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Die Verbotene Stadt im Zentrum von Peking

Ein Denkmal der kaiserlichen Vergangenheit Chinas, der prachtvolle Komplex, der als Verbotene Stadt bekannt ist, steht mitten in Peking. Einst ein ruhiger Zufluchtsort für Kaiser und ihre Höfe, umfasst er 9.999 Räume und über 900 Gebäude, von denen jedes reich an Geschichte ist. Von der kunstvollen Architektur bis zu den sagenumwobenen Geschichten über die Handwerkskunst, die die berühmten Wachtürme prägte, können Besucher heute die Geheimnisse einer vergangenen Ära entdecken.

Die Verbotene Stadt ist abwechselnd labyrinthische Festung, Thronsaal, Museum und Symbol. Mitten im Zentrum Pekings, hinter fast acht Meter hohen Mauern, erheben sich die rot lackierten Paläste und goldenen Dächer dieses ausgedehnten Komplexes – der kaiserliche Sitz der Ming- und Qing-Kaiser von 1420 bis 1912. Kein anderer Ort in China trägt so viel Geschichte in seinen Steinen. Seit 1987 ist die „Verbotene Stadt in Peking“ Weltkulturerbe und wird als „unbezahlbares Zeugnis der chinesischen Zivilisation“ der Ming- und Qing-Dynastien gepriesen. Sie erstreckt sich zwischen 720.000 und 1.000.000 Quadratmetern, umfasst etwa 980 erhaltene Gebäude mit ungefähr 9.000 Räumen und ist noch immer der größte und am besten erhaltene Palastkomplex der Welt. Hier hielten die Kaiser Hof, führten Zeremonien durch und regierten ein Reich mit Hunderten von Millionen Menschen; Heute strömen Millionen von Besuchern – oft in Warteschlangen von Zehntausenden pro Tag – unter seinen Toren hindurch, um aus erster Hand Zeuge des Echos des imperialen Lebens zu werden.

Doch auch in Stein und Holz ist die Verbotene Stadt lebendig: präsent im alltäglichen Peking, ein Bezugspunkt des modernen Stadtlebens und eine Bühne für zeitgenössische Politik und Kultur. Mao Zedongs Porträt hängt noch immer über dem Tiananmen-Tor – dem südlichen Zugang zum Palast – eine lebendige Erinnerung daran, dass dieses Symbol dynastischer Herrschaft als Heiligtum der Volksrepublik galt. Wirtschaftskonferenzen und Staatsbankette finden heute in Sälen statt, die einst nur Kaisern vorbehalten waren. Die zahlreichen Restaurierungen und Ausstellungen spiegeln sowohl technische Meisterleistung als auch das Interesse der kommunistischen Regierung an der Gestaltung der chinesischen Geschichte wider. Wer heute durch die Höfe der Verbotenen Stadt spaziert, spürt, wie Geschichte und modernes China verschmelzen – geleitet vom Wind der konfuzianischen Kosmologie und dem Rhythmus des Tourismus.

Ein Labyrinth aus Stein: Anfahrt und erste Eindrücke

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Egal, wie man ankommt – ob über den Tiananmen-Platz von Süden oder entlang der zentralen Achse Pekings – der erste Anblick der Verbotenen Stadt ist überwältigend. Eine breite Brücke überspannt einen mit Lotusblüten übersäten Kanal; in der Ferne erhebt sich das Mittagstor (Wu Men), der dreibogige Südeingang mit seinen fünf Pavillons, die sich unter einem riesigen Mao-Porträt drängen. Dahinter öffnet sich ein riesiger Hof zur ersten der großen Hallen. Selbst Experten bleiben vor diesem Portal stehen. „Es ist so groß“, rufen neue Besucher (die oft hinzufügen: „so überfüllt“ und „es sieht alles gleich aus“). Die schiere Größe des Ortes kann verwirrend sein: Ein Wissenschaftler beschreibt seine äußere Anlage als fast 12 Quadratkilometer groß, die innere „Kaiserstadt“ und der Kern der „Verbotenen Stadt“ sind zusätzlich ummauert. Auch wenn das Palastmuseum heute fast vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich ist, bleiben große Teile wie ruhige „ummauerte Palastanlagen“ an den Flanken der Hauptachse erhalten und bewahren so etwas von ihrem Geheimnis.

An einem gewöhnlichen Wochentag ist das Erlebnis gleichermaßen großartig wie eigenartig. Touristen drängeln sich unter roten, mit Drachen verzierten Dachtraufen. Schulkinder stapfen zwischen goldenen Statuen hindurch. Hier ein Hauch von Geschichte: Eine Familie in historischen Kostümen ist vorsichtig auf das weißmarmorne Podium der Halle der Höchsten Harmonie gestiegen, Kinder kreischen. Dort macht sich ein Clan auf der Brücke der Fünf Drachen für ein Selfie bereit und bleibt stehen, um den unter ihm dahinfließenden Goldenen Wasserfluss zu bewundern. Leise ermahnen Sicherheitsleute die Rastlosen: „Nicht die Schwelle betreten.“ Überall in der einst verbotenen, heute willkommenen Stadt wimmelt es von kleinen Wundern – einer tibetischen Gedenkhalle, einer Dachrinne in Form eines Drachenkopfes, einem riesigen bronzenen Weihrauchgefäß, um das sich Drachen winden.

