) – Schildvulkan

  • Standort: Insel Hawai'i (5°7′N, 155°15′W); Hotspot im Pazifik.
  • Typ: Basaltischer Schildvulkan; Gipfelcaldera (Halema'uma'u).
  • Ausbruchsgeschichte: Der Kīlauea ist seit mindestens dem 16. Jahrhundert immer wieder ausgebrochen. Bei seinem Ausbruch 2018/19 wurden über 700 Häuser zerstört, als Lava durch Wohngebiete floss. Nach einer kurzen Pause nahm der Kīlauea Ende 2024 seine Aktivität wieder auf. Am 23. Dezember 2024 öffneten sich Spalten in der Halemaʻumaʻu-Caldera, aus denen bis zum Morgen bis zu 80 Meter hohe Lavafontänen emporstiegen. Ein Infrarot-Satellitenbild vom 24. Dezember 2024 zeigt die glühenden Spalten im Krater.
  • Aktivität: Der Kīlauea ist einer der aktivsten Vulkane der Erde. Die meisten Ausbrüche sind effusiv (wie in Hawaii üblich) und erzeugen flüssige Lavaströme, die sich langsam hangabwärts ausbreiten. Gelegentlich schleudern Gipfelausbrüche Lava hoch in die Luft. Über Jahrzehnte hinweg hat die Lava die Landschaft Hawaiis immer wieder neu geformt.
  • Überwachung: Das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) des USGS betreibt ein umfangreiches Netzwerk aus Seismometern, Gasanalysegeräten, Neigungsmessern und Webcams. Kontinuierliche GPS- und Satellitenmessungen (InSAR) erfassen die Ausdehnung und das Zusammenfallen der Magmakammer. Gasmessgeräte messen die SO₂-Emissionen (die bei starken Eruptionen Tausende Tonnen pro Tag erreichen können). Die vulkanische Aktivität wird außerdem durch Flüge zur Probenahme der Magmawolke überwacht (wie beispielsweise bei der Kartierung neuer Lavaströme durch einen Hubschrauber im Jahr 2024).
  • Gefahren: Aktive Lavaströme stellen die größte Gefahr dar (sie zerstören Gebäude und können Brände auslösen). Vulkanischer Smog („Vog“, verursacht durch SO₂-Gas) kann die Luftqualität auf der Insel beeinträchtigen. Explosive Ausbrüche am Gipfel sind heutzutage selten, könnten aber ballistische Trümmer erzeugen. Touristen sollten die Warngebiete beachten: Im Hawaiʻi Volcanoes National Park gibt es Sperrzonen um Spalten herum.
  • Tourismus: Der Kīlauea ist eine Hauptattraktion. Besucher können die Vulkanschlote sicher von ausgewiesenen Wanderwegen im Nationalpark aus besichtigen (geführt von Parkrangern). Zu den Schutzmaßnahmen gehören festes Schuhwerk und das Meiden älterer Lavatunnel (Einsturzgefahr). Bei Empfindlichkeit gegenüber dem Lavavog wird mitunter das Tragen einer Gasmaske empfohlen.

Ätna (Sizilien, Italien) – Stratovulkan

  • Standort: Nordost-Sizilien (37°44′N, 15°0′E) liegt an der Grenze zwischen der afrikanischen und der eurasischen Platte.
  • Typ: Basaltisch-andesitischer Stratovulkan mit mehreren Gipfelkegeln.
  • Ausbruchsgeschichte: Der Ätna ist im 20. und 21. Jahrhundert fast ununterbrochen ausgebrochen. Seine Aktivität war im Jahrzehnt nach 1971 nahezu kontinuierlich. Mehrere Flankenausbrüche in den 1980er und 2000er Jahren (und zuletzt zwischen 2021 und 2025) brachten Lavafontänen und -ströme mit sich. In den Gipfelkratern kommt es nachts häufig zu explosiven strombolianischen Eruptionen.
  • Aktivität: Der Ätna verzeichnet durchschnittlich einige Ausbrüche pro Jahr. Die meisten sind moderate Lavaströme (VEI 1–3) aus Flankenkratern. Historische Ereignisse der Stärke VEI 4–5 (z. B. 1669) wurden ebenfalls dokumentiert. Die heutigen Warnungen beziehen sich auf Lavaströme, die Dörfer bedrohen, und Asche, die das benachbarte Catania (ca. 300.000 Einwohner) erreichen kann.
  • Überwachung: Das italienische Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) betreibt hier eines der weltweit dichtesten Vulkanüberwachungsnetze: Breitbandseismometer, Neigungsmesser, GPS, Doppler-Radar (zur Erfassung von Lavaströmen) und permanente GPS-Stationen an den Flanken. Thermische und visuelle Satellitenbilder (z. B. von Copernicus Sentinel) werden ebenfalls zur Kartierung der Lavaströme genutzt.
  • Gefahren: Lavaströme können Straßen und Weinberge unterbrechen (der Lavastrom von 2002/03 bedeckte eine Autobahn). Gelegentlich verursachen explosive Aktivitäten Aschewolken, die den Flugverkehr beeinträchtigen. Flankenausbrüche können in seltenen Fällen pyroklastische Ströme auslösen. Da Städte wie Zafferana an den Hängen des Ätna liegen, werden Katastrophenschutzpläne (wie Evakuierungsrouten) regelmäßig getestet.
  • Tourismus: Der Ätna ist ein beliebtes Touristenziel. Auf genehmigten Routen kann man, sofern es sicher ist, Teile des Gipfelbereichs besteigen. Besucher sollten ausschließlich in Begleitung zertifizierter Bergführer gehen. Helme und festes Schuhwerk werden empfohlen. In abgelegenen Ortschaften kann es zu geringem Aschefall kommen, dennoch sollten Wanderer Atemschutzmasken mitführen.

Stromboli (Äolische Inseln, Italien) – Stratovulkan

  • Standort: Äolischer Archipel (38°48′N, 15°13′E) über dem Tyrrhenischen Meer.
  • Typ: Basaltischer Stratovulkan; auf dem Gipfel befinden sich mehrere offene Krater.
  • Aktivität: Stromboli ist berühmt für seine unaufhörlichen, milden Eruptionen. Fast jahrzehntelang stößt er alle paar Minuten glühende Bomben, Lapilli und Asche aus. Ein Foto zeigt einen Krater, der Lava 100 Meter hoch in die Luft schleudert – aufgenommen mit einer Belichtungszeit von mehreren Sekunden. Laut Britannica fließen flüssige Lavaströme unaufhörlich (wenn auch meist in kleinen Mengen) die Flanken hinab. Dieser Ausstoßstil gab dem Vulkan seinen Namen. Strombolianischer Ausbruch.
  • Ausbruchsgeschichte: Seit 1934 gab es keine größeren Explosionen (VEI 2 oder 3), doch kleine strombolianische Detonationen dauern Tag und Nacht an. Angesichts dieser ständigen vulkanischen Aktivität ist Stromboli im Grunde seit Jahrhunderten ohne nennenswerte Unterbrechung aktiv.
  • Überwachung: Das italienische Institut für Geophysik und Veterinärwesen (INGV) überwacht Stromboli mithilfe seismischer Stationen und Neigungsmessern (zur Erkennung von Dominstabilität) sowie Kameras. Geophysikalische VLF-Messgeräte (Very Low Frequency) erfassen Explosionsgeräusche.
  • Gefahren: Die Hauptgefahren stellen ballistische Gesteinsbrocken (heiße Bomben) in Gipfelnähe und gelegentliche Einstürze von mit Lava gefüllten Hohlräumen dar, die Erdrutsche ins Meer auslösen (und Tsunamis verursachen). In den Jahren 2002 und 2019 führten moderate Einstürze zu kleineren Tsunamis und Felsstürzen; es gab keine größeren Opfer. An den unteren Hängen besteht die Gefahr von Lavaströmen, diese sind jedoch selten.
  • Tourismus: Stromboli ist ein beliebtes Reiseziel für Abenteuerlustige. Auf den Gipfelpfaden kann man nachts die Vulkanausbrüche beobachten (nur mit Guides). Nach Unfällen in der Vergangenheit werden die Sicherheitsregeln (wie Helmpflicht und Sperrzonen) streng durchgesetzt. Touristen müssen Gasmasken für den Fall starker Aschewolken mitführen und die Evakuierungsanweisungen für die umliegenden Dörfer beachten.

Berg Sakurajima (Japan) – Stratovulkan

  • Standort: Kagoshima-Bucht, Kyushu (31°35′N, 130°38′E); Teil der Aira-Caldera.
  • Aktivität: Sakurajima ist nahezu permanent aktiv. Im Durchschnitt bricht er Tausende Male pro Jahr aus und schleudert dabei jedes Mal Asche in die Atmosphäre. Diese hohe Aktivität macht ihn zu einem der aktivsten Vulkane der Welt. Seine Eruptionen sind meist vulkanischer bis strombolianischer Natur und erzeugen fast täglich 1–2 km hohe Aschewolken. Über Jahrzehnte hat der Inselvulkan zudem so viel Masse aufgebaut, dass er beinahe wieder mit dem Festland verbunden ist.
  • Ausbruchsgeschichte: Bedeutende Ausbrüche ereigneten sich 1914 (VEI 4, wodurch die Insel mit Kyushu verbunden wurde) und seither gab es zahlreiche weitere. Kleinere Ausbrüche und Ascheemissionen treten, wie von der Japanischen Meteorologischen Agentur aufgezeichnet, fast täglich auf.
  • Überwachung: Die Japanische Meteorologische Agentur (JMA) und die Universität Kagoshima betreiben ein engmaschiges Überwachungssystem: ein Netzwerk aus Neigungsmessern, GPS-Geräten und Seismometern. Der Gipfel wird permanent von Kameras überwacht. Die Anwohner sind mit den Alarmstufen des Sakurajima bestens vertraut.
  • Gefahren: Die größte Gefahr geht von der Asche aus: Vorherrschende Winde treiben sie nach Nordosten und bedecken Kagoshima (ca. 600.000 Einwohner) immer wieder. Der Ascheregen von Sukarajima zwingt die Bewohner, ihre Dächer regelmäßig zu reinigen. Gelegentlich können größere Explosionen Bimssteinbomben umherschleudern. Die nahegelegene Aira-Caldera kann gelegentlich noch gewaltigere Explosionen auslösen (wie die verheerende Explosion von 1914).
  • Tourismus: Sakurajima ist ein beliebtes Ausflugsziel ab Kagoshima. In den Parks am Hafen kann man die Aschewolken aus der Ferne sicher beobachten. Auf der Insel gibt es Unterkünfte in Privathäusern, Ausflüge in Gipfelnähe sind jedoch eingeschränkt. Lokale Führer stellen Masken und Anweisungen für den Besuch des Vulkanfußes bereit.

