Tschechische Brauereien & Bierrouten

Tschechische Brauereien & Bierrouten

Tschechien ist ein wahres Paradies für Bierliebhaber, Heimat des ersten goldenen Lagerbiers der Welt und einer stolzen, jahrhundertealten Brautradition. Von der legendären Pilsner Urquell in Pilsen bis zur staatlichen Brauerei Budvar in České Budějovice reihen sich traditionsreiche Brauereien an eine lebendige Craft-Beer-Szene und jahrhundertealte Klosterbrauereien. Reisende können Prags lebhafte Brauereigaststätten erkunden, in den Bierspas Südböhmens entspannen oder in urigen Kneipen unpasteurisiertes Tankbier genießen. Mit detaillierten Routenvorschlägen, kulturellen Tipps und Insiderinformationen zeigt Ihnen dieser Reiseführer, wie Sie sich durch Tschechiens Burgen, Städte und Hopfenfelder probieren können – und dabei stets ein herzhaftes „Na zdraví!“ rufen.

Wer die Tschechische Republik betritt, taucht ein in ein Land, in dem Bier tief in Geschichte und Alltag verwurzelt ist. Oft als Geburtsort des goldenen Lagerbiers gefeiert, braut diese Ecke Europas seit Jahrhunderten Bier. Das erste Pilsner – das ursprüngliche helle Lagerbier der Welt – wurde 1842 in Pilsen (Plzeň) gebraut, und auch heute noch trinken die Tschechen pro Kopf mehr Bier als jedes andere Land (etwa 126 Liter im Jahr 2024). Von mittelalterlichen Klosterbrauereien bis hin zu innovativen Craft-Bier-Pubs reicht die Bandbreite der Brauereien des Landes von traditionsreichen Giganten bis hin zu kleinen, revolutionären Betrieben. Dieser Reiseführer hilft Ihnen dabei, sie alle zu probieren – Prags legendäre Brauereiführungen und gemütliche Braugasthäuser, Pilsens Pilgerweg bei Pilsner Urquell, die Burgen- und Bierroute in Südböhmen (von České Budějovice nach Krumlov) und ungewöhnliche Erlebnisse wie Bier-Spas und Tankovna-Kneipen – mit Karten, Routenvorschlägen und Insider-Tipps für die Fortbewegung.

Für einen schnellen Einstieg hier ein kurzer Überblick: Tagesausflügler können eine Nachmittagstour durch die Pilsner Urquell Brauerei in Pilsen (mit ihren weitläufigen alten Kellern und dem historischen Brauhaus) mit einem Besuch einer Burg oder eines nahegelegenen tschechischen Kurortes verbinden. Bei einer 3- bis 5-tägigen Reise bietet sich eine Rundreise von Prag nach Pilsen und weiter nach České Budějovice (Brauerei Budvar) oder Český Krumlov (charmante Altstadt, Kurort Svachovka) an. Und für eine einwöchige Bierreise empfiehlt sich eine Radtour entlang der Bierrouten Südböhmens (durch Dörfer wie Třeboň und vorbei an Burgen wie Orlík) sowie ein Aufenthalt in einem traditionellen Kurort (z. B. Svachovka, wo man in einem warmen Malzbad entspannt und dabei frisches Lagerbier genießt).

Unterwegs geben wir Ihnen praktische Tipps („Können meine Kinder an einer Führung teilnehmen?“, „Sollte ich Touren im Voraus buchen?“, „Wie liest man tschechische Bieretiketten?“) sowie kulturelle Hinweise (Prost!, Bier bestellen, typische Kneipengerichte). Laden Sie hier die Brauereikarte und die Routenpläne herunter, um Ihre Reise zu planen. Egal, wie entspannt Sie sein möchten, die tschechische Bierlandschaft bietet für jeden Geschmack etwas. Mit dem ersten Schluck frisch gezapften Bieres tauchen Sie ein in eine Tradition, die bis in die Klöster des 10. Jahrhunderts und noch weiter zurückreicht. Prost!

Im Kern ist die tschechische Bierkultur eine Geschichte von außergewöhnlichen Zutaten und traditionsreicher Braukunst. Das weiche, eisenarme Wasser der Region, die mährische Gerste und die weltberühmten Hopfensorten brachten 1842 in Pilsen das Pilsner Urquell hervor, das allererste goldene Lagerbier. Es legte den Grundstein für Pilsner Lagerbiere weltweit. Dieser hochwertige Hopfen – der Saazer Hopfen – ist nach der Stadt Žatec (deutsch: Saaz) benannt und zählt zu den nur vier „edlen“ Hopfensorten der Welt. Dieser feine, würzige Saazer Hopfen (der seit über 700 Jahren im Nordwesten Böhmens angebaut wird) verleiht tschechischen Bieren noch heute ihr charakteristisches Aroma und ihre Bitterkeit. Die Hopfengärten von Žatec sind sogar Teil einer von der UNESCO anerkannten Kulturlandschaft.

Heute gibt es in Tschechien rund 550 Brauereien, von traditionsreichen Großbrauereien bis hin zu kleinen Braugasthäusern. Jahrhundertelang wurde in Klöstern und städtischen Brauereien gebraut; heute hat der Craft-Beer-Boom Hunderte von Mikrobrauereien hinzugebracht. Besucher finden hier legendäre nationale Brauereien – Pilsner Urquell (Plzeň), Budějovický Budvar (Budějovice), Staropramen (Prag) – neben einer lebendigen, modernen Szene kleiner Brauereien und Braugasthäuser. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Vielfalt an tschechischem Bier: vom hellen Světlý Ležák (oft 11–12° Plato, ca. 4,8–5 % Alkohol) über das kräftige Tmavé Ležák (dunkles Lager) bis hin zum bernsteinfarbenen Polotmavé. Typische tschechische Etiketten für Bierstärke verwenden die Plato-Skala: z. B. 10° ≈ 4 % vol., 12° ≈ 5 % vol., 15–16° ≈ 6–6,5 %. (Biere mit einem Alkoholgehalt zwischen 8° und 10° werden gesetzlich als Výčepní oder „Fassbier“ bezeichnet.)

Bier spielt in Tschechien seit jeher eine zentrale Rolle – in einem der letzten Jahre lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei durchschnittlich 126 Litern – und die Einheimischen sind stolz darauf, es stets frisch zu servieren. Halten Sie Ausschau nach Tankovna-Kneipen: Hier wird das Bier direkt aus Edelstahltanks vor Ort gezapft und ist somit komplett unpasteurisiert. In rund 180 autorisierten Prager Kneipen können Sie ein Glas direkt vom Zapfhahn bestellen, der mit einem Lagertank – einer Tankovna – verbunden ist, in dem das Bier kalt und ungestört gelagert wird. Das Ergebnis ist ein Bier, das oft milder, spritziger und aromatischer ist als Flaschen- oder Fassbier. (Tschechische Brauereien schreiben vor, dass Tankbier innerhalb von 14 Tagen getrunken werden muss, um die Qualität zu erhalten.) Für Kenner ist der Genuss eines wirklich frischen Pilsner na tanku – in einer gut geführten Kneipe wie U Rudolfina oder U Pinkasu – eine Offenbarung und verdeutlicht, warum altes Prager Bier in Sachen Frische nicht mithalten kann.