Doch zunächst ist es das große Ganze, das einem ins Auge fällt. Von den Gipfeln des Jingshan-Hügels nördlich des Palastes breitet sich die Stadt in perfekter Symmetrie aus: endlose Reihen goldener Dächer verlaufen in Nord-Süd-Richtung entlang der Mittelachse. Im Vordergrund ragt die Halle der höchsten Harmonie hervor, der größte sichtbare Thronsaal, dessen dreifach gewölbtes Dach in der Sonne glänzt. Orange und zinnoberrote Palastkomplexe zweigen nach Osten und Westen ab; dahinter sind die bestellten Gärten und künstlichen Seen so still, dass man sich die Angler von vor einem halben Jahrtausend vorstellt. Die 72 Hektar großen Höfe und Gebäude des Palastmuseums wirken wie eine Miniaturstadt konfuzianischer Ideale, eingebettet in das heutige Peking und doch seltsamerweise davon getrennt. Die historischen Seitenstraßen verschwinden an den Mauern; jenseits des Grabens wimmeln die modernen Straßen von Motorrollern und Autos, hinauf und hinunter über schattige Boulevards, die von Regierungsgebäuden gesäumt sind. Die Verbotene Stadt ist ein eigenes Universum, das sich jedoch stark innerhalb der Umlaufbahn Pekings befindet: Am nördlichen Rand führen Stufen in die grüne Stille des Jingshan-Parks (eine alte kaiserliche Aussichtsplattform), und im Süden führt die Mittelachse durch den Tiananmen-Platz auf den großen Platz der politischen Zeremonien der Nation.

„Zijin Cheng“: Der Name und seine Bedeutung

„Verbotene Stadt“ ist ein geschichtsträchtiger Name. Der chinesische Begriff Zĭjìnchéng (紫禁城) wurde erstmals im 16. Jahrhundert offiziell verwendet; wörtlich bedeutet er „Violett verbotene Stadt“. Zi (紫, violett) bezieht sich auf den Nordstern, den Himmelsthron des Jadekaisers in der daoistischen Kosmologie. In der volkstümlichen Vorstellung war der irdische Kaiser der „Sohn des Himmels“, das menschliche Gegenstück zu diesen Sternen – daher war sein Palast das irdische Gegenstück des Ziwei-Geländes. Jin (禁) bedeutet verboten, und cheng (城) bezeichnet wörtlich eine ummauerte Stadt oder „Festung“. Jahrhundertelang durfte das gemeine Volk die äußeren Tore nicht überschreiten; unerlaubtes Betreten bedeutete Hinrichtung. Diese Aura spiegelt sich im englischen Begriff „Verbotene Stadt“ wider, obwohl Wissenschaftler anmerken, dass „Palaststadt“ die ursprüngliche Bedeutung besser treffen könnte. Heute nennen die Chinesen sie oft Gùgōng (故宫), den „Alten Palast“. Der Campus selbst ist offiziell das Palastmuseum der Verbotenen Stadt, ein Name, der sowohl auf seine kaiserliche Vergangenheit als auch auf seine museale Gegenwart verweist.

In offiziellen Beschreibungen betont die Verbotene Stadt ihre Größe und Symbolik. Sie umfasst ein Rechteck von etwa 960 mal 750 Metern – fast einen Quadratkilometer. Sie ist von einer 7,9 Meter hohen Mauer und einem 52 Meter breiten Graben umgeben; ihre Tore liegen perfekt in den vier Himmelsrichtungen. Über ein halbes Jahrtausend beherbergte der Komplex 24 Kaiser und zahllose Höflinge, Beamte, Handwerker und Bedienstete. Für die Welt stellt er das Paradebeispiel eines kaiserlichen chinesischen Palastes dar. Für die Stadtplaner Pekings war er schon immer der Dreh- und Angelpunkt des Stadtrasters: Die gesamte Zentralachse Pekings verläuft durch das Mittagstor, weiter durch den Tiananmen-Platz, zu den Nordgärten des Jingshan und weiter zu den Trommel- und Glockentürmen. Diese gerade, leicht schräge Linie wurde bereits vor dem Bau der Stadt in der Planungsphase der Yuan-Dynastie festgelegt, damit die Paläste der neuen Hauptstadt auf einer Linie mit der früheren Sommerhauptstadt Shangdu lagen.