Mount Merapi (Indonesien) – Stratovulkan

  • Standort: Zentraljava (7°32′S, 110°27′E), in der Sunda-Subduktionszone.
  • Typ: Andesitischer Stratovulkan; steil und symmetrisch.
  • Aktivität: Der Merapi („Feuerberg“) ist ständig unruhig. Britannica bezeichnet ihn als „den aktivsten der 130 aktiven Vulkane Indonesiens“. Er bricht regelmäßig alle paar Jahre aus. Seit 1548 haben die Ausbrüche des Merapi Lavadome gebildet, die oft einstürzen und tödliche pyroklastische Ströme auslösen. Tatsächlich führt fast die Hälfte der Ausbrüche des Merapi zu pyroklastischen Lawinen.
  • Ausbruchsgeschichte: Schwere Ausbrüche ereigneten sich 1994 und 2010 (VEI 4) – der letztere forderte über 350 Todesopfer und zerstörte Dörfer. Der Ausbruch des Merapi im Jahr 2006 (VEI 3) führte zur Evakuierung von 100.000 Einwohnern. Historische Aufzeichnungen seit 1006 dokumentieren mehr als 60 Ausbrüche.
  • Überwachung: Das indonesische Zentrum für Vulkanologie (CVGHM) betreibt am Merapi Radar, Neigungsmesser und Gasspektrometer. Seismische Netzwerke erfassen Magmabeben und Felsstürze, die durch das Wachstum des Lavadoms entstehen. Aufgrund seiner Nähe zu über 200.000 Menschen in der Gefahrenzone gilt der Merapi als „Jahrzehntvulkan“ (ein Vulkan, der besondere Forschungswürdigkeit besitzt).
  • Gefahren: Die größten Gefahren gehen von pyroklastischen Strömen und Laharen (vulkanischen Schlammströmen) aus. Starkregen wirbelt Ascheablagerungen auf und löst tödliche Schlammströme in den Kanälen des Merapi aus. Die pyroklastischen Ströme des Ausbruchs von 2010 zerstörten große Teile der Stadt Balerante. Gemeinden bereiten dauerhafte Evakuierungsrouten vor.
  • Tourismus: Der Merapi kann nur auf bestimmten Routen (z. B. zum Dorf Selo) im Rahmen geführter Wanderungen erreicht werden. Bei erhöhter seismischer Aktivität werden die Wege häufig gesperrt. Einheimische tragen Helme und haben Gasmasken griffbereit. Bei den meisten Besuchen wird der Krater gemieden, stattdessen stehen die Ausblicke auf die umliegende Landschaft im Vordergrund.

Berg Sinabung (Indonesien) – Stratovulkan

  • Standort: Nordsumatra (3°10′N, 98°23′E).
  • Typ: Andesitischer Stratovulkan.
  • Aktivität: Der Sinabung ruhte jahrhundertelang, bevor er 2010 wieder erwachte. Seit 2013 ist er nahezu ununterbrochen aktiv und weist häufige Ausbrüche der Stärke VEI 1–2 auf. Tägliche Eruptionen schleudern Aschewolken bis zu mehrere Kilometer hoch. Pyroklastische Ströme und Lahare treten während aktiver Phasen wiederholt auf. Im Gegensatz zum Merapi gab es vor 2010 keine Aufzeichnungen über Ausbrüche in der Nähe des Sinabung, doch nach 2013 brach er dutzende Male aus und schleuderte glühende Lavabomben in die Luft, die ganze Dörfer unter Asche begruben.
  • Überwachung: Indonesische Vulkanologen (CVGHM) installierten nach 2010 Seismometer und Gasmessgeräte. Da der Vulkan erst seit relativ kurzer Zeit offiziell überwacht wird, sind die Alarme auf höchster Stufe.
  • Gefahren: Aschefall ist die größte Sorge für die umliegenden Ackerflächen. Eine Reihe explosiver Ereignisse zwischen 2013 und 2018 forderte über 20 Todesopfer (hauptsächlich durch pyroklastische Ströme und Dacheinstürze). Die Dorfbewohner müssen Gasmasken bereithalten; nahegelegene Flüsse erfordern während der Regenzeit Lahar-Warngeräte.
  • Tourismus: Der Sinabung liegt abseits der üblichen Touristenrouten und ist während aktiver Lavaströme normalerweise gesperrt. Bei geringer Aktivität bieten Guides gelegentlich unter sorgfältiger Aufsicht Exkursionen zur Beobachtung der Lavaströme an. Reisende werden dringend gebeten, Masken mitzuführen und bei plötzlicher Zunahme der Aktivität umzukehren.

Mount Semeru (Indonesien) – Stratovulkan

  • Standort: Ostjava (8°7′S, 112°55′E).
  • Typ: Andesitischer Vulkan im Sundabogen.
  • Aktivität: Der Semeru ist seit 1967 fast ununterbrochen aktiv. Er stößt regelmäßig strombolianische Eruptionen und pyroklastische Ströme aus. Im Jahr 2021 kam es zu einem gewaltigen Ausbruch, bei dem eine 15 km hohe Aschewolke aufstieg. Normalerweise leuchtet der Gipfelrand des Semeru jede Nacht im Schein von Lavafontänen, und Lavaströme fließen seine Ostflanke hinab in den Besuk-Kobokan-Canyon.
  • Gefahren: Die Hauptgefahr des Vulkans geht von pyroklastischen Strömen aus, die steile Rinnen hinabstürzen, und von Asche, die Dörfer bedeckt. Er wird vom CVGHM mithilfe von Seismographen und Webcams überwacht. Der Berg ist für viele Javaner heilig, daher sind die kulturellen Bindungen selbst in Zeiten der Gefahr stark.

Popocatépetl (Mexiko) – Stratovulkan

  • Standort: Zentralmexiko (19°2′N, 98°37′W), Teil des Transmexikanischen Vulkangürtels.
  • Typ: Andiner Stratovulkan.
  • Aktivität: Der Popocatépetl ist seit 2005 ununterbrochen aktiv und stößt fast täglich Asche und Gase aus. Die NASA bezeichnet ihn als „einen der aktivsten Vulkane Mexikos“. Der Vulkan wechselt zwischen schwachen Eruptionen (VEI 1–2) und größeren Ausbrüchen mit glühenden Aschewolken. Bei den großen Eruptionen in den Jahren 2000, 2013 und 2019 stiegen die Aschesäulen über 20 km hoch (VEI 3). Ende 2024 waren wöchentliche Eruptionen immer noch üblich.
  • Überwachung: Das mexikanische Observatorium CENAPRED überwacht den Vulkan Popocatépetl kontinuierlich. Seismische Messnetze erfassen selbst kleinste Beben, und Webcams verfolgen das Wachstum des Vulkandoms. Die häufigen Ausbrüche des Popocatépetl lösen Warnungen in Mexiko-Stadt und Puebla (zusammen ca. 20 Millionen Einwohner) aus und machen ihn damit zu einem der am genauesten beobachteten Vulkane der Welt.
  • Gefahren: Aschefall stellt die unmittelbarste Gefahr dar und beeinträchtigt die Luftqualität und die Gesundheit in einem Umkreis von Dutzenden Kilometern in Windrichtung. Bei Eruptionen der Stärke VEI 3 wurden gelegentlich Gesteinsblöcke und Asche in die Stratosphäre geschleudert, doch häufiger beeinträchtigt die Asche des Popo den Alltag (Flughäfen wurden bei größeren Ereignissen geschlossen). Pyroklastische Ströme sind seltener, aber möglich, wenn ein Lavadom einstürzt. Bei Starkregen können Lahare auftreten.
  • Tourismus: Der Popocatépetl ist bei hoher Vulkanwarnung gesetzlich gesperrt. An sichereren Tagen können Touristen sich den nördlichen Ausläufern nähern (manchmal wird stattdessen der Pico de Orizaba bestiegen, um die Aussicht zu genießen). Bergführer statten Wanderer stets mit Helmen aus und weisen sie an, bei einem vulkanischen Ausbruch das Gelände zu verlassen.

Colima (Mexiko) – Stratovulkan

  • Standort: West-Zentralmexiko (19°30′N, 103°37′W).
  • Typ: Andiner Stratovulkan.
  • Aktivität: Colima (auch bekannt als Volcán de Fuego) ist Mexikos zweiter permanent aktiver Vulkan. Britannica merkt an, dass er „häufig Aschewolken und Lavabomben ausstößt“. Tatsächlich ist Colima in etwa der Hälfte der letzten 50 Jahre ausgebrochen. Seine Eruptionen erreichen meist eine Stärke von 2–3 auf dem Vulkanausbruchsindex (VEI) und werden oft von kurzlebigen Lavaströmen begleitet. Der größte Ausbruch der jüngeren Vergangenheit ereignete sich 2005 (VEI 3), bei dem Lavabomben auf nahegelegene Städte niedergingen und ein neuer Lavadom entstand. Seitdem stößt der Vulkan regelmäßig Dampf und Asche aus.
  • Überwachung: CENAPRED überwacht Colima mit seismischen Stationen und Kamerabildern aus Ciudad Guzmán und Jalisco. Vulkanische Erschütterungen korrelieren mit der Eruptionsintensität und ermöglichen so Warnungen.
  • Gefahren: Die Hauptgefahren gehen von Geschossen und pyroklastischen Strömen aus. Da die Flanken des Vulkans schneefrei sind, gibt es keine Lahare, doch Ascheregen bedeckt regelmäßig Städte wie Comala und Zapotlán. Die Dorfbewohner halten Evakuierungspläne für den Fall eines Domeinsturzes bereit.
  • Tourismus: Colima ist weniger touristisch, aber Bergsteiger wandern oft bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Lokale Führer betonen die Notwendigkeit von Masken und darauf, die Aufstiegswege für einen möglichen Abstieg freizuhalten.

Villarrica (Chile) – Stratovulkan

  • Standort: Südchile (39°25′S, 71°56′W), auf dem vulkanischen Bogen der Anden.
  • Typ: Basaltischer Stratovulkan mit Gipfellavasee.
  • Aktivität: Der Villarrica ist einer der aktivsten Vulkane Chiles und einer von nur fünf Vulkanen weltweit mit einem permanenten Lavasee. Seit 1960 kommt es regelmäßig zu strombolianischen Eruptionen (Lavafontänen und -bomben). 2015 schleuderte ein explosiver Ausbruch (VEI 4) Asche bis zu 15 km hoch. Im Durchschnitt bricht er alle paar Jahre aus. Sein Lavasee glüht und ergießt sich in den Krater auf eisige Gletscher.
  • Überwachung: Das chilenische Vulkanobservatorium SERNAGEOMIN nutzt seismische, GPS- und Gasmessungen (insbesondere zur Überwachung von Schwefeldioxid) rund um den Vulkan Villarrica. Webcams überwachen permanent die Aktivität am Gipfel.
  • Gefahren: Die Hauptgefahren für Villarrica sind pyroklastische Ströme, die durch plötzliche Domeinstürze entstehen, und Lahare durch Schneeschmelze (z. B. verursachte eine Schuttlawine im Jahr 1964 große Schlammlawinen). Nahegelegene Städte wie Pucón (15.000 Einwohner) liegen in einer Sperrzone. Die Bewohner haben Evakuierungsübungen entlang der Flüsse durchgeführt.
  • Tourismus: Geführte Ski- und Vulkantouren werden ganzjährig an den Hängen des Villarrica angeboten. Bergsteiger erreichen oft den Kraterrand, um in den glühenden See zu blicken (mit Helm und Eispickel). Bei erhöhter seismischer Aktivität wird der Zugang gesperrt. Touristen wird empfohlen, festes Schuhwerk und eine Schutzbrille gegen die Blendung durch die Lava zu tragen.

