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Oberstdorf, die südlichste Siedlung Deutschlands und eine der höchstgelegenen Städte, liegt in einem engen Tal auf 813 Metern über dem Meeresspiegel, umgeben von den hohen Gipfeln der Allgäuer Alpen. Die Gemeinde erstreckt sich über etwa 159 Quadratkilometer zerklüftetes Gelände im bayerischen Landkreis Oberallgäu und hat etwas mehr als 9.000 Einwohner. Auf der Karte erscheint sie als ein Punkt menschlicher Präsenz inmitten hoch aufragender Kalksteingipfel und tiefer Schluchten, doch die bescheidene Grundfläche der Stadt täuscht über ihre Bedeutung als historischer Knotenpunkt und moderne Attraktion für Bergenthusiasten hinweg. Von seinen bescheidenen mittelalterlichen Ursprüngen bis zu seinem heutigen Status als ganzjähriger Luftkurort und Mekka des Sports bietet Oberstdorf ein aufschlussreiches Porträt davon, wie sich Alpengemeinden an ihre Umgebung anpassen – und diese prägen.
Im Herzen der Stadt erhebt sich der schlanke Turm der St. Johannes Baptist Kirche über den traditionellen Fachwerkhäusern. Diese Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert mit ihrem grünspanbesetzten Zwiebelturm dient nicht nur als Wahrzeichen, sondern auch als Erinnerung an den jahrhundertelangen katholischen Einfluss; der Messpunkt der Kirche markiert die offizielle Höhe von 813 Metern. Um sie herum bilden Fassaden aus Stein und Holz einen sanften Kontrast zu den umliegenden Felsen. Ihre schlichte Dekoration ist dennoch von lokalem Charakter geprägt: geschnitzte Stürze, bemalte Fensterläden und kleine Nischen mit Schutzheiligen.
Jenseits der eigentlichen Kernsiedlung umfasst Oberstdorf fünf weitere Dörfer, jedes mit seiner eigenen Höhe, Geschichte und Architektur. Im Norden liegt Kornau auf 915 Metern Höhe, seine Felder neigen sich zur Söllereckbahn und der Kapelle St. Fabian und Sebastian aus dem 17. Jahrhundert, deren barocke Altarbilder und Fresken Anhänger sakraler Kunst anziehen. Östlich liegt Reichenbach, ein Weiler mit etwa 226 Einwohnern, wo eine dem Heiligen Jakob geweihte Fachwerkkapelle aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammt und das Moorwasserbecken – gespeist von einer mineralreichen Quelle – von der regionalen Badetradition zeugt. In der geschützten Mulde Rubi leben 175 Einwohner zwischen Wiesen und Almhütten, während Schöllang sich ein Flair landwirtschaftlicher Kontinuität bewahrt hat: Bauernhäuser umgeben die Pfarrkirche mit ihren Zwiebeltürmen und eine kleine Burgkapelle aus dem Jahr 1531 erinnert an die feudale Vergangenheit der Region. Weiter unten im Tal verdankt Tiefenbach seinen Namen der Bergkiefer, die seine Hänge bedeckt. Seine Schwefelquelle zog im frühen 16. Jahrhundert erstmals Adlige zur Erholung an und begründete eine Kurtradition, die bis heute in modernen Wellnesseinrichtungen fortbesteht.
Von diesen Ansammlungen aus erstreckt sich ein Netz von Tälern, deren Namen gleichermaßen an rauschende Wasserläufe wie an isolierte hochalpine Becken erinnern. Das breite Breitachtal, über Jahrtausende von Gletscherschmelzwasser geformt, dient als Hauptverbindungsweg zur berühmten Breitachklamm, wo sich der Fluss zu einer tiefen Schlucht verengt, die von Wänden aus abgenutztem Kalkstein eingerahmt wird. Parallel dazu erhebt sich das noch weniger frequentierte Starzlachtal, dessen Wiesen Lärchenwäldern und den ersten Ausläufern der darüberliegenden Vorgebirge weichen. Östlich des Stillach- oder Birgsautals liegt der Freibergsee, ein kristallklarer See, der sich im Sommer zum Schwimmen eignet, bevor es zu den Felswänden der Trettachspitze ansteigt. Im Schatten von Höfats und Rauheck teilen sich das Oytal und das Dietersbachtal: Ersteres führt zu abgelegenen Hütten und dem Unteren und Oberen Gaisalpsee, während Letzteres nach Gerstruben führt, einem Reliktdorf aus Holzchalets, das mit 1.115 Metern einst die höchstgelegene Siedlung Deutschlands war. Nebenflüsse wie der Rappenalpbach, der Warmatsgundbach und die Iller schlängeln sich durch diese Arme und markieren sowohl alte Almwege als auch moderne Wanderwege.
