Weißer Kabeljau (Rezept für kroatischen gesalzenen Kabeljauaufstrich)

Gesalzener Kabeljau „auf Weißbrot“ (Bakalar auf Weißbrot)

In vielen kroatischen Küstenhäusern kündigt der Duft von Knoblauch, Olivenöl und lange eingeweichtem Stockfisch die letzten Stunden vor Weihnachten an. Lange vor der Erfindung der modernen Kühlung gelangte getrockneter und gesalzener Stockfisch aus dem Nordatlantik und Norwegen über venezianische Handelsrouten in die Adria. Seine lange Haltbarkeit machte ihn zu einem Grundnahrungsmittel in ganz Europa. An der dalmatinischen Küste und in Istrien etablierte sich dieser konservierte Fisch als „Bakalar“ im Familienleben. Zerdrückt mit Kartoffeln, Knoblauch und Öl zu einem hellen, luftigen Brei, erhält er die Form, die als „Bakalar na bijelo“ bekannt ist, wörtlich „Stockfisch in Weiß“.

Bakalar na bijelo (Fischkuchen) wird üblicherweise in der Adventszeit serviert, meist am Heiligabend und am Karfreitag. Für ältere Generationen, die mit strengeren Fastentraditionen aufgewachsen sind, blieb Fleisch an diesen Tagen tabu, daher diente Bakalar als zentrales Festtagsgericht. Getrockneter Kabeljau musste tagelang in mehrmals gewechseltem Wasser eingeweicht werden – ein langsamer Rhythmus, der der Vorfreude auf ein großes Festmahl entsprach. Selbst in Haushalten, in denen das formelle Fasten an Bedeutung verloren hat, macht eine Schüssel mit hellem Kabeljau auf dem Tisch den Abend noch immer zu einem besonderen Ereignis.

Das Gericht spiegelt seine Küstenlage wider. Die Zutatenliste ist kurz und prägnant: Stockfisch, Kartoffeln, reichlich natives Olivenöl extra, Knoblauch und Petersilie, gelegentlich mit einem Schuss Milch oder Sahne für eine feinere Emulsion. Kartoffeln sorgen für Substanz und eine milde Süße; der Stockfisch verleiht Tiefe und eine leicht nussige Salzigkeit, die nur konservierter Fisch bietet; Olivenöl sorgt für Duft und Glanz. Der fertige Aufstrich sollte cremig und hell aussehen, mit einem Hauch von Grün der Kräuter, wobei noch einzelne Stockfischstücke sichtbar und nicht vollständig püriert sind.

Die regionalen Zubereitungsarten unterscheiden sich. Manche dalmatinische Köche bevorzugen eine rustikale Konsistenz und heben Kabeljau- und Kartoffelstücke mit gerade so viel Öl unter, dass alles gut bindet. Andere schlagen die Mischung fast seidig, ähnlich wie beim venezianischen Baccalà mantecato, das nach einem vergleichbaren Rezept zubereitet wird. In Istrien werden Kapern oder Oliven als Garnitur verwendet, um die Verbindung des Gerichts zur Adria zu unterstreichen.

Diese Variante orientiert sich stark an einem Festtagsmenü in Dalmatien. Der Kabeljau wird ein bis zwei Tage lang eingeweicht und anschließend mit aromatischen Zutaten sanft geköchelt, bis er zart ist. Die Kartoffeln werden separat gegart, damit ihre Stärke erhalten bleibt und die Sauce locker und luftig bleibt. Warme Milch macht den Fisch weicher und sorgt für eine harmonische Verbindung mit der Sauce, während Olivenöl langsam untergerührt wird, sodass die Sauce glänzend, aber nicht fettig wird. Knoblauch und Petersilie bleiben frisch und aromatisch, da sie erst gegen Ende hinzugefügt und nicht lange mitgekocht werden.

Für den Koch bietet Bakalar na Bijelo einen praktischen Vorteil: Die Hauptarbeit kann im Voraus erledigt werden. Der Kabeljau muss einweichen; die Mischung hält sich gut im Kühlschrank; der Geschmack setzt sich sogar nach einer Nacht Ruhezeit noch besser durch. Der Aufstrich passt hervorragend in ein größeres Festtagsmenü: Er kann als Vorspeise auf geröstetem Brot serviert, zu Essiggurken und einfachen Salaten gereicht oder als Mitternachtssnack angeboten werden, wenn die Gäste noch etwas länger bleiben. Viele Familien servieren ihn warm, aber auch bei Zimmertemperatur schmeckt er hervorragend.