Mount Fuego (Guatemala) – Stratovulkan

  • Standort: Südliches Guatemala (14°28′N, 90°53′W), Teil des mittelamerikanischen Vulkanbogens.
  • Typ: Basaltisch-andesitischer Stratovulkan.
  • Aktivität: Der Fuego ist seit Jahrzehnten fast ununterbrochen aktiv. Er zählt zu den aktivsten Vulkanen der westlichen Hemisphäre. Der Vulkan ist häufig ausgebrochen; so gab es beispielsweise Eruptionen in den Jahren 2018, 2021, 2022, 2023 und 2025. Die Aktivität ist typisch strombolianisch: Ständig schießen Lavaströme Hunderte von Metern in die Höhe und speisen die Flanken des Vulkans.
  • Gefahren: Die Ausbrüche des Fuego erzeugen dichte Aschewolken, die Städte wie Antigua Guatemala einhüllen. Seine Lavaströme verbrennen regelmäßig Wälder und Straßen. Der Vulkan kann auch tödliche pyroklastische Ströme erzeugen (wie im Juni 2018, bei denen etwa 200 Menschen ums Leben kamen). Aufgrund der häufigen Explosionen halten die umliegenden Dörfer Evakuierungspläne bereit und achten auf mögliche plötzliche Lavadomeinstürze.
  • Überwachung: INSIVUMEH betreibt Seismometer auf dem Fuego und nutzt Satelliten, um Aschewolken zu verfolgen. Die Einheimischen achten auf das charakteristische Grollen des Vulkans und orientieren sich an den Sirenen der Stadt, um Warnungen zu erhalten.
  • Tourismus: Fuego ist oft schon von Weitem sichtbar (z. B. vom Acatenango). Abenteuerliche Touren führen Bergsteiger zu den Orten, an denen sie die nächtlichen Ausbrüche aus sicherer Entfernung beobachten können (vom Grat des Acatenango hat man einen Blick auf den 1,5 km entfernten Krater des Fuego). Die Guides benötigen die entsprechende Ausrüstung (z. B. Decken oder Leggings gegen Asche), und die Touren werden bei erhöhter explosiver Aktivität abgesagt.

Santiaguito (Guatemala) – Lavadomkomplex

  • Standort: West-Guatemala (14°45′N, 91°33′W), an der Flanke des Vulkans Santa María.
  • Typ: Andesitischer Lavadomkomplex.
  • Aktivität: Seit seiner Entstehung im Jahr 1922 ist der Santiaguito-Lavadom nahezu ununterbrochen gewachsen und ausgebrochen. Er gilt als einer der aktivsten Lavadome der Welt. Fast stündlich ereigneten sich in den letzten 94 Jahren kleinere Explosionen und Blockeinstürze. Der Vulkan stößt regelmäßig Dampf und Asche aus seinem Krater aus und produziert täglich pyroklastische Ströme an seinen Flanken. Kurz gesagt: Besucher können an jedem Tag nahezu ununterbrochene Eruptionen beobachten.
  • Gefahren: Pyroklastische Ströme und Aschefall stellen die Gefahren dar. Gemeinden 10–15 km hangabwärts verfügen über Evakuierungspläne des INSIVUMEH. Lavadome stürzen gelegentlich katastrophal ein (ähnlich wie beim Merapi), die meisten Einstürze am Santiaguito sind jedoch kleinräumig. Im Jahr 2018 kamen bei einem großen Einsturz an den Hängen des Doms mehrere Menschen ums Leben.
  • Überwachung: Guatemaltekische Observatorien verfolgen die vielen täglichen Ereignisse in Santiaguito. Sie verwenden Infraschallsensoren (um Explosionen zu hören) und Kameras.
  • Tourismus: Der Vulkan zieht Geologen und Touristen gleichermaßen an. Ein markierter Wanderweg führt bis zum Kraterrand. Reiseveranstalter statten die Reisenden stets mit Schutzhelmen, Schutzbrillen und Staubmasken aus (Asche kann die Lunge reizen). Die Guides weisen eindringlich darauf hin, dass man sich den aktiven Domwänden niemals nähern darf, da diese unerwartet einstürzen können.

Berg Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo) – Stratovulkan

  • Standort: Östliche DR Kongo (1°30′S, 29°15′E) im Albertine Rift; ist Teil des Virunga-Nationalparks.
  • Typ: Extrem flüssiger basaltischer Stratovulkan.
  • Aktivität: Der Nyiragongo ist berühmt für seinen riesigen Lavasee. Seine Ausbrüche erzeugen extrem schnell fließende Lavaströme. Als der Gipfelsee 1977 abfloss, ergoss sich Lava mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h die Hänge hinab – der bis dato schnellste Lavastrom. Aufgrund des sehr geringen Siliziumdioxidgehalts ist seine Lava ungewöhnlich dünnflüssig. Der See füllt sich zwischen den Ausbrüchen oft wieder auf und bleibt jahrzehntelang flüssig.
  • Ausbruchsgeschichte: Der Nyiragongo und der nahegelegene Nyamuragira sind für etwa 40 % der Vulkanausbrüche Afrikas verantwortlich. Ein verheerender Flankenausbruch im Jahr 2002 schleuderte Lava durch die Stadt Goma (1 Million Einwohner) und zerstörte etwa 15 % der Stadt. Goma wurde seitdem nur wenige Meter von den erkalteten Lavaströmen entfernt wieder aufgebaut. Kleinere Ausbrüche ereigneten sich 2011 und 2021 (wobei ein Dorf verschüttet wurde).
  • Gefahren: Die größte Gefahr geht von schnellen Lavaströmen aus. Ein Ausbruch aus dem Krater kann Gebiete innerhalb weniger Stunden überfluten. Auch die Gasemissionen (CO₂ und SO₂) werden überwacht, da sich CO₂ in tiefer gelegenen Gebieten ansammeln kann. Pyroklastische Ströme sind relativ selten, aber möglich, wenn der Lavasee plötzlich einbricht. Eine zusätzliche Gefahr stellen Erdbeben dar: Die Erdbeben am Nyiragongo haben Erdrutsche und Gasaustritte ausgelöst (z. B. einen tödlichen CO₂-Austritt im Jahr 1986, als der Seespiegel sank).
  • Überwachung: Das Vulkanobservatorium Goma (OVG) überwacht die seismische Aktivität an den beiden Kegeln des Nyiragongo, misst die Gasemissionen und überwacht den Füllstand des Lavasees per Hubschrauber oder Satellit. Das OVG ist für die Aufrechterhaltung der Alarmbereitschaft in der Stadt Goma und den umliegenden Ortschaften zuständig.
  • Tourismus: Von Goma aus werden Trekkingtouren zum Kraterrand des Nyiragongo angeboten (die Guides sind teilweise kongolesische Ranger). Die Wanderer übernachten in einem Zelt auf etwa 3.000 m Höhe, um den glühenden Lavasee zu erleben. Für diese Touren sind Sauerstoffmasken zum Schutz vor den Gasen zwingend erforderlich, und die Aufenthaltsdauer am Kraterrand ist begrenzt.

Mount Nyamuragira (Demokratische Republik Kongo) – Schildvulkan

  • Standort: Östliche Demokratische Republik Kongo (1°22′S, 29°12′E), im Virunga-Nationalpark.
  • Typ: Basaltischer Schildvulkan.
  • Aktivität: Der Nyamuragira ist häufig aktiv und wird daher auch als „Afrikas aktivster Vulkan“ bezeichnet. Laut USGS-NASA-Quelle ist er seit dem späten 19. Jahrhundert über 40 Mal ausgebrochen. Viele dieser Ausbrüche sind effusiv: Große Lavaströme ergießen sich über Hunderte von Quadratkilometern. So ergossen sich beispielsweise eruptive Spalten in den Jahren 2016/17 und 2024 zu riesigen Lavafeldern, die nahegelegene Dörfer und sogar den Kivu-See erreichten.
  • Ausbruchsgeschichte: Die Ausbrüche des Nyamuragira erfolgen üblicherweise an den Flankenspalten am Fuß des Vulkans. Sie können monatelang andauern. Wenn der benachbarte Nyiragongo seinen Lavasee speist, dominieren oft die Flankenausbrüche des Nyamuragira die lokale Aktivität.
  • Gefahren: Lavaströme stellen die größte Gefahr dar. Sie bewegen sich langsam genug, um eine Evakuierung zu ermöglichen, können aber Gebäude, Ackerland und Lebensräume von Wildtieren (im Park leben Gorillas) zerstören. Große explosive Ausbrüche sind untypisch, doch jegliche Explosionen wären lokal gefährlich. SO₂-Gaswolken können erhebliche Mengen freisetzen.
  • Überwachung: Das gleiche Team des Goma-Observatoriums überwacht Nyamuragira mithilfe seismischer Stationen und Satellitenbildern (thermische Hotspots markieren Lava). Aufgrund seiner geringen Explosivität konzentrieren sich die lokalen Warnungen auf die Evakuierung von Lavastromzonen.
  • Tourismus: Aufgrund seiner Abgeschiedenheit werden nur sehr wenige Touren nach Nyamuragira angeboten. Die Parkordnung erschwert den Zugang. Gelegentlich nähern sich Wissenschaftler und Parkführer den erkalteten Lavafeldern.

Piton de la Fournaise (Réunion, Frankreich) – Schildvulkan

  • Standort: Insel Réunion, Indischer Ozean (21°15′S, 55°42′E).
  • Typ: Basaltischer Schildvulkan; Hotspot-Ursprung.
  • Aktivität: Einer der aktivsten Vulkane der Erde. Seit dem 17. Jahrhundert ist er über 150 Mal ausgebrochen, viele davon im 20. und 21. Jahrhundert. Typische Ausbrüche ähneln hawaiianischen Vulkanausbrüchen: Lange Spalten öffnen sich und ergießen gewaltige Mengen flüssiger Lava. Die Ausbrüche dauern oft mehrere Wochen und erzeugen Lavaströme, die bis ins Meer reichen können. Dank seiner sanften Hänge bilden sich unter freiem Himmel Schlackenkegel und Lavaströme, die schon von Weitem sichtbar sind.
  • Ausbruchsgeschichte: Historische Aufzeichnungen erwähnen Ausbrüche in den Jahren 1708, 1774 und viele weitere seither. Der größte jemals verzeichnete Lavastrom (von 1774) entleerte den ursprünglichen Gipfelsee und ergoss sich in einen gigantischen Lavastrom. Weitere große Lavaströme ereigneten sich 1977, 1998 (wobei ein Dorf unter sich begraben wurde) und 2007 (wodurch ein neues Küstendelta entstand).
  • Überwachung: Das Observatoire Volcanologique du Piton de la Fournaise (OVPF-IPGP) führt kontinuierliche GPS-, Neigungs- und Webcam-Überwachungen durch. Diese Instrumente warnen oft Tage vor einem Ausbruch (Aufblähung des Gipfels). Die Bodenverformung steigt typischerweise um mehr als 1 m über den gesamten Vulkanbereich an, bevor es zu einem Spaltenereignis kommt.
  • Gefahren: Die basaltischen Eruptionen des Piton de la Fournaise sind sehr gut vorhersehbar und erzeugen fast ausschließlich Lavaströme. Der Vulkan ist dünn besiedelt (nur das kleine Dorf Bourg-Murat liegt unterhalb des Vulkans), daher sind menschliche Opfer sehr selten. Die Gefahr besteht hauptsächlich in Straßensperrungen und Sachschäden. Es besteht außerdem ein geringes Risiko eines Flankeneinsturzes (selten bei Schildvulkanen) oder einer Aschewolke bei Kontakt mit Grundwasser.
  • Tourismus: Vulkanausbrüche sind in der Regel über ein Netz von Wanderwegen erreichbar (z. B. der Aussichtspunkt Pas de Bellecombe). Guides führen Wanderer zu Aussichtspunkten, von denen aus sie die Lavaströme in sicherer Entfernung beobachten können. Während eines Ausbruchs geleiten Wachen Touristen zu den Aussichtspunkten und sorgen für freie Fluchtwege. Schutzausrüstung (lange Hosen, Helme) wird wegen Asche und aufgewirbeltem Lapilli empfohlen.

