Hoch oben auf der unverwechselbaren Silhouette der drei Türme von Marina Bay Sands befindet sich das CÉ LA VI im 57. Stockwerk. Es besticht durch sein unverschämt schickes Design und Ausblicke, die vom glitzernden Lotosteich des ArtScience Museums bis zum weit entfernten Central Business District reichen. (Beachten Sie, dass sich viele Fotos zwar auf den Infinity-Pool im angrenzenden SkyPark konzentrieren, die Bar selbst jedoch separat ist – Badebekleidung ist außerhalb des Poolbereichs nicht angebracht.) Wenn Sie aus dem Hochgeschwindigkeitsaufzug steigen und die mit nachtblauem Samt und polierten Messingakzenten geschmückte Lobby betreten, werden Sie sofort erkennen, dass dies weniger eine zwanglose Stammkneipe als vielmehr ein sorgfältig choreografiertes Lifestyle-Reiseziel ist – eines, wo jedes Detail, von der Beleuchtung bis zur Lounge-Musik, darauf abgestimmt ist, das besondere Gefühl zu verstärken.
Der Zugang ist unkompliziert, erfordert aber Planung: Betreten Sie das Gebäude über die Hotellobby auf Ebene 2 der Bucht, nehmen Sie den speziellen MICE-Aufzug an den Kasino-Etagen und Konferenzflügeln vorbei (die Beschilderung ist deutlich, doch zu Stoßzeiten beim Check-in im Hotel kann es zu kurzen Wartezeiten kommen) und gelangen Sie in einen stimmungsvollen Vorraum, der von diskreten Empfangsständen bewacht wird. (Wenn Sie mit dem Taxi oder einer Mitfahrgelegenheit anreisen, fragen Sie nach „Marina Bay Sands Hotel Lobby, Ebene 2 der Bucht“, um zu vermeiden, dass Sie in der Einkaufspassage darunter abgesetzt werden.) Am Veranstaltungsort gilt eine leger-elegante Kleiderordnung – denken Sie an Hemden und Kleider mit Kragen statt Flip-Flops und Tanktops – und obwohl Sie wegen fehlender Absätze nicht abgewiesen werden, sollten die Turnschuhe sauber und hochwertig sein und nicht im Sport- oder Fitnessstudio-Stil.
Drinnen finden Sie drei verschiedene Bereiche: eine Indoor-Lounge mit deckenhohen Fenstern, eine Außenterrasse, die die Bar komplett umrundet, und eine Poolterrasse, die grundsätzlich privat ist, aber für Gruppen ab sechs Personen mit Tischservice gebucht werden kann. (Der Poolzugang selbst ist Hotelgästen und Spa-Besuchern vorbehalten; für ein tolles Foto im Wasser mit der Skyline im Rücken reservieren Sie am besten eine separate Tagesliege.) Die Plätze auf der Terrasse sind begehrt – planen Sie, mindestens 45 Minuten vor Sonnenuntergang anzukommen, um sich einen Platz zu sichern, von dem aus Sie die Gardens by the Bay und den Singapore Flyer perfekt sehen. Ansonsten bietet die Indoor-Lounge auch hier einen großzügigen Panoramablick, und dank der Klimaanlage werden Sie in der Luftfeuchtigkeit nicht schlappmachen.
Die Cocktailkarte ist eine Studie in Sachen Erhabenheit. Klassiker wie ein perfekt ausbalancierter Negroni – oder vielleicht ihre charakteristische Variante des „Marina Bay Old Fashioned“, bei der traditioneller Roggen durch lokal destillierten Single Malt ersetzt wird – stehen neben einfallsreichen Optionen, die eine Hommage an die Gewürzrouten Südostasiens sind. (Ein „Siam Spritz“ mit Thai-Basilikum, Kaffirlimettenblättern und einem Spritzer Kokoswasser perlt an lauen Abenden; bestellen Sie ihn „extra spritzig“, wenn Sie möchten, dass die Spritzigkeit vor den Lichtern der Skyline tanzt.) Cocktails liegen preislich zwischen 25 und 35 SGD (ungefähr 18 bis 25 USD), wobei Top-Kreationen – wie „Aurora“ mit japanischer Yuzu, Schmetterlingserbsenblüte und Prosecco – auf etwa 40 SGD klettern. Leichte Gerichte (20–45 SGD) reichen von mit Togarashi bestäubten Wagyu-Beef-Slidern bis zu Thunfisch-Tartar in Sashimi-Qualität, das in Mini-Muscheln serviert wird; Wenn Sie für einen entspannten Ausflug mit zwei Getränken und einem Snack 100–120 SGD pro Person einplanen, liegen Sie im richtigen Bereich.