Über diesen Tälern erheben sich die Gipfel, die die Skyline von Oberstdorf prägen. Im Osten ragt das Nebelhorn auf 2.224 Meter empor. Sein Gipfel ist mit einer eindrucksvollen Seilbahn erreichbar, die steile Steigungen überwindet und Panoramablicke auf die zerklüfteten Gipfel bietet, die sich bis nach Vorarlberg erstrecken. Von der Bergstation aus kann man die Weite der Nördlichen Kalkalpen überblicken, mit den Graten des Mädelegabel (2.645 Meter) und des Großen Krottenkopfs (2.656 Meter) – den höchsten im Allgäu. Im Westen ist das Fellhorn (2.038 Meter), das jeden Sommer für seine Wildblumenwiesen berühmt ist, mit einem zweiteiligen Lift erreichbar. Weniger besucht, aber dennoch beeindruckend sind die unscheinbaren Profile der Höfats (2.259 Meter), deren grasbedeckte Flanken alle Erwartungen an die alpine Geologie übertreffen, und die gemeißelte Silhouette des Schneck (2.268 Meter). Die tückischen Nordwände der Trettachspitze (2.595 Meter) ziehen technisch versierte Kletterer an, während der Hohe Ifen (2.230 Meter) als Plateauberg hervorsticht, dessen flache Spitze für die Region eine ungewöhnliche Lage bietet.
Inmitten dieser Höhenlagen verbergen sich mehr als ein Dutzend Seen, jeder ein Juwel der alpinen Hydrologie. Der Christlessee am Ende des Trettachtals ist noch immer so rein, dass die Einheimischen ihn als Trinkwasserquelle betrachten; seine stille Oberfläche spiegelt die darüber liegenden Gipfel in perfekter Symmetrie wider. Im Osten liegen der Engeratsgundsee, eingerahmt von Tannen und Felsen oberhalb des Großen Daumens, und der Moorweiher, ein bei Vögeln beliebter torfiger Teich am Krappberg. Die beiden Gaisalpseen liegen in einem Hochkar, während der kleine Guggersee nahe dem Krumbachhöhenweg liegt. An den Südhängen des Nebelhorns erscheinen der Koblatsee und der Laufbichelsee auf 1.800 Metern Höhe, verbunden durch kurze Kletterrouten. Der Rappensee ist mit 2.047 Metern einer der höchstgelegenen Badeseen Deutschlands, seine Ufer sind Ziel anstrengender Tageswanderungen. Schließlich lockt der Schlappoldsee oberhalb der Mittelstation der Fellhornbahn, wo sich der blaue Himmel mit den fernen Gletschern spiegelt.
Unter den Wahrzeichen Oberstdorfs erregt die Heini-Klopfer-Skiflugschanze die Aufmerksamkeit: Sie ist eine der drei größten Skiflugschanzen der Welt und steht etwa sieben Kilometer südlich des Stadtzentrums. Ihre Aluminiumausleger ragen über die Baumwipfel. Auf der nahegelegenen Schattenbergschanze findet jedes Jahr Ende Dezember das erste Springen der Vierschanzentournee statt. Dieses Ritual zieht seit der Einführung des Wettbewerbs Zuschauer an und erlangte internationale Berühmtheit durch die ABC-Sendung „Wide World of Sports“, als der dramatische Sturz eines Skifliegers im Jahr 1970 – später als „Die Qual der Niederlage“ bezeichnet – Sendegeschichte schrieb. Im Sommer befördert der Heini-Klopfer-Lift – ein in die Felswand gehauener Schrägaufzug – Besucher zu seiner Aussichtsplattform. Näher am Ort erinnern die Bauernhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert entlang ruhiger Gassen an das Landleben, während die kleine St. Anna-Kapelle in Rohrmoos einen friedvollen Rückzugsort inmitten blühender Wiesen bietet.