Mount Yasur (Tanna Island, Vanuatu) – Strombolianischer Vulkan

  • Standort: Vanuatu (19°30′S, 169°26′E), auf dem Inselbogen der Neuen Hebriden.
  • Typ: Basaltischer Stratovulkan mit offenem Krater.
  • Aktivität: Der Yasur ist seit Jahrhunderten ununterbrochen aktiv. Das Smithsonian GVP merkt an, dass er „mindestens seit 1774 mit häufigen strombolianischen Explosionen und Asche- und Gaswolken ausbricht“. Nahezu täglich schleudert der Yasur Lavafontänen und -bomben Dutzende bis Hunderte Meter hoch in die Luft. Touristen können bis zum Kraterrand wandern und die fast ununterbrochenen Eruptionen (Tag und Nacht) beobachten.
  • Gefahren: Da Yasur nahezu unaufhaltsam aktiv ist, sind die Gefahren hauptsächlich lokal begrenzt: Ausgeworfene Geschosse (Bomben) können Hunderte von Metern vom Krater entfernt landen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vulkanen produziert er selten große Aschewolken; die meiste Asche fällt in unmittelbarer Nähe nieder. Die Hänge des Vulkans sind steil und teilweise bewaldet, und gelegentliche kleinere Flankenausbrüche (etwa alle paar Jahre) können Ascheströme einen Hang hinabstürzen lassen.
  • Überwachung: Die Vulkanologische Behörde von Vanuatu (VMGD) überwacht den Yasur mit seismischen Messgeräten. Angesichts der anhaltenden Aktivität ist die Echtzeitüberwachung jedoch weniger dringlich als bei ruhigeren Vulkanen – häufige Ausbrüche gehören bereits zum Normalzustand. Die Dorfbewohner bleiben wachsam und achten auf jede Verstärkung der Aktivität (Ausbrüche der Stärke VEI 2–3 in den 1990er Jahren führten zu Evakuierungen von Touristenunterkünften).
  • Tourismus: Der Yasur ist einer der am besten zugänglichen aktiven Vulkane der Welt. Offizielle Wanderwege führen bis auf 200 Meter an den Kraterrand hinunter. Touristen beobachten die Ausbrüche üblicherweise von einer Aussichtsplattform aus. Die Guides achten streng auf die Einhaltung der Regeln: In den Wartezonen müssen Helme und Gasmasken bereitliegen. Besucher müssen sich zurückziehen, wenn die Explosionen die Sicherheitsgrenzen überschreiten (das Parkpersonal verfügt über Sirenen und Hupen).

Erta Ale (Äthiopien) – Schildvulkan

  • Standort: Afar-Depression (13°37′N, 40°39′E).
  • Typ: Mafischer Schildvulkan mit beständigem Lavasee.
  • Aktivität: Der Name Erta Ale bedeutet nicht umsonst „rauchender Berg“. Er beherbergt einen der wenigen langlebigen Lavaseen der Erde. Die geschmolzene Lava im Krater ist seit Jahrzehnten aktiv, ohne zu erstarren. Periodisch tragen Spalteneruptionen an seinen Flanken zu den mafischen Lavafeldern bei. Daher ist Erta Ale praktisch ständig aktiv, wenn auch leise.
  • Überwachung: Dieser abgelegene Vulkan wird kaum systematisch überwacht, doch Vulkanologen und Touristen, die die Region besuchen, übermitteln ihre Beobachtungen aus dem Gelände. Satelliten-Hotspots erfassen kontinuierlich seine Wärmeleistung.
  • Gefahren: Das Gebiet um den Erta Ale ist weitgehend unbewohnt. Die größte Gefahr geht von giftigen Gasen in der Nähe des Kraters aus. Die Ausbrüche sind nicht explosiv; die Gefahren für Menschen sind gering.
  • Tourismus: Erta Ale hat sich zu einem beliebten Ziel für abenteuerlustige Reisende entwickelt. Reiseveranstalter bieten mehrtägige Trekkingtouren (oft auf Kamelen) an, um den Lavasee bei Nacht zu sehen. Besucher tragen Atemschutzmasken gegen Schwefeldioxid und halten sich nur kurz am Kraterrand auf, wobei sie strenge Campingregeln befolgen.

Berg Schiwelutsch (Kamtschatka, Russland) – Stratovulkan

  • Standort: Nördliche Halbinsel Kamtschatka (56°39′N, 161°20′E).
  • Typ: Andesitischer Stratovulkan mit häufigem Lavadom.
  • Aktivität: Der Shivelutsch ist seit den 1960er Jahren fast ununterbrochen aktiv und befindet sich seit 1999 in höchster Alarmbereitschaft. Seine Eruptionen verlaufen in Zyklen von Domwachstum und -einsturz. Beim Einsturz des Doms entstehen wiederholt glühende pyroklastische Ströme. In unregelmäßigen Abständen schleudern explosive Aschewolken über 10 km hoch in die Atmosphäre (VEI 3).
  • Gefahren: Die umliegenden Ortschaften liegen weit entfernt, doch Asche des Vulkans Schiwelutsch hat gelegentlich Flugrouten beeinträchtigt. Die größte Gefahr geht von pyroklastischen Strömen an seinen steilen Hängen aus. Das KVERT (Kamtschatka Volcanic Eruption Response Team) überwacht den Schiwelutsch permanent und gibt Warncodes für den Flugverkehr heraus.
  • Tourismus: Auf Kamtschatka werden gelegentlich Vulkantouren angeboten, doch der Schiwelutsch wird aufgrund seiner Abgeschiedenheit und der Unberechenbarkeit von Vulkaneinstürzen selten besucht. In ruhigen Zeiten kann man ihn aus der Ferne per Hubschrauber beobachten.

Pacaya (Guatemala) – Vulkankomplex

  • Standort: Südliches Guatemala (14°23′N, 90°35′W), auf dem mittelamerikanischen Vulkanbogen.
  • Typ: Basaltischer Lavakegelkomplex.
  • Aktivität: Der Pacaya ist seit 1965 ununterbrochen aktiv. Aus seinen Gipfelkratern strömen häufig strombolianische Eruptionen. Oftmals ergießt sich jede Nacht ein kleiner Lavastrom seine Nordflanke hinab, der an klaren Abenden von Guatemala-Stadt aus sichtbar ist. Die Eruptionen sind in der Regel schwach (VEI 1–2), doch die Lavaströme erreichen oft eine Länge von mehreren Kilometern. Ein Ausbruch im Mai 2021 zerstörte Wanderwege mit Lava und führte zur Evakuierung umliegender Dörfer.
  • Überwachung: INSIVUMEH überwacht die seismischen Erschütterungen des Pacaya und setzt Wärmebildkameras ein (Kameras für sichtbares Licht versagen nachts oft). Die lange Datenreihe des Vulkans erleichtert das Erkennen von Trends. Bei zunehmender seismischer Aktivität folgen umgehend Evakuierungsanordnungen (oder zumindest Straßensperrungen).
  • Gefahren: Die Hauptgefahren stellen Lavaströme und ballistische Gesteinsbrocken dar. Aschefall betrifft in der Regel nur wenige Kilometer in Windrichtung. Kleinere pyroklastische Ströme können abfließen, wenn sich ein Krater plötzlich öffnet, Lahare sind hier jedoch selten (es gibt keine Gletscher).
  • Tourismus: Der Pacaya ist ein beliebtes Ziel für Tageswanderungen ab Guatemala-Stadt. Touren führen hinauf zum Vulkan, um die aktiven Lavaströme zu besichtigen. Die Guides verlangen festes Schuhwerk und Jacken (gegen die nächtliche Kälte) und stellen Gehörschutz gegen Steinschlag zur Verfügung. Wanderer dürfen oft Marshmallows auf frischer Lava rösten. In den Jahren 2021 und 2023 evakuierten die Guides Touristen kurz bevor neue Lavaströme die Aussichtspunkte erreichten.

Ambrym (Vanuatu) – Mehrere Krater (Marum und Benbow)

  • Standort: Vanuatu (16°15′S, 168°7′E).
  • Typ: Basaltischer Vulkankomplex; beherbergt zwei ineinander verschachtelte Calderen mit Lavaseen (Marum- und Benbow-Kegel).
  • Aktivität: Ambrym ist anhaltend aktiv. Berühmt sind seine zwei glühenden Lavaseen (weltweit selten). Am Marum-Krater kommt es häufig zu Ausbrüchen, bei denen Lava manchmal auf den Calderaboden ergießt. Bemerkenswerte Ausbrüche in den Jahren 2005 und 2010 schleuderten Lavaströme kilometerweit vom Krater entfernt. Dampfende Spalten und Schlackenkegel sind über den Calderaboden verstreut.
  • Gefahren: Flankenausbrüche könnten kleine Dörfer am Calderarand gefährden. Häufiger ziehen Aschewolken bei größeren Ausbrüchen über die anderen Inseln Vanuatus. Die Lavaseen emittieren kontinuierlich Schwefeldioxid, was die Luftqualität auf Vanuatus größter Insel (Efate) beeinträchtigt.
  • Überwachung: Die Ausrüstung ist begrenzt; die Geogefahrenbehörden von Vanuatu sind auf Satelliten-Hotspot-Erkennung und Berichte von Piloten angewiesen. Das anhaltende Leuchten bedeutet, dass jede Veränderung in der Regel eine hellere, von Satelliten aus sichtbare Wärmesignatur mit sich bringt.
  • Tourismus: Ambrym kann (mit Sondergenehmigung) per Hubschrauber erkundet werden. Die Lavaseen werden gelegentlich von Abenteuerreisenden besucht. Strenge Sicherheitsvorkehrungen sind erforderlich: lange Expeditionen in die Caldera mit ausreichend Treibstoff und Ausrüstung für plötzliche Wetterumschwünge.

Fallstudien: Längste anhaltende Eruptionen und kontinuierliche Aktivität

Manche Vulkane veranschaulichen die Bedeutung von „aktiv“ durch Marathon-Eruptionen. Der Ausbruch des Kīlauea Puʻu ʻŌʻō (1983–2018) ist ein Paradebeispiel: Fast 35 Jahre lang sprudelte Lava. Zeitweise erreichte die Eruptionsrate Zehntausende Kubikmeter pro Tag, wodurch neue Küstenlinien entstanden und die Topografie verändert wurde. Auch der Ätna zeugt von anhaltender Unruhe: Seit den 1970er-Jahren gab es an verschiedenen Kratern nahezu ununterbrochene Eruptionen. Stromboli verkörpert permanente Aktivität – seine Eruptionen haben seit Jahrhunderten nie vollständig aufgehört. Andere Vulkane, wie der Erta Ale, weisen Jahr für Jahr Lavaseen auf. In diesen Fällen verhalten sich „aktive“ Vulkane eher wie offene Wasserhähne als wie gelegentliche Blasrohre: Sie erfordern ständige Überwachung und zeigen, dass auch vulkanische „Ruhe“ mit flackernder Lava verbunden sein kann.

Ausbruchsarten und ihre Bedeutung für die „Aktivität“

Vulkanische Aktivität tritt in verschiedenen Formen auf. Hawaiianische Eruptionen (z. B. Kīlauea, Piton de la Fournaise) sind sanfte Lavafontänen und Ströme sehr flüssigen Basalts; sie können Monate andauern und große Lavafelder ausstoßen. Strombolianische Eruptionen (Stromboli, einige Fuego-Eruptionen) bestehen aus rhythmischen Ausbrüchen von Lavabomben und Asche – dramatisch, aber vergleichsweise mild. Vulkanische Eruptionen sind stärkere, kurze Ausbrüche, die dichte Aschewolken einige Kilometer hoch schleudern (z. B. die regelmäßigen Eruptionen des Sakurajima). Plinianische Eruptionen (z. B. 1980 Mount St. Helens, 1991 Pinatubo) sind sehr heftig und schleudern Asche bis in die Stratosphäre mit einem VEI von 5–6 oder höher. Der Aktivitätsgrad eines Vulkans hängt sowohl von der Art als auch von der Häufigkeit ab: Ein Vulkan, der alle paar Tage Lava ausstößt (wie Stromboli), kann genauso „aktiv“ erscheinen wie einer, der nur alle paar Jahrzehnte eine plinianische Eruption hat. Basaltische Schildvulkane produzieren große Lavamengen, aber wenig Asche, wohingegen zähflüssige Stratovulkane explosive Asche erzeugen, die sich weiträumig ausbreitet. Das Verständnis des jeweiligen Ausbruchstyps ist entscheidend: Es gibt Aufschluss darüber, ob wir uns eher vor Lavaströmen oder vor Asche in der Luft fürchten müssen.