Die besten historischen Brauereien, die man unbedingt besuchen sollte (nationale Ikonen)

Pilsner Urquell, Pilsen

Pilsner Urquell, der Urvater aller Lagerbiere, ist ein Pilgerort. Die Brauerei in Pilsen lädt Besucher ein. Die OriginaltourEine 110-minütige Tour durch das moderne Brauhaus, die Abfüllanlage und die 9 Kilometer langen unterirdischen Eichenholz-Lagerkeller. Sie sehen die alten Lagerhäuser und lernen sogar, Bier aus einem Eichenfass im Lagertankovna-Keller zu zapfen. Die Tour beinhaltet zwei Gläser unfiltriertes Pilsner und wird in mehreren Sprachen (Tschechisch, Englisch, Deutsch usw.) angeboten. Sie kostet ca. 380 CZK (~15 €) pro Person. (Es gibt auch eine separate Prager Filiale namens …) Pilsner Urquell Erlebnis(worauf wir im Abschnitt „Biertouren“ weiter unten eingehen; aber um das Bier direkt an seinem Ursprungsort zu verkosten, ist die Pilsen-Tour unübertroffen.)

  • Buchung & Tipps: Die Führungen starten regelmäßig (oft alle 30–60 Minuten) von 9:00 bis 17:00 Uhr; die Brauerei empfiehlt eine Online-Buchung, es sind aber manchmal auch Plätze ohne Voranmeldung verfügbar. Pilsner Erlebnisgelände Oder rufen Sie vorher an. Bringen Sie warme Kleidung mit – im Keller herrschen etwa 4 °C. Bei Ihrem nächsten Besuch im Erdgeschoss können Sie die Tapster Academy als Zusatzangebot nutzen: eine private einstündige Schulung (990 CZK) zum perfekten Zapfen eines schaumigen Pilsners.
  • Was Sie erwartet: Jede Tour beginnt mit einer audiovisuellen Einführung (zur Geschichte des Brauens in Pilsen im 19. Jahrhundert), gefolgt von einer Fahrt mit der Straßenbahn zur Brauerei. Dort beobachten Sie die einzelnen Brauschritte und fahren mit Aufzügen zu den Maischebottichen hinauf. Der Höhepunkt ist jedoch das Labyrinth der tiefen Keller, in denen das Bier monatelang gelagert wurde; hier können Sie es verkosten. auf dem Tank (Direkt aus dem Lagertank) im sanften Kerzenlicht. Das Personal pflegt die tschechische Tradition des Anstoßens – „Na zdraví!“ – und hält dabei Blickkontakt. Kinder (unter 18 Jahren) können an den informativen Teilen teilnehmen, es wird jedoch kein Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt (sie erhalten stattdessen alkoholfreie Getränke).
  • Nahe: Das Stadtzentrum von Pilsen (15 Gehminuten entfernt) bietet gute Pubs und Hotels. Wenn Sie Zeit haben, sollten Sie den historischen Altstadtmarkt oder das Brauereimuseum (Stará sladovna) besuchen, um mehr über die Geschichte Pilsens zu erfahren.

Budweiser Budvar (Budvar), Ceske Budejovice

Budvar, oft auch „tschechisches Budweiser“ genannt, ist die staatliche Brauerei der Stadt Budweis. Sie braut ein klassisches tschechisches Lagerbier mit Saazer Hopfen. Budvar bietet einstündige Führungen (mit Verkostung) an, die zwischen 180 und 250 CZK kosten. Im Preis enthalten ist eine Probe des 11°-Lagers sowie ein größeres Verkostungsglas mit 12°. Die Führungen werden auf Tschechisch, Englisch, Deutsch und in mehreren anderen Sprachen angeboten. Das Besucherzentrum von Budvar ist täglich geöffnet, und in der Hochsaison werden zu festgelegten Zeiten (z. B. täglich um 14:00 Uhr) sogar Führungen ohne Voranmeldung angeboten.

  • Budvar vs. „Budweiser“: Eine häufig gestellte Frage ist, ob es sich hierbei um dasselbe Bier wie das amerikanische Budweiser handelt. Die Antwort lautet: Nein, es sind unterschiedliche Biere verschiedener Brauereien. Die Budvar-Brauerei in Budějovice produziert das Original-Budweiser von Budweis mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) in Europa. Aufgrund von Markenstreitigkeiten wird das tschechische Budvar in Nordamerika als „Czechvar“ verkauft. Es zeichnet sich durch einen vollmundigen Malzkörper und würzige Saazer Hopfennoten aus, während das US-amerikanische Budweiser eine völlig eigenständige Marke ist.
  • Was Sie erwartet: Die Budvar-Tour führt durch die Gärtanks und in die kalten Steinkeller (ca. 2 °C), daher werden warme Jacken bereitgestellt. Ein Mitarbeiter erklärt den Brauprozess und schenkt anschließend zwei frisch gezapfte Biere aus. Hinweis: Der Budvar-Rundgang beinhaltet Treppen und ist nicht rollstuhlgerecht (Das Besucherzentrum bietet jedoch auch spezielle Führungen für Rollstuhlfahrer an.) Außerhalb der Führungszeiten können Sie im Shop ein Budvar-Souvenir (Gläser, Bierkrüge oder Snacks) erwerben.

Staropramen, Prag

Prags bekannteste Brauerei (heute allerdings größtenteils ein Industriebetrieb) bietet Führungen in ihrer Brauerei nahe Smíchov an. Die Tour umfasst die Abfüllanlage und die Gärtanks und endet üblicherweise mit einer Verkostung im Schankraum. Sie ist zwar nicht so historisch bedeutsam wie Budvar oder Urquell, aber von Prag aus gut zu erreichen.

Klosterbrauerei Strahov (Břevnov), Prag

Eingebettet in das Gelände der Abtei Strahov (MALÝ Strahovský klošter) befindet sich diese alte Benediktinerbrauerei, deren Geschichte bis ins Jahr 993 n. Chr. zurückreicht – die erste urkundlich belegte Bierbrauerei in der tschechischen Geschichte. Heute brauen die Mönche (und Laienbrauer) ein klassisches goldenes Lagerbier namens „Benedict“ sowie saisonale Spezialitäten. Besichtigungen des Geländes und der Keller sind nach Vereinbarung möglich. Probieren Sie unbedingt die Klosterbiere Světlý und Černý (hell und dunkel) im angrenzenden Café oder im Brauereigasthof in Dejvice.