Grundlagen der Macht: Der Bau des Palastes

Die Verbotene Stadt entstand nicht über Nacht. Als Zhu Di – der Prinz von Yan – im Jahr 1402 seinem Neffen den Ming-Thron entriss (und Kaiser Yongle wurde), schwebte ihm eine neue Hauptstadt im Norden vor. Im Jahr 1406 begann der Bau mit einem kaiserlichen Erlass, der sich buchstäblich auf ganz China erstreckte. Holz und Steine ​​kamen aus 14 Provinzen; Edelhölzer wie Phoebe Zhennan wurden auf Flüssen geflößt oder über Tausende von Kilometern auf Eisstraßen gezogen. Weißer Marmor aus lokalen Steinbrüchen (die sogar in den Bergen Pekings gegraben wurden) und hell glasierte Fliesen aus Nanjing und anderen Brennöfen trafen ebenfalls in großen Mengen ein. Im Laufe des folgenden Jahrzehnts arbeiteten schätzungsweise eine Million Arbeiter und 100.000 Handwerker unter der heißen Sonne am Bau des Palastes. Viele Arbeiter waren Sträflinge oder Wehrpflichtige, doch ihr Produkt sollte sich von allen früheren Bauwerken in China unterscheiden. Bis 1420 war der Komplex fertiggestellt: eine Stadt aus Pavillons und Hallen, die das Herz der kaiserlichen Macht verkörperte.

Die Arbeiten wurden nach alten Bauplänen organisiert und von den konfuzianischen und daoistischen Harmonieprinzipien geleitet. Die Architekten nutzten das Zhouli („Riten von Zhou“) und Kao Gong Ji (Buch der verschiedenen Handwerke) als Planungshandbücher. Der Grundriss ist streng symmetrisch auf einer Nord-Süd-Achse und spiegelt die kosmische Ordnung wider. Das Farbschema ist symbolisch: Gelbe Dachziegel und vergoldete Ornamente erinnern an die Sonne und die kaiserliche Autorität, während die riesigen Holzsäulen und -balken tief zinnoberrot gestrichen sind, um Glück zu symbolisieren. Die Symbolik der geraden Zahlen durchdringt das Design: Neun und ihre Vielfachen waren dem Kaiser vorbehalten. Einem populären Mythos zufolge gibt es im Palast 9.999 Räume, knapp zehntausend – die Zahl der Räume im Himmel –, aber sorgfältige Untersuchungen ergaben eher 8.886 Raumfelder. Diese Details waren beabsichtigt: Sie bedeuteten, dass sogar die Steine ​​und Dachsparren so kodiert waren, dass sie die Vorherrschaft des Kaisers darstellten.

Eine Stadt innerhalb von Mauern: Grundriss und Hauptstrukturen

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Der Grundriss der Verbotenen Stadt liest sich wie ein Stadtgedicht. Ein kaiserlicher Besucher durchquerte vier Tore, bevor er die innersten Heiligtümer erreichte. Südlich davon liegt das Tiananmen (Tor des Himmlischen Friedens) – der symbolische Eingang zur Kaiserstadt –, wo Maos Gesicht den Lauf der Geschichte beobachtet. Es folgt das Mittagstor (Wu Men), das große Südtor des Palastes. Durch fünf Bögen gelangt man in den Äußeren Hof.

Der Äußere Hof erstreckt sich nach Norden und erstreckt sich über etwa ein Drittel der Länge des Palastes. Hier herrschte der Kaiser in aller Pracht über sein Reich. Drei monumentale Säle stehen in einer Reihe, jeder auf hohen Marmorterrassen errichtet:

  • Die Halle der Höchsten Harmonie (Taihe Dian) ist die größte. Sie steht auf einer dreistufigen Marmorplattform und beherbergt den Drachenthron. Als Ort, an dem Kaiser bei Krönungen und Neujahrszeremonien saßen, wurde sie erbaut, um die Zuschauer mit ihrer Pracht zu überwältigen. Ihre riesige Innenhalle, getragen von baumstammdicken Vollholzbalken, ist bis heute eine der größten Holzkonstruktionen überhaupt. Bronzene Weihrauchgefäße und Wächterstatuen säumen die Plattform, und jeder Dachkranz und jedes Eckornament ist mit Drachenmotiven verziert.
  • Hinter Taihe befindet sich die Halle der Mittleren Harmonie (Zhonghe Dian), eine kleinere Ruhestätte für den Kaiser, um Zeremonien durchzuführen.
  • Weiter nördlich steht die Halle der Bewahrung der Harmonie (Baohe Dian), die einst für Bankette und die Abschlussprüfungen des Kaisers genutzt wurde.

An das zentrale Trio schließen sich im rechten Winkel zwei weitere Zeremonienhallen an: die Halle der kriegerischen Tapferkeit (Wuying Dian) mit Ausstellungen bronzener Waffen und die Halle der literarischen Brillanz (Wenhua Dian) für wissenschaftliche Zwecke. Der gesamte Außenhof wirkt dramatisch: breite Marmorrampen, grün glasierte, sich in den Himmel wölbende Dächer – alles in kolossalem Ausmaß. Er sollte die Beamten und Gesandten, die hier niederknieten, einschüchtern und beeindrucken.