Tektonische Gegebenheiten und warum manche Vulkane aktiv bleiben

Vulkanische Aktivität ist eng mit der Plattentektonik verknüpft. Die meisten aktiven Vulkane befinden sich an konvergenten Plattengrenzen (Subduktionszonen) oder Hotspots. Der pazifische Feuerring beispielsweise bildet einen Subduktionskreis: Indonesien, Japan, Amerika und Kamtschatka weisen zahlreiche aktive Vulkane auf. In Subduktionszonen schmilzt wasserreiche Kruste und bildet kieselsäurereiches Magma, das explosive Eruptionen auslöst (Merapi, Sakurajima, Ätna). Hotspots (Hawaii, Island) erzeugen basaltisches Magma: Hawaiis Kīlauea speit kontinuierlich Lava, während Islands Riftvulkane (z. B. Bárðarbunga) an Spalten ausbrechen. Riftzonen (wie der Ostafrikanische Graben) bringen ebenfalls anhaltende basaltische Eruptionen hervor. Die Magmazufuhr eines Vulkans bestimmt seine Lebensdauer: Eine große, stetige Magmazufuhr (wie am Hotspot von Hawaii) kann Eruptionen über Jahre hinweg aufrechterhalten. Im Gegensatz dazu brechen Vulkane in isolierten intraplatten Gebieten tendenziell selten aus.

Die gefährlichsten aktiven Vulkane für Menschen

Die Gefahr durch einen Vulkan hängt sowohl von seinem Verhalten als auch von der umliegenden Bevölkerung ab. Einige Vulkane haben verheerende Schäden angerichtet: Der Merapi (Java) hat durch pyroklastische Ströme Tausende von Menschenleben gefordert. Der Sakurajima bedroht Kagoshima mit täglichem Ascheausstoß und gelegentlichen großen Explosionen. Der Popocatépetl bedroht über 20 Millionen Menschen im mexikanischen Hochland. Pyroklastische Ströme (Lawinen aus heißem Gas und Tephra) sind mit Abstand die tödlichste vulkanische Gefahr (beobachtet am Merapi, Mount St. Helens, Pinatubo usw.). Lahare (vulkanische Schlammströme) können ebenso tödlich sein, insbesondere auf schneebedeckten Gipfeln: Die Armero-Tragödie am Nevado del Ruiz im Jahr 1985 ist ein erschütterndes Beispiel. Selbst scheinbar weit entfernte Vulkane können Tsunamis auslösen, wenn eine Flanke abbricht (z. B. löste der Einsturz des Anak Krakatau im Jahr 2018 einen tödlichen Tsunami in Indonesien aus). Kurz gesagt, die gefährlichsten aktiven Vulkane sind diejenigen, die regelmäßig explosiv ausbrechen und große Bevölkerungsgruppen oder kritische Infrastrukturen bedrohen.

Vulkane und Klima / Auswirkungen auf die Luftfahrt

Vulkane können Wetter und Klima beeinflussen. Starke Ausbrüche (VEI 6–7) schleudern Schwefelgase in die Stratosphäre, wo sie Sulfataerosole bilden, die das Sonnenlicht streuen. So senkte beispielsweise der Ausbruch des Tambora (Indonesien, VEI 7) im Jahr 1815 die globalen Temperaturen und verursachte das „Jahr ohne Sommer“ im Jahr 1816. Der Ausbruch des Laki in Island im Jahr 1783 schwappte giftige Gase über Europa über und führte zu Ernteausfällen. Mäßige Ausbrüche (VEI 4–5) hingegen haben in der Regel nur kurzfristige regionale Klimaauswirkungen.

Vulkanasche stellt eine ernsthafte Gefahr für die Luftfahrt dar. Aschewolken in Flughöhe können Triebwerke zerstören. Der Ausbruch des Eyjafjallajökull (Island) im Jahr 2010 legte den Flugverkehr in Westeuropa wochenlang lahm. Wie der USGS (United States Geological Survey) anmerkt, verursachte die Asche dieses Ausbruchs den größten Flugausfall der Geschichte. Heute warnen Vulkanasche-Beratungsstellen (Vulkanasche-Beratungszentren, VAACs) Piloten mithilfe von Satelliten und Atmosphärenmodellen. Flugzeuge meiden aktive Aschewolken, doch unerwartete Ascheauswürfe können weiterhin Notlandungen erforderlich machen.

Vorhersage, Warnzeichen und wie Vulkanausbrüche prognostiziert werden

Die Vorhersage von Vulkanausbrüchen ist noch nicht abgeschlossen. Wissenschaftler stützen sich auf Vorläuferindikatoren: Erdbebenschwärme deuten auf aufsteigendes Magma hin, Bodenveränderungen weisen auf eine Aufwölbung hin und Gasaustritte lassen auf Unruhe schließen. Beispielsweise geht einem Ausbruch oft eine plötzliche Serie tiefer Beben voraus. Eine Checkliste des USGS hebt diese wichtigen Warnzeichen hervor: eine Zunahme spürbarer Erdbeben, sichtbarer Dampf, Bodenhebung, thermische Anomalien und Veränderungen der Gaszusammensetzung. Vulkanobservatorien überwachen diese Signale und geben Warnungen heraus, sobald bestimmte Schwellenwerte überschritten werden.

Manche Vulkanausbrüche konnten durch die Kombination von Echtzeitdaten erfolgreich Tage bis Stunden im Voraus vorhergesagt werden (z. B. Pinatubo 1991, Redoubt 2009). Die Vorhersagen sind jedoch nicht exakt: Fehlalarme treten auf (z. B. durch sich abschwächende Unruhe), und unerwartete Ausbrüche (wie plötzliche phreatische Explosionen) sind weiterhin möglich. Langfristige Wahrscheinlichkeiten werden mitunter angegeben (z. B. „X % Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch im nächsten Jahr“), kurzfristige Zeitangaben sind jedoch schwierig. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vulkanausbrüche zwar oft Hinweise liefern, die genaue Uhrzeit aber weiterhin ungewiss bleibt.

Überwachungstechnologien – Von Seismographen bis zu Drohnen

Die Vulkanologie nutzt viele moderne Methoden. Traditionelle Seismometer bilden nach wie vor das Rückgrat der Forschung und erfassen selbst kleinste Erdbeben. Neigungsmesser und GPS messen Bodenverformungen millimetergenau. Gasspektrometer (SO₂/CO₂-Sensoren) werden mittlerweile auf mobilen Plattformen eingesetzt, um Eruptionsgase zu analysieren. Satellitenfernerkundung spielt eine wichtige Rolle: Thermografie-Bilder kartieren aktive Lava (wie beispielsweise am Kīlauea), und InSAR (interferometrisches Radar) überwacht subtile Bodenveränderungen über weite Gebiete. Wettersatelliten können Aschewolken und thermische Hotspots nahezu überall auf der Erde aufspüren.

Neuere Technologien ergänzen diese: Drohnen können in Eruptionswolken fliegen, um Gasproben zu entnehmen oder Lavaströme sicher zu filmen. Infraschallmikrofone erfassen die Infraschallwellen von Explosionen. Maschinelles Lernen wird getestet, um seismische und Infraschallmuster für Frühwarnsysteme zu analysieren. Dank all dieser Fortschritte haben Wissenschaftler mehr Möglichkeiten zur Überwachung von Vulkanen als je zuvor. So stellt beispielsweise ein Artikel des USGS fest, dass Satelliten mittlerweile eine unverzichtbare Überwachung von Lavaströmen und Eruptionsstellen am Kīlauea ermöglichen. Ebenso helfen schnelle GIS-Kartierungen und globale Netzwerke bei der Analyse von Bodenveränderungen nach einem Ausbruch. Zusammengenommen verbessern diese Instrumente unsere Fähigkeit, Vulkane in Echtzeit zu verfolgen, erheblich.

Leben mit einem aktiven Vulkan: Auswirkungen auf den Menschen und Vorbereitung

Aktive Vulkane prägen lokale Gemeinschaften maßgeblich. Obwohl die Gefahren gravierend sind (Verlust von Menschenleben, Eigentum und Ackerland), bieten Vulkane auch Vorteile. Vulkanische Böden sind oft sehr fruchtbar und eignen sich für die Landwirtschaft. Geothermische Wärme kann Energie liefern (wie in Island). Der Tourismus zu Vulkanen kann die lokale Wirtschaft ankurbeln (Hawaii, Sizilien, Guatemala usw.). Um Katastrophen zu minimieren, sind jedoch Vorbereitungen unerlässlich.

  • Gesundheit und Infrastruktur: Vulkanasche kann Atemwegserkrankungen verursachen, Wasser verunreinigen und schwache Dächer unter ihrer Last zum Einsturz bringen. Die regelmäßige Beseitigung der Asche ist in Ländern wie Japan und Indonesien eine große Herausforderung. Ackerland kann je nach Zusammensetzung der Asche verschüttet oder mit Nährstoffen angereichert werden. Tourismus und Verkehr leiden unter Vulkanausbrüchen (Flughäfen werden geschlossen, Straßen unpassierbar).
  • Notfallplanung: Die Bewohner benötigen einen Plan. Behörden veröffentlichen häufig Evakuierungsrouten und Gefahrenkarten (mit Lavastrom- und pyroklastischen Zonen). Haushalte sollten mit Notfallausrüstung ausgestattet sein: Wasser, Lebensmittel, Masken (Feinstaubmasken der Klasse N95), Schutzbrillen, Taschenlampen und Radios. Die CDC empfiehlt, bei starkem Aschefall im Freien Feinstaubmasken zu tragen und sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Regelmäßige Evakuierungsübungen und Sirenenalarme retten Leben. Beispielsweise üben die Gemeinden rund um den Vulkan-Nationalpark (Kīlauea/Erde) oder den Merapi regelmäßig Evakuierungen. Eine Versicherung gegen Vulkanschäden (wie Lahare) ist, sofern verfügbar, ebenfalls ratsam.

Kurz gesagt: Das Zusammenleben mit einem aktiven Vulkan erfordert Vorbereitung. Lokale Behörden verteilen häufig Atemschutzmasken und geben Warnmeldungen heraus. Familien, die in der Nähe des Merapi oder Fuego leben, kennen ihre schnellsten Fluchtwege auswendig. Ein persönlicher Notfallplan könnte Folgendes beinhalten: „Bei offizieller Warnung sofort evakuieren; Handys aufgeladen halten; Vorräte für 72 Stunden mitführen.“ Solche Maßnahmen reduzieren das Risiko bei einem Vulkanausbruch erheblich.

Vulkantourismus: Sicherer Besuch aktiver Vulkane

Reisende zieht es aufgrund der gewaltigen Kraft bestimmter aktiver Vulkane dorthin. Zu den beliebtesten Reisezielen zählen Hawaii (Kīlauea), Sizilien (Ätna, Stromboli), Vanuatu (Yasur), Guatemala (Fuego) und Island (Eyjafjallajökull). Bei verantwortungsvoller Planung kann dieser Tourismus sicher und bereichernd sein. Wichtiger Hinweis: Befolgen Sie stets die offiziellen Anweisungen und engagieren Sie erfahrene Guides.

