Stadterkundung (Urbex)

Stadterkundung (Urbex)

Urban Exploration verwandelt vergessene, unzugängliche Orte in Entdeckungsstätten – aber nur, wenn man verantwortungsvoll vorgeht. Dieser Leitfaden stattet Reisende mit allem aus, was sie für Urbex benötigen: von rechtlichen Geboten und Verboten über Gefahrenerkennung und die richtige Ausrüstung bis hin zu Fotografie-Tipps. Er betont den Respekt vor jedem Ort und seinen Besitzern und bietet gleichzeitig praktische Ratschläge (wie man Orte findet, die Reise plant, richtig packt und sich sicher verhält). Vor allem zeigt er, wie man diese einzigartige Form des Reisens und Fotografierens ethisch, legal und sicher ausüben kann, sodass der Nervenkitzel des Abenteuers über die Erkundung einer einzelnen Stadtruine hinaus anhält.

Urban Exploration – oft kurz „Urbex“ genannt – ist die Praxis, die verborgenen oder verlassenen Winkel unserer gebauten Umwelt zu erkunden. Das kann bedeuten, durch ein zerbrochenes Fenster in eine seit langem leerstehende Fabrik zu schlüpfen, durch stille Abwasserkanäle zu waten oder auf verrostete Dächer zu klettern. Der Reiz liegt im Entdecken: die Schönheit und Geschichte von Bauwerken zu finden, die längst vergessen sind. Ausgestattet mit Kamera, Taschenlampe und sorgfältiger Planung dokumentieren Urbexer (wie die Enthusiasten manchmal genannt werden) den Verfall und die Geschichten einst blühender Orte. Doch die Erkundung vergessener Gebäude ist nicht bloße Leichtsinnigkeit oder Abenteuerlust. Es ist eine Mischung aus Reisen, Fotografie und Recherche, die Vorbereitung erfordert. Dieser Leitfaden erklärt alles, was ein neugieriger Reisender wissen muss – von den Ursprüngen und der Ethik des Urbex über das rechtliche Labyrinth, Sicherheitsvorkehrungen, Recherchemethoden, Ausrüstungslisten bis hin zu Fotografie-Tipps –, damit Abenteurer verlassene Welten verantwortungsvoll und selbstbewusst erkunden können.

Was ist Stadterkundung (Urbex)?

Urban Exploration bezeichnet im Wesentlichen die Erkundung von Bauwerken, meist solchen, die seit Langem verlassen oder der Öffentlichkeit verborgen sind. Der Begriff „Urbex“ ist die Kurzform für „Urban Exploration“ (Stadterkundung), weitere Bezeichnungen sind UE, Draining (für Kanalisationserkundung) und Place Hacking. Es handelt sich dabei nicht um Sightseeing oder herkömmlichen Tourismus; oft wird dabei unerlaubt in gesperrte Bereiche eingedrungen, nur um sie zu sehen und zu fotografieren. Im Kern wird Urbex von der Neugier auf die verschiedenen Geschichtsschichten in den Hinterhöfen und vergessenen Anlagen einer Stadt angetrieben. Fotografen, Historiker und Abenteurer nutzen Urbex gleichermaßen, um „verlorene Orte“ zu dokumentieren, seien es verlassene Krankenhäuser, stillgelegte Kraftwerke, geschlossene Vergnügungsparks oder U-Bahn-Tunnel.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Urbex zu einer Subkultur und sogar zu einem akademischen Forschungsgebiet entwickelt. In den 1990er und frühen 2000er Jahren entstanden die „Zines“. Infiltration Die frühen Urbex-Ethik und -Traditionen wurden maßgeblich geprägt (ihr anonymer Autor, bekannt unter dem Pseudonym Ninjalicious, beschrieb grundlegende Regeln und Techniken). In den letzten Jahren hat der Stadtanthropologe Bradley Garrett über „Place-Hacking“ in Städten geschrieben – Urbex dient dabei als Mittel, um die Interaktion von Menschen mit dem urbanen Raum zu untersuchen. Viele Entdecker teilen ihre Tipps online oder in kleinen Community-Foren, doch langjährige Abenteurer betonen Respekt und Dokumentation. Wie der Autor Jeff Chapman (Gründer von Infiltration) es ausdrückte: Stadterkunder „vandalieren, stehlen oder beschädigen niemals etwas“ – der Reiz liegt in der Entdeckung und den aufgenommenen Fotos.

  • Arten von Urbex: Das Genre der Stadterkundung umfasst verschiedene Kategorien. Am häufigsten werden leerstehende Gebäude erkundet: alte Fabriken, Krankenhäuser, Schulen, Kirchen, Hotels oder Wohnhäuser, die dem Verfall preisgegeben sind. Stadterkunder wagen sich auch in Abwasserkanäle und -leitungen („Draining“), wo verborgene Netze aus Rohren und Tunneln das Wasser unter den Städten transportieren. Rooftopping oder „Roof Hacking“ ist eine weitere extreme Variante: Geübte Kletterer erklimmen Dächer, Kräne, Wassertürme oder Brücken (oft illegal), um Panoramablicke zu genießen und Fotos zu machen. Es gibt auch spezialisierte Nischen wie die Erkundung von Versorgungstunneln oder Katakomben unter Städten. Jede dieser Arten von Orten birgt ihre eigenen Risiken und erfordert eigene Techniken, doch alle haben eines gemeinsam: die Suche nach Orten, die von normalen Touristen nicht gesehen werden, um Bilder und Geschichten einzufangen, die sonst verborgen blieben.

Ist Urbex legal? Gesetze und Risiken verstehen

Urban Exploration bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone. In den meisten Ländern haben verlassene Gebäude noch immer Eigentümer, selbst wenn sie unbewohnt sind. Das Betreten solcher Grundstücke ohne Erlaubnis ist in der Regel illegal. Rechtlich gesehen wird es oft als Hausfriedensbruch eingestuft – zivil- oder strafrechtlich, je nach Gerichtsbarkeit. Tatsächlich stellen selbst Schilder mit der Aufschrift „Zutritt verboten“ oder Zäune das Betreten unter Strafe. Wie ein Reiseführer anmerkt: „Selbst wenn ein Gebäude verlassen aussieht, bedeutet das nicht, dass der Eigentümer seine Rechte aufgegeben hat.“

  • Globale Zusammenfassung: Die Frage „Ist Urbex legal?“ lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Generell gilt: Betreten ohne Erlaubnis erfolgt auf eigenes Risiko. In vielen Ländern wird unbefugtes Betreten als Ordnungswidrigkeit oder ein gleichwertiges Vergehen eingestuft. In Kanada und den USA beispielsweise können Grundstückseigentümer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstatten, was zu Geldstrafen oder sogar kurzen Haftstrafen führen kann. Manche Rechtsordnungen unterscheiden zwischen zivilrechtlichem Hausfriedensbruch (der Eigentümer klagt auf Schadensersatz) und strafrechtlichem Hausfriedensbruch (der Staat erhebt Anklage); beides sind mögliche Folgen. In Europa ist die Situation von Land zu Land unterschiedlich: Einige Länder verhängen höhere Strafen (beispielsweise können bestimmte US-Bundesstaaten und Länder wie Großbritannien oder Australien Hausfriedensbruch strenger ahnden, wenn Schäden oder Gefahren vorliegen).
  • Hausfriedensbruch vs. rechtmäßiger Zutritt: Manche Entdecker finden legale Alternativen. Beispielsweise können verlassene Orte, die als öffentliche Parks oder Kunstprojekte zugänglich gemacht wurden, ohne Hausfriedensbruch betreten werden. Prüfen Sie nach Möglichkeit immer, ob ein Besuch legal ist: Einige berühmte Ruinen (Museen, Führungen, umgenutzte Hotels) heißen Besucher willkommen. Dieser Leitfaden rät ausdrücklich davon ab, zum Umgehen des Gesetzes zu raten. Wir geben keine Tipps, wie man nicht erwischt wird. Stattdessen legen wir Wert darauf, Urbexing auf eine Weise zu betreiben, die Sicherheit und Gesetz respektiert. Wenn ein Gebäude tatsächlich gesperrt ist (abgesperrt, mit „Betreten verboten“-Schildern versehen, von Wachpersonal oder Kameras überwacht), sollte man es nicht betreten. Es ist weitaus sicherer – und oft lohnender –, jene interessanten verlassenen Orte zu finden, die die Eigentümer offen oder auf Einladung zugänglich machen.
  • Gesetze nach Ländern: Die Gesetze variieren stark. In den USA ist das Hausfriedensbruchrecht von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. In einigen Bundesstaaten (wie Texas oder Florida) können die Strafen schwerwiegend sein: Selbst Ersttäter können wegen Hausfriedensbruchs angeklagt werden, Geldstrafen von bis zu 1.000 US-Dollar zahlen oder sogar ins Gefängnis kommen. In anderen Bundesstaaten ist das Gesetz milder (oftmals eine Ordnungswidrigkeit, sofern keine anderen Straftaten begangen werden). In Kanada kann das Betreten fremden Eigentums zu Anklagen nach den jeweiligen Provinzgesetzen gegen Hausfriedensbruch oder sogar zu Sachbeschädigung führen, wenn ein Schaden entsteht. In Großbritannien ist Hausfriedensbruch an sich oft nur eine Ordnungswidrigkeit (der Eigentümer kann klagen), es sei denn, man bricht ein oder beabsichtigt eine Straftat; auf Bahnanlagen und Militärbasen gelten jedoch strenge Zutrittsverbote, die von der Polizei durchgesetzt werden. Australien und die EU haben jeweils ihre Besonderheiten – beispielsweise wurde die Website der Sydney Urban Exploration Community aus Sicherheits- und Rechtsgründen geschlossen – daher sollte man sich über die jeweiligen Gesetze informieren. Kurz gesagt: Behandeln Sie jede Urbex-Tour so, als ob Sie… brauchen Eine ausdrückliche Genehmigung ist nicht erforderlich, es sei denn, Sie vergewissern sich, dass die Website tatsächlich für Entdecker zugänglich ist.
  • Bei Konfrontation mit Polizei oder Sicherheitskräften: Viele Entdecker berichten, dass man bei einer Ansprache durch Polizei oder Sicherheitspersonal am besten ruhig und kooperativ reagiert. Geben Sie sich höflich zu erkennen, wenn Sie danach gefragt werden (mancherorts verwenden Entdecker dafür ihren Presseausweis), aber diskutieren Sie nicht. Wenn Sie ohne Erlaubnis angetroffen werden, kann das Sicherheitspersonal Sie einfach hinausbegleiten oder Sie bitten, eine Verwarnung zu unterschreiben. Sollten Sie festgenommen oder mit einer Anzeige bedroht werden, machen Sie von Ihrem Recht zu schweigen Gebrauch und verlangen Sie einen Anwalt. Vermeiden Sie generell jegliche Provokation: Laufen Sie nicht weg und verstecken Sie sich nicht, wenn Sie konfrontiert werden – das könnte zu einer Strafanzeige führen. Wenn Sie von der Polizei oder den Eigentümern verfolgt werden, verlassen Sie den Ort sofort oder erklären Sie (kurz), dass Sie den Ort für sicher/legal gehalten haben. Belästigung oder Gewalt von beiden Seiten sind illegal. Bleiben Sie daher stets respektvoll und dokumentieren Sie jede Begegnung. (Hinweis: Örtliche Gesetze erlauben möglicherweise das Aufzeichnen von Gesprächen in der Öffentlichkeit, seien Sie jedoch vorsichtig – Ihre Sicherheit und die Einhaltung der Vorschriften haben oberste Priorität.)

