Eine Bootsreise – insbesondere eine Kreuzfahrt – bietet einen einzigartigen All-Inclusive-Urlaub. Dennoch gibt es wie bei jeder Art von Reise auch hier Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen muss…
Bad Salzuflen, eine Stadt mit 52.121 Einwohnern (Ende 2013), erstreckt sich über ein 100,06 km² großes, ovales Gebiet am östlichen Rand des Ravensberger Beckens in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. An der Mündung der Salze (lokal Bega genannt) in die Werre gelegen, erstreckt es sich ungefähr dreizehn Kilometer von Ost nach West und elf Kilometer von Nord nach Süd. Seine Mischung aus dicht besiedelten Kernen und umliegenden ländlichen Gebieten, verwoben mit bis zu 250 Meter hohen Wäldern und 70 Meter tiefen Flussniederungen, bietet sowohl ökologische Vielfalt als auch ein Gefühl überschaubarer Größe. Bad Salzuflen ist seit 2008 als Teil des Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge anerkannt und trägt den Beinamen „Heilgarten Deutschlands“ als Beweis seiner Solequellen und seiner jahrhundertealten Kurtradition.
Die geologische Struktur der Stadt verrät im Detail die Herkunft ihres Heilwassers. Die darunterliegenden Schichten aus dem Tertiär werden von mesozoischen Verwerfungen durchbrochen. An diesen Kreuzungspunkten treten salzhaltige Quellen zutage, aus denen Podsol- und Stagnosol-Braunböden entstehen, die die Auen von Werre und Salze bedecken. Das Wasser entspringt aus fast einem Kilometer Tiefe. Die mineralreiche Sole wurde in mittelalterlichen Salzhöfen gewonnen – noch heute erinnert das Stadtwappen daran. Dieses geologische Geschenk prägte sowohl die Wirtschaft als auch die Identität Bad Salzuflens und zog über ein Jahrtausend Händler, Heilpraktiker und Ärzte an.
Die Siedlung erscheint erstmals im 11. Jahrhundert als Uflon, wobei die althochdeutsche Wurzel „Wald“ bedeutet. Als der Salzabbau lukrativer wurde, entwickelte sich der Name über Uflen, Mitteluflen und Dorf Uflen zu Salzuflen – „Salzbad im Wald“. Die Grafen von Sternberg erhoben die Siedlung zur Stadt und befestigten sie mit einer Ringmauer mit vier Toren, die jeweils auf die benachbarten Dörfer oder Städte ausgerichtet waren: das Schliepsteiner Tor in Richtung Exter, das Heßkamper Tor in Richtung Wüsten, das Arminiustor in Richtung Schotmar und das westlich gelegene Herforder Tor, das einst vom heute noch erhaltenen dreitürmigen Katzenturm flankiert wurde. Der Handel mit dem sogenannten weißen Gold bereicherte die Stadt und finanzierte prächtige Bürgerhäuser aus der Renaissance und das 1545–47 errichtete Rathaus; das älteste noch erhaltene Gebäude ist jedoch ein dreistöckiger Traufenbau aus dem Jahr 1520.
Bad Salzuflens Entwicklung zum Kurort begann mit der Gründung der Staatsbäder unter königlichem Schutz, die den Ruf des Ortes für seine heilende Wirkung festigten. Drei Sole-, drei Thermal- und drei Trinkwasserquellen verliehen dem Ort den Status eines lippischen Staatsbades. Obwohl die „königlichen Solebäder“ bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurden, erhielt die Stadt den offiziellen Beinamen „Bad“ erst am 14. April 1914. Der neue Kurpark entstand rund um die Gradierwerke – hölzerne Spaliere, über die Sole rieselt und so die Luft mit Salzaerosolen anreichert. Besucher, die Linderung von Atemwegserkrankungen suchten, versammelten sich hier und atmeten das Mikroklima, das die Schleimhäute spült und beruhigt.
