Eine Bootsreise – insbesondere eine Kreuzfahrt – bietet einen einzigartigen All-Inclusive-Urlaub. Dennoch gibt es wie bei jeder Art von Reise auch hier Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen muss…
Český Krumlov erstreckt sich entlang eines markanten Mäanders der Moldau in Südböhmen und ist eine lebendige Chronik von über sieben Jahrtausenden menschlicher Präsenz. Hier säumen gepflasterte Straßen spätmittelalterliche Fassaden, und die Mauern eines riesigen Burgkomplexes wachen still über eine Stadt, die sich durch Adelsdynastien, industrielle Revolutionen, ideologische Umbrüche und schließlich den Denkmalschutz, der ihr die UNESCO-Auszeichnung einbrachte, verändert hat. Dieser Artikel bietet ein ganzheitliches Porträt der Geographie, der vielschichtigen Geschichte, des baulichen Erbes, des kulturellen Lebens und der praktischen Dimensionen von Český Krumlov – jede Facette ergibt sich aus dem detaillierten Quellentext – mit einer Erzählung, die sorgfältige Beobachtung über die Vorgaben eines Reiseführers stellt.
Český Krumlov liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von České Budějovice und 134 Kilometer südlich von Prag und erstreckt sich über beide Ufer der Moldau, die sich durch das Vorgebirge des Böhmerwalds schlängelt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich bis zum Gipfel des Vyšný vrch, der sich 744 Meter über dem Meeresspiegel erhebt, und umfasst im Norden Teile des Landschaftsschutzgebiets Blanský les. Laut der Volkszählung von 2021 leben rund 13.000 Einwohner in zehn Gemeindeteilen: Domoradice (2.122), Horní Brána (2.273), Latrán (777), Nádražní Předměstí (2.572), Nové Dobrkovice (126), Nové Spolí (552), Plešivec (2.833), Slupenec (87), Vnitřín Město („Innenstadt“, 396) und Vyšný (540). Der Stadtkern verschmilzt in Domoradice, Horní Brána, Latrán, Nádražní Předměstí, Plešivec und Vnitřínů Město, wo verwinkelte Gassen den mittelalterlichen Straßenplan nachzeichnen, der in der hufeisenförmigen Flussbiegung erhalten geblieben ist.
Der Name „Krumlov“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „Krumme Aue“ ab, was „krumme Wiese“ bedeutet und auf diese markante Flussbiegung anspielt. Im 15. Jahrhundert wurde der Name „Český“ (böhmisch) hinzugefügt, um die Stadt vom südmährischen Moravský Krumlov zu unterscheiden. Dadurch erhielt die Stadt sowohl im Tschechischen als auch im Deutschen ihren geläufigen Namen.
Archäologische Funde belegen die menschliche Anwesenheit hier bereits in der Altsteinzeit (70.000–50.000 v. Chr.). Eine intensivere Besiedlung ist in Funden aus der Bronzezeit um 1500 v. Chr. sichtbar. Keltische Gemeinschaften etablierten sich in der Jüngeren Eisenzeit (um 400 v. Chr.), und im 6. Jahrhundert n. Chr. hatte sich eine slawische Siedlung gebildet. Im Frühmittelalter folgten Handelswege dem Lauf der Moldau und verbanden die aufstrebenden böhmischen Zentren.
Kurz vor 1250 errichteten Mitglieder des Adelsgeschlechts der Witkowitzer – Nachkommen von Witiko von Prčice – die ersten Befestigungsanlagen der späteren Burg Český Krumlov. Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Chrumbenowe findet sich in einer Urkunde von 1253. Unterhalb der Bergfestung entstand spontan ein Weiler – das heutige Latrán –, der hauptsächlich von Angehörigen der Burgverwaltung besiedelt wurde. Bald darauf folgte eine zweite, geplante Siedlung, die sogenannte Altstadt, in der tschechische und deutsche Siedler zusammenkamen. Eine jüdische Gemeinde ist seit 1334 urkundlich erwähnt, was den pluralistischen Charakter der Stadt von Anfang an widerspiegelt.