Der Service spiegelt die Premium-Positionierung der Bar wider: Die Mitarbeiter bewegen sich mit ruhiger Zuversicht, kommen proaktiv vorbei, um Wasser nachzuschenken und passende Speisen vorzuschlagen, ohne aufdringlich zu wirken. (Das heißt, während der Stoßzeiten – normalerweise freitags und samstags von 19 bis 22 Uhr – kann es sein, dass Ihr Kellner mehrere Tische bedient. Geben Sie ihm also frühzeitig Bescheid, wenn Sie mit der Abfahrt einer Bootstour um die Wette fahren oder die Rechnung sofort brauchen.) Trinkgeld ist in Singapur freiwillig, allerdings wird Ihrer Rechnung automatisch ein Servicezuschlag von 10 % hinzugefügt; geben Sie ruhig ein paar Singapur-Dollar mehr dazu, wenn Ihnen das Tempo und die Aufmerksamkeit besonders gefallen haben.
Neben Drinks und Ausblicken bietet CÉ LA VI einen wechselnden Kalender mit DJ-Abenden, Live-Jazz-Sets und gelegentlichen Gastkoch-Pop-ups. (Die Besetzungslisten werden monatlich auf der Website veröffentlicht; für bestimmte Veranstaltungen wird der Kauf eines digitalen Tickets empfohlen, da die Kapazität auf etwa 150 Gäste begrenzt ist, um eine intime Atmosphäre zu wahren.) Während die Veranstaltungen auf der Hauptbühne nach 22:00 Uhr an Fahrt gewinnen, bieten Buchungen tagsüber – insbesondere am Sonntagnachmittag – eine entspanntere Atmosphäre mit der Mittagssonne, die durch die Glasscheiben fällt, und einem Soundtrack, der eher an eine Lounge-Bar als an einen Nachtclub erinnert.
Praktische Überlegungen sind hier wichtig: Aufgrund der äquatorialen Luftfeuchtigkeit in Singapur können Glaswände kurzzeitig beschlagen, wenn die Klimaanlage anspringt. Warten Sie daher bei Ihrer Ankunft kurz, bis die Fenster wieder frei sind. Regenschauer sind zwar oft kurz, können aber ohne Vorwarnung einsetzen – die Sitzplätze auf der Terrasse sind unter ausfahrbaren Markisen geschützt. Sollte der Wind jedoch drehen, sollten Sie darauf vorbereitet sein, nach drinnen zu gehen. (Sonnenschirme sind auf der Terrasse nicht erwünscht; das Personal hat Ersatz dabei, falls Sie sie vergessen.) Die Toiletten hinter der Bar sind geräumig und makellos sauber und verfügen über beleuchtete Spiegel, die Ihnen vor dem Hinuntergehen einen letzten Blick auf Ihr Outfit ermöglichen.
Die Abreise ist genauso reibungslos wie die Ankunft: Die Aufzüge sind bis 1 Uhr morgens in Betrieb, allerdings können Zuschläge für Nachttaxis den Taxameterpreis um 20–30 % erhöhen – wenn Sie auf Ihr Budget achten, holen Sie sich vorab ein Angebot über die Grab-App. Der MRT-Zugang über die Bayfront Station ist nur einen kurzen Spaziergang durch das Einkaufszentrum entfernt (folgen Sie den blauen „Bayfront MRT“-Wegweisern). Wenn Sie danach noch nach Clarke Quay oder Raffles Place möchten, rechnen Sie je nach Verbindung mit einer 10- bis 15-minütigen Fahrt.
Letztendlich geht es im CÉ LA VI weniger darum, sich schnell einen Drink zu gönnen, als vielmehr darum, einen Abend mit mehreren Acts zu inszenieren, bei dem Architektur, Mixologie und Stadtbild zusammentreffen. (Wenn Sie als Paar reisen, reservieren Sie für ein wenig Privatsphäre eines der halbgeschlossenen „Liebesnester“ auf der Terrasse; Alleinreisende finden zahlreiche Sitzplätze an der Bar, die zu Gesprächen mit Barkeepern und anderen Weltenbummlern einladen.) Für Reisende, die nicht nur eine Aussicht, sondern einen alle Sinne bereichernden Stadtgipfel suchen, bleibt es eines der faszinierendsten – und realistisch erreichbaren – Dachterrassenziele Asiens.