Břevnov, Strahov und andere Prager Brauhäuser:

Abseits von Staropramen hat sich Prags Craft-Bier-Szene rasant entwickelt. Brauereigaststätten sprießen in angesagten Vierteln: Vinohradský Pivovar (St.-Wenzels-Brauerei) in Vinohrady, Pivovarský Dům in der Nähe der Burg, Lokal U Bílé Kuželky (Brauereigaststätten der Lokal-Kette), Broumovice/CraftHouse-Pubs, Malmöer Brauereien in Žižkov und Mikrobrauereien wie Bad Flash oder die BeerGeek Bar. Jede bietet ihre eigenen Biere vom Fass an, oft saisonale Ales oder IPAs. Die neu eröffnete Mikrobrauerei des Klosters Strahov braut Abteibiere.

Pilsen (Plzeň) – Die Heimat des Pilsners

Nur 90 Minuten westlich von Prag mit dem Schnellzug liegt die Stadt Pilsen, ein Muss für jeden Bierliebhaber. Neben Pilsner Urquell selbst bietet die Stadt einen Bierpfad, der die Sehenswürdigkeiten von Pilsner mit lokalen Brauereigaststätten verbindet.

  • Pilsner Urquell Erlebnis: Falls Sie es nicht zur Brauerei schaffen, bietet sich die Pilsner Urquell Experience in Prag (28. října 377/13) an, ein modernes Museum mit Verkostungsraum. Hier können Sie die Geschichte des Pilsner Biers multimedial erleben und zwei Flaggschiff-Lagerbiere in einem historischen Biersaal verkosten. Die Original Tour dauert 60–90 Minuten, beinhaltet zwei Biere und kostet ca. 549 CZK. (Ideal für einen Tagesausflug, falls Sie nicht direkt nach Pilsen fahren.)
  • In Pilsen: Im Stadtzentrum (in der Nähe des Pumpa-Marktes und der Großen Synagoge) sollten Sie sich einen Tisch im historischen Restaurant-Brauhaus Na Spilce sichern, das sein Bier aus den benachbarten Urquell-Brauereikellern bezieht. Das Spilka, das an die Brauerei angeschlossene Frischbierhaus, ist ein absolutes Muss. Von dort aus erreichen Sie nach einem kurzen Spaziergang weitere Craft-Brauereien wie Purkmistr mit seinem Bier-Sauna-Spa (siehe unten).
  • Anreise: Regelmäßige Züge (Tschechische Bahn oder RegioJet) verbinden Prag mit dem Hauptbahnhof Pilsen. Die Fahrt dauert im Durchschnitt etwa 1 Stunde 31 Minuten, die schnellste Verbindung etwa 1 Stunde 17 Minuten. Busse (FlixBus) sind etwas günstiger, die Fahrzeit ist ähnlich. Vom Pilsener Hauptbahnhof erreichen Sie die Innenstadt in 10 Minuten mit der Straßenbahn oder dem Taxi.

Südböhmische Bierroute & Schlossbrauerei-Routen

Südböhmen (Jihočeský kraj) bietet eine der reichhaltigsten Bierrouten Tschechiens – eine Reise entlang von Burgen und Brauereien durch kurvenreiche Straßen, mittelalterliche Städte und familiengeführte Brauereien.

  • Ceske Budejovice (Budvar): Beginnen Sie Ihre Reise in Budějovice mit einer Besichtigung von Budvar (siehe oben) und einem Bummel durch die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Altstadt. Die Brauerei liegt direkt außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern (ca. 20 Minuten zu Fuß oder eine kurze Straßenbahnfahrt entfernt).
  • Český Krumlov: Von Budějovice aus fahren Sie mit dem Auto oder Bus (ca. 40 Minuten) Richtung Süden nach Český Krumlov, einer märchenhaften Burgstadt. Dort können Sie die Schwarzenberg-Brauerei in Svachovka (nur 5 km außerhalb der Stadt im Wald) besichtigen, die gleichzeitig als Kurort dient. Im Bierbad von Svachovka (Bierbäder in Holzwannen) können Sie in heißem Malz und Hopfen entspannen und dabei das Glok-Lagerbier genießen. Wenn Sie Zeit haben, unternehmen Sie eine Bootsfahrt auf der Moldau oder besteigen Sie den Burgturm, um die Aussicht zu genießen.
  • Třeboň und Třeboňský Budvar: Von Č. Krumlov aus fährt man durch Kiefernwälder Richtung Osten nach Třeboň (ca. 1,5 Stunden mit dem Auto). Dieser Kurort hat eine eigene Budvar-Brauerei (Třeboň Budvar), sowie eine berühmte Fischteichkultur (eine Fischsuppe mit Lauge passt hervorragend zu einem Třeboň Budvar 12° Lagerbier).
  • Schlösser Orlik und Rozmberk: Auf dem Rückweg Richtung Prag lohnt sich ein Abstecher nach Norden zur Burg Orlík am Stausee (mit ihrer Burgbrauerei und dem dazugehörigen Ausschank). Ganz in der Nähe liegt die Burg Rožmberk, wo Sie im gemütlichen Pub Kocanda am Fuße des Hügels Bier verkosten können. Folgen Sie dann dem Flusslauf weiter nach Norden durch ein Waldgebiet nach Český Krumlov (oder fahren Sie Richtung Osten nach Prag).
  • Täglich: Mehrere Reiseführer (z. B. Bobo & ChiChis „South Bohemian Beer Trail“) empfehlen eine 3- bis 4-tägige Rundreise. Übernachtungen auf Campingplätzen oder in Pensionen in Budějovice, Krumlov und Třeboň bieten sich für kurze Pausen an. Beachten Sie, dass viele Brauereien (und Burgen) im Winter (November bis Februar) geschlossen sind oder verkürzte Öffnungszeiten haben und im Sommer für einige eine Voranmeldung für Führungen erforderlich ist.
  • Abbildung: VisitCzechia bietet detaillierte Karten der sechs südböhmischen Bierstraßen, die neben Budvar auch kleinere Brauereien wie Samson und Dudák (beide Strakonice) umfassen. Die Straßen verbinden Bierbesuche oft mit Naturschönheiten (Orlíker See) und Kulturdenkmälern (Kloster Vyšší Brod). Radfahren ist hier ebenfalls beliebt – es gibt sogar spezielle Bierfahrradtouren.

