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Bad Reichenhall, ein kompakter Kurort im oberbayerischen Saalachtal, fällt sofort ins Auge: Hier treffen vier Jahrtausende menschlicher Arbeit auf eine Landschaft von seltener geologischer Schönheit. Die Stadt mit rund 18.000 Einwohnern auf einer Fläche von 42,04 km² liegt in einem Talkessel, umgeben von den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Der Staufen (1.771 m) thront im Süden, der Zwiesel (1.781 m) im Norden. Die Saalach, die am östlichen Rand der Stadt entlangfließt, hat sowohl ihre Landschaft als auch ihr Schicksal geprägt – einst eine Aue, später ein Salzwerk, ein Mühlbach und heute eine markante Grenze zwischen Deutschland und Österreich.
Von seinen Anfängen in der Bronzezeit über keltische Rituale bis hin zum mittelalterlichen Klosterleben bezog Bad Reichenhall seine Vitalität aus der Sole. In der La-Tène-Kultur um 450 v. Chr. errichteten die Einheimischen Solepfannen, um das mineralreiche Wasser aus unterirdischen Quellen zu verdunsten. Dieselben Quellen inspirierten die Kelten, einen Ort auf dem Langacker-Plateau zu weihen. Unter römischer Herrschaft, von 15 v. Chr. bis zum Untergang Noricums 480 n. Chr., trug der Ort mit Salz zur kaiserlichen Wirtschaft bei. Mit der Gründung eines dem Heiligen Zeno geweihten Benediktinerklosters im Jahr 1136 stärkte der kirchliche Einfluss sowohl die spirituelle als auch die wirtschaftliche Bedeutung. Die Gewinnung und Veredelung von Alpensalz blieb durch Jahrhunderte des Wandels der rote Faden.
Eine bemerkenswerte Leistung frühneuzeitlicher Ingenieurskunst: Die zwischen 1617 und 1619 erbaute Soleleitung transportierte salzhaltiges Wasser von Bad Reichenhall über rund 31 Kilometer und einen Höhenunterschied von über 200 Metern nach Traunstein. Ihre hölzernen Aquädukte und Siphons zeugten von der lokalen Meisterschaft der Hydraulik. Inzwischen zwangen aufeinanderfolgende Brände – der verheerendste 1834, bei dem zwei Drittel des Holz- und Mauerwerksbestands der Stadt zerstört wurden – zu Neuinvestitionen und architektonischen Erneuerungen. Doch innerhalb weniger Jahrzehnte läutete das heilende Versprechen ebendieser Quellen die Kurzeit des 19. Jahrhunderts ein.
Mitte des Jahrhunderts legten Unternehmer wie der Hotelier Ernst Rinck und der Apotheker und Bürgermeister Mathias Mack den Grundstein für einen modernen Kurort. Salz- und Molkebäder wurden zu medizinischen Rezepten; das Inhalieren von Solenebel aus hoch aufragenden Gradierwerken sollte Lungenleiden lindern. Der renommierte Architekt Carl von Effner gestaltete 1868 den Kurpark um, und Max Littmanns Kurhaus aus dem Jahr 1900 zeugte vom Stolz der Stadt auf ihre Rolle als „Königlich Bayerisches Staatsbad“. 1890 erhielt die Stadt offiziell den Zusatz „Bad“, um ihren Status als eines der besten Heilzentren Deutschlands zu kennzeichnen; neun Jahre später erhielt sie die königliche Auszeichnung.
Bis 1926 wurde die Produktion in eine neue Saline verlegt, und die Alte Saline aus den Jahren 1838–1851, entworfen von Joseph Daniel Ohlmüller und Friedrich von Schenk, erlangte Anerkennung als Industriedenkmal von europäischer Bedeutung. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Predigtstuhlbahn eröffnet – die älteste noch in ihrer ursprünglichen Form betriebene Großkabinenbahn der Welt –, die Tal und Berggipfel mit bis heute erhaltener Technologie und Ästhetik verbindet.