Der Urbex-Kodex: Ethik und Gemeinschaftsnormen

Ein wesentlicher Bestandteil des Urbexing ist der ungeschriebene Kodex – eine Reihe von Verhaltensregeln, an die sich die meisten Entdecker halten. Diese Regeln tragen dazu bei, Orte zu schützen, das Vertrauen der Community zu bewahren und die Sicherheit aller zu erhöhen. Die wichtigste Regel lautet: „Nimm nichts mit außer Fotos, hinterlasse nichts außer Fußspuren.“ In der Praxis bedeutet das:

  • Nicht beschädigen oder stehlen. Bitte beschädigen oder verändern Sie nichts in diesem Bereich (keine Graffiti, keine Gegenstände bewegen oder mitnehmen). Das Entfernen von Artefakten entweiht nicht nur die Geschichte, sondern kann auch gegen Gesetze verstoßen (Diebstahl oder Zerstörung) und die lokale Bevölkerung verärgern.
  • Respektiert die Website. Das bedeutet, Schäden zu vermeiden (keine Türen oder Fenster eintreten, kein Feuer machen, keinen Lärm machen und nicht streiten). Viele Urbexer bewegen sich leise, hinterlassen nur leichte Graffiti wie Staubzeichnungen (wenn überhaupt) und melden Gefahren, anstatt sie auszunutzen. Wenn ihr mit anderen unterwegs seid, besprecht die Regeln, damit sich alle daran halten.
  • Lass es so, wie du es vorgefunden hast. Nach einem Besuch sollte der Ort genauso (oder sogar besser) aussehen wie zuvor. Manche Entdecker sammeln sogar herumliegende Müllstücke auf, sofern dies gefahrlos möglich ist. Die lokale Urbex-Community weist Neuankömmlinge regelmäßig darauf hin, dass es tabu ist, auch nur kleine Souvenirs (ein altes Spielzeug, ein Foto, ein Werkzeug) mitzunehmen. Man leiht sich den Ort nicht, man besucht ihn.

Ein weiterer Grundsatz ist die Vertraulichkeit von Orten. Wenn Sie einen tollen Ort entdecken, überlegen Sie es sich gut, bevor Sie die genaue Adresse online teilen. Viele Foren und Entdecker halten es für unverantwortlich, Orte öffentlich zu machen, da dies zu Vandalismus, zu viel Touristenverkehr oder strengeren Sicherheitsmaßnahmen (wie Vorhängeschlössern und Kameras) führen kann. Wie es in einer Community-Richtlinie deutlich heißt: „Betreten von Privatgrundstücken verboten“ Und „Prüfen Sie IMMER, ob der Ort völlig verlassen ist.“aber vor allem „Beachten Sie IMMER die örtlichen Gesetze und geben Sie keine genauen Adressen weiter oder veröffentlichen Sie diese.“Anstelle einer vollständigen Adresse veröffentlichen Entdecker oft nur die Stadt oder einen Hinweis, damit ernsthafte Urbexer sie finden können, aber nicht opportunistische Vandalen.

Die Urbex-Philosophie legt großen Wert auf Sicherheit: Erkundet niemals leichtsinnig oder allein, wenn es sich vermeiden lässt. Viele erfahrene Entdecker reisen in kleinen Gruppen, führen Erste-Hilfe-Sets mit und kennen die Grundlagen der Risikominimierung. Im Notfall (Verletzung, Eingeschlossensein, Gebäudeeinsturz) kann ein Begleiter helfen. Alleine zu erkunden ist naturgemäß riskanter und wird daher in der Regel nur erfahrenen Entdeckern empfohlen oder ganz unterlassen. Neulinge sollten sich mit einem erfahrenen Partner zusammentun oder einer vertrauenswürdigen Gruppe beitreten. Schließlich herrscht unter Urbexern Einigkeit darüber, dass man auf Publicity-Aktionen verzichten sollte: Einbrüche nicht live streamen, die Polizei nicht provozieren und in sozialen Medien nicht mit illegalen Erkundungen prahlen. Bescheidenheit und Sicherheit stehen an erster Stelle.

Planung deiner Urbex-Tour: Recherche & Erkundung

Gutes Urbexing erfordert ebenso viel Recherche wie die eigentliche Erkundung. Bevor kluge Entdecker überhaupt einen Fuß auf einen Ort setzen, sammeln sie Informationen, um Überraschungen oder rechtliche Probleme zu vermeiden. OSINT-Tools (Open Source Intelligence) sind dabei unerlässlich.

  • Karten und Satellitenbilder. Nutzen Sie Google Maps, Bing oder OpenStreetMap, um Gegenden zu erkunden. Satellitenbilder können eingestürzte Dächer oder verwilderte Gärten zeigen, was auf Verlassenheit hindeutet. Street View (falls verfügbar) zeigt möglicherweise verbarrikadierte Fassaden oder Warnschilder. Die Interpretation dieser Bilder erfordert Übung: Achten Sie auf fehlende Fenster, rostige Dächer, Graffiti oder verblasste Firmenschilder. Markieren Sie potenzielle Standorte als „Pinpoints“ für später.
  • Lokale Daten und Archive. Suchen Sie in lokalen Zeitungsarchiven, Archiven historischer Vereine oder Bibliotheksbeständen. Viele Städte stellen alte Zeitungen oder Planungsdokumente online zur Verfügung. Diese können Hinweise auf ehemalige Fabriken, geschlossene Sanatorien oder neue Bauvorhaben liefern. War ein Objekt von besonderer Bedeutung (wie beispielsweise ein bekanntes Krankenhaus oder eine Schule, die geschlossen wurde), finden sich möglicherweise Artikel, die die Schließung oder den Verkauf dokumentieren. Die Kenntnis der Geschichte eines Gebäudes kann sogar die Identität des Eigentümers enthüllen.
  • Urbex Communities & Apps. Reddits r/urbanexploration, die von der Community erstellte Karte von Urbexology und lokale Entdeckerforen können Hinweise auf interessante Orte geben (aber Vorsicht: Die Genauigkeit variiert und die Ortsangaben sind oft vage). Die Karte von Urbexology listet beispielsweise Tausende von „verlorenen Orten“ weltweit auf – allerdings mit entsprechenden Haftungsausschlüssen. immer unabhängig überprüfenNutzen Sie die Tipps aus der Gemeinschaft, um Ideen zu sammeln, nicht als verbindliche Anweisungen.
  • Lokale Beobachtungen. Ein kurzer Spaziergang oder eine kurze Fahrt durch die Gegend kann Aufschluss darüber geben, ob es dort ruhig oder belebt ist. Achten Sie auf Ladenfronten oder leerstehende Grundstücke. Sprechen Sie mit den örtlichen Sicherheitsleuten oder auch mit freundlichen Passanten („Ist das alte Gebäude geöffnet oder geschlossen?“). Manchmal können Ihnen Lieferfahrer oder Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen Auskunft darüber geben, wem ein leerstehendes Gebäude gehört. Gehen Sie bei solchen Anfragen jedoch immer diskret und ehrlich vor (formulieren Sie es als historisches Interesse oder Fotomotiv, nicht als „Ich schleiche mich da rein“).
  • Eigentumsverhältnisse und Status überprüfen: Wenn Sie einen Verdacht bezüglich eines Ortes haben, versuchen Sie, den offiziellen Eigentümer ausfindig zu machen. In vielen Ländern können Grundbuchämter oder Online-Grundbucheinträge den letzten Eigentümer ausweisen. Dies ist auch hilfreich, wenn Sie eine Genehmigung einholen möchten (siehe unten). Wenn ein Gelände tatsächlich verlassen ist (und nicht nur vorübergehend geschlossen), hat der Eigentümer es oft jahrelang vernachlässigt. Aber selbst dann gibt es in der Regel jemanden, dem es offiziell gehört. Beachten Sie außerdem: verlassen ist kein Rechtsstatus. Ein enteignetes Gelände kann rechtlich weiterhin im Besitz der Regierung oder eines Unternehmens sein.
  • Street View Scouting: Moderne Entdecker nutzen oft Google Street View, um ihre Umgebung virtuell zu erkunden. Langsames Scrollen entlang einer nahegelegenen Straße kann Hinweise aufzeigen (eine zerbrochene Mauer, ein Schild an einem Zaun, frische Graffiti, Fahrzeuge). Manche verwenden sogar historisches Bildmaterial (Google Earth Pro), um zu sehen, wie sich ein Ort im Laufe der Zeit verändert hat.
  • Dokumentieren Sie Ihre Aufklärung: Halten Sie alles fest, was Sie finden – Screenshots von Karten, Adressen, Notizen zu festgestellten Gefahren (z. B. „Das Dach sieht eingestürzt aus“ oder „Im zweiten Stock gibt es keine Fenster mehr“). Diese Vorbereitung hilft, Überraschungen vor Ort zu vermeiden. Und falls Sie doch um Erlaubnis bitten möchten, haben Sie konkrete Details, um Ihr Vorhaben zu erläutern.
  • Anfrage nach Erlaubnis: Wenn Sie den Eigentümer kontaktieren können, schreiben Sie ihm vor dem Betreten des Grundstücks eine kurze, höfliche Anfrage per E-Mail oder Brief. Erklären Sie, dass Sie Fotograf oder Historiker sind und den Ort dokumentieren möchten, und betonen Sie, dass Sie keinen Schaden anrichten werden. Manche Eigentümer werden dies kategorisch ablehnen, einige wenige gewähren jedoch überraschenderweise Zutritt oder schlagen einen Besuchstermin vor. Selbst wenn die Erlaubnis verweigert wird, verschafft Ihnen die vorherige Anfrage eine bessere Verhandlungsposition, falls Sie später damit konfrontiert werden.