Ein sonniger Nachmittag im Äußeren Hof der Verbotenen Stadt. Gläubige und Touristen versammeln sich unter der hoch aufragenden Halle der Höchsten Harmonie (oben zu sehen), deren dreistufige Marmorplattform den Drachenthron der Ming- und Qing-Kaiser trägt.

Hinter dem letzten Zeremoniensaal teilt eine breite Trennwand den Komplex in zwei Hälften. Betritt man den Innenhof, findet man eine intimere Anlage: den privaten Bereich des Kaisers, seiner Familie und seines Haushalts. Ein in Stein gemeißelter Weg des Friedens führt zum Palast der Himmlischen Reinheit (Qianqing Gong), einst das Schlafzimmer des Kaisers, und zur Halle der Vereinigung (Jiaotai Dian), in der die Siegel der Kaiserin aufbewahrt wurden. Daneben steht der Palast der Irdischen Ruhe (Kunming Gong), traditionell als Gemächer der Kaiserin gedacht (später manchmal vom Kaiser selbst genutzt). Um diese zentralen Paläste herum befinden sich Dutzende kleinerer Höfe und Villen, in denen Prinzen, Prinzessinnen, Gemahlinnen und Eunuchen lebten. Ganz im Norden liegt die Halle der geistigen Kultivierung (Yangxin Dian) – eine bescheidenere, zweistöckige Bibliothek mit Arbeitszimmer, in der die Qing-Kaiser in späteren Jahren tatsächlich viele wache Stunden hinter vergitterten Fenstern verbrachten und regierten.

Die Ausrichtung und Dekoration blieben im gesamten Gebäude unverändert: Die Räume sind nach Süden ausgerichtet, um Wärme zu spenden, die lackierten Säulen tragen Konsolen, die sich nach oben zu den Dachtraufen hin wölben, und Fresken mit Drachenmotiven und Vergoldungen zieren die Balken. Die Böden der großen Hallen sind mit speziellen „goldenen Ziegeln“ gepflastert, deren Lichtreflexion dafür sorgte, dass sie leicht zu reinigen waren – selbst von hochrangigen Palastbediensteten – und deren ungewöhnliche Zusammensetzung noch heute von Restauratoren untersucht wird.

Alles in diesem Grundriss verkörpert Hierarchie. Gelbe Ziegel – ausschließlich dem Kaiser vorbehalten – bedecken jedes Hauptdach; Nebenpaläste können grüne oder schwarze Ziegel haben. Selbst die Anordnung der Tiere auf dem Dachfirst signalisiert Status: Neun Figuren (ein himmlisches Wesen und acht Tiere) reiten in den Hallenecken der Kaiserpaläste, während auf kleineren Gebäuden nur kleinere Gruppen erscheinen. Torbögen sind tiefrot gestrichen und mit Reihen goldener Knöpfe besetzt – neun Reihen mit je neun Knöpfen an den Vordertoren –, die anzeigen, dass nur der Kaiser sie passieren darf. In früheren Zeiten stand auf Bürgerliche, die diese Knöpfe nachahmten, die Todesstrafe.

Das gesamte Gelände ist von einer bis zu 8,6 Meter breiten Mauer aus gestampfter Erde und Ziegeln umgeben. Die Ecktürme erinnern an Pagoden der Song-Dynastie (der Legende nach kopierten Handwerker berühmte Türme von einem Gemälde). Draußen hält der Wassergraben das geschäftige Treiben des modernen Pekings fern. Von oben, im Jingshan-Park, erblickt man die Verbotene Stadt als rot-goldenes Juwel in einem grünen Wassergraben – ein Mikrokosmos des kaiserlichen Chinas.

Luftaufnahme der Verbotenen Stadt vom Jingshan-Park (nördlich des Komplexes). Der gesamte Palastkomplex liegt auf der zentralen Nord-Süd-Achse Pekings. Seine vergoldeten Hallen, Höfe und Gärten sind perfekt ausgerichtet und bilden ein höchstes Beispiel kosmischer Ordnung.

Die Große Halle und andere Wunder

Die Ausmaße dieser Hallen sind kaum zu begreifen. Betreten Sie die Halle der höchsten Harmonie: ein Hauch von gefiltertem Weihrauch, der vereinte Duft von Sandelholz und Harz. Die Decke der Halle ragt 30 Meter über den Boden und ruht auf sechzehn riesigen, mit Blattgold besetzten Holzsäulen. Wir betreten den polierten Marmorboden, der so glatt ist, dass man meinen könnte, der Drachenthron würde sich bewegen, als stünde er auf Rollen. Über uns sind die Giebeldecken mit Phönix- und Drachenmotiven in tiefem Blau und Gelb bemalt. Am anderen Ende steht der geschnitzte Holzthron des Kaisers, erhöht auf Plattformen mit Drachenklauen. Die Halle wurde wahrscheinlich von Hängelaternen und Sonnenlicht, das durch die Gitterfenster fiel, erhellt, so hell, dass jeder gemalte Drache und jede Mosaikfliese blendete. Dies ist (wie der Name schon sagt) der erhabenste Ort der Verbotenen Stadt.

