Eine Bootsreise – insbesondere eine Kreuzfahrt – bietet einen einzigartigen All-Inclusive-Urlaub. Dennoch gibt es wie bei jeder Art von Reise auch hier Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen muss…
Assisi ist eine Berggemeinde mit rund 28.000 Einwohnern (2022) und einer Fläche von rund 186 km² an den Westhängen des Monte Subasio in der umbrischen Provinz Perugia in Mittelitalien. Bekannt als Geburtsort des lateinischen Dichters Properz sowie der Heiligen Franziskus und Klara, liegt der mittelalterliche Kern der Stadt inmitten antiker römischer Befestigungsanlagen und erstreckt sich über ein Meer aus Kirchenbauten, Plätzen und befestigten Burgen. Etwa auf halbem Weg zwischen Perugia und Spoleto gelegen, bietet die Stadt einen Panoramablick über das umbrische Tal und ist eine lebendige Chronik italischer, römischer, mittelalterlicher, Renaissance- und Neuzeitepochen.
Eingebettet in die sanften Hügel Umbriens, waren die ersten bekannten Bewohner Assisis die Umbrer, die Plinius der Ältere im Jahr 77 n. Chr. als „die ältesten Bewohner Italiens“ bezeichnete und dabei ausdrücklich die Bewohner von Asisium erwähnte. Nach dem Sieg Roms bei Sentinum 295 v. Chr. entwickelte sich die Siedlung zum Municipium Asisium. Das terrassenförmig angelegte Forum, die Theater und der Minerva-Tempel – später die Kirche Santa Maria sopra Minerva – zeugen vom kaiserlichen Wohlstand. Reste der Stadtmauer und eines Amphitheaters sind noch erhalten, und die 1997 freigelegte römische Villa mit ihren Freskenkammern und kunstvollen Mosaiken erinnert an die Pracht der pompejanischen Herrschaft.
Der augusteische Dichter Sextus Propertius, dessen elegische Verse in der lateinischen Literatur nachhallen, soll zwischen 50 und 45 v. Chr. in Asisium geboren worden sein. 238 n. Chr. formierte sich die neu entstehende christliche Gemeinde unter Bischof Rufino, der in Costano den Märtyrertod starb; seine Reliquien ruhen in der romanischen Kathedrale San Rufino. Zwei Jahrhunderte später, im Jahr 545 n. Chr., zerstörten gotische Einfälle unter König Totila große Teile der Stadt, woraufhin sie im Herzogtum Spoleto unter langobardische und fränkische Herrschaft fiel.
Im 11. Jahrhundert entwickelte sich Assisi zu einer selbstverwalteten ghibellinischen Kommune, die in ständiger Rivalität mit dem welphischen Perugia stand. Bei einem solchen Gefecht bei Collestrada geriet Giovanni di Bernardone – der spätere heilige Franziskus – in Gefangenschaft. Dies führte dazu, dass er auf sein ererbtes Vermögen verzichtete und 1208 den Orden der Minderbrüder gründete. Seine Zeitgenossin und Landsfrau Chiara d'Offreducci folgte ihm ins Ordensleben in San Damiano und gründete den Orden der Armen Damen, später die Klarissen.
Im 13. Jahrhundert dehnte sich Assisi über seine römischen Stadtmauern hinaus aus. Unter päpstlicher Oberhoheit beaufsichtigte Kardinal Gil de Albornoz 1367 den Wiederaufbau der Rocca Maggiore auf einer 1189 geplünderten Festung. In den folgenden Jahrhunderten prägten zahlreiche Herrscher die Stadtverwaltung – perugische Herren, Condottieri wie Biordo Michelotti, die Mailänder Herzöge Gian Galeazzo Visconti und Francesco Sforza, Piccinino und Herzog Federico II. da Montefeltro. Der Schwarze Tod von 1348 führte zu einem starken demografischen und wirtschaftlichen Niedergang, doch die päpstliche Autorität erlangte unter Pius II. (1458–1464) ihre volle Autorität zurück.
1569 begann der Bau der gewaltigen Basilika Santa Maria degli Angeli, in der die Porziuncola-Kapelle und der Transito, die bescheidene Zelle, in der Franziskus starb, untergebracht waren. Die Renaissance-Palazzi der Familien Bernabei und Giacobetti zeugen von einer Zeit friedlicher kultureller Blüte. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Assisi zu einem Magneten für Pilger und Kulturtouristen, angezogen vom franziskanischen Erbe und der Unversehrtheit seiner mittelalterlichen Straßen. Die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 2000 umfasste die franziskanischen Monumente und würdigte ihren universellen Wert.