Die Geschichte Oberstdorfs reicht zurück bis zu steinzeitlichen Jägern und neolithischen Siedlern, deren Feuersteinwerkzeuge und Grabhügel eine frühe Besiedlung bezeugen. Während der Römerzeit verschob sich die Grenze entlang des Oberrheins, sodass im 3. und 4. Jahrhundert alemannische Stämme einwanderten. Die Siedlung des heutigen Oberstdorf wird erstmals 1141 schriftlich erwähnt; sie blieb unter kirchlicher und adliger Verwaltung, bis König Maximilian ihr 1495 Marktrechte und gerichtliche Autonomie verlieh. 1518 erkannte Graf Hugo von Montfort die therapeutische Wirkung der Schwefelquelle Tiefenbach und legte damit den Grundstein für eine jahrhundertelange Kurtradition. Während des Dritten Reichs dienten die abgeschiedenen Gipfel der Umgebung als Übungsgelände für Gebirgsjäger, und nach Kriegsende besetzten französische und marokkanische Einheiten die Stadt, bevor sie unter alliierter Verwaltung wieder aufgebaut wurde.
Die Religion in Oberstdorf spiegelt die Spannungen und Veränderungen der süddeutschen Konfessionsgeschichte wider. Die Reformation des 16. Jahrhunderts führte hier kurzzeitig zu Täufer-Enklaven, doch schwere Verfolgungen löschten Andersdenkende aus und festigten die Vorherrschaft der römisch-katholischen Kirche für Jahrhunderte. Erst 1873 fand der erste protestantische Gottesdienst statt, der für Kurgäste gedacht war, die während ihres Erholungsaufenthalts Gottesdienste suchten. Der Bau der Christuskirche im Jahr 1905 nach einem Entwurf von Ludwig von Tiedemann signalisierte eine neue Beständigkeit für die evangelisch-lutherische Gemeinde; 1942 hatte Oberstdorf seine eigene unabhängige Pfarrei, die heute Fischen im Allgäu und das Vikariat Kleinwalsertal umfasst, mit rund 2.200 Mitgliedern und ökumenischen Berggottesdiensten, die jeden Sommer auf Gipfeln abgehalten werden. Katholische und protestantische Gemeinden arbeiten heute in saisonalen Seelsorgestellen zusammen, während kleinere Kapellen und Gotteshäuser von der Vielfalt des religiösen Lebens zeugen.
Sport und Outdoor-Aktivitäten haben Oberstdorfs moderne Identität geprägt. Jeden Winter treten Elite- und Amateur-Skispringer auf dem Schattenberg gegeneinander an und eröffnen damit die Vierschanzentournee, bevor sie über die Grenze nach Österreich weiterziehen. Die Heini-Klopfer-Anlage fordert die Mutigsten der Welt mit Flügen von über 240 Metern heraus. Langläufer gleiten über 76 Kilometer präparierte Loipen, und 20 Lifte bedienen die Abfahrten vom Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck. Im Januar und Februar finden hier oft Etappen der Tour de Ski statt, während Eiskunstläufer in Deutschlands führendem Zentrum am Stadtrand trainieren. Drei Dächer schützen die Eishalle, und bei wöchentlichen öffentlichen Wettkämpfen können sich Freizeitläufer die Fläche mit den Nationalmannschaften teilen. Oberstdorf ist jährlich Austragungsort der Nebelhorn Trophy und war zwölf Mal Gastgeber der Deutschen Eiskunstlaufmeisterschaften sowie mehrerer Juniorenweltmeisterschaften und eines der beiden ISU-Wettbewerbe für Erwachsene.