Die Wirren des 20. Jahrhunderts hinterließen ihre Spuren. Alliierte Bombenangriffe am 25. April 1945 forderten rund 200 Todesopfer und legten das Zentrum samt Krankenhäusern und Bahnhof in Schutt und Asche. Unmittelbar danach übernahm das amerikanische Militär die Verwaltung. Die Stadt beherbergte ein Lager für Vertriebene, in dem Holocaust-Überlebende vorübergehend Zuflucht fanden. 1947 unterstrich David Ben-Gurions Besuch, um Kunstwerke von Samuel Bak zu besichtigen, die düstere Nachkriegszeit des Ortes. 1958 errichtete die Bundeswehr hier einen Militärstützpunkt und verband Bad Reichenhalls Zukunft sowohl mit der Verteidigung als auch mit dem Tourismus.
Am 1. November 1999 kam es erneut zu einer Tragödie: Der 16-jährige Martin Peyerl erschoss von seinem Schlafzimmer aus drei Stadtbewohner und verletzte weitere, bevor er die Waffe gegen seine Familie und sich selbst richtete. Dieses Ereignis warf einen Schatten auf den Kurort und erinnerte alle daran, dass selbst Orte der Heilung tiefes Leid erleben können.
Heute verbindet Bad Reichenhall Erinnerung und Erneuerung. 2001 trat die Stadt dem Verein „Alpenstadt des Jahres“ bei und schloss sich dem Aufruf der Alpenkonvention zu einer nachhaltigen Entwicklung entlang des Gebirgsbogens an – ein Spiegelbild ihres eigenen historischen Engagements für den Schutz des Saalach-Einzugsgebiets. Als Mitglied der Alpine Pearls fördert die Stadt umweltschonende Mobilität und ökologisches Bewusstsein.
Geografisch umfasst die Gemeinde elf verschiedene Ortsteile innerhalb von fünf größeren Bezirken. Nordöstlich liegt Marzoll, wo sich das Tal weitet. Im Süden erheben sich Predigtstuhl und Untersberg; im Norden erhebt sich das Hochstaufenmassiv mit seinem Nebengebirge Schrofen. Karlstein und der Müllnerberg bilden den Westen, unterbrochen vom Thumsee – einem Quellsee östlich des Dorfes, dessen klares Wasser sich im Hochsommer erwärmt und dann das Seemösl-Moor speist, in dem einst eine blühende Seerosenkultur lebte. Dahinter entspringt der Listsee, der ausschließlich von unterirdischen Flüssen gespeist wird und den Hammerbach entspringt.
Die Hydrologie ist komplex. Der gewundene Lauf der Saalach verzweigte sich einst durch die Stadt und schuf eine Schwemmebene, in der Fischteiche, Mühlen und Salinen florierten. Der Hochwasserschutz aus der Römerzeit führte zu Deichen, die den Fluss heute an der Luitpoldbrücke vorbeiführen. Nebenflüsse wie der künstlich umgeleitete Grabenbach, der 1520 zum Schutz der Sole eingeschnitten wurde, entsprangen einst an der Münchner Allee, liegen heute aber unter modernen Durchgangsstraßen verborgen. Kleinere Bäche – Hosewasch, Wasserbach und Kesselbach – versorgen Wasserkraftwerke und spiegeln die Vorreiterrolle der Region bei der öffentlichen Wechselstromversorgung wider.
Der Naturschutz wird in fünf geschützten Landschaften konkret umgesetzt: den Saalachauen, den Mischwäldern von Kirchholz, den Gipfeln des Lattengebirges, den Wäldern von Fuderheuberg und Strailach sowie der Weite rund um den Thumsee, die sich bis zum Listsee und der Weißbachschlucht erstreckt. Jedes dieser Gebiete schützt Lebensraum für Rothirsche, Gämsen und Steinadler, während Biber und Fischotter in den weidengesäumten Auen weiter unten überleben.