Nischenerlebnisse: Bier-Spas, Tankovny, Hopfenfarmen & Festivals

Neben Brauereibesichtigungen bietet die tschechische Bierkultur einige einzigartige und ungewöhnliche Attraktionen:

  • Bier-Spas: Die tschechische Bierkur ist legendär. In Brauereien wie Purkmistr (Region Pilsen) und Svachovka (Region Črumlov) entspannt man sich in einem warmen Becken mit Wasser, Brauhefe und Hopfen und genießt dabei unbegrenzt Bier vom Fass. Dieses rustikale „Malzbad“ soll Muskeln und Haut beruhigen (die Hefe setzt Vitamine frei). In Svachovkas Kur werden beispielsweise die Glok-Lagerbiere und lokale Hopfenextrakte verwendet – man wärmt sich in einem Holzbottich mit bernsteinfarbener Flüssigkeit auf und stößt mit so vielen 12°-Bieren an, wie man möchte. Ein unvergleichliches Badeerlebnis! (Kleiderordnung: Badebekleidung; Reservierung dringend empfohlen, da die Kur oft von Paaren für romantische Ausflüge gebucht wird.)
  • Tankkneipen: Wie bereits erwähnt, sind „Tankovna“ Kneipen, die frisch gezapftes Bier aus eigenen Tanks ausschenken. U Rudolfina, U Pinkasu und Kolkovna in Prag sind bekannte Beispiele. Achten Sie auf dezente Schilder – manchmal nur ein Tanksymbol – oder fragen Sie Einheimische: „Tady mají tankové pivo?“ (Gibt es hier Tankbier?). In diesen Kneipen können Sie Pilsner Urquell oder lokales Craft-Bier vom Fass genießen, das tagesfrisch gebraut wird. Die meisten Städte haben mindestens ein paar Tankovna; allein Prag zählt rund 180 zertifizierte Lokale.
  • Hopfenfarmen und Žatec (Saaz): Das Hopfenanbaugebiet in Nordböhmen ist besonders im Sommer für Besucher geöffnet. In Žatec befindet sich der „Tempel des Hopfens und Bieres“ sowie das Hopfenmuseum (Zátkův Dům), das den Hopfenanbau erläutert. Die nahegelegenen Felder können während der Erntezeit (August) oft besichtigt werden. Die zum UNESCO-Welterbe gehörende Hopfenlandschaft von Žatec zeigt sanfte Hügel mit Hopfengärten. Bierliebhaber können auch das Hopfenforschungsinstitut in Žatec besuchen, das Pionierarbeit bei der Entwicklung tschechischer Hopfensorten leistet. Auch außerhalb der Hopfensaison bietet die Stadt Verkostungslokale und Hopfendenkmäler.
  • Festivals und limitierte Veröffentlichungen: Die wichtigsten Bierveranstaltungen verteilen sich über das ganze Jahr. Das jährliche Pilsnerfest in Pilsen (Anfang Oktober) feiert den Jahrestag der ersten Pilsner-Charge. Jeden September findet in Prag das Craft-Beer-Festival „Slunce ve skle“ („Sonne im Glas“) statt (meist Mitte September) und präsentiert Dutzende von Mikro- und Hobbybrauern. VisitCzechia weist auf „Slunce ve skle“ in Pilsen im September hin, und das Prager Bierfestival „Český pivní“ im Frühling lockt Hunderte von Biersorten an (typischerweise Mitte Mai). Um Weihnachten herum bringen viele Brauereien spezielle Vanille- oder Honigbiere heraus, und fast jede Stadt hat ein Nikolausbier oder ein Neujahrs-Stout im Angebot. Mit etwas Glück kann man sogar einen lokalen Biermarkt in einem Burghof oder einen Tag der offenen Tür zur Hopfenernte im Spätsommer erleben.

So funktionieren Brauereiführungen: Schritt für Schritt erklärt

So sieht eine typische Brauereiführung in Tschechien aus, von den ersten Schritten bis zum letzten Schluck:

  1. Ankunft und Begrüßung: Die Touren beginnen in der Regel in einem Besucherzentrum oder einer Brauereihalle, wo ein Guide die Geschichte der Brauerei und die verschiedenen Biersorten erläutert. Bei größeren Brauereien (z. B. Pilsen, Budvar) wird oft auch ein Kurzfilm gezeigt oder eine interaktive Ausstellung präsentiert. Die Guides erzählen häufig von alten tschechischen Brautraditionen – beispielsweise die Geschichte des Pilsner Urquell aus den 1840er-Jahren und seiner vier Zutaten (Wasser, Gerstenmalz, Hefe und Saazer Hopfen).
  2. Der Prozessrundgang: Anschließend besichtigen Sie die Produktionsbereiche. Bei größeren Brauereien erfolgt dies in kleinen Gruppen mit Audio-Headsets, bei Craft-Brauereien in kleineren Gruppen. Sie sehen Maischebottiche, Läuterbottiche und Gärtanks. Die Tour bei Prazdroj in Pilsen beinhaltet eine Fahrt mit einem hydraulischen Aufzug, um das moderne Sudhaus von oben zu erleben. Bei Budvar haben Sie möglicherweise die Gelegenheit, inmitten hoher Gärbottiche zu stehen.
  3. Keller und Lagerraum: Ein Höhepunkt jeder Tschechienreise ist der Besuch der Brauereikeller. Viele Brauereien verfügen über tiefe, in Sandstein oder Granit gehauene Keller. Die Keller von Pilsner Urquell erstrecken sich kilometerweit unter der Stadt (Sie können mit der Straßenbahn zwischen ihnen pendeln). Die Budvar-Höhlen liegen unter einem Hügel. Dort erfahren Sie, wie Lagerbier traditionell gereift wurde (bei manchen Führungen werden Eichenfässer oder Lärchenfässer gezeigt) und können Bier direkt aus den Fässern oder Tanks verkosten.
  4. Verkostung: Am Ende der Tour verkosten Sie in der Regel frisch gezapftes Lagerbier. Beispielsweise werden Pilsner Urquell und Budvar in einem urigen Raum jeweils zweimal à 0,3 Liter verkostet. Bei manchen Touren können Sie sich Ihr Bier auch selbst vom Fass zapfen. Tapster Academy Geht noch weiter und lehrt die perfekte Schaumkrone mit drei Fingern Höhe. In größeren Brauereien gibt es oft Tische im Restaurantstil, an denen ein Guide die Aromen erklärt. (Hinweis: Alkohol wird nur an Personen unter 18 Jahren ausgeschenkt, daher bekommen Kinder stattdessen Limonade oder Saft.)
  5. Dauer: Rechnen Sie mit insgesamt 1–2 Stunden. Die meisten Haupttouren (Budvar, Urquell, Staropramen) dauern etwa eine Stunde inklusive Spaziergang und Verkostung. Originaltour Die Pilsner Experience in Prag dauert 60–90 Minuten. Planen Sie zusätzliche Zeit ein, wenn Sie anschließend noch etwas in der Bierhalle verweilen oder Souvenirs kaufen möchten.
  6. Sprachen: Brauereiführungen werden oft auf Tschechisch und Englisch angeboten, in größeren Brauereien auch auf Deutsch und in weiteren Sprachen. Sollte bei Ihrer Ankunft kein englischsprachiger Termin verfügbar sein, können Sie warten oder an einer mehrsprachigen Gruppe teilnehmen. Viele kleinere Mikrobrauereien bieten Führungen nur auf Tschechisch an; in diesem Fall empfiehlt es sich, einen Guide zu engagieren oder mit einem zweisprachigen Freund oder einer zweisprachigen Freundin zu gehen.
  7. Reservierung: Bei den großen Brauereien ist eine Voranmeldung (online oder telefonisch) im Sommer dringend zu empfehlen. Pilsner und Budvar sind schnell ausgebucht, und eine bestätigte Reservierung garantiert Ihnen in der Regel eine englischsprachige Führung. Einige Brauereien (wie Budvar) bieten mittags zwar auch offene Führungen an, diese finden aber möglicherweise nicht auf Englisch statt. Craft-Brauereien benötigen oft mindestens einen Tag Vorlaufzeit.