Doch so prachtvoll sie auch ist, die Halle der höchsten Harmonie ist nur eines von vielen Wundern. Rund um die Paläste befinden sich reich ausgestattete Gemächer, in denen die Kaiser aßen, schliefen, beteten, sich berieten oder studierten. Die Halle des Erntegebets im Himmelstempel (außerhalb der Verbotenen Stadt) ist architektonisch verwandt, doch in dieser Stadt selbst befinden sich kleinere Tempel für die Erde, die Ahnen und die Sonne – jeder nach klassischem Standard erbaut, jedoch im kaiserlichen, vergoldeten Maßstab. In den Höfen befinden sich Urnen und Stelen zum Gedenken an frühere Kaiser. In Nischen verbergen sich Pavillons und Altäre. Im Norden liegen die privaten Gärten des Kaisers mit einer Nordsee (künstlicher See), wo im Sommer Lotos wuchsen und man im Winter einst Schlittschuh lief.

Für den modernen Besucher erwachen viele dieser Details zu neuem Leben. Er könnte einen Blick auf antike Kalligrafien auf einem Bildschirm werfen oder mit dem Finger eine Drachenschnitzerei nachzeichnen (und dabei keinen Besuch vorsehen, da er sonst die Geschichte auslöschen könnte). Schilder erklären die Rituale, die einst stattfanden: wie ein Kaiser den Neun-Drachen-Altar umrundete, um das neue Jahr zu begrüßen, oder wie Konkubinen einst im Palast des Ewigen Frühlings Fächertänze aufführten. Jede Tafel und jedes Ausstellungsstück ist staatlich anerkannt, zeigt aber dennoch ehrlich Verfall und Reparaturen auf. Ein Reiseführer witzelt: „Selbst die Götter müssen ihre eigenen Tempel reinigen.“

Vom Palast zum Museum: Revolution und Restauration

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brach die Welt der Verbotenen Stadt zusammen. Die Qing-Dynastie fiel 1911, und der letzte Kaiser, der sechsjährige Puyi, durfte bis 1924 als Pensionär im Inneren Hof bleiben. Nach Puyis Vertreibung war der Thron leer. 1925 erklärte die Republik China die Verbotene Stadt zum öffentlich zugänglichen Nationalmuseum (Palastmuseum). Unter Kurator Cai Yuanpei wurden zunächst die Schätze der südlichen Höfe ausgestellt, später wurde die Ausstellung auf das gesamte Gelände ausgeweitet.

Die 1930er und 40er Jahre waren gefährliche Jahre. Während des Japanisch-Chinesischen Krieges (1937–1945) wurde ein Großteil der kostbaren kaiserlichen Sammlung nach Shanghai und später nach Hongkong gebracht; Tausende Stücke wurden schließlich zur sicheren Aufbewahrung nach Taiwan transportiert. Diese Werke bilden den Kern des heutigen Nationalen Palastmuseums in Taipeh – eine Erinnerung daran, dass Chinas Erbe einst aus seinem Kernland verschleppt wurde. Währenddessen erduldeten die fragilen Paläste in Peking Besatzung und Bombardierungen.

Nach der Gründung der Volksrepublik 1949 war die Haltung gegenüber der Verbotenen Stadt zwiespältig. Einige Radikale betrachteten sie als Symbol feudaler Unterdrückung. In den 1950er Jahren war über ihren Abriss für neue Parteigebäude diskutiert worden, doch Mao Zedong entschied sich – angesichts der späteren Beziehungen zum Westen vielleicht zu Recht – für den Erhalt der Stadt. Während der Kulturrevolution 1966–1976 geriet sie erneut in Gefahr; Rote Garden verwüsteten einige Hallen, zerschlugen Skulpturen und beschmierten Gedenktafeln. Erst als Premier Zhou Enlai der Armee befahl, die Tore zu bewachen, endeten die schlimmsten Verwüstungen. Ein chinesischer Film zeigt Zhou mit Soldaten, die fröhlich mit Gewehren herumfuchteln, um die Roten Garden in Schach zu halten; das Überleben der Verbotenen Stadt ist maßgeblich diesen Interventionen in letzter Minute zu verdanken.

Nachdem die politischen Stürme vorüber waren, widmete man sich der friedlichen Erhaltung des Komplexes. Historische Speisepavillons wurden auf verkohlten Fundamenten wiederaufgebaut, Dachziegel aus Schutt geborgen, Balken freigelegt und neu lackiert. 1961 erklärte die chinesische Regierung die Verbotene Stadt zum geschützten Kulturerbe, und 1987 wurde sie schließlich als „Kaiserpalast der Ming- und Qing-Dynastien“ in die UNESCO-Liste aufgenommen. Im späten 20. Jahrhundert wurde sie nicht nur zu einem Museum, sondern zu einer Bühne für Diplomatie und nationale Repräsentation: Nixon speiste 1972 in seinen Sälen, ebenso wie spätere Präsidenten, darunter Trump 2017 (in einem restaurierten Qing-Bankettsaal). Wenn Würdenträger heute den Palast besichtigen, ist er ebenso ein Ausdruck des chinesischen Kulturerbes wie jede Tiananmen-Zeremonie.