Mit Routen wie dem Schrofenpass nach Riva del Garda ist die Stadt auch traditioneller Ausgangspunkt der Mountainbike-Tour Transalp. Im Sommer erkunden Wanderer 200 Kilometer markierte Wege in unterschiedlichen Höhenlagen, darunter auch Abschnitte des bekannten Heilbronner Weges. Der Schutz dieser Lebensräume ist konsequent: Rund 75 Prozent des Gemeindegebiets liegen in Landschafts- oder Naturschutzgebieten, und der nahegelegene Naturpark Allgäuer Hochalpen setzt die Schutzbemühungen grenzüberschreitend fort. Der Iller-Radweg, der von Ulm bis Oberstdorf führt, endet hier und bietet Tourenradlern eine steigungsarme Alternative.
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: 2019 verzeichneten rund 480.000 Gäste rund 2,6 Millionen Übernachtungen in über 1.200 Unterkünften mit 16.100 Betten. Saisonale Rhythmen prägen das Angebot großer und kleiner Betriebe, von der familiengeführten Pension bis zum gehobenen Wellness-Center. Seit 1964 trägt die Stadt die Auszeichnung „Kneipp-Kurort mit Luftqualitätsstufe 1“ und wurde 2008 als „Luftkurort“ anerkannt, was sowohl dem Höhenklima als auch dem therapeutischen Angebot Rechnung trägt. Das 1992 errichtete autofreie Zentrum steigert die Attraktivität für Fußgänger und reduziert den Lärmpegel. Die vierspurige Bundesstraße 19 nach Sonthofen verläuft am Talboden entlang, bindet Oberstdorf an regionale Hauptverkehrsadern an und ist die einzige Straßenverbindung zum österreichischen Kleinwalsertal.
Bahnreisen verstärken diese Verbindung: Der Bahnhof Oberstdorf markiert die Endstation der eingleisigen, nicht elektrifizierten Strecke aus Immenstadt und wurde 2006 als Deutschlands bester Kleinstadtbahnhof ausgezeichnet. Obwohl er bescheidene Ausmaße hat, sind das hölzerne Vordach und die Bahnsteigbeschilderung des Bahnhofs ein Beispiel für die Schlichtheit bayerischer Bahnhofsarchitektur und vermitteln ein Gefühl der Zugehörigkeit, selbst wenn moderne Regionalzüge unter seinem Dach einfahren.
Das Zusammenspiel von beständigem Erbe und sich wandelnder Nutzung prägt Oberstdorf heute. Besucher können zwischen Chalets mit floralen Fensterläden umherwandern, zu einem ruhigen Hochgebirgssee hinaufsteigen und im Winter zurückkehren, um die Skiflieger vor dem von Flutlicht erleuchteten Nachthimmel zu beobachten. Zwischen all diesen Erlebnissen liegen Wurststollen, Sauerteigbrote und Krüge mit lokalem Weißbier, die in Biergärten mit Blick auf die Bergwiesen genossen werden. Ob Nostalgie an ein vergangenes Landleben oder die präzise Messung eines zurückgelegten Höhenkilometers – wer nach Oberstdorf kommt, begegnet einer Stadt, die ebenso von menschlicher Arbeit wie von Fels und Eis geprägt ist.
Letztlich beruht Oberstdorfs Anziehungskraft nicht allein auf seinen Gipfeln oder seiner sportlichen Tradition, sondern auf seiner Kontinuität über Jahrhunderte hinweg. Von den Steinzeitsiedlern über mittelalterliche Märkte und Kurgäste bis hin zu den heutigen Eiskunstlauf-Hoffnungsträgern hat die Stadt Traditionsbewusstsein mit Offenheit für Neues vereint. Ihre Täler bleiben Kanäle des Austauschs – des Wassers, der Pilger, der Sportler –, während ihre Wanderwege die Entwicklung des alpinen Lebens selbst nachzeichnen. In dieser ruhigen Ecke Bayerns sind die Berge in jeder Kirchenglocke, jedem Chaletfenster und jeder Seilbahnfahrt spürbar und erinnern Besucher wie Einheimische daran, dass das Leben in einer solchen Umgebung Teil eines fortwährenden Dialogs zwischen der Menschheit und den Höhen der Erde ist.
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