Die besten botanischen Gärten der Welt

Die besten botanischen Gärten der Welt

Die besten botanischen Gärten der Welt vereinen Wissenschaft, Geschichte und Gartenbau zu lebendigen Museen. Ikonische Orte wie die Kew Gardens in London, Kirstenbosch in Kapstadt und der Botanische Garten von Singapur sind nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihr wissenschaftliches Erbe bekannt. Kew, ein 120 Hektar großes UNESCO-Welterbe, beherbergt über 50.000 Pflanzenarten und die größte Saatgutbank der Welt. Singapurs tropische Gärten trugen maßgeblich zur Entstehung der Kautschukindustrie bei. Der Garten von Padua aus dem Jahr 1545 hingegen leistete Pionierarbeit in der Botanik – er beherbergt 6.000 Pflanzenarten und eine Bibliothek mit 50.000 Bänden. Auf allen Kontinenten schützen die besten Gärten die einheimische Flora (beispielsweise 7.000 Arten in Kirstenbosch), fördern die Naturschutzforschung und laden Besucher ein, zwischen seltenen Pflanzen zu wandeln. In jedem Fall ist ein Besuch dieser Gärten auch eine Reise durch unser gemeinsames botanisches Erbe.

Ein botanischer Garten ist mehr als nur ein schöner Park – er ist ein lebendiges Pflanzenmuseum, das der Forschung, dem Naturschutz und der öffentlichen Bildung gewidmet ist. Laut einer Definition ist ein botanischer Garten „ein Garten mit einer dokumentierten Sammlung lebender Pflanzen zum Zweck der wissenschaftlichen Forschung, des Naturschutzes, der Präsentation und der Bildung“. Der älteste botanische Garten der Welt, der Orto Botanico in Padua (Italien, 1545), bewahrt noch immer seine ursprüngliche Renaissance-Anlage (ein runder Teich, der die Erde symbolisiert) und ist ein Paradebeispiel für dieses Erbe. Die UNESCO bezeichnet Padua als „den weltweit ersten universitären botanischen Garten“ und hebt hervor, wie solche Einrichtungen seit dem 16. Jahrhundert eine „entscheidende Rolle für die Kommunikation und den Austausch von Ideen, Pflanzen und Wissen“ unter Wissenschaftlern gespielt haben. Ursprünglich dienten diese Gärten zum Teil dem Anbau von Heil- und Nutzpflanzen für universitäre Studien, doch im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sie sich zu öffentlichen Attraktionen und Forschungszentren gleichermaßen.

Historisch gesehen waren viele frühe Gärten an Universitäten oder Königshöfe angeschlossen, wo Ärzte und Botaniker Pflanzen für medizinische Zwecke oder die Taxonomie kultivierten. Später, mit der Expansion der europäischen Kolonialreiche, spielten botanische Gärten in tropischen Außenposten eine Schlüsselrolle in Landwirtschaft und Ökologie. So legten britische Wissenschaftler im 19. Jahrhundert Gärten in ganz Asien und im Pazifik an und brachten wirtschaftlich wichtige Arten (wie Kautschuk) in neue Klimazonen. In Singapur, so die UNESCO, war der Botanische Garten „ein Zentrum der Pflanzenforschung in Südostasien“ und trug zur Ausweitung des Kautschukanbaus in den Tropen bei. Heute verbinden Gärten diese wissenschaftlichen Aufgaben mit Erholung und Kunst: Sie bieten oft angelegte Teiche, Skulpturenausstellungen und Kulturfeste und laden sowohl Besucher als auch Wissenschaftler ein.

