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Marienbad präsentiert sich als ein Beispiel maßvoller Pracht. Im Westen Tschechiens, etwa 20 Kilometer südöstlich von Eger und 58 Kilometer südwestlich von Karlsbad gelegen, erstreckt sich der Kurort mit 21.000 Einwohnern über drei unterschiedliche geomorphologische Regionen. Im Osten erstrecken sich die sanften Hügel des Teplá-Gebirges; im Südwesten bilden die flachen Ausläufer des Oberpfälzer Waldes den Großteil der bebauten Umgebung; und an seiner Nordspitze erhebt sich der Kaiserwald zu geschützten Wäldern. Über Jahrhunderte wich das Sumpfland parkähnlichen Promenaden; heute bewahren diese sorgfältig gepflegten Gärten eine fast gewollt wirkende Ruhe.
Lange vor der offiziellen Gründung der Stadt gab es im Tal Siedlungen wie Úšovice, das erstmals 1273 erwähnt wird. Die Quellen, die in einer Urkunde von 1341 als zum nahegelegenen Kloster Teplá gehörend erwähnt werden, erhielten schon früh den Namen Auschowitzer Quellen. Doch erst im späten 18. Jahrhundert vertrat Josef Nehr, von 1779 bis 1820 Leibarzt des Klosters, die Ansicht, dass das kohlensäurehaltige und eisenhaltige Wasser echte medizinische Eigenschaften besitze. 1808 erhielt der Ort den Namen Marienbad – „Marienbad“, was sich auf ein Heiligtum in der Nähe einer Mineralquelle bezieht – und ein Jahrzehnt später wurde er offiziell als Kurort anerkannt. 1868 erhielt die Gemeinde das Stadtrecht, was ihre Entwicklung von einem Kloster zu einer städtischen Einheit markierte.
Zwischen 1870 und 1914 erlebte Marienbad seine sogenannte Goldene Ära. 1872 eröffnete eine Eisenbahnverbindung zwischen der Stadt und Eger, Prag und dem österreichisch-ungarischen Eisenbahnnetz, die jährlich rund 20.000 Besucher anzog. Rund um die wichtigsten Quellen entstanden in rascher Folge neoklassizistische Villen, elegante Kolonnaden und kunstvolle Pavillons. Hotels wie das Victoria und das Esplanade beherbergten europäische Monarchen und Berühmtheiten, deren Schirmherrschaft die weitere Expansion förderte. Botanische Gärten, die Václav Skalník unter Anleitung der Äbte anlegte, verwandelten das sumpfige Tal in eine der schönsten Gartenstädte Europas, wie viele Beobachter des 19. Jahrhunderts sie nannten.
Im Herzen der Stadt entspringen mehr als hundert Mineralquellen – 53 davon werden aktiv genutzt – mit Temperaturen zwischen 7 °C und 10 °C. Ihr durch tiefe Verwerfungen entstandenes Wasser enthält Kohlendioxid und verschiedene Mineralsalze. Ärzte verschrieben sie bei Harnwegs-, Atemwegs-, Bewegungs-, Stoffwechsel-, Krebs- und gynäkologischen Erkrankungen; einige Quellen galten sogar als Heilmittel gegen Unfruchtbarkeit. Zu den wichtigsten Quellen zählen:
Im Zentrum der Promenaden steht der Singende Brunnen – eine Musikinstallation, die zu den ungeraden Stunden bekannte Kompositionen aufführt, begleitet von einer abendlichen Lichtshow, die sowohl langjährige Bewunderer als auch neue Zuschauer anzieht.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts füllte sich das Mineralwasser aus Marienbad jährlich in Millionenflaschen. Die ersten Exporte – in Steingutkrügen mit dem Dreigeweih-Abzeichen des Klosters Teplá – wurden in den nahegelegenen Werkstätten von Cheb und Loretta hergestellt, bevor die Produktion 1823 in die Klosteranlage in Sklář verlagert wurde. Handwerker schliffen, stempelten und brannten bis zu zwölftausend Krüge in einem einzigen Ofendurchgang, wobei jeder Krug gewaschen und auf Wasserdichtigkeit geprüft wurde. Nach dem Abfüllen wurden die Stopfen aus gekochtem Kork fest gehämmert, mit Schaffell oder einer Blase versiegelt und anschließend in strohgefütterte Kisten verpackt. Mitte des Jahrhunderts wurde die Steingutabfüllung durch Glasflaschen ersetzt, doch die Sorge vor Fälschungen blieb bestehen, bis unverwechselbare Papieretiketten eingeführt wurden.
Marienbads Bekanntheit zog ein breites Spektrum an Besuchern an, darunter europäische Rabbiner und ihre chassidischen Anhänger, was zur Gründung koscherer Einrichtungen und Gebetsstätten führte. 1879 erwies sich die von William Burges entworfene und von Lady Anna Scott in Auftrag gegebene anglikanische Kirche als architektonisches Highlight. Obwohl sie heute nicht mehr für Gottesdienste genutzt wird, dient sie weiterhin als Konzertsaal. Ihre viktorianischen Linien verleihen Kammerkonzerten eine warme Akustik. Die Stadt beherbergt außerdem das Westböhmische Symphonieorchester, das 1821 gegründet wurde und das älteste Ensemble Tschechiens ist. Seine Programme verbinden klassisches Repertoire mit gelegentlichen zeitgenössischen Kompositionen.