In der Zwischenzeit wurde das Palastmuseum selbst dramatisch erweitert. 2012 leitete Kurator Shan Jixiang eine massive Öffnung ein: Waren 2012 nur 30 % des Komplexes zu besichtigen, waren in den 2020er Jahren bereits rund drei Viertel zugänglich, und weitere Restaurierungsarbeiten sind geplant. Hinter den Kulissen wurden Galerien und Konservierungslabore eingerichtet. Im Jahr 2025 – zum hundertsten Jahrestag der Museumsgründung – sollen über 90 % renoviert und eröffnet sein. Shan erklärte den staatlichen Medien unverblümt: Wenn Besucher nur die Mittelachse von vorne nach hinten abgehen, „ohne sich irgendwelche Ausstellungen anzusehen …, ist dies kein Museum, das die Menschen aus tiefstem Herzen genießen können“. Also präsentieren neue Ausstellungen Hofgemälde, Kostüme, kaiserliche Uhren und Keramiken mit modernen Displays und sogar digitalen Führern. Die Verbotene Stadt von heute ist durch und durch ein Palastmuseum: ein Ort, an dem Geschichte katalogisiert, erklärt und zumindest teilweise demokratisiert wird.

Bewahrung und die Verbindung von Alt und Neu

Die Erhaltung der Verbotenen Stadt ist eine Herausforderung, die traditionelles Handwerk und moderne Wissenschaft vereint. Jedes Viertel – von den Rampen aus Trockenmauerwerk bis zu den lackierten Türschwellen – muss fortlaufend konserviert werden. UNESCO-Berichte berichten von enormen Investitionen: Anfang der 2000er Jahre gab China jährlich 12 bis 15 Millionen RMB für deren Instandhaltung aus, gegenüber 4 Millionen in den 1980er Jahren. Gewaltige Projekte wurden auf den Weg gebracht: Im Rahmen einer 600 Millionen Yuan teuren Aktion wurde der Burggraben ausgebaggert und Teile der Palastmauern und -wälle wiederaufgebaut, wodurch über 110 antike Bauwerke vor dem Verfall gerettet wurden. In Laboren werden Farbpigmente getestet und das Alter von Holz analysiert; rund 150 spezialisierte Restauratoren verwenden in den Laboren vor Ort Mikroskope und Röntgenbeugungsgeräte, um jahrhundertealte Artefakte zu behandeln.

Die Ergebnisse sind greifbar. Ganze Hallen wurden bis auf das Skelett abgetragen und Dach für Dach wiederaufgebaut; goldene Dachtraufen werden neu gebunden und nach den originalen Ofenrezepten neu bemalt. Antike Uhren, die einst für Kaiser tickten, werden sorgfältig geölt, um wieder zu laufen. Eine vergoldete Bronzeurne aus dem Sommerpalast, die beim Transport gesprungen war, wurde mit anspruchsvollem Epoxidharz repariert, sodass ihr verlorener Drachenschwanz wieder angebracht werden konnte. Von Schimmel beschädigte Seidenmalereirollen werden in akribischer Kleinarbeit „übermalt“ – Löcher werden mit originalgetreu gefärbten Seidenfäden gefüllt, ein Prozess, der für eine einzige Tafel Monate dauern kann. An jedem beliebigen Arbeitstag kann man Kunsthandwerker in Werkstätten beobachten: Ein Restaurator mit OP-Handschuhen klopft vorsichtig Gold von einem Sarg, ein anderer liest unter UV-Licht ein Gedicht aus dem 15. Jahrhundert, um versteckte Retuschen sichtbar zu machen.

Diese Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart hat dazu geführt, dass die Verbotene Stadt kein statisches Monument, sondern ein lebendiges Laboratorium der Denkmalpflege bleibt. Doch sie offenbart auch Spannungen: Moderne Geräte summen in den alten Mauern und erzeugen eine subtile Ironie. Eine Bedienstetenuniform aus dem 19. Jahrhundert baumelt neben einem iPad, auf dem ein Erklärvideo läuft. Selbst während neue Feuermelder, Wasserleitungen und elektrische Beleuchtung getestet werden, ist der Palast bestrebt, sein ursprüngliches Ambiente zu bewahren. Nachts säumen dezente LED-Lampen die Gänge, sodass Besucher nach Feierabend das Gefühl haben, auf demselben Stein wie die Kaiser zu treten und nicht auf bündigen Stahlgittern. Staatliche Dokumente betonen, dass „die Verbotene Stadt der besterhaltene Palastkomplex nicht nur in China, sondern weltweit ist“, und behandeln ihren Erhalt als eine Frage des Nationalstolzes.