Tipp: Informieren Sie sich auf der Website der Brauerei oder beim Tourismusbüro über die Öffnungszeiten. Die Pilsner Urquell Experience in Prag ist beispielsweise täglich von 11:00 bis 20:30 Uhr geöffnet (letzter Einlass 19:00 Uhr) und die Standardtour inklusive zwei Bieren kostet 549 CZK. Das Besucherzentrum von Budvar in Prag (nicht zu verwechseln mit der tschechischen Brauerei) bietet ebenfalls regelmäßig Führungen an, falls Sie die Brauerei Budějovice nicht erreichen können.

Praktische Hinweise: Buchung, Kosten, Transport & Öffnungszeiten

  • Buchung & Kosten: Wie bereits erwähnt, kosten offizielle Brauereiführungen etwa 350–600 CZK (15–25 US-Dollar) pro Person. Die Prager Brauereiführung von Pilsner Urquell kostet 549 CZK, die von Pilsen 380 CZK. Führungen bei Budvar sind ab 180 CZK (ermäßigt) bis 250 CZK erhältlich. Bitte informieren Sie sich immer auf der Website der Brauerei über die aktuellen Preise. Falls die Kosten eine Rolle spielen, bieten viele Brauereien die Möglichkeit, vor Ort zu bezahlen (außer bei privaten Gruppenführungen).

Um Geld zu sparen, bieten sich kombinierte Brauereiführungen durch Prag für etwa 50–100 US-Dollar mit Guide an (die Qualität variiert jedoch stark). Individualreisende steigen oft einfach aus der Straßenbahn in eine lokale Brauerei oder Kneipe. Viele Mikrobrauereien und Braugasthäuser erheben keine Führungsgebühr, verlangen aber den Kauf von Getränken im Schankraum.

  • Verbindungen zwischen Städten: Das tschechische Bahn- und Busnetz ist zuverlässig. Prag–Plenzè benötigt man mit dem Schnellzug etwa 1¼ Stunden, Prag–České Budějovice etwa 2 Stunden (Züge fahren über Tábor oder České Krumlov). Regionalbusse (RegioJet, FlixBus) verkehren auf denselben Strecken in vergleichbaren Fahrzeiten und bieten mitunter günstigere Tickets an. Für Brauereibesuche in abgelegenen Gebieten (z. B. in Südböhmen) ist ein Mietwagen eine Option. Beachten Sie jedoch, dass in Tschechien eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Alkohol am Steuer gilt. Mit dem Zug erreichen Sie die meisten Brauereiorte gut; liegt die Brauerei etwas außerhalb, können Sie mit dem Bus oder Taxi weiterfahren.
  • Öffnungszeiten: Die meisten Brauereien sind an nationalen Feiertagen (Weihnachten, 1. Januar usw.) geschlossen und haben sonntags möglicherweise verkürzte Öffnungszeiten. Industriebrauereien bieten Führungen oft nur vormittags an. Klosterbrauereien und Mikrobrauereien sind unter Umständen nur nachmittags oder nach Vereinbarung geöffnet. Informieren Sie sich daher immer online. Der Sommer (Mai bis September) ist die Hauptsaison, in der alles in Betrieb ist; im Winter kann es sehr ruhig sein (einige Mikrobrauereien schließen im Januar).
  • Sicherheit und Regeln: Tschechisches Bier ist sauber und sicher – das Leitungswasser in Tschechien ist landesweit trinkbar, und Fassbier wird nach hohen Hygienestandards gebraut. Achten Sie stets auf Ihren Alkoholkonsum: Trunkenheit in der Öffentlichkeit ist verpönt (bei übermäßigem Alkoholkonsum kann Ihnen der Ausschank verweigert oder Sie können sogar aus öffentlichen Lokalen verwiesen werden). Alkoholkonsum im öffentlichen Raum ist generell gesetzlich verboten (auf großen Fußgängerzonen wird das Verbot oft nicht durchgesetzt, aber in Parks oder auf ruhigen Plätzen sollten Sie nicht offen trinken). Wenn Sie jünger als 18 Jahre aussehen, werden Sie nach Ihrem Ausweis gefragt. In Taxis und öffentlichen Verkehrsmitteln ist Alkohol nicht erlaubt (planen Sie daher eine Übernachtungsmöglichkeit, wenn Sie eine lange Partynacht unternehmen möchten).
  • Geld & Trinkgeld: Die tschechische Währung ist die Krone (CZK). Große Brauereien und Gaststätten akzeptieren Kreditkarten, viele kleinere Lokale nehmen jedoch nur Bargeld. Halten Sie mindestens 500 CZK in kleinen Scheinen bereit. Trinkgeld ist üblich, aber moderat – geben Sie etwa 5–10 % des Rechnungsbetrags (sagen Sie „Zaokrouhlím“, wenn Sie mit Karte zahlen, und runden Sie einfach auf). Ein höfliches „Prosím“ (bitte) nach der Bestellung ist stets angebracht.
  • Zugänglichkeit: Viele neuere Brauereigaststätten und Besucherzentren verfügen über Rollstuhlrampen und Aufzüge. Die Prague Pilsner Experience ist vollständig barrierefrei; das Hauptgebäude von Budvar ist ebenerdig zugänglich (der lange Keller ist jedoch über eine Treppe erreichbar). Traditionelle Brauereien wie Budvar bieten hingegen nur eingeschränkten barrierefreien Zugang – planen Sie daher im Voraus (es wird darauf hingewiesen, dass spezielle Führungen für Rollstuhlfahrer angeboten werden). Informieren Sie die jeweilige Brauerei, falls Sie Unterstützung benötigen.

Speisen & Kombinationen: Was passt zu tschechischem Bier?

Ein Besuch in einer tschechischen Brauerei ist ohne herzhafte regionale Küche nicht komplett. In den Pubs werden typischerweise Klassiker wie Svíčková (mariniertes Rindfleisch in Sahnesauce) und Vepřo Knedlo Zelo (Schweinebraten mit Knödeln und Sauerkraut) serviert, die hervorragend zu kräftigen Lagerbieren passen. Auch gebratener Käse (Smažák) und Schnitzel sind beliebte Pub-Gerichte. Bier selbst ist eine der wichtigsten Zutaten für die Speisenbegleitung – in der tschechischen Gastronomie gehört es einfach zum Essen dazu.