Nach dem Aussterben der Witkowser ging das Anwesen 1302 an König Wenzel II. über, der es der Familie Rosenberg schenkte. Unter Peter I. von Rosenberg erhielt die obere Burg im gotischen Stil des frühen 14. Jahrhunderts Gestalt, und im 15. Jahrhundert erlebte Oldřich II. hier den Höhepunkt der Macht der Rosenberger, indem er deren Besitztümer erweiterte und Handwerk und Handel innerhalb der Stadtmauern förderte. Die Entdeckung von Gold in der Nähe von Krumau im späten 15. Jahrhundert zog deutsche Bergleute an, wodurch sich das ethnische Gleichgewicht zugunsten der deutschsprachigen Bevölkerung verschob. Bemerkenswert ist, dass die Predigten in der St.-Judok-Kirche bis zu ihrer Schließung in den 1780er Jahren auf Tschechisch blieben.
Wilhelm von Rosenbergs Reformen Mitte des 16. Jahrhunderts vereinten Latrán und die Altstadt und leiteten eine Renaissance-Umgestaltung des Schlosses ein. Doch das dynastische Schicksal wendete sich 1602 erneut, als Wilhelms Bruder Peter Wok Krumau an Kaiser Rudolf II. verkaufte, der es seinem Sohn Julius von Österreich vermachte. Nach dem Böhmischen Aufstand und der Schlacht am Weißen Berg 1620 gelangte das Anwesen in die Hände Ferdinands II. und von dort an die Familie Eggenberg als Sitz des Herzogtums Krumau. Von 1719 bis 1947 herrschten die Schwarzenbergs über das Anwesen und leiteten barocke Umbauten durch, die dem heutigen Ensemble seine charakteristische Eleganz verliehen.
Im 19. Jahrhundert kamen Eisenbahnen, Straßen und Industrieunternehmen hinzu, doch es gab auch Verluste: Ein Großteil der mittelalterlichen Befestigungsanlagen wurde abgetragen, um Platz für die Entwicklung zu schaffen. 1910 betrug die Einwohnerzahl 8.662, davon waren 85 Prozent deutschsprachig. Mit der Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918 wurde Český Krumlov Teil der neuen Tschechoslowakei, doch die deutschen Abgeordneten der Region erklärten Österreich die Treue. Der Vertrag von Saint-Germain-en-Laye (1919) sicherte den tschechoslowakischen Status der Stadt. Zwei Jahrzehnte später wurde Krumlov durch das Münchner Abkommen dem Reichsgau Oberdonau unter nationalsozialistischer Herrschaft zugeordnet, doch die deutsche Mehrheit wurde 1945 vertrieben und die Stadt fiel an die Tschechoslowakei zurück.
Unter kommunistischer Verwaltung verfiel der historische Stadtkern, seine Bausubstanz wurde vernachlässigt. Die Samtene Revolution von 1989 kehrte diesen Verfall um. Die Restaurierungsarbeiten, angetrieben vom gestiegenen Bewusstsein für die außergewöhnliche gotische, Renaissance- und Barockarchitektur der Stadt, nahmen Fahrt auf – und 1992 wurden das Stadtzentrum und der Schlosskomplex zu einer der ersten UNESCO-Welterbestätten des Landes erklärt.
Heute ist die Wirtschaft von Český Krumlov geprägt von Tourismus und Produktion. Zu den größten industriellen Arbeitgebern zählen Linde Pohony (Antriebs- und Steuerungssysteme für Gabelstapler), Fronius Česká republika (Schweiß- und Photovoltaikanlagen) sowie zwei Zweigstellen der Schwan-Stabilo-Gruppe: Schwan Cosmetics (Kosmetikstifte) und Schwan-Stabilo (Schreibgeräte). Das Stadtkrankenhaus ist der wichtigste nichtindustrielle Arbeitgeber. Trotz seiner Abhängigkeit vom Kulturtourismus hat Krumlov auch mit den Launen der Moldau zu kämpfen: Das Hochwasser im August 2002 richtete schwere Schäden an und erforderte erhebliche Investitionen in Hochwasserschutz und Infrastrukturerneuerung.
Die Brautradition hier reicht bis ins Jahr 1560 zurück, als die Pivovar Eggenberg ihren Betrieb schloss. Dieser Betrieb wurde 2014 geschlossen, doch 2016 nahm eine kleine historische Brauerei am selben Standort die Produktion wieder auf. Dabei wurden sowohl handwerkliche Techniken als auch ein lokales Wahrzeichen bewahrt.