Als der Privatgarten des Kaisers Qianlong (Taihuai Xiyuan) nach Jahrhunderten der Vernachlässigung restauriert wurde, versammelten sich Historiker und Gärtner, um den genauen Gartenplan aus dem 18. Jahrhundert zu erforschen. Jeder Ziegel und jeder Strauch wurde so ausgewählt, dass er dem entsprach, was die Qing-Höflinge auf dem Höhepunkt der Herrschaft dieses Kaisers gesehen hätten.

Unter den Menschen: Rituale, Touristen und Tagesrhythmus

Trotz ihrer Größe wird die Verbotene Stadt durch kleine menschliche Geschichten erlebt. Viele Chinesen besuchen sie Dutzende Male in ihrem Leben, und der Palast ist in die Populärkultur und das persönliche Gedächtnis eingegangen. Schulkinder rezitieren manchmal Gedichte in seinen Höfen. Fotografen treffen sich am Jingshan, um das klassische Stadtpanorama einzufangen. Am Touristentag oder anderen Festen erwachen die Höfe zum Leben: Im Mai 2023 beispielsweise schoss eine Menschenmenge „in exquisiten traditionellen chinesischen Kostümen“ Hochzeitsfotos vor den Toren und Korridoren. Diese Paare lachen unter geschnitzten Balken und tauschen ihre Gelübde aus, während die alten Dynastien zuschauen. Zum chinesischen Neujahrsfest strömen Tausende von Besuchern in die Stadt, um der Halle des Erntegebets (im Himmelstempel außerhalb der Mauern) zu huldigen, und pilgern dabei oft durch den Palast zu Feng-Shui-Glücksplätzen. Am Nationalfeiertag im Oktober führen offizielle Führungen ausländische Journalisten durch makellose Hallen, als wären die Jahrhunderte der Geschichte ein Drehbuch für Kulturdiplomatie.

Alltägliche Szenen gibt es zuhauf. Bei Sonnenaufgang kann man Jogger beim Tai Chi an einem ruhigen Seitentor beobachten. Händler vor dem Burggraben verkaufen kleine „Golden Syrup Cake“-Ziegel in Form von Palastlaternen. Reiseführer weisen auf die dicken Teppiche der alten, mittlerweile rutschigen Marmorstufen hin, die einst Kaiser zu Zeremonien hinaufkrochen – Erinnerungen daran, wie die gewöhnlichen Böden der Stadt heute von Millionen von Schritten abgenutzt sind. Im Sommer kaufen Touristen oft Handfächer oder schälen Mandarinen im Schatten der Haupthallen; im Winter nehmen sich manche einen Tag frei, um durch den kaiserlichen Park zu spazieren, der einst der Garten ihrer Vorfahren war.

Trotz all dieser Offenheit ist nicht alles zu sehen. Teile der Verbotenen Stadt bleiben gesperrt – sie werden als Verwaltungsbüros oder einfach als nicht ausgegrabene Lager genutzt. Shans Bemerkung, dass nur 30 % geöffnet seien, deutete eine Zeit lang auf die unerschlossenen Geheimnisse im Inneren hin. Jetzt sind es eher 75–90 %, aber das lässt immer noch verborgene Winkel offen: eine Hintertreppe, die auf manchen Besucherkarten nicht erwähnt wird, eine kleine Halle, die nur Palastfunktionäre betreten. Dennoch ist das Gleichgewicht zwischen Transparenz und Aura ein anderes als noch vor einer Generation. Es wurden Regeln für den Besucherandrang eingeführt: zeitgebundene Eintrittskarten, maximale Besucherzahlen pro Tag (zum Schutz der Stätten). Und in den Jahren 2020–21 leerten sich die Höfe aufgrund der Pandemiebeschränkungen kurzzeitig – ein deutlicher Vorgeschmack darauf, wie friedlich der Palast ohne „den großen, lauten Tourismusmotor“, wie es ein Kurator ausdrückte, sein kann. Einheimische aus Peking beschreiben ihren ersten Besuch oft mit Erstaunen: „Ich konnte nicht glauben, dass es ihn noch gibt“, sagen sie, nachdem sie nur Geschichten von früherem Ruhm gehört hatten. Selbst erfahrene Einheimische erleben bei jeder Reise neue Überraschungen.

Eine Stadt für die Welt: Relevanz heute

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Warum ist die Verbotene Stadt im Jahr 2025 so wichtig? Für China bleibt sie ein starkes Symbol. Sie verankert die nationale Identität in einer greifbaren Vergangenheit. Sie ist eine „lebendige Brücke“ zwischen Alt und Neu, wie eine Nachrichtenseite es formulierte – ein Ort, an dem das moderne China seine Kontinuität mit dem imperialen Erbe verortet. Politisch wird der Ort gelegentlich für Theater genutzt: Berichten zufolge treffen sich dort Staats- und Regierungschefs zu wichtigen Gipfeltreffen, wohl wissend um die Bedeutung, die die Mauern vermitteln. Kulturell ist sie der Kern der Identität Pekings – unter Chinesen liebevoll einfach „Gugong“ genannt und als Hüterin von allem, von Malerei und Poesie bis hin zu Aberglaube und Hofetikette, angesehen.