  • Lokale Paarungen: In Pilsen, versuchen Sie Pilsner Wurst (Wurst) mit Urquell; in Budějovice gebratene Ente mit Budvar; in Mähren, Pflaumenkuchen (Pflaumenkuchen) mit Fruchtbier aus Zichovec oder Bernard.
  • Bestellung im Schankraum: Wenn Sie sich hinsetzen, bestellen Sie zuerst ein Bier: sagen Sie „Ein großes Bier, bitte.“ für 0,5 l oder „Zwei Dezi weiß / drei Dezi schwarz“ (20 cl helles Bier oder 30 cl dunkles Bier), falls Sie kleinere Mengen bevorzugen. Anschließend können Sie die Speisekarte studieren. Die meisten Brauereien bieten eine einseitige Karte mit tschechischen Kneipengerichten an, oft mit vegetarischen Suppen oder Salaten. Die Preise liegen üblicherweise zwischen 150 und 300 CZK (6–12 US-Dollar).
  • Etikette: Tschechen stoßen üblicherweise mit Gläsern an nach Man sagt „Na zdraví!“ und hält dabei Blickkontakt (leichter Blickkontakt ist hier üblich). Beim Abschied sagt man: „Danke, bis später.“ (Vielen Dank, auf Wiedersehen) an die Angestellten. Es ist höflich, am Tisch zu bezahlen („Wir werden bezahlen, bitte." oder "Ich bezahle mit Karte.„für Karte) anstatt Geld auf dem Tresen liegen zu lassen.

Sicherheit, Gesetze & Barrierefreiheit

Ein paar abschließende praktische Hinweise für eine reibungslose Reise:

  • Mindestalter für Alkoholkonsum & Ausweis: Um Bier zu kaufen oder zu verkosten, müssen Sie mindestens 18 Jahre alt sein. Bei Biertouren wird Ihr Ausweis kontrolliert, falls Sie jünger aussehen. Minderjährige unter 18 Jahren können an den Touren teilnehmen, erhalten aber nur alkoholfreie Getränke.
  • Öffentlicher Alkoholkonsum: Auch wenn man Einheimische in Biergärten beim Biertrinken sieht, ist der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit in Tschechien grundsätzlich verboten (Ausnahmen bilden ausgewiesene Festivalgelände). Vermeiden Sie offenen Alkohol in Parks oder Bahnhöfen, da die Polizei Ihnen sonst ein Bußgeld aufbrummen kann.
  • Rollstuhl- und Familienfreundlichkeit: Viele große Brauereien sind barrierefrei (Aufzüge oder Rampen zu den Haupthallen) und familienfreundlich. Die Pilsner Urquell Experience beispielsweise heißt Kinder ausdrücklich willkommen (sie bekommen dort allerdings kein Bier), und das hauseigene Restaurant verfügt über Kinderstühle. Einige historische Keller sind nicht stufenlos zugänglich (z. B. die Keller von Budvar oder die 9-km-Tour in Pilsen). Wenn Ihre Mobilität eingeschränkt ist, fragen Sie am besten vorher nach; im Prager Zentrum von Pilsner Urquell und bei den Tagestouren von Budvar sind die meisten Bereiche rollstuhlgerecht. Brauereigaststätten unterscheiden sich: In Großstädten gibt es in der Regel entweder Sitzplätze im Erdgeschoss oder einen Aufzug, während alte Wirtshäuser (wie U Fleků) innen eng sein können.
  • Gesundheit: Tschechische Brauereien verfügen über moderne Hygienestandards, und das Leitungswasser ist überall bedenkenlos trinkbar. Dennoch kann der Konsum großer Mengen zu Dehydrierung führen, daher sollten Sie Wasser mitführen, insbesondere an heißen Tagen oder auf Radtouren.

Die Bier-Nerd-Ecke: Abstufungen, Etiketten & Spezialbiere

Für alle wissenschaftlich Interessierten und Etikettenleser: Hier eine Erklärung einiger tschechischer Bierbegriffe:

  • Grad (°)Tschechische Biere werden oft mit Balling-Graden (ähnlich dem Plato-System) gekennzeichnet, die die ursprüngliche Malzkonzentration angeben. Als Faustregel gilt: 10°-Biere haben etwa 4 % Alkoholgehalt, 12°-Biere etwa 5 % und 16°-Biere etwa 6,5 ​​%. Diese Angaben finden sich auf Zapfhähnen und Etiketten (z. B. „Pilsner 12°“, „Kozel 10°“). Ein höherer Balling-Grad bedeutet mehr Malz und Körper. Manche Brauereien geben auch direkt den Alkoholgehalt an, das Plato-System ist jedoch traditionell.
  • Hopfen & Getreide: Neben Saaz verwenden tschechische Brauer auch andere heimische Hopfensorten (z. B. Premiant, Kazbek) für unterschiedliche Geschmacksnoten. Als Gerste wird typischerweise nicht gedrehte Sommergerste aus Mähren verwendet. Traditionelle tschechische Lagerbiere werden mit einem dreifachen Dekoktionsverfahren gebraut, was ihnen einen süßen, brotähnlichen Malzcharakter verleiht.
  • Etikettenlesen: Auf einem tschechischen Etikett könnte „SVĚTLÝ LEŽÁK“, „TMAVÉ“, „POLŠER“ usw. stehen. „Světlý“ bedeutet helles oder helles Lagerbier, „tmavý“ bedeutet dunkel und „polotmavý“ (hell-dunkel) ist ein bernsteinfarbenes Lagerbier. Das Wort „výčepní“ auf einem Etikett weist auf ein weniger starkes Fassbier hin. Alkohol wird oft einfach mit „4,3 % Alkohol“ angegeben. (Zum Beispiel). Wenn Sie den Namen und die Stadt der Brauerei (z. B. Pilsner Urquell Plzeňský Prazdroj) zusammen mit etwas wie „Originál Exportní“ sehen, handelt es sich um ein in Flaschen abgefülltes Exportlager.
  • Fassgereifte und seltene Weine: Die tschechische Braukunst ist nicht für Whiskyfass-Stouts wie manche westliche Mikrobrauereien bekannt, doch einige moderne tschechische Brauer experimentieren. So bringt beispielsweise die Brauerei Matuška (Mähren) in limitierten Auflagen fassgereifte Starkbiere und Imperial Stouts auf den Markt. Die kleine Brauerei Kolštejn braut jedes Jahr ein „Krušovice“, ein fassgereiftes Ale. Flaschengereifte Sauerbiere von Mikrobrauereien (Fin, Lambic-Stil) findet man mitunter in Prager Spezialitätenläden. Diese Biere sind jedoch eher eine Nische – die meisten tschechischen Biertrinker bevorzugen die oben genannten klassischen Lagerbiere.
  • Feste und Jahreszeiten: Wer nach limitierten Editionen sucht, sollte auf saisonale Termine achten: März/April sind häufig solche Termine. Frühlingslager Im Frühling kommen die ersten Lagerbiere auf den Markt; im Herbst gibt es stärkere Lagerbiere und Märzen; zu Weihnachten werden Vanille- oder Bockbiere ausgeschenkt. Viele Kneipen hängen Flyer für lokale Bierfeste aus (achten Sie auf die Aushänge oder fragen Sie im örtlichen Tourismusbüro nach).