Im Vergleich zu Bakalar na crveno, einem Gericht mit Tomatensoße, bei dem der Fisch in roter Soße geschmort wird, wirkt Na bijelo farblich heller, ist aber ebenso reichhaltig. Es basiert auf Olivenöl und Kartoffeln statt auf lange gekochten Tomaten. Für alle, die sich für die kroatische Küche interessieren, bietet es einen authentischen Einblick in die Aromen der Küste: zurückhaltend, geprägt von einfachen Zutaten und tief verwurzelt in den gemeinsamen Mahlzeiten der Generationen.

Weißer Kabeljau (Rezept für kroatischen gesalzenen Kabeljauaufstrich)

Rezept von ReisehelferGang: AppetizerKüche: kroatischSchwierigkeit: Mäßig
Portionen

6

Portionen
Vorbereitungszeit

40

Minuten
Kochzeit

45

Minuten
Kalorien

310

kcal
Einweichzeit

48

Std.

Bakalar na bijelo ist ein traditioneller kroatischer Stockfischaufstrich. Dafür wird getrockneter, eingeweichter Stockfisch sanft geköchelt und anschließend mit Kartoffeln, Olivenöl, Knoblauch und Petersilie zu einer hellen, cremigen Masse verarbeitet. Warm oder bei Zimmertemperatur mit Brot oder Toast serviert, ist er an der Adriaküste ein fester Bestandteil des Weihnachtsabends und anderer winterlicher Festtage. Das Einweichen des Fisches erfordert etwas Vorbereitung, das Kochen und Vermengen selbst ist jedoch gut machbar. Der Aufstrich vereint die Salzigkeit des Stockfisches, die Zartheit der Kartoffeln und die frische Kräuternote von Petersilie und Zitrone. Er hält sich gut im Kühlschrank und kann daher im Voraus zubereitet und vor dem Servieren wieder erwärmt oder einfach auf Zimmertemperatur gebracht werden.

Zutaten

  • Für den Stockfisch und die Kartoffeln
  • 500 g getrockneter, gesalzener Kabeljau (Bakalar), grätenfrei — traditionelle Basis des Gerichts; am besten eignet sich getrocknetes und gesalzenes Filet oder Lende.

  • Kaltes Wasser zum Einweichen — ausreichend, um den Fisch mehrere Zentimeter lang zu bedecken; mehrmals gewechselt, um den Salzgehalt zu reduzieren.

  • 500 g mehligkochende Kartoffeln, geschält — wie beispielsweise Yukon Gold oder ähnliches; verleihen Substanz und milde Stärke.

  • 1 kleine Zwiebel, geschält und halbiert — aromatisiert das Kochwasser für den Kabeljau.

  • 2 Lorbeerblätter — während der Kabeljau köchelt, eine dezente Kräuternote hinzufügen.

  • Zum Pürieren und Emulgieren
  • 120 ml natives Olivenöl extra — Hauptfett und Geschmack; wählen Sie ein ausgewogenes, fruchtiges Öl, das nicht zu bitter ist.

  • 80 ml Vollmilch, erwärmt — lockert die Mischung und macht den Fisch weicher; für eine milchfreie Variante weglassen oder durch ungesüßte Pflanzenmilch ersetzen.

  • 3–4 Knoblauchzehen, fein gehackt — klassische Schärfe; nach Geschmack anpassen.

  • 3 EL fein gehackte glatte Petersilie — Frische und Farbe.

  • 1–2 EL frischer Zitronensaft — verstärkt den Geschmack; nach und nach hinzufügen und abschmecken.

  • ¼–½ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer — sanfte Wärme.

  • Feines Meersalz nach Geschmack — sparsam verwenden, da der Kabeljau auch nach dem Einweichen noch einen gewissen Salzgehalt aufweist.

  • Zum Servieren
  • Warmes, knuspriges Brot oder geröstete Scheiben — traditionelle Begleitung.

  • Extra Olivenöl zum Beträufeln — optional, für eine glänzende Oberfläche.

  • Zitronenspalten — optional, für diejenigen, die eine höhere Säure bevorzugen.