Risikobewertung: Gefahren am Standort und wie man sie bewertet

Bevor man ein Urbex-Gelände betritt, ist es unerlässlich, gedanklich eine Risikoliste durchzugehen. Verlassene Orte bergen vielfältige Gefahren. Planung bedeutet, die physischen Risiken einzuschätzen und zu entscheiden, ob sie das Risiko wert sind.

Strukturelle Gefahren: Viele alte Gebäude sind baufällig. Achten Sie auf durchhängende Dächer, unebene oder morsche Dielen, rissige Wände und brüchige Treppen. Wenn Sie ankommen, gehen Sie zu Fuß. around Zuerst die Außenansicht: Abblätternde Farbe, verrostete Dachbalken oder Löcher in der Gebäudehülle deuten auf Einsturzgefahr hin. Im Inneren sollten Sie jeden Schritt vorsichtig prüfen, bevor Sie ihn mit vollem Gewicht belasten. Manche Abenteurer benutzen einen langen Stock oder eine Stange (oder sogar einen Selfie-Stick), um den Boden vor sich abzutasten. Achten Sie auf herabhängende Trümmer oder lose Deckenplatten. Wenn ein Teil des Bodens nachgibt, ziehen Sie sich sofort zurück – ein Einsturz kann ohne Vorwarnung erfolgen. Bleiben Sie generell in Bereichen, die stabil erscheinen (beispielsweise sind Betongebäude oft stabiler als Fachwerkruinen). Planen Sie immer einen Fluchtweg. Und denken Sie daran: Durch Löcher in manchen verlassenen Dächern dringt Regenwasser oder Sonnenlicht ein; gehen Sie niemals davon aus, dass der Boden fest ist.

Chemische und Umweltrisiken: Ältere Gebäude bergen oft giftige Substanzen. Asbestisolierung oder -fliesen (häufig vor 1980) können gesundheitsschädlich sein – vermeiden Sie es, staubige Isolierung oder Wände aufzuwirbeln. Auch bleihaltige Farbe, Schimmel und chemische Rückstände (aus Laboren, Fabriken oder Bergwerken) können vorhanden sein. Beispielsweise weisen einige Bergbaustädte eine Schwermetallbelastung auf. Berühren oder riechen Sie unbekannte Substanzen nicht, es sei denn, Sie verfügen über eine spezielle Schulung. Es ist ratsam, in solchen Gebäuden stets mindestens eine FFP2-Maske zu tragen. Waschen Sie sich nach jedem Besuch gründlich Hände und Gesicht und waschen Sie Ihre Kleidung separat, wenn Sie eine Kontamination vermuten.

Strahlung/Giftstoffe: In seltenen Fällen können verlassene Anlagen radioaktive Stoffe (z. B. alte medizinische Labore, Uranminen) oder Industrieabfälle enthalten. Ein bekanntes Beispiel ist die Geisterstadt Picher in Oklahoma, wo Bleivergiftung (aus dem Bergbau) jegliche Erkundung zu gefährlich machte. In extremen Fällen wie der Sperrzone von Tschernobyl sind solche Orte nur im Rahmen organisierter, kontrollierter Touren legal zugänglich.

Wasser und beengte Räume: Abflüsse, Tunnel und Keller können schnell überflutet werden. Betreten Sie nach Regenfällen niemals einen Abwasserkanal oder Tunnel, da der Wasserstand unerwartet steigen kann (starke Überschwemmungen in Städten können Eindringlinge einschließen oder ertränken). Prüfen Sie immer zuerst die Wettervorhersage. Seien Sie außerdem vorsichtig in dunklen, geschlossenen Räumen (kleine Schuppen, Tanks oder Zimmer), in denen der Sauerstoffgehalt niedrig sein oder sich Gase wie Methan ansammeln können. Wenn Sie Tunnel betreten, führen Sie nach Möglichkeit ein Gaswarngerät mit sich und gehen Sie niemals ohne Unterstützung weiter als ein kurzes Stück. Eine Schulung zur Sicherheit in beengten Räumen ist ideal; ohne diese sollten Sie unbekannte unterirdische Gänge am besten ganz meiden.

Wildtiere, Menschen und Sicherheit: Verlassene Orte ziehen oft fremde Menschen an – nicht alle sind freundlich gesinnt. Wachhunde oder sogar ganze Rudel streunender Hunde können sich dort aufhalten; tragen Sie etwas bei sich, um sie zu verscheuchen (z. B. eine helle Taschenlampe, Lärm oder Hundeabwehrspray). Ratten und Insekten sind häufig; ein Schlangen- oder Nagerbiss kann vorkommen, tragen Sie daher Stiefel und Handschuhe. Achten Sie auch auf Hausbesetzer oder Obdachlose; Begegnungen können unberechenbar sein. Sollten Sie auf Menschen treffen, verhalten Sie sich respektvoll und überlegen Sie, ob Sie weitergehen möchten – eine Konfrontation lohnt sich nicht. Manche Abenteurer berichten, dass die Begegnung mit Hausbesetzern zu den größten Gefahren zählt. Tragen Sie ein Handy bei sich und informieren Sie eine Notfallkontaktperson über Ihre Pläne.

Sicherheitsmaßnahmen: Viele Objekte sind alarmgesichert oder werden überwacht, insbesondere solche mit hohem Bekanntheitsgrad (ehemalige psychiatrische Kliniken, Kraftwerke, Lagerhallen). Bewegungsmelder, verschlossene Zäune und Patrouillen sind möglich. Prüfen Sie vor dem Betreten sorgfältig, ob die Zäune unter Strom stehen oder ob Alarmanlagen an den Wänden sichtbar sind. Sollten Sie einen Alarm auslösen, verlassen Sie das Gelände am besten schnell (und leise).

Nach der Analyse dieser Risiken sollten Sie Folgendes tun: Go/No-Go-EntscheidungEin gängiger Ansatz ist die Erstellung einer schnellen Risikomatrix: Man listet die größten Gefahren auf (z. B. Einsturz, Sturz, Wildtiere, Festnahme) und ordnet ihnen Wahrscheinlichkeit und Schweregrad zu. Ist ein einzelner Faktor extrem gefährlich (wie ein sichtbar instabiles Dach über einem großen Bereich), kann es ratsam sein, das Vorhaben abzubrechen.

Informationsquellen: Many of these hazards are noted by experts. Wikipedia’s urbex page explicitly lists dangers like “unstable structures, unsafe floors, broken glass, stray voltage, entrapment, asbestos, guard dogs, [and] squatters”. Allianz’s safety tips also warn explorers that rotten floorboards are the “most obvious hazard,” but mention that invisible dangers (like toxic land or radiation) can be more lethal. A prudent urban explorer respects these warnings.

Unverzichtbare Urbex-Ausrüstung & Packliste

Die Erkundung gefährlicher Orte erfordert die richtige Ausrüstung. Hier sind die Ausrüstungskategorien, die jeder Urbexer in Betracht ziehen sollte:

  • Schutzkleidung: Tragen Sie robuste und praktische Kleidung. Lange Hosen und lange Ärmel (und eventuell eine wasserdichte Schicht) schützen vor Schnitten, Schürfwunden und Witterungseinflüssen. Dicke, stabile Arbeitshandschuhe (vorzugsweise schnittfest) sind unerlässlich für den Umgang mit Schutt. Festes Schuhwerk mit guter Knöchelunterstützung (mit Stahlkappe oder durchtrittsicher) schützt die Füße vor Nägeln und unebenem Gelände. Ein Schutzhelm kann an sehr gefährlichen Orten mit niedrigen Decken oder herabfallenden Trümmern lebensrettend sein – manche Bergsteiger verwenden Berg- oder Arbeitshelme. Knie- und Ellbogenschoner (wie sie von Graffiti-Künstlern oder Skatern verwendet werden) können hilfreich sein, wenn Sie auf unebenem Gelände kriechen oder knien müssen.
  • Atemschutz: Da Staub und Asbest in Altbauten häufig vorkommen, sollten Sie mindestens eine Einwegmaske der Klasse N95/P2 mitführen. Für besonders gefährdete Bereiche ist eine Halbmaske mit P3-Filter (HEPA-Filter) noch besser geeignet. Achten Sie darauf, dass die Maske vor dem Betreten des Gebäudes fest sitzt. Bei sichtbarem Schimmel oder bröckelnder Dämmung setzen Sie die Maske sofort auf.
  • Augenschutz: Schutzbrillen schützen vor Staub, Rostpartikeln und Glassplittern in schlecht beleuchteten Bereichen. Eine vollflächig abdichtende Schutzbrille ist ideal bei starker Staubbelastung oder dem Umgang mit chemischen Rückständen.
  • Beleuchtung: Das ist entscheidendNehmen Sie eine leistungsstarke Stirnlampe (mindestens 300 Lumen) mit, damit Sie die Hände frei haben. Packen Sie eine Ersatztaschenlampe ein, falls die Stirnlampe ausfällt. Denken Sie auch an zusätzliche Batterien (Stirnlampen entladen sich bei Kälte oder Nässe schnell) oder eine Powerbank. Ein Handy kann zwar als Lichtquelle dienen, die Qualität ist aber unterschiedlich; es eignet sich am besten zur Kommunikation. Allianz weist darauf hin, dass verlassene Orte oft von der Zivilisation abgeschnitten sind, daher müssen Sie Ihre gesamte Beleuchtung und Stromversorgung selbst mitführen.
  • Navigation und Kommunikation: Auch auf kleinen Geländen kann man sich leicht verirren. Führen Sie ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit gespeicherten Offline-Karten mit. Vereinbaren Sie im Voraus einen Treffpunkt und eine Route. Ein kleines Handfunkgerät kann hilfreich sein, wenn Sie in einer Gruppe unterwegs sind (Mobilfunkempfang ist unterirdisch oder in dickem Beton möglicherweise nicht möglich). Auch eine laute Notfallpfeife (und Kenntnisse des Morsecodes) sind eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme.
  • Erste-Hilfe-Set: Ein Erste-Hilfe-Set ist Pflicht. Es sollte mindestens Verbandsmaterial, Desinfektionstücher, eine Pinzette (für Splitter oder Zecken) und Schmerzmittel enthalten. Aufgrund der Natur von Urbex-Touren sollten Sie auch Verbandsmaterial für Verletzungen einpacken: Gaze, ein Tourniquet und ein israelischer Verband können starke Blutungen stillen, falls jemand auf Bewehrungsstahl oder Glas stürzt. Auf medizinische Ausrüstung zu verzichten, ist fahrlässig.
  • Werkzeuge: Ein gutes Taschenmesser oder Multifunktionswerkzeug kann verhedderte Wurzeln durchtrennen, Farbdosen öffnen oder eine Schraube lösen, um ein Ventil zuzudrehen. Eine Rolle Markierungsband (Vermessungs- oder Markierungsband) hilft, Ausgänge zu kennzeichnen oder den Weg zu markieren, um ihn später wiederzufinden. Manche Abenteurer führen ein Seil oder ein kleines Brecheisen mit sich, aber Vorsicht: Werkzeuge können von der Polizei als Einbruchswerkzeug angesehen werden. Nehmen Sie nur das Nötigste mit und verwenden Sie niemals Werkzeuge zum Einbrechen.
  • Kameraausrüstung: Wenn Sie fotografieren, muss Ihre Kamera für extreme Bedingungen gerüstet sein. Eine DSLR oder spiegellose Kamera mit Weitwinkelobjektiv ist Standard für Innenaufnahmen. Packen Sie ein stabiles Stativ (für Langzeitbelichtungen) sowie Ersatzspeicherkarten und -akkus ein. Bewahren Sie Ihre Ausrüstung in einer wetterfesten Tasche auf – viele Urbex-Orte sind nass oder staubig. Manche nutzen eine Powerbank oder einen Akku, um ihre Geräte vor Ort aufzuladen (Allianz empfiehlt, bei längeren Touren eine Powerbank mitzunehmen).
  • Verschiedenes: Essen und Trinken sind unerlässlich, auch für einen Tagesausflug; packen Sie Energieriegel und Wasserflaschen ein. Nehmen Sie Handdesinfektionsmittel und Feuchttücher mit (viele Abenteurer werden sehr schmutzig). Eine Warnweste oder Reflektoren sind ratsam, wenn Sie auf dem Weg dorthin in der Nähe von Straßen unterwegs sind (um sich vor Autos zu schützen). Eine Kopie Ihres Ausweises oder eine Sicherungskopie wichtiger Informationen (offline) sollten Sie einem Freund oder einer Freundin mitgeben.
  • Checkliste: Es empfiehlt sich, eine ausdruckbare Checkliste zu erstellen. Zum Beispiel: Scheinwerfer (Hauptscheinwerfer + Rückfahrscheinwerfer), Akkus / Ladegerät, Atemschutzmaske, Handschuhe, Schutzbrille, Helm, Erste-Hilfe-Set, Kamera mit Stativ, Karte/Telefon mit Koordinaten, Nahrung/Wasser, Name und Kontaktdaten des Begleiters, Routenplanung und AusstiegsstrategieLaminieren Sie diese Liste oder speichern Sie sie digital und gehen Sie sie vor jeder Reise durch.