  • Zugelassene Sichtungsbereiche: Viele Vulkane haben ausgewiesene Sicherheitszonen (z. B. die Haltedistanz im Hawaii Volcanoes National Park). Überqueren Sie niemals Absperrzäune und nähern Sie sich Kratern nur im Rahmen von geführten Touren.
  • Schutzausrüstung: Tragen Sie festes Schuhwerk, einen Schutzhelm und Handschuhe, wenn Sie auf erkalteten Lavafeldern wandern. Führen Sie eine Atemschutzmaske (oder zumindest eine Staubmaske) gegen Aschebelastung mit sich. Eine Schutzbrille schützt vor vulkanischen Gasen und feiner Asche. An offenen Hängen sind Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor und ausreichend Wasser unerlässlich.
  • Bleiben Sie informiert: Informieren Sie sich vor Ihrer Reise über die aktuellen Warnstufen der örtlichen Wetterdienste. Beispiele hierfür sind der Washington VAAC in den USA oder der Sakurajima-Warnbericht in Japan. Ignorieren Sie niemals Evakuierungsanordnungen von Parkwächtern oder der Polizei.
  • Beachten Sie die örtlichen Regeln: Jedes Vulkangebiet hat seine eigenen Verhaltensregeln. In Vanuatu oder auf den Äolischen Inseln deuten Guides Anzeichen wie Erschütterungen oder Grollen. In Hawaii erklären Geologen die Gefahrenstufen für die USA. Respekt vor Umwelt und Kultur ist unerlässlich: Lava darf nicht weggeworfen werden, und viele Vulkane gelten in der lokalen Tradition als heilig (z. B. Mauna Loa/Hualālai in der hawaiianischen Kultur).

In jedem Fall sorgen Vernunft und gute Vorbereitung dafür, dass Vulkantourismus als ein unvergessliches Erlebnis voller Wunder und nicht wegen der Gefahr in Erinnerung bleibt. Seit Jahrzehnten können Menschen Lavaströme und Ausbrüche unter kontrollierten Bedingungen sicher beobachten, indem sie sich an die Regeln halten.

Interpretation von Ausbruchsgeschichten und Zeitabläufen

Vulkandatenbanken stellen ihre Geschichte in Form von Zeitleisten und Tabellen dar. Beispielsweise erfasst GVP jedes Ausbruchsdatum und den zugehörigen VEI-Wert. Beim Lesen dieser Daten ist zu beachten, dass Vulkane oft ein episodisches Verhalten zeigen: ein Dutzend kleinerer Ausbrüche in kurzer Zeit, gefolgt von Jahrhunderten der Ruhe. Eine Zeitleiste kann daher Gruppen von Punkten (viele kleine Ausbrüche) im Gegensatz zu vereinzelten Spitzen (seltene große Eruptionen) zeigen.

Um die Häufigkeit zu interpretieren, berechnet man die durchschnittliche Wiederkehrrate anhand der jüngsten Ausbrüche. Hatte ein Vulkan beispielsweise 10 Ausbrüche in 50 Jahren, deutet dies auf ein durchschnittliches Intervall von 5 Jahren hin. Dies ist jedoch nur ein grober Richtwert, da vulkanische Prozesse unregelmäßig verlaufen. So war der Kīlauea von 1983 bis 2018 nahezu konstant aktiv und pausierte dann, während die Ausbruchsphasen des Ätna ein Jahrzehnt andauern und dann abklingen können.

Der historische Kontext ist entscheidend. Ein Vulkan, der Lavadome erodiert (Merapi), kann über Jahre hinweg unbemerkt Magmareserven aufbauen. Andere wie Stromboli stoßen kontinuierlich geringe Mengen aus. Statistiken (z. B. Ausbrüche pro Jahrhundert) liefern Anhaltspunkte, doch die Stichprobengröße ist oft gering. Man sollte stets den Vulkantyp berücksichtigen: Vulkane mit beständigen Lavaseen (Villarrica, Erta Ale) sind möglicherweise nie wirklich „stillgelegt“, während Vulkane mit Calderen (Tambora, Toba) Jahrtausende nach einem gewaltigen Ausbruch ruhen können.

Rechtliche, kulturelle und denkmalpflegerische Aspekte

Viele aktive Vulkane liegen in Nationalparks oder Schutzgebieten. Beispielsweise schützen der Lassen-Volcanic-Nationalpark (USA) und der Yellowstone-Nationalpark (USA) vulkanische Formationen. In Japan liegt Sakurajima teilweise im Kirishima-Yaku-Nationalpark. Einige Vulkane (Überreste des Krakatau, Ausbrüche auf den Galapagosinseln) gehören zum UNESCO-Welterbe. Reisende müssen die Parkregeln beachten: In Hawaii finanzieren die Eintrittsgebühren die Observatorien; in Kamtschatka sind Trekkinggenehmigungen erforderlich.

Indigene und lokale Kulturen verehren Vulkane oft. Die Hawaiianer verehren Pele, die Feuergöttin, am Kīlauea; die Balinesen führen Zeremonien für Agung durch; die Filipinos hielten vor und nach dem verheerenden Ausbruch des Pinatubo im Jahr 1991 Rituale für dessen Geist ab. Die Achtung lokaler Bräuche und die Wahrung der Heiligtümer sind genauso wichtig wie jede Sicherheitsmaßnahme.

Auch der Umweltschutz spielt eine Rolle: Vulkanreiche Landschaften (wie die Galapagosinseln oder Papua-Neuguinea) können ökologisch empfindlich sein. Reiseveranstalter und Besucher sollten die Tierwelt nicht stören und keinen Müll hinterlassen. Vulkane auf tropischen Inseln (Montserrat, Philippinen) beherbergen oft einzigartige Lebensräume. Naturschutzbeamte sperren zum Schutz von Mensch und Natur mitunter den Zugang zu aktiven Gebieten.

Forschungslücken und offene Fragen in der Vulkanologie

Trotz Fortschritten bleiben viele Fragen offen. Die Auslöser von Vulkanausbrüchen sind noch immer nicht vollständig verstanden: Warum genau bricht ein Vulkan jetzt und nicht erst Jahrzehnte später aus? Wir kennen einige Auslöser (Magmainjektionen vs. hydrothermale Explosionen), aber die Vorhersage des „Wann“ bleibt schwierig. Die Zusammenhänge zwischen Vulkanen und Klima bedürfen weiterer Forschung: Die globalen Auswirkungen kleinerer Ausbrüche der Stärke VEI 4–5 sind ungewiss. Unzureichend überwachte Vulkane stellen ein Problem dar; vielen in Entwicklungsländern fehlen Echtzeitdaten.

Im technologischen Bereich analysiert maschinelles Lernen seismische Daten zunehmend, um Muster zu erkennen, die dem Menschen entgehen. Tragbare Drohnen und Ballons könnten schon bald vulkanische Aschewolken gezielt untersuchen. Finanzierung und internationale Zusammenarbeit begrenzen jedoch die Verbreitung modernster Messtechnik auf alle Vulkane. Kurz gesagt: Die Vulkanologie benötigt weiterhin mehr Daten. Eine kontinuierliche globale Abdeckung (mit bodengebundenen Instrumenten unmöglich) wird mithilfe von Satelliten angestrebt. Die rasante globale Kommunikation (soziale Medien, Sofortwarnungen) hat zudem die Geschwindigkeit, mit der wir von Vulkanausbrüchen erfahren, grundlegend verändert.

Zu den zentralen offenen Fragen gehören: Lässt sich die Ausbruchswahrscheinlichkeit präziser quantifizieren? Wie beeinflusst der Klimawandel (schmelzende Gletscher) das vulkanische Verhalten? Und wie können Entwicklungsländer die Kapazitäten zur Überwachung ihrer Vulkane ausbauen? Diese Herausforderungen treiben die laufende Forschung in Vulkanologie und Geophysik voran.

Glossar, VEI-Skala, Kurzübersichtstabellen

  • VEI-Skala (Vulkanexplosivitätsindex): Die Skala reicht von 0 bis 8; jede Erhöhung um eine ganze Zahl entspricht einer etwa zehnfachen Steigerung des Eruptionsvolumens. VEI 0–1: ruhige Lavaströme (z. B. Hawaii); VEI 3–4: starke Explosionen (Ätna, der jüngste Ausbruch des Pinatubo hat VEI 6); VEI 7–8: katastrophale Eruptionen (Tambora, Yellowstone).
  • Kurzinfotabelle: (Beispiel: Vulkane mit den meisten Ausbrüchen, VEI-Wert und Bevölkerungsdichte in der Nähe.)

Vulkan

Eruptionszahl (Holozän)

Typisches VEI

Einwohnerzahl in der Nähe.

Kilauea (Hawaii)

~100 (laufend)

0–2

~20.000 (im Umkreis von 10 km)

Ätna (Italien)

Ungefähr 200 in den letzten 1000 Jahren

1–3 (gelegentlich 4)

~500,000

Stromboli (Italien)

~unbekannt (tägliche kleine Explosionen)

1–2

~500 (Insel)

Merapi (Indonesien)

~50 (seit 1500 n. Chr.)

2–4

~2.000.000 (Java)

Nyiragongo (DR Kongo)

~200 (seit 1880er Jahren, mit Nyamuragira)

1–2

~1.000.000 (Zehn)

Piton Fournaise (Insel Réunion)

>150 (seit dem 17. Jahrhundert)

0–1

~3.000 (Insel)

Sinabung (Indonesien)

~20 (seit 2010)

2–3

~100.000 (Umgebung)

Popocatépetl (Mexiko)

~70 (seit 1500 n. Chr.)

2–3 (jüngsten)

~20,000,000

Villarrica (Chile)

~50 (seit 1900 n. Chr.)

2–3

~20,000

Yasur (Vanuatu)

Tausende (fortlaufend)

1–2

~1,000

(Pop. = Bevölkerung im Umkreis von ca. 30 km)

  • Glossar: Begriffe wie pyroklastischen Strom (heiße Aschelawine), Lava (vulkanischer Schlammstrom), Tephra (fragmentäres Eruptionsmaterial) usw. sind von grundlegender Bedeutung.