Die Altstadt bewahrt ihren mittelalterlichen Straßenplan mit dem Svornosti-Platz im Zentrum. Das Renaissance-Barock-Rathaus von 1597 vereint drei ehemals gotische Häuser unter einem Arkadengang. Sein Dachgiebel zeugt von der Stilverschmelzung. Von den Befestigungsanlagen sind nur wenige Überreste erhalten: ein zwischen 1598 und 1602 erbautes Tor, eine Bastion aus dem Jahr 1505 und Fragmente der Zwingermauern.
Das Schloss bleibt jedoch das prägende Wahrzeichen der Stadt. Es erstreckt sich über sieben Hektar und umfasst vierzig Gebäude um fünf Innenhöfe und einen weitläufigen Garten. Ein wassergefüllter Graben umgibt den Komplex. Seine heutigen Bewohner – lebensgroße Bären – erinnern an das Wortspiel der Orsini mit „orso“, mit dem sich die ehemaligen Herren mit der italienischen Fürstenfamilie verbanden. Besucher gelangen durch die roten Eisentore von Latrán in den ersten Hof, der eine Touristeninformation, öffentliche Toiletten, eine Galerie und im Sommer einen Imbissstand am Flussufer beherbergt. Dahinter liegen das Kleine Schloss und der Bärengraben; weiter geht es zum zweiten Hof, wo das Schlossmuseum und der sechsstöckige Renaissanceturm Ausstellungen und einen Panoramablick auf die Stadt unterhalb des steilen Felsens bieten.
Das Barocktheater, erbaut zwischen 1680 und 1682 und 1765–1766 unter Schwarzenbergs Schirmherrschaft modernisiert, ist eine von nur vier Bühnen weltweit aus dem 18. Jahrhundert, die noch heute die originale Kulisse und Maschinerie besitzen. Noch heute erhellt Kerzenlicht den Orchestergraben und den Orchesterraum. Aufführungen finden nur zu besonderen Anlässen statt und stehen unter dem Schutz des Theaters als nationales Kulturdenkmal. Seit 1959 gibt es im Schlossgarten einen drehbaren Zuschauerraum, der im Sommer Aufführungen beherbergt, die sowohl Stadtbewohner als auch Besucher anziehen.
Unter den religiösen Bauwerken ragt die St.-Veits-Kirche hervor. Der spätgotische Bau (1407–1439), der auf Fundamenten aus dem 13. Jahrhundert errichtet wurde, wird bis heute sakral und gemeinschaftlich genutzt. Die ehemalige St.-Judok-Kirche im nahegelegenen Latrán, die in den 1780er Jahren geschlossen wurde, beherbergt heute Geschäfte und Wohnungen; ihr Turm dient als Aussichtspunkt. Der Fronleichnams- und Marienkomplex, der von drei Klostergemeinschaften – den Minderbrüdern, Klarissen und Beginen – gebildet wurde, wurde 2015 nach umfassender Restaurierung wiedereröffnet und bietet interaktive Ausstellungen inmitten ruhiger, klösterlicher Innenhöfe. Eine Jugendstilsynagoge aus dem Jahr 1908 mit neoromanischen Elementen hat nach ihrer Schließung 1938 ebenfalls eine neue kulturelle Nutzung gefunden.
Die Lazebnický-Brücke verbindet Latrán und die Altstadt. Ihre heutige Konstruktion aus Stahl und Stein stammt vermutlich aus dem Jahr 1834. Ihr Mittelpfeiler und die Widerlager tragen eine Spannweite, die mit einer Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk und einem Kreuz geschmückt ist, das die jahrhundertealte spirituelle Verbindung des Flusses symbolisiert.
Die Museen von Český Krumlov spiegeln das vielfältige Kulturerbe der Stadt wider. Das Egon Schiele Art Centrum erinnert an den Aufenthalt des österreichischen Malers und stellt Werke und Archivmaterial aus. Ein lokal ausgerichtetes Moldavitmuseum präsentiert den seltenen Tektit-Edelstein der Region. Weitere Einrichtungen sind das Schlossmuseum mit Aussichtsturm, das Regionalmuseum mit böhmischen Antiquitäten, geologischen Funden und einem Stadtmodell aus dem 19. Jahrhundert, das Marionettenmuseum, ein Wachsfigurenmuseum, das Museum des Folterrechts, das Klostermuseum, das Fotoateliér Seidel, das sich der historischen Fotografie widmet, und ein Museum für historische Motorräder.