Fotografie für Urbex: Einstellungen, Komposition & Arbeitsablauf

Die Fotografie ist oft ein treibender Faktor beim Urbex-Erlebnis. Mit der richtigen Technik und sorgfältiger Ausrüstung lässt sich das unheimliche Licht eines verlassenen Innenraums in ein eindrucksvolles Bild verwandeln.

  • Langzeitbelichtungen: Viele verlassene Orte sind kaum oder gar nicht beleuchtet. Um sie einzufangen, verwenden Sie ein Stativ und lange Belichtungszeiten. Stellen Sie Ihre Kamera auf manuellen Modus ein: niedrige ISO-Empfindlichkeit (um Rauschen zu minimieren, wobei ISO 800–1600 in sehr dunklen Räumen typisch ist) und kleine Blendenöffnung (f/8–f/11) für eine große Schärfentiefe. Die Belichtungszeit kann mehrere Sekunden betragen, verwenden Sie daher einen Fernauslöser oder Timer, um Verwacklungen zu vermeiden. Experimentieren Sie mit Lichtmalerei (schwenken Sie während der Langzeitbelichtung eine Taschenlampe), um dunkle Ecken auszuleuchten. Überprüfen Sie stets das Histogramm, um sicherzustellen, dass Sie helle Fenster nicht überbelichten und Schatten nicht unterbelichten.
  • Objektivauswahl: Mit einem Weitwinkelobjektiv (14–24 mm an Vollformatkameras oder größer an Kameras mit APS-C-Sensor) lassen sich große Räume und alle Details der Umgebung einfangen. Ein Zoomobjektiv mit mittlerer Brennweite (24–70 mm) eignet sich, um interessante Details wie abblätternde Farbe oder Maschinen hervorzuheben. Für maximale Detailgenauigkeit bei schwachem Licht sollte das Objektiv auf einem Stativ ruhig gehalten werden. Ein Mikrofasertuch zum Abwischen von Staub ist empfehlenswert; manchmal schützt auch eine selbstgemachte Objektivabdeckung (z. B. eine umgedrehte Mütze) die Ausrüstung unterwegs.
  • Schutzausrüstung: Alte Gebäude können feucht, schmutzig und korrosiv sein. Packen Sie Ihre Kamera vor dem Betreten in eine wasserdichte Tasche oder Hülle. Setzen Sie einen UV-Filter auf Ihr Objektiv (ein günstiger Glasfilter schützt vor den meisten Kratzern). Bei Schimmel oder hoher Luftfeuchtigkeit empfiehlt es sich, Silicagel-Päckchen in die Kameratasche zu packen. Seien Sie darauf vorbereitet, Staub nach dem Fotografieren vorsichtig abzubürsten. An feuchten Orten können Plastiktüten die Ausrüstung trocken halten (manche Abenteurer verwenden sogar wiederverschließbare Beutel für ihre Kameras). Packen Sie teure Ausrüstung stets sorgfältig ein und stellen Sie Stativ oder Kamera niemals ohne sicheren Stand auf schrägen Geröllhang.
  • Workflow und Dateien: Fotografieren Sie im RAW-Format, um maximale Flexibilität bei der Nachbearbeitung zu gewährleisten (z. B. zur Korrektur des Weißabgleichs bei Mischlicht). Einige Fotografen empfehlen Belichtungsreihen (HDR), wenn der Dynamikumfang extrem ist (z. B. helle Fenster im Vergleich zu dunklen Räumen), und diese später zusammenzufügen. Verwenden Sie manuellen Fokus oder Fokus-Peaking, da der Autofokus bei schwachem Licht versagen kann. Überprüfen Sie die Bilder regelmäßig auf dem LCD-Bildschirm, um die Schärfe sicherzustellen (nutzen Sie die Zoomfunktion).
  • Ethische Veröffentlichung von Fotos: Wenn du später deine Urbex-Fotos teilst, achte bitte auf sensible Informationen. GPS-Daten entfernen from images (most cameras and phones embed location). Do not post clear shots of signage or address plaques that reveal the exact site. Blur or crop identifying details (like a street number, company logo, or any private data visible). The community strongly discourages “doxxing” sites: if others can easily find the location from your photo, it might lead vandals or copycats to harm that place. Captions can say only general areas (e.g., “an abandoned hospital in [city]”), not the street. Responsible photographers also credit other explorers’ work if known (don’t claim discovery of a well-known spot).
  • Versicherung/Fahrten: Nehmen Sie mindestens zwei Speicherkarten mit, damit Sie im Falle eines Ausfalls eine Sicherungskopie haben. Packen Sie außerdem Ersatzakkus für Kamera und Lampen ein, insbesondere bei Langzeitbelichtungen, da diese die Ausrüstung schnell entladen. Laden Sie alles vor Ihrer Reise auf. Einige erfahrene Abenteurer verwenden eine Powerbank, mit der sie Handys, Stirnlampen oder sogar Kameraakkus per USB aufladen können. Gehen Sie generell sorgsam mit Ihrer Ausrüstung um: Staubige Böden können einen Sensor beschädigen, wenn Sie Objektive unvorsichtig wechseln.
  • Ärger vermeiden: Wenn Sie die Fotos veröffentlichen möchten, beachten Sie die rechtlichen Bestimmungen. In den meisten Gegenden dürfen Sie alles fotografieren, was von öffentlichem Grund aus sichtbar ist. Betreten Sie jedoch unerlaubt fremdes Eigentum, um ein Foto zu machen, können Sie sich strafbar machen, selbst wenn das Foto selbst nicht kommerziell genutzt wird. Beim Verkauf von Abzügen oder der Veröffentlichung in Büchern sollten Sie einen Hinweis hinzufügen, dass Sie alle notwendigen Vorkehrungen getroffen haben. Manche Entdecker verzichten sogar ganz auf die Angabe des genauen Ortes und konzentrieren sich stattdessen auf die Stimmung des Bildes.

Feldkunde: Sicheres Betreten, Bewegen und Verlassen eines Geländes

Vor Ort angekommen, bewahren sichere Vorgehensweisen und gute Gewohnheiten ein Urbex-Team vor Schwierigkeiten. Die Erkundung sollte wie eine sorgfältig geplante Expedition und nicht wie ein leichtsinniges Abenteuer behandelt werden.