Häufig gestellte Fragen

  • F: Was definiert einen „aktiven“ Vulkan?
    A: Im Allgemeinen handelt es sich um einen Vulkan, der im Holozän (vor etwa 10.000 bis 11.000 Jahren) ausgebrochen ist oder Anzeichen aktueller Unruhe zeigt. „Aktiv“ bedeutet nicht „derzeit ausgebrochen“, sondern lediglich, dass er ausbruchsfähig ist.
  • F: Welche Vulkane sind derzeit aktiv?
    A: Weltweit sind üblicherweise etwa 20 Vulkane gleichzeitig aktiv. Jüngste Beispiele (2024–25) sind Kīlauea, Nyamulagira, Stromboli, Erta Ale, Fuego und Sinabung. Die genaue Liste ändert sich wöchentlich.
  • F: Was sind die 10 aktivsten Vulkane der Welt?
    A: Eine repräsentative Liste: Kīlauea (Hawaii), Ätna (Italien), Stromboli (Italien), Sakurajima (Japan), Merapi (Indonesien), Nyiragongo (DRC), Nyamuragira (DRC), Popocatépetl (Mexiko), Piton de la Fournaise (Réunion), Yasur (Vanuatu). Jeder von ihnen weist häufige Eruptionen auf.
  • F: Wie messen Wissenschaftler die vulkanische Aktivität?
    A: Viele Instrumente kommen gleichzeitig zum Einsatz: seismische Messgeräte (Erdbeben), GPS- und Neigungssensoren (Bodenverformung), Gasspektrometer (SO₂- und CO₂-Emissionen) sowie Satelliten (thermische/visuelle Daten). Ein einzelner Messwert reicht nicht aus; die Forscher suchen nach Veränderungen, die von allen Instrumenten erfasst werden.
  • F: Was ist das Globale Vulkanismusprogramm (GVP) des Smithsonian?
    A: GVP ist die weltweite Vulkandatenbank der Smithsonian Institution. Sie katalogisiert alle bekannten Ausbrüche (der letzten ca. 12.000 Jahre) und veröffentlicht wöchentlich einen globalen Vulkanaktivitätsbericht.
  • F: Welcher Vulkan ist am häufigsten ausgebrochen?
    A: Die Anzahl der Ausbrüche hängt vom Zeitraum ab. Der Piton de la Fournaise verzeichnet seit dem 17. Jahrhundert über 150 Ausbrüche, während der Kīlauea in den letzten Jahrzehnten Dutzende von Eruptionen erlebte. Kontinuierlich aktive strombolianische Vulkane wie Stromboli weisen aufgrund ständiger kleiner Ausbrüche eine unzählbare Anzahl an Eruptionen auf.
  • F: Was ist der Vulkanexplosivitätsindex (VEI)?
    A: Der VEI ist eine logarithmische Skala (0–8) zur Messung des Eruptionsvolumens und der Wolkenhöhe. Jede Stufe ist etwa zehnmal explosiver. Beispielsweise sind VEI 1–2 schwach (kleine Lavafontänen), VEI 4–5 bedeutend (z. B. VEI 6 beim Ausbruch des Pinatubo 1991) und VEI 6–7 kolossal (Tambora 1815).
  • F: Welche aktiven Vulkane stellen die größte Gefahr für den Menschen dar?
    A: Typischerweise handelt es sich um Vulkane, die in der Nähe großer Siedlungen explosiv ausbrechen. Beispiele: Der Merapi (Java) schleudert tödliche pyroklastische Ströme in dicht besiedelte Dörfer, der Sakurajima (Japan) bedeckt täglich eine Großstadt mit Asche, und der Popocatépetl (Mexiko) bedroht Millionen von Menschen. Selbst moderate Vulkane (VEI 2–3) können tödlich sein, wenn sich Menschen in der Aschewolke aufhalten.
  • F: Wie beeinflussen tektonische Gegebenheiten die vulkanische Aktivität?
    A: Vulkane in Subduktionszonen (z. B. Japan, Anden, Indonesien) sind tendenziell explosiv und anhaltend aktiv. Hotspot-Vulkane (Hawaii, Réunion) produzieren langlebige Basaltströme. Auch Riftzonen (Ostafrikanischer Graben, Island) weisen häufige Ausbrüche auf. Generell konzentriert sich die Magmazufuhr an Plattengrenzen, weshalb dort mehr aktive Vulkane vorkommen.
  • F: Worin besteht der Unterschied zwischen aktiven, ruhenden und erloschenen Vulkanen?
    A: Aktiv = wahrscheinlich ausbruchsbereit (kürzlich ausgebrochen oder derzeit unruhig); Ruhend = derzeit nicht ausbruchsbereit, aber potenziell ausbruchsbereit (in geologisch jüngerer Zeit ausgebrochen); Erloschen = keine Ausbruchsgefahr (seit Hunderttausenden von Jahren keine Aktivität). Da die Begriffe nicht immer eindeutig sind, bevorzugen viele Geologen die Bezeichnung „potenziell aktiv“.
  • F: Welche aktiven Vulkane kann man gefahrlos besuchen?
    A: Viele aktive Vulkane bieten sichere Touristenprogramme an. Beispielsweise werden Touren im Hawaii Volcanoes Nationalpark (Kīlauea), auf dem Ätna (Italien), am Vulkan Yasur (Vanuatu) und Wanderungen auf dem Stromboli (Italien) von professionellen Anbietern durchgeführt. Wichtig ist, sich in den ausgewiesenen Bereichen aufzuhalten und den Anweisungen der Guides zu folgen. Masken, Schutzbrillen und Helme sind in der Regel Pflicht, wenn Asche oder explosive Vulkanausbrüche drohen. Beachten Sie stets die lokalen Warnhinweise.
  • F: Welche Vulkane produzieren die meiste Lava bzw. die meiste Asche?
    A: Schildvulkane (Kīlauea, Erta Ale, Piton de la Fournaise) produzieren gewaltige Lavaströme mit wenig Asche. Andesitische Vulkane (Pinatubo, Chaitén) produzieren reichlich Asche. Strombolianische Vulkane (Stromboli, Yasur) stoßen sowohl Lavabomben als auch Asche aus, während plinianische Vulkane (Tambora) gewaltige Aschesäulen erzeugen.
  • F: Wie häufig brechen die aktivsten Vulkane aus?
    A: Die Häufigkeit variiert stark. Stromboli bricht alle paar Minuten aus. Der Kīlauea war von 1983 bis 2018 fast ununterbrochen aktiv. Popocatépetl und Ätna brechen möglicherweise mehrmals im Jahr aus. Der Sinabung hatte jahrelang täglich Ausbrüche. Insgesamt ereignen sich jährlich etwa 50 bis 70 Vulkanausbrüche auf der Erde, wobei etwa 20 Vulkane gleichzeitig aktiv sind.
  • F: Wie werden Vulkane überwacht (seismisch, gasförmig, satellitengestützt)?
    A: Ja. Seismische Messnetze erfassen Magmabewegungen; Gasmessgeräte verfolgen den SO₂/CO₂-Fluss; Satelliten (Wärmebildkameras, InSAR) beobachten Hitze und Bodenneigung; GPS misst Oberflächenverschiebungen. Zusammen bilden diese Systeme ein Überwachungssystem – beispielsweise wurde die Magmaflussrate des Kīlauea anhand von thermischen Anomalien aus Satellitenmessungen abgeschätzt.
  • F: Was ist der Unterschied zwischen strombolianischem, plinianischem und hawaiianischem Ausbruchsstil?
    A: Dies sind Eruptionsklassifizierungen. hawaiisch Eruptionen (z. B. Kīlauea) sind sanfte Lavafontänen und -ströme. Strombolian (z. B. Stromboli, Yasur) sind leichte Ausbrüche von Lavabomben alle paar Minuten. Vulkanisch sind stärkere kurze Explosionen. Plinian Eruptionen wie der Ausbruch des Mount St. Helens 1980 oder des Pinatubo 1991 sind heftig und erzeugen hohe Aschesäulen und weit verbreiteten Ascheregen.
  • F: Welche Vulkane bedrohen große Bevölkerungszentren?
    A: Vulkane in der Nähe von Städten geben besonders Anlass zur Sorge. Popocatépetl (Region Mexiko-Stadt/Puebla), Sakurajima (Kagoshima), Merapi (Yogyakarta), Fuji (Region Tokio, falls er aktiv wird) und Mount Rainier (Tacoma/Seattle) – in all diesen Gebieten leben Millionen von Menschen in der Nähe von Aschewolken oder Lavaströmen. Selbst weit entfernte Ausbrüche (wie der des Pinatubo) können Asche in die globalen Jetstreams schleudern und so Auswirkungen über Tausende von Kilometern Entfernung haben.
  • F: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die vulkanische Aktivität aus?
    A: Direkte Auswirkungen sind im Vergleich zu tektonischen Kräften gering. Große Klimaveränderungen (wie die Deglazialisierung) können den Druck auf Magmakammern verändern und möglicherweise Eruptionen auslösen (die Hypothese der „Gletschereruptionen“). Auf menschlichen Zeitskalen ist jedoch nicht bekannt, dass der Klimawandel die Anzahl vulkanischer Eruptionen signifikant erhöht. Umgekehrt können sehr große Eruptionen den Planeten vorübergehend abkühlen (siehe oben).
  • F: Sind Vulkanausbrüche vorhersagbar?
    A: Zum Teil. Wissenschaftler suchen nach Mustern in Vorläufersignalen (Erdbeben, Inflation, Gas). In vielen Fällen folgt ein Ausbruch Stunden bis Tage nach deutlichen Warnzeichen. Die genaue Vorhersage des Ausbruchszeitpunkts bleibt jedoch unsicher. Manche Ausbrüche kündigen sich kaum an (Dampfexplosionen), daher ist eine ständige Überwachung unerlässlich.
  • F: Was sind die Warnzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch?
    A: Wichtige Vorboten sind unter anderem Schwärme vulkanischer Erdbeben, Bodenhebungen (gemessen mit Neigungsmessern/GPS), erhöhte Wärmeabgabe und plötzliche Gasspitzen. Beispielsweise kann ein Anstieg des Schwefeldioxidgehalts oder eine Veränderung des Gasverhältnisses auf Magmaaufstieg hindeuten. Die Überwachung dieser Anzeichen ermöglicht es den Behörden, die Alarmstufe bei Bedarf zu erhöhen.
  • F: Welche Länder haben die aktivsten Vulkane?
    A: Indonesien besitzt die weltweit größte Anzahl aktiver Vulkane (Dutzende im Sunda-Bogen). Auch Japan, die USA (Alaska/Hawaii), Chile und Mexiko weisen zahlreiche aktive Vulkane auf. Italien, Äthiopien (Erta Ale u. a.) und Neuseeland beherbergen jeweils mehrere. Von den 1500 Vulkanen des Holozäns liegt etwa ein Drittel in Indonesien/auf den Philippinen, ein weiterer großer Teil in Amerika.
  • F: Welcher war der aktivste Vulkan in der aufgezeichneten Geschichte?
    A: Der Ausbruch des Puʻu ʻŌʻō am Kīlauea (1983–2018) produzierte über 35 Jahre hinweg eine außergewöhnliche Menge Lava – wohl eine der ergiebigsten Eruptionen der Geschichte. Die ununterbrochenen Eruptionen des Stromboli zählen wahrscheinlich zu den längsten kontinuierlichen Ausbrüchen, die jemals verzeichnet wurden. Wenn „aktiv“ häufige Eruptionsphasen bedeutet, ist der Piton de la Fournaise mit über 150 Ausbrüchen seit 1600 ein ernstzunehmender Kandidat.
  • F: Welche Auswirkungen hat das Leben in der Nähe aktiver Vulkane auf den Menschen?
    A: Positiv: Fruchtbare Böden (z. B. Java, Island), Geothermie, Tourismuseinnahmen. Negativ: Todesfälle durch pyroklastische Ströme, Asche, die Ernten verschüttet, Infrastrukturschäden (Straßen, Flugverkehr). Zu den chronischen Folgen gehören chronische Atemwegserkrankungen (durch Einatmen von Asche) und wirtschaftliche Störungen während der Ausbrüche. So können beispielsweise Ausbrüche große Flughäfen lahmlegen (Ascheausbruch in Island 2010) oder die Landwirtschaft verwüsten (der Ausbruch des El Chichón 1982 zerstörte Obstplantagen).
  • F: Wie beeinflussen Vulkane die Luftfahrt und das globale Klima?
    A: Wie bereits erwähnt, stellt Asche ein Hauptproblem für die Luftfahrt dar (siehe Eyjafjallajökull 2010). In Bezug auf das Klima können gewaltige Ausbrüche wie die des Tambora und des Laki die Erde durch die Freisetzung von Schwefel-Aerosolen in die Stratosphäre abkühlen. Die meisten aktiven Vulkane (VEI 1–2) haben heute nur geringe globale Auswirkungen, ihre Asche kann jedoch regional den Flugverkehr beeinträchtigen.