Die Basilika San Francesco d'Assisi, deren Bau unmittelbar nach der Heiligsprechung von Franziskus 1228 begonnen und 1253 geweiht wurde, umfasst ein oberes und ein unteres Heiligtum. Die untere Kirche bewahrt Cimabues Kreuzigungsfresko und eine Grabkammer, während die obere Kirche einen Freskenzyklus mit franziskanischen Erzählungen zeigt, der einst Giotto zugeschrieben wurde, heute aber dem römischen Kreis Cavallinis zugeschrieben wird. Ein Erdbeben der Stärke 5,5 am 26. September 1997 ließ einen Teil des Gewölbes einstürzen, forderte tragischerweise vier Todesopfer und beschädigte Cimabues Werk. Nach zwei Jahren Restaurierung konnte die Basilika wiedereröffnet werden – ein Beweis für die sorgfältige Erhaltung.
Gegenüber birgt die Basilika Santa Chiara (Baubeginn 1257) das Grab der Heiligen Klara unter massiven Strebepfeilern und einem Rosettenfenster. Ihr gotisches Inneres ist mit Freskenfragmenten geschmückt. Weiter unten an den Hängen liegt San Damiano, der Ort, an dem Franziskus' Vision die Instandsetzung der Kirche forderte und der später auch Klara folgte. Der barocke Bau von Santa Maria degli Angeli bewahrt in seinem Kirchenschiff die schlichte Portiunkula und die Zelle von Franziskus' Transito. Die Kirche San Pietro mit ihren benediktinischen Ursprüngen und der gotischen Kapelle mit einem Triptychon von Matteo di Gualdo sowie Santa Maria Maggiore, die älteste noch erhaltene Kirche, erinnern an die frühchristlichen Gründungsgeschichte der Stadt.
Die Kathedrale San Rufino mit ihrer romanischen Fassade aus dreifachen Rosettenfenstern und einem um eine antike Zisterne herum gestalteten Innenraum markiert das Taufbecken von Franziskus und Klara, das aus einer umfunktionierten römischen Säule geschnitzt wurde. Die Chiesa Nuova befindet sich im angeblichen Elternhaus von Franziskus; nahegelegen befindet sich die Piccolino-Kapelle, die seinen Geburtsort angibt. Am Rande der Schlucht bietet das Eremo delle Carceri – eine Einsiedelei – einen ruhigen Ort, an dem der Heilige zu Vögeln predigte. Seine waldige Einsamkeit symbolisiert die franziskanische Verbundenheit mit der Natur. Santo Stefano und Santa Margherita sind weitere stille Zeugnisse frühmittelalterlicher Frömmigkeit.
Weltliche Wahrzeichen gibt es in Hülle und Fülle. Die beiden Befestigungsanlagen – die Rocca Maggiore, die von Albornoz grundlegend umgebaut und später unter Pius II. und Paul III. verschönert wurde, und die winzige Burg aus der Römerzeit – dominieren die Skyline. Das in mittelalterliche Wohnhäuser integrierte römische Amphitheater umrahmt heute einen schattigen Garten. Unterhalb erstreckt sich die Piazza del Comune: der Palazzo del Capitano del Popolo aus dem 13. Jahrhundert, der Torre del Popolo von 1305 und der Palazzo dei Priori, dessen Fassade Renaissance-Verzierungen trägt. Der Minerva-Tempel, dessen korinthische Säulen im 15. Jahrhundert als Santa Maria sopra Minerva umfunktioniert wurden, verkörpert den Synkretismus heidnischer und christlicher Ästhetik. In der Nähe erinnert die Krypta von San Nicolò di Piazza an Franziskus' frühe Auseinandersetzung mit dem Evangeliumstext.
Jährlich lässt das Calendimaggio-Festival mittelalterliche Rivalitäten wieder aufleben: Vier Tage lang im Mai tragen die Ober- und Unterschicht der Stadt bunte Livreen und wetteifern in Musik, Fahnenschwingen und Theateraufführungen. Seit dem 13. Jahrhundert schmückt die Assisi-Stickerei liturgische Textilien mit präziser Fadenzählung – ein Handwerk, das bis heute erhalten geblieben ist.
Das 20. Jahrhundert brachte sowohl Unruhen als auch humanitäre Bemühungen mit sich. Nach der Besetzung durch die Nazis im September 1943 wurde die Stadt zum Zentrum des Assisi-Netzwerks: Geistliche und Laien arbeiteten zusammen, um Juden in Klöstern, Abteien und Privathäusern zu verstecken. Als die alliierten Truppen nach Norden vorrückten, erklärte Deutschland Assisi zur offenen Stadt. Am 17. Juni 1944 marschierten die 12. Royal Lancers (des Prinzen von Wales) ohne Widerstand ein. Der deutsche Sanitätsoffizier Oberst Valentin Müller handelte den Status der Stadt als Militärkrankenhaus aus und bewahrte so ihr Kulturerbe vor Bombenangriffen.