Europas historische Gärten

Die Royal Botanic Gardens in Kew (London, Großbritannien) veranschaulichen, wie ein Garten sowohl Forschungsinstitut als auch ein prachtvoller öffentlicher Raum sein kann. Kew wurde 1759 gegründet, erstreckt sich über rund 120 Hektar entlang der Themse und beherbergt heute über 50.000 lebende Pflanzen. Das Palmenhaus und das Temperate House (Gewächshäuser aus der viktorianischen Ära) präsentieren tropische Palmen und zarte Orchideen unter eleganten Kuppeln aus Eisen und Glas. Laut der UNESCO-Welterbebeschreibung hat Kew seit seiner Gründung „einen bedeutenden und ununterbrochenen Beitrag zur Erforschung der Pflanzenvielfalt und der Nutzpflanzenkunde geleistet“. Die wissenschaftlichen Programme des Gartens sind nach wie vor weltweit führend: Er verwaltet die Millennium Seed Bank (im nahegelegenen Wakehurst), die 2,5 Milliarden Samen von 40.000 Arten beherbergt – „die vielfältigste genetische Ressource wildwachsender Pflanzenarten der Erde“. Mit anderen Worten: Kew präsentiert Besuchern nicht nur Tausende seltener Pflanzen, sondern dient auch als riesige Genbibliothek, die viele von ihnen vor dem Aussterben bewahrt.

Der Botanische Garten von Padua in Italien repräsentiert das andere Ende des europäischen Spektrums. Mit nur etwa 2,5 Hektar ist er nach heutigen Maßstäben winzig – doch sein Erbe ist immens. Der 1545 für Medizinstudenten angelegte Garten von Padua ist im Wesentlichen unverändert geblieben. Sein klassischer Grundriss – eine kreisförmige Wasserinsel, die die Welt symbolisiert – ist vollständig erhalten. Die UNESCO betont, dass dieser kleine Garten „einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung vieler moderner wissenschaftlicher Disziplinen, insbesondere der Botanik, Medizin, Ökologie und Pharmazie, geleistet hat“. Padua beherbergt noch immer eine Bibliothek mit 50.000 Bänden und ein Herbarium mit über 6.000 Pflanzenarten, die fünf Jahrhunderte botanischer Forschung widerspiegeln. Kurz gesagt: Paduas „lebendiges Museum“ der Pflanzen und Bücher verbindet die Wurzeln der Pflanzenwissenschaft in der Renaissance mit unserem modernen Verständnis des Lebens.

Neben diesen beiden UNESCO-Welterbestätten gibt es in Europa viele weitere bemerkenswerte Gärten. Londons zweitgrößter Garten – der Botanische Garten der Universität Cambridge – und der jahrhundertealte Botanische Garten Oxford (gegründet 1621) fördern beide Forschung und Lehre. Der Königliche Botanische Garten Edinburgh (34 Hektar) ist eng mit dem schottischen Universitätssystem verbunden. In Spanien beherbergt der Königliche Botanische Garten von Madrid (seit 1755) rund 20.000 einheimische und exotische Pflanzenarten. Jeder Garten ist ein Zeugnis lokaler Gartenbau- und Wissenschaftsgeschichte. In ganz Europa werden diese Einrichtungen in der Regel von Universitäten, Regierungen oder königlichen Gesellschaften verwaltet und umfassen Museen, Labore und Herbarien. Die UNESCO merkt beispielsweise an, dass solche Gärten „oft von Universitäten oder anderen wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen betrieben werden“ und „zugehörige Herbarien und Forschungsprogramme“ zur Taxonomie besitzen. Auf diese Weise ergänzen sich lebende Sammlungen und dokumentierte Archive und tragen so zur Erweiterung des botanischen Wissens bei.