  • Tag vs. Nacht: Generell ist es tagsüber sicherer. Gefahren sind bei Tageslicht leichter zu erkennen, und die Polizei kann Eindringlinge nach Einbruch der Dunkelheit eher entdecken. Bei nächtlichen Erkundungen kann man jedoch auch auf Passanten treffen oder die Sicherheitsvorkehrungen umgehen. Sollten Sie sich dennoch für einen nächtlichen Besuch entscheiden, seien Sie besonders wachsam: Gehen Sie langsam um jede Ecke, bleiben Sie in der Gruppe und verwenden Sie mehrere Lampen. Vermeiden Sie Blitzlicht in Innenräumen, da es Sie kurzzeitig blenden und die Erkennung von Gefahren erschweren kann.
  • Teamarbeit und Rollen: Erkunden Sie Gebiete niemals allein, insbesondere nicht als Anfänger. In kleinen Gruppen (2–4 Personen) sollten Sie die Aufgaben verteilen und miteinander kommunizieren: Eine Person geht voran und sucht nach Gefahren, eine andere bleibt als Sicherung zurück, jemand trägt Ersatzbatterien, eine Person ist Sanitäter usw. Besprechen Sie vor dem Betreten des Gebiets den Plan: Weisen Sie auf die Ausrüstungschecks, Funkrufzeichen und Treffpunkte hin. Halten Sie die Gruppe möglichst zusammen oder zumindest in Sicht- und Hörweite. Bei geringer Geräuschentwicklung flüstern Sie, um niemanden zu erschrecken.
  • Einstiegstechniken: Vermeiden Sie es, Türen einzutreten oder Fenster einzuschlagen. Falls ein Fenster vernagelt ist, entfernen Sie leise eine Bretterplatte, treten Sie ein und setzen Sie die Bretterplatte beim Verlassen wieder ein. Wenn Sie über einen Zaun klettern, hinterlassen Sie ihn möglichst unbeschädigt. Ziel ist es stets, Ihre Spuren so gering wie möglich zu halten. Gehen Sie im Haus vorsichtig vor: Jeder Schritt sollte bewusst erfolgen. Berühren Sie nichts, was nicht unbedingt nötig ist. Wenn Sie fotografieren, bauen Sie Ihr Equipment schnell auf und fotografieren Sie zügig und effizient. Dadurch verkürzen Sie nicht nur die Zeit in Gefahr, sondern vermeiden auch unnötigen Lärm, der Aufmerksamkeit erregen könnte.
  • Ausgänge kennzeichnen: In großen Gebäuden kann man sich leicht verirren. Ein praktischer Tipp: Nehmen Sie kleine Streifen fluoreszierendes Klebeband mit oder markieren Sie Wege mit Kreide (Kreide ist unauffälliger, da sie sich abwaschen lässt). Markieren Sie Kreuzungen einfach mit Pfeilen oder dem Datum. Hinterlassen Sie niemals Permanentmarker oder Sprühfarbe, da dies als Vandalismus gilt. Alternativ können Sie Ihr Navigationsgerät oder eine Karten-App verwenden, um Ihre Route fortlaufend zu speichern.
  • Notfallübungen: Vor der eigentlichen Erkundung sollte eine kurze Evakuierungsübung durchgeführt werden. Identifizieren Sie offensichtliche Ausgänge, Fenster oder Türen, durch die Sie im Notfall schnell fliehen können. Falls Sie Funkgeräte haben, testen Sie diese. Stellen Sie sicher, dass alle den Sammelpunkt im Freien kennen, falls Sie getrennt werden (z. B. „Die Ecke der verlassenen Lagerhalle“ oder ein markanter Baum). Sollte jemand durch einen Boden brechen oder sich verletzen, versuchen Sie keine gefährliche Rettungsaktion, bei der Sie sich selbst verletzen könnten; rufen Sie sofort den Notruf, falls erreichbar. Falls Sie eingeschlossen sind, ist es lebenswichtig, ein aufgeladenes Handy zu haben und den Notruf 112 (oder die entsprechende lokale Notrufnummer) wählen zu können.
  • Was im Notfall zu tun ist: Bei Verletzungen (Schnittwunde, Verstauchung, Verbrennung) eines Teammitglieds leisten die Nichtverletzten sofort Erste Hilfe. Blutungen durch Druck stillen. Ist Hilfe weit entfernt, überlegen, ob ein kurzer Rückzug oder das Verbleiben sicherer ist. Bei Feuer schnell zurückziehen und ein Fenster einschlagen oder einen sicheren Ausgang suchen. Bei einem Einsturz (Decke oder Wand) Alarm schlagen, zurückweichen und sich im Freien neu sammeln.

Behalten Sie bei jedem Schritt Ihre Umgebung im Blick. Achten Sie ständig auf instabile Bauteile über Ihnen, achten Sie auf Knarren und seien Sie bereit, sich zu bewegen, falls sich etwas verschiebt. Wachsamkeit und methodisches Vorgehen sind wichtiger als ein tieferes Eindringen ins Gebäude. Es lohnt sich in der Regel nicht, Leib und Leben für eine bessere Sicht zu riskieren.

Besondere Umgebungen: Abwasserkanäle, Dächer, Tunnel und stillgelegte Verkehrsanlagen

Bestimmte Urbex-Szenarien erfordern über die oben genannten allgemeinen Hinweise hinaus besondere Vorsicht.

  • Dachbegrünung: Das Besteigen von Dächern oder anderen hohen Gebäuden zählt zu den gefährlichsten Formen des Urbexing. Laut der Urbex-Community und Fotografen unterscheidet sich Rooftopping dadurch, dass „Sicherheit wichtiger ist als der Nervenkitzel“. Dennoch haben viele Enthusiasten Kräne oder Wolkenkratzer bestiegen, um die einmalige Aussicht zu genießen. Aus Sicherheitsgründen sollte man Rooftopping niemals ohne Klettererfahrung, Gurtzeug und umfassende Kenntnisse der Gebäudestabilität versuchen. Rechtlich gesehen handelt es sich fast immer um Hausfriedensbruch, der mitunter als weitaus schwerwiegender eingestuft wird (insbesondere in der Nähe von Flugrouten oder in Großstädten). Das Absturzrisiko ist extrem hoch (siehe die Liste tödlicher Unfälle beim Urban Exploring auf Wikipedia – viele davon sind Stürze von Dächern). Wir raten Anfängern daher dringend davon ab, Dächer zu betreten. Das Risiko ist es einfach nicht wert. Nutzen Sie stattdessen Drohnen (siehe unten) für Luftaufnahmen, anstatt aufs Dach zu klettern.
  • Regenwasserkanäle und Abwasserkanäle: Das Betreten von Abwasserkanälen ist äußerst gefährlich. Plötzlich Sturzfluten Die Gefahren sind sehr real, wie tragische Fälle belegen, etwa der eines Fotografen, der in einem Abwasserkanal in Chicago von den Fluten mitgerissen wurde. Abwasserkanäle können auch giftige Gase oder Krankheitserreger enthalten. Hier gelten die Sicherheitsvorschriften für Arbeiten in beengten Räumen (Gasdetektion, Rettungsseil). Sofern Sie nicht in Höhlenforschung oder Rettung aus beengten Räumen ausgebildet sind, sollten Sie Abwasserkanäle unbedingt meiden. Gehen Sie niemals allein hinein und klettern Sie auf keinen Fall in Rohre, die Sie nicht von beiden Seiten einsehen können. Einige Stadterkunder empfehlen, nur beobachten Abflüsse von oben nutzen (z. B. offene Schächte bei trockenem Wetter), anstatt hineinzukriechen.
  • U-Bahn- und Tunnelsysteme: Verlassene Tunnel (U-Bahn-, Bahn- und Versorgungstunnel) bergen ähnliche Risiken durch Überschwemmungen und Dunkelheit – zudem werden sie in der Regel überwacht oder sind mit Sensoren ausgestattet. In vielen Ländern stellt das Betreten eines Tunnels einen Verstoß gegen Bundesrecht dar (Gefahrenzonen, Gefährdung von Zügen usw.). Die Toronto Transit Commission beispielsweise verfolgt das illegale Betreten von U-Bahn-Tunneln konsequent. Betreten Sie Verkehrstunnel nur mit ausdrücklicher Genehmigung (und idealerweise mit einem zertifizierten Führer). In vielen ehemaligen Bahntunneln ist aus Sicherheitsgründen reflektierende oder absturzsichere Ausrüstung vorgeschrieben.
  • Andere spezialisierte Websites: Verlassene Vergnügungsparks, Fähren oder Raffinerien bergen jeweils spezifische Gefahren (elektrische Fahrgeschäfte können Kurzschlüsse verursachen, Boote können plötzlich sinken, Chemikalientanks können unter Druck stehen). Informieren Sie sich daher vorab über die jeweiligen Gefahren. Oftmals empfiehlt sich die Teilnahme an organisierten Veranstaltungen (beispielsweise öffnen einige Parks mit Genehmigung ihre Pforten für professionelle Filmteams).

Kurz gesagt, Bereiche wie Dächer, Abwasserkanäle und Verkehrstunnel bergen ein Vielfaches an Risiken. Äußerste Vorsicht oder Vermeidung ist daher die beste Vorgehensweise.

Drohnen und Urbex: Wann fliegen, Genehmigungen und Datenschutz

Drohnen sind ein immer wichtigeres Werkzeug zur Erkundung, aber sie bringen ihre eigenen Regeln und ethischen Grundsätze mit sich.

  • Vorschriften: Die wichtigste Regel ist die Einhaltung der lokalen Drohnengesetze. In den meisten Ländern ist das Fliegen bei Nacht oder in der Nähe von Personen ohne Genehmigung verboten. In den USA beispielsweise schreibt die FAA vor, dass Drohnen in Sichtweite bleiben müssen und verbietet Flüge in der Nähe von Flughäfen oder Einsatzorten. Viele Nationalparks und historische Stätten haben Drohnenverbote. Bevor Sie eine Drohne an einem Urbex-Ort einsetzen, prüfen Sie sowohl die Luftfahrtbestimmungen als auch die lokalen Gesetze des jeweiligen Geländes. In der Praxis sollten Drohnenpiloten einen Mindestabstand von 1,5 Kilometern (1 Meile) zu Personen ohne Einwilligung (einschließlich Umstehender, Schaulustiger und Anwohner) einhalten und die Drohne stets in Sichtweite behalten. Die Flughöhe sollte so gering sein, dass kein kontrollierter Luftraum betreten wird.
  • Sicherheitsregeln: Drohnen zur Aufklärung aus der Luft einsetzen before Gehen Sie physisch hinein, nicht während Sie sich im Gebäude befinden, um Ablenkungen zu vermeiden. Überprüfen Sie Akkus und Propeller immer vorab am Boden. Seien Sie in städtischen Gebieten besonders vorsichtig wegen möglicher Funkstörungen (Stahlkonstruktionen können die Steuersignale stören). Es ist sicherer, Drohnen von einem freien Platz in der Nähe des Einsatzortes zu starten als aus einem instabilen Gebäude. Lassen Sie die Drohne nach Möglichkeit von einem Beobachter überwachen.
  • Ethische Überlegungen: Drohnen können unbeabsichtigt versteckte Orte preisgeben. Wenn Sie mit einer Drohne ein verlassenes Gelände fotografieren, seien Sie sich bewusst, dass die Bilder oder Videos dessen Standort preisgeben könnten. Bei der Veröffentlichung von Drohnenaufnahmen ist dieselbe Vorsicht geboten wie bei Kameras: Vermeiden Sie Geotags oder identifizierende Merkmale. Drohnen sollten außerdem nicht direkt neben Fenstern oder Personen fliegen, selbst auf unbebauten Grundstücken – dies kann die Privatsphäre verletzen oder Panik auslösen. In städtischen Gebieten ist ein Flug von einer öffentlichen Straße aus oft sicherer und legal; ein Flug durch ein Loch im Dach birgt die Gefahr von Schäden und rechtlichen Problemen.
  • Wann man eine Drohne einsetzen sollte: Eine Drohne ermöglicht die Erkundung der vertikalen Dimension eines Geländes ohne physisches Klettern (beispielsweise die sichere Inspektion eines hohen Atriums oder eines weit entfernten Daches). Sie kann auch Sicherheitspatrouillen überwachen oder den Zustand eines Daches vor dem Betreten überprüfen. Allerdings sollte eine Drohne niemals die sorgfältige Überprüfung vor Ort ersetzen – die Kameras von Drohnen haben im Vergleich zu den Aufnahmen aus der Nähe eine begrenzte Reichweite und Auflösung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Drohnen im Urbex-Bereich Werkzeuge sind, die verantwortungsvoll eingesetzt werden müssen. Sie können bei der Erkundung Gefahren abwehren, sind aber keine Lizenz für unkontrolliertes Fliegen. Halten Sie sich stets an die Luftfahrtregeln und denken Sie daran: Illegales Fliegen kann zu Geldstrafen und der Beschlagnahme der Ausrüstung führen.