Mit der zunehmenden Industrialisierung Europas profitierte Bad Salzuflen von seiner strategischen, wenn auch unscheinbaren Lage. 1850 gründete Heinrich Salomon Hoffmann die Hoffmannschen Stärkefabriken, die sich zu Europas größtem Stärkeproduzenten entwickelten. Um die Jahrhundertwende arbeiteten rund 1.200 Mitarbeiter in der Anlage an der heutigen Hoffmannstraße. 1981 ging der Betrieb an Ciba-Geigy über, später an die britische Reckitt & Colman, die 1990 die Produktion einstellte. Trotz dieser Veränderungen blieb der Kur- und Gaststättensektor der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt; die Gasthöfe und Hotels versorgten einen stetigen Zustrom gesundheitsbewusster Gäste.
Die kommunale Organisation unterteilt Bad Salzuflen in zwölf Stadtteile: die Hauptstadt und elf Vororte – Biemsen-Ahmsen; Ehrsen-Breden; Grastrup-Hölsen (mit Hölserheide); Holzhausen (mit Sylbach); Lockhausen; Papenhausen (mit Volkhausen); Retzen; Schotmar; Werl-Aspe (mit Knetterheide); Wülfer-Bexten; und das ausgedehnte Wüsten, zu dem Dörfer wie Frettholz und Pillenbruch gehören. Vier Sektoren – Bad Salzuflen (19.700 Einwohner), Schotmar (8.900), Werl-Aspe (7.500) und Wüsten (4.000) – machen etwa 75 Prozent der Bevölkerung aus. Eine zusammenhängende Bebauung verbindet fünf zentrale Stadtteile und spiegelt das städtische Wachstum wider, das jedoch nicht so weit geht, dass es die nahegelegenen Orte Lemgo, Lage, Leopoldshöhe, Bielefeld oder Herford verschlingt.
Das Klima der Stadt entspricht dem gemäßigten, feuchten Klima Mitteleuropas, mit den höchsten Niederschlägen im Sommer. Die Jahresdurchschnittstemperatur von 9,3 °C entspricht der geographischen Breite und Höhe. Die Niederschlagsmenge von 743 mm liegt über dem norddeutschen Durchschnitt (640 mm) und dem bundesweiten Durchschnitt (690 mm), bleibt aber dank des Regenschattens des Teutoburger Waldes knapp unter den 877 mm in Lippe. Diese Bedingungen fördern Laubmischwälder, üppige Parklandschaften und landwirtschaftliche Felder, die den Stadtkern umgeben.
Ein vielfältiges religiöses Erbe prägt die Straßen und Plätze Bad Salzuflens. Die evangelisch-reformierte Kirche St. Kilian in Schotmar befindet sich an einem Gotteshaus aus der Zeit um 800 n. Chr. Ihre neugotische Hallenkirche und der achteckige Laternenturm zeugen von jahrhundertelanger Frömmigkeit. In der Altstadt befindet sich die reformierte Stadtkirche am Hallenbrink, die nach einem Brand im 18. Jahrhundert wiederaufgebaut und 1892 erweitert wurde. Ihre Kanzel von Heinrich Kampmeyer aus dem Jahr 1765 ist bis heute ein wertvolles Artefakt. Die neuromanische evangelisch-lutherische Erlöserkirche, die 1892 geweiht und 1909 und 1939 erweitert wurde, zeugt vom architektonischen Aufschwung dieser Epoche. Der Wiederaufbau nach dem Krieg brachte die katholische Liebfrauenkirche (1956–1959) hervor, die „Maria, Unsere Liebe Frau, Königin des Friedens“ geweiht war. Die evangelisch-lutherische Auferstehungskirche hingegen ist von der Moderne der Mitte der 1960er Jahre geprägt. Sie wurde am Jubilate-Sonntag 1966 geweiht und belebte ihr Inneres mit Kunstwerken von Hans-Helmuth und Margarete von Rath. Sie dient sowohl lutherischen als auch reformierten Gemeinden. Eine bescheidene römisch-katholische Gemeinde und kleinere Gemeinden der Baptisten, Methodisten, Mennoniten, Neuapostolen, Adventisten und Muslime vervollständigen das Mosaik der Glaubensrichtungen. Laut der Volkszählung von 2011 gehören 54,5 Prozent der Einwohner der evangelischen Kirche und 11,6 Prozent der römisch-katholischen Kirche an, ein Drittel ist konfessionslos oder gehört anderen Konfessionen an.