Asiens tropische Schätze

In den Tropen Asiens vereinen die schönsten Gärten der Welt üppige Dschungel mit sorgfältig gestalteten Landschaften. Der Botanische Garten von Singapur (gegr. 1859) liegt im Herzen des Stadtteils Orchard Road und vereint Sumpfgebiete, Regenwälder und Zierlichtungen. Wie die UNESCO erklärt, veranschaulicht er die Entwicklung eines britischen tropischen Kolonialgartens zu einem modernen, erstklassigen Botanischen Garten. Heute koexistieren der Regenwald (ein erhaltenes Stück ursprünglichen Dschungels) und der berühmte Orchideengarten (mit über 5.000 Orchideenhybriden) mit Alleen alter Bäume. Singapurs Gärten hatten auch eine enorme wirtschaftliche Bedeutung: Botaniker halfen dabei, Kautschukpflanzen aus Südamerika für asiatische Plantagen anzupassen. Bereits 1877 gediehen die aus Kew geschickten Setzlinge in Singapurs Baumschulen prächtig, wodurch die Stadt zu einem zentralen Knotenpunkt für die Ausweitung des Kautschukanbaus in Südostasien wurde. Diese Geschichte – von der Kolonialwissenschaft zum Welthandel – zeigt, wie die Sammlungen eines einzigen Gartens ganze Wirtschaftszweige prägten.

In Ostasien hat China in jüngster Zeit massiv in botanische Forschungsgärten investiert. Der neu gegründete Nationale Botanische Garten Chinas (Peking) erstreckt sich nun über 600 Hektar und vereint den bestehenden Garten Pekings mit einem Standort in Südchina. Er beherbergt eine außergewöhnliche Vielfalt an Pflanzen – über 30.000 Arten und insgesamt 5 Millionen Exemplare – aus tropischen und gemäßigten Zonen. Allein der südchinesische Teil (Guangzhou) umfasst 300 Hektar mit rund 1.700 Arten. Zusammen bilden diese Standorte eine der weltweit größten lebenden Sammlungen, die der Erforschung und dem Erhalt der immensen Pflanzenvielfalt Chinas dienen soll. (China errichtet darüber hinaus weitere bedeutende Gärten – beispielsweise den Tropischen Botanischen Garten Xishuangbanna in Yunnan, der sich auf Regenwaldpflanzen spezialisiert hat.)

Japans ältester botanischer Garten, Koishikawa (Tokio, gegründet 1684), und das berühmte Neofinetia-Gebiet (Shinobazu, heute Teil des Ueno-Zoos) zeugen von der frühen asiatischen Tradition der Botanik. In Indien spielten sowohl der Acharya Jagadish Chandra Bose Indian Botanic Garden (Kolkata, gegründet 1787) als auch der Lalbagh (Bangalore, 1760) eine wichtige Rolle in der Kolonialzeit. Auch Südostasien birgt einzigartige Gärten: So stammen beispielsweise die tropischen Gärten von Penang und Sri Lanka aus der niederländischen und britischen Kolonialzeit. Obwohl weniger asiatische Gärten den UNESCO-Status besitzen, leisten sie oft einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der einheimischen Flora und zur Umweltbildung. Viele präsentieren nationale Spezialitäten (beispielsweise Palmen und Orchideen in philippinischen Gärten) und große Arboreten oder Saatgutsammlungen.

Nordamerikanische botanische Symbole

In Nordamerika reichen botanische Gärten von urbanen Oasen bis hin zu regionalen Anlagen. New York City beherbergt zwei der bekanntesten des Kontinents:

Botanischer Garten von New York Der 101 Hektar große Garten im Bronx wurde 1891 gegründet und beherbergt heute über eine Million lebende Pflanzen. Sein markantes Glasgewächshaus (Enid A. Haupt Conservatory) schützt tropische Regenwälder und Wüstenbiome unter Stahlbögen. Zum Garten gehören außerdem die LuEsther T. Mertz Bibliothek (eine der größten botanischen Bibliotheken der Welt) und umfangreiche Forschungsprogramme im Bereich der Pflanzenwissenschaften.
Brooklyn Botanischer Garten Der 1910 gegründete, 21 Hektar große Garten ist zwar kleiner, aber ebenso berühmt für seinen japanischen Hügel- und Teichgarten sowie seine Kirschblütenalleen. Er beherbergt über 14.000 Pflanzenarten und empfängt jährlich 800.000 Besucher. Der Garten in Brooklyn legt großen Wert auf Bildung und Öffentlichkeitsarbeit und verfügt über Unterrichtsräume, Saatgutbanken und ein Naturschutzlabor.