Millionen Menschen weltweit verbinden Peking über den Palast. Für viele ausländische Erstbesucher ist die Ankunft am Tiananmen-Platz und der Durchgang zur Verbotenen Stadt ein Höhepunkt ihrer Reise – eine lebendige Geschichtsstunde. In Dokumentationen, Filmen und sogar Videospielen taucht der Palast immer wieder als Synonym für das „alte China“ auf. Das Lob der UNESCO – der Palast stelle die höchste Errungenschaft chinesischer Holzarchitektur dar – zieht Wissenschaftler und Architekten aus dem Ausland an. Die Ausstellungen des Palastmuseums werden auch in anderen Ländern gezeigt, beispielsweise als seltene kaiserliche Gewänder durch Europa tourten und der Welt die Handwerkskunst des Qing-Hofes präsentierten.

Doch nicht jeder sieht die Stadt mit rosigen Augen. Manche junge Chinesen sehen sie als Erinnerung an Hierarchie oder altmodisches Denken. Auch für Tibeter, Mongolen oder Uiguren ist die Verbotene Stadt eine Erinnerung an das Han-chinesische Reich. In Tourismuskreisen gibt es Debatten: Manche argumentieren, sie sei „überbelichtet“, andere, sie sei das Herzstück jeglichen historischen Tourismus in China. Umweltschützer sorgen sich um Smog – den gefürchteten grauen Dunst, der sich manchmal sogar über den goldenen Dächern absetzt – und um die Auswirkungen von 20 Millionen Besuchern jährlich. Es gibt Vorschläge, Fahrgemeinschaften innerhalb des Palastes einzuführen oder abwechselnd exklusive VIP-Touren anzubieten. Jede Veränderung wirft Fragen auf: Können Modernisierung und Denkmalschutz hier wirklich koexistieren?

In einigen Punkten herrscht jedoch weitgehend Einigkeit. Erstens ist die Verbotene Stadt ein Meisterwerk der Raumgestaltung. Ihre Fähigkeit, eine vergangene Ära heraufzubeschwören, ist erstaunlich wirkungsvoll. Wer das Mittagstor durchschreitet, fühlt sich für viele noch immer wie eine Reise in eine andere Zeit an. Zweitens ist sie unbestreitbar ein Zentrum des Lernens: Millionen von Schulkindern sind hierher gepilgert, haben kaiserliche Erlasse gelesen und sich die verbotenen Rituale vorgestellt. Und schließlich ist sie ein Spiegelbild von Chinas eigenen Widersprüchen und Stärken. Unter ihrem vergoldeten Dach wird Geschichte gepflegt und manchmal auch angefochten; doch dass sie überhaupt überlebt hat, ist angesichts des turbulenten 20. Jahrhunderts bemerkenswert. Sie ist in jeder Hinsicht Chinas „besterhaltener“ Palastkomplex – ein Schatz, den der Staat energisch schützt und den das Volk mit Begeisterung empfängt.

Fazit: Steine, die sprechen

Die Verbotene Stadt überrascht uns auch heute noch. Man betritt sie vielleicht mit einem Reiseführer und verlässt sie mit einem ergreifenden Gefühl der Zeit. Hier gaben sich Kaiser als Söhne des Himmels aus, doch auch zwei Jahrhunderte kommunistischer Herrschaft prägten diese Holzbalken. Hier stehen noch immer die Ahnentafeln der Kaiser in bronzenen Schreinen, während Maos Porträt direkt davor thront. Doch die drängenden Menschenmassen scheinen die Verbotene Stadt zu ihrer eigenen gemacht zu haben und schwanken zwischen Ehrfurcht und Selfie-Posing.

Wie fühlt sich ein Besuch heute an? Stellen Sie sich vor, Sie stehen unter dem Dach der großen Halle, als es zu nieseln beginnt. Die Ziegel fangen die Regentropfen still ein. Touristen und Einheimische gehen vorbei und bleiben stehen. Der Führer erklärt das Alter des Holzes. In diesem Moment spürt man: Hier wird nicht nur die Vergangenheit sichtbar, hier schlägt das Herz von Pekings Zentrum unaufhörlich. Das ist die Macht der Verbotenen Stadt: Sie ist ein Mosaik aus Epochen, in Stein gemalt und in ihrem Maßstab stets menschlich.

Von monumentalen Granitterrassen bis hin zum Muster der Fliesen auf dem Boden, vom Flüstern einer Bronzeglocke bis hin zum Klicken des Kameraverschlusses eines Touristen – die Verbotene Stadt spricht noch immer. Sie lehrt, beeindruckt und macht demütig – sie verlangt Respekt für das, was erbaut wurde und letztlich für das, was Bestand hat.

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