Wegbeschreibung

  • Bereiten Sie den Stockfisch zu
  • Den Kabeljau unter kaltem, fließendem Wasser abspülen, dann in eine große Schüssel geben und mit reichlich frischem, kaltem Wasser bedecken. 24–48 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen und das Wasser während dieser Zeit drei- bis viermal wechseln, damit der Fisch überschüssiges Salz verliert.

  • Das Gemüse abgießen und den Geschmack prüfen, indem man ein kleines Stück abschneidet, es kurz in klarem Wasser köcheln lässt und probiert. Falls es noch sehr salzig schmeckt, sollte man es für einige Stunden in frisches Wasser geben.

  • Kochen Sie den Kabeljau und die Kartoffeln
  • Den eingeweichten Kabeljau zusammen mit den Zwiebelhälften und Lorbeerblättern in einen großen Topf geben. Mit frischem, kaltem Wasser bedecken, sodass der Kabeljau einige Zentimeter hoch steht.

  • Bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen, dann die Hitze reduzieren, sodass kleine Bläschen an die Oberfläche steigen. 10–15 Minuten pochieren, bis sich der Fisch leicht mit einer Gabel zerteilen lässt, aber noch zusammenhält.

  • Den Kabeljau mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf einem Tablett etwas abkühlen lassen. Etwa 250 ml der Kochflüssigkeit aufbewahren, falls die Sauce später verdünnt werden muss. Zwiebel und Lorbeerblätter entfernen.

  • Die geschälten Kartoffeln in einen sauberen Topf geben, mit kaltem Wasser bedecken und eine Prise Salz hinzufügen. Bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen und 15–20 Minuten garen, bis die Kartoffeln beim Einstechen mit einem Messer weich sind.

  • Die Kartoffeln gut abtropfen lassen und dann für ein bis zwei Minuten zurück in den warmen Topf geben, damit der restliche Dampf entweichen kann. Dadurch bleibt das Kartoffelpüree locker und wird nicht klebrig.

  • Bereiten Sie den Fisch und die Gewürze vor.
  • Während die Kartoffeln dämpfen, entfernen Sie Haut und Gräten vom Kabeljau und zerpflücken Sie das Fleisch anschließend mit sauberen Händen oder einer Gabel in kleine Stücke.

  • Die Milch in einem kleinen Topf erwärmen, bis sie gerade dampft, dann bei sehr schwacher Hitze warm halten, aber nicht kochen lassen.

  • Knoblauch und Petersilie in einer großen, hitzebeständigen Schüssel vermengen. Die Hälfte des Zitronensafts und einen Esslöffel Olivenöl hinzufügen und zu einer lockeren Paste verrühren.

  • Zerdrücken und emulgieren
  • Die heißen Kartoffeln zusammen mit Knoblauch und Petersilie in eine Schüssel geben. Mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken, bis die Masse fast glatt ist, aber noch einige kleine Stücke für mehr Struktur übrig bleiben.

  • Den zerpflückten Kabeljau dazugeben und erneut stampfen, dabei alles gut mit den Kartoffeln vermengen, sodass noch einige kurze Stücke sichtbar sind.

  • Gießen Sie die warme Milch nach und nach hinzu und rühren oder zerdrücken Sie die Zutaten nach jeder Zugabe, damit die Mischung lockerer und cremig wird.

  • Das Olivenöl nach und nach, esslöffelweise, unterrühren und dabei mit einem Holzlöffel oder einem stabilen Schneebesen verquirlen. Der Aufstrich sollte glänzend und dickflüssig werden. Falls er zu fest ist, einen Löffel der beiseitegestellten Kochflüssigkeit hinzufügen.

  • Mit schwarzem Pfeffer und einer Prise Salz würzen, gut vermischen und abschmecken. Bei Bedarf mit mehr Zitronensaft, Knoblauch oder Petersilie nachwürzen. Der Geschmack sollte ausgewogen sein: leicht knoblauchig, angenehm salzig und reichhaltig, aber nicht schwer.

  • Fertigstellen und servieren
  • Warm oder bei Zimmertemperatur servieren, in eine flache Schüssel geben. Mit etwas Olivenöl beträufeln und mit etwas Petersilie bestreuen. Dazu warmes Brot oder Toast und Zitronenspalten reichen.