Der Botanische Garten von Chicago (Glencoe, Illinois) ist ein Paradebeispiel für die Tradition des Mittleren Westens. Er wurde 1972 eröffnet und erstreckt sich über 156 Hektar Land, verteilt auf neun Inseln in einer vorstädtischen Seenlandschaft. Laut einer Beschreibung ist er „eines der bedeutendsten lebenden Museen und Naturschutzzentren der Welt“ mit 28 separaten Schaugärten und vier Naturschutzgebieten. Besucher können durch spezialisierte Gärten – japanische Gärten, Präriegärten, Wassergärten, Rosengärten, Obstgärten – schlendern, die alle modern gestaltet sind. Die Mitarbeiter des Botanischen Gartens in Chicago betreiben zudem ein umfangreiches Pflanzenforschungsprogramm, das sich mit Gartenbau und Saatguterhaltung befasst.

Kanadas berühmtester Garten ist der Jardin botanique de Montréal. Er wurde 1931 in der Nähe des Parc Olympique angelegt, erstreckt sich über rund 75 Hektar und beherbergt über 22.000 Pflanzenarten. Das weitläufige Gelände umfasst Dutzende Themengärten (darunter chinesische und japanische botanische Landschaften, einen Garten der First Nations, Rosengärten und zahlreiche Gewächshäuser) sowie ein großes Arboretum. Parks Canada lobt den Botanischen Garten von Montreal als „einen der wichtigsten botanischen Gärten der Welt“ dank seiner enormen Sammlungen und Forschungseinrichtungen. (Tatsächlich gehören auch das Insektarium und das Biodome nebenan dazu und bilden so ein einzigartiges Ensemble von Naturkundemuseen.) Auch andere kanadische Städte beherbergen botanische Gärten – beispielsweise den VanDusen Garden in Vancouver und die Allan Gardens in Toronto –, doch der Botanische Garten von Montreal ist nach wie vor der größte und am intensivsten erforschte.

Weiter südlich in den Vereinigten Staaten, in Kennett Square, Pennsylvania, besticht Longwood Gardens durch seine Größe und seine prachtvollen Schaugärten. Die Anlage umfasst heute 1.100 Hektar formale Gärten, Wälder und Wiesen. Zu den Attraktionen zählen kunstvolle Brunnen im italienischen Stil, weitläufige Gewächshäuser und ein riesiger Wiesengarten. Wikipedia bezeichnet Longwood als „einen der bedeutendsten Schaugärten der Vereinigten Staaten“. Die Gestalter setzen also kunstvolle Bepflanzungen ein, die die wissenschaftlichen Pflanzensammlungen perfekt ergänzen. Auch die Botanischen Gärten von Denver, Atlanta und New Orleans sowie weitere Standorte in den USA locken Besucher mit spezialisierten Pflanzensammlungen und öffentlichen Veranstaltungen.

Lateinamerika und Afrika

Botanische Gärten in Lateinamerika und Afrika heben oft die einheimische Flora und den Austausch aus der Kolonialzeit hervor. In Brasilien dient der Botanische Garten von Rio de Janeiro (Jardim Botânico do Rio, gegründet 1808) als nationale Sammlung tropischer Pflanzen. Er liegt am Fuße des Corcovado-Berges und erstreckt sich über etwa 54 Hektar. Heute beherbergt er rund 6.500 tropische und subtropische Pflanzenarten, darunter riesige Palmen entlang der zentralen Allee und Tausende von Amazonas-Seerosen in seinem See. Führungen und Informationstafeln erläutern die Biodiversität Brasiliens in dem einstigen Privatgarten von König Johann VI. Obwohl der Garten von Rio nicht zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist er dennoch ein bedeutendes Wahrzeichen. Weitere lateinamerikanische Gärten sind der Botanische Garten Chapultepec in Mexiko-Stadt (bekannt für seine Agaven und Kakteen) und der historische Botanische Garten von Buenos Aires (1898 vom Architekten Carlos Thays gegründet), die jeweils der wissenschaftlichen Gemeinschaft ihrer Region dienen.