Innerhalb der Stadt zeugen fünf Ensembles historischer Gebäude von Epochen des Wachstums und des Verfalls. Der Florianiplatz in der Oberstadt bewahrt mittelalterliche Kerne aus Fachwerk- und Steinhäusern, von denen einige auf römische Fundamente zurückgehen und von den Bränden und den Angriffen des Jahres 1945 verschont blieben. Weiter nördlich gruppieren die Lagerräume, Sudhäuser und die Brunnenhauskapelle der Alten Saline rekonstruierte Salzpfannen. Der Rathausplatz und die Poststraße zeugen vom Wiederaufbau nach dem Großen Brand Mitte des 19. Jahrhunderts – Fassaden aus bemaltem Stuck, Steinbrunnen mit Wittelsbacher Wappen. Das Kurviertel, einst Villen des Kuradels, erstreckt sich zwischen der Bahnhofstraße und der Salzburger Straße: Gebäude aus ockerfarbenen Backsteinen, Ziegeldächern und geschnitzten Dachtraufen mit Blick auf gepflegte Promenaden.
Grüne Lungen erstrecken sich im urbanen Raum. Der etwas mehr als vier Hektar große Königliche Kurpark beherbergt das Gradierhaus: eine 162 Meter lange Solekaskade, die über Bündeln von Schlehenzweigen strömt und ein Aerosol erzeugt, das die Atemwege gesundheitsfördernd wirken soll. Angrenzend befinden sich die Wandelhalle und die 1912 von Eugen Drollinger angelegten Promenaden. Der Dr. Ortenau Park erinnert an Gustav Ortenau, den jüdischen Arzt, der hier bis 1938 praktizierte, während der Wittelsbacher Garten, der Rupertuspark und der Karlspark in St. Zeno mit Rasenflächen und Seerosenteichen zum Entspannen einladen.
Besucher der Stadt können heute mehr als nur Wellnessanwendungen genießen. Alpenwanderwege führen auf den Predigtstuhl oder Hochstaufen; Seilbahnen und Sessellifte verbinden Tal und Gipfel. Lokales Salz, das in modernen Kristallisationsanlagen verarbeitet wird, beherrscht über die Hälfte des deutschen Marktes. Das kulinarische Angebot reicht von bayerischen Wirtshäusern mit Rohschinken und Knödeln bis hin zu Michelin-Degustationsmenüs mit Alpenkräutern und geräuchertem Fisch. Kulturelle Veranstaltungen finden im Konzertsaal, in der Rotunde und beim jährlichen Salz & Licht Festival statt, bei dem Projektionen historische Fassaden in wechselnde Farbtöne tauchen.
Doch unter der Oberfläche der Touristenbroschüren verbirgt sich eine Stadt, die tief von menschlichem Engagement geprägt ist. Die Gräben der Pipeline-Förster, die gemeißelten Steine römischer Anker, die kräftigen Balken der Seilbahnstützen, das Mauerwerk der Salzscheunen, die leuchtenden Rotundengläser – all das zeugt von einer Gemeinschaft, die sich auf die Konturen von Fels, Wasser und Luft einlässt. Die Auszeichnung „Alpenstadt des Jahres 2001“ würdigte nicht nur die Umweltbemühungen; sie würdigte auch eine Tradition der Innovation und Sorgfalt, die bis zu den Kelten, über das Kloster des Heiligen Zeno, die mittelalterlichen Zünfte der Salzmeister bis in die Labore moderner Höhlenforscher reicht.
Bad Reichenhall ist letztlich ein Musterbeispiel für Ausdauer und Anpassungsfähigkeit. Seine Geschichte ist nicht sentimental, sondern substanziell – ein Zeugnis menschlicher Widerstandskraft, geschrieben in Salzkristallen, architektonischen Linien und Bergpfaden. Der Kurgast, der Solenebel einatmet, mag auf der Suche nach Linderung für Lunge oder Gliedmaßen sein, doch er verlässt den Kurort mit dem Gefühl der Verbundenheit mit jahrhundertelanger Arbeit und einer Landschaft, die mit ihren Felsen und klaren Bächen sowohl die Härte als auch die Großzügigkeit des alpinen Lebens widerspiegelt. In dieser Stadt mit ihren sprudelnden Quellen und weitläufigen Panoramen entsteht Heilung nicht durch Hype, sondern durch das stetige Zusammenspiel von Natur und Erziehung, von vergangener Arbeit und zukünftiger Pflege.
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