Tipps, Fehlerbehebung und Variationen

  • Serviervorschläge & Paarungen
    Bakalar na bijelo passt hervorragend zu dicken Scheiben Landbrot, Maisbrot oder einfach geröstetem Baguette. Auf einer Festtafel kann man es mit eingelegtem Gemüse, Oliven und geschnittenem rohem Fenchel auf einer Platte servieren. Trockene Weißweine von der kroatischen Küste, wie Pošip oder Malvazija, harmonieren mit der Salzigkeit und dem reichhaltigen Geschmack des Aufstrichs, während leichter Sekt oder gekühltes Lagerbier für ein ungezwungeneres Ambiente geeignet sind.
  • Lagerung und Aufwärmen
    Der Aufstrich hält sich in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank bis zu 3 Tage. Die Mischung wird beim Abkühlen fester; zum Servieren 20–30 Minuten bei Zimmertemperatur stehen lassen und bei Bedarf einen Löffel warmes Wasser oder Kochflüssigkeit unterrühren. Durch vorsichtiges Erwärmen in einem kleinen Topf bei schwacher Hitze mit einem Schuss Wasser und etwas Olivenöl wird der Aufstrich wieder weich und streichfähig. Kochen vermeiden, da zu starke Hitze den Fisch austrocknen und die Kartoffeln klebrig machen kann.
  • Variationen und Ersetzungen
    Manche Köche lassen die Kartoffeln ganz weg und pürieren den Kabeljau nur mit Olivenöl für einen intensiveren, luftigeren Aufstrich. Andere ersetzen einen Teil des Olivenöls durch ein neutrales Öl, um den Geschmack abzumildern, oder geben einen Löffel Sahne für mehr Cremigkeit hinzu. Kapern, gehackte Oliven oder ein paar Sardellenfilets verleihen dem Gericht eine kräftigere Küstennote. Für eine leichtere Variante erhöhen Sie den Kartoffelanteil und reduzieren Sie die Ölmenge etwas oder ersetzen Sie einen Teil der Milch durch Kochflüssigkeit. Für Gäste, die keine Milchprodukte vertragen, lassen Sie die Milch weg und verwenden Sie stattdessen die beiseitegestellte Brühe.
  • Tipps vom Küchenchef
    Die Verarbeitung warmer Zutaten sorgt dafür, dass sich das Olivenöl gleichmäßig mit Kabeljau und Kartoffeln verbindet und der Aufstrich eine seidige Konsistenz erhält. Sorgfältiges Einweichen ist die Basis: Reichlich Wasser und mehrmaliges Wechseln erleichtern das Abschmecken. Ein stabiler Holzlöffel oder ein Handmixer beschleunigen das Emulgieren; sollte man jedoch aufhören, bevor die Mischung vollständig homogen ist, bleibt die Textur interessant. Eine Ruhezeit von 15–20 Minuten vor dem Servieren gibt den Aromen von Knoblauch, Petersilie und Zitrone die Möglichkeit, sich im Gericht zu entfalten.
  • Benötigte Ausrüstung
    Für das Einweichen des Kabeljaus benötigt man eine große, nicht reaktive Schüssel, einen ausreichend großen Topf zum Köcheln des Fisches und einen weiteren Topf zum Kochen der Kartoffeln. Ein feinmaschiges Sieb oder ein Durchschlag erleichtert das Abgießen von Fisch und Kartoffeln. Ein Kartoffelstampfer eignet sich gut zum Vermengen der Zutaten, während ein Holzlöffel oder ein stabiler Schneebesen hilfreich ist, um Olivenöl und Milch unterzurühren. Ein kleiner Topf hält die Milch warm, ohne dass sie anbrennt. Zum Servieren eignet sich eine flache Schüssel oder ein Steingutgefäß, das die Sauce aufnimmt und warm hält, und ein scharfes Messer oder ein Brotmesser schneidet Brotscheiben oder Toast dazu.

Nährwertangaben

Ungefähre Werte für eine von 6 Portionen:

NährstoffMenge (pro Portion)
Kalorien~310 kcal
Kohlenhydrate~17 g
Protein~17 g
Fett~19 g
Faser~2 g
Natrium~450 mg
Wichtigste AllergeneFisch, Milchprodukte (Milch); Gluten, wenn mit normalem Brot serviert.

Diese Werte stammen aus Standardreferenzdaten für gesalzenen Kabeljau, Kartoffeln, Olivenöl und Vollmilch und wurden auf die Mengen in diesem Rezept umgerechnet. Sie sollten eher als grobe Schätzwerte denn als exakte klinische Werte betrachtet werden.

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