Wie man eine Genehmigung erhält (Legaler Besuch verlassener Stätten)

Wenn möglich, sollte ein legaler Zugang angestrebt werden. Besuch eines verlassenen Gebäudes mit Genehmigung verändert das Risikoprofil vollständig.

  • Eigentümer finden: Im ersten Schritt gilt es, den Eigentümer des Grundstücks zu ermitteln. Diese Information ist oft öffentlich zugänglich. Viele Kommunen bieten Online-Grundstücksdatenbanken oder Katasterkarten an. Geben Sie die Adresse oder Flurstücksnummer ein, um den Namen und die Kontaktdaten des aktuellen Eigentümers zu finden. Manchmal ist der Eigentümer eine Behörde (z. B. bei stillgelegtem öffentlichen Land), sodass Sie möglicherweise nur eine Genehmigung beantragen müssen. Bei Privatbesitz finden Sie unter Umständen eine Telefonnummer oder Postanschrift.
  • Eine Anfrage stellen: Wenn Sie um Erlaubnis bitten, formulieren Sie Ihren Ton respektvoll und professionell. Erklären Sie, wer Sie sind, warum Sie Zugang benötigen (Fotografie, Forschung etc.) und was Sie vor Ort tun (und was nicht). Es ist ratsam zu erwähnen, dass Sie eine Haftpflichtversicherung haben, maximal X Personen mitbringen und das Gelände sauber hinterlassen. Falls Sie über entsprechende Qualifikationen verfügen (Fotografie-Portfolio, akademische Zugehörigkeit, Presseausweis), fügen Sie diese bei. Fügen Sie relevante Medien bei (z. B. Fotos Ihrer bisherigen Stadterkundungen, Blog-Links). Manche Eigentümer verlangen eine Versicherung oder eine Mietgebühr. Ein freundliches persönliches Gespräch oder ein Anruf können ebenfalls hilfreich sein, eine E-Mail dient jedoch als schriftlicher Nachweis.
  • Genehmigungen und Versicherung: An Orten, deren Eigentümer eine öffentliche Behörde ist (Stadt, Parkverwaltung usw.), benötigen Sie möglicherweise eine Sondergenehmigung. Beispielsweise kann die Erkundung eines verlassenen Militärstützpunkts eine Polizeieskorte oder eine spezielle Ausnahmegenehmigung erfordern. Prüfen Sie immer, ob für Film- oder Fotoaufnahmen eine Genehmigung erforderlich ist. Reise-/Krankenversicherung ist in der Regel inbegriffen. deckt keine illegalen Aktivitäten abSie können aber auch gezielt nach Versicherungen für „Extremsport“ oder „Abenteuer“ suchen. Allianz weist darauf hin, dass die meisten Tarife illegale Aktivitäten ausschließen. Sollten Sie also eine Genehmigung erhalten, geben Sie Ihre geplanten Aktivitäten unbedingt im Versicherungsformular an. Bei risikoreichen Urbex-Touren (z. B. abgelegene Minen, kontaminierte Gebiete) empfiehlt sich eine Notfall-Evakuierungsversicherung.
  • Organisation von Touren oder Fotoshootings: Manche Urbexer schließen sich zu Gruppen zusammen, um gemeinsam die Genehmigung für den Besuch eines Geländes einzuholen. Wenn Sie eine Gruppe zu einem Ort mitnehmen möchten (z. B. zu einem Fotoworkshop), präsentieren Sie dies als geführte Tour. Möglicherweise müssen alle Teilnehmenden eine Haftungsausschlusserklärung unterschreiben, in der sie die Risiken anerkennen. Für Filmteams oder Werbespots verhandelt die Produktionsfirma oft formell den Zugang. Ein Beispiel: Bei Tschernobyl-Touren verfügen die Veranstalter über die erforderlichen Genehmigungen und führen Dosimeterkontrollen für die Besucher durch. Wenn Sie Ihr Vorhaben über einen bestehenden Touranbieter abwickeln können (insbesondere bei gefährlichen Orten wie Atomanlagen oder verlassenen Fabriken), ist dies der sicherste Weg.
  • Alles dokumentieren: Bewahren Sie Kopien von Genehmigungs-E-Mails, unterschriebenen Verzichtserklärungen oder Quittungen für Genehmigungen auf. Sollte ein Wachmann oder Polizist Ihre Anwesenheit hinterfragen, kann Ihnen ein ausgedruckter Genehmigungsnachweis helfen. Ohne diesen Nachweis sind Sie auf sich allein gestellt.

Man muss sich bewusst machen, dass viele Orte nicht verfügbar Wenn der Eigentümer die Erlaubnis verweigert oder nicht auffindbar ist, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als das Gelände zu meiden oder sich darüber im Klaren zu sein, dass das Betreten Hausfriedensbruch mit allen damit verbundenen Risiken darstellt. Respektieren Sie stets eine entschiedene Ablehnung.

Legale Alternativen zum Hausfriedensbruch (Sichere Urbex-Erlebnisse)

Auch wenn physisches Betreten verboten ist, gibt es bemerkenswerte Möglichkeiten, den Geist des Urbex zu erleben. rechtlich:

  • Öffnen Sie verlassene Stätten: Halten Sie Ausschau nach stillgelegten Orten, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Viele alte Industrieanlagen wurden in Parks oder Museen umgewandelt. Beispiele hierfür sind der Steeplechase Park in New York (ein ehemaliger Vergnügungspark am Strand) oder verschiedene Geisterstädte im amerikanischen Westen, die von Parkverwaltungen betreut werden. Welterbestätten wie Skellig Michael (eine alte Klosteranlage auf Klippen) sind im Wesentlichen Ruinen, die für Besucher geöffnet sind. Dort können sie unter kontrollierten Bedingungen erkundet werden. Prüfen Sie in Ihrem Land, ob in einem Denkmalregister „offene Ruinen“ oder „Ruinenparks“ aufgeführt sind (manche Regierungen kennzeichnen sie für touristische Zwecke).
  • Geführte Urbex-Touren: Einige professionelle Gruppen bieten mittlerweile Urbex-Touren an. So werden beispielsweise Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges oder Bahnhöfe manchmal nach Betriebsschluss unter Aufsicht von Sicherheitskräften besichtigt. Auch Fototouren durch verlassene Gebäude (mit Genehmigung der Eigentümer) werden in Städten wie Detroit oder Berlin angeboten. Reisebüros in bestimmten Regionen (z. B. in Teilen Europas oder der USA) bieten Pauschalreisen zur „Stadterkundung“ an. Dabei kann das Tragen von Schutzausrüstung und das Befolgen der Anweisungen eines Guides erforderlich sein – rechtlich gesehen ist dies wie jede andere geführte Tour.
  • Kunst- und Kulturveranstaltungen: Gelegentlich öffnen Denkmalschutzvereine normalerweise gesperrte Stätten für einen Tag („Tag der offenen Tür“ oder „Genehmigungswochenende“). Behalten Sie lokale Veranstaltungskalender und Vereine, die sich der Denkmalpflege widmen, im Auge. Universitäten oder Stadtplaner veranstalten manchmal genehmigte Exkursionen im Rahmen von Forschungszwecken. Eine weitere Möglichkeit ist die ehrenamtliche Mitarbeit in Denkmalschutzorganisationen; dadurch erhalten Sie unter Umständen Zugang zu Gebäuden, die restauriert werden sollen.
  • Rechtmäßige Entwässerung und Tunnelzugang: Manche Städte bieten im Rahmen spezieller Führungen (für Ingenieure oder Studenten) Zugang zu Abwasserkanälen oder Tunneln. Informieren Sie sich über offizielle Organisationen oder Vereine. Betreten Sie niemals eigenständig einen Versorgungstunnel, aber die Teilnahme an einer genehmigten Führung (sofern verfügbar) ermöglicht einen Einblick ohne Hausfriedensbruch.
  • Nicht-invasive Alternativen: Wenn ein Gebäude gefährlich oder gesperrt ist, kann manchmal eine Aussicht von oben oder ein Drohnenflug (außerhalb des Grundstücks) die Neugierde stillen. Auch virtuelles Urbex gewinnt an Bedeutung: Online-3D-Touren oder Videodokumentationen von Orten (erstellt von anderen, die Zugang hatten) ermöglichen Erkundungen von zu Hause aus.

Durch die Wahl legaler Veranstaltungsorte oder Events umgehen Sie das Risiko einer Verhaftung und priorisieren Ihre Sicherheit. Diese Alternativen mögen sich nicht so „unverblümt“ anfühlen wie eine geheime Infiltration, bieten aber oft einen hochwertigen Zugang (gute Beleuchtung, keine Staubmasken) und die Genugtuung, den Erhalt des kulturellen Erbes zu unterstützen.

Urbex-Inhalte veröffentlichen und monetarisieren (ohne Ärger zu bekommen)

Für viele Urbexer ist das Teilen von Entdeckungen lohnend – aber es muss mit Bedacht geschehen.