Die fotogenen Straßen und dichten Barockkomplexe der Stadt haben Filmteams angezogen: Szenen aus „Die Abenteuer des Pinocchio“ (1996), „Der scharlachrote Pimpernel“ (1999), „Hostel“ (2005) und „Der Illusionist“ (2006) wurden hier gedreht und verhalfen Český Krumlov zu einer internationalen filmischen Präsenz.
Jedes Jahr ist Krumau von festlichem Pomp geprägt. Das Fest der Fünfblättrigen Rose, das mit der Sommersonnenwende zusammenfällt, lässt die Rosenberger Heraldik wieder aufleben, während Handwerker, Musiker und kostümierte Bürger die Straßen füllen. Historisches Fechten, Tanzvorführungen und Ritterturniere beleben das Schlossgelände und die Flussufer und gipfeln in einem Feuerwerk über dem Wasser. Das Internationale Musikfestival findet im Juli und August statt und bietet ein Programm von Kammermusik bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Ende Juni findet das Open Air Krumau Festival statt, das im Eggenberg Brauereigarten Blues, Rock und Soul in den Mittelpunkt stellt. Kleinere Veranstaltungen, Kunstausstellungen und Theateraufführungen unterstreichen die Jahreszeiten und sorgen für eine kulturelle Vitalität, die den architektonischen Reiz der Stadt unterstreicht.
Český Krumlov wird von der Straße I/39 zwischen České Budějovice und Volary und zwei Eisenbahnlinien bedient: Prag–Český Krumlov (die Direktverbindung „Jižní expres“ verkehrt einmal täglich in jede Richtung) und České Budějovice–Nové Údolí mit Bahnhöfen in Český Krumlov und Domoradice. Der Schnellzug fährt um 8.01 Uhr vom Prager Hauptbahnhof ab und kommt um 10.55 Uhr an. Der Rückflug fährt um 14.07 Uhr ab und erreicht Prag um 16.57 Uhr. Regionalzüge aus České Budějovice erfordern einen Umstieg und legen die Strecke in 2 Std. 50 Min. bis 3 Std. 40 Min. zurück. Am Bahnhof warten Taxis, die für etwa 100 CZK eine 15–20-minütige Fahrt bergab in die Stadt anbieten, während lokale Busse beide Bahnhöfe für 10 CZK mit dem Stadtzentrum verbinden.
Busse vom Prager Terminal Na Knížecí fahren nach Krumlov über Písek und České Budějovice; Die Fahrt dauert etwa drei Stunden und die Fahrpreise beginnen bei 200 CZK bei RegioJet. Lokale Busse von České Budějovice brauchen weniger als eine Stunde für 32 CZK. Internationale Shuttledienste verbinden die Stadt mit Wien, Salzburg, München, Budapest und darüber hinaus.
Nordwestlich der Altstadt gibt es zwei gebührenpflichtige Parkplätze. Früh am Tag sind nur wenige Parkplätze am Straßenrand verfügbar. Bootsfahrten sind eine Sommertradition: Kanu-, Kajak- oder Floßfahrten beginnen in Vyšší Brod und führen über Český Krumlov nach Boršov. Es sind keine geführten Touren erforderlich; lokale Anbieter kümmern sich um die Logistik und das Zurückholen der Boote. Innerhalb der Stadt laden die unebenen Pflastersteine zu Erkundungen zu Fuß ein. Fahrräder können außerhalb des Zentrums abgestellt werden, um die Atmosphäre unbefahrener Wege zu bewahren. Nacht-Rafting bietet eine nächtliche Perspektive auf den Flusslauf im Mondlicht.
Wichtige Sehenswürdigkeiten nach Reiseroute:
Die anhaltende Kraft von Český Krumlov liegt im Zusammenspiel von Fluss, Fels und menschlichem Schaffen. Seine engen Gassen und fünf Jahrhunderte alten Fassaden zeugen von wechselnden Dynastien und politischen Ordnungen; seine Feste und Museen bezeugen eine lebendige Kultur, die die Vergangenheit ehrt und gleichzeitig Erneuerung begrüßt. Für Besucher und Einwohner gleichermaßen ist die Stadt ein Ort mitteleuropäischer Geschichte und eine Bühne zeitgenössischer Kreativität – ein urbanes Palimpsest, in dem jeder Stein den Abdruck von Generationen trägt.
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