In Marienbad kreuzen sich drei Eisenbahnadern: der Korridor Prag–Cheb, die Verbindung Pilsen–Karlsbad und die Strecke Františkovy Lázně–Bohumín. Express- und Personenverkehrsdienste, darunter der EC Pendolino, gewährleisten direkte Verbindungen nach Prag, Pilsen, Olomouc und darüber hinaus. Der örtliche Bahnhof wurde zwischen 2008 und 2011 umfassend renoviert, wobei seine historische Fassade erhalten blieb und gleichzeitig die Bahnsteige und Passagiereinrichtungen modernisiert wurden.
Der Straßenverkehr verläuft entlang der Hauptverkehrsachse I/21 und den Nebenstrecken II/230 und II/215. Letztere beförderte 2010 täglich über 9.000 Fahrzeuge. Der städtische Verkehr stützt sich auf vier Obuslinien – verstärkt 2004 durch Škoda 24Tr-Einheiten und 2020 durch Škoda 30Tr-Modelle mit batteriebetriebenem Zusatzantrieb – sowie auf eine gleiche Anzahl von Buslinien, die die umliegenden Dörfer bedienen. Ein ehemaliges Straßenbahnnetz, das von 1902 bis in die 1950er Jahre in Betrieb war, wich dieser modernen Elektroflotte. Vorschläge für eine dauerhafte Umstellung auf Busse tauchen regelmäßig auf, haben sich aber bisher nicht durchgesetzt.
Der Flughafen Marienbad in Sklář am südlichen Rand der Stadt verband einst die Region per Flugzeug. Seine Blütezeit endete Ende des 20. Jahrhunderts nach einer spektakulären Flugzeugentführung in den 1970er Jahren. Heute werden hier Freizeit- und Rundflüge über die Kurparks und Wälder angeboten.
Ein Großteil des Gemeindegebiets liegt im Landschaftsschutzgebiet Kaiserwald. Bäche wie die Teplá, die drei Kilometer nordöstlich auf 790 Metern Höhe entspringt, fließen durch regulierte Kanäle unterhalb des Stadtzentrums, neben den Bächen Kosový und Úšovický. Die Bäche Pstruží und Drmoulský münden weiter entfernt in größere Wasserläufe. Feuchtgebiete – Kladské rašeliny, Smraďoch und Hamrnický – erstrecken sich entlang der Peripherie, und der Koňský Pramen bietet einen gewundenen Weg durch Moorwiesen. Diese geschützten Gebiete sorgen für ein Mikroklima mit sauberer Luft und moderater Luftfeuchtigkeit und verstärken so das therapeutische Milieu.
Marienbad liegt über dem Tiefland und ist den atlantischen Luftmassen ausgesetzt. Daher sind die Sommer relativ kühl und feucht und die Winter gemäßigt kalt. Langzeitdaten von 1901 bis 1950 belegen eine durchschnittliche Jahrestemperatur von +6,4 °C, wobei der Juli auf +16 °C und der Januar auf -3,1 °C wärmer wird. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt durchschnittlich 702 mm und entspricht damit den höchsten nationalen Grenzwerten. Fast die Hälfte des Jahres weht ein Westwind. Die Sonnenscheindauer beträgt rund 1.670 Stunden. Baumgesäumte Alleen filtern das Licht und regulieren Temperaturschwankungen.
Der Erste Weltkrieg und seine Folgen konnten Marienbads Ansehen kaum schmälern; die jährlichen Besucherzahlen blieben auch in der Zwischenkriegszeit hoch. Das Potsdamer Abkommen führte jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg zur Vertreibung der deutschen Bevölkerung und führte zu einer Aushöhlung der Gemeinde. Der kommunistische Putsch von 1948 führte zu einem eingeschränkten Zugang für ausländische Gäste, was den einst kosmopolitischen Charakter der Stadt weiter untergrub. Die Samtene Revolution von 1989 läutete eine demokratische Regierung und ein entschlossenes Restaurierungsprogramm ein. Kolonnaden wurden stabilisiert, Pavillons sorgfältig rekonstruiert, Parks nach Archivplänen neu bepflanzt und historische Hotels renoviert.
Heute ist Marienbad sowohl ein florierendes Kurzentrum als auch ein beliebtes Urlaubsziel. Die Nähe zu anderen Kurorten – Karlsbad und Franzensbad – prägt die Region und zieht gesundheitsbewusste Reisende an. Sportanlagen, darunter der jahrhundertealte Golfplatz, der 1905 von König Edward VII. eröffnet wurde, ergänzen die Wander- und Radwege durch den Kaiserwald. Die Kuroblaten, hergestellt in Opavia, sind nach wie vor ein begehrtes kulinarisches Souvenir.
Als Zeichen seiner Bedeutung lief 1913 das Lloyd Austriaco-Linienschiff Marienbad vom Stapel. Seine Innenräume schmückten Szenen der Promenaden und Frühlingspavillons der Stadt. Obwohl das Schiff selbst längst der maritimen Geschichte verfallen ist, zeugt seine Taufe von einer Zeit, in der Name und Ort für Eleganz und Ruhe standen.
Marienbad ist heute ein Zeugnis bewusster Gestaltung – von Landschaft, Architektur und Ruf. Seine Straßen erinnern an eine Zeit sorgfältig geplanter Muße, doch seine Wälder und Bäche widerstehen jeglicher Künstlichkeit. In jedem Steinpavillon, in jeder grünen Allee und jedem maßvollen Ausblick bewahrt die Stadt ein Erbe sanfter Strenge: ein Ort, an dem der menschliche Impuls zur Heilung auf die subtile Wirksamkeit der Natur traf und wo diese Begegnung in Marmorsäulen, Glasflaschen und vor allem in der Erinnerung derer festgehalten wurde, die innehielten, um von seinem Wasser zu trinken.
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