Am 26. September 1997 zerstörten zwei Erdbeben in Umbrien Mauern und Fresken in ganz Assisi und richteten verheerende Schäden an. Restaurierungsteams nahmen mit internationaler Unterstützung die sorgfältige Wiederherstellung von Mauerwerk und Fresken in Angriff. Im Frühjahr 1999 wurde die Basilika San Francesco wiedereröffnet, ihr Gewölbe und ihre Fresken wurden sorgfältig rekonstruiert. Viele Stätten stehen noch immer unter Denkmalschutz, doch die Widerstandsfähigkeit von Stein und Geist ist ungebrochen.
Das moderne Assisi, heute ein Zentrum für Pilgerfahrten und kulturellen Austausch, ist Schauplatz vielfältiger Veranstaltungen: wissenschaftliche Symposien zu franziskanischen Studien, interreligiöse Initiativen, die eine Halle aus dem 11. Jahrhundert in ein Heiligtum mit mehreren Altären umwandelten, und darstellende Kunstsaisonen unter der Schirmherrschaft von Assisi Performing Arts. Regelmäßige Ausstellungen beleben das künstlerische Erbe der Stadt, während auf Jahrmärkten lokale Produkte und Kunsthandwerk präsentiert werden. Die mittelalterlichen Straßen, eng und doch schwindelerregend, laden zu kontemplativer Erkundung ein: Vom Gipfel aus und hinab ins Tal, begegnet man aufeinanderfolgenden Schichten der Geschichte.
Nach Ankunft mit dem Zug am Bahnhof Santa Maria degli Angeli, drei Kilometer unterhalb der Stadtmauern, steigen Besucher in die Buslinie C um, um ins Stadtzentrum zu gelangen. Buslinien verbinden Perugia, Todi und die umliegenden Dörfer. Die Autobahn A1 und die Hauptverkehrsader SS75 bieten Autoanbindung. Öffentliche Parkplätze gibt es in Matteotti und auf den Parkplätzen am Stadtrand. Zu Fuß erfordert das steile Kopfsteinpflaster ein gemäßigtes Tempo; Erholung findet man in kühlen Kirchen oder schattigen Loggien.
Ein immersiver Rundgang beginnt an der Kathedrale San Rufino und führt über den Corso Mazzini hinab zur Piazza del Comune mit ihrem Löwenbrunnen. Von dort kann man durch Torbögen zur Basilika Santa Chiara schlendern und auf der angrenzenden Piazza innehalten, um den Blick auf das Tal und das strenge gotische Innere zu genießen, in dem Klara ruht. Der Rückweg führt zur Chiesa Nuova und weiter auf zwei sich gabelnden Wegen nach San Francesco: die ruhige Via San Paolo, gesäumt von mit Fresken verzierten Wänden und der unscheinbaren Kapelle von Santo Stefano, oder die belebtere Via Portica, gesäumt von Boutiquen und dem Theater Metastasio. Beide laufen am Pilgeroratorium zusammen, das exquisite Fresken und eucharistische Andachten beherbergt, bevor sie in der mehrstöckigen Basilika des Heiligen Franziskus gipfeln. Der Abstieg vorbei an der Piazza San Francesco in Richtung San Pietro offenbart oft übersehene Triumphe der Innenausstattung.
Jenseits der Mauern liegt San Damiano, dessen Morgenmesse noch heute vom franziskanischen Wechselgesang erklingt. Santa Maria Maggiore und das Kloster San Quirico bieten weitere Einblicke in das Klosterleben. Die Piccolino-Kapelle bewahrt die Legende von der Geburt des Heiligen Franziskus, während Rocca Maggiore weitläufige Panoramen und Ausstellungen zur Geschichte des Calendimaggio bietet. In verborgenen Winkeln – in der Santa Maria delle Rose, wo streunende Katzen an alten Schwellen schlummern – warten Assisis stille Geheimnisse darauf, entdeckt zu werden.
Assisis Wesen liegt in den Kontrasten: dem Zeitlichen und dem Ewigen, dem Menschlichen und dem Göttlichen, dem Monumentalen und dem Kleinen. In seinen steinernen Adern spiegeln sich die Erinnerungen republikanischer Matronen, evangelischer Märtyrer, heiliger Bettelmönche, Renaissance-Magnaten und moderner Restauratoren wider. Wer seine Gassen durchwandert, liest eine ungeschriebene Chronik der Hingabe, Kunstfertigkeit und Widerstandsfähigkeit – eine Erzählung, so komplex wie die Stickereien, die seit dem 13. Jahrhundert seine Leinenstoffe schmücken. Inmitten dieser Schichten lebt der Geist des Franziskus fort: Achtsamkeit für die Schöpfung, Demut vor dem Unaussprechlichen und eine Stimme, die sowohl dem Gesang des Spatzen als auch dem Echo der Kathedrale entspricht.
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