  • Veröffentlichung von Fotos: Wie bereits erwähnt, entfernen Sie Geotags und vermeiden Sie identifizierende Details. Konzentrieren Sie sich beim Schreiben von Bildunterschriften oder Blogbeiträgen auf das Erzählen einer Geschichte, anstatt den genauen Ort anzugeben. Nennen Sie beispielsweise die Stadt und das Jahr der Aufgabe, aber lassen Sie die Adresse weg. Wenn Sie ein einzigartiges Foto gemacht haben (z. B. von einem Wandgemälde im Inneren oder einer bestimmten Maschine), erzählen Sie die Geschichte dahinter, anstatt zu beschreiben, wie man es findet. Dies schützt den Ort und respektiert alle getroffenen Vereinbarungen. Viele Verlage verlangen einen Nachweis über den rechtmäßigen Zugang; falls Sie jemals für ein Urbex-Foto oder einen Artikel bezahlt werden, halten Sie einen entsprechenden Nachweis bereit oder erläutern Sie den Kontext klar.
  • Monetarisierung (Ausrüstungstests, Workshops, Touren): Manche Abenteurer machen ihre Leidenschaft zum Beruf, indem sie Ausrüstungstests schreiben, Fotografie-Workshops geben oder sogar geführte Urbex-Touren anbieten. Dabei ist Transparenz wichtig: Wenn Sie andere zu bestimmten Orten führen, lassen Sie diese Haftungsausschlüsse unterschreiben und schließen Sie eine eigene Versicherung ab. Affiliate-Links für Ausrüstung (Stirnlampen, Atemschutzmasken, Kameras) sind eine gängige Einnahmequelle. Wenn Sie ein Produkt empfehlen (z. B. die beste Stirnlampe für dunkle Böden), seien Sie ehrlich; Transparenz schafft Vertrauen bei den Lesern. Vermeiden Sie aufdringliche Werbung – konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Sicherheitsmerkmale (Lumen, Akkulaufzeit, Filterleistung), die beim Urbex-Erlebnis wirklich wichtig sind.
  • Rechtliche Überlegungen: Wer Bilder verkauft oder Touren organisiert, sollte die Haftungsrisiken bedenken. Viele Reiseversicherer weisen darauf hin, dass die Teilnahme an illegalen Aktivitäten zum Verlust des Versicherungsschutzes führen kann. Wer also eine kostenpflichtige Urbex-Tour anbietet, sollte sicherstellen, dass das Gelände legal betreten werden darf oder dass die erforderlichen Genehmigungen und Haftungsausschlüsse vorliegen. Fotografen sollten auf ihrem Blog oder Kanal darauf hinweisen, dass Urbex gefährlich ist und man das Gelände nicht betreten sollte. Manche Content-Ersteller verwenden Wasserzeichen oder Sprachwarnungen: „Versuchen Sie dies niemals ohne Genehmigung oder entsprechende Schulung.“ Dies beseitigt zwar nicht das rechtliche Risiko, zeigt aber, dass man sich der ethischen Grundsätze bewusst ist.

Die Monetarisierung von Urbex-Inhalten ist knifflig, aber möglich. Am besten präsentiert man sie als Abenteuerreise oder historische Erkundung, nicht als waghalsigen Stunt. Diese Positionierung hilft, illegales Verhalten beim Publikum zu vermeiden. Denken Sie daran, dass jeder Gewinn aus Urbex-Fotos technisch gesehen auf geleisteter Arbeit beruht. an einem Tatort Wenn Sie unbefugt auf fremdem Gelände unterwegs sind, sind rechtmäßige Eindringlinge ideale Partner für solche Projekte.

Versicherung, Haftung & Reiselogistik

Bei einer Urbex-Tour kann es zu Verletzungen oder Festnahmen kommen, was katastrophale Folgen haben kann. Mit etwas Planung lassen sich diese Kosten jedoch minimieren.

  • Reise- und Krankenversicherung: Die meisten Standard-Reiseversicherungen schließen Unfälle aus, die bei illegalen Handlungen (wie Hausfriedensbruch) passieren. Wenn Sie im Ausland Urbex-Touren planen, suchen Sie gezielt nach Zusatzversicherungen für Abenteuer oder Extremsportarten. Viele Versicherer fragen beim Abschluss einer Versicherung nach Ihren geplanten Aktivitäten. Wenn Sie Urbex-Touren nicht angeben und dann einen Schaden melden, kann die Versicherung die Kostenübernahme verweigern. Manche lassen Urbex-Touren einfach in der Versicherungsberatung weg (riskant), aber es ist ratsamer, nach „Erkundungen ländlicher Gebiete“ oder ähnlichen Begriffen zu fragen, die dies abdecken könnten. Einige Versicherer bieten spezielle Ausschlussklauseln für Reisen abseits der ausgetretenen Pfade an; gegebenenfalls müssen Sie anrufen und verhandeln. Führen Sie immer Ihre Reisedokumente mit sich: Reiseversicherung, Krankenversicherungskarte und Kontaktdaten für Notfälle vor Ort.
  • Notfall-Evakuierung: Bei sehr abgelegenen Urbex-Touren (z. B. verlassene Bergwerke, Wüsten oder Bergfestungen) sollten Sie sich auf eine ernsthafte Rettungssituation vorbereiten. Notieren Sie sich die Telefonnummer der Bergwacht oder einer vergleichbaren Einrichtung. Erwägen Sie die Mitnahme eines Notfallsenders (PLB) – ein Gerät, das Sie im Notfall aktivieren, um einen Rettungshubschrauber anzufordern. NGOs in vielen Ländern vermieten PLBs. Teilen Sie Ihre Reiseroute mit einem Freund oder einer Freundin und melden Sie sich nach jeder Erkundungstour bei ihm oder ihr.
  • Gesundheitsvorkehrungen: Halten Sie Ihren Tetanusschutz auf dem neuesten Stand – rostige Fingernägel und Schnittverletzungen sind häufig. Informieren Sie sich bei Auslandsreisen über lokale Krankheiten (Ratten, Fledermäuse usw.) und lassen Sie sich entsprechend impfen.
  • Rechtliche Vorsichtsmaßnahmen bei Verträgen: Wenn Sie im Rahmen eines Mediendrehs (z. B. für eine Dokumentation) vor Ort sind, benötigen Sie stets eine Genehmigung. Unterzeichnen Sie Verträge, die Eigentümer von der Haftung befreien, wenn diese Ihnen beispielsweise den Zutritt gestatten. Sollten Sie die Erlaubnis eines privaten Eigentümers erhalten, fragen Sie nach, ob ein Haftungsausschluss erforderlich ist (üblich im Abenteuersport).
  • Örtliche Verkehrs- und Fluchtwege: Logistik ist entscheidend. Wenn Sie ein abgelegenes Gebiet erkunden, organisieren Sie einen zuverlässigen Transport für Hin- und Rückfahrt (inkl. einer vollen Autobatterie, Reservekanister und einer Straßenkarte). Halten Sie Ihren Handyakku geladen oder nehmen Sie ein Autoladegerät mit. Sollten Sie ein Gebiet als zu gefährlich einstufen, seien Sie bereit, die Reise abzubrechen. Vermeiden Sie Situationen, in denen Sie erschöpft sind oder es dunkel ist und Sie eine lange Heimfahrt vor sich haben. Planen Sie Ihre Abreise so, dass Sie sich sicher und aufmerksam fühlen.
  • Andere informieren: Hinterlassen Sie vor jeder Reise eine detaillierte Nachricht bei einem vertrauten Freund oder Familienmitglied. Geben Sie darin den Ort (so genau wie gesetzlich zulässig), Ihre voraussichtliche Rückkehrzeit und an, was zu tun ist, falls Sie bis dahin nicht zurück sind. Fügen Sie außerdem Informationen zu Ihrer Identifizierung (Kleidung) und zum Abstellort Ihrer Ausrüstung hinzu. Im Notfall sind diese Angaben für die Suchmaßnahmen unerlässlich.

Im Prinzip ist Urbex eine Expedition. Reise- und Privatversicherungen stufen sie oft als risikoreich ein. Gehen Sie bei der Sicherheit keine Kompromisse ein – der Verlust des Versicherungsschutzes oder ein fehlender Plan können enorme Kosten für medizinische Evakuierung oder Rechtsschutz nach sich ziehen.

Gemeinschaft & Etikette: Der Einstieg in die Szene

Stadterkundung hat eine große und aktive Community von Enthusiasten. Sich ihr anzuschließen, kann die eigene Sicherheit und den Respekt vor dieser Kunstform verbessern.

  • Online-Foren und -Gruppen: Subreddits wie r/urbanexploration Facebook-Gruppen sind voll von Anfängern, die Fragen stellen, Reiseberichte teilen und Tipps zu Orten geben. Lies dir vorher gut durch; Diskretion wird geschätzt. Weitere Plattformen sind Discord-Server (der Discord-Server von Urbexology ist beliebt für Spotmaps und Tipps). Halte dich immer an die Regeln der jeweiligen Community: Viele verbieten ausdrücklich das Teilen genauer Adressen. Hilfreiche Informationen beizutragen (Ausrüstungstests, Fotobearbeitung, Geschichte eines Ortes schreiben) schafft Vertrauen.
  • Lokale Entdeckertreffen: In manchen Städten gibt es informelle Treffen oder Clubs (manchmal auch nur Chatgruppen). Die Teilnahme daran kann sicherer sein als alleine auf Erkundungstour zu gehen, und man profitiert von den Erfahrungen anderer. In Großbritannien gibt es beispielsweise verschiedene Urbex-Gruppen, die gemeinsame Touren organisieren. Vorsicht ist jedoch geboten: Recherchieren Sie im Vorfeld. Folgen Sie am besten anderen online oder bieten Sie an, Notizen/Fotos zu machen, damit man Sie als ernsthaftes Interesse wahrnimmt.
  • Online-Etikette: Wenn du deine Urbex-Abenteuer teilst, konzentriere dich auf Erzählungen und Bilder, nicht auf Karten. Viele Entdecker teilen ihre Geschichte als Diashow oder Videotour, ohne einen Ort auf der Karte zu markieren. Wenn jemand behauptet, einen Ort „gefunden“ zu haben, wird dieser in der Regel nicht genannt. Verwende immer Pseudonyme oder überlege dir gut, ob es ratsam ist, deine Identität preiszugeben – die Community legt Wert auf Anonymität aus Sicherheitsgründen.
  • Respekt unter Entdeckern: Die ungeschriebene Regel lautet: Anerkennung ist wichtig. Besucht man einen bekannten Ort, sollte man diejenigen würdigen, die ihn zuerst erkundet haben (beispielsweise ein Forumsmitglied, das bereits Bilder veröffentlicht hat). Verwendet man fremde Forschungsergebnisse oder Karten, muss man die Quelle angeben oder verlinken. Manche Gebiete sind zudem das Terrain lokaler Entdecker – arbeitet eine lokale Gruppe an einem Ort, sollte man höflich um Erlaubnis bitten, sich ihnen anzuschließen, anstatt mit der Kamera einfach hereinzuplatzen.
  • Debatte um Standortfreigabe: In der Urbex-Szene wird kontrovers diskutiert, ob das öffentliche Posten von Standorten hilfreich oder schädlich ist. Manche argumentieren, das Internet sei ohnehin ein rechtsfreier Raum, während andere strikt ablehnen, alles zu veröffentlichen, was Neulinge in Schwierigkeiten bringen könnte. Als Neuling ist Vorsicht geboten: Veröffentlichen Sie keine vollständigen Standortlisten oder Wegbeschreibungen. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf den Wert eines Fotos oder einer Geschichte.