  • F: Welche Vulkane haben kontinuierliche Lavaseen?
    A: Zu den wenigen gehören Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo), Nyamuragira (gelegentlich), Kīlauea (Halemaʻumaʻu bis 2018), Villarrica (Chile), Masaya (Nicaragua, zeitweise) und Ambrym (Vanuatu) sowie Erta Ale (Äthiopien). Kontinuierliche Lavaseen sind selten – weltweit sind nur fünf bekannt – und weisen auf eine stetige Versorgung mit Magma hin.
  • F: Wie können Reisende aktive Vulkane sicher besichtigen?
    A: Nehmen Sie an geführten Touren der örtlichen Behörden teil. Bleiben Sie auf den markierten Wegen. Führen Sie Gasmasken und Schutzausrüstung mit sich. Halten Sie den vorgeschriebenen Abstand zu den Kratern ein. Informieren Sie sich stets über die aktuelle Warnstufe des Vulkans. Befolgen Sie die Anweisungen der Parkwächter oder des geologischen Dienstes vor Ort. Ignorieren Sie niemals Sperrwarnungen – Vulkanismus ist unberechenbar.
  • F: Wo finde ich Live-Webcams von aktiven Vulkanen?
    A: Es gibt viele solcher Plattformen: beispielsweise die Stromboli-Kameras des INGV, die Fuego-Kamera der UT Volcanology, die Pacaya-Kamera von VolcanoDiscovery, die Sakurajima-Kamera der JMA und die Kīlauea-Kamera des USGS (HVO). Das Global Volcanism Program und VolcanoDiscovery bieten Links zu diesen Datenfeeds. Darüber hinaus ermöglicht NASA Worldview den Zugriff auf Satellitenbilder (einschließlich Wärmebilder) in Echtzeit für viele Vulkanausbrüche.
  • F: Wie interpretiert man Warnkarten für Vulkanasche (VAACs)?
    A: VAAC-Karten zeigen die vorhergesagten Standorte von Aschewolken. Piloten achten auf stark schattierte Bereiche (Ascheschichten) und die entsprechenden Flughöhen. Für die Öffentlichkeit ist entscheidend, ob Asche voraussichtlich Flugrouten erreichen wird – in Warnmeldungen wird der betroffene Luftraum aufgeführt. Generell gilt: Wenn auf der NASA-Website eine offizielle VAAC-Karte eine Aschewolke anzeigt, kommt es in diesem Sektor zu Flugverspätungen.
  • F: Welche Technologien sind die neuesten im Bereich der Vulkanüberwachung (InSAR, Drohnen)?
    A: Interferometrische SAR-Technologie (InSAR) mittels Satelliten wird heute häufig zur Messung von Bodenverformungen im Zentimeterbereich eingesetzt. Drohnen werden zunehmend für Gasmessungen und hochauflösende Fotos von Kratern verwendet. Hyperspektrale Satelliten und Kleinsatellitenkonstellationen ermöglichen häufigere Wärmebildaufnahmen. Maschinelle Lernalgorithmen werden getestet, um subtile seismische Muster zu erkennen. All dies erweitert unser Frühwarnsystem.
  • F: Wie liest man die Chronologie der Ausbruchsgeschichte eines Vulkans?
    A: Lesen Sie die Zeitleiste vertikal nach Zeit. Jeder Strich markiert ein Ausbruchsdatum; Farbe oder Größe können die Ausbruchsstärke anzeigen. Eine Häufung von Strichen bedeutet häufige Aktivität. Lange Lücken deuten auf Ruhephasen hin. Die Zeitleiste des Kīlauea beispielsweise zeigt seit dem 19. Jahrhundert nahezu durchgehende Striche, während die des Ätna viele Punkte aus dem 20. Jahrhundert und weniger aus der Mitte des 19. Jahrhunderts aufweist. Beachten Sie, dass ältere Aufzeichnungen aufgrund fehlender Daten (vor der Einführung moderner Überwachungssysteme) unvollständig sein können.
  • F: Was sind pyroklastische Ströme und Lahare – welche Vulkane erzeugen sie?
    A: Pyroklastische Ströme sind überhitzte Lawinen aus Asche, Gestein und Gas, die mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h Hänge hinabrasen. Sie treten an zähflüssigen Vulkanen wie dem Merapi (Indonesien), dem Colima (Mexiko) oder dem Pinatubo (Philippinen) auf, wenn Lavadome oder -säulen einstürzen. Lahare Vulkanische Schlammströme sind Gemische aus Gesteinsbrocken und Wasser (oft Regen oder Schmelzwasser). Sie können Dutzende Kilometer weit fließen. Zu den gefährlichen Laharvulkanen zählen der Mount Rainier (USA) und der Mount Ruang (Indonesien). Viele große Stratovulkane (wie der Fuji und der Cotopaxi) weisen eine Geschichte von Laharen auf.
  • F: Welche Vulkane verfügen über Frühwarnsysteme?
    A: Fortschrittliche Überwachungsnetzwerke geben lokale Warnungen in Ländern wie Japan (JMA-Warnungen), den USA (USGS-Vulkanwarnstufen) und Italien (INGV-Farbcodes) aus. Nationale Behörden geben gestaffelte Warnungen (Grün, Gelb, Orange, Rot) heraus, um den Grad der vulkanischen Unruhe anzuzeigen. Einige Risikogebiete verfügen über Sirenen oder SMS-Warnsysteme (z. B. Java-Bungumus-Kraterwarnsystem, Japans J-Alert). In vielen Regionen fehlen jedoch formale Warnsysteme (z. B. sind abgelegene Gebiete in Papua-Neuguinea oder Papua-Indonesien auf Satellitenwarnungen angewiesen).
  • F: Welche wirtschaftlichen Vorteile und Kosten ergeben sich durch aktive Vulkane?
    A: Zu den Vorteilen zählen Geothermie (Island, Neuseeland), Tourismuseinnahmen (Museen, heiße Quellen, geführte Touren) und fruchtbare Böden für die Landwirtschaft (z. B. Teeplantagen auf Java). Kosten entstehen durch die Beseitigung der Asche, Umleitungen des Flugverkehrs, Evakuierungen und den Wiederaufbau zerstörter Gebäude. So kann beispielsweise ein einziger Ausbruch ein Entwicklungsland Millionen kosten (Ernteausfälle, Reparatur der Infrastruktur). Um dem entgegenzuwirken, investieren Länder wie Japan in Schutzmaßnahmen (Abwasserfilter für Asche, Anbau widerstandsfähiger Nutzpflanzen) und profitieren gleichzeitig vom Vulkantourismus.
  • F: Wie entstehen Vulkane an Hotspots im Vergleich zu Subduktionszonen?
    A: Bei HotspotsHeiße Mantelplumes steigen unter einer tektonischen Platte auf. Durch die Bewegung der Platte entstehen aus den Plumes Vulkanketten (Hawaii, Yellowstone). Hotspot-Vulkane zeichnen sich durch flüssige Basalte und langlebige Eruptionen aus. SubduktionszonenEine tektonische Platte schiebt sich unter eine andere und schmilzt dabei den wasserhaltigen Mantel. Dadurch entsteht zähflüssigeres, explosiveres Magma (Vulkane des Pazifischen Feuerrings, Anden). Dieser Unterschied erklärt, warum der Mauna Loa auf Hawaii sanft fließt, während der Pinatubo mit gewaltigen Ausbrüchen bricht.
  • F: Was sind die größten anhaltenden Vulkanausbrüche der Neuzeit?
    A: Beispiele aus dem 20. Jahrhundert sind der Ausbruch des Kīlauea im Jahr 1950 (5 Wochen, 0,2 km³ Lava) und der Ausbruch des Laki (Island, 1783–84) – wobei sich der Ausbruch des Laki über die 1780er Jahre erstreckte. In jüngerer Vergangenheit produzierte der Puʻu ʻŌʻō (1983–2018) des Kīlauea über 35 Jahre hinweg etwa 4 km³ Lava. Unter den explosiven Ausbrüchen war der des Pinatubo (1991) der größte der letzten 100 Jahre (VEI 6).
  • F: Wie erstellt man einen persönlichen Notfallplan für das Leben in der Nähe eines aktiven Vulkans?
    A: Erstellen Sie eine Checkliste: (1) Evakuierungswege und einen sicheren Treffpunkt festlegen. (2) Notfallausrüstung mit Wasser (für 3 Tage), haltbaren Lebensmitteln, FFP2-Masken und Schutzbrille, Taschenlampe, Batterien, Radio, Erste-Hilfe-Ausrüstung und notwendigen Medikamenten zu Hause/im Auto bereithalten. (3) Für offizielle Warnmeldungen (per SMS oder E-Mail) anmelden. (4) Evakuierungsübungen mit der Familie durchführen. (5) Wertgegenstände sichern oder in höhere Stockwerke bringen (um sie vor Ascheschäden zu schützen). Haustiere und Nutztiere in Sicherheit bringen. Regelmäßige Überprüfung der lokalen Gefahrenkarten stellt sicher, dass Ihr Plan auch Lava- oder Lahargebiete abdeckt.
  • F: Welche Vulkane weisen die längsten ununterbrochenen Ausbruchsperioden auf?
    A: Stromboli hält einen Rekord für jahrhundertelange Aktivität (beobachtet seit der Römerzeit). Kilauea Der Vulkan brach von 1983 bis 2018 (35 Jahre) ununterbrochen aus. Vulkan Fuego Und Villarrica Es gab auch Vulkane mit Eruptionsphasen, die über ein Jahrzehnt andauerten. Vulkane mit beständigen Lavaseen (Yasur, Erta Ale, Nyiragongo) brechen praktisch jahrzehntelang ununterbrochen aus.
  • F: Was sind die besten hochauflösenden Fotos und Satellitenbilder von aktiven Vulkanausbrüchen?
    A: Die Website des NASA Earth Observatory bietet hervorragendes Bildmaterial (z. B. Kīlauea 2024). Viele Raumfahrtagenturen (ESA, NASA) veröffentlichen Satellitenbilder von aktuellen Ausbrüchen. Für Fotos vom Boden aus bieten Medien wie Volcano Discovery und National Geographic häufig Bildergalerien an. Die Website des Smithsonian GVP selbst enthält bearbeitete Fotos und Infrarotbilder. (Bitte prüfen Sie stets die Bildnutzungsrechte für Veröffentlichungen.)
  • F: Können Vulkanausbrüche Tsunamis auslösen? Bei welchen Vulkanen besteht dieses Risiko?
    A: Ja. Vulkanische Einstürze unter Wasser oder an Küsten können Tsunamis auslösen. Bekannte Beispiele: Der Krakatau (Indonesien) 1883 und der Anak Krakatau (2018) erlitten beide Flankenabbrüche, die tödliche Wellen erzeugten. Vulkane in Küstennähe wie der Ambrym (Vanuatu) oder der Mount Unzen (Japan) könnten theoretisch ins Meer stürzen. Dieses Risiko besteht überall dort, wo ein Vulkan steile Hänge über dem Meeresspiegel aufweist.
  • F: Welche Vulkane gehören zum UNESCO-Welterbe oder sind geschützte Stätten?
    A: Zu den Vulkanen, die auf der UNESCO-Liste stehen, gehören: Krakatau (Indonesien) und Kesatuan (unter Wasser); der Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark; der Lassen-Volcanic-Park (USA); die Vulkane Kamtschatkas (Russland); und der Ätna in Italien (seit 2013). Darüber hinaus stehen vulkanisch aktive Nationalparks (wie Þingvellir und die Galapagos-Inseln in Island) unter Schutz. Viele aktive Gipfel (wie Fuji, Mayon und Ruapehu) genießen lokalen Schutz, auch wenn sie nicht zur UNESCO gehören.
  • F: Wo finde ich Live-Webcams von aktiven Vulkanen?
    A: Ein guter Ausgangspunkt ist die Seite „Vulkan-Webcams“ von VolcanoDiscovery. Auch Universitäts- und staatliche Observatorien bieten Live-Streams an: INGV für italienische Vulkane (z. B. Ätna, Stromboli), JMA für japanische (Sakurajima), PDAC für mittelamerikanische (Guatemala) und USGS/HVO für hawaiianische Vulkane. Sogar einige Fluggesellschaften bieten Webcam-Übertragungen an. Satellitenbilder (Terra/MODIS) werden alle paar Stunden aktualisiert und können über NASA Worldview abgerufen werden.
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