Unterkünfte (Brauereihotels & Gasthöfe)

Bierliebhaber können sogar zwischen den Fässern übernachten. Einige bemerkenswerte Übernachtungsmöglichkeiten:

  • Brauereihotels: Manche Brauereien bieten Gästen Übernachtungsmöglichkeiten: Das Purkmistr Hotel (bei Pilsen) beispielsweise verfügt über Zimmer direkt neben dem Brauhaus. In České Budějovice bietet das Gasthaus Lokal Zimmer mit Brauereiblick. Erkundigen Sie sich, ob lokale Brauereien Gästehäuser anbieten (manche tun dies).
  • Bierfreundliche Pensionen: Viele familiengeführte Pensionen werben auf CzechBeerInfo.cz oder TripAdvisor mit dem Slogan „Unterkünfte für Bierliebhaber“. Diese verfügen oft über Bierkühlschränke und Zapfanlagen in den Zimmern. In Č. Krumlov gibt es beispielsweise die Pension Leda mit eigener Brauerei im Untergeschoss.
  • Schlösser mit Bier: Im Schlosshotel Orlík nad Vltavou gibt es eine eigene Schankstube. Auch das Kurhotel Svachova Lhota (Svachovka) bietet Unterkünfte direkt vor Ort, sodass man den Abend gemütlich bei einem Bier ausklingen lassen kann.

Geben Sie bei der Buchung an, ob Sie Bierzubehör (Kühlschrank, Zapfanlage) benötigen, falls dies ein Ausschlusskriterium ist. Und denken Sie daran: Wenn Sie Bierflaschen mit nach Hause nehmen, verpacken Sie diese sicher. Die meisten Hotels lagern einen gekühlten Sechserträger für Sie ein, den Sie günstig nach Hause schicken können.

Buchungsressourcen & Empfohlene Touren

Zum Schluss noch einige vertrauenswürdige Quellen und Partner:

  • Offizielle Websites: Für Brauereiführungen und Tickets empfiehlt sich immer die Website der jeweiligen Brauerei. Auf der offiziellen Website von Pilsner Urquell sind Tickets für die „Prague Experience“ und die Brauerei in Plzeň erhältlich. Budvar bietet auf seiner Website den Tourplan an. VisitCzechia.com listet regionale Bierrouten und Veranstaltungen (wie das Pilsnerfest) auf.
  • Lokale Reiseführer: Die Brauereiführungen durch Prag (z. B. von Taste Vacations oder Prague Beer Tours) sind empfehlenswerte Anbieter für Stadtrundgänge. Gegen eine geringe Gebühr übernehmen sie die Organisation, sodass Sie sich keine Gedanken um den Transport machen müssen. Die Teilnahme ist jedoch optional, falls Sie lieber individuell unterwegs sind.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Seien Sie vorsichtig bei nicht geprüften Anbietern von „Biertouren“ im Internet. Lesen Sie immer die Bewertungen. Wählen Sie nur Unternehmen, die mit lizenzierten Guides arbeiten und Kontaktinformationen angeben. Für individuelle Branchenbesuche (z. B. für Pressevertreter oder private Gruppen) wenden Sie sich bitte direkt per E-Mail an die PR-Abteilung der Brauerei.
  • Zuverlässige Informationen: Aktuelle Öffnungszeiten und Schließzeiten von Brauereien finden Sie in tschechischen Bierforen oder Facebook-Gruppen (z. B. „Beer in Prague“). Die offizielle Website von CzechTourism (visitczechia.com) und die Tourismusseite der Stadt Prag (prague.eu) veröffentlichen gelegentlich Neuigkeiten zu Bierrouten.

Im Zweifelsfall halten die Touristinformationen in Prag, Pilsen und Budweis in der Regel Broschüren über Brauereibesichtigungen und lokale Bierfeste bereit.