Im südlichen Afrika ist der Nationale Botanische Garten Kirstenbosch (Kapstadt, Südafrika) ein weltbekanntes Beispiel. Er erstreckt sich über 528 Hektar (ca. 1.300 Acres) an den Hängen des Tafelbergs und bewahrt die einzigartige Kap-Fynbos-Flora. Die Mitarbeiter von Kirstenbosch kultivieren über 7.000 Pflanzenarten – die meisten davon in Südafrika heimisch – in Themenbereichen (wie einem Proteengarten und einem Waldbereich). Ein Highlight ist der Baumkronenpfad „Boomslang“ (eine lange Stahlbrücke durch die Baumkronen), der Besuchern einen atemberaubenden Blick über den Garten ermöglicht. Im Sommer finden auf den Rasenflächen von Kirstenbosch Open-Air-Konzerte statt, die Kultur und Natur verbinden. In der Nähe betreibt das Südafrikanische Nationale Biodiversitätsinstitut (SANBI) weitere Gärten und Saatgutbanken (beispielsweise ist der Nationale Botanische Garten in Pretoria für seine Palmfarne bekannt, und der Garten in Stellenbosch legt den Schwerpunkt auf Sukkulenten).

Auch in anderen Teilen Afrikas gibt es bemerkenswerte Gärten, darunter den Orman-Botanischen Garten in Kairo (gegr. 1875, den größten in Ägypten) und den Partner des Staatlichen Botanischen Gartens in Daressalam, allerdings sind die Daten hierzu weniger umfangreich. Viele afrikanische Länder nutzen botanische Gärten, um einheimische Bäume und Nutzpflanzen zu erhalten (beispielsweise konzentrieren sich die Gärten in Ibadan, Nigeria, auf tropische Früchte). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gärten in Afrika – ähnlich wie auf anderen Kontinenten – oft eine Mischung aus wissenschaftlichen, historischen und Erholungszwecken erfüllen.

Australien und Ozeanien

In Australien und auf den umliegenden Inseln präsentieren botanische Gärten neben internationalen Sammlungen oft einzigartige Pflanzenarten der Südhalbkugel. Der Royal Botanic Garden Sydney (gegründet 1816) erstreckt sich über 30 Hektar am Hafen von Sydney. Er gilt als „älteste wissenschaftliche Einrichtung Australiens und eine der bedeutendsten historischen botanischen Einrichtungen weltweit“. Zu seinen Sammlungen gehören einheimische Eukalyptusarten, Palmfarne und seltene Regenwaldarten, die alle in einem renommierten Herbarium dokumentiert sind. Zu den Attraktionen für Besucher zählen historische Palmenalleen und das Calyx-Gewächshaus mit wechselnden Pflanzenausstellungen.

Weiter südlich, in Melbourne, befindet sich der Royal Botanic Garden Victoria (35 Hektar, gegründet 1845), ein Paradebeispiel für klassische Gartengestaltung des 19. Jahrhunderts. Er beherbergt über 20.000 Pflanzenarten, darunter viele australische Wildpflanzen (Waratahs, Grevilleen) und exotische Arten in seinem weitläufigen Farnhaus und dem Seegarten. Zur Eröffnung des Gartens brachte der Direktor sogar Samen der seltenen Wollemi-Kiefer aus Sydney mit. Neuseeländische Gärten – wie der Botanische Garten Christchurch und Otari-Wilton’s Bush in Wellington – erfüllen ähnliche Funktionen und sind an das Klima des Pazifiks angepasst. Auf pazifischen Inseln konzentrieren sich botanische Gärten wie das Waisali-Reservat auf Fidschi auf den Erhalt der lokalen Flora.