Ein reiches kulturelles Leben entfaltet sich auf der Bühne und unter freiem Himmel. Das Kur- und Stadttheater mit seinen 498 Sitzplätzen beherbergt Tourneeensembles wie das Staatsensemble Detmold. Der angrenzende Kurpark und der weitläufige Landschaftspark, der 1907 angelegt wurde, umfassen insgesamt rund 120 Hektar Rasenflächen, alte Bäume und sorgfältig angelegte Blumenbeete. Der Kurpark, der durch ein Torhaus am Kurgastzentrum betreten wird, folgt der Salze bis zu einem großen See, wo sich ein Springbrunnen über Boote zum Mieten wölbt; dahinter führen Waldwege den Vierenberg und den Loose hinauf zu den beiden Bismarcktürmen, die an die nationale Einheit erinnern. Zentral im Park steht der Leopold-Thermalbrunnen, dessen Dach im griechischen Tempelstil die gleichnamige Blase schützt, die 1906 auf eine Tiefe von 534 Metern erhöht wurde. In Schotmar bietet das Gut Stietencron einen Landschaftsgarten inmitten alter Bäume.
Das Sportleben in der Gemeinde ist lebendig. Die SG Knetterheide/Schotmar spielt in der regionalen Handballliga der Frauen, während der TuS Bexterhagen und der SC Bad Salzuflen mit Tischtennismannschaften an nationalen Wettbewerben teilnehmen. Die Fußballer des SC Bad Salzuflen spielen seit der Saison 2008/09 in der Landesliga. Zu den jährlichen Veranstaltungen gehören der Bad-Salzuflen-Marathon, der erstmals 1993 am letzten Samstag im Februar ausgetragen wird; das Kilianfest jeden Oktober zu Ehren des Heiligen Kilian von Schotmar; das Salzsiederfest im Mai zu Ehren der alten Salzarbeiter; und der Weihnachtstraum auf dem Salzhof und in den Straßen zum Jahresende.
Die Verkehrsinfrastruktur verbindet Bad Salzuflen mit der Region. Die Bundesstraße 239 durchquert die Stadt, die Autobahn A 2 (E 34) ist an den Anschlussstellen 28 und 29 erreichbar. In den 1980er Jahren entlastete eine vierspurige Talbrücke über Bega und Werre die Innenstadt. An der Endstation „Am Markt“ treffen vier lokale Buslinien zusammen, die von der Bad Salzuflen GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke, betrieben werden und werktags stündliche Verbindungen innerhalb der Stadt sowie nach Bielefeld, Herford, Lemgo, Oerlinghausen und Vlotho-Exter bieten. Touristen können mit der Pauline-Bahn durch das Kurviertel fahren. Seit 1881 verbindet die Herford–Altenbekener Eisenbahn (Regionalbahn 72) Bad Salzuflen mit Herford, Lage, Detmold, Altenbeken und Paderborn und hält auch in Schotmar und Sylbach. Radfahrer folgen Fernradwegen wie dem Wellness-Radweg und dem Weser-Lippe-Radweg, während lokale Radwege durch den Landschaftskurpark und entlang der Werre nach Herford führen.
Die wirtschaftlichen Schwerpunkte liegen im Gesundheitswesen, im Gastgewerbe und in der Leichtindustrie. Die Maritim-Hotelkette, Deutschlands zweitgrößte, betreibt hier ein Konferenzzentrum. Zu den medizinischen Einrichtungen zählen die Kliniken Burggraben und Flachsheide (Median), eine psychiatrisch-psychotherapeutische Klinik (Lippische Nervenklinik Dr. Spernau) und das Vitalzentrum mit einem Institut für Tinnitusforschung. Die Vitasol-Therme, die von 1.018 Meter tiefen Brunnen gespeist wird, beherbergt mehrere 38 °C warme Solebäder, einen Saunapark, ein Fitnesscenter, ein Schönheitszentrum, eine Sporttherapie und einen Kinderclub. Unternehmen wie Alba Moda (Damenversandhandel), Essmann (Dachbeleuchtung), Dorma Glass (Türbeschläge), Sollich (Süßwarenmaschinen) und Maritim unterhalten Produktions- und Dienstleistungsbetriebe. Obwohl Hoffmanns Stärkeimperium die lokale Produktion eingestellt hat, vertreibt Reckitt Benckiser seine Waren weiterhin.