Häufig gestellte Fragen

  • Welche tschechischen Brauereien sollte man unbedingt besuchen? Zu den wichtigsten nationalen Ikonen zählen Pilsner Urquell (Plzeň) und Budějovický Budvar (České Budějovice) sowie das Prager Staropramen. Verpassen Sie auch nicht historische Brauereikneipen wie U Fleků (Prag, dunkles Lagerbier seit 1499) und aufstrebende Craft-Marken (z. B. Matuška im Süden, Chotěboř im Osten). Für Wanderer sind die Bierrouten Südböhmens ein Highlight.
  • Kann ich eine Pilsner Urquell-Tour machen und wie lange? Ja – es gibt zwei Möglichkeiten. In Pilsen dauert die Brauereiführung bei Pilsner Urquell etwa 110 Minuten und kostet ca. 380 CZK. In Prag bietet das Pilsner Urquell Experience Museum eine 60- bis 90-minütige Führung (549 CZK) an. Bei beiden Führungen ist eine Verkostung des charakteristischen Lagerbiers inklusive.
  • Budvar vs. American Budweiser: Sie sind anders Biere. Budvar (Budějovický Budvar) ist der tschechische „Budweiser“, der in České Budějovice staatlich gebraut wird. Der US Budweiser ist ein Produkt von Anheuser-Busch. Aufgrund von Rechtsstreitigkeiten wird tschechisches Budvar in Nordamerika als „Czechvar“ verkauft. Jeder verwendet sein eigenes Rezept und seine eigenen Zutaten.
  • Werden die Touren auch auf Englisch angeboten? Ja, große Brauereien bieten Führungen in englischer Sprache an. Beispielsweise werden die Führungen bei Pilsner Urquell (Plzeň) auf Tschechisch, Deutsch und Englisch angeboten; Budvar bietet täglich englischsprachige Führungen an; Staropramen und andere Brauereien ebenfalls. Kleinere Mikrobrauereien haben möglicherweise nicht immer einen englischsprachigen Guide, daher empfiehlt es sich, vorher nachzufragen.
  • Muss ich die Touren im Voraus buchen? Das ist ratsam. Pilsner Urquell und Budvar sind im Sommer oft ausverkauft, daher sichert eine Online-Buchung Ihren Platz. Budvar bietet zwar auch offene Führungen an (z. B. täglich um 14 Uhr), diese finden aber möglicherweise nicht auf Englisch statt. Craft-Brauereien verlangen häufig eine Reservierung; informieren Sie sich am besten auf der Website oder per E-Mail der Brauerei.
  • Wie viel kosten die Touren? Eine Brauereiführung kostet üblicherweise zwischen 10 und 25 € (150–600 CZK). Beispiele: Pilsner Urquell Prag-Führung 549 CZK, Brauerei Pilsen 380 CZK; Budvar 180–250 CZK. In Brauereigaststätten ist die Führung in der Regel kostenlos; man kauft einfach Bier.
  • Transport: Von Prag nach Pilsen/Český Krumlov/Český Krumlov? Züge verkehren regelmäßig. Prag → Pilsen ca. 1 Std. 30 Min. (Schnellzüge ca. 1 Std. 17 Min.). Prag → Budějovice ca. 2 Std. (über Tábor). Budějovice → Krumlov ca. 40–50 Min. mit dem Bus. Mietwagen eignen sich auch für ländliche Gebiete, aber Vorsicht bei Schnee im Winter. Alle Verbindungen finden Sie auf CzechRail.cz und FlixBus.
  • Alter & Ausweis: Zum Trinken und Betreten von Verkostungsräumen muss man mindestens 18 Jahre alt sein. In Tschechien ist beim Bierkauf kein Ausweis erforderlich, wenn man älter als 18 aussieht, aber Es ist ratsam, Folgendes mitzuführen: Ein Reisepass oder EU-Personalausweis ist auf jeden Fall empfehlenswert (insbesondere auf Reisen). Brauereien kontrollieren häufig die Ausweise am Eingang.
  • Familienfreundlich? Viele Touren heißen Teenager willkommen (selbstverständlich kein Alkohol für unter 18-Jährige). Die Pilsner Experience betont ausdrücklich, dass Kinder daran Freude haben. Bier-Spas und Alkoholverkostungen sind jedoch nur für Erwachsene zugänglich.
  • Ist Fassbier sicher? Ja. Das Leitungswasser in Prag ist trinkbar, und die Brauereien in Tschechien erfüllen moderne Hygienestandards. Bier vom Fass (besonders in einer Tankovna) ist extrem frisch. Solange man sich nicht in einer zwielichtigen Touristenkneipe befindet, muss man sich keine Sorgen um abgestandenes Bier machen.
  • Kann ich Brauerei-Souvenirs kaufen? Aber sicher. Die meisten Brauereiläden führen Markengläser, Growler (wiederverwendbare 1-2-Liter-Flaschen), T-Shirts und 0,5- bis 1-Liter-Bierflaschen (tschechische Bars verkaufen oft 1,5-Liter-Growler direkt vor Ort). In einer Brauereigaststätte können Sie sogar einen offiziellen Budvar- oder Urquell-Growler abfüllen lassen. Beachten Sie, dass die Ausfuhr von Bierflaschen aus der EU eingeschränkt ist, innerhalb Europas können Sie jedoch problemlos Dutzende 0,5-Liter-Flaschen im aufgegebenen Gepäck mitführen.
  • Welche Touren bieten englische Verkostungen und Schankstuben an? Große Brauereien (Urquell, Budvar, Staropramen) bieten alle englischsprachige Führungen inklusive einiger geführter Verkostungen an. Moderne Brauereigaststätten (wie Na Spilce in Pilsen) ermöglichen es, Biere frei zu probieren. Wer eine umfassende, englischsprachige Verkostung verschiedener Biersorten wünscht, sollte eine Führung buchen. Biersommelier-Dinner oder eine private Verkostungsstunde (Pilsner bietet einen Bierseminarkurs der Tapster Academy an).
  • Was erwartet Sie bei einer Brauereibesichtigung in Tschechien? Im Allgemeinen: (1) Begrüßung/Einführung (Geschichte), (2) Brauereibesichtigung (Brauprozesse, oft mit Multimedia-Elementen), (3) Kellerbesichtigung (Reifung des Bieres in 4–6 °C kalten Steingewölben) und (4) Verkostung. Die Touren enden oft mit zwei oder mehr halben Litern des hauseigenen Lagerbiers. Bei manchen Touren kann man ein modernes Fassbier mit einem Fassbier vergleichen. Fotografieren ist in der Regel erlaubt, außer in sensiblen Bereichen.
  • Was ist eine „Tankovna“ und wo findet man eine? A Tank Eine Tankovna ist eine Bar, die Bier direkt aus einem hauseigenen Kalttank ausschenkt (nie pasteurisiert). So nah kommt man dem Geschmack von frisch gebrautem Pilsner Urquell. Prag hat viele davon: U Rudolfina, U Pinkas, U Supa, Kolkovna und Biergärten wie Letná. Außerhalb von Prag zählt jede Brauereigaststätte mit „Tank“ im Namen (z. B. Tankovna in Pilsen). Fragen Sie einfach einen Tschechen danach. „Tankbier“ Oder schauen Sie einfach, ob am Wasserhahn Hinweise auf Rohre und die Aufschrift „Tank“ zu sehen sind.
  • Standort des Bier-Spas: Die beiden bekanntesten sind Bürgermeister (in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert in der Nähe von Pilsen) und Svachovka (Nahe Český Krumlov). Das Hotel/Gasthaus in Purkmistr bietet ganzjährig Bierbäder an. Svachovka versprüht den Charme eines ländlichen Kurortes. Buchen Sie Wochen im Voraus, da die Unterkünfte an Wochenenden schnell ausgebucht sind.
  • Hopfenfarmen/Hopfenregion Žatec: Planen Sie einen Tagesausflug nach Zatec Saaz liegt in der Region Ústí nad Labem. Besuchen Sie das Hopfenmuseum (Zátkův Dům) und bewundern Sie den berühmten Hopfenbrunnen. Im August können Sie oft mit lokalen Bauern über echte Hopfenfelder fahren. Die Anreise erfolgt mit dem Zug von Prag (2–3 Stunden Richtung Norden, Umstieg in Chomutov oder Litoměřice). Das Stadtzentrum ist klein und fußgängerfreundlich, aber einen Besuch wert, um lokales Bier zu probieren und Hopfensouvenirs zu kaufen. (Auch in Žatec gibt es eine lokale Brauerei.) Žatec Brauerei wo Sie ein „Žatec 12°“-Bier verkosten können.)
  • Bierfeste & Bierneuheiten: Schauen Sie in den Veranstaltungskalendern nach für: Tschechisches Bierfestival in Prag (Mitte Mai), Pilsner Party (Feier am 4. Oktober), Sonne im Glas In Pilsen (September) und auf Weihnachtsmärkten (mit Craft-Bieren) finden Bierfeste statt. Einige Städte veranstalten an den Schutzheiligentagen eintägige Bierfeste. Saisonale Biere: Frühlings- und Herbstlager sowie spezielle Weihnachtsbiere. Weihnachten Biere mit Gewürzen.
  • Mehrtägige Biertouren: Mehrere Anbieter bieten All-inclusive-Bierreisen an (z. B. TasteVacations 7-tägige Tschechische Bier- und Wanderreise). Diese beinhalten Hotels, Reiseleitung und den Eintritt in private Brauereien. Sie eignen sich hervorragend zum Entspannen (Transport und Übersetzung werden organisiert), sind aber teurer. Für eine preisgünstige Individualreise können Sie die Routenvorschläge dieses Reiseführers, den öffentlichen Nahverkehr und günstige Hotels/Pensionen nutzen.
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