In ganz Ozeanien sind diese Gärten zumeist öffentliche Einrichtungen, die von staatlichen Regierungen oder Stiftungen betrieben werden. Sie bieten Programme zur Wiederherstellung gefährdeter Baumarten an und binden indigene Gemeinschaften in die Pflanzenpflege ein. Besucher können Kunstfestivals inmitten von Bananenhainen besuchen oder traditionellen Webvorführungen im Schatten von Würgefeigen beiwohnen. Der Schwerpunkt liegt stets auf lebenden Sammlungen: von den alpinen Pflanzen Tasmaniens im Royal Tasmanian Botanical Gardens bis hin zu Korallenriff-Aquarien in Moanalua auf Hawaii – der Begriff „Garten“ kann jedes kuratierte Ökosystem umfassen.

Naturschutz und Zukunft

Die führenden botanischen Gärten von heute widmen sich ebenso der Sicherung der Zukunft wie der Bewahrung der Vergangenheit. Fast alle verfügen über formale Naturschutzprogramme und Partnerschaften. Die Millennium Seed Bank (in Wakehurst, verwaltet von Kew) ist beispielsweise ein globales Projekt: Sie lagert Samen von über 40.000 Pflanzenarten und dient so als unterirdischer Tresor gegen das Aussterben. Botanische Gärten stellen Exemplare für internationale Saatgutbanken zur Verfügung, züchten gefährdete Pflanzen in Kultur und siedeln sie wieder in natürlichen Lebensräumen an. In Kalifornien arbeitet der Botanische Garten von San Diego an der Wiederherstellung einheimischer Chaparral-Pflanzen mit, während Kew in Großbritannien mit seinen eigenen Projekten zum Schutz gefährdeter nordamerikanischer Wildblumen beiträgt. Viele Gärten gehören Botanic Gardens Conservation International (BGCI) an, einem Netzwerk in über 100 Ländern, das Fachwissen und lebende Pflanzensammlungen austauscht.

Gleichzeitig sind Gärten lehrreich und zeigen Stadtbesuchern die Herkunft von Nutzpflanzen und Heilmitteln. Beschriftungen und Apps erklären beispielsweise, wie das madagassische Immergrün im New Yorker Botanischen Garten zur Entwicklung von Krebsmedikamenten beigetragen hat oder wie die australischen Flindersienbäume in Melbourne mit Zitrusfrüchten verwandt sind. Familienprogramme, Führungen und Bürgerwissenschaftsprojekte fördern das öffentliche Engagement. Als städtische Grünflächen demonstrieren botanische Gärten zudem vorbildliche gärtnerische Praktiken: nachhaltige Bewässerung, Kompostierung und die Schaffung von Lebensräumen für Bestäuber. Kurz gesagt: Jeder Garten hat seinen eigenen Charakter – von den prachtvollen Alleen in Kew bis zu den tropischen Gewächshäusern in Singapur – doch alle eint das Ziel, wissenschaftliche Forschung mit dem Gemeinwohl zu verbinden.

Abschluss

Die weltweit führenden botanischen Gärten sind wahre Kulturschätze, in denen Wissenschaft und Schönheit aufeinandertreffen. Sie reichen von jahrhundertealten Universitätsgärten wie Padua bis hin zu weitläufigen Nationalparks wie Kew, von tropischen Paradiesen in Singapur bis zu Wüstengewächshäusern in Australien. Jeder Garten spiegelt die Geschichte seiner Region wider – königliche Förderung in London, koloniale Botanik in Kalkutta und Singapur oder die Erforschung der Neuen Welt in Rio –, doch alle betonen die Pflanzenwelt als globales Erbe. Auf den Wegen dieser Gärten unternimmt man eine wahre Reise durch das Pflanzenreich: Ginkgobäume aus Asien, Proteenblüten aus Afrika, Orchideen von allen Kontinenten. Vor allem aber erinnern sie uns an unsere Verantwortung gegenüber der Natur: Tausende von Arten sind in diesen Gärten gekennzeichnet und geschützt – ein stilles Versprechen, dass sie nicht spurlos verschwinden werden.

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