Die Förderung der Kindheit und Jugend erfolgt in acht Grundschulen, 23 Kindergärten und mehreren weiterführenden Schulen: einer Realschule, einer Realschule und einem Gymnasium in Lohfeld und Aspe sowie der Erich-Kästner-Schule für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Im Jahr 2007 unterrichteten 372 Lehrkräfte 5.614 Schülerinnen und Schüler in diesen Schulstufen.
Denkmäler und Gedenkstätten prägen das Stadtbild mit feierlichen und zugleich düsteren Erinnerungen. Das Denkmal der Salzarbeiter im Salzhof – ein Salzsiedermotiv von Marianne Herford Bleeke-Ehret (1988) – würdigt das alte Handwerk. Axel Seylers „Lebensbaum“ (1984) aus Bronze und Granit steht vor dem neuen Rathaus an der Rudolph-Brandes-Allee. Ein Obelisk des Apothekers Rudolph Brandes (1795–1842) ziert das Flussufer. Das Eduard-Hoffmann-Denkmal (1900) erinnert an den Sohn des Stärkefabrikgründers. Das Relief „Galgenstreit“ an der ehemaligen Grenze zwischen Salzuflen und Schotmar erinnert mit in Stein gemeißelten Figuren und Wappen an einen kuriosen Bürgerstreit. In der Mauerstraße erinnern eine Gedenktafel und ein Denkmal von Paul Meier Dahl aus dem Jahr 1998 an die Stelle der am 9./10. November 1938 zerstörten Synagoge. Eine Inschrift in Hebräisch und Deutsch mahnt zur Erinnerung an das unter dem Nationalsozialismus zugefügte Unrecht. In der Nähe wurde der vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammende jüdische Friedhof nach Kriegszerstörungen wiederhergestellt. Sein siebenarmiger Leuchter trägt 50 Namen, später kamen 14 weitere hinzu. Seit 2010 werden Gunter Demnigs Stolpersteine – kleine Steine mit Messingkappen – vor ehemaligen Wohnhäusern von NS-Opfern verlegt, ein Zeugnis der Erinnerung von Bürgern. An den Kriegsdenkmälern in Ehrsen-Breden, Biemsen-Ahmsen, Wüsten, Retzen, Wülfer-Bexten und Schotmar sowie am Kenotaph von Hermann Hosaeus (1923) oberhalb des Bergfriedhofs finden jährlich am Volkstrauertag Gedenkfeiern statt.
Das Zusammenspiel von Geschichte, Geologie, Kultur und Gemeinschaft macht Bad Salzuflen zu einem Musterbeispiel eines Kurortes, der sein Erbe mit zeitgenössischer Vitalität verbindet. Seine Mineralquellen, einst Salzhändlern und Adligen vorbehalten, dienen heute Patienten und Urlaubern, die inmitten gepflegter Gärten und moderner Wellnesszentren Erholung suchen. Seine Straßen, geprägt von Renaissancefassaden und Bäderarchitektur aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, zeugen von Jahrhunderten des Wandels. Dennoch bleibt die Stadt zusammenhängend, und ihre Stadtteile bewahren ihren dörflichen Charakter und ihre landwirtschaftlichen Randzonen. Die Hügel, Flüsse und Auen des Teutoburger Waldes prägen Wirtschaft und Freizeit – von Wanderwegen bis zu Radwegen, von Wintermärkten bis zu Sommerkonzerten unter freiem Himmel.
Bad Salzuflen ist eine lebendige Chronik: ein Ort, wo einst Salzwasser in mittelalterlichen Werkstätten brodelte, später durch Thermalbohrungen sprudelte und heute durch moderne Gradierwerke rinnt; wo Panzertore Kurtoren wichen; wo Kirchen, die ein Jahrtausend jahrhundertealtes Handwerkszeug widerspiegeln, in stiller Verbundenheit stehen. Es ist eine Stadt der wohlüberlegten Kontraste – das Klinische und das Ländliche, das Gemeinschaftliche und das Introspektive, das Historische und das Zukunftsorientierte. Hier tauchen die unterirdischen Erinnerungen der Erde auf, um die Bedürfnisse von Körper und Seele zu stillen und bekräftigen Bad Salzuflens bleibende Rolle als Deutschlands Heilgarten.
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