Die Urbex-Community basiert auf gegenseitigem Respekt. Alle sind dabei, weil sie vergessene Orte und die Herausforderung der Erkundung lieben. Diese gemeinsame Leidenschaft sollte durch Respekt gegenüber anderen Entdeckern und den Orten selbst bewahrt werden.

Worst-Case-Szenarien: Verhaftung, Verletzung und was nun zu tun ist

Urbex birgt Risiken. Seien Sie für den Fall der Fälle sowohl praktisch als auch mental vorbereitet.

  • Falls Sie erwischt oder verhaftet werden: Bleiben Sie ruhig und respektvoll. Vermeiden Sie es, in diesem Moment Schuld einzugestehen, außer mit einer einfachen Entschuldigung oder der Erklärung eines Missverständnisses („Oh, ich dachte, das Grundstück sei geöffnet“ usw.). Zeigen Sie Ihren Ausweis vor, wenn Sie danach gefragt werden – in vielen Ländern ist dies gesetzlich vorgeschrieben. Falls er nicht verlangt wird, ist es ratsam, ihn der Polizei ruhig auszuhändigen (die GPS-Daten sollten gelöscht werden, die Polizei darf den Ausweis aber grundsätzlich sehen). Lehnen Sie es höflich ab, ohne Anwalt eine Erklärung zu unterschreiben oder ein Geständnis abzulegen. Falls Sie eine Genehmigung oder ein Einverständnisschreiben haben, legen Sie es vor. Denken Sie im Falle einer Festnahme daran, dass Sie Rechte haben: In den USA/Kanada können Sie beispielsweise Ihr Recht auf Aussageverweigerung und Ihr Recht auf einen Anwalt geltend machen. In anderen Ländern variieren die Verfahren, aber im Allgemeinen haben Sie ein gewisses Recht, sich nicht selbst zu belasten. Nach Ihrer Freilassung… nicht Sagen Sie, Sie würden nach Hause gehen und später wiederkommen; befolgen Sie die Anweisung einfach und verlassen Sie das Gelände. Im Falle einer Anzeige sollten Sie einen Anwalt kontaktieren, der sich mit Hausfriedensbruchrecht auskennt. Halten Sie sich in den sozialen Medien zurück, bis der Fall abgeschlossen ist – öffentliche Kommentare könnten Ihre Verteidigung erschweren.
  • Wenn jemand verletzt ist: Leisten Sie sofort Erste Hilfe. Bei schweren Verletzungen (Bewusstlosigkeit, starke Blutungen, Knochenbrüche) rufen Sie den Notruf (Hinweis: Sie müssen möglicherweise Ihren Standort preisgeben – wägen Sie dieses Risiko gegen die medizinische Notwendigkeit ab). Falls kein Mobilfunkempfang besteht, schicken Sie jemanden zum nächstgelegenen Ort mit Empfang, um dort anzurufen. Dokumentieren Sie den Vorfall: Machen Sie Fotos vom Unfallort (für Versicherungs- oder rechtliche Zwecke) und nehmen Sie nach Möglichkeit Zeugenaussagen auf. Auch bei leichten Verletzungen sollten Sie nach der Tour einen Arzt aufsuchen – Verletzungen beim Urbexen können sich infizieren oder verschlimmern. Wenn die Person Hilfe ablehnt und Sie gehen müssen, geben Sie ihr zumindest Ihre Kontaktdaten für den Rettungsdienst (führen Sie Notfallkarten mit Ihrer Telefonnummer mit).
  • Versicherungsansprüche und rechtliche Folgen: Im Falle einer Verletzung oder Festnahme benachrichtigen Sie umgehend Ihre Versicherung (Reiseversicherung, Krankenversicherung) und beschreiben Sie den Vorfall wahrheitsgemäß. Legen Sie alle relevanten Unterlagen (Quittungen, Fotos, Zeugenaussagen) vor. Beachten Sie, dass Ansprüche abgelehnt werden können, wenn sich der Vorfall im Zusammenhang mit einer bekannten Straftat ereignet hat. Auch bei einer geringfügigen Verurteilung kann es zu einem Eintrag im Strafregister kommen. Lassen Sie sich von einem Anwalt über eine mögliche Löschung oder ein Strafmilderungsabkommen beraten. Bewahren Sie alle offiziellen Berichte (Polizei, Arzt) auf, falls diese später benötigt werden (z. B. für ein Visum oder für Auslandsreisen, bei denen ein einwandfreier Leumund erforderlich ist).
  • Reputation und Inhalte: Sollten Ihre Urbex-Aktivitäten negative Aufmerksamkeit erregen (z. B. durch die Nennung Ihres Namens in Überwachungsvideos oder Zeitungsartikeln), ist es ratsam, Ihre Online-Reputation zu schützen. Manche Fotografen verpixeln Ihr Gesicht oder verwenden ein Pseudonym. Falls Sie Fotos oder Videos von umstrittenen Orten veröffentlicht haben, erhalten Sie möglicherweise Löschungsanfragen. Kooperieren Sie kooperativ, wenn Sie problematische Inhalte gepostet haben – die Entfernung des Inhalts kann die Situation entschärfen. Bewahren Sie stets Kopien Ihrer Originalbilder (offline) auf, falls Sie diese als Beweismittel oder für Ihr Portfolio in zukünftigen, legitimen Projekten benötigen.

Entscheidend ist, dass man, falls etwas schiefgeht, darüber nachdenkt, welche Lehren man daraus ziehen kann. Viele erfahrene Entdecker sagen: Die sicherste Urbex-Tour ist die, die man frühzeitig abbricht. Es ist besser, umzukehren und enttäuscht zu sein, als weiterzumachen und sich zu verletzen.

Checkliste für bewährte Verfahren (Kurzübersicht)

  • Durchgeführte Recherchen: Standort, Eigentumsverhältnisse, Rechtsstatus und Geschichte wurden im Vorfeld recherchiert.
  • Berechtigungsversuche: Eigentümer kontaktiert oder alternativer rechtlicher Zugang geplant.
  • Team & Reiseplan: Partner/Partnerinnen ausgewählt; Reiseplan und Check-in-Plan einem Freund/einer Freundin mitgeteilt.
  • Die richtige Ausrüstung dabei haben: Helm, Handschuhe, Atemschutzmaske, Stirnlampe (+ Ersatzlampe), festes Schuhwerk, Kamera auf Stativ, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Karte/GPS, Batterien/Ladegerät, Pfeife, Wasser/Verpflegung.
  • Sicherheitseinweisung: Rollenverteilung, klarer Kommunikationsplan (z. B. Funkkanäle), Notausgang und Sammelpunkt vereinbart.
  • Bedingungen OK: Gutes Wetter, kein Regen in der Vorhersage (Vorsicht vor Sturzfluten!), möglichst hell.
  • Kontrollpunkte entlang der Strecke: Nach Ankunft vor Ort führte ich eine Bestandsaufnahme durch, ersetzte geöffnete Bretter/Fenster und suchte nach Gefahrenquellen (z. B. lose Decken, Tiere).
  • Regeln für die Feldarbeit: Leise bewegen, Wege markieren, aufeinander achten, überall Licht verwenden, das Besteigen unsicherer Oberflächen vermeiden, Artefakte nicht berühren.
  • Vorsicht beim Fotografieren: Keine Geotags, minimale Metadaten, Spuren digital verwischen (bei Bedarf unkenntlich machen).
  • Ausstiegsplan: Bestätigter Ausgangsweg und Zeitablauf (Uhren synchronisieren).
  • Notfallmaßnahmen: Handy geladen, Notfallkontakte bereit, Reiseversicherung und Evakuierungsplan bekannt.
  • Nach der Reise: Das Team bespricht die gewonnenen Erkenntnisse, überprüft auf Verletzungen und teilt, falls vereinbart, einen anonymisierten Bericht mit der Community (ohne private Daten).

Abschluss

Urban Exploration kann unsere Sicht auf eine Stadt verändern. Beim Erkunden ihrer stillen Ruinen taucht man in Schichten der Geschichte ein, die nur wenigen anderen zugänglich sind. Wer Urbex mit Vorbereitung, Respekt und Umsicht angeht, kann sich unvergessliche Bilder und Geschichten bescheren – ohne vor Gericht oder im Krankenhaus zu landen. Dieser Leitfaden bietet das nötige Rüstzeug: von der Definition von Urbex über rechtliche Rahmenbedingungen und Sicherheitshinweise bis hin zu Ausrüstung und ethischen Richtlinien.

Die verlassenen Orte der Welt warten darauf, entdeckt zu werden, und sie werden auch morgen noch da sein. Verantwortungsbewusste Entdecker lassen sie unberührt. Indem sie diese bewährten Vorgehensweisen befolgen – gründliche Recherche, Einholen von Erlaubnis, die richtige Ausrüstung, Zusammenbleiben und stets die Abwägung der Risiken – können ihre Stadtabenteuer sowohl aufregend als auch verantwortungsvoll sein.

Schnüren Sie also Ihre Wanderschuhe, laden Sie Ihre Stirnlampe auf und begeben Sie sich mit Neugier und Vorsicht auf Entdeckungsreise. Die vergessenen Winkel unserer Städte bergen Geschichten, und mit der richtigen Einstellung können Sie deren Zeuge und Erzähler werden. Erkunden Sie die Gegend mit Bedacht und lassen Sie sich von den verborgenen urbanen Landschaften bereichern.